Flug über Ein Jubiläums⸗Propagandaflug der Firma Kupfermann u. Co. „Fliegen!“— Im Zeitalter des rationaliſierten Perſonalabbaues und des zunehmenden Luftverkehrs zählt der in die Praxis umgeſetzte Doppelbegriff dieſes Wortes im allgemeinen nicht mehr zu den außergewöhnlichen Er⸗ eigniſſen, wenn er auch für den Betroffenen in beiden Fällen immerhin mit mehr oder weniger Aufregung ver⸗ Zweifellos wird der größte Teil unſerer Zeitgenoſſen das„fliegen“ mittels Flugzeug oder vorziehen— zumal die damit verbundene Gemütsbewegung meiſtens ange⸗ auch für den, der das Wie es mir erging. Mit einem Flugzeug. Ich ſollte ſchon wiederholt fliegen, bei den verſchiedenſten Anläſſen, aber ſtets ſtellten ſich Hinderniſſe in Geſtalt bevorzugterer Den Anlaß bot das 25 jährige Geſchäftsjubiläum der knüpft ſein dürfte. Luftſchiff jedwedem anderen fliegen nehmer Natur zu ſein pflegt, fliegen zum erſten male aus problert. Ich ſollte fliegen. Fluggäſte ein. Nun ſollte ich wieder einmal fliegen. einer lebendigen Rieſenlandkarte ausbreltete mit Häuſern, Ortſchaften Bahngelelſen, Waſſerläufen, Straßen, Brücken, Fabriken, rauchenden Schornſteinen, umgrenzt von den ſchnurgeraden Rechtecken der braunen Aecker, die grünen Raſenflächen der Wieſen und Felder, zwiſchen denen die dunklen Wälder wie ruhende Pole in der Erſcheinungen Flucht ſich dehnten. Unbeſtritten bietet Mannheim aus der Vogelſchau ein abwechſlungs⸗ und reizvolles Bild, deſſen Hauptmerkmale die glänzenden Bänder Rhein und Neckar ſind über den Neckar und den Neckarkanal. gelegen, Neckarſtadt, Altſtadt, Käfertal, Wallſtadt, Seckenheim, Friedrichsfeld, Rheinau, dicht Flugplatz! Schade! Es war doch ſo ſchön! Spur von Bange. bald blaugrün bald filbern Bald rechts, bald links ſah ich in die Tiefe, ſtets von neuen Szenerien gepackt: nach einigen Schleifen über dem Flugplatz geht's Dieſer kommt von oben erſt zu richtiger Wirkung: Feudenheim, Wohl⸗ wieder über den Neckar.: das Ilves heimer Inſelgelände, am hohen Fabrikſchlot vorbei nach Neckarau und— verflixt ſchnell geht's abwärts— da ſind wir ja ſchon wieder auf dem Und keine Im Gegenteil: mit Behagen ließ ich mir das Schaukeln, das Auf und Nieder, die Schräglage 222— N 99 J eee e N 5 Cale eee eee 2 bekannten Firma für Mittelſtandsmöbel Kupfermann u. Co., Mannheim deren Inhaber der Feier ſeiner vor einem Vierteljahrhundert erfolgten Geſchäftsgründung durch einen„Reklameflug rund um Mannheim“ eine eben ſo originelle wie zeitgemäße Note gab, und mir liebenswürdigerweiſe die Aufforderung zur Teilnahme zugehen ließ. Am letzten Freitag nachm. pünktlich 5 Uhr meldete ich mich beſtimmungsgemäß auf dem Flugplatz bei Neuoſtheim, wo außer einer Anzahl weiterer geladener Gäfte die„Jubiläumsflug⸗ Staffel“, beſtehend aus drei Klemm⸗Daimler- Flugzeugen der Firma„Schindlerflug“, Flugſchule Böblingen⸗Stuttgart, Inhaber Fritz Schindler, die als Spezialität den Reklameflug betretbt, verſammelt war. Die Vorausſetzungen für das Fliegen waren alſo gegeben, und ſie verwirklichten ſich ſogar zur Tat. Er⸗ wartungsvoll geſtimmt kletterte ich in den Eindecker, nachdem mir noch mitgeteilt worden, daß mein Leben gegen etwaige Zwiſchenfälle verſichert ſei. Was mir per- ſönlich wenig nützen konnte. Dann nahm Herr Schindler ſelbſt den Pilotenſitz ein, der Motor ward angeworfen, und fort gings fauchend, ratternd, ſurrend. Und mein erſter Blick, den ich nach unten warf, traf auf eine wei⸗ dende Schafherde. Das bedeutet Glück! Alſo mit Zu⸗ verſicht vorwärts und aufwärts!— Nun will man von mir wiſſen, wie es war! Ein— fach herrlich!(Um Superlative kommt man hel einer ſolchen Sache nicht herum.) Man könnte poetiſch werden: Losgelöſt von aller Erdenſchwere, Schwebend durch des Himmels Späre. undſoweiter. Aber rein ſachlich ausgedrückt: ein„erheben— des“ Gefühl nie gekannter Art nahm Körper und Geiſt gefangen, als das Rollen des auf dem Raſen dahin⸗ ſchießenden Flugzeuges plötzlich aufhörte und die Erde ſich der Kurven und die kleinen Rucke durch die„Luftlöcher“ gefallen, die der ledergeſichtige Pilot ſofort wieder mit „Höhenſteuer“ ausglich— Wann werden regelmäßige Rundflüge in Mannheim eingerichtet werden? Sie werden ſicher kommen, ebenſo die Erkenntnis, daß man im Flugzeug mindeſtens ſo ſicher von einem Ort zum andern gelangt, wie im Auto oder auf dem Kraftrad.— Bemerkt ſei noch, daß eines der Flugzeuge beim Kupfermann⸗Jubiliäumsflug von einer Dame, der Frau eines beim„Schindlerflug“ angeſtellten Piloten geſteuert wurde. 1. * 25 Jahre Kupfermaun Am 1. September 1928 kann das altbekannte Mö⸗ belhaus Kupferwann und Co. auf ſein 25jähriges Beſte⸗ hen zurückblicken. Im Jahre 1903 von dem Seniorche Bernhard Kupfermann gegründet, entwickelte es ſich in verhältnis mäßig kurzer Zeit, aus kleinen Anfängen, durch zähe, zielbewußte Arbeit erfreulich gut. Nach dem Tode des Unermüdlichen übernahm im Jahre 1906 ſeine Wtw. das Geſchäft und führte es in umſichtiger Leitung auf dem erfolgreichen Wege weiter. Wie ſämtl. Unternehmen auf Kredit-Baſis wurde die überaus günſtige Entwicklung durch den Krieg und die folgenden wirtſchaftlichen Nöte ſehr gehemmt Doch bald nach Kriegsſchluß wurde das Ge⸗ ſchäft nach Eintritt der beiden Söhne nach alter Tradi⸗ tion auf moderner Bafts wieder aufgebaut. So gelangte die Firma durch tatkräftige Initiative in verhältnismäßig kurzer Zeit mehr und mehr in den Vordergrund und gilt heute mit Recht als eines der größten Möbelhäuſer Süddeutſchlands. Rieſige Ausſtellungs⸗ und Lagerräumen. 14 Schaufenſter, ca. 4000 qm. 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Benz Goetheſtraße 28. eben A luf f. des Lauſez. geben Aufſchluß über den Aufſchwung N Billiges Jublun der Turugenoſſenſchaft 1893 Die Siegerliſte. Reſultate ö Sportler über 18 Jahre(Dreikampf). Klaſſe At 1. Hans Ningle, Ludwigshafen; 2. Karl Bertram, Mundenheim; 3. Aug. Deutſchler, Ludwigshafen. Sportler 16—18 Jahre(Dreikampf): 1. Haus Keller, Mann⸗ heim; 2. Adam Guldner, Birkenau; 3. Leonh. Kaufmann, Gorx⸗ heim.. 5 54, Sportler über 18 Jahre(Dreikampf), Klaſſe B.: 4. Adolf Virner, Hemsbach; 2. Adam Müller, Hemsbach; 3. Aug. Helfrich, Viernheim. g 5 , 400 Meter⸗Lauf, Sportler über 18 Jahre: 1. Alter, Viern⸗ heim 11,4; Helfrich, Viernheim, 12; Nies, Mannheim, 12 Hölzel, Mannheim 12,1 Sek. 200 Meter⸗Lauf(Sportler): Alter, Viernheim, 23,4: Helfrich, Viernheim, 25; Nies, Mannheim, 25,1 Sek. 1500 Meter⸗Lauf(Sportler): Niſchwitz. Hemsbach, Schröder, Mannheim, 442; Bauder, Seckenheim, 4,48 Set 3000 Meter⸗Lauf(Sportler): Niſchwitz, Henis bach, 10,17; Schilling, Feudenheim, 10,20; Hartmann, Großſachſen, 10,24 Min. Hochſprung(Sportler): 1. Jakob Bitzel, Lützelſachſen, 1.63: 2. Karl Edam, Hemsbach, 1,57; 3. Karl Bertram, Mundenheim, 1,57 Meter. Stabhochſprung(Sportler): 1. Hans Keck, Schauernheim, 2,90; 2. Ad. Müller, Hemsbach, 2,80 Meter. a Kugelſtoßen(Sportler): 1. Karl Trapp, Viernheim, 10,12; 2. Ringhof, Viernheim, 10,07; 3. Krutzer, Hohenſachſen, 10 Meter. Weitſprung(Sportler): 1. Helfrich, Viernheim, 5,83; 2. Schmenger, Mannheim, 5.83; 3. Müller, Hemsbach, 5,78; 4. Burner, Hemsbach, 5,74 Meter. 4,385 * 0 y als Prinzeſſinnen Trulala u. ö n Dieſes Filmwerk brachte ſchon übe 1 f N i N volle Häuſer. Das muß man geſehen haben. Als 2. Schlager ebenfalls ein been der Großſtim 15 ich wieder kam“ Eln Schauſpiel von ſeltener Schönheit und Spannung. Diskuswerfen(Sportler): 1. Ringhof, Viernheim, 30,68; 95 Fath, Hohenſachſen, 27,95; 3. Ringle, Ludwigshafen, 27,72 Meter. mal 100 Meter⸗Staffel(Sportler): 1. Mannheim, 48,3; 2. Viernheim, 49; 3. Hemsbach 40,4; 4. Weinheim 50 Sek. Schwedenſtafſel(Sportler): 400, 300, 200 u. 100 Meter: 1. Viernheim, 2.171; 2. Mannheim, 2.19,3; 3. Hemsbach 2.23, 1. Dreikampf(Jugend): 1. Rielker, Weinheim: 2. Ringhof, Viernheim; 3. Morawitz, Neckarau. 100 Meter⸗Lauf(Jugend): 1. Keller, Mannheim, 12,1 2. Wal⸗ ter, Kreidach, 12,2; 3. Ringhof, Viernheim, 12,3. 1500 Meter⸗Lauf(Jugend): 1. Schilling, Feudenheim, 4,40; 2. Thomas, Viernheim, 20 Meter zurück; 3. Müller, Viernheim, 30 Meter zurück. Hochſprung(Jugend): 1. Karl Edam, Hemsbach, 1,57; 2. Dietz, Weinheim, 1,53; 3. Walter, Kreidach, 1,48 Meter. Weitſprung(Jugend): 1. Keller, Mannheim, 5,41; 2. Fr. Schulz, Hemsbach, 5,38; 3. Rieger, Weinheim, 5,20 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel(Jugend): 1. Viernheim, 31; 2. Mannheim, 54,2; 3. Viernheim, 55,1 Sek. Geräteturnen(Oberſtufe): 1. Karl Hohenadel, Weinheim: 2. Habermaier, Hemsbach; 3. Ehret, Hemsbach; 4. Herbert, Viern— heim.—(Mittelſtufe): 1. Brauch, Hemsbach; 2. Pfennig, Viern— heim: 3. Pfläſterer, Weinheim.—(Unterſtufe): 1. Ho! del, E., 1 2. Erbſenbächer, Weinheim; 3. Reinhard, Waldhiks— bach. Sportlerinnen über 18 Jahre Dreikampf: 1. Kätch. Bechtold, Birkenau; 2. A. Hohenſachſen; 3. A. Halblaub, Hemsbach. 100 Meter-Lauf: 1. Halblaub, Hemsbach, 14,1: 2 Birkenau, 14,4; 3. Erna Wilhelm 15,1. Weitſprung(Sportlerinnen): 1. E. Guldner, Birkenau, 3,97; 0 C. Wilhelm, Mannheim, 3,76; 3. Gr. Hoffmann, Birkenau, 3,67 Meter. Sportlerinnen(Jugend). Dreikampf: 1. Erna Wilhelm, Mannheim; 2. M. Krall, Birkenau; 2. Ella Wetzel, Weinheim: 3. Lieſel Böhler, Hemsbach. 75 Meter-Lauf(Sportlerinnen, Jugend): 1. Set heim, 11½; 2. L. Böhler, Hemsbach, 11,3; 3, Ph. bach, 12,1; J. E. Wetzel, Weinheim 12,1. Krätzer, Bechtold, n, Mann⸗ „Hems— Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 316 Stück. 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Solisstan: Hie einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 63 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— e für Inſerate und Notizen vo 1 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. 5 f g Beſchaftsſelte 55 5 fämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Aus ſands Amlsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts J hrt b 5 v öglichkei ückſichtigt.— Für die Aufna Platzvorſchriften bet Anzeigen werden nach Möglichkeit berüchſichtigt. 1 05 a enen Tagen, kann jeboch eine Gewähr nicht übernemmen werben. — Annahme von Anzeigen in unſeren e Dienstag, den 4. September 1928 45. Jahrgang ——— — a u: Reichspraſident von Hindenburg begab ſich Tieus⸗ dag vormittag zur Teilnahme an der Feier für die Erund⸗ ſteinlegung des Studienbaues des Deutſcheu Muſeums nach München. ö a 1: Kurz vor Begiun der Völterbundsvoltverſanenuung im Genf fand eine längere Unterredung zwiſchen Reichs⸗ kanzler Müller, Briand und von Schubert ſtatt. a N ze: In Heidelberg fand eine Tagung gegen die Kriegs⸗ ſchuldlüge ſtatt, bei der Profeſſor Mommſen⸗ Göttingen den Hauptvortrag hielt. a 1: Auch im vierten Jahre der Dawesfſron hat Deutſch⸗ land pünktliche Zahlung geleiſtet. 1: Der 13. Kongreß des Allgemeinen Deutſchen Ge⸗ werlſchaftsbundes wurde in Hamburg eröffnet. U. a. ſpra⸗ che n Reichsarbeitsminiſter Wiſſell und Reichs wirtſchafts⸗ Wüimifter Curtius. Vor den Kuliſſenverhandlungen. * Man kann nicht ſagen, daß die erſten„gage, der 51. Ratstagung beſonderes Intereſſe erweckt hätten. Man hat von den Verhandlungen in Genf Kenntnis genomme, aber man hat alle dieſe Beſprechungen doch nur als einen Auftakt für die Verhandlungen des Bundes ſelbſt e men. Das iſt begreiflich, denn erſt mit dem Beginn 555 Vollverſammlung treffen ja in Genf die een teure ein, wenigſtens ſoweit Frankreich und 2 eutſchtand in Betracht kommen. Der Reichskanzler Hermann lüller hat inzwiſchen mit dem Reichsaußenminiſter in Baden⸗ Baden noch eine Ausſprache gehabt, wobei Streſemann den Bericht ergänzt hat, den ein Beauftragter dees miniſters dem Kanzler ſchon in Berlin erſtattet hatte. D er Reichskanzler iſt mithin völlig über die Pariſer 7775 handlungen in das Bild geſetzt worden, wie denn chu der Staatsſekretär v. Schubert, der während der 111 8⸗ tagung die deutſche Delegation führte, auf ſeinem Mege nach Genf in Baden-Baden Station gemacht hatte. Briand andererſeits hat, bevor er den Weg nach Genf antrat, an einem Kabinettsrat teilgenommen, der auf dem Sommerſitz Poincares in Sampignny. ſtattfand. Es iſt ſelbſtperſtändlich, daß auch hier die in Genf zur 70 terung ſtehenden Fragen durchgeſprochen, worden ſind und daß eine beſonders wichtige Rolle das Rheinkandprohlem geſpielt hat. 10 ö at man bie an den amtlichen Stellen über 1000 Ebgebniſſe der Pariſer. Beſurechungen ſtrenaſtes Stillſchweigen bewahrt, weil dieſe Beſprechungen 0 85 Abſchluß in den Räumungsverhandlungen bilden. ſond in vielmehr ihre Fortſetzung in Genf en e Der Standpunkt Deutſchlands iſt bekannt. Ae e e rung vertritt die Anſchauung, daß der Artikel 43 Nr Verſailler Vertrages, der eine vorzeitige kaut et heſetzten Gebiete bei Vertragserfüllung vorſſeht, das elt gibt, die bedingungsloſe Räumung der eie deen te zu verlangen. Daraus ergibt ſich, daß es ſich bei. den, 91 ſprechungen auch nicht etwa nur um die zweite l handeln kann, ſondern daß man e een defgden ſuchen wird. das Geſamtprohlem einer Löſung Mise k Das muß umſo mehr verſucht, werden, als, ſchon oft betont wurde, die Beſatzung ein Hindernis ſün daten hafte Annäherungs⸗ und Verſtändigungs politik darf alt, wobei die Frage, wie die Grenzen der Beſatzung 10 1 5 zelnen verlaufen, von untergeordneter Bedeutung i alder miß würde man eine ſchleunige Räumung der zwei e Zone als eine Geſte der Gegenſeite durchaus begrüßen, doch wäre damit ſelbſtverſtändlich nicht das Beſatzungs⸗ problem gelöſt. 95 Auf einem ganz anderen Standpunkt ſteht u fran zöſiſche Regierung. Sie wäre unter Upiſtänden nich. ganz abgeneigt, die zweite Zone etwas 070% ee obwohl auch hier die Militärs e 1 6 und für dieſen Fall eine ſtärkere Belegung er 1 Zone fordern. Hinſichtlich der dritten Zone aber 1 Poincare die Auffaſſung, daß Räumung, Repara 100 und interalliierte Schulden nicht ee nen ſind. Mit anderen Worten, Poincare will ein Pfau in der Hand haben, wenn die a de en die Reviſion des Dawesplanes und die ce den dee 10 5 gen über die Regelung der interalliierten Schulden be⸗ ginnen. Es iſt ja bekannt, daß Pointare auf 10 a ſtigere Regelung der franzöſiſchen Schulden war 5 9 0 e dieſes Abkommen brachte und es kann keinem 1 el unterliegen, daß nach franzöſiſcher mapa Frage der Schuldenregelung und die Frage 160 5 95 io 5 des Dawesplanes ſo eng miteinander verknüpf 106 a 195 dieſe beiden Probleme nur gemeinſam gelöſt werden ſeh nen, Gegen dſeſe Auffaſſung hat man ſich von 15 her 05 nachdrücklich in Amerika gewandt und es iſt die aß g Frage, ob hierin ein Wechſel eintreten wird, 907 1 1 neue amerikaniſche Präſident ſein Amt im Frühjahr nä 0 ſten Jahres angetreten haben wird. Um ſchneller zum Ziele n kommen. ſchläat Herr Jules Sauerwein ö Wer anderen Seite doch nicht verkennen, daß nach dem daß Deutſchland die Dawesobligationen durch Plazie⸗ rung auf den internationalen Weltmärkten flüſſig ma⸗ chen ſolle. Daß eine ſolche Vorleiſtung Deutſchland⸗ nach allem gezeigten guten Willen nicht in Frage kommen kann, braucht wohl kaum beſonders betont zu werden So ſehr Deutſchland naturgemäß an der baldigen Be— Lreiung der Rheinlande gelegen iſt, ſo kann man f Ver⸗ ſailler Vertrag die geſamten beſetzten Gebiete bis pd teſtens 10. Januar 1935 geräumt ſein müſſen und zwar ohne irgend eine deutſche Gegenleiſtung. Das wird man! hoffentlich den Franzoſen gegenüber ſehr deutlich zunter⸗ ſtreichen und klar zu berſtehen geben, daß Deutſchland keine neuen Laſten und Verpflichtungen über den Ver⸗ ſailler Vertrag hinaus übernehmen kann und wird. ———— 3. 5 Gewerkſchaftskongreß in Hamburg. Anſprachen der Reichsmfniſter Wiſſel und Curtius. Hamburg. 3. September. Der 13. Kongreß des Allgemeinen Deutſchen Ge⸗ werkſchaftsbundes iſt am Montag vormittag im Hambur⸗ ger Gewerkſchaftshaus mit einer Anſprache des erſten Vor⸗ ſitzenden Theodor Leipart eröffnet worden. Nach wei⸗ teren Begrüßungsanſprachen nahm Neichsarbeitsminiſter Wiſſell g das Wort. Er führte u. a. folgendes aus: Eine meiner wichtigſten Aufgaben ſehe ich in der Schaffung eines einheitlichen deutſchen Arbeitsrechtes. 8 Ein Recht des Menſchentums der Werktätigen und damit ein Volksrecht ſoll das Arbeitsrecht werden. 5 Der Einzelne iſt als Teil der Gemeinſchaft zu werben, der Betrieb als Organ der Geſamtwirtſchaft, daher muß die bisherige individualiſtiſche Regelung mehr und mehr einem Kollektivrecht weichen, das die Arbeit als die wichtigſte Aufgabe geſellſchaftlicher Lebenspreiſe aner⸗ lennt und die Arbeitnehmerſchaft als Einheit zur Rege⸗ lung der Arbeitsbedingungen heranzieht. Im Vorder- grund ſteht jetzt das Arbeitsſchutzgeſetz, 15 das den Achtſtundentag auf eine feſte Grundlage brin⸗ gen und die Fälle von Einzelgeſetzen und Verordnungen beſeitigen ſoll. Nach Fertigſtellung der Arbeitsſchutzge— ſetze werden die großen Vertragsgeſetze, das Tarifvertragsgeſetz und das Arbeitsver⸗ tragsgeſetz zu Ende geführt werden und dann bedarf es noch der Zu- ammenfaſſung all dieſer Arbeitsgeſetze im Geſetzbuch de 8 Arbeit. Zur Sozialperſicherung übergehend begrüßte es der Miniſter, daß auch die Frage der Vereinheitlich ng und Selbſtverwaltung in den Einrichtungen der ſozi en Geſetzgebung auf der Tagesordnung des Kongreſſes ſtehe. Der Miniſter ſchloß mit dem Wunſche, daß es gelingen möge, durch das neue ſoziale Recht die Arheſtnehmerſchaft emporzuführen zu wirtſchaftlicher und geiſtiger Freiheit. Im Anſchluß an die Ausführungen des Reichsarbeits miniſters Wiſſell ergriff Reichswirtſchaftsminiſter Curtius ö 1 das Wort. Die Ausdehnung des Wirkungskreiſes der Ge⸗ werkſchaften über die Sozialpolitik hinaus in der Richtung auf die allgemeine Wirtſchaftspolitik könne man geradezu als das Kennzeichen der letzten anderthalb Jahrzehnte an⸗ ſprechen. Die mittlere Linie, auf der ſich Wirtſchaft und Sozialpolitik einigen müßten, ſei gegeben durch 15 ge. meinſam erkannte Ziel der Hebung des allgemeinen Volks⸗ wohlſtandes. Im Laufe der Entwicklung ſeien auch in allen Berufszweigen Erhöhungen der Löhne und Gehälter ö erfolgt, ſodaß auch die Arbeitnehmerſchaft einen, Anteil an dem Aufſtieg der Konjunktur haben konnte. Bei der heutigen Wirtſchaftslage müſſe man beſondere Aufmerk— ſamkeit auch der 5 Entwicklung der deutſchen Ausſuhr ˖ wenden. Wie ja auch der Dawesplan davon ausgehe, 1 die Jahresleiſtungen nach einer kurzen Uebergangs⸗ eit aus dem Ueberſchuß der deutſchen Ausfuhr über ie Einfuhr zu entrichten ſeien. Vergleiche man auch hier die Zeit von 1926 mit der heutigen, ſo ſei feſtzuſtellen, daß die gegenſeitigen wirtſchaftlichen Verflechtungen der Nationen zugenommen hätten. Freilich ſei der Vorkriegs⸗ ſtand unſerer Ausfuhr heute noch nicht erreicht, und es ſei auch noch nicht zu erkennen, wann der zum Dawes⸗ plan vorgeſehene Zeitpunkt eintreten werde, indem ein Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr entſtehe. Es werde Aufgahe aller an der Wirtſchaſt Be⸗ teiligten ſein, die für die Aufrechterhaltung der Konjunk⸗ tur zwedmäßigſte een zu finden, wobei mit Befriedigung feſtgeſtellt werden könne, daß ſich die diesjährige Konjunktur an ſich 8 ae A exwie⸗ dich demnachſt uber die Maßnahmen, die auf Grund der Weltwirtſchaftskonferenz deutſcherſeits getroffen. werden ſollen, zu äußern habe. Es werde dies vorgnfichtuch die etzte größere Arheit ſein, mit der der vorläufige deichs irtſchaftsrat ſeine alsdann faſt neunjährige Tätigkeit neſchließen könne. Dem neuen Reichswirtſchaftsrat ſoſlen Alsbald nach ſeinem Zuſammentritt Richtlinien vorgelegt werden, die den Ausbau der Wirtſchaftsdemokratie auch in den unteren Stufen vorſehen und damit das Verſpre⸗ chen auf gleichberechtigte Mitwirkung der Arbeiter und Angeſtellten in der geſamten wirtſchaftlichen Entwicklung der broduktipen Kräfte einlöſen. 8 62 v fili 3 1 f Deutſchland der pünktliche Zahlet. Der Bericht des Reparationsagenten. Berlin, 3. September. Der Generalagent für die Reparationszahlungen der⸗ öffentlicht den Bericht über die Eingänge und Ueber⸗ weiſungen im vierten Dawesjahr. 1 Danach hat Deutſchland in dem mit dem 31. Auguſt obſchließenden vierten Jahr des Sachverſtändigenplanes ſeine Zahlungsverpflichtungen pünktlich und in vollem Umfange erfüllt.. 5 Die Reparationszahlungen, die von Deutſchland wäh⸗ rend dieſes Jahres eingegangen ſind, beziffern ſich auf 1746 Millionen Goldmark, einſchließlich zweier Jahlun⸗ gen zur Vervollſtändigung der dritten Annuität die erſt im September 1927 eingehen und ſich auf 75 Millionen Goldmark beziffern. Die vierte Annuität ſelbſt beisuf ſich auf 1750 Millionen Goldmark. Die zwei Zahlun, die zu ihrer Vervollſtändigung notwendig ſind, bel ſich auf rund 79 Millionen Goldmark und ſind in lember 1928 fällig. Die erſte dieſer beiden Jahlung⸗ ie ſtellt die letzte Jahresrate für den Zinſendienſt, der Eiſenbahnobligationen dar, iſt am 1. September 182. geleiſtet worden und zwar in Höhe von 55 Mill Goldmark. Es verbleibt noch die letzte Rate des J beitrages aus der Transportſteuer in Höhe von 20 lionen, die nicht vor dem 21. September 1923 fällig iſt. Die Geſamtüberweiſungen im vierten Annuitäten⸗ betragen rund 1739 Millionen Goldmark. Die Heberweiſungen in fremder Währung beliefen ſich Muß und 943 Millionen, oder 54,23 v. H. der Geſamtüber⸗ weiſungen, während die Ueberweiſungen, die in Geſtalt, von Reichs markzahlungen in Deutſchland vorgenommen wurden, ſich auf 796 Millionen, oder 45,77 v. H. der Geſamtüberweiſungen beziffern. ——— Gegen die Kriegsſchuldlüge. Eine Tagung in Heidelberg. D Heidelberg, 3. September, In den Räumen des Schloßhotels begann am Mon⸗ tag die Preſſetagunng des überparteilichen Arbeitsaus⸗ ſchuſſes der deutſchen Verbände, zu der die Preſſe aller Parteirichtungen, das Auswärtige Amt, ſowie die preu⸗ ßiſche, bayeriſche und badiſche Regierung ihre Vertreter entſandt hatten. Die Tagung wurde von Gouverneur z. D. Dr. Schnee mit dem Hinweis eröffnet, daß der Zweck der Zuſammen⸗ kunft der Verbreitung der Wahrheit über die Frage der Kriegsſchuld zu ſehen ſei. Durch Vorträge von Sach⸗ verſtändigen müßten jetzt die Grundlagen für eine Aus⸗ ſprache über die Kriegsſchuldlüge geſchaffen und eine, Reviſion des Verſailler Vertrages angeſtrebt werben. Nach einem Referat des geſchäftsführenden Vorſtandsmitgltedes. des Arbeitsausſchuſſes über die Aufgaben desſelben, ger⸗ breitete ſich ſodann Profeſſor Dr. Mommſen⸗Göttingen über die Vorgeſchichte des Weltkrieges, aus der heroor⸗ he, daß die priſiitioe Theſe des Vexſailler Diktat, die Deutſchland allein die Schuld am Kriege Juſchte 5 nicht mehr länger aufrechterhalten werden könne. Bis zum Ausbruch des Weltkrieges hätte bei allen Regierungen der Krieg als politiſches Recht gegolten, nur hätte keine einzige Regierung den Mut ge habt, ſich auch offen dazu zu bekennen. Aus diefe Grunde ſei auch der ganze Zweck der ipſomatiſ gen Kämpfe von 1914 der geweſen, vor der Oeſfentlichleit dent Gegner die Schuld zuzuſchieben und ſchließlich ſei a der bewußte Kriegswille entſcheidend geweſen, als viel⸗ mehr ö die gegenſeitige Angſt der einzelnen Staaten 19 9 ſchlond gabe vor dem Kriegswillen der anderen. Deutschland Hab den Gegenſpielern durch eine unkluge Politik die Arbeit ſehr erleichtert, England ſei durch die Entente an Frank⸗ reich und Rußland gebunden geweſen, die eine Atmo, ſphäre geſchaffen hatten, in welcher die Kanonen fraher 7 ie Konjunktur des Jahres 1925. Der Ort 100 aer Arbeit Wendt der Reichswirtſchaftsrat ſein, der oder ſpäte, einmal losgeben müßten Dieſe knanne ae mmenſaſſung ver rompitzterten Vorgänge vor 1914 hielt ſeboch der Redner ſelbſt für bedenklich und wünſchte, daß ie Kriegsſchuldfrage durch die Wiſſenſchaft erforſcht rde. Die deutſche Politik war ohne Zweifel der ihr Gegenſpieler an Friedenswillen ebenſo überlegen, wie an Klugheit und Entſchloſſenheit unterlegen. Auf dieſer Grundlage läßt ſich auch die o nötige, innenpolitiſche Einheitsfront in dieſer Frage ſchaffen, wobei gerade die Preſſe entſcheidend mitwirken kann. Erſte Beſprechung des Kanzlers mit Briand. Die Eröffnungsſitzung des Völkerbunds. Genf, 3. September. Kurz vor Beginn der Vollverſammlung fand im ortaum des Reformationsſaales eine vielbeachtete län⸗ ere Unterredung zwiſchen Reichskanzler Müller, Außen⸗ iniſter Briand und Staatsſekretär von Schubert ſtatt. Die Staatsmänner unterhielten ſich längere Zeit ſehr ein⸗ gehend. Dies iſt die erſte Begegnung zwiſchen dem Reichskanzler Müller und Briand in Genf. Es beſteht allgemein der Eindruck, daß bereits in dieſer Anterre⸗ i Verhandlungen in Ausſicht genommen wor⸗ den ſind. Die 9. ordentliche Vollverſammlung des Völlerbun⸗ des ift Montag vormittag 10.45 Uhr eröffnet worden. Vor der Eröffnungsanſprache des gegenwärtigen Ratsprä⸗ fidenten Procop, ſah man im Saale Lord Cuſhendun durch Vermittlung von Staatsſekretär Schubert eine Un⸗ terredung mit dem Reichskanzler Müller führen. Ebenſo begrüßten auch der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel und der holländiſche Außenminiſter Belaertz den Reichskanzler perſönlich. * Die Sitzung. 0 1 5 f 0 1 f lucht gefunden haben könnte. In dieſem Zuſammenhan Die Preſſe⸗ und die Publikumstribüne waren, wie 1 5 Hes J Jule haug ſtets überfüllt. In ſeiner Eröffnungsanſprache begrüßte Procop' das Wiedererſcheinen Spaniens in der Bölker⸗ bundsverſammlung und ſtellte mit Bedauern die Abwe⸗ enheit Argentiniens, Perus und Boliviens, ſowie das endgültige Ausſcheiden Braſiliens feſt. Die immer größer werdende Mitarbeit verſchiedener Nichtmitgliedsſtaaten auf inigen Arbeitsgebieten des Bundes ſei begrüßenswert. Ausdrücklich ſtellte der Redner die Verbeſſerung der inner⸗ politiſchen Lage Chinas feſt und gab ſodann einen Ueber⸗ blick über die Geſamttätigkeit des Völkerbundes, insbe⸗ ſondere auf wirtſchaftlichem Gebiet und in der Frage der Sicherheit. Die Unterzeichnung des Kelloggpaktes ſei zu begrüßen. Briand und Kellogg müſſe man für das Zuſtandekommen des Paktes Dank ſagen. Der Kellogg⸗ pakt verſtärke die Ausſichten für einen günſtigen Abſchluß der Abrüſtungsarbeiten. Die internationale Zuſammen⸗ arbeit und der Friede ſeien nur durch gemeinſame An— ſtrengungen zu ſichern. Zahle Präſident des Vötkerbundes. Der däniſche Geſandte in Berlin, Zahle, iſt zum Prä⸗ ſidenten der gegenwärtigen Vollverſammlung des Völ⸗ lerbundes gewählt worden. Zahle nahm dankend an und ſchlug der Verſammlung vor, an Dr. Streſemann und —— Amunbdſens Schickſal. Die Vermutung über ſeinen Tod. * Oslo, 3. September. J Der Schwinemlörper des Flugzeuges Amundſens, der jetzt von einem Fiſchdampfer aufgefunden wurde, iſt nun Wendgültig als von dem Flugzeug Amundſens ſtammend feſtgeſtellt worden. Es wird vermutet, daß der Schwimm⸗ körper bei einer unglücklichen Notlandung vom Flugzeug losgeriſſen wurde. Es erſcheint jedoch auch möglich, daß das Flugzeug beim Aufſchlagen auf die Waſſer oberfläche vollkommen zertrümmert wurde und nur der Schwimmkör⸗ ver unverſehrt geblieben iſt. Sachverſtändige halten es für ausgeſchloſſen, daß das Flugzeug etwa drei Stun⸗ den nach dem Start umgelehrt ſei und daß die Kata⸗ ſtrophe demnach nahe der norwegiſchen Küſte eingetreten ſei. Iſt Amundſen noch am Leben? Wie aus Tromſö gemeldet wird, iſt dort das See⸗ hundfänger⸗Fahrzeug„Hiſö“ aus Aleſund vor Anker ge⸗ gangen. Der Kapitän ging ſofort an Land und berichtete, daß ein anderes Fahrzeug der Seehundfängerflottille, „Jopetter“, das zur Zeit in der Nähe von Franz⸗Joſefsland liege, vor etwa 14 Tagen auf der Edge⸗Inſel(7) 5 ein Lagerfeuer beobachtet habe. An Bord des Schiffes ſei man ſo über⸗ zeugt davon geweſen, Menſchen vor ſich zu haben, daß man ſofort verſucht habe, die Küſte der Inſel zu erreichen. Die⸗ ſer Verſuch ſei jedoch infolge der ſchwierigen Eisverhältniſſe Zern Der Kapitän erklärte weiter, es könne ſich zur ei Chamberlain Sympathietelegramme zu ſenden und der frauzöſiſchen Regierung telegraphiſch das Beileid zum Tode Bokanowſkis zu übermitteln. Haſſel und Cramer bei der Hobbexpedition. y Newyork, 3. September. Die ſchwebiſchen Flieger Haſſel und Cramer, die Mitte Auguſt zum Fluge von Newyork nach Grönland geſtartet waren, ſind, wie aus Mount Evans auf Grön⸗ ö land berichtet wird, gerettet worden. Nach einer zweiwöchigen außerordentlich beſchwerlichen Wanderung durch die Eiswüſte murden ſie von der Hobb⸗ Expedition geſichtet und geborgen. Die Hobb⸗ expedition war durch Eskimo auf die Rauchſignale der bei⸗ den Flieger aufmerkſam gemacht worden. Beide ſind wohlauf. Sie wurden mit einem Motorboot von Hobb nach Piount Epans gebracht. keine Seehundefänger⸗Expedition auf der Edge⸗Juſel aufhalten. Unter dieſen Umſtänden rechnet man mit der Möglichkeit, daß die Ballon⸗Gruppe der„Italia“ dort Zu⸗ iſt es intereſſant, daß ein norwegiſcher Sachverſtändiger vom meteorologiſchen Inſtitut Tromſh die Theorie aufgeſtellt hat, daß der Untergang der„Latham“ mit Amundſen an Bord in der Nähe der Hopen-Inſel er⸗ folgt ſein müſſe. Der vor kurzem aufgefundene Schwimm⸗ körper des Flugzeugs habe, den Windverhältniſſen und Meeresſtrömungen nach zu urteilen, etwa bis zum 20. Auguſt an der Eiskante gelegen und ſei dann bei Aen⸗ derung der Windrichtung in etwa 8 bis 10 Tagen in der Richtung auf die norwegiſche Küſte abgetrieben worden. Wenn man nun berückſichtigt, daß die Hopen⸗Inſel ſüd⸗ öſtlich von Spitzbergen liegt, ſo taucht die Möglichkeit auf, daß das beobachtete Lagerfeuer nicht von der Ballon⸗Gruppe, ſondern von Amundſen und ſeinen Begleitern herrühren könnte. Dieſe Annahme wäre allerdings nur dann ſtichhaltig. wenn ſich die Theorie des norwegiſchen Meteorologen bezüg⸗ lich der Untergangsſtelle der„Latham“ als richtig er— weiſen wollte. Noch ſtärkere rommuniſtiſche hropaganda. Aus der Tagung der Komintern. Moskau, 3. September. In der letzten Sitzung des ſechſten Kongreſſes der kommuniſtiſchen Internationale hielt Bucharin eine Rede, in der er erklärte, daß die kommuniſtiſche Internationale in eine neue Aera eintrete, mit der ſie ihre Tätigkeit zur Organiſierung der kommuniſtiſchen Parteibewegung in der ganzen Welt verſtärke. Bucharin ſprach ſeine Zu⸗ friedenheit und ſeinen Dank dafür aus, daß der Kongreß alle Maßnahmen des Vollzugskomitees zur Wiederher— ſtellung der Einheit der kommuniſtiſchen Bewegung in ſämtlichen kommuniſtiſchen Parteien Europas und auch Amerikas gebilligt habe. Der Kongreß hat beſchloſſen, die Reorganiſierung der kommuniſtiſchen Bewegung ſo— fort durchzuführen. In einem Manifeſt wird das Weltproletariat zum weiteren Kampfe gegen die bürgerliche Klaſſe und zur Bewaffnung der Arbeiter aufgerufen, um Rußland vor einem neuen imperialiſtiſchen Angriff, der zum Kriege gegen Rußland ſühren lönne. zu ſchntzen, FFF N eee kommuniſtſſche Weltbewegung ni 1 10 n habe. 1 pitals in Europa und Amerika 15 ſtärkte Wofagandatälkgfeif des Nee ganzen Welt entgegengeſtellt werden. Arbeitern werde es möglich ſein, Europa wie in allen ö i ſtürzen. hochkapitaliſtiſchen Ländern zu ———— Kleine politiſche Meldungen. f Bozen. Das italieniſche Unterrichtsminiſterium hat de in Meran befindliche Penſionathandelsſchule geſchloſſen, wei der Hauseigentümer Reichsdeutſcher iſt. % Moskau. Das Junkersflugzeug, das am Sonntag mi. Riſtiez und Zimmermann zu einem Langſtreckenflug nack Oſtaſien geſtartet war, mußte nachmittags wegen einer ge⸗ ae Wolkendecke und ſtrömenden Regens in Moskau anden. a Peking. Auf Veranlaſſung der chineſiſchen Behörden in Peking ſoll der Vizekonſul der Sowjetunion, Naumow in Tſchantſchun und der Vizekonſul Levin in Mukden ver⸗ haftet worden ſein. Buenos Aires. Die Regierung hat dem Völkervunt ihren Jahresbeitrag für 1928 bezahlt. Man ſchließt hier aus, daß Argentinien die Abſicht hätte, in den Völkerbunk krückzukehren. Die geſchloſſene Schranke überrannt. Ein Motorradfahrer und ſeine Mitfahrerin vom Schnellzug getötet. Ein ſchweres Motorradunglück ereignete ſich 700 Me⸗ nach Forſt rannte ein mit zwei jungen Leuten beſetz⸗ tes Motorrad in voller Fahrt auf die Schranke, liegen. Der um dieſe Zeit fällige Schnellzug Holland Schweiz erfaßte die Anglücklichen und ſchleuderte ſie zur Seite. Der Fahrer, Sohn eines Direktors von einer Firma in Mannheim(26 Jahre alt) und ſeine Mitfahre⸗ etwa 300 Meter zun Stehen gebracht Puffern der Maſchine lag das völlig zerſtörte Motorrad. e Schranke war in der Mitte buchſtäblich geknickt. mehr, als der Verunglückte abgebrochen wurde, gebrauchen war. — Aus Heſſen Darmſtadt.(Zweltes Heſſiſches Sänger⸗ bundegfeſt.) Vom 12. bis 15. Juli 1929 findet hier das zweite Heſſiſche Sängerbundesfeſt ſtatt. Man rech⸗ net mit emem Beſuch von 3040000 Sängern. Bensheſm.(Einbrecher an der Arbeit.) An drei verſchiedenen Stellen wurden Einbrecher bei ihrem lichtſcheuen Tun überraſcht. In einem Falle konnte die Polizei verſtändigt werden, Den Einbrechern nachgeſandte ſcharfe Schüſſe verfehlten ihr Ziel und die Einbrecher konn⸗ ten, ohne Beute, entkommen. Heppenheim a. d. B.(Unfall.) Der hieſige Dach⸗ deckermeiſter Geßner ſtürzte vom Dach eines Neubaues, wo er mit Dachdeckerarbeiten beſchäftigt war. Im Begriff, ſich an dem angebrachten Baugerüſt noch zu halten, riß dieſes auseinander und er ſtürzte rücklings zur Erde. Ein ihm nachſtürzendes Gerüſtbrett kam noch auf ihn zu lie⸗ gen. Mit ſchweren Verletzungen, von denen beſonders die Kopfverletzungen ſehr bedenklich ſind, brachte man ihn in ſeine Wohnung. en 177. 0 A 1 Nrn. 1 . ͤ vc aN (22. Fortſetzung. Den letzten Widerſtand zerſchlug ſein Mahnen:„Wir ſind nicht mehr wir, wenn wir Kinder haben. Das vergißt man ſo leicht.“ Er hatte recht. Die Kinder——— die waren ihre Auf— gabe. Sie ſollten auch ihr Troſt ſein. Wie Entſpannung ging es durch ihren Körper. Als ob ihr wunderwirkende Medizin imftziert wäre, ſo war das Ihr war leicht und wohl. Mochte Mac tun, was ihm zu laſſen nicht möglich war. Trinken und den Weibern nachlaufen! Mochte er. Immer— zu. Sie fand ſich mit dem Faktum ab. In Gedanken ging ſie die Zeit zurück und fand, daß ſie unerfreulich geweſen war. Sie hatte ſehen müſſen, wie mar die Babu in den Arm kniff und dieſe ihn anlachte. De zatten die zwei ſich ge⸗ küßt. Das hatte ihr weh get ich daß er um Edith warb. hatte ſie geſchmerzt. Un les andere noch! Jetzt liefen die Gedanken den Tagen voraus Was würde werden, was ſein??—— Doch nur das, was bereits geweſen war! Traute ſtellte es ſich vor, plaſtiſch, greifbar. Sie ſah Mac wieder die Babu küſſen, zehnmal, hundertmal. Sie ſah noch meht als das, ſah Widerwärtiges und Häßliches. Und fühlte nichts dabel. Nicht einmal Scham fühlte ſie. Gar nichts! Es war ihr ſo gleichgültig, was er tat. So abſolut gleichgültig. Er war ihr wohl ſchon geſtorben. Mit ihrer feinen ſchmalen Hand faßte ſie ſich nach Stirn und Augen Dann ſah ſie groß zu Boos auf. gaich Gebe Herr Stabsargt, ich gehe. Beſtimmen Sie bitte wohin.“ Boos ſtrich ihr ſanft über das ſchwarze Haar— ein ſtiller Dank war in dem Streicheln— dann ſchob er ſeinen Kara nicht mehr auf der ſeiner Nonna, ſondern im Garten Und jetzt ſaß Fenſter Veranda. Ueber ihm ſprachen zwei Männer von Traute Mac Leod, Buitenzorg und Edith Smitts. Der eine redete ernſt und eindringlich, der andere hatte Ausflüchte— er log. Und Kara wußte warum. 8 unter der Am gleichen Tage noch, nachmittags zwei Uhr, trabte ein Inder die Straße Batavia—Buitenzorg gen Süden. Immer in gleichmäßiger Schnelle, wie ein aufgezogener Automat, aber kriefend und ſchwitzend im Sonnenbrand. Er war in i daheim und hatte ſich für heute beurlauben aſſen. Um ſechs Uhr abends meldete der Djonkes Panang im Hauſe Smitts in Buitenzorg ſeiner Herrin dieſen Inder. Er wurde vorgelaſſen. 0 Als er über die Schwelle trat, machte Frau Edith große ugen, Auch ihr Geſicht wurde einen Schein bleicher. Ihre Stimme klang ſeltſam erregt, als ſie fragte:„Sind Sie nicht Mac Leods Diener?“ „Ja, Herrin, ich bin es,“ antwortete Kara. „Was führt Sie zu mir?“ „Das Leid!“ Sie ſchwieg Endlich fragte ſie:„Ihres oder———?“ „Das meiner Nonna.“ „Was fehlt ihr?“ „Eure Liebe!“ Wie Hammerſchläge fielen die Worte des Inders in das don Erinnerungen aufgepeitſchte Empfinden Ediths. Ihre Augen wurden noch größer. Sie ſtarrte den ſteinernen Gaſt wie ein Wunder an. „Meine Liebe——,“ flüſterte ſie,„meine Liebe— fehlt — Ihrer Nonna Reden Sie deutlicher, bitte.“ Und Kara erzählte:„Ihr habt Euer Antlitz gewendet von Weltevreden, weil Ihr nicht denkt an Nonna, ſondern an Sahib.— Ich weiß, daß er Euch weh tat. Das aber tat er Euch. nicht meine Herrin. Nun iſt ſie krank. Sie hat ein Kind geboren. Sie ſoll nach Buiten⸗ Arm unter den Macs und führte ihn hinaus auf die Veranda um dort das Weſtere mit ihm zu bereden zarg und dachte an Euch. Auch der Doktor tat das, aber der Herr ſprach dagegen Ihr wäret ſeines Hauſes Feind, ſagte er und log.— Nun komme ich bitten, Herrin, für meine Nonna.“ Langſam richtete ſich ſein gebeugter Körper zu ſeiner ganzen Größe auf und ſeine weichen dunklen Augen wurden tief und zwingend. „Helft meiner Herrin! Ruft ſie! Sie denkt an Euch.“ „Ich kann nicht.“ ſtöhnte Edith,„ich kann es nicht.“ „Was tat Euch meine Herrin, daß Ihr es nicht könnt? Sie war Euch immer gut. Sie trägt nicht Schuld.— Ueber⸗ windet Euch, Herrin. Beugt Euch vor Eurem beſſeren Ich. Ich haſſe den Sahib und diene ihm doch. Ich laſſe der Nonna nicht entgelten, was er mir tat. Tut das auch.“ „Was er mir tat!—— Was tat er mir?“ „Er war, der er iſt! Ich ſtand hinter dem Waringin⸗ baume und ſah es.“ Edith verfärbte ſich. Ihre Hände zitterten und ihre Lippen bewegten ſich Sprechen konnte ſie nicht. Auch Denken nicht. Seine Worte hatten Seele und Gewiſſen getroffen. Ka und aufrichtig, mit überzeugender Kraft. ſagte ara: „Niemand weiß es, Herrin, und niemand wird es wiſſen. Auch Kara ſtirbt einmal. Das ſollte Euch Troſt ſein.“ Und die Europäerin war nicht kleiner als der Aſiate. Sie erhob ſich, kam auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das größte, was uns Menſchen werden kann, iſt die Treue. Halten Sie ſie Ihrer Nonna und ſich ſelbſt!— Ich komme nach Weltevreden.“ Schweigend küßte der braune Hide der weißen Herrin Gewand. Schweigend ging er auch. * Tatſächlich war Frau Edith Smitts Morgen ſchon bei Traute Mac Leod ihren Beſuch gemacht, ihre ihre Einladung übermittelt. Traute hatte ſich aufrichtig gefreut und ſie dankbar an⸗ genommen. 8 Leod und Kara waren nicht erwähnt worden. Und nach weiteren acht Tagen war Traute tatſächlich zeitig am anderen vorgefahren, hatte Glückwünſche dargebracht und mit Klein⸗Hannele— wie Johanna Loulſe genannt wurde — und Schweſter Maria in Büftenzorg eingezogen. (Fortſetzung folgt.) Weiter wird in dem zune ac gelte daß ſich die ht in dem erwarteten Der verſtärkten Täligkeit des Lokales und Allgemeines. Kommunismus in der Nur durch vereinten Kampf der Bauernſchaft mit den ter herrſcht. Die Temperaturen ſtiegen in der Ebene die Bonrgeoiſie in folge kräftiger Ausſtrahlung bei woltenloſem Himmel heitere und trockene O Bruchſal, 3. September. ter vor der Einfahrt in den Bahnhof. Am Bahnübergang f geſchloſſene durchbrach dieſe und blieb auf den Schienen rin, deren Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt werden konn⸗ ten, wurden auf der Stelle getötet. Der Zug konnte auf werden, auf den Es kann als einwandfrel feſtſtehend angeſehen wer⸗ den, daß die Schuko auf ſeiten des Fahrers liegt, umſo . ückte bereits kurz nach Mannheim einen Unfall hatte, bei dem die Fußbremſe vollſtändig ſo daß ſie überhaupt nicht mehr zu Wetterbericht vom 4. September. Das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa hat ſich noch perſtärkt, ſo daß bei uns heiteres bis wolkenloſes Wet⸗ lagsüber bis zu 20 Grad, ſanken aber in der Nacht in⸗ und trockenen öſtlichen Winden bis auf 8 Grad. Die at⸗ lantiſchen Zykllonen ziehen jetzt im hohen Norden über Is⸗ land vorüber, ohne unſere Witterung zu beeinfluſſen. Das etter wird daher noch einige Zeit anhalten. f Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Fortdauer des heiteren und trockenen Wetters bei öſtlichen Winden, tagsüber etwas wärmer, nachts aber noch kühl. Herbſtliche Ahnung. Noch ſteht der Sommer in Manneskraft da, herrſcht mit dem ſtrahlenden Zepter der Sonne, mit der dunklen Krone der Gewitter. Aber die Ahnung, daß ſeine Herr⸗ ſchaft ſich dem Abſtiege nähert, beſchleicht Menſch und Tier und jede Kreatur. Es ſind nicht die braungeröſteten Felder, nicht die abgedorrten Blätter, dieſe Opfer der Hitze, die uns die Ahnung des Herbſtes ſchenken. Viel mehr mahnen uns die immer eher ſich verdunkelnden Tage daran, daß es bald herbſten wird. Der Wind fegt über die abgeernteten Felder. In den Wieſen leuchtet ſchon violett der ſchlanke Kopf der Herhſtzeitloſe, dieſer aiftigen Blume, die gleichwohl als Vorbote des Herbſtes uns vertraut iſt. Ihr Erſcheinen kündet an, daß ſich der Sommer zum Scheiden rüſtet. Wie dieſe Farbe melancholiſch ſtimmt, ſo auch ſtimmen dieſe Tage mit trübem Himmel und kühler Dämmerung traurig und mahnen zur inneren Einkehr. Im Vogelreiche treibt die Ahnung der ungünſtigeren Jahreszeit viele gefiederten Sommergäſte zur Abreiſe. Die Turmſchwalben ſind meiſt ſchon in Schwärmen zur weiten Fahrt beiſammen, teilvreiſe ſind ſie ſchon ausge⸗ wandert. Ebenſo ſommeln dich die Kiebitze und die mun⸗ teren Stare, die jurgen Störche wagen ihre erſten Probe⸗ flüge. Nur noch wenige Wochen, und dann gehts mit großem gewaltigen Flügelſchlagen nach Süden, die Luft wird von dem Rar ſchen erfüllt ſein. das ſich vor dem Herbſte flüchtet. Dann iſt es Zeit, darüber nachzudenken, was uns der Sommer gebracht hat— vielleicht begrüßen wir dieſen Herbſt als eine Zeit gelaſſener Sammlung und Munter⸗ keit des Geiſtes und des Gefühls. —. Auſfpaſſen! Strafporto! Es ſcheint noch immer nicht allgemein bekannt zu ſein, daß Poſtkarten, die größer ſind als die in den Abmeſſungen von 14,8:10,5 Zenti⸗ meter amtlich ausgegebenen Poſtkarten, ſeit dem 1. Okto⸗ ber 1927 nicht mehr gegen die Poſtkartengebühr befördert werden dürfen, ſondern der Briefgebühr unterliegen. Von der Erhebung der Briefgebühr ſoll nur dann abgeſehen werden. wenn die Ueberſchreitung des Größenmaßes zwei Millimeter nicht überſteigt. Es liegt im Intereſſe der Ver⸗ ſender, dieſe Beſtimmungen genau zu begchten, weil un⸗ zuläſſige Poſtkarten, die nur mit der Poſtkartengebühr freigemacht ſind, mit Strafporto belaſtet werden. — Lehrlingsüberfüllung im Schuhmacherhandwerk. In der Tagespreſſe und in Handwerksblättern finden ſich in der letzten Zeit mehrfach Ausführungen über die ſtarke Ueberſetzung des Schuhmacherhandwerks mit Lehrlingen. Einem Beſchluß des Landesgewerbeamtes entſprechend, iſt den Handwerkskammern nahegelegt worden, die Lehr⸗ lingshaltung im Schuhmachergewerbe auf je einen Lehr⸗ ling für jeden Betrieb einzuſchränken. Dieſer Aufforderung ſind die Handwerkskammern faſt reſtlos nachgekommen. — Der Heilwert der Birkenblätter. Die Blätter der Birke gelten als beſonders heilkräftig. In ruſſiſchen Bade⸗ ſtuben werden ſie nach dem Bad häuſig zum Peitſchen benutzt. Birkenſaft ſoll ein Schönheitsmittel ſein. Auch “ Führertagung der kath. Männer⸗ u. Arb.⸗ Vereine. In SGeligenſtadt hielt am Sonntag der Berband der katholiſchen Männer- und Arbeitervereine der Diszeſe Mainz für ſeine Vereine aus der Provinz Starkenburg eine Führertagung ab, die den Zweck hatte, die Vereinsvorſtände ſowie alle für das katholiſche Ver⸗ einsleben ſich intereſſterenden jüngeren Mitglieder über die Ziele der katholiſchen Vereinsarbeit im Rahmen der katholiſchen Aktion aufzuklären und zur eifrigen Mit⸗ arbeit im Vereinsleben zu begeiſtern. Herr Domkapitu⸗ lar Lenhart hielt alsdann drei Vorträge, die ſich durch die Tiefe und Klarheit ihrer Gedanken auszeichneten. Er ſprach über„Die religiöſe und ſittliche Lage der Ge⸗ 6 genwart“, über„Die Aufgabe der katholiſchen Aktion als Folge rung“, und über das Thema:„Katholiſche Aktton ö auf dem Boden der Männer und Arbeitervereine“ Die Tagung war äußerſt ſtark beſucht. Nach einem gemein⸗ hart, Mainz, eine Predigt hielt über den Spruch aus dem heutigen Evangelium:„Niemand kann zwei Herren Erſchienenen im Namen der Gemeinde und dankte für habe. und zwar 9 Knaben und 9 Mädchen. Geſtorben liche, ferner iſt eine Todgeburt zu verzeichnen. Bevölker⸗ ungszuwachs 12. Die Ehe ſchloſſen 4 Paare. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet: ttetung der Verkehrsendnung und 2 Anzeigen wegen Ver⸗ ſtoß gegen das Meldeweſen, * Hebammenverſammlung in Weinheim. Dle diesjährige Herbſtverſammlung der Hebaw men des Kreiſes Heppenheim findet am Mittwoch, den 5 ds Mis, nahm. 1 Uhr beginnend bei Gaſtwirt Menges in Weinhel m ſtatt. Dabei hält Herr Med. Rat Dr. Ruppel Mainz einen Vortrag über:„Das Hebammenlehrbuch.“ Alle Hebammen des Kreiſes, ſowen ſie abkömmlich ſiad, haben der Berſamm⸗ lung beizuwohnen. » Lehrer⸗Verſammlung. Mocgen Mittwoch, den 5. bs. Mis., nachm. 3 Uhr, fiadet im Gaſthaus„zur Berg ⸗ ſiraße“ in Welnheim eine Verſammlung der Lehrer des Be⸗ zirks Birkenau⸗Biernhelm ſtatt mit der Tagesordnung: „Rechts und Haftpflichiſchutz.“ * Aufbrauchsfriſt für Briefumſchlüge ver⸗ läsgert. Laut Berliner Lotalanzeigei“ hat das Neich⸗ poſttutſter tum verfügt. daß die Aufbrauchsfelſt für Briefumſchläge und alle Briefſendungs⸗Umhüllungen, die der neuen ab 1. Oktober gültigen Poſtordnung nicht eutſprechen, bis zum 3l. Dezember 1929 ver⸗ längert wird. * Das 1. Verbandsſpiel am Sonntag auf dem Waldſportplatz! Kommenden Sonntag den 9. Sept. eröffnet unſere einheimiſche Sportvereinigung in dem erſten Treffen gegen den bekannten F. B 09 Wein⸗ heim die diesjährige Berbandsſptel⸗Saſſon. Wieder begin⸗ nen nun die harten Kämpfe um den Kretsmeiſtertitel, die in dieſem Jahre noch hartnäckiger ſein werden, zumal der Abſtiegsvereine der Bezirksliga mit von der Partte ſind u. auch Weinheim, Käfertal u. 07 M' heim an Stärke gewonnen haben. Wie werden die Viernheimer abſchneiden? Das iſt die Frage, die ſich ein jeder Sportsmann ſtellt. Wird es wieder zum Meiſter langen? Wir glauben nicht rheumatiſche und gichtiſche Schmerzen in Händen oder Füßen werden oft durch ein Bad in friſchem Birken⸗ aud befeitigt eee 2 5 Ein 30 Jahre alter Prozeß. Das Schiff, aus dem ein Stadtviertel wurde. Ein ſeit Jahrzehnten in Chikago angängiger Rechts⸗ ſtreit iſt jetzt glücklich bis zum Oberſten Gerichtshof in Waſhington gediehen. Der Rechtsſtreit erregt nicht ſo ſehr Aufſehen wegen der Millionenwerte, um die es ſich dabei dreht, ſondern wegen der nicht alltäglichen Vor⸗ geſchichte. Es ſoll nämlich die kitzlige Frage entſchieden werden, wem ein vor über 60 Jahren im Michiganſee geſcheitertes Schiff gehört, um deſſen Wrack ſich eigent⸗ lich niemand gekümmert hat. Als es unterging, regte ſich nicht einmal der Eigentümer Streeter auf, da er es hoch verſichert hatte. Aber im Laufe der Jahre er⸗ eignete es ſich, daß das untergegangene Schiff ſich zum Naturwunder verwandelte, es wurde nämlich, wenn man ſo ſagen darf, der„Grundſtein“ eines ganzen Stadtvjer⸗ tels von Chikago, das jetzt noch den Namen„Streeter⸗ ville“ führt. Im Jahre 1963 wütete einmal ein furchtbarer Sturm auf dem Michiganſee; dabei ging Streeters alte Schute in einer Bucht unter. Die Beſaßung verließ das Wrack; das betzte im Laufe der Jahre Tang und Schlamm an und chließlich lag es als Sandbank da, aus der nur no die Maſten herausragten. Als die Strandhank bis zum Strande reichte, kamen Bodenſpekulanten wegen der Nähe von Chicago auf den Gedanken, hier zu bauen. Verſchie⸗ dene Unternehmer kauften von dieſem„no mans land Niemandsland) und ſchließlich erſtanden da gewaltige 1 Auch das bekannte 32ſtöckige Hotel Drake eht hier. Streeter ſah dem allen ruhig zu. Er beobachtete, wie der neue Stadtteil wuchs und wuchs, und erſt, als er fertig behaut war, trat er mit ſeinen Anſprüchen hervor. „Dieſer Strandſtreifen hat ſeine Entſtehung meinem Schiff zu verdanken!“ erklärte er. Sodann wandte er ſich an die Stadt Chicago. Als ſeine Forderung, wie nicht anders u erwarten, von der Stadtverwaltung nach eingehender Beratung mit der Begründung abgewieſen wurde, er habe einmal für das Schiff die Verſicherungsſumme er⸗ halten und damit ſein Eigentumsrecht an der Schute auf⸗ gegeben, zum andern ahec ruhig Jahre lang zugeſehen, wie der Stadtteil entſtand, ſtrengte er die Klage an. Da er ein ſchwerreicher Mann mar. konnte or lich 1 recht dran. Aber trotzdem wäre es nicht ausgeſchloſſen, es gilt nur einig zu ſein, den Willen dazu haben n. eine zähe Energie zu entfalten, dann iſt der Sieg wieder unſer FF ſchaftlichen Gottesdienſt, in dem Herr Domkalitular Len- dienen“, eröffnete Generalſekretär Diehl die Tagung. ö Herr Pfarrer Lambert(Seligenſtadt) begrüßte die i ls 7 sort gewählt die Ehre, daß man Seligenſtadt als Tagung gewäh nd kante dir Mannschaft aße g lis e » Leben und Tod im Anguſt. Im Monat keinen ernſtlichen Gegner mehr abgeben.— 9. ind r Welt, Auguſt kamen in unſerer Gemeinde 18 Kinder zu„ bie Türnsgenoſſenſchaft bißrt fi, thes Freer gene ſind 6 Perſonen und zwar 5 Männliche und eine Weib⸗ auf dieſelbe Höhe zu bringen, auf der die Gerckteturner und ö 7 Anzeigen wegen Ruheſtörung; 1 Radfahrer wegen Ueber⸗ Turngenoſſenſchaft Bernheim 1— konnte das hobe R ſultat erzielt werden. kohl, Stück Bereinsnachrichten der Sp.⸗Bgg. Amieitia. Morgen Mittwoch abend ¼9 Uhr: Vorſtands⸗, Ver⸗ waltungs⸗ und Spfielausſchußſitzung im Lokal. Fieitag abend ½9 Uhr: Außerordentliche Spteler⸗ verſammlung ſämtlicher Mannſchaften; beſenders die 1., 2. und 3. Mannſchaft muß reſtlos er⸗ ſcheinen. Sonntag, den 9. September 1. Verbandsſpiel gegen Fußball⸗Berein 09 Weinheim auf dem Waldſport⸗ platze. Beginn ½11 Uhr, 1 Uhr und 3 Uhr. Sport am Wieſenweg. peddesheim 1 2:1 Am Sonntag ſtieg in Vieruhelim das erſte Berbands⸗ Serienſpiel und zwar war der erſte Gegner Heddesheim. Die Genoſſen waren dem Gegner in Punkto, Technik und Schnelliglett überlegen, und nur durch dieſe Fühlgkeiten Bel Viernheim war die Mannſchaft durchweg ſehr gut Tore wurden er⸗ zlelt durch Halblinks 2, Mittelſtürmer 2 und Halbrechts ein Tor, welche alle Erfolge waren feinem Verſtänduiſſes und guter Zuſammetr arbeit Heddesheim war mehr zerfahren Dieſe erfee Mannſchaft und dieſes Spiel ſind der beſte Beweis, das Leichtathleten find. Der aufſtreberden Sparte ein kräftiges Handelsteil. Nannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellunge. des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 7: Wirſing 15 bis 18: Weißkraut 12 bis 15; Rotkraut 12 bis 18; Blumen⸗ 30 bis 100; Karotten, Büſchel 10 bis 12; Gelbe Rüben 15 bis 18: Rote Rüben 15 bis 18; Spinat 30 bis 40; Mangold 15; Zwiebeln 13 bis 15 Grüne Bohnen 30 bis 40; Kopfſalat, Stück 10 bis 25; Endivien⸗ ſalat, Stück 10 bis 20; Kohlraben, Stück 8 bis 12; To⸗ maten 12 bis 18: Rettich, Stück 10 bis 20; Meerrettich, Stück 30 bis 100; Gurken, Stück 15 bis 690; 188 20 bis 50; Birnen 15 bis 45; Trauben 40 bis 50; Zwekſchgen 20 bis 25; Preiſelbeeren 70; Mirabellen 40 bis 50; Pfir⸗ fiche 30 bis 70 Brombeeren 30 bis 557 Pfifferling 90 bis 100; Steinpilze 100; Zitronen, Stück 7 bis 30; Ba⸗ nänen, Stück 10 bis 20; Süßrahmbutter 220 bis 240; Landbutter 190 bis 200; Weißer Käſe 50 bis 55; Cier, Stück 11 bis 18; Hahn, geſchlächtet, Stück 200 bis 600; Siu geſchlachtet, Stück 300 bis 600; Tauben, geſchiachtet, Stück 100 bis 1501 Rindſleiſch 120; Kalbfleiſch 130 bis 140: Schweinefleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 72¹ Reh⸗ ragout 100; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 2503, Feldhuhn, Stück 150 bis 250. 1 1 55 Mannheimer Produktenbörſe. Bei ungefähr unverän⸗ derten Forderungen des Auslandes verkehrte die Börſe in etwas angeregter Stimmung. Man nannte im nichtoffi⸗ ziellen Verkehr: Weizen, inl. 24,25 bis 24,50: ausl. 25,45 bis 28,50; Roggen, inl. 23; Hafer, inl. 21,50 bis 22,507 ausl. 23,50 bis 24,25; Braugerſte 26,50 bis 27,50: pfäl⸗ iſche Gerſte 27,50 bis 28,50; Futtergerſte 22 bis 23; Mals mit Sack 21,50 bis 21,75; Weizenmehl, Spez. Null 33,75; Roggenmehl 31,50 bis 33; Weizenkleie 13,50 und Biertreber mit Sack 18,25 bis 18,75; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, waggonfret Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugeführt: 263 Ochſen, 252 Bullen, 295 Kühe, 461 Färſen, 646 Kälber, 41 Schafe, 3704 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 54 bis 56, 40 bis 43, 43 bis 46, 32 bis 36, 30 bis 32, 28 bis 30: Bullen 47 bis 50, 38 bis 42, 32 bis 35, 30 bis 32; Kühe 46 bis 47, 35 bis 58. 28 bis 30, 14 bis 22; Färſen 56 bis 58, 45 bis 47, 34 bis 38; Kälber—, 74 bis 76, 65 bis 70, 58 bis 60, 46 bis 54; Schafe 42 bis 46; Schweine 77 bis 28, 78 bis 79, 79 bis 81, 77 bis 79, 74 bis 76, 70 bis 73, 64 vis 68. —,Marktverlauf: Großvieh mittelmäßig; mit Kälber mittel⸗ mäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig.— Nächſte Woche: Herbſt⸗Hauptpferdemarkt. l*—— W Wim e Frei Heil! die peſten und teuerſten Anwälte nehmen; die Akten ſind inzwiſchen, da Tauſende von Kleinigkeiten behauptet und beſtritten, bewieſen und nicht bewieſen wurden, zu mehr als meterhoher Höhe angewachſen; das Stadtgericht von tel der beanſpruchten Summe zuſtehe; beide Teile leg⸗ ten Berufung zum übergeordneten Staatsgericht ein, Teilen abänderte. Im dritten Nechtszuge ſollte der Oberſte Gerichts⸗ hof entſcheiden. Inzwiſchen aber iſt Streeter geſtorben, keiner der Anwälte, keiner der Richter, die anfangs mit der Sache befaßt waren, lebt mehr: aber der Streit geht weiter, falls ſich die Stadt Chicago mit den Erben nicht einigt. Der Vogelmord in Italten. Schon ſeit einer Reihe von Jahren wird feſtgeſtellt, daß die Sing⸗ und Nutzvögel, die alljährlich zu Beginn geringer Anzahl im Frühjahr in unſere Gebiete zurüch⸗ kehrten. Dieſe Erſcheinung iſt auf den Umſtand zurück⸗ zuführen, daß die Vögel, die in Italien ein beliebtes Nahrungsmittel bilden, gefangen und verſpeiſt werden. Es wurde aber weiterhin feſtgeſtellt, daß die Welſchen die Vögel oft in ſolchen Unmengen fangen, daß ſie ſie nicht einmal alle aufeſſen können und dann die Vogel- leichen maſſenhaft auf die Düngerhauſen werfen! Dieſe Erſcheinung ſoll in der eben ſtattfindenden Kon⸗ ferenz des internationalen Komitees für Vogelſchutz zur Erörterung gelangen. In dieſem Komitee ſind beſonders treten. Das Komitee will beſchließen, an Muſſolini eine Denkſchrift zu übermitteln, in der dieſe Tatſachen dar⸗ gelegt werden und um Abhilfe exſucht wird. Die Tier⸗ freunde erhoffen ſich durch dieſen Schritt Maßnahmen im Intereſſe des Vogelſchutzes, zumal es der Nalionalſtolz der Italiener auf die Dauer nicht ertragen dürfte, daß Ita⸗ lien von allen Kulturſtgaten das einzige Land iſt, in dem heute noch die armen Vögel, die ſich in anderen Ländern des größten Schutzes erfreuen, in Maſſen hingemordet werden. Chicago fällte im erſten Rechtszuge ſein Urteil nach viel⸗ jähriger Beweisaufnahme dahin, daß Streeter ein Fünf⸗ ö der rauhen Jahreszeit nach dem Süden ziehen, ſtets in ſtark die Tierſchutzbereine von England und Amerika ver⸗ das(ebenfalls nach Jahren) das Urteil in faſt allen / 7 + V Der Fernseh- op HAT Proſeſſor Karolus mit ſeinem Fernſeh-Apparat. Die Spiegel an dem großen Rad ſind um einen gewiſſen Hrad gegeneinander verſetzt und projezieren das vom Biſdempfänger aufgenommene Bild auf eine Mattſcheibe. Vermiſchtes. Verkehrsgeſahren für den Kölner Dom. Wie aus Köln berichtet wird, haben der neue Kölner Dombau⸗ meiſter und der Bauſachverſtändige Profeſſor Rüth aus Darmſtadt feſtgeſtellt, daß die Schäden an den gewaltigen Chorpfeilern des Kölner Doms, die das Hauptgewölbe nebſt dem Dachreiter zu tragen haben, nicht allein durch die ungeheure, auf ihnen ruhende Belaſtung verurſacht worden ſind, ſondern daß dieſe Beſchädigungen vor allem auch durch die Wirkungen des rieſigen, um den Kölner Dom brandenden Verkehrs hervorgerufen ſind. Die beiden Sachverſtändigen ſtehen auf dem Standpunkt, daß ſchon jetzt bei der weiteren Organiſation des Kölner Verkehrs, insbeſondere bei dem Plan der Verlegung des Haupt⸗ bahnhofes und der Anlage von Untergrundbahnen, auf den Geſichtspunkt Rückſicht genommen werden müſſe, N den. Dom keine weitere Verſtärkung der Verkehrserſchüt⸗ terungen zugemutet werden dürfe.