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Nr. 189 Neues in Kürze. 1: Auch Reichsminiſter Koch hat ſich in längeren Ausführungen gegen den„Bund zur Erneuerung des eg ausgeſprochen. za: Der Völkerbund ſieht in den polniſchen Ma⸗ növern au der litauiſchen Grenze keine Gefahr und hat daher die Einſpruchsnote Woldemaras' abgelehnt. ze: Bei der Zuſammenkunft der Außenminiſter in Paris gelegentlich der Unterzeichnung des Kellogg⸗Paktes rechnet man in politiſchen Kreiſen auch mit einer Re⸗ gelung der Kriegsſchuldfrage. ze: Der„Mancheſter Guardian“ fordert wegen der Beteiligung britiſcher Truppen an den Rheinlandmanö⸗ vern eine Erklärung des engliſchen Kriegsminiſters. s: Entgegen aller Erwartungen verlief der Wilnger Segionärstag ruhig, harmlos und ohne jede Senſation. Was will Deutſchland in China? 4 Was Deutſchland in China will?— Selbſtver⸗ ſtändlich möglichſt gute Geſchäfte machen, denn die Aera des Gebietserwerbs, der Pachtungen uſw. iſt ja nun— nicht nur für Deutſchland— im fernen Oſten vorüber. Um dieſes Ziel aber erreichen zu können, muß man zunächſt ins Auge ſaſſen, was Deutſchland in China ſoll. Als vor anderthalb bis zwei Jahren die Wogen des Freiheits- kampfes in China am höchſten gingen und Leben und Eigentum der Fremden in China am gefährlichſten be⸗ drohten, entdeckte man in Deutſchland plötzlich den Zau⸗ ber der„weißen Binde“. Unter allen in China anſäſſigen Fremden katten nämlich neben den Ruſſen die Deutſchen das Vorrecht eine weiße Binde zu tragen und ſich dadurch als Angehörige einer Nation zu kennzeichnen, de⸗ ren Beziehungen zu China nicht mehr im Zeichen der be— rüchtigten„ungleichen Verträge“ ſtanden. Dieſe Tat⸗ ſache verſchaffte den Deutſchen damals in der Tat er⸗ hebliche Vorteile, hatte ſie ſchon vorher ſtark bevor— zugt. Man weiß ja. daß der Verzicht Deutſchlands auf ſeine Rechte in China eine Folge des Kriegsausgangs, alſo keineswegs eine freiwillige Aktion war, daß der Zweck, den die Urheber des Verſailler-Vertrages da⸗ mit im Auge hatten, die Ausſchließung Deutſchlands von der Wirtſchaftskonkurrenz in China war. Die Aus⸗ ſchließung der Deutſchen aus der Gemeinſchaft der Frem⸗ den in China. gelang allerdings vollkommen. Bis in die Zeit hinein, wo die blanke Not die Euronzer in China unmittelbar bedrohte, und nun alle Meißen zu einer Notgemeinſchaft zuſammenſchmiedete, blieben alle Euro— väerkſubs in China den Deutſchen verſchloſſen und die Nothilfe, die in den kritiſchen Augenßblicken die Daut⸗ ſchen dann leiſteten. wurde von Engländern, Amerika— nern und Franzoſen keineswegs ihrem Werte nach ge— würdigt. ſondern eigentlich nur geduldet. Der Aus⸗ ſchluß Deutſchlands allerdings als Wirtſchaftskonkurrent mißlang umſo vollkommener. g Der Sonderfriedensvertrag von 20. Mai 1921 wurde durch den Friedens- und Freundſchaftspvertrag vom 5. Juli des gleichen Jahres erſetzt und keine fünf Jahre ſpäter hatte der deutſche Handel mit China bereits wie⸗ der die Vorkriegshöhe erreicht. Eine zeitweiſe bedenkliche Trübung des Verhältniſſes, das ſich ſo verheißungsvoll entwickelt hatte, bedeutete der Entſchluß Deutſchlands, der Einladung der Vereinigten Staaten zum Beitritt zum Abkommen von Waſhington Folge zu leiſten. Mit Recht fragten ſich die Kreiſe Chinas, warum Deutſch⸗ land, das ja in einem Vertragsverhältnis auf dem Prinzip der Gleichberechtigung zu China ſtand, ſich an⸗ ſchickte, einem Abkommen beizutreten, das die chineſiſche Souveränität nur ſehr bedingt anerkenne, ſie praktisch aber weſterhin unter dem Druck der ungleichen Verträge laſſe. Nachdem ſich im Verlauf der Befreiungskämpfe erwieſen hatte, daß Deutſchland ſich ſorgfältig von jeg⸗ licher Abweichung von ſeinen Verpflichtungen aus dem Vertrag von 1921 fernhalte, beſſerte ſich die Stimmung wieder. Was bleibt uns nun zu tun? Praktiſch zunächſt nichts weiter als eine bedeutſame Geſte, die ja leider nicht mehr die erſte iſt, nachdem die Vereinigten Staaten mit der Anerkennung der chineſiſchen Zollautonomie vor⸗ angegangen ſind, unbekümmert um das Geſchrei der imperialiſtiſchen Preſſe der anderen Vertragsſtagten, die in dieſer Initiative Washingtons Verrat am Waſhing⸗ loner Abkommen ſehen zu müſſen glaubte. Dieſes Ge⸗ chrei wurde raſch wieder ſtill, nachdem man erkannt alte, daß der Schritt der U. S. A. das durch die ver⸗ änderte politiſche Lage einzig und allein Gegebene ſei. England iſt bereits zögernd nachgefolgt. Es iſt zu be⸗ dauern, daß Deutſchland nicht ſchon vorher ſeinerſeits die Initiative ergriffen hat, zumal es praktiſch wenig Konzeſſionen zu machen gebraucht hätte. Wichtig bleibt ür China der unmißdeutbare Zuſammenklang der in⸗ ernationalen Meinungen, in dem Sinne, daß ſeine Zoll⸗ hußeit ſo raſch wie möglich und unbeſchränkt herzuſtellen ei. Erſt wenn das geſchehen iſt und die daraus zu er⸗ — Degugsprets monatl. Ueiertage. 10—: 0 tl. bas achtſeitige illustrierte „rei 70 auß gebracht.— Srstis beilagen Daene Let en im des Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Artes, ilteßes 1. erfolgreiches Lobal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ‚ 1 anne: Viernheim— Poſtſchectonto Nr. 21577 Amt 5 K. 5a 21 25 Alg 84 Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Tageblatt an beſtimmt vorgeſch Geſchäftsſtelle und von (Sternhetmes Bürger- Zig:— Sterng.— : einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., bie Nek% ee Werne Fan e e 22 ven e e— 9 Tunonen-rpebttzenen Deutſchlands und des Auslands. Antsblatt der Heffiſchen Bürgermeiferel und des Polizeiants it bern t.— d Plagvorſchriften bei An 3 8 2„ e m mf Dienstag, den 14. Anguſt 1928 45. Jahrgang 1 wartenden fmanztellen Zuflüſſe an die Nanking-Regterung bereits— wenigſtens als Kreditſicherungen— verfügbar ſind, kann China wirklich an den Abbau der Binnen⸗ zölle und der zahlloſen von den Provinzgouverneuren er⸗ hobenen Sonderzölle gehen, die den auswärtigen Handel weitaus ſchwerer belaſten, als die fünf, zehn oder fünfzehn Prozent Einfuhrzollzuſchläge, die China zu erheben beab⸗ ſichtigt. Hieran mitzuwirken und ſich ſomit unverhohlen und entſchieden in den Dienſt des Aufbaues eines neuen China zu ſtellen, iſt das, was Deutſchland in China jetzt tun ſollte. Was es in Ching will, oder zu finden holfft, wird ihm dann, wenn es bei ſeinem guten kommer⸗ ziellen Traditionen bleibt, von ſelbſt zufließen. Japans völlige Iſolierung. Senſationelle Wendung im Fernen Oſten. Schanghai, 13. Auguſt. Die Tatſache, daß der japaniſche Miniſterpräſident, Baron Tanaka, erklärt hat, daß Japan nicht mehr die Abſicht habe, die Vereinigung der Regierungen von Nan⸗ king und Mukden zu verhindern, wird nicht nur in London als eine politiſche Senſation erſten Ranges bewertet. Sie ſtellt tatſächlich einen grundlegenden Amſchwung der politiſchen Situation im Fernen Oſten dar und zwar in zweierlei Hinſicht. Erſtens bedeutet das Eimenken Ja⸗ pans eine gewaltige Stärkung der Autorität der Nan⸗ king⸗Regierung, die damit ihrem Hauptziel, der Stabili⸗ ſierung ihrer Autorität als Zentralgewalt, einen großen Schritt näher tut. Andererſeits, weil Japans Umfall in der Frage der Behauptung ſeiner Sonderrechte in der Mandſchurei nun ganz klar erkennen läßt, wie ſehr Japan im Laufe der letzten Zeit iſoliert worden iſt. Nachdem mit dem rückſichtslos Hinweggehen der U. S. A. über das Abkommen von Waſhington die letzten Reſte der Früchte der früheren Chinapolikik Japans ge— fährdet wurden und Japan zunächſt noch hoffen konnte, daß England, vielleicht auch Frankreich mit ihm ſolidariſch bleiben würde, iſt nach dem Einlenken auch Englands gegenüber der Nankingregierung jegliche Hoffnung für Japan verloren, ſeine intranſigente Politik China gegen⸗ über mit Erfolg forlſetzen zu können. Im Endeffekt be⸗ deutet dieſe Entwicklung, wenn nicht Unvorſehbares ge— ſchieht, die Beſeitigung einer außerordenklich akuten Ge— fahr für den Frieden im Fernen Oſten. Es darf dabei allerdings nicht überſehen werden, daß Japan in der Mandſchurei Lebensnotwendigkeiten zu ver⸗ teidigen hat. Es iſt nunmehr wahrſcheinlich, ja mit S heit anzunehmen, daß das auf dem Wege einer fried lichen Einigung mit China geſchehen wird, die einerſeits die chineſiſche Souveränität über die Mandſchurei prin⸗ zipiell ſtabiliſiert, andererſeits durch wirtſchaftspolitiſche Kompromiſſe Japan die Möglichkeit gibt, ſich nach Maß— gabe ſeiner wirtſchafts- und bevölkerungspolitiſchen Not— wendigkeiten auch fernerhin in der Mandſchurei zn be— tätigen. Der Tag von Wilna. Pilſudſkis Erzählungen. Wilna, 13. Auguſt. Die ſo lang erwartete und teilweiſe auch gefürchtete Tagung der polniſchen Legionäre iſt wider alles Erwar⸗ len ruhig und ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Marſchall Pilſudſki iſt am Samstag abend eingetroffen, begleitet von ſeiner Gattin, ſeinen beiden Töchtern und zahlreichen Offizieren. Großes Aufſehen erregte vor allem die Anweſenheit von ſieben litauiſchen Journaliſten, da dies das erſte Mal war, daß die litauiſche Preſſe in Polen offiziell vertreten war. Entgegen allen früheren Meldungen waren nur za. 6— 8000 Legionäre erſchienen, die allerdings mit großer Begoiſtorung den Marſchall umjubelten. Von der lange angekündigten und in der ganzen poli⸗ tiſchen Welt mit Spannung erwarteten Rede des Mar⸗ ſchalls war man eigentlich enttäuſcht, denn es war in Wirklichkeit gar keine Nede, ſondern Erzählungen aus dem Kriegsleben des alten Haudegens, die allerdings von den anweſenden Legionären mit großem Beifall und teilweiſe auch mit Heiterkeit aufgenommen wurden. Nach dem er ſo ungefähr eine Stunde dahingeredet hatte, forderte er die Anweſenden auf, immer mit der gleichen Liebe wie er an dem Gedanken feſtzuhalten, daß Wilna polniſch ſei und polniſch bleiben müſſe. Er ſchloß mit den Worten:„Ich wünſche Euch, daß Euer Herz heute ſo lichterloh brennt, wie es der Fall war, als Ihr hier Euren Einzug gehalten habt.“ Es iſt ſelbſtverſtändlich ganz klar, daß der als unbe⸗ rechenbar und launſſch bekannte Milſudſfi urſurßnalich etwas ganz anveres vor hatte, als dieſen„Lärm um nichts“ Man geht in der Annahme nicht fehl, daß es gelunge iſt, den Marſchall zu beſtimmen, von der öffentlichen Be⸗ handlung ſowohl der ſchwierigen innenpolitiſchen Fragen als auch des polniſch⸗litauiſchen Konfliktes abzuſehen. Er begnügte ſich alſo in einer volkstümlichen Anſprache, ſeine alten Militä, ameraden zu verpflichten, ſo wie er ihre Anhänglichkeit an Wilna und Polen zu zeigen. Immerhin lind ſeine freundlichen Erzählungen beſſer, als wenn die Tagung von Wilna dazu benutzt worden wäre, erneu Zündſtoff an das Pulverfaß Wilna zu legen und ſo de ben zu ſchweren politiſchen Verwicklungen im Oſten zu geben. Weg von Locarno? „Mancheſter Guardian“ gegen die Regierung. 0 London, 13. Auguſt. Der„Mancheſter Guardian“ wendet ſich in einem Leitartikel„Weg von Locarno“ ſehr nachdrücklich gegen die Beteiligung britiſcher Truppen an den Rheinlands⸗ manövern. Jedermann wiſſe, ſo ſagt das Blatt, daß die Verwendung von Beſatzungsarmeen auf deutſchem Boden neun Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensvertra⸗ ges eines der Hinderniſſe für die Herſtellung von Freund⸗ ſchaft und Vertrauen darſtelle. Die Teilnahme britiſcher Kavallerie an den franzöſiſchen Manövern im Bezirke von Trier ſei, wie kaum etwas anderes, geeignet, die deutſchen Gefühle aufzuſtacheln und zu entflammen. Das Blatt fragt, ob es ſich hier lediglich um eine Taktloſigleit handle, oder ob den Beſchluß politiſche Gründe veranlaßt hätten. In jedem Falle ſollte der zu⸗ ſtändige Reſſortminiſter. nämlich der Kriegsminiſter, eine Erklärung abgeben. Wenn der engliſche Kriegs miniſter aus eigener Initiative gehandelt habe, dann ſollte ihm mitgeteilt werden, daß er über ſeine Zuſtändigkeit hinaus⸗ gegangen ſei. Die Teilnahme britiſcher Truppen an den Manövern ſei im gegenwärtigen Augenblick aus zwei Gründen ſchwer verſtändlich: Einmal ſei es ſicher, daß die Rheinland⸗ räumung auf der nächſten Tagung des Völkerbunds⸗ rates erörtert werde und zweitens ſtehe der Beſchluß im befremdenden Gegenſatz zu Locarno. Dieſer Zwiſchenfall helfe den Eindruck verſtärlen, daß in der engliſchen Außenpolitik eine Wendung eingetreten ſei und daß England in die alten Methoden und die alte Geheimpolitik zurückgefallen ſei. Im weiteren Verlauf des Artikels richtet der„Mancheſter Guardian“ heftige Angriffe gegen die Regierung. Man ſtehe mehr unter dem Eindruck, daß die britiſche Nation Abrüſtung verlange, während die Regierung immer ſtärker ihren militäriſchen und maritimen Natgebern folge. 4 4 Die Manöver der Beſatzungstruppen. Worte aber keine Taten! V Koblenz, 13. Auguſt. Der peinliche Widerhall, den die inzwiſchen beſtätigte Nachricht von der Teilnahme eine: britiſchen Kavallerie⸗ regiments an den Rheinlandmanövern der franzöſiſchen Truppen in Deutſchland gefunden hat, findet in England kein Verſtändnis. Man glaubt die Angelegenheit mit dem Hinweis darauf abtun zu können, daß die britiſchen Rheinlandtruppen unter franzöſiſchem Oberbefehl ſtün⸗ den. Durch die Teilnahme eines britiſchen Regiments habe man offenbar die gute Zuſammenarbeit zwiſchen dem franzöſiſchen und engliſchen Beſatzungsheer bekunden wol⸗ len. Im übrigen werde ja hierdurch an der engliſchen Ein⸗ ſtellung zugunſten der Rheinlandräumung nichts geändert. Es muß in dieſem Zuſammenhang wirklich einmal feſtgeſtellt werden, daß der rheiniſchen Bevölkerung mit den ſtändigen engliſchen Beteuerungen, das Rheinland räumen zu wollen, dies aber mit Rückſicht auf die fort⸗ dauernde franzöſiſche Beſetzung nicht zu können, nicht ge⸗ dient iſt. Von der moraliſchen Schuld wird England erſt dann freigeſprochen werden können, wenn es ſeinen wie—⸗ derholten Verſicherungen die Taten folgen läßt. Was wird aus Kroatien? Nach dem Tode Raditſchs. Belgrad, 13. Auguſt. Die Kriſis, in der ſich der jugoſlawiſche Staat befin⸗ det, iſt jetzt erſt durch den Tod des kroatiſchen Bauern⸗ führers Raditſch wirklich enthüllt worden. So ſprunghaft und widerſpruchsvoll, ſo demagogiſch hemmungslos und unberechenbar auch immer die politiſche Haltung dieſe Bauernorganiſators geweſen iſt, bei der prüfenden Nach⸗ betrachtung ſeines ſo bunt ſchillernden politiſchen Auf⸗ tretens zeigt ſich doch immer als beſtimmende Grund⸗ tendenz der rote Faden: Wie kann das Land Kroatie ſein politiſches Eigenleben gewinnen und behalten? Mit ihm ſind die kroatiſchen Bauern durch dick und dunn gegangen, er konnte ſich die unwahrſcheinlichſten Wi⸗ derſprüche und Wandlungen in ſeinem politiſchen Auf: treten erlauben, er hatte die Maſſe der kroatiſchen Bepöl⸗ kerung ſeſt in der Hand. Ob dieſe ſuggeſtive Macht auch dem von ihm in ſeinem politiſchen Teſtament zu ſeinem Nachfolger ernannten Dr. Trumbitſch eigen ſein wird, muß man ſehr bezweifeln. Eine Löſung kann daher, ſo ſcheint es, nur durch eine Verfaſſungsänderung gewonnen werden, durch einen Kom⸗ promiß alſo, der den förderativen Charakter des iugoſla⸗ wiſchen Parlaments ſtärker betont. Aber dazu dürfen die politiſchen Führer einer faſt übernormalen Autorität, denn die Leidenſchaften gehen auf beiden Seiten gegenwärtig außerordentlich hoch. Die Hoffnung, daß der jetzige Bel⸗ grader Miniſterpräſident Koroſchetz einen ſolchen Kom⸗ promiß fertig bringt, wird als ſehr gering bezeichnet, da ihn die Kroaten zwar für einen ſehr vorſichtigen, aber nicht aufrichtigen Politiker halten. Abſage an Litauen. ö Der Völkerbund ſieht keine Gefahr. ö S Genf, 13. Auguſt. Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hat be⸗ kanntlich am 23. Juli beim Generalſekretär des Völker⸗ bundes einen Schritt unternommen, um die Anwendung iſchen Beziehungen. Der Generalſekretär des Völkerbundes hat nunmehr in einem Schreiben den litauiſchen Miniſterpräſidenten davon in Kenntnis geſetzt, daß der gegenwärtige Rats⸗ präſident, der Berliner Geſandte von Kolumbien, De Agüero Bethancourt, und der holländiſche Außenmini⸗ ſter, im Hinblick auf die Erklärungen der polniſchen Re⸗ gierung, eine Anwendung der in der Ratsentſchließung vom Dezember 1927 vorgeſehenen Sicherheitsmaßnah⸗ men für den Fall drohender Grenzkonflikte nicht für er⸗ forderlich erachten. — Der Schritt der litauiſchen Regierung hat ſprechend der Mitteilungen in der Note der polniſchen Regierung die Notwendigkeit von beſonderen Sicherheits⸗ maßnahmen nicht als gegeben angeſehen. Wieweit dieſe Entſcheidung des gegenwärtigen Ratspräſidenten der wah⸗ ren Lage der Dinge an der polniſch⸗litauiſchen Grenze enl⸗ ſpricht, dürfte erſt die Zukunft kehren. — „Eine tote Organiſation“. Reichs miniſter Koch und Luthers Theſen. Der frühere Reichskanzler Dr. Luther hat nunmehr ein Kommentar zu den Leitſätzen des von ihm ins Leben gerufenen„Bundes zur Erneuerung des Reichs“ veröffent⸗ licht, in dem er eigentlich noch recht vorſichtig um den Kern der ganzen Angelegenheit herum geht. Die Leitſätze empfehlen für die Reichsreform die geſetzgeberiſchen und zentralen Verwaltungsaufgaben Preußens in der Weiſe auf das Reich zu übertragen, daß für dieſes künftig als Reichsland zu verwaltende Land Reichspräſident, Reichsregierung und Reichstag an die Stelle von Staatsregierung und Landtag treten. Es wird vorgeſehen, daß alle anderen Länder ſich dem Reichsland anſchließen können, während einige Län⸗ der, nämlich Heſſen, beide Mecklenbura. Oldenburg. Thü ane Nm EN e 2 von Sicherheitsmaßnahmen durch den Völkerbund zum Schutze gegen Grenzzwiſchenfälle anläßlich der polniſchen Manöver an der litauiſch⸗polniſchen Grenze herbeizufüh⸗ en. Die litauiſche Note war damals vom Generalſekretär des Völkerbundes gemeinſam mit der polniſchen Antwort⸗ note, die die Gefahr von Grenzzwiſchenfällen in Abrede ſtellte, dem Präſidenten des Völkerbundsrates, ſowie dem Berichterſtatter im Rate, dem holländiſchen Außenminiſter, zur Entſcheidung übermittelt worden und zwar in Verfolg der Beſtimmungen der bekannten Ratsentſchließung vom 10. Dezember 1927, über die Regelung der polniſch⸗litau⸗ ſomit von Seiten des Völkerbundes eine amtliche Abſage er⸗ fahren. Der Ratspräſident und der Berichterſtatter im Völkerbundsrat für die polniſch⸗litauiſchen Fragen haben ſich auf den Boden der polniſchen Note geſtellt und ent⸗ cue werden ſollen. gaben unter Aufſicht der Reichsregierung verwalten. bei der P Einzelheiten einzugehen betont, ſo iſt das gewiß vum, ſche Kind überzeugt. hat nun auch in erforderlich ſei, wie für Norddeutſchland. auf an, gleiches Recht für alle Deutſchen zu ſchaffen. Organismus, ſondern eine tote Organiſation zu ſein. Aus dem In⸗ und Auslande. Amtliche Anterſuchung in Hamburg. Berlin, 13. Auguſt. Zu der Meldung von neuen Phosgenfunden in Hamburg wird von maßgebender Seite mitgeteilt, daß die Behörden zur Zeit mit der Unterſu⸗ chung der Angelegenheit beſchäftigt find. Die Richtigkeit der Meldung über neue Funde muß im Augenblick noch ſehr angezweifelt werden. Das Ergebnis der amtlichen Unterſuchung dürfte bald bekanntgegeben werden. Franzöſiſcher Chauvinismus. Paris, 13. Auguſt. Die Weigerung der franzöſiſchen Akademie der ſchönen Künſte, ſich bei der Eröffnungsfeier der Univerſitätsbibliothek von Löwen vertreten zu laſſen, iſt nach einer Erklärung des Sekretärs der Akademie auf das Verbot der Inſchrift„Furore teutonico dirupa“ (Durch deutſche Wut zerſtört) zurückzuführen. Dieſe Hal⸗ tung der franzöſiſchen Akademie richtet ſich von ſelbſt. Die endgültige Regelung der Kriegsſchuldenfrage. ner Kreiſen wird damit gerechnet, daß ſowohl Streſemann, als, auch Briand gelegentlich der Anterzeichnung des Kriegsperzichtspaktes in Paris diplomatiſche Fühler über die Haltung der Vereinigten Staaten in der Reparations⸗ frage ausſprechen werden. Während amerikaniſche Bank⸗ kreiſe für eine Konferenz zur endgültigen Regelung der Reparationsfrage ſind, iſt die Haltung der amerikaniſchen Regierung noch unbeſtimmt. Dem Staatsdepartement naheſtehende Perſonen erklären demgegenüber, daß Ame⸗ rika ein Wiederanſchneiden der Kriegsſchuldenfrage ableh⸗ nen würde, da dieſe Frage bereits geregel“ fei Kleine politiſche Meldungen. z Berlin. Der Reichskanzler und die Beamten des Aus⸗ wärtigen Amtes haben dem Reichsaußenminiſter Dr. Stre⸗ ſemann zu ſeinem fünfjährigen Amtsjubiläum ihre Glück⸗ wünſche ausgeſprochen. Paris. Die Radioagentur hält ihre Behauptungen aufrecht, denen zufolge die revolutionäre Lage im bra⸗ ſilianiſchen Staate Matto Großo ernſt ſei. Führer der regierungsfeindlichen Propaganda ſei der Oberſt Babino Cavalzo. Newyork. Amerikaniſche Marineflugzeuge belegten die, Verſtecke der nicaraguaniſchen Freiheitskämpfer am Coco River mit Bomben. Buenos Aires. Die argentiniſche lung ernannte Dr. 0 Nationalverſamm⸗ Hipolito Irigohen zum Präſidenten tinien. e 4% SNA EER EA 8 (5. Fortſetzung.) Endlich klang Karas Stimme von neuem auf:„Wenn Sie einſteigen wollen, bitte.“— er blieb vor einer Dſchonke ſtehen—„wir fahren nicht weit,“ ſagte er und ſetzte hinzu: Es iſt ganz ungefährlich Die heilige Ganga ſchenkt Leben. ſie nimmt aber keines.“ Er trat mit den nackten Füßen ins Waſſer und hielt den hochwandigen Kahn, den Traute als erſte beſtieg. „Breite der Herrin die Matte unter die Füße,“ ſagte er zu Al!„und gib ihr den Schleier. Du biſt ein Boy und kein Sahib.“ Alt ſchickte dem Mahnenden einen giftigen Blick zu, kam aber der Weiſung nach. Nicht ſehr geſchickt ſah es aus, als er Traute in den Schleier hüllte, der ſie vor den Moskitos ſchützen ſollte Von ſeiner Anweſenheit hatten weder Mac, noch Traute eine Ahnung Er war Ihnen ſchweigend nachgetrottet. Das verſtand er Es ſchien ihm praktiſch, ſich wenig bemerkbar zu machen Nun Sohn des Propheten, wie ſteht es mit dir? Warſt du ſchon mal in Benares?“ fragte Mac den Diener, als der Kahn langſam ſtromabwärts glitt. „Oft.“ antwortete der Muſelman und war ſehr ſtolz darauf „So? zeigen?“ „Das Schönſte, was Benares beſitzt un Größte: Allahs Moſchee, die Sultan Murangelt btb De er zeigte wegwerfend auf Kara—„noch unſere Diener waren das kann ich Euch zeigen und bvieles andere noch was Euch der Hindu nicht zeigen kann.“ f „Warum kann er es nicht?“ Dann kannſt auch du uns wohl manches Schöne Da blinzelte Ali zu ſeinem Herrn hinüber und ſagte grinſend„Weil ihn das ſeine Mutter nicht lehrte.“ Und Mac war im Bilde. Bren dieſer Stunde an hatte Ali bei ihm einen Stein im rett. „Links halten!“ rief Kara dem am Steuer ſitzenden Ali zu„Noch weiter links.“. Mit dem Ruder half er nach und brachte den Kahn dem Ufer nahe, an dem ſie dann entlangfuhren. Endlich ſah Kara, der mit dem Rücken zur Fahrtrichtung unelg, anhaun, Draunſchweig, Hamburg, Bremen, Ln. beck, Lippe und Schaumburg⸗Lippe dem Reichslande an⸗ 0 Dieſe Länder gelten dann als Provinzen des Reichslandes, die die jetzigen Aufgaber der Provinzen und ihnen weiter zu übertragende Auf⸗ Dieſer Vorſchlag hat weder bei den Parteien nock reſſe— unabhängig von ihrer politiſchen Ein. ſtellung— beſondere Gegenliebe gefunden. Im Gegenteil, der Plan verfällt allgemeiner Ablehnung. Wenn nun Herr Luther den Zwang einer Reichsreform 19 05 900 ein No, denn pon dieſer Notwendigkeit iſt ſelbſt jedes polit'd g Reichsminiſter Koch, der bekanntlich ſeit Jahren ein Vorkämpfer für den dezentraliſierten Einheitsſtaat iſt, die akute Debatte eingegriffen. Er weiſt Darauf hin, daß Luther darin Recht zu geben ſei, daß für Süddeutſchland eine ähnlich territoriale Amwälzung nicht 32 a Es beſtänden aber die ſtärkſten Bedenken, für Nord⸗ deutſchland einen endgültigen Zuſtand zu ſchaffen, wenn für Süddeutſchland nicht etwa nur in territorialer, ſondern rige W̃ auch in organſſatoriſcher und ſtaatsrechtlicher Beziehung N alles beim Alten bleibe. Er trage auch die ſchwerſten Bedenken, einen Verzicht auf das Land Preußen aus⸗ zuſprechen, ſor ige die ſüddeutſchen Länder ihre jetzige ſouveränitätsähnliche Stellung behielten. Es komme dar⸗ Zum Schluß meint Reichsminiſter Koch, was vom Bund zur Erneuerung des Reiches geplant werde, ſcheine ihm, wenigſtens auf den erſten Blick, kein lebendiger Newyork, 13. Auguſt. In unterrichteten Waſhingto⸗ und Enrique Martinez zum Vizepräſidenten von Argen⸗ Bad Homburg. burg—Oberurſel und der 1 okalbahn wurde das eines Arzt ſetzte ſich kräftig zur Wehr und Ae in die Flucht ſchlagen. es, den beteiligte junge Burſchen zu ermitteln. Hanau.(Die V Luſtmörder Neckermann.) Die konnte Der Polizei Zeugen und vier Sachverſtändige vernommen. „Hanau.(Ein gräßliches Unglück.) Freigerichtſtraße, etwa 50 M ilhelm trennt und der ganze und während der Fahrt heruntergefallen iſt. Handelsteil Mannheimer Wochenmarkt. Wochenmarkte folgende Preiſe in 15; Grüne Bohnen 40 70 bis 80; Trauben Reineclauden 40 bis 60; Zwetſch tet, Stück 1100 bis 1700; Rindfleiſch 120, Kalb ſleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 130; Gefrierfleiſch 72. Mannheimer Produktenbörſe. 1 ßes Angebot vom Auslande zu reduzierten Preiſen ver⸗ kehrte der hieſige Markt in ruhiger 9 8 0 Die Preiſe Daller Getreideſorten ſind etwas herabgeſetzt. Ma f t im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, ink. 35 bis 25,25; pfälziſche Gerſte 28 bis 29; ö Mais mit Sack 24,25 bis 24,50; eizenmehl, Null 34; Roggenmehl 33,50 bis 34,50; e und Biertreber mit Sack 18,75 bis 19,25; alles in Rm. per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. 153 Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt 395 Kühe, 644 Färſen, 667 Kälber, 36 Schafe, 44 bis 46, 32 bis 36, 30 bis 32, 28 bis 30; Bullen bis 58, 46 bis 48, 35 bis 38; Kälber—, verlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern Pferdemarkt zugetrieben: 146 Arbeitspferde und 82 Schlachtpferde. Bezahlt wurden für Arbeitspferde 850 bis 1700, für Schlachtpferde 60 bis 150 Mark pro Stück. — Marktverlauf: mit Arbeitspferden ruhig, mit Schlacht⸗ pferden mittelmäßig. 5 5 ö —.«§ꝗꝙf«H knienden, ſtehenden, betenden. lächelnden Menſchen, die die Feuerlohe umdrängten und hinter denen der Tarkeſchwara⸗ Tempel mahnend und drohend zum Himmel ragte. „Da gehen ſie ein nach Nirwana.“ ſagte Traute feierlich. Der Inder ſchüttelte müde das Haupt.„Nicht alle. nur die Vollendeten Der anderen Seelen kreiſen über den Flammen und kommen wieder zu uns in tauſend Geſtalten, um wieder zu leben und wieder zu ſterben Jeder Tod iſt ein Schritt zur Vollkommenheit.“ ſah alſo nicht ſehen konnte, was hinter ihm war, vor ſich einen rötlichen Schein auf den Waſſern, der aufleuchtete und verſchwand. wiederkam und untertauchte, hüpfte, ſich über⸗ ſchlug und verlöſchte im tollen Spiel immerzu. Heiſer und hohl und tief aus der Bruſt heraus klang ſein Ruf:„Die Scheiterhaufen brennen!“ Das hatte er ſich in Kalkutta ſchon vorgenommen: Die ſcheidenden Seelen zu grüßen, ſollte das erſte ſein in Benares. „Die Scheiterhaufen?! Um Gotteswillen, wen verbrennt man da?“ fragte Traute, und Kara antwortete mit der fete vor Ergriffenſein verſagenden Stimme:„Die Er⸗ öſten. „Menſchen,“ ſchrie Traute. 11055 Körper nur, Nonna. Das— von— der— Erde iſt.“ a Da ſank die braune Nonna in ſich zuſammen, war er⸗ ſchüttert bis in die tiefſten Tiefen ihrer Seele und— fürchtete ſich. Ihr Geſicht wechſelte die Farbe. Es wurde erdfahl. Die Hände waren kalt und ruhten verkrampft im Schoß Nur in den nachtſchwarzen Augen ſtand ein flackerndes Licht. Indien hatte ſie angeſehen. Mit einem Auge erſt—, und ſie war erſchrocken. Das andere ſchlug es fetzt 0 als ſie um eine Ufer⸗ buchtung bogen, plötzlich und ſo jäh, daß ſie zum anderen Male erſchrak. 5 Am Manikarnika⸗Ghat loderten die Holzſtöße in zucken⸗ den Flammen himmelan. Sie tanzten einen wahnſinnigen Tanz, hoben ſich empor, drängten ſich, ſtießen ſich, tändelten, fraßen ſich auf, warfen ihre Lichter— elfarbig und viel⸗ „Wer ſind die Menſchen?“ fragte Traute,„die die Feuer umſtehen?“ „Die mit denen waren, die ſich von der Erde löſten.“ „Sie beten— ſie lächeln— aber ſie weinen nicht. Warum tun ſie das nicht, wenn ſie die Lieben verlieren?“ „Weinen. Herrin?— Warum jollten ſie weinen, da die in Frieden ruhen, die von ihnen gingen. Wir beneiden die Toten. aber beweinen ſie nicht“ „Du wirſt noch vieles nicht verſtehen!“ ſagte Mac,„was du in Benares zu ſehen bekommſt. Dieſes Volk, das zu hundert Göttern betet, das nur im Glauben lebt, deſſen Leben ausſchließlich Religion iſt, hat nur eine Stärke. Sie liegt in det Verachtung des Lebens und alles deſſen. was nach unſeren Begriffen das Leben lebenswert macht Nichts iſt nichts und alles iſt nicht“ Man muß noch einmal geboren werden, um das zu verſtehen.“ „Nein, Herr,“ entgegnete Kara wider alles Hergebrachten, zman braucht nur um ſich zu ſehen, um das Nichts zu er⸗ Waſſer trieb. Einen Menſchenkörpet trug die Ganga ſtromab „Der war ein König unter den Menſchen.“ ſagt⸗ Kara, denn er war ein Brahmane. Was iſt er etzt?— Das,„ Herr, was wir und alle Menſchen werden— nichts! Dielen heiligen Mann werden in einer knappen Stunde ate Kaimane gefreſſen haben. Was von ihm dann noch auf dem Waſſer treibt, das holen ſich die Geier. Die Weisheit iſt ewig Richte iſt nichts, und alles iſt nichts.“ „Bei dieſem Glauben kann man nicht froh werden,“ chen Mac ein, und Kara 150 ihm zur Antwort:„Wer mit der geſtaltig— über die Waffer der Ganga⸗Baghirati, über die Seele lebt, nicht mit den Sinnen, iſt immer froh.“ (Fortſetzung folgt.) Aus Nah und Fern. (Ueberfall auf einen Arzt.) In der Nähe der Wegekreuzung der Straße Bad 1 0 1 80 Uto Homburger Arztes von einem jungen Mann ange⸗ halten, der mit einem Knüppel auf ihn eindrang. g Der einen i elan Täter und mehrere andere an dem Ueberfall erhandlung gegen den l Verhandlung gegen den Mörder Neckermann, der vor einiger Zeit an Inem jungen Mädchen in der Nähe von Hanau einen Luſtmord verübte, wird am 24. September d. J. vor dem hieſigen Schwurgericht durchgeführt. Für die Ver⸗ handlung ſind drei Tage vorgeſehen. Im ganzen werden In der ) etw eter von der Dunlop ent⸗ fernt, ereignete ſich ein furchtbares Unglück. Der ſechsjäh⸗ rige Wagner wurde von der Kleinbahn des ſtädtiſchen Gaswerkes überfahren und getötet. Die Ver⸗ letzungen waren ſchrecklich, der Kopf war vom Rumpf ge⸗ Körper zermalmt. Das Kind wurde etwa 30 Meter geſchleift, ehe der Zug zum Stehen kam. Das Kind, das eden Mittag ſeinen Vater abholte, war auch diesmal hinausgekommen und man nimmt an, daß es ſich auf eine Verbindungsſtange des Zuges geſetzt hat, 1 Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln, inl., neue 7 bis 8; Wirſing 20 bis 25; Weißkraut 18 bis 20; Rotkraut 25 bis 287 Blumenkohl, Stück 50 bis 150; Karotten, Büchel 8 bis 10; Gelbe Rüben 15 bis 20; Rote Rüben 15 bis 20; Spinat 35 bis 40; Mangold 15 bis 20; Zwiebeln 13 bis is 45; Grüne Erbſen 45; Kopf⸗ ſalat, Stück 10 bis 30; Endivienſalat, Stück 10 bis 26; Kohlraben, Stück 6 bis 10; Tomaten 30 bis 40; Radies⸗ chen, Büſchel 6 bis 10; Rettich, Stück 10 bis 20; Meer⸗ rettich, Stück 80 bis 100; Gurken, große, Stück 15 bis 70; Einmachgurken, Stück 2,3 bis 3 Aepfel 30 bis 45; Birnen 25 bis 55; 90 55 80 bis 120; Heidelbeeren 0 bis 120; Mirabellen 65 bis 857 gen 45 bis 60; Süß⸗ rahmoutter 220 bis 240; Landbutter 180 bis 200; Wei⸗ ßer Käſe 50; Eier, Stück 10 bis 16; Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 600; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 600: Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 150; Gänſe, geſchlach⸗ Beeinflußt durch gro⸗ n verlangte ausl. 26 bis 29; Roggen, inl. 24; Hafer, inl. 22,50 bis 23,25; ausl. 26 bis 27; Braugerſte, inl. 27 bis 28,75 Futtergerſte 23 bis 24: Spezial eizenkleie 14,25 am Montag waren zugetrieben: 277 Ochſen, 243 ene 32 Schweine, 16 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 56 bis 58, 42 bis 44, erſcheint morgen keine Zeitung. 48 bis 50, 38 bis 42, 34 bis 36, 30 bis 32; Kühe 46 bis 48, 36 bis 40, 30 bis 32, 16 bis 20; Färſen 56 72 bis 75, 64 bis 70, 56 bis 60, 46 bis 52; Schafe 42 bis 46: Schweine—, 78 bis 79, 79 bis 81, 78 bis 79, 75 bis 178, 70 bis 73, 66 bis 68; Ziegen 10 bis 24.— Markt⸗ mittel, geräumt; mit Schweinen mittel, geräumt. ö f ö Mannheimer Pferdemarkt. Am Montag waren dem „Das iſt unfaßbar Ich kann es nicht verſtehen.“ 1 kennen.“— und er zeigte auf einen dunkfen Punkt, der in Luther⸗Eriunerungen an. Sentral-Iheater Morgen, Marla Himmelfahrt Abends halb 8 Uhr ab Grosse Vorstellungen mit auserlesenem Programm; halb 4 Uhr rolle Hinder-Vorstellung Es ladet zu recht zaklreichem Besuche herzl. ein Die Direktion. CCC Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 14. Auguſt. Auf der Vorderſeite des über dem Atlantik lagern⸗ den Tiefdruckgebiets haben ſich über dem Feſtland meh⸗ rere Teilſtörungen entwickelt, die zu verbreitetem Negen geführt haben. Unſere Witterung wird zunächſt unter dem Einfluß des atlantiſchen Tiefdruckgebiets bleiben und auch weiterhin ausgiebigen Regen bringen. a Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Wollig und Regen bei zeitweiſe auffriſchenden Winden. Temperatur kühler. — Ruheſtörender Lärm durch Hundegebell. Bei der immer mehr überhandnehmenden Hundehaltung und der infolgedeſſen anwachſenden Beläſtigung des Publikums durch anhaltendes Hundegeheu! und-gebell dürfte es an⸗ gebracht ſein, darauf aufmerkſam zu machen, daß ein Tier halter, der es zuläßt, daß ſein Hund ſtändig und über mäßig laut bellt, der Beſtrafung aus Paragraph 360 St. G. B. verfällt. Ob der ruheſtörende Lärm durch einen bellenden Wachthund nachts oder bei Tage erregt wird, iſt mnerhehlich. Barmherzigkeit. Was wir atmen und was wur leben, Was wir eſſen und wir trinken, Des Mundes Schrel, der Hände Heben, Wenn in Not wir unterfinken— In der Verzwelflung unſer Hoffen, Ja der Blindheit ein Hlmmel offen, Dat Ende von Sünde und allem Leid, Gott— es tſt deine Barmherzigkeit. i E. Thraſolt. 5 egen des Feſtes Maria Himmelfahrt 9 73 5 Die nächſte Nummer wird Donnerstag herausgegeben. * Kräuterweihe. Am Feſte Mariä Himmelfahrt werden die Kräuter geweiht. * Kathol. Kirchenchor„Cäellia.“ Heute Diens⸗ tag Abend ½9 Uhr Geſaungprobe für den ganzen Chor.(is darf niemand fehlen. »Straßenſperre. Bis 14. Auguſt iſt der Kteis⸗ weg zwiſchen 1 50 und Viernheim geſperrt. Die Um⸗ lettung geht über Großſachſen. »Central-Theater. Morgen, Maria Himmelfahrt abends halb 8 Uhr ab große Vorſt⸗Uungen mit auserleſe nem Progtamm. Halb 4 Große Kindervorſtellung. Wir verweiſen auch auf das Jaſerat. * Landung eines Ballons zölſchen dem Straßen ⸗ heimer Hof u. Viernheim. Vorgeſtern abend 6 Uhr landete die Luftſchifferin Wilſon, die beim Ludwigshaſener Partfeſt in einem Frelballou aufgeſtiegen war, um Ballonattraktlonen auszuführen, bei Straßenhelm ohne Unfall. „Jedem Hausbeſitzer fünf Maß Bier. Das Dorf Altenerding in Bayern hat in ſeinem Gemeinde- haushalt nicht nur keine Schulden, ſondern noch einen Ueberſchuß. Nun hat die Gemeindeverſammlung be⸗ ſchloſſen, aus dem Ueberſchuß jedem Hausbeſttzer fünf Liter Bier zu ſtiften. Auch nicht übel.— „ Ausſtellung von alten Kaiſer⸗Arkunden und Luther ⸗Grinnerungen ia Worms. Eine große Sehenswürdigzken bildet die in dieſem Sommer von dem hieſigen Stadtaichiv veranſtaltete Ausſtellung der wertvoll ſten Urkunden aus 1000 Jahren. In den ſlimmungs vollen Nebenräumen des Cornellanum ſind in zahlreichen geſchmackvoll beleuchteten Vitrinen viele herrllche Dokumente der Vergangenheit zur Schau geſtellt. Große, Kunſtvolle Siegel hängen wohlerhalten an den Pergamenten. Von beſond erer Schönheit ſind die 5 aus geſtellten„Golde⸗ nen Bullen“, darunter die Goldene Bulle Barbaroſſas an dar Urkunde von 1184. Kaiſer, Päpſte, Biſchbfe, Stadt, Pfalzgrafen, Ritter— ſie alle ſind hier in ſchönen und be⸗ deutenden Schriſtdenkmälern vertreten. Da es eine große Seltenheit ift, daß derartige in den Archiven wohlverwahrte Schätze öffentlich beſtchtigt werden können, ſel hiermit auf dleſe Beranſtaltung 100 0 0 47 W 4 f t eine ſehr intereſſante Austellung ene 5 Hier ſind ſeltene und koftbare Outherdrucle, Bibeln, Flugſchriſten, Berichte lber den Vutherteichstag außerdem eiten hüändige Vrlefe des Re⸗ formators und Spotibilder auf ihn und den Papft zu ſehen. Da die Lutherbibltothek, der dieſe Schätze an ge⸗ böten, augenblichlich geſchloſſen iſt, kann auch der Beſach dieſet leinen Schau nut beſtens empfohlen werden. Beide Das Reichsbauner hält Wacht! Aufmarsch in Frankfurt. Das großbürgerliche Blatt, der„Frankfurter Geueral⸗ Anzeiger“, bzerſchte über die große Reichsbannertagung folgendes: Zwei Feſttage. Fraukfurt und ſeine Gäſte Die Mainſtadt ſelbſt war am Samstag und Sonn⸗ tag wie vom 1 Kae Ueberall ſchwarz⸗rot⸗golde⸗ ner Fahnenfchmuck, die ganze Nacht durch hallten und tönten laut die Schritte und Stimmen der aus allen deutſchen Gauen anrückenden Reichsbannerformationen, Poltzeiſtunde gab es keine mehr und in allen Lokalen und Sälen der Halbmillionenſtadt wurde getrunken, ge⸗ tanzt und geſungen; der 11. Auguſt wuchs ſich hier in Frankfurt zu einem Volksfeiertag im beſten Sin⸗ ne des Wortes aus. Die Main beleuchtung mit Zupfenſtreich. Die engen Zugangsſtraßen waren ſchon ſtundenlang vorher 10e Als um Punkt 9 Uhr die knattern⸗ den Seuchtgarben an den Himmel ſpeitzten, brach die E.⸗ regung und Bewegung der nach Hunderitauſinden zählenden Menſchen immer und immer wieder in brouſende Hochrufe aus, jubelnd begrüßten die Kinder Frankfurts jedes Stüc erhellten Himmels. Dazu noch befeuernd die ezakten Rhythy men des Zapfenſtreiches, das Wirbeln der Trommeln, das Wuchten der Pauken, der Glanz der unzähligen ö Sterneullchter, der Fernblick auf die vielfältige Schönheit des Stadibildes, auf die welte, tiefe Fläche der Maſſen und auf das dunkelaraue, von Schlffen und Booten durch⸗ 6 and des Maines. h vor 10 Uhr verziſchte dann der Himmelszauber. Unter Muſik und Geſang ging es dann in die Nacht ohne Polizeiſtunde. Eteigniſſe vom Sonntag. er Horizont war noch dunkel, als die Stadt ſchon i de die ee wideiklaug. An allen Straßen ⸗ ecken ſtanden die Trompeter u. weckten. Dann ſchlängelten ſich in ruc weiſen Stößen die erſten Kolonnen heran, die letzten Soaderziige— 78 in der Geſamtzahl— liefen im Vahnhof eln, die Scharen des Reichs haunerk wälzten ſich unaufhörlich durch die Stadt— Richtung Oſtpark, wo 15 dem großen Rund Lautſprecher errichtet waren, durch d ie die Reden der Führer den Maſfen vernehmbar wurden. Der Feſtzug der Hunderttauſend. Nach kurzer Schlußanſprache Höͤrſings ſetzte ſich dann der 1 80 Feſtgag des Reichsbanners in Bewegung. 1 der Spitze das Bundesbanner mit Hörſing, Geveral De 90 ling und General Körner, dann in breiten Zehner⸗ un Zwölfer⸗Strelfen die unendlichen Ketten und Rethen der unformierten Relchsbannerleute Unter den Klängen von Dutzenden von Marſchtapellen zog das Reichsbanner durch die von Huuderttauſenden überfüllten Straßen zweieinhalb Stunden lang. 15 die Spitze l Zuges die Feſthalle erreichte, mußten die Schluß⸗ koloanen im Oſtpark noch eine Stunde warten, bis ſie ſich zum Abmarſch formieren kenne, Die Frankfurter Bevölkerung war begeiſter! dabei, Kaffee. Milch, Bler, Waſſer, Schokolade wurde den Gästen uberall, in allen Straßen und Gaſſen, umſonſt gereicht, mit enthuſta · ſtiſcher Freude beſonders lebhaft dle Oberbayern und die Bremer Matroſenabtetlung bezrüßt Unter dem Winken der vielfarbigen Tücher und Hoch⸗ rufen zogen die 100 000 Reichs baunerleute den langen Weg vom Oſtpark über die Pfingſtweidſtraße, wo Suwering, Hörſtug, General Deimling, General Körner, Scheldemann und Dr. Landmann die Parade abnahmen, in die Feſthalle. Rund 15 000 Mann, die eine andere Route eiygeſchlagen hatten, kamen dann etwas ſpüter in gleich guter Diſzplin ebenfalls vorbei. Abends rückten, wiederum Überall jubelnd begrüßt, die erſten Kolonnen ab, während im Feſthallengelänbe noch Zehntauſende bis in die tleſe Nacht hinein ihren Feſtlag feierten. 3 in Frankfurt im Großen gezeigt, das tat Viern⸗ heim een Wie in Frankfurt Begeſlerung hertſchie. ſo herrſchte ſolche auch in Viernheim. Die Republik hat feſten Grund. Und dennoch wird es Unzufrtedene geben, die nle wiſſen, was ſte wollen. Dat Reiche banner ſteht und kämpft nicht um perſönliche Vorteile einzelner, ſondern um des Volkes höchſtes Gu: Um Frieden und Frelhelt! Jubilaunsfeſt der Turn⸗Genoſſenſchaft. ergangenen Freitag fand im Gaſthaus z. Grünen Laub dle erst Feſtausſchußſitzung über das am 25 1 26. und 27. Auguſt ſtattfindende 35jähr. Jubiläunmsfeſt ſtatl. Vorſitzender Adam Beckenbach begrüßte die zahl reich Erſchtenenen im Namen des Vorſtandes, gab ſeiner Freude insbeſondere darüber Ausdruck, daß die Vertreter befreundeter Vereine ſo zahlreich vertreten waren. Bei Punkt 1 der Tagesordnung:„Wahl des Feſt⸗ präſidenten“ wurde Herr Schuhmachermeiſter Johann Schmitt mit großer Majorität gewählt. Die Wahl des nun 67jährigen kann als ein gutes Omen betrachtet werden. Die ruhige, überlegende Art des Alters, ge⸗ paart mit dem begetſterungsvollen, vorwärtsdrängenden Kampfeswillen der Jugend, wird und muß geſteckte Zlele erwirklichen laſſen. 4 5 e hlerauf die Bildung der Kommiſſionen wie Wirtſchafts⸗, Empfangs-, Preſſe⸗, Ausſchmückungs⸗ und Techniſche Kommiſſion, die mit Unterſtüützung ver⸗ ſchiedener Hilfskräfte das ganze Feſt leiten. den idealen Splelplatzanlagen der Sportverelnigung „Amicitia“ ſtatt. Der Sportvereinigung ſei an dieſer Stelle für 1105. der Dank des Feſt⸗ ausſchuſſes ausgeſprschen. 7 am ſind nun gebildet, die Arbeiten haben begonnen, hoffen wir, daß auch die Biernheimer Einwohnerſchaft ihren Teil zum Gelingen beiträgt und dies in erſter Linie durch lebhaftes Flaggen der Häufes und durch Unterſtützung der 3 Tage andauernden Ber⸗ anſtaltungen. Zur Unterbringung der bei dem Feſtbanlett mit⸗ wirkenden Gäſte benötigen wir noch eine großere Anzahl Freiquartiere. Anmeldungen dieſerhalb können bei dem Porſitzenden der Quartierkommiſſion, Herrn Matth. Man⸗ del, Friedrichſtraße 10, gemacht werden. Schützenfeft des Krieger⸗ u. Sold.⸗Verein Teutonia Schon am Samstag mittag gegen 4 Uhr war es auf dem Schießſtande lebendig. Galt es doch der Hinden⸗ denburgplakette. Leicht hat es der alte Soldat Hinden⸗ burg den Schützen nicht gemacht. Auf die kleine Scheibe bet 50 Meter Entfernung 90 Ringe mit 9 Schüſſen. Mancher hat ſeine ſieben Sachen eingepackt. Als erſter geht Schütze Michael Kempf, Sohn von Georg Kempf 11. Ludwigſtraße mit 94 Ringen durchs Ziel. Es folgen ihm noch die weiteren 11 Albus Otto, Brenner Heinrich, Bugert Karl, Gretel Adam, Groh Georg, Hanf Michael, Menzer Adolf, Müller Auguſt, Nocky Eugen, Winken⸗ bach Stefan und Wunderle Valt. Joſef. Alſo kann Biern⸗ heim 12 Plaketten für ſich buchen. Sonntag früh 8 Uhr rollen die erſten Kugeln über die Stände. Stand 8— Probe und Uebungsſchießen— iſt ſchwer belagert. Jeder will feine Nerven probieren. Allmählich wird es auf den übrigen 7 Ständen lebhaft. Die Leitung und die Schieß bartenausgabe haben voll zu tun. Im Ehrenpreisſchießen führt Viernheim längere Zeit mit 3 Schuß und 35 Rin- gen. Am Nachmittag wird es ihm abgenommen von Flok⸗ kenbach und Lampertheim, das ebenfalls mit 35 Ringen aber 11, 12, 12 durchs Ziel geht. Eine ehrenvolle Nie⸗ derlage. Für das Mannſchaftsſchießen waren große Preiſe ausgeſetzt Jede Mannſchaft zählte 5 Schützen je ſechtz Schuß Viernheim führte wiederum zuerſt. Doch wurde es ſchon von Käfertal und Waldhof überholt. Nun kommt Unterflockenbach, der kleine Odenwaldflecken. Es geht mit 258 Ringen durchs Ziel und nimmt den wertvollen Preis mit in den Odenwald. Das Hutnadelſchießen, eine ſehr ſchöne Roſette— 3 Schuß 29 Ringe— mancher ſteckt ſie an ſeinen Hut, will kein Ende nehmen. Punkt 6 Uhr wird die Liſte geſchloſſen. Es folgt die Preisverteilung. War der Platz mittaus etwas gelichtet, waren jetzt alle Sitzplätze belegt, das übrige luſtige Lölkchen hatte es vor⸗ gezogen, auf den lichten Höhen ſich niederzulaſſen. Gegen halb 7 Uhr mußte verkündet werden, daß alles Eß⸗ und Trinkbare zur Neige gegangen war. Und getreu dem alten Sprichwort:„Wenn es um beſten ſchmeckt, hört man mit dem Eſſen auf“, wurde aufgebrochen zu den heimatlichen Gefilden. Es war ein ſchönes Feſt in Gottes freier Natur. Die vielen fremden Gäſte waren erſtaunt über die ſchöne Anlage, und die Viernheimer nicht minder. Sport und Spiel. Sp.⸗Bg. Amſeitia— F.-B. Frankenthal 32 „ 1. Jug.— Leutershauſen 878 7777 1 „Junioren— F.-G. Hemsbach 5:1 Eindrucksvolle Siege konnten am verfloſſenen Sonntage unſere einheimiche Mannſchaften erringen. Die 1 Mann⸗ ſchaft ſchlug trotz mehrfachem Erſatze die ſpielſtarken Fran ⸗ kentaler mit 3:1 aus den Feld Die Juntoren konnten in Hemsbach mit 5: 1 ſiegreich ſein. Die 1. Jugend u. die Schüler kanterten Leutershauſen mit 2:0 u. 5: 0. N. B. Donnerstag Spielausſchußſitzung Sonntag 1. Mann ⸗ ſchaft in Ludwigsh. Freitag abend Spieler⸗Zuſammenkunft. Gottesdienſt⸗Oroͤnung Maria Himmelfahrt. 77 Uhr hl. Meſſe. /8 Uhr hl. Meſſe M10 Uhr Sechamt. ½½10 Uhr Kindermeſſe in der alten Kirche. 1 Ubr Kiudergottesdienſt. 2 Uhr Andacht In der neuen feirche an Werktagen: Donnerstag: 6 Uhr beſt Amt far Eliſabelh Hefmann geb. Gallei, Krieger Sohn Nik. Hofmann, beider ⸗ ſeitige Bloßeltern und Angehörige. 7 Uhr best. E.⸗A. für Hans Effler, Sohn von Hch. Eſfler und beiderſeltige Großeltern. 5 Freitag:/ Uhr beſt. Amt für Johann Neudörfer, She⸗ frau Barbara geb. Zöller, Tochter Eva geehl. Hanf, Schwiegerſohn Peter Bugert und Angehhcige. 7 Uhr beſt E. A. für Mathes Dewald 5., beiderſ. Eltern, Geſchwiſter und Angehörige. Damstag: 6 Uhr beſt. Amt für Nikol, Kempf 2., Ehe ⸗ frau Eliſabeth geb. Helfrich, Sohn 7 Krieger Nikolaus, Schweſter Thereſta, Schwiegerſohn Philipp Mandel nd Angehörige. 17 uh 0 Amt für Ernſt Reinhardt, deſſen Mut⸗ ter Rathartga geb. Mandel, beiderſeitige Großeltern und Angehbrige. f Am Sele iſt bei den Barmh Schweſlern, am Freitag bel den Gogl. Fräulein um 6 Uhr eine hl. Meſſe. Am nächten Sontag iſt gemeinſchaftliche heilige Rommuntlon für bie 3. Abteilung der Jungfrauen ⸗Rongre⸗ gation; eben ſo gmeinſchaftliche hl. Kommunlon für die Schuler des Herren Lehrer Spengler, Kumpa und Baldauf. Beicht für dieſe Samstag um 2 Uhr. Die Rollekte am heutigen Tag iſt für das St. Marien⸗Waiſenhaus in Nen⸗ fladt. Am nächſten Sonntag um halb 2 Uhr iſt Firmungs⸗ unterricht für dieſentgen Firmliuge, die beteits aus der Das FFeſt findet nicht wie urſprünglich beabſichtigt Anstellungen sind täglich von 11— 1 und 90 4— 7 Uhr geöff let. 5 war auf dem Platze der Turngenoſſenſchaft, ſondern auf Schule eutlaſſen ſiad, und für alle dle nigen, die auswärtige Schulen beſuchen.