Todes- Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, gestern abend um ½7 Uhr meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Grohvater, Urgroh vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Georg Bähr l. nach langem Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 74 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, für die Seele unseres lieben Ver- storbenen zu beten. Viernheim, Heppenheim, Hambach, Lorsch, den 29. August 1928. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachm. um 5 Uhr vom Trauerhause, Friedrich- straße 33 aus, statt. . Bekanntmachung. Betr.: n von Spätobſt. ö Am Samstag, den 1. September vor. mittags 9 Uhr wird im Sitzungsſaal des Rathauſes das Spätobß verſtelgerl. Es wird mieberholt darauf aufmerkſam gemacht, daß die jenſgen die noch irgend welche Schuldigkeiten aus früberen Jahren an die Gemeinde haben, vom Mitbieten aus⸗ geſchloſſen ſind. n Betr.: Abgabe von Gas koks. Die Kokspreiſe betragen für Monat September 1928 für 1. Sorte 1,80 Mark. für 2. Sorte 1,90 Mark. 1. für 3. Sorte 1.80 Mark.* Viernheim, den 28. Auguſt 1928 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim J. B.: Noos Neue hol. Vollfettheringe St. 109 Einmacheſſig 1 Ltr. 25 Weineſſig 1 Lir. 35 0 Eſſig⸗Eſſenz 1 Flasche 65 Einmachgewürz Paket 10 u. 20.9 5 1 zeigen, daß, f ſind. 87 fahrtsorganiſation HffenllcheAuſordenng zur Abgabe von Steuererklärungen für die Herbſtperaulagung 1928. Die Steuererklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftſteuer und Umſatzſteuer ſind von den Steuer— pflichtigen, deren Wirtſchaftsjahr zwi⸗ Le LL zu verkaufen Lampertheimerſtr. 36 Delikateß⸗Eſſiggurken 1 St. 8 u. 10 3 295 1 Fuüegenfänger 1 St. 8 94 fahrt gibt jedem daß alle Gelder kririscnungsdrons, Srausewüre! J dung anden. in vielen Sorten. Blumentag ſtatt. Telefon 83 Lorscherstr. 10 ½ 5 Prozent Rabatt N N ee eee ſchen dem J. Januar und 50. Juni 1928 geendet hat, in der Seit vom 1. bis 15. September 1928 unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vor— drucke abzugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung ver— pflichtet ſind, erhalten vom Finanz⸗ auit einen Vordruck zugeſandt. Die durch das Einkommenſteuergeſetz, Kör— Gefunden einen Ehering. Abzuholen gegen Einrückungsgebühr Weinheimerſtraße 46. politiſch noch konfeſſ i b Auch in Viernheim 0 1 1 7 Wir bitten die i Jakob Winkenpach N 0 guten Beſtreben der Arbeiter⸗Wohlfahrt auch hier am 5 bOtrte reichliche Unterſtützung zuteil werden zu laſſen. Die Blumenverkäufer der Arbeiter⸗Wohlfahrt ſind mit N J wpoltzeilichen Ausweiſen verſehen. N Her Ortsausſchuß der Arbeiter⸗Wohlfahrt Viernheim.& nnn Aufruf! Samstag, den 1. u. Sonn⸗ tag, den 2. September veran⸗ ſtaltet die Arbeiter Wohlfahrt im Freiſtaat Heſſen einen 0 u Der Ertrag für die verkauften Blumen ſoll dazu dienen, minderbemittelten u. kränklichen oder ſchwächlichen 7 Kindern Erholung u. Geſundheit zu ermöglichen. Unſere Jugend iſt in Not! W dbttterſte Entbehrungen. Tauſende deutſcher Kinder leiden Die ſchulärztlichen Unterſuchungen e wenn nicht geholfen wird, ſchwerſte Gefahren für die Zukunft des deutſchen Volkes nicht abzuwehren Trage darum jeder dazu bei, Arbeiter Wohlfahrt zu unterſtützen. 4 Die Arbeiter⸗Wohlfahrt iſt dle ſelbſtgeſchaffene Wohl- das Hilfswerk der der Werktätigen und weder partet⸗ ionell gebunden. Die Arbetterwohl⸗ Spender vollkommene Gewähr dafür, reſtlos für wohltätige Zwecke Verwen⸗ findet am 2 September der Einwohner frdl., dem *. Mittwoch abend ½9 Uhr Ainbslunde Der Dirigent. M. ⸗G.⸗V.„Harmonie“ A Mfenenhonig per Pfund mit Glas 2.20 Mk. zu haben bet ld. Froschauer Kühnerſtraße 8. perſchaftſteuergeſetz und Umſatzſteuer— geſetz begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht überſandt iſt, bleibt unberührt; erforderlichenfalls haben die Pflichtigen Vordrucke vom Finanz⸗ amt anzufordern. zu vermleten Ein möbliertes 1 8 1 Goethestr. 171 „Sängerbund“. Mittwoch abend ½9 Uhr im Engelſaale, i Der Vorſtand. Einmach- Gläser Ur Gtoppelſaat empfehle 1a Qualitäten Saatwicken, Saaterbſen, Winter⸗ in allen Größen wicken, Frühkleeſamen, neuer Ernte und beſten Qualitäten Ewiger und deutſcher Kleeſamen bei Heppenheim, den 24. Aug. 1928. Das Finanzamt. Leue artolein Lebensmittelhaus Taler Aschduer, Zul Webstock Großer Waren⸗ ſchrank mitzverſchtebbaren Glas⸗ türen und verſchiedene Regale billig zu verkaufen. Näheres im Verlag. N Joh. 9 ler 1 Pal. Winkenbach Weinhetmerſtraße Blitzblanke 1 Mehl Futtermittel und Getreide. 8 Rathausſtraße 67. Telefon 144. NB. Kaufe jedes Quantum Getreide Frauen ˖ haben auch blitzblanke 133 e Möbel, denn ſie gebrau⸗ chen nur Möbelputz Alte Zeitungen„Wunderschün“ 3. Ein wickeln u. Tapezieren geeignet 8 Rathaus Drogerie zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes Peter Moskong, Empfehle: Träuben, Birnen, Pauanen Oelnüſſe Weißkraut, Rotkraut, Wirſingkraut Tomaten, Salatgurken, Gelberüben, Blumenkohl, Rettich, Zwiebel, Endivienſalat Neue Kartoffeln Lebensmittelhaus Peter Koſchauer „Zum Rebſtock“. Steuerpflicht für Wohnung im eigenen Hauſe. Bei dem heutigen Drange, ein eigenes Haus zu erbauen, oder zu erwerben, ſich ein Wochenendhaus zu errichten, ſein eigen nennen zu können, taucht von ſelbſt die Frage auf, wie in derartigen oder ähnlichen Fällen ſich die Steuerpflicht geſtaltet. Darüber liegen bereits eine Reihe von Entſcheidungen des Reichsfinanzhofes vor, die in der deutſchen Steuerzeitung von Reichsfinanzrat Mirre beſprochen wurde. Sind mit der Wohnung im eigenen Hauſe berufliche Räume verbunden, ſo ſind für letztere berufliche Werbe⸗ koſten abziehbar. Wie das Arbeitszimmer eines Gelehr— ten oder Beamten und die Repräſentationsräume zu be⸗ handeln ſind, kann zweifelhaft ſein. Nach Anſicht des Reichsfinanzhofes ſtellt das Einkommenſteuergeſetz den ſelbſtwohnenden Eigentümer, nicht dem Mieter, ſondern dem Vermieter gleich. Die Nutzung im eigenen Hauſe werde als ein dem Steuerpflichtigen zufließendes Gut und damit als unmittelbare Einnahme behandelt. Danach kann der Steuerpflichtige nicht einwenden, er würde, wenn er nicht im eigenen Hauſe eine Wohnung bezogen hätte, eine weniger teuere Wohnung bezogen haben. Bewohnt jemand mehrere Wohnungen, ſo muß er auch deren Miet⸗ wert verſteuern. Wer dagegen ein eingerichtetes Wohn⸗ haus erbe und in Erwartung eines baldigen Verkaufs zu⸗ nächſt unverändert läßt, braucht bis zum Verkauf den Mietwert nicht zu verſteuern, auch wenn er zu Zwecken der Erbregelung einige Tage in der Wohnung zubringt. Anders iſt es aber, wenn er die Wohnung regelmäßig als [Sommeraufenthalt benutzt. In dieſem Falle wird ihm nicht bloß der Mietwert für die Benutzungszeit, ſondern auch für das ganze Jahr angerechnet. Anders dagegen, wenn er in einem ererbten Hauſe mit ſieben Zimmern nur zwei oder drei Zimmer eingerichtet läßt und dieſe in den Sommermonaten regelmäßig benützt, weil ihm eine Ver⸗ mietung der ganzen Wohnung zu einem angemeſſenen Mietzins nicht gelingt. Hier wird unbedingt nur der Mietwert der eingerichteten Räume anzurechnen ſein, ja gielleicht nur für die Dauer der tatſächlichen Benutzung. Aehnlich ii es mit den Häuſern, die nur im Sommer be⸗ mohnbar ſind, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß ein Sommerhaus ſich durch die Benutzbarkeit in den Sommermonaten für das ganze Jahr rentieren ſoll. Nicht als Wohnhäuſer ſind ſolche Häuser anzu ehen, die nur vorübergehend zum Aufenthalt benutzt werden, wie Jagd⸗ häuſer und Boofshäuſer. Werden ſie jedoch an andere ver⸗ mietet, dann ist der Mietzins als Einſommen aus Vermie⸗ ter von 64 Jahren geſtorben. tung zu versteuern. Aver wenn ie nicht vermietet ſind, iſt weder ein Mietwert als Einnahme anzuſetzen, noch ſind andererſeits die Unterhaltungskoſten als Werbekoſten ab⸗ zugsfällig. Bei eleganten Einfamilienhäuſern dürfen dem Mietwert nicht ganz unverhältnismäßige Werbungskoſten gegenüberſtehen. Denn dieſe ſind als Luxusausgaben an⸗ zuſehen. Anders liegt der Fall, wenn ſich ein Steuer⸗ pflichtiger eine herrchaftliche Villa erbaut hat, oder eine ſolche käuflich erwirbt. Hier iſt er berechtigt, die erheblichen Werbungskoſten abzuziehen. Aber der erhöhte Aufwand muß ſich in dem angeſetzten Mietwert widerſpiegeln. Der Mietwert für Neubauwohnungen richtet ſich nach dem für dieſe üblichen Mietzins, nicht nach dem für zwangsbewirt⸗ ſchaftete Altwohnungen. Es darf nicht vorkommen, daß die regelmäßigen Werbungskoſten den Mietwert über⸗ ſteigen. Zufällig in einem Jahre erforderliche Ausheſſe⸗ rungen können dagegen dieſen Erfolg haben. Die Aus⸗ gaben für einen Hauswart bei Eigenwohnhäuſern ſind nicht abzugsfähig. Nach alledem iſt es klar, daß die Lage der Beſitzer von Eigenwohnhäuſern ſteuerrechtlich keines⸗ wegs, wie man vielfach annimmt, beſonders günſtig iſt. e Aömiral Meyer⸗Walbdeck, Varietetheater. holt wurde, Ueberſchreitung bekam. klärten ihm, daß tete ſich 50 000 Dollar verſchwendete das Rieſenbankette fü gegangen war. wollte, ſich der der ehemalige Gouverneur von Kiautſchou, bekannt ge⸗ worden durch ſein Telegramm bei Kriegsbeginn:„Ein⸗ Saint ſtehe für Pflichterfüllung bis zum äußerſten“, iſt im Al⸗ Filmgeſe aber juſt Der Tod des Wenn man noch ein Jahr zu leben hat Amerikaniſchen Blättern lantic City Emor Schon als Kind zeigte fachen Arbeiters, Anlage ger wog er bereits 134 Pfund; mit 13 ihn ein Kabarett an; ſeine Aufgabe beſtand darin, durch ſeine dicke Geſtalt Gäſte anzulocken und dieſen dann bei Ablage der Kleider behilflich das er erregte, verſchaffte ihm bald ein Angebot von einem 0 wog er 171 ging abermals als Sieger den Wettbewerb finanzierte, war ſo b.seiſtert, daß er den ausgeſetzten Preis von Allmählich wurde Titman ein wohlhabender Mann. Da⸗ bei aß er fortgeſetzt gut der Vierzentnergrenze Er kam zwar mit dem Leben zehn Kilogramm im Krankenhauſe; aber die Aerzte er⸗ daß er nur noch ein Jahr zu leben haben werde. In blindem Vertrauen auf dieſe Vorausſage, rich⸗ Titman nun binnen Jahresfriſt fertig Geld in unerhörtem Ma ſtand wirklich, als vollſtändig verarmt da. rechnung nicht ſtimmte, nicht ſtarb. Trotz der beſtimmten Vorausſage der Aerzte lebte er noch immer, auch als der zwölfte Monat zu Ende Er mußte alſo, wieder mit Geldverdienen beginnen. Vierzentnermann, als Kraftwa ben zu friſten. Dies mann in Atlantic Ci ſchaft bot ihm einen vorteilhaften Vertrag anz g am Jage ſeines erſten einen zweiten Schlaganfall, an deſſen Folgen er ſtarb. Vierzentnermannes. At Al. zufolge ſtarb kürzlich in y Titman, der dickſte Mann der Erde. Titman, der Sohn eines ein⸗ zur Fettſucht. Als Zehnjähri⸗ Jahren ſtellte zu ſein. Das Aufſehen, 1940 nahm er an einem Wettbewerb teil, aus dem der digte Amerikaner als Sieger hervorgehen ſollte. 200 Dicke ſtellten ſich auf die 156 Kilogramm und lar. Als der„edle“ Wage; er blieb Erſter mit bekam die ausgeſetzten 4000 Dol⸗ Wettſtreit fünf Jahre ſpäter wieder⸗ Kilogramm(342 Pfund) und hervor. 7e Millionär, der 5000 auf 9009 Dollar erhöhte. und reichlich, ſo daß er 1927 bei einen Schlaganfall davon und verlor faſt darauf ein, mit ſeinen erſparten zu werden. Er 5 be, veranſtaltete eine Freunde und Bewunderer und as Jahr zur Ruhe gegangen war, Das Einzige, was jn der Be⸗ war der Umſtand, daß er—— wenn er nicht verhungern Nun entſchloß enlenker ſein Le⸗ 26 über alle Maßen. Jeder⸗ y kannte bald den„gewichtigen“ Schon kam er wieder in Mode: eine Auftretens bekam er Tho probs iern (Biernheimer Zeuung— Viernbeimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 8 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sa e e aud 0 zahrplen ſswie einen Wand⸗ Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen F kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes 1. erſolgreichſtes Lolal⸗Anzeigeblatt in Piernhein recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 1 1 8— Schriftleltung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ran N 5 Neues in Kürze. : In Baden⸗Baden hat eine Beſprechung zwiſchen Dr. Streſemann, Staatsſekretär von Schubert und Mini⸗ ſterialvirektor Dr. Gauß ſtattgefunden. z: Am letzten Arbeitstag der 25. Konferenz der Interparlamentariſchen Union, traten noch verſchiedene Aus⸗ ſchüſſe ſowie der Interparlamentariſche Rat zu Sitzungen zuſammen. : Die Genfer Verhandlungen über die Kontrolle der ſtaatlichen und privaten Waffenherſtellung ſind ergebnislos verlaufen. : Die Eröffnungsſitzung der vierten internationalen Minderheitentagung in Genf geſtaltete ſich zu einer Pro⸗ teſtkundgebung gegen die unzulängliche Behandlung der Minderheitenfrage durch den Völkerbund. 1: Der franzöſiſche Sozialiſtenführer Leon Blum tritt im„Soir“ für eine bedingungsloſe Rheinlandräumung ein. Der Kampf um die Ausfuhr. *. Seit Jahren geht der Kampf in Deutſchland darum, ob der Binnenmarkt und ſeine Stärkung von der deutſchen Wirtſchaftspolitik gegenüber einer folgerichtig und ſyſtematiſch zu verfolgenden Ausfuhrpolitik bevor⸗ zugt werden ſoll. Die Vertreter der Binnenmarktstheorie behaupten, daß die Ausfuhr für Deutſchland gar nicht ſo wichtig iſt, während die Vertreter der Forderung nach einer Ausfuhrpolitik behaupten, daß die Gütererzeugung in Deutſchland viel zu groß iſt, um vom Innenmarkt aufgenommen zu werden. 1 In beiden Anſchauungen ſteckt ein Körnchen Wahr⸗ heit. Und zwar inſofern, als wir ſowohl dafür ſorgen müſſen, daß die Kaufkraft des deutſchen Publikums ſo weit wie möglich geſtärkt wird, während wir auch anderer⸗ eits auf eine möglichſt große Ausfuhr bedacht ſein müſ⸗ en. In dieſer doppelten Zielſetzung unſerer Wirtſchafts⸗ und Handelspolitik liegt ja gerade die Schwierigkeit. Wenn in den letzten Monaten dauernd davon geſchrieben worden iſt, daß die Konjunktur auf dem Binnenmarkt eine rückläufige Tendenz aufweiſt, ſo leuchtet ohne weiteres ein, daß in verſtärktem Maße der Anlaß gegeben iſt, Ausſuhrmöglichkeiten für die deutſchen Waren zu ſuchen. Dabei ſoll ganz davon abgeſehen werden, daß unſere Ver⸗ pflichtungen gegenüber dem Ausland, und zwar ſowohl die ſtaatsrechtlichen als auch die privatwirtſchaftlichen, nur mit Waren abgegolten werden können, die das Aus⸗ land von uns kauft. Eine andere Möglichkeit, unſere Schulden abzutragen, 10 es nicht. Hier liegt alſo der erſte Zwang zur Ausfuhr. 4 5 Hinzu kommt ein Zweites. Die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft hat ſich in den letzten 4 Jahrzehnten immer mehr von einem reinen Agrarſtaat zu einem Induſtrieſtaat— allerdings mit ſtarkem landwirtſchaftlichem Einſchlag— entwickelt. Der Grund dafür liegt in der Bevölkerungs⸗ vermehrung während dieſer Jahrzehnte. Die vergrößerte Bevölkerung brauchte Arbeitsmöglichkeiten, die ihr die eimerfinzeige Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: bei lederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für 9 N mittags 8 110 Baske Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Aus lands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 50 i e ene Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen (Viernhetimer Bürger ⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Bie einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Vite n 212. werden. i Donnerstag, den 30. Auguſt 1928 ebenfalls die Einfuhr deutſcher Waren verbieten. Auf dieſe Weiſe wäre ein weltwirtſchaftlicher Verkehr einfach un⸗ möglich. Und wir ſtänden eines Tages vor dem Problem, wie wir die Millionen von Arbeitern ernähren ſollten, die heute ihre Entlohnung in den Ausfuhrinduſtrien finden. Dieſe einfache Ueberlegung ſcheinen nun diejenigen vergeſſen zu haben, die verlangen, daß in Zukunft von Deutſchland die allgemeine Meiſtbegünſtigung nicht mehr gewährt werden ſoll. Auf dieſer allgemeinen Meiſtbe⸗ günſtigung aber beruht das ganze Handelsvertragsſyſtem in Europa und zum Teil, auch in der übrigen Welt. Ein Syſtem, mit dem wir immerhin erreicht haben, daß un⸗ ſere Ausfuhr in den Jahren 1924 bis 1927 um 40 Pro⸗ jent geſtiegen iſt, und die es ermöglicht hat, Tauſenden von Arbeitern, Angeſtellten und Gewerbetreibenden Brot) und Exiſtenz zu geben. Das große Nätſelraten. Am die zweite Zone. b Berlin, 29. Auguſt. Heber das Ergebnis der Pariſer Unterredung des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann mit dem franzö⸗ ſiſchen Miniſterpräſidenten Poincare ſind Gerüchte im Am⸗ lauf, die u. a. davon ſprechen, daß Frankreich bereit ſei, unter Umſtänden ſeine Zuſtimmung zu einer baldigen Räu⸗ mung der zweiten Zone zu geben. 8 Eine ſolche Bereitwilligkeit Frankreichs iſt bereits längere Zeit vor der Pariſer Reiſe Dr. Streſemanns von franzöſiſcher Seite inoffiziell zum Ausdruck gekommen. Die inzwiſchen beſannt gewordenen Bedingungen, die Poincare an die Geſamträumung knüpft, erſtrecken ſich auf die Löſung der Reparations⸗ und interalliierten Schuldenfrage, die mit Rückſicht auf die amerikaniſche Innenpolitik nicht ſobald in Angriff genommen werden können. Wie weiter verlautet, ſoll Poincare die baldige Räumung des ſchmalen Streifens der zweiten Zone davon abhängig gemacht haben, daß dieſer Akt nicht als ein Präzedenzfall für die Frage der Geſamträumung ange— ſehen werde, wogegen von deutſcher Seite geltend gemacht worden ſei, daß damit nicht etwa die Möglichkeit der Be⸗ ſetzthaltung des reſtlichen Gebiets über den im Verſailler Vertrag feſtgelegten Termin hinaus gemeint ſein dürfte. An Berliner zuſtändiger Stelle finden dieſe Gerüchte noch keine Beſtätigung, man weiſt lediglich darauf hin, daß ſich ein beſonderer Abgeſandter Dr. Streſemanns aus Ba⸗ den-Baden nach Berlin begeben werde, der dem Reichs⸗ kanzler Müller über die zwiſchen Streſemann und Poin⸗ care beſprochenen Fragen ausführlichen, mündlichen Ve⸗ richt erſtatten ſoll. 4 Der Bevölkerung der beſetzten Gebiete iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich keineswegs mit der Räumung der zweiten Zone gedient, wenn deren Beſatzung die Laſten der Bewohner der dritten Zone vermehren würde, was bei der Einſtel⸗ Landwirtſchaft nicht bieten konnte. So entſtanden eine[lung der franzöſiſchen Generäle ziemlich ſicher erſcheint. Reihe von Induſtrien, ſchon vorhandene Induſtrie⸗ zweige dehnten ſich aus, deren Kapital nur dadurch ner⸗ zinſt werden konnte, daß in Deutſchland fabrizierte Wa⸗ ren ausgeführt wurden, ebenſo war auf dieſe Weiſe die Arheiterſchaft dieſer Induſtriezweige nur zu nähren und zu kleiden und zu behauſen. Das alſo iſt der zweite Zwang zur Ausfuhr. a 0 Und dann der dritte Zwang. Wir müſſen nach Deutſchland eine ganze Reihe von induſtriellen Rohſtof⸗ fen und Halbfabrikalen einführen, die wir im Inland nicht beſitzen. Dieſe Rohſtoffe werden einmal benötigt, um daraus Waren herzuſtellen, die im Inland ver⸗ braucht werden; und weiter wurden dieſe Rohſtoffe ein⸗ geführt, um daraus Waren herzuſtellen, die wieder gus⸗ geführt wurden, d. h. auf dieſem Wege wurde deuiſche Arbeitskraft an das Ausland verkauft. W Und ein weiterer Zwang zur Ausfuhr beſteht darin, daß wir diejenigen Lebensmittel bezahlen können, die wir vom Ausland einführen müſſen, weil unſere Land⸗ wirtſchaft ſie entweder nicht in genügendem Maße und in ausreichender Qualität erzeugen kann, oder aber weil dieſe Lebensmittel bei uns überhaupt nicht wachſen. 5 Wenn man ſich ſo darüber klar iſt, daß wir alſo aus den verſchiedenſten Gründen dem Zwang zur Aus⸗ ſuhr überhaupt nicht entrinnen können, ſo wird man der e nung derjenigen, die von der Ausfuhr nichts wiſſen wollen und nur immer von einer Stärkung des Bin⸗ nenmarktes reden, mit berechtigtem Zweifel gegenüber ſtehen. Deshalb war es eine wirtſchaftspolitiſche und handelspolitiſche grundſätzliche Verkennung der Struktur unſerer Volkswirtſchaft, wenn Politiker mit dem Plan auftraten, man ſolle einfach die Einfuhr, ſoweit ſie nicht unbedingt nötig iſt, verbieten und ſich auf den Binnen⸗ markt beſchränken. Wenn man alſo das Geld, das Deutſch⸗ land jährlich für eingeführte Apfelſinen z. B. ausgibt, ſpa⸗ ten wollte, ſo verbietet man eben die Apfelſinen⸗Eimfuhr. Dann muß man aber folgern. daß Italien und Snanien Solange keine offiziellen Mitteilungen über die Ergebniſſe der Pariſer Reiſe Streſemanns vorliegen, bleibt jeden⸗ falls nichts weiter übrig, als abzuwarten, was die wei⸗ teren Verhandlungen Hermann Müllers in Genf brin— gen werden, wohei man recht gut tun wird, die mancherlei Meldungen der franzöſiſchen und der amerikaniſchen Preſſe über die Pariſer Beſprechungen mit Vorſicht aufzuneh- men. Deutſcherſeits iſt man auf jeden Fall entſchloſſen, das Rheinlandproblem in Genf weiter zu behandeln, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß dort poſitive Ergebniſſe nicht erzielt werden, ſondern die Näumungsfrage auf den be⸗ rühmten Weg der diplomatiſchen Behandlung verwie— ſen wird, welch ſchöne Formel ja immer dann angewandt wird, wenn irgend welche Fortſchritte nicht zu erreichen ſind. Leon Blum für Rheinlandräumung. U i Keine deutſche Gegenleiſtung. Paris, 29. Auguſt. Im Rahmen der Umfrage des„Soir“ über die Rheinlandsräumung ſpricht ſich der franzöſiſche Sozia⸗ liſtenführer Leon Blum ſehr energiſch für Räumung ohne jede deutſche Gegenleiſtung aus. Die franzöſiſchen Sozialiſten ſeien der Anſchauung, daß der Frieden Europas vor allem von der Annäherung Frankreichs und Deutſchlands abhänge. Sie hätten auch alles getan, um dieſe Annäherung zu erleichtern. In ihren Augen ſei eine militäriſche Veſetzung ein Krieg im Frieden. An den Erfolg der Genfer Abrüſtungsverhandlungen glaubt Blum nicht, ſolange in England die Konſervativen und in England die Faſchiſten am Ruder ſeien. Im Gegenſatz zu Herrjot ſei er der Auffaſſung, daß 45. Jahrgang die von pieſem aufgeſtellte Formel: Sicherheit, Schieds⸗ gericht, Abrüſtung: falſch ſei und ſtatt deſſen heißen müſſe: Sicherheit durch Schiedsgericht und Abrüſtung. Aber wenn man auch Herriot zuſtimmen wolle, müſſe man zugeben, daß Frankreich heute durch ein ganzes Syſtem von Sicherheiten geſchützt ſei. die durch den Kel⸗ logg⸗Pakt ergänzt worden ſeien. Nur noch der ſchlechte Wille der Negierungen oder einiger von ihnen könne die Erzielung einer allgemeinen Abrüſtung behindern. Interparlamentariſche Anion. Der letzte Arbeitstag der 25. Konferenz. b Berlin, 29. Auguſt. Am Mittwoch, dem letzten Arbeitstag der 25. Kon ferenz der Interparlamentariſchen Union, traten, noc verſchiedene Ausſchüſſe ſowie der Interparlamentariſche Rat 1. zuſammen. Der Ausſchuß für politiſche und organiſatoriſch Fragen beſchäftigte ſich unter Leitung des Vorſitzende der italieniſchen Gruppe, di Stefano⸗Napolitani mit de von den Vollſitzungen gefaßten Beſchlüſſen. Man ka dahin überein. die Frage des parlamentariſchen Syſtems, ö die in den Vollſitzungen eingehend erörtert wurde, durch einen Unterausſchuß weiter bearbeiten zu laſſen, der aus drei Mitgliedern beſtehen ſoll und an dem von deutſcher Seite Reichstagsabgeordneter Dr. Wirth teilnehmen wird. Die Arbeiten dieſes Unterausſchuſſes ſollen der Nutzbar⸗ machung der auf der Tagung zutagegetretenen Anſchauun⸗ gen dienen. Außerdem wurde ein zweiter ſö igliedriger Unterausſchuß zur Prüfung der Frage gebildet, wie Beſchlüſſe der Union in den einzelnen Parlamenten zur Durchführung gebracht werden können. Zu den Mitglie⸗ dern dieſes Unterausſchuſſes zählt Reichstagsabgeordneter Dr. David. Damit waren die Arbeiten dieſes Aus- ſchuſſes beendet. Der Ausſchuß für ſoziale und humanitäre Fragen beſchäftigte ſich mit einer von der Reichstagsabgeordneten Frau Schröder(Soz.) im Auftrage des Ausſchuſſes aus⸗ gearbeiteten Entwurf für Richtlinien eines internationa⸗ len Schutzes von Mutter und Kind, die von den einzel⸗ nen Ländern bei ihrer Geſetzgebung beachtet werden ſollen. Der Ausſchuß ſetzte eine Unterkommiſſion ein, der Frau Schröder und je ein Vertreter aus Polen, Frankreich, Ita⸗ lien und den Vereinigten Staaten angehören. Dieſe ſoll den deutſchen Entwurf überarbeiten. Zur Berichterſtat⸗ terin wurde Frau Schröder gewählt. Von deutſcher Sefte nahmen an den Verhandlungen des Ausſchuſſes Frau Teuſch und Frau Schröder teil. Der Mutterſchutz ſoll als erſte der die Union intereſſierenden ſozialen Fra⸗ gen behandelt werden. Auch für die übrigen Fragen wurde ein Unterausſchuß eingeſetzt. Der Abſchluß der Jubiläumstagung. Die Jubiläumstagung der Interparlamentariſchen Union wurde durch ein Feſtbankett abgeſchloſſen, zu dem die deutſche Gruppe der Interparlamentariſchen Anion in die Feſträume von Kroll eingeladen hatte. Man ſah den Reichskanzler Hermann Müller, den Reichsernährungs⸗ miniſter Dietrich, den Reichsſuſtizminſſter Dr. Koch und zahlreiche andere Perſönlichkejten des volitiſchen und par⸗ lamentariſchen Lebens. ö 5 Im Laufe des Abends wurde noch eine Reihe feſt⸗ lich hochgeſtimmter Anſprachen gehalten, denen jeweils die Nationalhymne des Redners folgte. Für die Damen der Parlamentarier war noch eine beſondere Ueberraſchung in Form einer eigens zu dieſem Zweck in der preußiſchen ſtaatlichen Porzellanmanufaktur gebrannte Schwarz-Rot, Gold dekorierte Taſſe geſchaffen worden, die das Bild⸗ nis des Brandenburger Tores zeigt. Die zahlreichen im Laufe des Abends geſpielten Nationalhymnen, unter de, nen man mit beſonderem Intereſſe die engliſche und fran⸗ zöſiſche Nationalhymne bemerkten, erzeugten eine unge⸗ wöhnlich lebendige und gehobene Stimmung. 5 6 1, Keine Kontrolle der Waffenherſtellung Die Genfer Verhandlungen erfolglos. a Genf, 29. Auguſt. In der Kommiſſſon des Völkerbundes, die ſich gegenwärtig mit der Ausarbeitung eines Konventions⸗ entwurfes für die Kontrolle der privaten und ſtaatlichen Waffenherſtellung befaßt, konnten die beſtehenden weit⸗ gehenden Gegenſätze nicht überbrückt werden. Der franzöſiſche Vertreter, der bekannte Gewerk⸗ ſchaftsführer Jouhaur forderte möglichſt von einer Ueber⸗ wachung der ſtaatlichen Waffenherſtellung ganz abzu⸗ ſehen oder nur die Feſtſetzung eines Geſamtwertes der ſtagtlichen Waffenherſtellung vorzuſehen, die der Kon⸗ trolle unterliegen ſoll, während die private Waffenher⸗ ſtellung nach einzelnen Gruppen überwacht werden ſoll. Der enguſche Vertreter schloß ſich dem Standpunkt Franr⸗ reichs an. Dagegen forderte der amerſtaniſche Vertreter Gleichheit und Einheitlichkeit der Ueberwachung ſowohl 1. die ſtagtliche wie auch für die private Waffenher⸗ tellung. Die Staaten, die über keine eigene Waf enher⸗ ellung verfügen, forderten hingegen uneingef ränkte, f 9 der privaten und ſtaatlichen Waffenher⸗ ellung. Graf Bernſtorff wies als Vorſitzender der Kom⸗ miſſion darauf hin, er habe nach den geringfügigen Er⸗ gebniſſen der Arbeiten der vorbereſtenden Abrüſtungs⸗ kommiſſion wenigſtens auf eine Einigung in dieſer Kom⸗ miſſion gehofft. Jetzt ſolle der Völkerbundsrat über die Weiterführung der Arbeiten der Kommiſſion entſcheiden. Tatſächlich bedeutet dieſes Ergebnis der Arbeiten der Rommiſſion einen Zuſammenbruch der Verhandlungen über die Kontrolle der ſtaatlichen und privaten Waf⸗ ſenherſtellung. Die Ausſichten, zu einer Kontrolle der ge⸗ amten Waffenherſtellung über den Weg einer Aus⸗ urbeſtung eines internationalen Konventionsentwurfes burch die Völlerbundskommiſſion zu gelangen, müſſen als iußerſt zweifelhaft angeſehen werden. Aus dem In⸗ und Auslande. Das franzöſiſche Militärgericht arbeitet. Berlin, 29. Auguſt. Nach einer Meldung aus Trier berurteilte das franzöſiſche Militärgericht wegen„Be⸗ eidigung der franzöſiſchen Beſatzungstruppen“ den Diri⸗ genten des Muſikvereins„Maring“ zu vier Tagen Haft und 50 Mark Geldſtrafe, weil der Verein bei einem Muſik⸗ eſt ein gegen die Wuͤrde der Beſatzungstruppen ver⸗ ſtoßendes Lied vorgetragen habe. Als der Angeklagte geltend machte, daß er bei dem Vortrage des Liedes gar nicht zugegen geweſen ſei und alſo auch nicht die Ka⸗ pelle habe dirigieren können, wurde ihm bedeutet, daß er doch ſtrafbar ſei, weil er das Lied einſtudiert habe.(1) Beſprechung von Schubert⸗Streſemann. Baden⸗Baden, 29. August. Staatsſekretär v. Schu⸗ bert und Miniſterialdirektor Dr. Gaus ſind mit ihrer Begleitung am Mittwoch vormittag in Baden-Baden ein⸗ getroffen. Die Herren begaben ſich ſofort zu Dr. Streſe⸗ mann in das Hotel Bellevue, wo in zweiſtündiger Un⸗ terredung die wichtigſten Fragen der bevorſtehenden Gen⸗ er Ratstagung durchgeſprochen wurden. Um 11,08 Uhr beſtiegen die Herren wieder ihren Salonwagen zur Wei⸗ ſterfahrt nach Genf. Zuſammentritt des deutſchnatjonalen Parteigerichts. . Berlin, 29. Auguſt. Das deutſchnationale Parteige⸗ richt, das über die Berufung des Abgeordneten Lambach gegen das Potsdamer Arteil zu entſcheiden hat, iſt unter Vorſitz des Abgeordneten Schultz⸗Bromberg in der Haupt⸗ geſchäftsſtelle der Deutſchnationalen Volkspartei zuſam⸗ mengetreten. Spaniens Wiederwahl. Genf, 29. Auguſt. Nach Mitteilung des Völker bundsſekretariats wird Spanien auf der bevorſtehenden Vollverſammlung des Völkerbundes durch den bekannten Botſchafter Spaniens in Paris. Quinones de Leon, ver⸗ treten ſein. Allgemein wird dankt gerechnet, daß Spa⸗ nien ohne Widerſpruch von der Vollverſammlung des Völkerbundes wieder in den Nat gewählt werden wird, ſodaß der ſpaniſche Botſchafter in Paris künftig wieder wie früher im Völkerbundsrat ſitzen dürfte. —————ä— Die internationale Minderheiten⸗Lagung Eröffnungsſitzung in Genf. S Genf, 29. Auguſt. Die Eröffnungsſitzung der vierten internationalen Minderheitentagung geſtaltete ſich zu einer Proteſtkund⸗ gebung gegen die unzulängliche Behandlung der Min⸗ erheitenfrage durch den Völkerbund und führte zu ſchärf⸗ ſten Angriffen ſämtlicher Redner gegen die Art, in der bisher vom Vö!tebund die Minderheitenfrage behandelt worden iſt. Die Wahrung der Intereſſen der Minderheiten Euro— pas hänge auf das allerengſte mit der Wahrung des Weltfriedens zuſammen. Anſtelle des Vertrauens, das die Minderheiten zunächſt gegenüber dem Völkerbunde ge— hegt hätten, ſei (durch die Mehrheitsvölker. f eln tiefes Mißtrauen f 5 ed Das Unverſtändnis für die Furſfabehn des Völ⸗ erbundes beſtehe vor allem in den Kreiſen der Völker⸗ bundsſtaaten ſelbſt und beruhe in erſter Linie auf der von dem griechiſchen Vertreter Politis vertretenen Theorie der Aufſaugung der Minderheiten g 0 Man könne pon den Minder⸗ heiten eine Verleugnung des eigenen Blutes und alles ſſen, was ſie an kulturellen und traditionellen Gütern geerbt hätten, nicht erwarten. Der deutſche Abgeordnete im lettländiſchen Parla⸗ ment, Dr. Schiemann, ſchloß ſich den Ausführungen des Vorredners an und wies darauf hin, daß der Friede Europas nicht zu erhalten ſei, ſolange 85 Millionen Menſchen aus einer Veränderung der gegenwärtigen Lage Europas niemals eine Verſchlechterung, ſondern nur eine Verbeſſerung ihrer Lage ſehen könnten. Man könne nicht bon einem guten Willen des Völkerbundes zur Lö⸗ ſung des Miiderheitenproblems ſprechen, wenn ö alle Klagen der Minderheiten in den Papierkorb wanderten und nur als ein Queru⸗ lantentum aufgefaßt wurden, das die Beziehungen der 0 ſtöre.“ 90 er unggriſche Abgeordnete im tſchechoſlowakiſchen Parlament, Szüllö, ſchloß ſich gleichfalls dem Proteſt gegen den Völkerbund an. Er betonte, die Minderhei⸗ ten ſeien ſchwach, weil ſie der Organiſation entbehrten. Aber es dürfe nicht vergeſſen werden, daß ſie eine Maſſe von 40 Millionen Unzufriedener darſtellten. Notzkin, Vertreter der jüdiſchen Gruppen und Vorſitzender der jüdiſchen Delegation in Paris, kritiſierte beſonders die Nachteile der heutigen Behandlung der Klagen beim Völkerbund. Die böſen Nachbarn. Neue litauiſche Vorwürfe gegen Polen. 900 i Kowno, 29. Auguſt. „ dach Meldungen litauiſcher Blätter ſi litauiſchen Demarkationslinie in der Nähe 506 1 1 1 ſten Tagen cfollen in diesen ch worden. In den näch⸗ ollen in die i i mai pereher ieſem Gebiet polniſche Flugzeuge In einem Leitartikel bezeichnen die„Lietuvos Aidas“ die letzten Zwiſchenfälle an der litauiſchen Demarkations⸗ linie als eine polniſche Herausforderung. Polen wolle Litauen provozieren, um einen Anla um ü Litauen zu haben.. ö zum Ueberfall auf Die litauiſche Regierung habe der Grenzpoli ei Wei⸗ ſung erteilt, die polniſchen Ueberfälle zurüczuweiſen, ohne jedoch Polen Anlaß zu geben, von einer Herausforderung eitens Litauens ſprechen zu können. Von jetzt an könnten 56 fol Gen e fal Anterzeichnung des Kelloggpaktes polniſchen Ueberfälle auß Litauen ni„ fertigt erb i nicht mehr gerecht Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Der Kartoffeltarif und der Lebensmittelnot⸗ tarif werden von der Erhöhung der Reichsbahntarife aus- geſchloſſen bleiben. Breslau. Im oſtoberſchleſiſchen Bergbau iſt ein Schieds⸗ ſpruch gefällt worden, der Lohnerhöhungen im Ausmaß von 4—9 v. H. vorſieht. Paris. Im Rathaus fand nachmittags der große Em⸗ pfang der anläßlich der Unterzeichnung des Kellogg-Paktes in Paris weilenden fremden Staatsmänner durch die Stad Paris ſtatt. London. Der ſtellvertretende engliſche Außenminiſtes ce Cuſhendun verließ Paris, um ſich nach Genf zu be— eben. 9 Dublin. Staatsſelretär Kellogg iſt von Paris zuſam. men mit dem Präſidenten des iriſchen Freiſtaates abgereiſt. Er wird ſich, entgegen der letzten Meldung, doch zu einem uirzen Beſuch nach Dublin gogeben Indien will Dominion werden. London, 29. Auguſt. Eine Konferenz von Vertretern aller indiſchen Parteien trat in Lucknow zuſammen, um ſich mit dem von einem Ausſchuß ausgearbeiteten Ent⸗ wurf einer neuen Verfaſſung für Indien zu beſchäftige/ Die Vorſchhige des Ausſchuſſes ſehen die Erhebung In⸗ diens zum Dominion vor. Die Feſtſtellung der Einzel⸗ eiten ſollen einem ſpäteren Uebereinkommen vorbehalten leiben, das nach der Erhebung Indiens zum Dominion bgeſchloſſen werden ſoll. DD S Kr. ö 2 (18. Fortſetzung.) „Was ich heute verdiene, weiß ich Was mir bleiben wird, wenn fremde Hände mein Vermögen verwalten, weiß ich nicht. Ich bin allein und eine Frau.“ „So heiraten ſie doch.“ Da lachte ſie klingend auf. f „Wen denn, Liebes, wen ſoll ich heiraten? Die Männer hier? O, wie ſchnell ſind ſie Männer geweſen. Sie ſind noch nicht vier Wochen im Lande, da hat ihnen die Sonne Energie und Charakter genommen. Und wenn ſich einer der Sonne doch zu erwehren verſteht, dann peitſcht ihn die Habgier. In beiden Fällen haben wir nichts von ihnen. Jeder hier iſt irgendwie krank, mehr oder weniger, aber doch krank.“ „Sollte es nicht Ausnahmen geben?“ „Wo ſie finden, Traute?— Ja, wenn ich drüben auf Sumatra wär, wüßte ich einen, den ich wohl möchte. Ich bin aber nicht dort.“ „So rufen Sie ihn.“ „Er würde nicht kommen.“ „Iſt dieſer beſondere Menſch, den Sie wohl möchten, Holländer?“ fragte Traute. „Ja, Amſterdamer.— Eine Herzensangelegenhelt ſcheint ihn von heim vertrieben zu haben. Ich konnte trotz aller Bemühungen nicht dahinter kommen. Er iſt ein vornehme und ſtiller Menſch, der wenig nur über ſich ſpricht.“ „Dann iſt er ein ſeltener Menſch,“ ſagte Traute aus Er⸗ innern an einen heraus, den auch Sie gekannt hatte. „Das iſt er beſtimmt— ein ſeltenet Menſch. Wenige Wochen vor Ihrer Einrelſe war er bei mir. Beſuchsweiſe, o als freundwilliger Nachbar, Ich bin nämlich auch in Sumatra üntereſſtert und begütert. Vielleicht verkaufe ich Caliſch& Co meinen dortigen Beſitz“ Da war das Wort gefallen, das Erimmerungen weckte an vergangene Tage. Caliſch— Caliſch& Co! deren einer Pieter hieß und der der war, zu dem einſt Mac Leod ſeine junge Frau jagte, um Geld zu pumpen und der nun einer Herzens⸗ angelegenheit wegen nach Sumatra gegangen war. O, wie ſie die Herzensangelegenheit kannte! Wie ihr jedes Wort gegenwärtig war, das ſie mit den elenden ſchmutzigen Geldſcheinen in der Hand, dem ſelbſtloſen und vornehmen Manne geantwortet hatte. „Ich kann Dir nicht danken, Pieter. Für dieſes Geld nicht. Ich käme mir vor wie eine Dirne.—— Wir können uns nicht mehr wiederſehen, und was ſo ſchön war zwiſchen uns, das iſt dahin.— Eine Frau, die betteln geht, die bettelnd zu dem Manne kommt, der ſie liebt, die kannſt du nur noch ehren dadurch, daß du ſie vergißt.“ Nun ſaß er da drüben auf der Nachbarinſel Javas und lernte das Vergeſſen und in Buitenzorg lebte eine Frau, die von ihm geſagt hatte, daß ſie ihn wohl möchte. Tagelang dachte Traute nichts anderes als das. Immer nur das! Und eines Tages ſetzte ſie ſich hin und ſchrieb: Lieber Pieter Caliſch! Eigenes Leid will ſich an fremder Freude er⸗ freuen. Deshalb ſchreibe ich Dir.— Du haſt mir ſoviel Gutes erwieſen, biſt mir immer ein wahrer und aufrichtiger Freund geweſen und haſt mich da⸗ durch zu bleibendem Dank verbunden. Noch iſt es nicht viel, was ich an Dank abtragen kann. Ich könnte mit aber denken, daß dieſes Wenige viel werden könnte. Ich habe eine Freundin, wie ich einen Freund hatte. Sie heißt Edith Smitts. Wo ſie wohnt, weißt Du. Wer und was Sie iſt, weißt Du auch Was Du aber nicht wiſſen wirſt, iſt die Tatſache, daß ſie an Dich denkt. Das iſt mehr, als wenn ſie nur Deiner gedächte. Freut Dich das, Pieter Caliſch? Ich wünſchte es von ganzem Herzen. Gertrud Mac Leod. Dann kam ein Nach 10 Aus Nah und Fern. Köln.(Internatignale Buchdruckerta⸗ e 58.0 Vom 5. bis 9. 17 ember d. J. findet in Köln je 58. Hauptverſammlung des deutſchen Buchdruckerver⸗ ins, dem die führenden Buch⸗ und Zeitungsdruckereien Deutſchlands angehbren, und gleichzeitig der zweſte inter⸗ ationale Buchdruckerkongreß ſtatt. Nicht weniger als 2 Buchdruckerorganiſationen aus Deutschland Dänemark, 1115 England(mit allein über 100 Teilnehmern), ſtland, Finnland, Holland, Island, Italfen, Jugofla⸗ en, Lettland, Luxemburg, Norwegen, Oeſterreich, Po⸗ en, Schweden, Schweiz, ITſchechoflowakef, Ungarn und en Vereinigten Staaten von Nordamerika werden an er e en ch Trier.(Bei arbeiten verunglückt.) In Mittelbollenbach an der Nahe ſchlug der Blitz in eine ſcheune ein und zündete. Das Feuer ſprang auch auf die Stallungen und das Wohnhaus über und legte alle drei Gebäude in kurzer Zeit in Schutt und Aſche. Die ganze Ernte iſt verbrannt. Der Schaden iſt ſehr groß und Ur zum gerinaſten Teil durch Verſicherung gedeckt. Waſ⸗ ermangel erſchwerte die Löſcharbeiten, bei denen zwei Feuerwehrleute und ein Einwohner ſchwer verletzt wurden. Biebrich.(Ein Lebensretter, der keinen Dank will) Während einer Fahrt im Paddelboot auf dem Rhein kippte das mit einem Ehepaar und deſſen Kinde beſetztes Boot um, und alle drei Perſonen fielen in den Strom. Sie gerieten, da ſie nicht ſchwimmen konn⸗ ten, in höchſte Lebensgefahr. Auf die Hilferufe wurde ein am Rhein mit dem Rade fahrender junger Mann, der einen Terrier bei ſich führte, auf die Gefahr auf⸗ merkſam. Er warf ſich in die Fluten und rettete die bei⸗ den erwachſenen Perſonen an das Ufer. Der brave Hund holte indeſſen den vierjährigen Jungen unverſehrt an Land. Ehe man den beiden Rettern danken konnte, hatte ſich der Junge wieder auf ſein Rad geſchwungen und fuhr mit ſeinem Hunde unerkannt davon. Montabaur.(Schwerer Anfall.) Von dem Abendzuge, der von Montabaur kommt, wurde ein Ar⸗ beiter beim Aeberſchreiten der Gleiſe überfahren. Dem Unglücklichen wurde ein Bein abgefahren. In hoffnungs⸗ loſem Zuſtande wurde er in das Bernbacher Krankenhaus geſchafft. Bottrop.(Ein Neunjähriger ertränkt ein zweieinhalbjähriges Kind.) Anter merkwürdi⸗ gen und grausigen Umſtänden kam die zweieinhalbjährige Charlotte Schlauch ums Leben. Der neunjährige Fritz Söhnlein trug das Kind auf den Armen durch einen Teich in Bottrop. Kurz vor Erreichen des jenſeitigen Ufers ſetzte er das Kind ins Waſſer und ging wieder zurück. Er bemerkte vom Ufer aus, wie das Kind ertrank, ohne ihm zu Hilfe zu eilen. Er rief lediglich einen Hirtenknaben au, der in einiger Entfernung ſichtbar war. Ehe dieſer jedoch eingreifen konnte, war das Kind ertrunken. Die Kriminalpolizei vernahm den Knaben, der ein verſtocktes Weſen zur Schau trug, und konnte nicht einwandfrei feſt⸗ ſtellen, aus welchen Beweggründen der Junge das Kind ertränkt hat. Düſſeldorf,(Zwei Brüder im Rhein er⸗ trun ken.) Im Rhein ertranken in der Nähe des Pap⸗ pelmäldchens zwei Brüder im Alter von 11 und 15 Jah⸗ ren, die einzigen Söhne eines Düſſeldorfes Architekten. Die Leiche des einen konnte geborgen werden. Eſſen.(Fortuna beglückt einen Berg mann.) Bei der Ziehung der Kölner Dombau⸗Geld⸗ lotterie am 21. und 22. Auguſt ſielen der Hauptgewinn von 50 000 Mark und die Prämie von 25000 Mark, alſo zuſammen 75000 Mark. uf die Ni er 162 757. Der glückliche Gewinner iſt ein hieſiger Bergmann. . 55 Ol 22 nas 22 922 — eee eue alů cs. tine eigne Auskunftei.— Die iſt der Kleine Herder eben, und eine gute nebenbei! Der Kleine Herder ist ein Lexikon in einem Bande: das vollkom- menste und brauchbarste. Uber 50 000 Artikel. 4000 Bilder und — — Sonſt ließ er ſich kaum ſehen. gegen war, war er in„Des Indes“, weil ſie dort wohnte und er der Hoffnung lebte, ſie zu ſehen. „Aber heute ganze Herrlichkeit zum Deuwel geht.“ hatte einen Vorſatz Ausführung zu bringen entſchloſſen war. 8 er wollte ſich überzeugen. 10 be keen entſchu gelegenheiten entſchu weder in„Des 155 ſag: J Antworte mir nicht. 55 kennſt meinen Mann. Und ver⸗ giß nicht. was ich Dir ſchrieb. 5 Karten. Gründlich. Praktisch. Handlich. Jedermann verstündlich. 30 Mark. Teilzahlungen. Probehefte mit Bildern umsonst in allen Buchhandlungen oder beim Verlag Herder in Freiburg im Breisgau. Den Brief adreſſierte ſie: In den Gouverneur Generaal von Sumatra zur gütigen Weitergabe an Herrn Pieter Caliſch aus Amfterdam. Kara brachte ihn zur Poſt. * Das ſchöne Verhältnis der beiden Frauen, das durch ſie ſelbſt kaum je eine Trübung erfahren hätte, fand ſie durch Mac. Er hatte ſich* Edith Smitts verbiſſen. Wenn Edith bei Traute war, war er faſt immer zugegen Und wenn ſie nicht zu⸗ Näher gekommen war er ihr immer noch nicht einen Schritt. „Das Aas iſt wie Stein,“ hatte er heute früh zu de Vries geſagt, als ſie vom Dienſt kamen und ſich an der Garten⸗ pforte trennten Und Kara hatte es gehört. Und auch das hatte er gehört, daß der Hauptmann jagte: Abend will ich Klarheit haben und wenn die Da hatte der Inder geahnt, um wen es ſich handelte und gefaßt, den auch er am Abend zur * 0. Vor„Des Indes“ ſtehen zwei Waringinbäume, die ihre Luftwurzeln mühſam von der Erde heben, um ſie erſt in ziemlicher Entfernung vom Boden zum Stamme einen. Sie ſehen aus wie lange dünne Finger einer ſehr ſchmalen Hand oder wie die Beine einer rieſigen Spinne. zu ver ⸗ Verborgen hinter einem dieſer Bäume hockte Kara. Er wartete. Das tat er mit bewundernswerter Ausdauer ſchon tundenlang. Er 111 ſeinen Herrn im Hotel. Sein hnen ſagte es ihm. Aber dieſes Ahnen genügte ihm nicht. Oft ſchon war er dem Hauptmann i del lichen, der en und Kind mit dlenſtlichen An⸗ 1 hatte und immer war er ent⸗ er bei„Daendels“ verſchwunden. (Fortſetzung folgt.) es“ o bis zum oberen Donaugebiet fortgeſchritten und unter ſeinem Einfluß iſt Aufheiterung eingetreten, die aber durch reſtliche Nandtiefs noch eine Unterbrechung erfahren wird. In der klaren Nacht ſanken die Temperaturen tiefer als Grad tiefer als am Vortage. Da ſich die Randſtörungen wie auch die Druckgegenſätze innerhalb der von den bri⸗ tiſchen Inſeln nordoſtwärts verlaufenden Tiefdruckrinne ausgleichen, wird bei ſüdöſtlicher Luftzufuhr die Auf⸗ Erwärmung zur Folge haben. währenden Sommer und nahenden Herbſt! Welch ein Zittern von ſilbernen Fäden in der Mittagsſtille. Noch ſo ſehr ſie ſich auch beeilen, immer früher herniederzu⸗ ſobwohl ſie bereits den Keim des Abſterbens in ſich weiß. ſie ſind gezählt. Was wir für das Morgenrot einer kom⸗ Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 29. Auguſt. 7% Das vom Azorenhoch losgelöſte Teilhoch iſt bereits in den letzten Tagen. Auch das Tagesmittel lag 4,5 heiterung weiter fortſchreiten und gleichzeitig zunehmend: Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: Meiſt heiter, trocken, tagsüber warm: ſchwache ſüd⸗ öſtliche Winde; lokale Morgennebel. Spätſommer. 5 Spätſommer— welcher Klang und Duft vom noch tanzen in Schwärmen die Mücken, noch leuchtet grün des Haines und des Parkes Gewand, noch blühen Aſtern letzte Blüten des Sommers, und noch ſind dieſe Abende, ſinken, von unendlicher, blauer, ſternenreicher Majeſtät. An deinem Wege aber liegen bereits da und dort welke Blätter. Herbſtzeitloſe iſt am Rande aufgeſchoſſen. Aeberall iſt ein geheimes Abſchiednehmen in der Natur pürbar— und immer noch lacht und ſteht der Sommer in unſeren haſtenden Tagen. Es iſt ſo, als wollte ſich die Natur für ſommerliches Weitergrünen entſcheiden, Verkennen wir nicht dieſe ſtrahlenden letzten Sommertage: menden Zeit halten, erſtrahlt ſchon als das verſöhnende Abendrot einer untergehenden. Spätſommertag! Ueber Fluren und Auen wandelt die Melan holie, gelaſſen und mit gefalteten Händen, ſeg⸗ net alles Sein und findet nicht Worte, ihre unwägbare Stimmung auszudrücken. Sollen wir fröhlich ſein, weil moch das Leben draußen glüht, ſollen wir traurig ſein, weil alles verblüht? i Einſt, vor vielen Jahrzehnten, ging ein begnadeter Dichter in den Altweiberſommer hinaus. es muß ein prächtiger Tag geweſen ſein; aber da ſah er eine Roſe und ward traurig geſtimmt: „Ich ſah des Sommers letzte Roſe ſtehn, Sie war, als ob ſie bluten könne, rot— Da dacht' ich ſchaudernd im Vorübergehn: Zu weit im Leben iſt ſo nah der Tod.“ * Die Freiwillige Sauitätskonne vom Roten Kreuz beteiligt ſich am 1. und 2 September am 10. H ſſ ſchen Kolonnentag in Gleß en. Abfahrt am Samstag 1143 O. E. G * Tagung des heſſiſchen Chor dirigentenver⸗ bandes. Der Heſſiſche Chordirigentenverband, der nun aus den Vereinigungen von Darmſtadt, Offenbach, Maioz, Worms, Friedberg und Gieß en mit über 200 Mitgliedera besteht, veranſtaltet im Herbſt di'ſes Jabres in Mainz etne Thordtrigententagung für alle heſſiſchen Chor dirlgenten. Die Tagung wird jedenfalls im September ſtattfinden. Der ge⸗ naue Zeltpunkt wird noch bekenutgegeben. a 5 Den offiziellen Feſtbericht, der aus Anlaß des 35jährigen Vereinsjubiläums der Turngenoſſenſchaft erſt uns heute früh zugegangen iſt, bringen wir in einer nächſten Nummer. Beginn der Verbandsſpiele im Kreis Unterbaden am Sountag, den 9. September 1928. Am Dienstag Abend tagten in Mannheim die Vertreter der Kreisligavereine des Kreiſes Unterbaden, die einmütig beſchloſſen die diesjährigen Verbandsſplele am nächſten Sonntag, den 9. September beginnen zu laſſen. Zu gleicher Zeit fand die Ausloſung der Vereine ſtatt, die folgendes Ergebnis zeigte. Zu bemerken wäre noch, daß Heddesheim zur A-Klaſſe abſteigt, dafür ſteig: der Mannheimer Fußballklub 1913 auf. Noch hinzu⸗ kommen die beiden aus der Bezirksliga abſteigenden Vereine„Phönix“ Mannheim u. Germauia Friedrichsfeld. Ausſchneiden Termiuliſte:(Amtlich) Ausſchnelden (Borrunde) 14. Oktober Viernheim Feudenheim Rheinau— Weinhelm Phönix M'heim— 1913 M'heim Käfertal Friedrichsfeld 07 Mi'heim ſpielftet 21. Oktober 575 Rheinau— Phönix M heim Friedrichsfeld 07 Mheim 1913 Mheim— Weinheim D. September Viernheim— Weinheim 1918 M'beim— Rheinau Feudenheim— Friedrichsfeld 907 M'heim— Käfertal Phönix M'heim ſplelfret 16. September Rheinau Viernheim Weinheim 07 Weheim Käfertal— 1918„ Phönix M'heim— Feudenheim Friedrichsfeld ſpielfren 23. September Viernheim—äfertal Feudenheim— Rheinau 07 Miheim Phönix Me hein Friedrichsfeld— 1913 M'heim Weinheim ſptelfrei 30. September 1913 Mbeim— Viernheim Phöntx heim— Friedrichsfeld Rheinau 07 M' heim Feudenhelm Weinheim Käfectal ſpielfrei 77 Oktober Käfertal ſpielfrei 28. Oktober 8 Viernheim Phönix M'heim Weinheim— Friedrichs ſeld 07 M'gelm 1913 M'heim Feadenheim— Käfertal Rhein ſpielfret 4. November 07 M'heim- Biernheim 1913„—Feudenheln Friedrichsfelb Rheinau Phöntx M'heim— Käfertal Weinheim ſptelfrei 11. November Feubenheim, Viernheigt und Käfertal Weinheim iedrichsfelb Viernheim 7 edrichs feld V 0 Alles andere ſpielfrei. äfertal Rheinau i Weinheim— Phönix Miheim 07 M'geim—Feudenheim 1913 M, heim ſpielfrei NB. Die zuerſt genannten Ver⸗ eine ſind immer Platzvereine. Obſtgroßmakt Weinheim. aer 28. Auguſt 1928. teis pio Zentner: Pflaumen 10—12 Matk; Reine⸗ e e ee ener e 15—35 N eringere Ware unte J 10 N e 5 Mkt.; Bohnen 15 27 Mk. 180 1 1 10473 uusunsen 10 2 s Hunderte von Orten in Baden, Pfalz, Heszen, Saargebiet, Rheinland, Thüringen sowie Leipzig, Nürnberg. München, Augsburg, Regensburg, Donaueschingen, Stuttgart, Freiburg. Rastatt, Karlsruhe, Wien etc. etc. bewiesen, daß der Sinn für Humor trotz kritischer Zeit nicht verloren gegangen int und bestätigten unsere vielgerühmte Popularität. Das Preisgericht hat folgende Einsendungen einstimmig prämiert: 1. Preis: 1 eleg. Wohnküche„Heimglück“ Wert 300. Vor 25 Jahren schon,. da ich— wie Du— gefreit Kauft Möbel ich bei Kupfermann und bin noch Kunde heut! Eingesandt von Frl. Gus te Hopfner, Kaiserslautern, Ottostr. 8 2. Preis: 1 eleganter klubdiéwan.. Wert 185. Seit 25 Jahren vertrau ich nur mehr zwein: Kupfermanns Möbel und dem Pfälzer Wein. Eingesandt von Frl. Lies! Eichhorn, Gimmeldingen 3. Preis: J entzückende Dielengarnitur Wert 95. und Charleston können Sie tanzen!? . doch wie stehen Ihre Finanzen?? Als ich freien ging— es sind nun 25 Jahr Bezahlte ich bei Kupfermann die Möbel gleich in bar. Eingesandt von Herrn Fritz Grösch, Mannheim, Luisenring 54, 5 4. Preis: Albert Junker, Haßloch, Prinz Ludwigstr. 9, 5. Preis: Karl Mohr, cand. pbii Heidelberg, Hauptstraße 127, 6. Prals: E. Becker, Speyer am Rhein, 5 ede Irma Herkert, Ludwisshafen, Schlachthofstraße 34. 8.— 20. Preis Friedr. Ho 87 er,: Landau, Vogesenstraße 29, Adam Wanger. Neustadt, Hauptstraße 1 Bab Gleisweiler, Elisabeth Trippmacher, Ladenburg. Gretel Wiegand, Lampert 110 8 ahn- hofstraße 3, Monika Trautwein, Brühl, Hudastraße 18. J. Brück, Pirmasens. uisen- straße 32, Gertrud Nollet, Annweiler, Zweibrückerstr. 341, Irma Leibig, i e Kurlürstenstraße 22, Altons Mayer, Schifferstadt, Buréstraſle 57, Alma 5598 Eberbach, Alte Dielbacherstraße 5, Karl Stichele, Reilingen, Hockenheimetstraße 46. Richard Haffner, Kandel, Pfalz. i i 2 rei Teilnahme Wir haben uns auch entschlossen, die Gewinnerin des I. Preises zur n an dem am 31. August, nachm. anläßlich ger Jubilsumsfeler am 1. September stattfindenden Neklameflug„Rund um Mannheim! mit Jubi umb gun einzuladen.— Herzlichen Dank an Alle füt die aolässlich unseres Jubiläums tausend- fach gegebenen Sympathiebeweise. 1 N Im zweiten Vierteljahrhundert wollen wis noch mehr denn je er e erfüllen, allen Kreisen des Mittelstandes„Das wohnschöne Heim für wenig 10. zu schaffen, getreu unserem Grundsatz: Gute Ware empfiehlt sich von selbst. Die würdigste Feier und der erste Beginn sei unser heutiges Jubiläums-Angebot: Schlafzimmer„Raumkunst“ 3-tär., 180 em br., Spiegelschrank 429 4 mit 3 Schu bkasten, Schnitzerei. Jubiläumspreis 695.—, 595,—, 25 2 284. 2 Wohnküche„MHausfriede“, naturlasiert, pr chtvolles Modell. 13.teilig mit Sternschliſfglas, Linoleumplatte 475.—, 425.—, 355. Wohnzimmer„immerglück“, Eiche gebeizt, elegantes Modell, 494 0 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Ausziehtisch mit Steg, 4 Lederstühle 795.-, 645.- 8 H¹errenzimmer„Wohnstolz“, Eiche dunkel, aparte Ausführung. 1 Bücherschrank, 3 tür., 1 Diplomatenschreibtisch, 1 Herrenzimmer- 437 4 tisch, 1 Sessel, 2 Lederst. echt Leders. herausnehmb. 745.-, 675.—, 845. 20 Auf sämtliche Sonderpreise bei Bar bis 21. 9. 28 10% Jubiläumsrabatt Ein Sensationsengebos- würdig des großen Ereignisses! K Bequemste Teilzahlung gestattet Autolleferung allerorts frei maus! — Ca. 4000 Meter Ausstellungs- und Lagerräume— Ratenabkommen mit der Bad. u. Bayer. Beamtenbank Zweig geschäft: E 4, 1(Flanken) Führendes Haus für gediegene Mittelstands Einrichtungen N Auswärtige Fahrtvergütung! Jeder Käufer erhält ein praktisches Geschenk Am Samstag, den 1. September 1 Oberlück 7. Gewann Nr. 44 %%% 3. Alter Garten 2. Gewann Nr. 54 4 Brunnenacker 1. Gewann Nr. 21 5. Sandgaben Nr. 21 7. Kl. Neuenacker im Kl. Druchfeld 9 Nothfeld 1. Gewann Nr 25 10. Vierruthen Nr. 55 11. Große Zange Theilung Ne. 10 12 Mittleie lauge Theilung Nr. 51 13 Krsttenwieſe(Wleſe) Nr. 24 1. Oberlück 65 Gewann Nr. 14 e e 5„ 8 3. Alter Garten 2 Gewann Ne. 5 4. Kleine Srieibhen Ne. 4 5. Sandgaben Nr. 96 6. Kleinbruchfeld 2. Gewann Nr. 4 Bekanntmachung. Betr.: Beſſere ermertung der großen Allmend. 1928. vormittags 9 Uhr werben im Sitzungssaal des Nathauſes nachſtehende Grundſücke auf bie Dauer von 9 Jahren pachtweiſe verſteigert: 6. Kleinbruchfeld 1. Gewann Nr. 51 Nr. 84 8. Großbruchfeld 1. Gewann Nr. 70 14. Oberbruchweide 3. Gewann Nr. 29 1 7. Großbruchfeld 2 Gewann Nr. 64 8 Kl. Reuenacker im Gr. Bruchfeld 9. Allmen Nr. 58 10. Allmenfeld 1. Sem Nr. 36 11. Dreiruthen N., 120 12. Blerruthen Nr. 36 13. Krottenwieſe(Wiefe) Ne. 48 Schloth Nr. 71 „„ 120 J V.: Noos. N.. 94 14 Oberbruch weide 3. Gewann N.. 28 Viernheim, den 29. Auguſt 1928. Geſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Freitag abend 8 Uhr nach Rüſſels heim am Rhein. nen erwartet Der Urb.-ad- u. Mraftfahrerhund Hul. Molorradlanror Ubl.-Vor Sammlung im Lokal zum Tannhäuſer. Tages⸗ ordnung: Ausfahrt am Sonntag, den 2. September Vollzähliges Erſchei⸗ Abt. Vorſtand. langer Hesang-Vereig gegr. 1846 . * 11 Lell! Nel 8 5 eee ee * Te r Kein Sänger * Heute Donnerstag abend und Samstag ½9 Uhr fehle. Der Präfident. 9 Uhr pünktlich erſcheinen. Morgen Freitag abend halb Besangverein„Liederkranz“ ö ö l Da dieſes die letzte Sing⸗ ſtunde iſt vor dem Wertungs⸗ ſingen, iſt es dringend notwendig, daß alle Sänger Der Vorſtand. K. Sowo Sabatt⸗Anfang 64% Uhr „ Morgen 8“ Uhr „ Nachm. 400 Uhr „ Abend 8e Uhr Wochentag⸗Abend 7?“ Uhr „ Morgen 630 Uhr 1. Sep. Ein möbliertes Ammer zu vermieten Goethestr. 17 Großer Waren⸗ chrank mit verſchtebbaren Glas⸗ türen und verſchiedene Regale billig zu verkaufen. Näheres im Verlag. Kiau- u, Bolle, Stahlmatr, Kinderb,, 615 stet, Chaiselong., Schlaf- zimmer, Aastit an Priv. Kat. 1729 freſ. Eisenmübeltabrik Suhl (Tuär.). Arleg.- Und Soigaten-ereln feulonta (Schützenagtalung Samstag Nachmittag 5 Uhr letzte Gelegenheit zur Probe für das Lolzle Bauschlegen am Sonntag, den 2 Sept. 90 N Fürth Grumbach. Sontag au Nunſerem Staind kein Schießen. 9 Der Vorſtand. Turnerbund. Morgen Freitag Abend 9 Uhr wichtige Beſprechung ſämtlicher Handball- ſpleler betr. Aufſtellung der Mann⸗ ſchaften zu den e und Be⸗ affung der Turnerbäſſe e Der Spfelwart. 15 B Freitag 5 Uhr Schülerturnſtunde. Sünger⸗Einheit. Donnerstag und Samstag Geſamtchor. Jeder Gänger muß bieſe letz⸗ te Probe beſuchen Ver Vorſtand. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 16. Elul empfehle in reicher Auswahl Auuostote owie fertige Anzüge ö in allen Größen Weinhelmerſtraße 62. u fl. Frnung f AHeiderstolte Robert Steiert