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August hält der Verein auf seinem Schiehstand im Wald, in der Nähe des Sandhöfer Weges sein diesjähriges Sommer-Fest mit Konzert, Mirtschaftshetrieb u. sonstig. i Darbietungen ab. f Damit verbunden wird gleichzeitig das am 15. 1. von der Gauversammlung in Weinheim genehmigte Freundschaftsschießen der Schützenabteilung, bestehend aus Mannschafts-, Preis-, Medaille- und Ehrenscheibenschieben abgehalten. Die sämtlichen Schieben, mit Ausnahme des Mannschaftsschießens sind für Nichtmitglieder offen. Zu diesen Veranstaltungen laden wir unsere e 11 I (Sternheimer Würger-Atg:—. Sung Beiden 1 2. Gesangsvortrag, 3. Festrede, 4. Gemeinsames Lied, „. Musik- und Liedervorträge, 6. Volksbelustigungen. 0 Morgens 5½½ Uhr Weckruf(Trommler- u. Pfeiferk. Turnerbd.) G:— Eintritt frei* 0 Speisen und Getränke werden zum Einheitspreise von 1 50 Pfg. abgegeben. N17 N77 Hierzu laden wir die ganze Einwohnerschaft, insbe- 4 sondere die Mitglieder aller Vereine, sowie alle Republikaner und Republikanerinnen herzlichst ein. * Der Vorstand.* e ee eee Lc N Gonn⸗ und Peiertage.— Beiugsprels menatl. a 0 ben 45 e wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte ageblatt„Sterne und Blumen“, e einen Fahrplan ſowie eſnen Wand⸗ — Unnahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelte u. beim Zeitungs träger krfes, iltetes k. etſolzreichſtes Lohal⸗Auzeigeblatt in Viernhein e— Lelegrantme: Anzeiger, Viernheim— Poßſchectento Kr. 21577 Aun g e Gchriftleitung, Dru 0 Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. 41 25 Pfg., die Reklame zeile 6 en v Viernheimer Tageblatt An e Ste einſpaltige Petitzeile del koieberhofung asgefenſter Rabatt.— Amabmeſchluß fan 8 in un fenen 5 Artikel einen Tag vorher.— Ann e 5 ſamtlichen Annonten- Expeditionen Dentſchlands und den Aus lend. Amtsblatt der Heſſiſchen Püärgermeiferet und des Pslizeiants . iften bei Anzeizen werden nach Möglichkett Beruckfichtigt.— Far dee 1 1 Lossen Tagen, kaun jedoch eine Sewühr nicht Nee Samstag ben 115 Aso, abends ½9 Uhr Zuſammenkunſt und gemütliches Beiſammenſein im- Gaſthaus zum Fürſten Alexander. Hlerzu la⸗ den wir die Genoffinnen und Genoſſen, ſowie die Abtellung der Motorradfahrer herzlich ein und hoffen auf vollzähliges Erſcheinen. e * * 2 4 9 * 0 9 9 . 9 9 9 25 a 9 9 55985 6 Der Vorſtand. Bekaunt machung. Betr.: Feier des Verfaſſungstages. Aus Anlaß des Verfaſſungstages bleiben unſere Büros am Samstag, den 11. Auguſt geſchloſſen.. Vlern helm, den 9. Auguſt 1928. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth Fflügrahgung amc 0g Freitag, den 10. Auguft im Lokal zum Stern Vorſtands⸗ und Verwaltungs⸗ ausſchuß Sitzung. Der Vorſtand. Feuerwehrübung. 8 Am Sonntag, den 12. Aug., morgens ½6 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft des Jahrgangs 1903 ſtatt. Signal 5 Uhr. f Wer von der Pflichtmannſchaft unent⸗ ſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Begrlfndete Entſchuldigungen können bis ſpäteſtens Freitag, mittag 12 Uhr bei der Bürgermeiſterei!— Zimmer 23— vorgebracht werden. Viernheim, den 9. Auguſt 1928. f Das Kommando. Tabakbauverein Morgen Freitag Nachmittag um 2 Uhr findet durch die Landwirtſchaſtskammer eine Beſichtigung verſchiedener Tabakfelder ſtatt. Die Mitglieder werden hierzu eingeladen. Zuſammenkunft 2 Uhe im Roſengartien. Der Veorſtand. Jungbauern. Samstag, den 11. Aug., abends ½9 Uhr wichtige Verſammlung in der Stadt Mannheim. Hauptbeſprechung: Erntefeſt. f Der Vorſtand. Radsport„Sermania“ 09 Freitag, den 10. Aug., abends halb 9 Uhr findet Iim Vereinslokal eine Vor⸗ ſtandsſitzung ſtatt. An⸗ ſchließend Mitgliederver⸗ ſammlung. Wegen der wi ktigen Tagesordnung iſt ges Pflicht, daß alle Vor⸗ ſtandsmiiglieber vollzählig erſcheinen betr. Garten⸗ feſt und Saaleinweihung. Der Borſitzende. Kr. u a N i Cold.⸗Verein Teutokig Freitag Abend 8½ Uhr Schützenabteilung⸗ Beſprechung im Schützenhof. Einteilung der 5 Manx ſchaften, Samstag 2 Uhe Schießen bezügl. Verfaſſungs⸗ d plakette, Sonntag früh 8 Uhr a e Alle Mitglieder, e am Vormittag nicht auf dem Stand beſchäftigt ſind, wollen 1191 11 Uhr an der offiziellen Verfaſſungsſeter tellnehmen. Der Vorſtand. gesangverein„Sängerbund“. Freitag abend halb 9 Uhr Moeingſunde. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betr.: Beſſere Verwertung der großen All⸗ mend und der Schlothſtücke. Am Freitag, den 10. Auguſt 1928, vormittags 11 Uhr werden im Sitzungsſaal⸗ des Rathauſes nach ſtehende Grundſtücke auf die Dauer von 9 Jahren pachtweiſe ver⸗ ſteigert: Oberlück 6. Gewann Nr. 29 „ 13. 17* 65 Alter Garten 1. Gewann Nr. 15 Brunnenacker 2. Gewann Nr. 5 Kleinbruchfeld 2. Gewann Nr. 34 fel. Neuenäcker im Kl. Bruchfeld Nr. 57 Großbruchfeld 1. Gewann Nr. 27 Rothfeld 2. Gewann Nr. 14 Dreiruthen Nr. 66 Vferruthen Nr. 25 Mittlere Lange Thellung Nr. 65 Rrollenwieſe(Fcker) Nr. 126 Ober bruch weide 1. Gemann Nr. 1 Oberlück 7. Gewann Nr. 4 5 13. 7* 81 Alter Garten 1 Gewann Nr. 59 Großer neuer Gerten Nr. 1 Brunnenacker J. Gewann Nr. 22 Sandgaben Nr. 91 Kleinbruchfeld 1. Gewann Nr. 55 Kleiner Neue näcker im Kl. Bruchfeld Nr. 17 Almen Nr. 127 Rothſeld 2. Gewann Nr. 60 Große lange Theilung Nr. 7 Krotter wieſe(Acker) Nr. 12 Oberbruchweide 6. G⸗mann Nr. 8 Am Kirſchenw eg liyks Rr 12 Oberlück 7. Gewann Nr 32 7 12. 7 1 35 Alter Garten 2. Gewann Nr. 1 Sandgaben Nr. 55 Kleinbruchfeld 2. Gewann Nr. 49 Großbruchfeld 1. G. wann Nr. 68 6 Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 1 5 1 70 Rothfeld 2. G. wann Nr. 40 Vlerruthen Nr. 15 Große lange Theilung Nr. 38 Ait ere„ 1 88 Ktottenwleſe(Acker) Nr. 75 Oberbruchweide 4 Gewonn Nr. 11 Oberlück 7. Gewann Nr 50 „12 6„53 Alter Garten 2 Gewann Nr. 31 Am Kirſchen weg links Nr. 28 Kleinbruchfeld 1. Gewann Nr 32 Großbruchfeld 2. Gewann Nr. 71 Kl. Neuenäcker im Großbruchfeld Nr. 19 Almen Nr. 96 Almenfeld 1 Gewann Nr. 49 Rothfeld 2. Gewann Nr. 39 Dreiruthen Nr. 55 Mittlere lange Theilung Nr. 68 Krottenwieſe(Acker) Nr. 99 Oberbruchweide 4. Gewann Nr. 16 Oberlück 7. Gewann Nr. 44 „ Alter Garten 2. Gewann Nr. 54 Brunnenacker 1. Gewann Nr. 21 Sandgaben Nr. 21 Kleinbruchfeld 1. Gewann Nr. 51 Kl. Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 34 Großbruchfeld 1. Gewann Nr. 70 Rothfeld 1 Gewann Nr. 25 Vierruthen Nr 55 Große lange Thetlung Nr. 10 Mittlere„„ 81 Krottenwieſe(Wleſe) Nr 24 Oberbruchweide 3. Gewann Nr. 29 Schloih Nr. 47 7 * 1 W Piern heim, den 9. Auguſt 1938. Heſſiſche Bürgermeiſterel Viernheim 2 Lambert h 3 cada d Karge gdghhnp geh ace Caan adm acddhnn 2a He 7 Inſerieren sämtlichen Mitglieder mit Angehörigen und die ge- samte Einwohnerschaft Viernheims recht herzl. ein Der Vorstand. 1 bringt Gewinn! Aeg: güde: agg agg gg gg gs 1 Strohſäcke in jeder Größe billigſt bei B. 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Nlois Walter Neutſche Jugendkraſt V'hein dle Hagüpaler und ſolche, die ess werden wollen, müſſen fich morgen Freitag abd 8½ Antzr zwecks inte lung der Mann⸗ ſchaften upd Feſtlegung der Trainingsabende im Lokal „zur Harmonie“ einfinden. Die Sportleitung. 15 Unseren Mitgliedern die traurige 9 5 Nachricht, daß unser liebes, treues Ehrenmitglied Jakob Hagenburger 5 gestorben ist. Wir bitten unsere Mitglieder 5 sich an der Beerdigung vollzählig zu beteiligen. N Der Vorstand. Turnerbund. Donnerstag Abend 4 Training ſämilicher Leichtathleten auf dem Sport- platz wegen des bevorſtehenden Manr⸗ ſchaftstampfes. Der Turnaus ſchuß. Klub der Geſfläge züchter 1926 2. Am Donnerstag, den 9. 5 5. IN. findet unſete ee Aoguſt, abends ½9 Uhr 18 + Monats- versammlung im Lokal zum goldenen Stern(Waldſtraße) mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1 Hahneneſſen, 2. Ausſtellung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Mitglieder gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Mer Vorſtand. e . e 9 2 7 in Alus ung Kieiderslolen Moderne Farben, Gute Qualttäten Herrreg., Purschen Ind Mnaben-Anzůuge Damen- Mäntel Ind dommerklelter ganz beſonders billig bei Robert Oleier Weinhelmerſtraße 62. 5e U Mg ce Nr. 186 Neues in Kürze. denweiler im Alter von 71 Jahren geſtorben. ö 2: Wegen Rheiulandräumung und Ketlogg⸗Pakt wird die Debatte im engliſchen und franzöſiſchen Blätterwald zimmer erregter. f 2: Die poluiſche Preſſe ſetzt unentwegt ihre ver⸗ logenen Hetzartikel fort mit der Behauptung, daß Ruß⸗ land Deutſchland ſeine Handlungsweiſe diktiere. :s: Aus Agram wird der Tod Stefan Raditſchs ge⸗ 9 7 0 der große politiſche Verwickelungen ann. Anſete ſtaatstechlliche Entwicklung. Zum 11. Auguſt 1928. Auch in dieſem Jahre iſt der 11. Auguſt noch nicht im ganzen Reich zum Nationalfeiertag erklärt wor⸗ den. Der Geſetzentwurf befindet ſich noch im Schoße des Nechtsausſchuſſes unſeres Reichstags. Was die neue Reichsverfaſſung ig den 10 Jahren ihres Beſtandes für uns bedeutete, iſt bereits Allgemeig⸗ gut des deutſchen Volkes geworden. Eine umfaſſende und zutreffende Würdigung des Werkes von Weimar iſt aber nicht möglich ohne Kenntnis der ſtaatsrechtli⸗ chen Entwicklung Deutſchlands während der letzten Jahrhunderte. Sie ſoll in großen Umriſſen hier gegeben werden. Das mittelalterliche Deutſche Reich war ein Einheitsſtgat. An ſeiner Spitze ſtand als ge⸗ wählte Herrſcher der römiſche Kaiſer deutſcher Nation. Seine Gewalt war nicht abſolut, ſondern beſchränkt durch den ſtändiſchen alten Reichstag, der ſich aus Vertretern des Grundadels, der Geiſtlichkeit und der Bürgerſchaft zuſammenſetzte. Während nun in England und Frank⸗ reich die ſtaatsrechtliche Entwicklung dahin ging, daß die Zentralgewalt der Monarchen auf Koſten der Stände und der Territorien wuchs, haben wir bei uns leider eine entgegengeſetzte Entwicklung zu verzeichnen. Die Kaiſer⸗ macht nahm nämlich zu Gunſten der einzelnen Länder ab und dieſe entwickelten ſich langſam aus ſtändiſchen zu ab⸗ adi Monarchien. Verfaſſungsrechtlich ſchloß der Weſt⸗ äliſche Friede dieſe Entwicklung ab, indem er den Territorialfürſten die Landeshoheit gab und mit ihr das Recht, Krieg zu führen, ſowie Verträge und Bündniſſe zu schließen. Mit der Einheit des alten Deutſchen Reiches war es damit vorbei. Was übrig blieb, war ein völler⸗ rechtlicher Sammelbegriff. Aber auch dieſer Schatten ver⸗ ſchwand, als Kaiſer Franz 2. im Jahre 1805 die Kaiſer⸗ krone niederlegte, nachdem zuvor im Anſchluß an den Frieden zu Preßburg 16 deutſche Fürſten ſich unter fran⸗ zöſiſchem Protektorate zum Rheinbund zuſammenſetzten. In Preußen hatte ſchon der Große Kurfürſt den Landſtänden wenig Beachtung geſchenkt. König Friedrich Wilhelm 1. kümmerte ſich gleichfalls wenig um ſie und Friedrich der Große räumte ihnen keine Stimme mehr ein. Der abſolute Charakter der preußiſchen Monarchie fand in dem allgemeinen Landrecht vom Jahre 1794 ſeinen Niederſchlag. In ihm wird nämlich beſtimmt, daß in der Perſon des Königs alle Rechte und Pflichten des Staates vereinigt ſind, ſodaß dem König das Recht zuſteht, Geſetze und Verordnungen zu erlaſſen, Steuern und Abgaben zu erheben. a Die Hoffnung der beſten Deutſchen, daß aus den Freiheikskriegen der deutſche Nationalſtaat her⸗ vorgehen würde, trog. Der Wiener Kongreß (1614/15) beſcherte uns nur einen machtloſen völkerrecht⸗ lichen Staatenbund, deſſen Organ der alte Bundestag war, in dem Oeſterreich den Vorſitz führte. Die Mitglieder des Staatenbundes ſollten Konſtitutionen einführen, die Mehrheit von ihnen ſah aber davon ab und begnügte ſich mit landesſtändiſchen Verfaſſungen. Dies gilt vornehm⸗ lich von Preußen. In keinem größeren deutſchen Staate blieb die verfaſſungsrechtliche Entwicklung ſo zurück wie hier. Als die Nationalverſammlung ig Frankfurt a. M. zuſammentrat, erkannte Friedrich Wilhelm 4. die Notwendigkeit der Ausgeſtaltung Deutſchland zu einem Bundesſtaat unter Einführung einer wahrhaft konſtitu⸗ tionellen Verfaſſung an. Wie dann aber die National⸗ perſammlung mit ihren Arbeiten nicht vorwärts kam und innerlich zuſammenbrach, ging die preußiſche Monarchie nicht an die Verwirklichung dieſes Verſprechens, ſondern zur Oktroierung der N vom 30. Mai 1849, die dann zur vereinbarten Verfaſſung vom 31. Januar 1850 Pb die an Stelle des allgemeinen Wahlrechts das reiklaſſenwahlſyſtem verankerte. Ein Jahr ſpäter wurde auch der alte deutſche Bundestag wiederum eröffnet. Verfaſſungsrechtlich blieb dieſer Zuſtand bis zum Jahre 1866 erhalten, dem Prager Frieden, der dem preußiſch⸗ͤſterreichiſchen Kriege ein Ende ſetzte. Kraft der Friedensbedingungen trat Oeſterreich aus dem Bunde aus und erkannte ſchon im Voraus den zu gründenden Norddeutſchen Bund unter waere ührung an. Die⸗ ler trat im Frühjahr 1867 in Erſcheinuna und zmar als hervorruſen Freitag, den 10. Auguſt 1928 SBunves la at auf ronſtitutioneller Grufdlage. Mitten mim deutſch⸗fr anzöſiſchen Kriege führten Verhandlungen mit den ſüddeutſchen Ländern zu Verträgen, die den Eintritt a dieſer Länder in den Norddeutſchen Bund herbeiführten. ze: Der ehemalige Großherzog von Baden iſt in Ba- Reich. Der Präſident des Bundes, der Träger der preu⸗ Der ſo erweiterte Bund erhielt den Namen Deutſches ziſchen Krone, erhielt den Titel Deutſcher Kaiſer. Die Bemühungen, die ſtaatsreclichen Grundlagen des Reiches zufammenzufaſſen, fanden ihren Abſchluß in dem Geſetz, betreffend die Verfaſſung des Deutſchen Reiches, vom 16. April 1871. Die Reichsverfaſſung vom Jahre 1871 erklärt das Deutſche Reich zu einem Bundesſtagt. Dieſer beruhte auf einem Vertrag der Fürſten jener 26 deutſchen Ge⸗ biete, die den Bundesſtgat bildeten. Die Reichsgewalt lag bei den vereinigten Länderregierungen im Bundes⸗ rat. Die Rechte des Bundespräſidiums, des Kaiſers. eis der Volksvertretung, des Reichstages, waren in er Verfaſſung ſtreng umriſſen. Das Reich ſelbſt hatte nur einen einzigen Miniſter, den Reichskanzler, der Vorſitzender des Bundesrates und durch Perſonalunion gleichzeitig noch preußiſcher Miniſterpräſident war. An der Spitze der einzelnen Reichsämter ſtanden Staatsſekre⸗ täre, die ausübende Organe des Reichskanzler ohne Miniſterſtellung waren. Dieſe ſtaatsrechtliche Struktur des Reiches drängte ſchon vor dem Weltkriege nach einer Weiterentwicklung. Dieſe war im Frühjahr 1917 ſo dringlich geworden, daß ſich Wilhelm 2. zu der Oſterbotſchaft vom 7. April entſchloß, die den Reichskanzler beauftragte,„den Erforderniſſen der neuen Zeit mit den rechten Mitteln und zur rechten Stunde zur Erfüllung zu verhelfen und die Formen des Stäatsweſens ſo auszubauen, daß für die freie und freudige Mitarbeit aller Glieder des Volkes Raum geſchaffen werde.“ Dieſes Verſprechen wurde nicht ſofort, ſondern erſt im Sommer des nächſten Jahres unter dem Druck einer ungünſtigen militäriſchen Lage und einer drohenden innerpolitiſchen Zuſpitzung verwirk⸗ licht. Durch die Reichsgeſetze vom 28. Oktober 1918 die uns die Parlamentariſierung der Reichsregierung, die Erweiterung der Zuſtändigkeit des Reichstages und die Unterſtellung der Kommandogewalt des Kaiſers unter die parlamentariſche Kontrolle des Reichstages brach⸗ ten, trat das deutſche Kaiſerxeich ſtaatsrechtlich in die Reihe der parlamentariſch regierten Staaten ein. Unſere ſtaatsrechtliche Entwicklung wurde aber jäh unterbrochen durch die Ereigniſſe des Novembers 1918. Nach ruſſiſchem Muſter traten Arbeiter- und Soldaten⸗ räte in Erſcheinung, ein Vollzugsausſchuß dieſer Räte als Zentralorgan und ein Rat der Volksbeauftragten. Aus dem Kämpfen der demokratiſch geſinnten Sozialiſten mit den ſogenannten Unabhängigen, den Sparxtakiſten und Kommuniſten, ging die gemäßigtere Richtung als Sieger hervor. So kam es am 18. Januar 1919 zu den Wahlen zur geſetzgebenden Nationalverſammlung und bald darauf auch zum Zuſammentritt der verfaſſungsgebenden deut— ſchen Nationalverſammlung in Weimar. Deren bedeu⸗ tungsvollſtes Werk war die parlamentariſche Verabſchie⸗ dung der Reichsverfaſſung, deren neunjährigen Beſtand vir heute feiern. Großherzog Friedrich 7. Der lethte Zähringer auf dem Thron. Karlsruhe, 9. Auguſt. b Der ehemalige Großherzog, Friedrich II. von Va⸗ den, ift Donnerstag früh 3,15 Uhr in Badenweiler, wo er ſich zur Kur aufgehalten hatte, im Alter von 71 Jah⸗ ren geſtorben. An ſeinem Sterbelager weilten ſeine Gemahlin, eine geborene Prinzeſſin von Naſſau, Hof⸗ marſchall v. Göhler und der behandelnde Arzt, Ge⸗ heimat wörer. 0 Friedrich 11. von Baden wurde am 9. Juli 1857 als Sohn des Großherzogs Friedrich J. und ſeiner Gemahlin Luiſe, die eine Tochter Kaiſer Wilhelm J. war, in Karls⸗ ruhe geboren. Er ſtudierte in Freiburg und Heidelberg, wandte ſich dann aus Neigung der militäriſchen Lauf⸗ bahn zu, nahm aber bereits im Jahre 1902 ſeinen Ab⸗ ſchied als kommandierender General des VIII. Armeekorps in Koblenz und zwar wegen Differenzen mit Kaiſer Wil⸗ helm II., der ihm ſeinen Wunſch, das badiſche Korps zu führen, nicht erfüllen wollte. Erſt ſpät gelangte er zur Regierung, als im Jahre 1907, ſein Vater ſtarb, der mehr als 50 Jahre die Geichſge des bad! en, Lanes geleitet hat. Der jetzt verſtorbene Großherzog war ſeit 7 Jahren leidend. Beſonders ſtörte ihn ein ſich ſchon frühzeitig bemerkbar machendes Augenleiden. Außerdem litt er an Herzaffektionen, die ſich aus früheren Gelenkrheumatis⸗ musanfällen entwickelt hatten und die ſich mit zunehmen⸗ dem Alter verſchlimmerten. ö ordneten blieben aber dem Parlamente fern. Er — . ———— 2 ö weit über die Grenzen ſeines Landes hinaus ſehr beliebt * war, aber wenig in der Oeffentlichkeit hervortrat. J ſeinem ganzen Denken und Wollen ähnelte er außeror⸗ dentlich ſeinem Vater, der in ſeiner ſchlichten, vornehmen Art oft entſcheidend in die Geſchicke des deutſchen Volkes Friedrich II. war ein ſtiller pflicht elteuer Menſch, 20 Angegriffen hatte und der den jungen Kaiſer, ſeinen Neffen, häufig im günſtigen Sinne zu beeinfluſſen ver⸗ tand. Die volkstümliche Beliebtheit ging auch auf den Sohn, den jetzt verſtorbenen Großherzog Friedrich II. über und ſo kam es auch, daß, als er im vorigen Jahre ſeinen 70. Geburtstag feierte, das ganze Land Baden einſchließlich der Regierung ſeiner gedachte und ihm Glückwünſche darbrachte. Er beſaß beſtimmt keinen per⸗ ſönlichen Feind im ganzen Lande und war wegen ſeiner menſchlich hervorragenden Eigenſchaften, ſeiner vor⸗ nehmen Geſinnung und ſtets hilfreichen Menſchenfreund⸗ lichkeit überall geachtet und beliebt. Dieſe her⸗ vorragenden Qualitäten ſind es auch, die die Auseinan⸗ derſetzungen zwiſchen Fürſtenhaus und Staatsregierung, in einer durchaus lonzilianten und raſchen Form vor ſich gehen ließen. Mit ihm iſt nun eine Perſönlichkeit dahin⸗ geſchieden, die das badiſche Volk dankbar anerken⸗ nen muß, die in den Tagen, da in allen deutſchen Gauen der Sturm gegen die Fürſten losbrach, nicht am Throne nebte, ſondern ſtill und beſcheiden, wie ſein ganzes Leben war, ſich zurückzog, um ſeinem Volke Unruhe zu erſparen. Deswegen trauert auch heute das ganze Volk an der Bahre des Mannes, deſſen Andenken in keiner Weiſe und durch keine unangenehme Erinnerung getrübt iſt. Steſan Nadiiſch T. % Agram, 9. Auguſt. Stefan Naditſch ift Mittwoch abend 8.55 Uhr ge⸗ 1 Er ſtarb ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Er wurde als Sohn bäuerlicher Eltern am 11. Jult 1871 in dem Dorf Trebarjevo bei Siſak in Kroatien ge⸗ boren. Er ſtudierte in Moskau, Prag und Paris. Steſa Raditſch vertrat in ſeiner Heimat die allſlawiſche Idee und ſprach ſelbſt alle ſlawiſchen Sprachen. Seine politiſche Tä⸗ tigkeit brachte ihm mehrfach Gefängnisſtrafen ein. Nach dem Krieg bekämpfte er zunächſt den Bolſchewismus. In der Frage der Staatsbildung trat er in heftigſte Oppoſition gegen Belgrad. In den Wahlen vom Jahre 1920 erhielt ſeine Partei für die Konſtituante 50 Sitze. Die 1 elbſt! begab fich nach Moskau, wo er die Aufnahme der Baueérn⸗ partei in die ö Sommer 1924 kehrte Stefan Raditſch nach Agram zurück Bauerninternationale durchſetzte. Erſt im und führte durch heftige republikaniſche Agitation den Sturz des perſönlichen Kabinetts Davidovo herbei. Die neue Paſitſch-Regierung löſte die Bauernpartei auf und verhaftete Raditſch im Januar 1925. Während der Unter⸗ ſuchung aber errang ſeine Partei bei den am 8. Februar durchgeführten Wahlen wiederum 69 Sitze. Als die Man⸗ date für ungültig erklärt werden ſollten, erklärte Ra⸗ ditſchs Neffe, Paul, daß ſich Stefan Raditſch und ſeine Partei auf den Boden der neuen Verfaſſung ſtelle. Die Mandate wurden darauf hin für gültig erklärt und Ste⸗ fan Raditſch wurde enthaftet. Im Dezember 1925 erhielt er den Sava⸗Orden erſter Klaſſe, die höchſte jugoſflawiſche Auszeichnung und übernahm das Unterrichtsminiſterium. Im Jahre 1926 erfolgte ſein Bruch mit der radikalen Partei, der ſich immer mehr vertiefte. Infolge verſchie⸗ dener politiſcher Seitenſprünge war ſein Verhältnis zum König und den Staatsmännern etwas geſpannt. Trotz⸗ dem wurde er als populärſter Mann in Kroatien im Früh; jahr 1928 mit der Regierungsbildung betraut, doch miß⸗ lang ſeine Aufgabe. Die heftigſte oppoſitionelle Einſtellung Stefan Raditſchs gegenüber Serbien und ſeine leldenſchaft⸗ lichen Ausfälle führten ſchließlich die blutigen Ereigniſſe dom 20. Juni und ſeine eigene ſchwere Verletzung her⸗ bei, an deren Folgen er nun geſtorben iſt. Der Eindruck von Naditſchs Tod.. „„„ in Belgrad: a Die Politika bringt einen warmen Nachruf für Ste⸗ fan Raditſch. Die Bauern, ſo heißt es darin u. a. hätten unumſchränktes Vertrauen in Raditſch geſetzt und ſeien ihm ohne Zögern gefolgt. Raditſch habe eine Theorie vom dreieinigen Volk verfolgt. Im Rahmen der ſerbiſchen Mo⸗ narchie habe er eine kroatiſche Bauernrepublik gründen wollen. Die jugoflawiſche Idee, die von Pribitſchewitſch ſo hartnäckig vertreten werde, ſei von Raditſch als Lüge hingeſtellt worden. In dem Kampf gegen den Staat ſer Stefan Raditſch ſchließlich unterlegen. Er ſei jedoch in der Hoffnung gefallen, ſeinem Ziel nahe zu ſein. Dem großen Gegner ſolle jetzt die Anerkennung ausgeſprochen werden. see in Ro m: 10 Der Meſſaggero wirft die Frage auf, ob die Kroaten ihre Erregung würden beherrſchen können, oder ob ſie ſich in neuen Kundgebungen Luft machen und damit die Kriſe zu einem entſcheidenden Punkt bringen würden. Der Popolo di Roma ſchreibt, Raditſch habe einen Staat im Staate geſchaffen. Es ſei anzunehmen, daß die Er⸗ regung der Kroaten ſich noch ſteigern werde, und alle Heſtrebungen darauf gerichtet ſein wurven, ſich von Bei⸗ grad zu befreien. Die Ereigniſſe in Jugoſlawien müßten nunmehr mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt werden. .. in Buda peſt: g Sämtliche Morgenblätter nehmen ausführlich zum Tode Raditſchs Stellung. Der Peſter Lloyd glaubt, daß Pribitſchewitſch kaum allein die Führung der Kroaten übernehmen werden könne, umſo wentger, als es frag⸗ lich ſei, ob Dr. Trumbitſch ihm folgen werde. Das rechts⸗ oppoſittonelle Blatt Magyarſag meint, der große Irk⸗ tum Raditſchs ſei geweſen, daß er immer gehofft habe, die Kroaten würden ſich in Jugoflawien behaupten kön⸗ nen, was aber nicht der Fall geweſen ſei. in London: ö Stefan Raditſchs Ableben wird von der engliſchen Preſſe in ausführlichen Nachrufen und Leitartikeln ge⸗ würdigt. Die Times erklärt, der Tod Raditſchs ſei geeignet, ſeinen letzten Beſchuldigungen gegen die Serben unter ſeiner radikaleren Gefolgſchaft weiteren Nachdruck zu ver⸗ leihen Auf der anderen Seite würden ſeine möglichen Nachfolger, Männer mit gemäßigteren Anſichten ſein. Der Daily Telegraph und mit ihm die übrigen Blätter ſtellen feſt, daß Raditſch die bei weitem einflußreichſte Perſön⸗ lichkeit der kroatiſchen Bevölkerung Jugoflawiens war und, einer der einflußreichſten Männer im geſamten Königreich. .. in Berlin: In Berliner politiſchen Kreiſen hat die Nachricht von dem Tode Raditſchs, obwohl ſie nicht unerwartet kam, Überraſcht und allgemeines Bedauern ausgelöſt. Obwohl die ehrlichen Bemühungen der Belgrader Regierung die Meinungsverſchiedenheiten mit Agram unter allen Um⸗ ſtänden beizulegen anerkannt werden, wird doch der Ent⸗ wicklung der Dinge mit einiger Beſorgnis entgegengeſehen. Immerhin hat die Nachricht, daß auch nach Raditſchs Tod ein Mitglied der gemäßigten Richtung der kroatiſchen Bauern die Führung übernimmt, einigermaßen beruhigt. Trauer in Agram. In Agram herrſcht über den Tod Stefan Naditſchs große Trauer und tiefe Erſchütterung. um 12 Uhr Mit⸗ ternachts begannen alle Glocken in der Stadt zu läuten. An einzelnen Gebäuden werden bereits Trauerfahnen ge⸗ hißt, während am Donnerstag die geſamte kroatiſche Hauptſtadt und das ganze Land Trauer anlegten. Vor der Villa Stefan Raditſchs ſteht eine große Menſchen⸗ mee. Im Trauerhauſe befinden ſich außer den engeren Familienangehörigen des Verblichenen noch viele Ab⸗ geordnete ſeiner Parteiorganiſation. Sonntag Beiſetzung der Leiche Naditſchs. Die Leiche Raditſchs wird einbalſamiert und dann öffentlich aufgebahrt. Die Beiſetzung findet am Sonn⸗ tag ſtatt. Agram iſt vollkommen ruhig und es haben nirgends Zwiſchenfälle ſtattgefunden, obwohl es ſowohl in der Nacht wie auch in den Morgenſtunden wiederholt zu großen Menſchenanſammlungen kam. So verſammel⸗ ten ſich in den frühen Morgenſtunden einige Tauſend Per⸗ ſonen auf dem Jelacic⸗Platz auf das Gerücht hin, daß ein politiſches Teſtament Raditſchs verleſen werden ſolle Pribitſchewitſch ſoll an dem Sterbelager Raditſchs vor Erregung ohnmächtig zuſammengebrochen ſein. In Belgrad iſt ein Miniſterrat zuſammengetreten, um die Lage zu beſprechen. Es wird als möglich bezeichnet, Wa die Sfuuſchtino ihre Arbeit unterbrechen wird. Am die Räumung des Rheinlandes. Paris, 9. Auguſt. Wie der Londoner Berichterſtatter des„Echo de Paris“ ſeinem Blatt drahtet, wird an hoher Stelle be⸗ ätigt, daß die deutſche Regierung die Abſicht haben ſoll, die Frage der Rheinlandräumung in Paris aufzurollen. Die Wilhelmſtraße habe bereits bei der engliſchen, fran⸗ zöſiſchen, belgiſchen und italieniſchen Regierung angeftagt, ob ein derartiger Schritt aünſtia aufgenommen würde. 2. Fortſetzung.) „Was iſt das— Waranaſi?“ „Die Stadt der Erlöſung iſt es. Es iſt die Stadt, die das beſte Waſſer hat.“ Da lachte Mac und klärte Traute 7900„Es iſt Benares.“ So ſagen die Fremden. Herr, wir ſagen Waranaſi“— und zu Traute gewendet, ergänzte er—„das Glück iſt in Benares und dſe ewige Seligkeit kommt nur von dort. Herrin geht in die helllge Stadt am heiligen Ganga.“ 1 975 mußte auch Traute lachen über des Inders feierlichen ruſt. 7 5 hellligen Ganga!— Kara, wie kann eln Fluß heilig ein „Herrin— die Ganga iſt nur unſeren Augen ein Flu Sie iſt eine Göttin. ie heißt Bhaglrathi. 94e fiel eo Himmel auf Schiwas Haupt, um die Erde nicht zu zer⸗ trümmern. Von Schiwas Haupt glitt ſie herab auf den Himalaſo und ſtrömt von dort zur Erde nieder und in Hunderten von Armen ergießt ſie ſich in das unendliche Meer. Benares iſt Indien. Herrin Es iſt die Sehnſucht der Gläubigen.“ „Auch deine. Kara?“ fragte Traute. Der Inder nickte. Dann gehen wir nach Benares,“ entſchled ſie und Kara küßte den Saum ihres Kleides. „Sie ſind ſchon eine berrückte Geſellſchaft, diele Hindus,“ ſagte Mac.„Allee machen ſie mit dem Herzen. 50 entlich rutſcht mir mein Muſelman nicht die Teppiche entzwel. Ver⸗ flucht unmilitäriſch geht das hier ſchon zu, muß ich ſagen.“ Kara berſtand nicht holländiſch und deshalb verſland er auch ſeines Herrn Worte nichl. Er war aber ein guter Diener, der wußte, was er zu tun hatte. „Mit welcher Bahn wünſchen die Herrſchaften zu reiſen?“ ragte er tes führen drel Einen nach Benares über den Oſtfragen. Aueber die Abſicht der britiſchen Regferung könne Deutschland nicht im Unllaten ſein. Der Leiter des Foreian Office ſelbſt habe vor einigen Tagen zugeben müſſen, daß die britiſche Regierung für ihren Teil geneigt ſei, einer vorzeitigen Räumung zuzuftimmen, daß aber Frankreich und Belgien die deutſche Forderung zuerſt erhalten müßten. Dadurch werde eine Art moraliſcher 9 auf die Regierungen von Paris und Brüſſel aus⸗ geit. Indeſſen habe die Londoner Regierung in Berlin zu verſtehen e daß es von ſchlechtem Geſchmack und auch eine Ungeſchicklichkeit ſei, die Unterzeichnung des Kellogg⸗Paktes würden die Verhandlungen über die Räumung einen ver⸗ traulichen Charakter annehmen. Die Abweſenheit Cham⸗ berlains und vielleicht auch Streſemanns bei der Unter⸗ . den des Paktes werde dieſe Aenderung der Taktik er deutſchen öffentlichen Meinung annehmbarer machen. Die Pariſer Preſſe, Gtreſemann und Chamberlain. Zu den Gerüchten, daß Dr. Streſemann vielleicht doch nicht zur Unterzeichnung des Kelloggpaktes nach Paris kommen wird, ſchreibt der„Temps“: Das Intereſſe, das eine Pariſer Reiſe Dr. Streſe⸗ manns vom Geſichtspunkt der deutſchen Politik und der allgemeinen europäiſchen Verſtändigungspolitit haben könnte, iſt zu einleuchtend, als daß der deutſche Außen⸗ miniſter ſeinen Beſuch gewiſſen vorgefaßten Meinungen unterordnen könnte, die von Leuten gehegt werden, die einen ſolchen Schritt bekämpfen, ſolange das Rheinland von den alliierten Truppen beſetzt iſt. Darum müſſe alles, was in der letzten Zeit über ſeine Abſichten veröffentlicht wurde, mit größter Zurückhaltung aufgenommen werden. Auch die„Liberte“ fragt ſich, warum Dr. Streſe⸗ mann noch immer mit ſeiner Antwort zögere: vermutlich, 10 ſchreibt das Blatt, weil er befürchtet, daß in Deutſch⸗ and die öffentliche Meinung ihm ſeine Anweſenheit in Frankreich vorwerfen werde, ſolange das linke Rheinufer nicht geräumt iſt. Ueber die Erkrankung Chamberlains glaubt ſich die franzöſiſche Preſſe hinwegſetzen zu können. Wodl lönne man es lebhaft bedauern, daß Cham⸗ berlain sicht perſönlich nach Paris komme, doch ſei ſein Stellvertreter in ſo engen Beziehungen mit ihm, daß er ſicherlich nicht anders als Chamberlain ſelbſt handeln werde, umſo mehr, als er im beſonderen Auftrage der engliſchen Regierung komme und mit allen notwendigen Vollmachten ausgeſtattet ſei, um dem Anterzeichnungs⸗ alt die größte politiſche und moraliſche Bedeutung zu verleihen. Ner voſitaͤt in Warſchau. Immer wieder volniſche Unverſchämtheiten. 4 Warſchau, 9. Auguſt. Die polniſche Nervoſität über die polniſch⸗litauiſche Frage ſpiegelt ſich faſt täglich deutlich in den Ao N taxen der polniſchen Preſſe wieder, die ſich ſeit einigen Wochen mit auffallender Schärfe gegen die angeblich von Moskau beeinflußte 1 der deutſchen Politik in der litauiſchen Frage äußert. Nachdem bereits vor einigen Tagen die polniſche Preſſe mit der halbamtlichen Epoka an der Spitze einige anſcheinend inspirierte Artikel gegen Deutſchland und die Politik Iſchitſcherins brachte, wen⸗ 92 der Glos Prawdy am Donnerstag in einem Leit⸗ artikel ſeines wegen ſeiner ſcharfen Preſſeangriffe bekann⸗ ten Chefredakteurs gegen die Haltung des deutſchen Aus⸗ wärtigen Amtes. In dem Artilel wird darauf hingewieſen, daß die Verſchärfung des polniſch⸗litauiſchen Streits Deutſchland nicht gelegen komme, da Dr. Streſemann gegenwärtig mit der Frage der Rheinlandräumung und des Kellogg⸗ paktes beſchäftigt ſei. Die Haltung Deutichlands gegen⸗ womit wohl die diplomatischen „Mit der beſten natürlich.“ „Dann mit der Caſt India Bahn. Sie geht von Howrah ab. Soll ich die Vorbereitungen treffen?“ „Ja, tun Sie das.“ antwortete Traute. „Für wieviel Perſonen, Herrin— und für wieviel Tage?“ „Für fünf Perſonen——“ „Nein, Traute— für vier nur. Normann bleibt hier. Die Frau des Direktors, eine Hindu übrigens— er iſt Irländer— möchte ihn behalten, bis wir wiederkommen Wir müſſen ſa nach hier zurück. Von Kalkutta 9 5 der Dampfer nach Batavia. Es iſt ſa nur für 1 aft ens eine Woche Wenn auch eine Bahnfahrt in Indien nſcht zu den anſtrengenden Dingen gehört, wollen wir dem Kleinen doch keine Strapazen zumuten. die wir vermelden können. Ich werde der Frau Direktor unſeren Dank abſtatten, Traute.“ Damit ging er hinaus. Zwiſchen Trautes Brauen ſtanb eine Falte. Das erſte⸗ mal wieder ſeit Amſterdam. Der Inder, der es ſah, flüſterte kaum hörbar:„Kara wird wachen, Herrin, wenn Schatten auf Curem Wege liegen.“ 5 ſah ihn groß an.„Was wiſſen Sie,“ verwſes n. „Viel,“ ſagte der Inder und beſchäftigte ſich mit den Koffern. 2 „Wie iſt das ſchön,“ ſagte Traute, als ſie in Howrah das Abteil erſter Klaſſe des Benareſer Zuges betrat, zu Mac. der chepalereſk die Rolltür zur Seite ſchob.„Und wie ge ⸗ mütlich! Das iſt ſa ein kleines Zimmer und kein Eiſen⸗ bahnabteil.“ „Und doch it's eines, aber ein indiſches.“ „So ſplendid! Es fehlt wirklich nichts: Tiſch, Stahle, Spiegel und ſegar Bilder an den Wänden „Außerdem eine eigene Tollette und ein Baderaum mit Duſche. Kalt- und Warmwaſſeranlage,“ ergänzte Mac. „Was eln Kulturmenſch nötig bat. iſt vorhanden Und das alles iſt ſtaunenswert billig., 5 ⸗Warum kann man das bel uns nicht haben? Aus- were ee 11 1 15 Nopum bieten.“ 4 „Wahrſche e hieſigen Bahngeſellſcha ſcheidener hinſichtlich des Verben Wo No 2 75 ft. ſie 1 s dazu benutzen zu wollen, die franzöſiſch⸗ belgiſche Zuſtimmung für die Räumung um deg Preis der Unterſchrift Deutſchlands unter den Kriegsverzichtspatt zu erzwingen. Streſemaan habe dies auch begriffen, daher 1 Schritte Deutschlands in Kowno unp gegennver Wolen gemeint ſind, ſeien auf einen Druck Moskaus in Berlin zurückzuführen. Deutſchland befinde ſich zwar gegenwärtig in einer ungewöhnlich unangenehmen Lage, abet leines⸗ wegs etwa wegen der Aufrichtigkeit und der Ehrlichkeit leines Spiels(). Die während der letzten Zeit in der deutſchen Preſſe geführte Altion könne nur in allen euro⸗ päiſchen Staaten ein tieſes Mißtrauen gegen die Fried⸗ ſertigleit der deutſchen Beſtrebungen hervorrufen(. Wenn die deutſche Regierung ſich nicht mit der pol⸗ niſchen Haltung ſeinem litauiſchen Nachbarn gegenüber einverſtanden erkläre, ſo könne ſie gleicher Weiſe morgen ſich gegen die Haltung Frankreichs in Elſaß⸗Lothringen wenden()) uſw. 0 Die Verdrehungskünſte der polniſchen Preſſe ſteſſen den Gipfelpunkt einer geradezu beiſpielloſen Ungerfroren⸗ heit dar. Deutſchland hat ſeine guten Dienſte in Verbin⸗ dung mit England und Frankreich zur Verfügung geſtellt, um den polniſch⸗litauiſchen Konflikt zu einem guten Ende zu bringen, da es das größte Intereſſe an einer ruhigen und ſtetigen Entwicklung der Verhältniſſe an ſeiner Oſt⸗ grenze naturgemäß beſitzt. Selbſtverſtändlich iſt es ganz ausgeſchloſſen, daß es hierbei einem Drucke von Moskau her gefolgt wäre denn es beſteht tatſächlich keine Möglich⸗ keit, daß das ruſſiſche Außenkommiſſaxiat in dieſer Hinſicht auch nur den geringſten Einfluß auf unſere Diplomaten ausüben könnte. Im übrigen ſind die Anrempelungen dergeſtalt, daß es genügt, ſie zu verzeichnen und niedriger u hängen. Großbraͤnde in Baden. Drel Anweſen durch Großfeuer niedergebrannt. 510 5 0 Karlsruhe, 8. Auguſt. nn, dem Oekonomiegebäude des Kaufmanns und e Joſef Dürrſchnabel in Bielighein bei Rastatt rach Feuer aus, das ſich raſch verbreitete und in kurzer Zeit das Anweſen des Metzgers Ludwig Schlier und das des Landwirtes Lukas Bertſch ergriff. Die hieſige Pelerwehr war ſofort zu Stelle, mußte jedoch die Hilfe er Feuerwehren Durmersheim und Oetigheim in An⸗ ſpruch nehmen. Abgebrannt ſind drei Wohnhäuser mit Oekonomiegebäuden. Möbel und Fahrniſſe konnten teil⸗ W110 n ſahe f 1119 der größte Teil des Viehs urſa i krach iich iſt unbekannt, der Schaden iſt 10 Zwei Häuſer und drei Scheunen abgebrannt. Weiterhin gerieten in Hardheim im Bauland die neu erbauten Häuſer der Landwirte Martin Luft und Alois Weimann in Brand, von denen das Feuer auf zwei weitere Wohnhäuſer und drei Scheunen überſprang. Letztere wurden pollſtändig vernichtet, während die Häu⸗ er nur ſtark beſchädigt wurden. Die Motorſpritze von uchen und Hardheim bekämpften das Feuer erfolg⸗ reich, ſo daß es nicht weiter um ſich griff, Der Scha⸗ den ift ſehr bedeutend und nur zum Teil durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. N Abekannt. 2 Auch hier iſt die Brandurſache noch Kleine politiſche Meldungen. Kattowitz. Die beabſichtigte Schließung mehrerer Min⸗ derheitsſchulen zu Beginn des neuen Schuljahres i ſich jetzt. Der Deutſche Volksbund wird ſie zum Gege ſtand einer Beſchwerde beim Völkerbund machen. Warſchau. Das Außenminiſterium hat den polniſchen Konſul in Hamburg beauftragt, im Namen des Außen⸗ miniſters Zaleſki der Direktion der deutſchen Levante⸗ Linie für die vom Dampfer„Samos“ den polniſchen Fliegern gewährte Hilfe den Dank auszuſprechen. Amsterdam. Der Chef der deutſchen Heeresleitung, General Heye, iſt in Hilverſum(Holland) eingetroffen, um den olympiſchen Reitturnieren beizuwohnen. Rom. Muſſolini empfing Nobile, um den erſten Be⸗ richt über die Italia⸗Kataſtrophe entgegenzunehmen. Washington. Der amerikaniſche Geſandte in Na fordert in einer ſcharfen Note an die Nankin ⸗Reglerun die ſofortige en alles noch von chineſiſchen Sol⸗ daten und Ziviliſten beſetzten amerikaniſchen Eigentu iſt Betriebſamkeit. Bei uns muß alles berſtaatlicht werden zum Nachteil des Publikums.“ Eben wälzte Kara einen Rieſenpacken an der Tür vorbei, und Ali ging mit einem Handköfferchen hinter ihm her. ⸗Menſchenskind. was bringſt du dal“ rief Mac den Inder an „Die Betten,“ ſtöhnte der und würgte zwei Matratzen mit Zubehör in ſein Abteil, das neben denn 15 Herrscht lag. 1 6 5 die Reiſevorbereitungen wirklich mit Umſicht getroffen Ein Europäer reiſt in Indien mit eigenem Bettzeug, das wußte Kara. und da ihm Mac kein Geld zu Anſchaffungen gegeben hatte, hatte er ſich Matratzen. Betten und Wäſche 1 8 111 10 A z Der Kerl iſt eine Perle von Boy,“ äußerte Mac. ſchad daß er mir auf die Nerven fällt.“ 1 5 „Womit oder wodurch?“ fragte Traute. er iſt doch mehr d de 15 „Das ſchon, aber er denkt an alles und ſieht zu viel Das iſt nicht ſehr bequem.“ 100 Da ſtand es bei Traute feſt, den Inder für Java zu ge⸗ winnen Er ſchien bereits etwas geſehen und allen Grund gehabt zu haben, als er auf ihre Frage in Kalkutta mit dem geheimnisvollen„Viel“ geantworket hatte Und daß Kara tatſächlich eine Perle war. zeigte ſich in Benares Mit fabelhaften Geſchwindigkeln war das Gepäck aus⸗ geladen und zur weiteren Beförderung zwei Bons über⸗ geben worden. die ſchon gewartet zu haben schienen Im Handumdrehen war es weg. Ali hatle nicht einmal Ge⸗ legenheit, das Handköfferchen tragen zu können „Das Faultier ſteht da, als habe er uns mit nach Benares genommen und wir nicht ihn.“ ſagte Mac zu Traute und gab dem Muſelman einen Stoß„Da— trage menigſtens den Mantel, wenn du ſchon weiter nichts tuft. Und det Muſelman bequemte ſich Der Stoß war 15 nur eine Momentſache— Arbeit aber in eine dauernde Angelegenheit. Daflir hatte er nicht vlel übrig.—— verbot ihm ſein Stolz, ſich neben einem Hindu ber Gebühr anzuſtrengen. e „Wo nun hin.“ fragte Traute. 922 5 0(Fortſetzung folgt.) eignete ſich auf dem Main e Aus Nah und Fern. Drei Perſonen ertrunken. Bamberg. 9. Aug. Am Mittwoch nachmittag er⸗ ein furchtbares Boots⸗ unglück, dem drei Menſchenleben zum Opfer ſielen. Zwei Leipziger Studenten, die ſich auf einer Paddelboot⸗ fahrt befanden, gerieten in einen Strudel und gingen ſo⸗ fort unter. Der Schiffer Chriſtmayer eilte den Ertrin⸗ kenden zu Hilfe und konnte ſie noch lebend in einen in⸗ zwiſchen herbeigeſchafften Kahn bringen, Als man nun vom Ufer aus verſuchte, den Kahn mit einem Seil zu bergen, kippte der Kahn um und die beiden Studenten Jamt ihrem Retter ertranken. Treptow a. d. Tollenſe.(Die Geliebte und den eigenen Sohn erſchlagen.) Der 40jährige Bahnarbeiter Karl Straßburg von hier hat in ſeiner Wohnung ſeinen ſechs Jahre alten Sohn mit einem Ham⸗ mer erſchlagen und ſeine Geliebte, die Hausangeſtellte Lisbeth Kreß aus Noſtock mit 18 Hammerſchlägen ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf dem Wege ins Demminger Krankenhaus ihren Verletzungen erlag. Der Täter iſt, geflüchtet. ö Minden.(Ein furchtbares Sprengun⸗ ql d.) Ein furchtbares Sprengunglück ereignete ſich auf der Zeche Meißen bei Minden. Bei Sprengarbei⸗ ten verſagte ein Schuß, und als ein Mann der Beleg⸗ ſchaft die Patrone unterſuchte, explodierte dieſe vlötz⸗ lich und der Schuß tötete zwei Mann von elf umher⸗ ſtehenden Leuten, während zwei weitere ſchwer verletzt und drei leicht verletzt wurden.. 1 Hagen.(Bisher 40 Typhuskrante in Hohenlimburg.) Die Zahl der Tuphuskranken in Hohenlimburg hat ſich auf 40 erhöht. Bisher ſind drei! Todesfälle zu verzeichnen. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 9. Auguſt. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. London 20,349— 20,389; Newyork 4,191— 4709 Amſterdam 168,13— 168,47; Brüſſel 58,29— 58,41; Danzig 81,35— 81,51; Italien 21,925— 21,965; Jugo⸗ lawien 7.367— 7,381 Kopenhagen 111,91.— 112,13; biſſabon 19,18— 19,22; Oslo 111,89 65 112,11; Paris 16,38— 16,42; 1 12,423— 12,443; Schweiz 80,69 — 80,85; Spanien 70,05— 70,19; Stockholm 112,19— 112,41; Wien 59,125— 59,245. 0 * Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ 4 g rivatbank 180,50; Darmſt.⸗ und Nationalbank 267,50; Deutſche Bank 166,75; Dis⸗ konto⸗Komm. 159,875; Dresdner Bank 166,75: Hamburg⸗ Amerika⸗Pak. 164; Allg. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft 177,50; Daimler⸗Benz 107,50; J. G. Farbeninduſtrie 265; Th. Woldſchmidt 96,25: Ph. Holzmann 145,50; Karſtadt 211; Metallbank und Metallürg. 141 Polyphonwerke 463. Rhein. Braunkohlen und Br. 276; Rhein. Stahl 140,50; Schultheiß⸗Patzenhofer 340; L. Tietz 252; Ver.„Glanze toffe Elberfeld 591: Ver. Stahlwerke 97,25; Zellſtof! Waldhof 252. 15 1 Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartofſeln, inl., neue 7 bis 581 Meſing 15 bis 25; Weißkraut 15 bis 20; Rotkraut 25: Blumenkohl, Stück 30 bis 150; Karotten, Büſchel 8 bis 12: Gelbe Rüben, Pfund 15 bis 18: Rote Rüben 15: Spinat 40; Mangold 15; Zwiebeln 13 bis 15: Grüne Vohnen 25 bis 405 Grüne Erbſen 45; Kopfſalat, Stück 10 bis 25; Endivienſalat, Stück 10 bis 25: Kohlraben 5 bis 8 Rhabarber 15; Tomaten 25 bis 40, Rettich, Stück 10 bis 20; Gurken, große, Stück 15 bis 60; Ein⸗ machgurken, Stück 2 bis 3; Aepfel 30 bis 50; Birnen 30 bis 35; Kirſchen 55 bis 70; Türkiſche Kirſchen 40 bis 55; Pflaumen 45 bis 50; Zwetſchgen 55 bis 701 Rerneclauden 45 bis 60; Mirabellen 60 bis 85: Pfirſiche 75 bis 100 Heidelbeeren 75 bis 80; Himbeeren 75 bis 85; Ahankis⸗ beeren 35 bis 45; Stachelbeeren 30 bis 40; Süßrahm⸗ butter 220 bis 240; Landbutter 180 bis 1901 Weißer Käfe 50 bis 55; Eier, Stück 9 bis 16; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 600; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 900; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1000 Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1700; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 150 Rindfleiſch 110 bis 120; Kuyſleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120 bis 10; Gefrierfleiſch 72; Rehragout 100: Rehbug 150; Rehrücken und Keule 250. 1 e Mannheimer Probuktenbörſe. Die Börſe verkehrte in Uußterſt ruhiger Haltung infolge des reichlichen Angebots zu weiter reduzierten Preiſen. Man nannte am nichtofft⸗ ziellen Verkehr! Weizen, inl. mit 25 bis 25,95 ausl. mit 26,25 bis 29; Roggen, inl. mit 24 bis 24,26; Hafer, neuen, inl. mit 22,50 bis 23; ausl. mit 26 bis 27525 Braugerſte, inl. mit 27 bis 29; Futtergerſte mit 23,25 bis 24; Mais mit Sack mit 24,50 bis 24,70; Weizenmehl. Spezial Mull mit 34; Week mit 33 bis 34,50 Welzenkleie mit 14,25 und Biertreber mit Sack mit 18,75 bis 19,25; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm wag⸗ unfretl Mannheim. 5 5 e Kleinviehmarkt, Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 113 Kälber, 2„ 167 Schweine, 632 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo vebendgewicht in Reichsmart für Anlore „174 bis 78, 66 bis 74, 60 bis 64,— Schaſe 41 bis 46; Schweine—.—, 74 bis 738, 78 bis 79, 75 bis 77, 70 bis 72,— Ferkel und Läufer 9 bis 26 Rm. per Stück. a Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; ant Schtwelnen mittelmäßig, ausverkauft; mit Ferkeln und Läu⸗ Fauee eto ſchaft 2743 Commerz⸗ und Creme Leodor Vier wichtige Verwendungs möglichkeiten Bel Sonnenbrandl it creme Leodor ein wunder voll kühlendes Mittel gegen ſchmerzhaftes Brennen der Haut. n Bel Insektenstichen verhindert Creme Leobot, 30 e ſchmerzhaftes Anſchwellen und relz. f Als Puderunterlage teiſet Creme Leodor mlt ihrem dezenten Blütengeruch vorzügliche Dlenſte. Bel roten Händen und unschöner Hauffarbe ver leiht die ſchneelg⸗weiße Creme Leodor den Händen und dem Geſicht ſenen matten Teint, wie er ber vor⸗ nehmen Dame er wünſcht ist. 1 Tube a und 1.— Nik., die dazugehörige geodor⸗ Seife Stic 60 Pfg. 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Der neueſte Revue⸗ Schlager I Schbhgiag nenne dun dein Diese können auch Sie sehen Ohne nach Berlin zu gehen Eine Berliner Revue zu sehen Heißt Sonntag Abend ins Kino zu gehen. 5 Die schönsten Beine von Berlin ist ein klassiger Fümschlager, der überall ausverkaufte Häuser brachte. Ellen Richter u. Bruno Kaſtner in der Hauptrolle Beide Programme sind erstklassig, und verdienen gesehen zu werden.— Denn die schönsten und billigsten Abendunterhaltungen am Platze bietet nur das Central-Theater.— Werktags ab 8 Uhr, Sonntag ab ½8 Uhr, ab 9 Uhr stets nochmals das ganze Programm zu sehen. Achtung Kinder— Sonntag nachmittag Grolle Hinder-Vorstellung Zu sehen ist der große Zirkusfilm mit Löwen u. Elefanten und„Et“ Harold Lloyd. Aus Heſſen. Mainz.(Franzöſiſches Kriegsgericht.) Der Kaufmann Bernhard Diſſinger, zuletzt in Frankfurt a,. M. wohnhaft, war vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz in Abweſenheit zu fünf Jahren Zwangarbeit verurteilt worden, weil er in ſeiner Eigenſchaft als a der franzöſiſchen Militärcooperative in Main ortgeſetzt in großen Mengen Lebensmittel, Weine und Liköre uſw. entwendet halte. Im Wiederaufnahmeverfahren wurde der Angeklagte erneut von dem franzöſiſchen Kriegsgericht wegen fortgeſetzten Diebſtahls zum Nachteil des franzö⸗ ſiſchen Landheetes zu acht Monaten Gefängnis mit Straf, aufſchub verurteilt. Der Angeklagte wurde in Freiheit eſetzt. 1 bal(Beim Bügeln tödlich verbrant.) Als die 23jährige Toni Mommberger bein Wäſche⸗ bügeln ſich beſchäftigte, ſchaute ſie auf einen Augenblick zum Fenſter hinaus. Dabei geriet ſie rückſeitig mit ihren Kleidern den brennenden Holzkohlen im Bügel⸗ eiſen zu nahe, wodurch die Stoffe ſich entzündeten. Lich⸗ terloh brennend rief das Mädchen um Hilfe. Trotz⸗ dem dieſe alsbald zur Stelle war und die Verunglückte ſchleunigſt dem Krankenhaus zugeführt wurde, ſtarb ſie noch in der Nacht. ö 1 Eisheim.(Ehrlicher Finder.) Ein junger Mann von hier hatte eine Geldtaſche mit einer größeren Geld⸗ umme verloren und ließ dies durch die Ortsſchelle ausru⸗ 100 Der Gaſtwirt Degreif in Stadecken hatte dieſelbe gefunden und ließ dies ebenfalls ausſchellen. So erhielt det junge Mann ſein Geld reſtlos wieder. Guntersblum.(Ein Zeichen des Herbſtes.) Der hier niſtende Storch hat bereits vor einigen Tagen unſeren Ort verlaſſen, um ſeine Reiſe nach denn Süden anzutreten a Alzey.(Wemeiner Bubenſtreich.) In das Auto en Alzeyer Geschäftsmannes wurde auf der Land⸗ ſtraße Hackenheim—Volkheim aus einer Gruppe junger Burſchen heraus ein großer Stein geworfen, der die Glas⸗ ſcheiben demolierte. Zwei Inſaſſen wurden durch dre Splitter verletzt. Der Wagenführer konnte ſofort anhal⸗ ten und den Ne Burſchen feſtſtellen. Es handelt ſich um einen 25—28jährigen Konrad aus Volr⸗ heim, der ſich nunmehr vor Gericht verantworten muß. Hörſtein.(Ein Kind vom Auto getötet.) Auf der Straße nach Waſſerlos kam aus einem auf die Straße mündenden Hohlweg das ſtenmiühnigz Söhnchen eines hieſigen Schneiders herausgelaufen und lief direkt Ae de e e e Aberanren ue Kind wurde zu Boden geſchleudert,* urt ſchwer verletzt, daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. Vermiſchtes. Det geizige Schotte. Einer der jüngſten Scherze, den die g che Witzblätter über den Geiz der Schotten enthalten, iſt folgender: Ein Mann aus Aberdeen lebte jahrelang in Auſtralien. Endlich kehrte er in ſein Vater⸗ land zurück. Seine drei Brüder erwarteten ihn auf dem Bahnhof. Sie hatten in der Zwiſchenzeit auffallend. lange Bärte bekommen.„Was bedeutet das?“ fragte der auſtraliſche Bruder, auf die Bärte weiſend.—„Ja, weißt Du denn nicht mehr, daß Du ber Deiner Abreiſe unſer Raſiermeſſer mitgenommen haſt?“ lautete die Ank⸗ wort. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 10. Auguſt. Der Durchzug des Tiefdruckausläufers erfolgte in Begleitung von Gewitterregen mit nachfolgender Ab⸗ kühlung. Nach Abzug der Störung iſt der hohe Druck über dem Feſtlande wieder hergeſtellt, ſodaß mit baldi⸗ ger Aufheiterung zu rechnen iſt. Der Einfluß eines neuen ſüdlich Island heranziehenden Wirbels wird ſich nur durch zunehmende Erwärmung bei uns geltend machen. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Heiter, trocken und wieder wärmer. 1 — Briefumſchläge mit unzuläſſigem Aufdruck. Die Deutſche Reichspoſt macht erneut darauf aufmerkſam. daß nach den Beſtimmungen der Poſtordnung die Abſender⸗ angaben, ſowie die Reklamen des Abſenders nur auf der Rlicſeite und dem linken Drittel der Vorderſeite der Briefumſchläge angebracht ſein dürfen. Ferner müſſen Umſchläge, deren Rückſeite zu Aufdrucken benutzt wird, am oberen Rande der Räckſeite einen mindeſtens 2.5 Zentk⸗ meter breiten freien Raum haben, der zur Niederſchrift poſtdienſtlicher Vermerke benötigt wird. Für den Auf⸗ brauch von Umſchlägen, die über das zuläſſige Maß mit Aufdrucken auf der Vorder⸗ oder der Rückſeite verſehen ſind, iſt eine Friſt von zweieinhalb Jahren gewährt wor⸗ den. Dieſe Friſt läuft am 30. September 1928 ab. Mit einer Verlängerung der Aufbrauchsfriſt über dieſen Zeit⸗ punkt hinaus iſt nicht zu rechnen. 9 — Der Verfaſſungstag in der Juſtiz. Wie der Amt⸗ liche Preußiſche Preſſedienſt einer allgemeinen Verfügung des preußiſchen Juſtizminiſters entnimmt, bleibt die all⸗ gemeine Verfügung vom 4. Juni 1928, wonach Termine auf den 11. Auguſt 1928 tunlichſt nicht anzuberaumen ſind, beſtehen. Für die Wahrung der Intereſſen der recht⸗ ſuchenden Bevölkerung iſt durch geeignete aßnahmen zur Erledigung von Eilſachen, Entgegennahme von An⸗ krägen und Schriftſtücken uſw. während der ſonſt üblichen Dienſtſtunden Sorge zu tragen. eee— 4 — Zuſammentritt des Kreistages der Pfalz. Der Kreistag der Pfalz wird vorausſichtlich am Montag, den 17. September zu einer Vollſitzung zuſammentreten. Neben anderen Fragen wird auch der neue Voran⸗ ſchlag endgültig feſtgeſetzt und genehmigt werden. g —. Keine Sonntagskarten am 11. Anguſt. Wie nochmals mitgeteilt wird, werden für Samstag, den 11. Auguſt keine Sonntagsfahrkarten ausgegeben. Sonn⸗ tagsrückfahrkarten für Sonntag, den 12. Auguſt, werden in der üblichen Weiſe mit Gültigkeit von Samstag 12 Uhr mittags ausgegeben. » Sänzer⸗Einheit. Die Beerdigunz unſeres Ehrenmitgliedes J. Hagenburger findet heute Freitag 6 Uhr ſtatt. 1 „ Zugverkehr am Ver faſſungstag. Am er- e ee den 11. Auguſt des Jahres ver⸗ kehren die Perſonenzüge im Bezirk der Reichs bahndirer⸗ tion Mainz wie an Werktagen. Infolge der Arbeltöruße in Mannheim fallen am 11. Auguſt auf der Niebbaßn, ſowie zwiſchen Mannheim und Bensheim die im Rus⸗ hang⸗ und im amtlichen Taſckenfahrplan beſonderz begeich⸗ neten Arbeiter- und Berufszüge aus. »Die Opiumhötle von Hawaii beißt der greße Senſations film, der heute und morgen im Central;* zur Vorführung gelangt. Eln Film voll Abentener und Senſatienen von dunklen Optumhößlen und giftranchen den, leidenſchaftlichen Menſchen. Als Belprogramm wleder eln⸗ mal„Er“ Harold loyd, der beliebte Luſtſpielbarſteller in 2 feiner ksmiſchen zum Lachen reizenden Fllme. Ein Beſuch des Centval-Theaters, der billigſten und ſchönſten Bergun⸗ gungsſtätte am hieſigen Platze, iſt baher ſehr zu empfehlen. „Heidelberger Schloßbeleuchtung. Die letzten ae an dem Helbelberger Schloß finden iu dieſem Sommer am Verſaſſungstage(11. August) and anläßlich der Tagung des Neichsſtädtetages(8. bis 9. Sep- tember) am 6. September ſtatt. g „ Starke Entwickelung des Autsverkehes. In Frankfurt am Main haben ſich das Auto und Mo⸗ torrad ſehr ſtark vermehrt. Es werden heute annähernd 12 000 dieſer Fahrzeuge gezählt. Bekann: machung. Betr. Scstterbebarf der Semeinde Viernheim. — für die laufende Unterhaltung der Straßen und Wege pre 1928 notwendige Schsttermaterial ſoll im öffent⸗ lichen Wettbewerb vergeben werben. Veblngungen listen auf unſerem Daubüre gur Ginſicht offen, woſelöͤſt auch die Angebotsformulare ethältlich ſind. Die Angebotsfermulare ſind verſchloſſen und portofrei mit entſytechender Auſſchrift verſehen, bie längſtens 30. Auguſt bs. J6., vormittags 10 Uhr del uns etahn⸗ relchen. 8 Die Grbfuung der Angebete findet im Beiſeln etwa eiſchlenener Bieter ſtatt Zuſchlagsfil 14 Tage. Bete: Berkauf von Gastoks. ble Kskspreiſe für Nenat Augu betragen: fun 1. Sorte 1,7 Mark bezw. 100 Maik frei Jans 0* 0„* 1 89 „,„ f Slernbeim, den 7. Huguſt 1928. wei andere Knaben, die ihm folgten, konnten ſich im ten Auaenblick retten. 4 Deſſiſch Batgermeigereil Bierubelen. Lamberthß.