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Sept. 19928, nachm. 1 Uhr fun- det um Vereinslokal zum Schützenhof eine außerordentliche Generalberſammlg. ſtatt, wozu wir die aktiven 2 ſuwie paſſiven und Ehren⸗ mitglieder ergebenſt einladen. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht. 2. Kaſſenbericht. 3, Ent⸗ laſtung des Vorſtandes. 4. Neuwahl des Vor⸗ ſtandes. 5. Verſchiedenes. Anträge ſind bei dem k. Porſitzenden bis Sonntag, den 8 Seprember 1928, vorm. 12 Uhr einzaͤreichen. f Der Vorſttzende. Unregelmäßigkeiten inregelmäßigkeiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uns ſofort gemeldet werden damit wil für Abhilfe ſorgen können. dun er felunshkedte us 7. 3 1 ö NN((f September, abends ½9 1 N. 0 6 Uhr im Lokal zum Stern Miiglieder⸗ ver ſammlung wozu alle Mitglieder — böflichſt eingeladen ſind Um zahlreiches Erſchei⸗ Der Vorſtand nen bittet Auperenzelen mit Hornſpitze zum Aus⸗ zum Ausſuchen per Stück Tabake in reicher Auswahl August Specht Aulo⸗ k. Motorrad- Club Pier nein Mittwoch, den 5. 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Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeifterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an benimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Bewühr nicht übernommen werden. (Viernheimer Bürger⸗ Ztg.— Viernh. Golksblan) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig. n eue nr, Nr. 207 ere Mittwoch, den 5. September 128 45. Jahrgang Neues in Kürze. 26: Die Frage der Rheinlandbeſetzung hält die Ge⸗ müter in England und Frankreich bei durchaus abweichen⸗ dem Standpunkt in dauernder Spannung. z: Bei der Feier der Grundſteinlegung zum Studien⸗ ban des Deutſchen Muſeums ſprach auch Reichspräſident Hindenburg. 25 Am zweiten Tag der Heidelberger Preſſetagung ſprach Proſeſſor Raab⸗Tharandt über den Staud der Krſegs⸗ ſchulden und die Erfüllung des Dawesplanes. : Durch Judiskretionen franzöſiſcher Delegierter iſt ber angebliche Inhalt des eugliſch⸗fran kommens bekannt geworden. Ausfuhrſteigerung. Von Dr. Hans Luther, Reichskanzler a. D. Der frühere Reichskanzler Dr. Hans Luther läßt ſoeben im Verlag von Georg Stilke, Berlin ein Werk„Von Deutſchlands eigener Kraft“ erſcheinen, das vor allem die deutſche Wirtſchaft in ihren Beziehungen zur Weltwirtſchaft darſtellt. Wir entnehmen dieſer „gemeinverſtändlichen Darſtellung unſerer Lage in der Weltwirtſchaft“ die folgenden Aus⸗ führungen: „Die jährliche Geſamtausfuhr aller Länder der Erde wird heute auf rund 120 Milliarden geſchätzt und der Anteil der Fertigfabrikate daran, auf den es ja für eine deutſche Ausfuhrſteigerung in der Hauptſache ankommt, auf rund 50 Milliarden. Deutſchlands Geſamtausfuhr hat im Jahre 1927 rund 11 Milliarden betragen, wo⸗ von 7,5 Milliarden Fertigfabrikate ſind. Der Anteil Deutſchlands iſt alſo heute ſchon ſehr erheblich. Nun hat allerdings der Warenbedarf auf der ganzen Erde zugenommen. Welthandelsausfuhr in Milliarden Mark 1913 1924 1925 1926 110 110 123 117 5 Der Rückgang 1926 zu 1925 beruht auf rückläufiges Preisbewegung, 1927 zeigt wohl ſicher eine. Zunahme. Man wird ohne allzu großen Optimismus in der Zu⸗ kunft mit einer weiteren Dauerſteigerung rechnen dürfen. Innerhalb dieſes leidlich günſtigen Geſamtbildes der Welt' ſcheint es für Europa und beſonders für Deutſch⸗ land erheblich ſchlechter zu ſtehen, wie folgende Zahlen dartun: 1. Anteil Europas und Außereuropas an der Geſamt⸗ ausfuhr des Welthandels. 1913 1926 59 Proz. 48 Proz. 41 Proz. 52 Proz. 100 Proz. 100 Proz. Anteil Deutſchlands als Ausfuhrland an der Einfuhr 1913 1926 20,7 Proz. 13,3 Proz. Außereuropas 9,2 Proz. 5,6 Proz. der geſ. übrigen Welt 16,2 Proz. 9, 7Proz. Nach dieſen Zahlen iſt der Anteil Europas an der Aus⸗ fuhr erheblich zurückgegangen. Europa iſt eben nicht mehr in gleicher Weiſe wie ehemals Fabrikationswerkſtätte der Welt. Was allgemein für Europa gilt, gilt in verſchärf⸗ lem Maße für Deutſchland. Sein Anteil an der Geſamt⸗ einfuhr der übrigen Welt iſt, wie die Tabelle zeigt, von 16,2 auf 9, Prozent zurückgegangen. Freilich iſt heute der Anteil Deutſchlands wieder im Wachſen und man wird ſich der Hoffnung hingeben dürfen, daß Deutſchland doch einen großen Teil ſeiner alten wirtſchaftlichen Welt⸗ ſtellung wieder erobert. Die hier mitgeteilten Zahlen und Erwägungen gehen keine Grundlage ab, um etwas Beſtimmtes über die Steigerung der deutſchen Ausfuhr porherzuſagen, Gleich⸗ wohl ſſt das Maß der erforderlichen Ausfuhrſteigerung ſo groß, daß ſeine Erreichung auf die größten Hemmniſſe ſtoßen wird. Die Unlogik, daß man hohe Reparations⸗ zahlungen verlangt und uns den Weltmarkt, doch nicht voll öffnet, iſt nicht nur von deutſcher Seite immer wie⸗ der unterſtrichen, ſondern oft genug von einſichtsvollen Ausländern anerkannt worden. Damit wird aber die Tatſache nicht aus der Welt geſchafft, daß der deutſche Wettbewerb an vielen Stellen der Erde nicht willkommen ſſt. Zwar werden die Verbraucher in der Regel geneigt ſein, die deutſche Ware, wenn ſie billiger und gleich gut oder gar beſſer iſt, vorzuziehen. Aber die Herſteller der gleichen Waren im Ausland, und zwar ſowohl Arbeit ⸗ geber wie Arbeitnehmer, werden ſich dem manches Mal widerſetzen. e Dabei darf man ſich nun die Lage auch wieder ni o vorſtellen, als ob die deutſche Wirtſchaft allen ſolcher lbwebrmaßnabmen des Ausfandes hilflos ausgeliefert Europa Außereuropa des übrigen Europa ware. Alle Wirtſchaft beruht auf Gegenſenigteit, und die Ausſchaltung Deutſchlands als Lieferant bedeutet im Ge⸗ ſamtbild zugleich ſeine Ausſchaltung als Kunden. Nie⸗ mand verliert aber gern die Kundſchaft eines aufne 8 fähigen Marktes, wie ihn Deutſchland mit ſeiner Beybdt⸗ lorung von über 60 Millionen darſtellt. Dieſe Gegen⸗ ttigkeit findet ihren deutlichen Ausdruck in dem S ö von Handelsverträgen, das die wirtſchaftlichen Bezieh! gen der Völker miteinander regelt, und es wird immer die Aufgabe der ſtaatlichen Organe bleiben, von dieſer Seite aus der privaten Wirtſchaftsentfaltung die Pfade zu zbnen 1 Scharfe Kritik. Kurgtwochſel der britiſchen Außenpolitik. 0 London, 4. September. In einem Leilartikel über die britiſche Nachkriegs⸗ politik lommt der Mancheſter Guardian zu intereſſan⸗ len Feſtſtellungen über die Kursänderung der briti⸗ ſchen Außenpolitik in den letzten Monaten. Das Blatt! ſieht es als erwieſen an, daß es vorwiegend Englands Verdienſt geweſen ſei, wenn die unmöglichen Reparatlonsbeſtimmungen des Friedensvertrages ſchließlich zum Dawesplan, führ⸗ ten, Locarno abgeſchloſſen werden konnte und die alte Entente cordiale aufgegeben wurde. Die britiſche Außen⸗ politik habe tatſächlich über Genf aber ohne unmittel⸗ bare Verbindung mit Paris oder Berlin glänzend ge⸗ arbeitet. In den letzten Monaten ſei dieſer geſunde Grundſatz aufgegeben worden. Der Abſchluß des Flottenabkommens mit Frankreich und die Annahme der Theſe, daß die Reſerveſtreitkräfte nicht in die aktive Kampfſtärke eines Landes einbezogen werden ſollen, ſeien deutliche An⸗ zeichen hierfür. Die Tatſache, daß ein Abkommen für die Zuſammenarbeit beider Freunde nicht beſtehe, än dere hieran nichks. Die Bedeutung der Uebereinkunft laufe durchaus auf das hinaus, was die Franzoſen ge⸗ nau mit„neue Entente“ bezeichnet hätten. Die fran zöſiſche Außenpolitik habe triumphiert mit dem Ergeh⸗ nis, daß Frankreich freie Hand in Europa habe, während England von einer aktiven in eine paſſive kontinentale Politik hineingettieben worden ſei. Eine Folge dieſer Politik ſieht das Blatt in der Aenderung der Haltung Frankreichs in der Frage der Rheinlandsräumung, die nun ganz im Gegenſatz zum Verſailler Vertrag von deutſchen Ge— genleiſtungen abhängig gemacht werde. Das ſei gleichbedeutend mit der militäriſchen Beſetzung eines befreundeten Landes, um aus dieſem Geld herauszupreſſen. er gleiche Druck werde ausgeübt, um von Deuiſch⸗ and eine Verpflichtung zu erhalten, daß es endgültig auf die Vereinigung mit Oeſterreich verzichte. Auch dies ſtehe im Gegenſatz zum Verſailler Vertrag. Die neue Entente erleichtere dieſe Erpreſſerpolitik. Die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ſeien ſeit Jahren nie ſo hoffnungslos geweſen, als jetzt. Die politiſchen Folgen würden ſich noch deutlicher bemerkbar machen, wenn England nicht bald wieder zu Locarno zurück⸗ kehren ſollte. 1 U Englands Standpunkt. Die Frage der Rheinland beſetzung.. Landon, 4. September. Der diplomatiſche Mitar⸗ beiter der„Morning Poſt“, der nicht ſelten über die amtliche Anſicht der britiſchen Regierung berichtet, legt noch einmal den Standpunkt dar, von dem ſich Groß⸗ britannien bei der Beibehaltung ſeiner Beſatzungstruppeg am Rhein leiten laſſe. Die Beſetzung ſer urſprünglich als eine Garantie für die Erfüllung des Verſailler Ver⸗ trages und die künftige Zahlung der Reparationen ge⸗ dacht geweſen. Daraus ergebe ſich der internationale Charakter der Beſetzung und die Tatſache, daß irgend⸗ welche Schritte nur nach gemeinſamer Uebereinkunft er⸗ folgen könnten. In Frankreich und bis zu einem gewiſſen Grade auch in Belgien ſei nun eine Bewegung aufgekommen, nach der die Fortſetzung der Beſetzung des Rheinlandes als eine Garantie für die Sicherheit anzuſehen ſei. Das werde je⸗ doch im Friedensvertrag nicht genau umſchrieben, und habe vom praltiſchen Standpunkt aus wenig zu ſagen, ſo⸗ lange Deutſchland abgerüſtet und am Locarnovertrag und dem Kellogavalt beteiliat ſei. 170 Jetzt ſei Deutſchland in das erſte Jahr ſeiner vollen Neparationsverpflichtungen eingetreten. Es beſtehe wenig rund zu der Befürchtung, daß es den Betrag von zwei⸗ einhalb Milliarden Mark nicht werde aufbringen können. Die Beſatzung werde aus den Beträgen des Dawesplanes bezahlt. Die Räumung würde daher für Großbritannien en, daß es einen weſentlich größeren Anteil aus Reparationszahlungen erhalten würde. ... was Frankreich ſagt Paris, 4. September. Im„Echo de Paris“ erſcheint in ängerer Genfer Bericht über die Abrüſtungsfrage und Rheinlandproblem, die ob über ſie öffentlich oder r den Kuliſſen verhandelt wird, die ganze Tagung irſchen. Das Blatt ſtellt feſt, daß die vorbereitende ungskommiſſion ſeit dem Juni 1927 in eine Sack⸗ geraten ſei, und daß das engliſch⸗franzöſiſche See⸗ abtommen von Genf aus geſehen, die Sache noch weſent⸗ lich erſchwere. Die Vertreter Frankreichs und der Kleinen Entente schienen nun die Auffaſſung zu vertreten, daß eine große Entfpannung in Europa nur durch eine allgemeine Nege⸗ ung der Reparationen und der Kriegsſchulden herbeige⸗ führt werden könne, die eine vollſtändige Rheinlandräu⸗ mung nach ſich ziehen würde. Da bei dieſer allgemeinen Regelung Amerika eine wichtige Rolle ſpiele, ſeien die Vertreter Frankreichs und der Kleinen Entente der Mei⸗ mung, daß man die Einberufung der Abrüſtungskonferenz bis 1930 verſchieben ſolle. Hund die Genfer Delegierten. Genf, 4. September. Man erwartet im Verlaufe MRachmittags die erſte Zuſammenkunft zwiſchen Re kan Müller und Briand. Die Unterredung wird vor⸗ ausſichtlich an einem dritten Ort ſtattfinden. Das Büro der Vollverſammlung des Völkerbundes tritt mittags 12 Uhr zuſammen. An der Sitzung werden als Vizepräſi⸗ denten auch Reichskanzler Müller und Briand teilneh⸗ men. Es wird erwartet, daß hierbei die kommende Füh⸗ lungnahme zwiſchen den beiden Miniſtern feſtgeſetzt wer⸗ den wird. In hieſigen unterrichteten Kreiſen glaubt man, daß die franzöſiſche Abordnung in den kommenden Ver⸗ handlungen für die Löſung der Räumungsfrage zwei Be⸗ dingungen ſtellen wird:. 1. Regelung der Reparationsfrage, wobei von fran⸗ der Sicherheitsfrage im Rheinland durch Schaffung einer internatkonalen ſtändigen Kommiſſton unter Hinzuziehung eines Vertreters Deutſchlands oder einer neuteglen Kom⸗ miſſtion, die die Kontrolle im Rheinland ausüben soll Zu dieſer Forderung hält man es in gut unterrichtete Kreiſen für nicht ausgeſchloſſen, daß von franzöſiſche⸗ Seite verſucht werden wird, eine Zuſtimmung Deutſch⸗ lands für die Ausdehnung dieſer Kontrollkommiſſion über 1935 hinaus zu erreichen. 0 Oreiſtündige Geheimſitzung in Genf. Das Büro der Vollverſammlung des Völkerbundes hielt am Dienstag eine dreiſtündige Geheimſitzung ab. Nach offiziellen Mitteilungen wurden in der Sitzung des Büros der Vollverſammlung der Antrag Englands und Frankreichs wegen der Erktärung der Wiederwählbarkeit. für Spanien, die Ernennung eignes neuen Richters für den nternationalen Schiedsgerichtshof, ſowbie die Baupläne für das neue Völkerbundspalais erörtert. Zum engliſch⸗franzöſiſchen Floflenablommen. 1 Sein angeblicher Inhalt. g 2 London, 4. September. Aus den Judiskretionen franzöſiſcher Delegierter in Genf ergibt ſich, wie der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph“ feſtſtellt, ein ziemlich genaues Bild von dem Inhalt des engliſch⸗franzöſiſchen Flottenabkom⸗ mens. Es enthalte folgende drei Hauptpunkte: 1. Unterſeeboote unter 600 Tonnen Waſſerverdrän⸗ gung werden der Rüſtungs begrenzung nicht unterworfen. 2. Kreuzer mit einer geringeren Beſtückung als 17 Zenti⸗ meter⸗Geſchütze werden von der allgemeinen Abrüſtung ausgeſchloſſen. 3. Kleinere Torpedofahrzeuge und andere Hilfsſchiffe werden in un allgemeines Abrüſtungschema miteinbezogen. ö 0 77⁴⁴ Amerikas Einwendungen mit Vezug auf die Beſtüt. kung iſt aus dem Grunde vor allem verſtändlich, weil die von England hauptſächlich geführte leichte Kreuzer⸗ art von der Begrenzung ausgenommen wäre, während der ſchwerere mit 20 Zentimeter⸗Geſchützen beſtückte ame⸗ tilaniſche Typ ihr unterliegen würde. Bedauerlich iſt an an der ganzen Meldung aber doch eins, daß die Indſs⸗ lrelionen ſich nicht auch auf das Ablommen über di⸗ ingliſchen und franzöſiſchen Landheere erſtrecken. Grundſteinfeier in München. ö Der Feſiakt im Deutſchen Mufeun. ö München, 4. September. Aus Anlaß der Grundſteinlegung zum Studzenban des Trniſchen Muſeums zeigte chen reichen Flaggen⸗ ſchmuck. Der Reichs präſident traf gegen 9 Ahr im Auto von Dietramszell kommend, in München ein und früh⸗ kückte beim Minſſterpräſidenten. Auf dem Feſtplatz wurde er uon den Reichsminiſtern Severing und Schütz, den Vertretern der baperiſchen Negierung und dem Vorſtand der Deutſchen Mnuſeums begrüßt. In der großen Feſft⸗ halle hatten ſich inzwischen wieder 4000 Gäſte verſam⸗ melt. Als der Reichspräſident die Halle betrat, wurde er durch lebhafte Hochrufe begrüßt. Hierauf begann der feierliche Einzug der Abordnun⸗ gen des Handwerkes. Unter Orgelklängen ſchritt zunächft eine Gruppe ſingender Kinder an dem Grundſtein vor⸗ über. Es ſolgte ein Zug von Gärtner und Gärtnerinnen, die Blumen ſtreuten. Die Münchener Schäfler, die Metz⸗ ger, die Müller und Bierbrauer in ihren Trachten folgten. Eine Gruppe von Winzerinnen kredenzte dem Reichsprä⸗ Ildenten und dem Miniſterpräſidenten den Ehrentrunk. ber wurde dem Reichspräſidenten ein Widmungsbrief 1. Rheinpfalz überreicht. Nach weiteren Gruppen folgte ſchliezlich die Hauptgruppe des Zuges unter goldenem Baldachin wurde die geſchmiedete Kaſſette getragen, die in den Grundſtein eingelegt wird. Den Abſchluß des Feſt⸗ zuges bildete Reichswehr. Nach dem Geſang des nieder⸗ Jändiſchen Dankgebets ergriff dann Dr. Karl von Siemen⸗ Das Wort zu einer Anſprache. Es folgten Reden des Reichsminiſters Sepering und des Kultusminiſters Gol⸗ deuberger. Darauf forderte Geheimrat Dr. Beſtel⸗Meyer, Der Architekt des Studienbaues, den Reichspräſidenten zur Vornahme der Hammerſchläge auf. Die Kaſſette Wurde in den Grundſtein verſenkt. Darauf führte der Reichspräſident die Hammerſchläge aus, wobei er fol⸗ Nende Weiheworte ſprach: „Deutſcher Arbeit, deutſchem Aufſtiege und deut⸗ ſcher Zukunft diene dieſer Bau. Alles Streben und Schaffen, das hier geleiſtet wird, möge ge⸗ leitet ſein von dem Gedanken: Alles für das Vaterland.“! Ihm folgten Miniſterpräſident Dr. Held, Reichsin⸗ nenminiſter Severing, Reichstagspräſident Loebe und zahl⸗ reiche andere Perſönlichkeiten. Mit dem Deutſchlandlied ſchloß die Feier. Kleine politiſche Meldungen. 6 Baden⸗Baden. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann Hat Poincare ſein Beileid zum Tode des Handelsminiſter⸗ WBokanowſki ausgeſprochen. Berlin. Die Deputation für das Berliner Verkehrs. weſen hat die Buſammenlegung der Berliner Verkehrsunter⸗ mehmungen in eine Verkehrs A.⸗G. mit einem Kapital vor 400 Millionen Mark beſchloſſen. Paris. Der engliſche Schatzminiſter Winſton Churchil traf zu einem mehrtägigen Beſuch in Paris ein. Kalkutta. In Kharagpur kam es zu Zwiſchenfällen zwe ſchen Hindus und Mohammedanern, in deren Verlauf ſech Mohammedaner getötet wurden. Bomben wurden geworfen und mehrere Häuſer in Brand geſteckt. Die Kriegsſchuldenfrage und ihre Löſung Zweiter Tag det Preſſetagung. V Heidelberg, 4. September. Zu Beginn des zweiten Tages der Preſſetagung des Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Verbände ſprach Prof. Dr. Friedrich Raab⸗Tharandt aus Dresden über den gegen⸗ wärtigen Stand und die zukünftige Entwicklung der Kriegsſchuldenfrage. Zur Beurteilung der Neparations⸗ ſrage, die der Redner in den Mittelpunkt ſeiner Betrach⸗ kungen ſtellte, zeigte er zunächſt, daß aus der bisherigen reibungsloſen Erfüllung des Dawesplanes auf ſeine weitere Erfüllbarkeit in keiner Hinſicht geſchloſſen werden dürfe. Sowohl die Aufbringung, wie auch die Uebertragung der aufgebrachten Revarationsleiſtungen ſe ſcwere Erſchutterung ver deutſchen Wirtſchaft und 15 Gefährdung unſerer Währung nur infolge der 1 Gewährung umfangreicher Auslands kredite N * ö rei Vierteln ausgeglichen werde und die Auch bei keineswegs ſi diſcher Kredite ſei die zen, die Befriedigung des bedarfs und die Geſtaltung unſerer Zahlungsbilanz. ten Kapitalfen müſſe. Die Leipziger Herbſtmeſſe Marktplatz hahen, wie üblich, rieſige Reklame-Transpa⸗ dente ihre Aufſtellung gefunden. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Exploſion in der che miſchen Fabrik Buckau, Werk Gernsheim.) In der ce miſchen Fabrik Buckau, Werl Gernsheim a. Rh., entſtap' im Schwefel⸗Natron⸗Belrieb eine Rauchkanalexploſion. Hierhei wurde die ganze Anlage zerſtört. Ein Arbeiter war ſofort tot, während zwei andere verletzt wurden. Der Sachſchaden iſt beträchtlich. Die Urſache der Exploſion konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Fr Ne 2 (23. Fortſetzung. Es hatte vorher noch einen harten Kampf gekoſtet, ihr die Mitnahme Normanns auszureden, aber Dr. Boos hatte ge⸗ ſiegt. Sein Hinweis darauf, daß ſie nicht zum Vergnügen reiſe, daß ſie vorerſt abſolute Ruhe bedürfe und die Ver⸗ ſicherung, daß er„den Kronprinzen“ ſelbſt bringen würde, wenn es an der Zeit ſei, hatte ſie zufriedengeſtellt. Er hatte ihr zwar noch zugeſtehen müſſen, wenigſtens Sonn⸗ abends und Sonntags zu ihrem Jungen kommen zu dürfen. Das hat er getan. Gern getan. Und ſie war beruhigt ge⸗ fahren. Nun waren Mac Leod und die Babu Stitt allein. Nur der Hindu Kara lief ihnen im Wege herum. 7. Ohne anzuklopfen ſtürzte Dionkes Panang in Trautes Zimmer. „Mevrouw, ans Telephon! Schnell!“ „Was iſt?“ „Dringendes!“— „Dringendes?“ „Ihr Gatte!“ Der nicht dringend, dacht Traute. Widerwillig folgte ſie dem Diener und widerwillig nahm ſie den Hörer. „Hier Traute——— Waagas?——— Normann crank!——— Schlimm?——— 0 Gott.“ Der Hörer entglitt ihrer Hand Panang fing ihn auf. Einen Augenblick ſtand ſie wie verſteinert. Dann lief ſie davon. In ihrem Zimmer rannte ſie auf und ab, hin und her, immer wieder vom Fenſter zur Wand und von Tülr au möglich geweſen, wodurch die Spanne zwiſchen Kapitals⸗ bedarf und fee Kapitalbildung wenigſtens zu etwa . erd ahlungsbilanz eine, wenn auch erborgte Aktivität aufzuweiſen vermochte. rer Fortdauer weiterer auslän⸗ i Kr lusführbarkeit des Dawesplanes nicht gewiß, vielmehr mit einer deutlichen Gefahr ver⸗ Inüipft, insbeſondere für die Entwicklung der Reichsfinan⸗ dringenden, inneren Kapital⸗ Profeſſor Naab begründete alsdann ſeine Aeber⸗ zeugung, daß auf lange Sicht die Reparationsausſichten günſtig ſeien, vor allem, weil mit der Zeit die Vereinig⸗ ten Staaten bezw. die amerikaniſchen Kreditgläubiger Deutſchlands zu der Ueberzeugung kommen würden, daß es im dringenden Intereſſe ihrer in Deutſchland inveſtier⸗ liege, die Reparationsverpflichtungen Deutſchlands nach Art und Höhe ſoweit herabzumindern, daß dadurch Deutſchland in ſeiner Fähigkeit der Verzin⸗ jung und Tilgung der ihm gewährten Kredite nicht ge⸗ hemmt würde, was bei Fortdauer des gegenwärtigen Zah⸗ lungsplanes in abſehbarer Zeit unvermeidlich eintreten Aus dem badiſchen Cande. f 4(Ein Kind überfahren.) Auf de Lindenhof ſtießen Ecke Windeck⸗ und Lindenhofſtraße zwef Automobile zuſammen, wobei das Perſonenauto über den Gehweg geſchleudert wurde. Ein vorübergehendes Kind wurde dabei ſchwer verletzt und mußte ins Heinrich Lanz⸗ deen gebracht werden. Lebensgefahr ſoll nicht eſtehen. Mannheim.(Filchner kommt nach Mann⸗ heim.) Der bekannte Tibetforſcher Wilhelm Filchner wird auf einer Vortragsreiſe in Mannheim ſprechen. Mannheim.(Beſuch des Reichsſtädtebun⸗ des e. V.) Der Reichsſtädtebund, der in den Tagen vom 5. bis 7. September ſeine 18. Mitgliederverſammlung in Heidelberg abhält, hat in ſeinem Programm auf Ein⸗ ladung der Stadtverwaltung einen Beſuch unſerer Stadt aufgenommen. Es werden am Samstag, den 8. Sep⸗ tember einige Hundert Teilnehmer an der Reichsſtädte⸗ bundtagung in Mannheim weilen. Für die Gäſte iſt vor⸗ geſehen: eine Rundfahrt durch die Stadt, eine Hafen⸗ und Stromfahrt und verſchiedene Beſichtigungen(Kran⸗ kenhaus, Altersheim, Kraftwagenhof, Volksſchule Käfer⸗ tal und Fröbelſeminar). Mannheim.(Zum Motorradunglüc bei Bruchſal.) Die bei dem ſchweren Motorradunfall an der Bahnüberfahrt bei Bruchſal verunglückte Soziusfah⸗ rerin wurde als die 32jährige Berta Hofmann aus Mann⸗ heim feſtgeſtellt. Die Leichen der beiden Verunglückten wurden nach Mannheim überführt. Doſſenheim.(Raubüberfall.) Ein lediger Tag⸗ löhner. wurde auf der Landſtraße zwiſchen Edingen und Wieblingen von einem bis jetzt Unbekannten mit dem Rufe„Hände hoch“ überfallen. Während der Gauner dem Aeberfallenen ſämtliche Taſchen abſuchte, benftzte der letztere dieſen Moment und ſchlug dem Täter mit der Fauſt ins Geſicht und erariff die Flucht. Lokales und Allgemeines. Abnehmende Tage. Immer früher ſenken die Tage das Haupt. Schon gegen 7 Uhr umfängt die Dämmerung die Erde. Kühle, Schatten liegen auf den Straßen und We⸗ gen. Zwiſchen den Häuſern ſteigt ein früher Abend her⸗ unter und aus den Fenſtern leuchten bereits die Lampen. Vom Wind geſchüttelt, ſchwanken die Kronen der Bäume, an denen die Blätter dem Abſterben entgegenftieren. Am Himmel ſind graue Wolkenſchwaden, am Rande noch beglänzt von der ſcheidenden Sonne. Wie eine Herde ſtreben ſie in den Herbſt hinein. And auf ihrem Zuge. tragen ſie die Laune und Heiterkeit des Sommers mit Bei der Abänderung des dietet wieder eine Fülle des Intereſſanten. Beſonderes Intereſſe erweckten neuartige Kehrmaſchinen. Auf dem Erde mit Sonnenblicken grüßt. tungsfragen im Haushalt ſind aktuell geworden. Auch die Bekleidung wird einer genaueren Prüfung unterzogen. Gerade am Abend merken wir, daß die ſchöne Jahres⸗ zeit im Fliehen iſt und richten uns vorſorglich für den und Wärme beſchieden ſind. Abnehmende Tage künden Ziel deutlicher und über⸗ zeugender vom Ende des Sommers. ſich fort— es ſei denn, daß er noch im Scheiden die Mantel und Hut, bislang im Schrank geborgen, kom⸗ men wieder zu Ehren. Auch Freund Regenſchirm, der Vielvergeſſene und Unentbehrliche, erlebt eine aufmerk⸗ ſamere Behandlung. Sämtliche Heizungs⸗ und Beleuch⸗ Herbſt und Winter ein. Darüber laſſen wir uns auch nicht täuſchen, wenn uns am Tage als Gnadengeſchenk Sonne meuste und brauchbarste. Dachhaudlungen oder beim Verlag Herder in Freiburg im Breisgau „Normann——— Kleines Jungchen, liebes——— Schlechte Mutter, die Dich allein ließ——— Butzi! Butzi⸗ männchen krank——— Gott——— Nicht gehen ſollen ——— Widerſetzen——— Gezwungen hierher. Mich gezwungen——— o dieſe——— dieſe Schurken ohne Gewiſſen!“ Plötzlich blieb ſie ſtehen. Ruckartig, wie angewurzelt. 14 4 ſie einen Feind wittere, der verſteckt im Hinterhalt egt. Eiſeskälte war in ihr. Hatte der Gedanke an die Gewiſſenloſen in Weltevreden den Schmerz erſchlagen? Hatte der Haß die Liebe er⸗ droſſelt? War das letzte Reſtchen von Empfinden für den, der der Vater ihrer Kinder war. aus Herz und Seele gewichen? 51 mußte ſo ſein. denn in ihr war kaum ein Fühlen mehr. Sie ſchellte dem Diener. Er kam. „Wo iſt die Herrin?“ „In den Bergen und auf den Sawahs.“ „Wann kommt ſie zurück?“ „Weiß nicht, Mevrouw“ Sie ſtampfte mit dem Fuße. „Wann geht der nächſte Zug nach Batavia?“ „In einer halben Stunde.“ „Komme ich noch zurecht?“ „Bequem.“ „Wo iſt Schweſter Maria?“ „Soll ich ſie rufen?“ „Tun Sie es“ Die Schweſter erſchlen mit Hannele im Arm. Wie ein Morgenſonnenſtrahl ſah ſie aus, und wie der Gottes ⸗ mutter liebreiches Antlitz ſtrahlte das ihre auf das kleine Menſchenkind herab. Das wirkte auflöſend und befreiend auf die wider ⸗ ſtreitenden Empfindungen der gehetzten Frau. Schluchzend barg ſie das Geſicht in den Händen. Ihr Leib bebte, zitterte und zuckte. In haltloſem Dahin⸗ Tür. Abgeriſſene Sätze, Worte, Siſben rangen ſich von den blutceren Lippen und berflatterten im Raum 60 155 brach zu Tage, was Monate lang mit 117 icher Kraft niedergehalten und in tiefſter Bruſt gehütet worden war; Schmerz, und immer wieder Schmerz. N Koſend ſtreichelte die warme Stimme der Schmeſter Trautes gemarterte Seele. „Stark bleiben, liebe Frau Hauptmann, nicht weinen. Alles wendet ſich, nichts iſt ewig in unſeren Tagen.— Was iſt Ihnen, Frau Hauptmann?“ Ein tränenbetautes Geſicht ſah zur Schweſter auf, ein Wort nur zitterte ihr entgegen. „Normann———“ „——— iſt krank,“ vollendete ſie,„und wird wieder geſund werden. Vertrauen zu Gott und denen, die er zu Helfern beſtellte, ſollte in Ihnen ſein Vor Wochen erſt hlelt er ſeine Hand über Sie. Er wird ſie nſcht von Ihnen nehmen.“ „Er tue es! Ich will ihm danken immer.— Hüten Sie mein Kleines. Schweſter Maria Ich muß heim Es muß ſchlimm ſtehen, wenn mich mein Mann ruft. Ich telepho⸗ niere Beſcheid. Wenn ich nicht wiederkommen kann, kommen Sie bitte ſofort zurück Verſtändigen Sie auch Frau Smitts. Ich mache mir bittere Vorwürfe. daß ich ging.“ „Wie es ſel und was auch kommen mag,“ antwortete Marta,„es tröſte Sie der Gedanke, in Erfüllung einer Pflicht gegangen zu ſein, und wenn es ganz Nacht um Sie werden ſollte, dürfen Sie doch einen Morgen erworten. Was auch geſchehe, immer ſollten Sie daran denken, daß denen. die Gott lieben, alle Dinge zum Beſten dienen.— Gehen Sie im Herrn. Ich hüte Klein⸗Hannele.“ ** * Mit dem Mittagszug fuhr Traute nach Batavia. Karg erwartete ſie auf der Station. Er wußte. daß ſte kommen würde und war erſchüttert, als er ſie ſah. Noch nie hatte er Furcht verſpürt in ſeinem Leben. Jetzt aß ihm die Angſt— eine wahnſinnige Angſt ſaß ihm im Herzen. Nur die Frage nicht, die eine Frage nicht tun. die eine Antwort wecken mußte, eine furchtbare. Schweigend mußte er ſie hineinführen können in ihr entſetzliches Leid „Einen Wagen, Kara,“ befahl Traute,„ſchnell einen Wagen.“ Aber Kara zögerte. „Los, los, ich will heim.“ i 5 5 Gortſetzung folgt.) Dor Kleine Herder ist ein Lexikon in einem Bande: das vollkom- Uber 50000 Artikel. 4000 Bilder und Karten. Gründlich. Praktisch. Handlich. Jedermann verständlich. % Mark. Teilzahlungen. Probehefte mit Bildern umsonst in nllen » Figdenbutg⸗Tannenberg⸗Webenmünze. wie ſen gungem erwartete Hindenburg ⸗Tannenberg⸗ Gedenkmünze ird nunmehr aus Anlaß der Wiederkehr des Jahres⸗ tages der Schlacht von Tannenberg von der Preußiſchen f Staatsmünze geprägt. Die Vorderſeite der Münze zeigt das neueſte naturgetreue Bildnis des Reichspräſidenten, die Rüclſeite das Tannenbergdenkmal mit dem Eiſernen Kreuz. Es wird eine Ausgabe in Bronce und Silber ver⸗ 15 Der Preis dieſer in der Größe eines Fünfmark⸗ ſtückes herausgegebenen Münzen beträgt für die Bronce⸗ . 3,75 Mark, für die Silberprägung 6 Mark. Die edenkmünze iſt bei allen Sparkaſſen und Banken oder direkt von der Verſandſtelle der Hindenburg⸗Tannenberg⸗ Gedenkmünze, Berlin⸗ Schöneberg, Martin⸗Lutherſtraße 26 brhältlich. — Wichtige Friſt für abgefundene Kriegsbeſchädigte. Reichsverſorgungsgeſetzes im Jahre 1923 ſchieden allein über 600 000 Verſorgungs⸗ berechtigte aus der Verſorgung aus, weil nach den neuen Beſtimmungen eine Rente nur dann gezahlt wird, wenn die Erwerbsminderung mindeſtens 25 v. H. beträgt. Ber der damaligen Abänderung des R. V. G. wurde jedoch nicht die zu Paragraph 25, Abſ. 3, N. V. G. erlaſſene Verordnung geändert, ſodaß e in vielen Fällen nicht mehr gezahlt wurde, weil die Erwerbsmin⸗ derung mit weniger als 25 v. H. erachtet wurde Erſt bei der 5. Abänderung des R. B. G. Ende 1927 konnte durch eine Abänderung der Verordnung zu Paragraph 26, Abf. 3, R. V. G. erreicht werden, daß diejenigen Kriegs⸗ beſchädigten wieder Rente beziehen können, die damals wegen Verluſt eines Auges und anderer Beſchädigungen abgefunden worden ſind und für die bei Verſehrtheſts⸗ tente neuerdings eine Erwerbsminderung von mideſtens 25 v. H. in Frage kommt. Die Rente wird in dieſen yällen rückwirkend ab 1. Oktober gezahlt, wenn der An⸗ frag bis ſpäteſtens 30. September 1928 geſtellt wird. Eine Verlängerung dieſer Friſt kommt nach einer Mit⸗ teilung des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten nicht mehr in Frage. Andere abgeſundene Kriegsbeſchädigte, die früher Verſehrtheitsrente nicht bezogen haben, aber heute eine Verſchlimmerung bezw. weſentliche Veränderung in ihrem Kriegsdienſtleiden nachweiſen können, haben jeder⸗ zeit Gelegenheit, einen neuen Antrag zu ſtellen. Nähere Auskunft erteilen die Geſchäftsſtellen des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen. Tempera Die Wetterlage iſt für uns unverändert geblieben. In ganz Frankreich und Weſtdeutſchland herrſcht heiteres bis woltenloſes Wetter. Der Hochdruckrücken über dem Feſtlande wird ſich vorausſichtlich erhalten, womit bei uns der Fortbeſtand des heiteren Wetters vorläufig ge— ſichert iſt. Mutmaßliches Wetter wärmer, ſonſt keine weſentliche Tagsüber etwas Aenderung. Weibliche Blutzapfer. Ein ſtörendes Element im menſchlichen Lehen ſind die Stechmücken oder Schnaken, ſie ſind namentlich abends und bei Nacht Blutzapfer übelſter Axt, die Menſch und Tier das Leben ſauer machen. Wenig bekannt dürfte ſein, daß nur die Weibchen der Schnaken das Geſchäft des Blutſaugens betreiben. Sie beſitzen einen Rüſſel, der zum Stechen ebenſo geeignet iſt wie zum Blutſaugen. Die Männchen dagegen ſind brav. Sie ſtechen nicht und ſind auch nicht zum Stechen eingerichtet. Sie leben nicht von Blut, ſondern begnügen ſich mit pflanzlichen Säften. In den Hochſommermonaten hat man namentlich an Gewä, ſern reichlich Gelegenheit, die Jagd auf die ſingenden und Mutſaugenden Weibchen auszuüben. Bei vorrücken der Jahreszeit muß man ſeinen Jagdeifer auf die nächtlichen Stunden beſchränken. Die Jagd lohnt ſich; denn mit der Erlegung jedes Stückes weiblichen Wildes vernichtet man gegen 300 Eier. Im Spätherbſt dringen die Blutſauger mit Vorliebe in Keller ein, wo ſie überwintern, um im Frühjahr möglichſt an ſtehenden Gewäſſern ihre Eier ab⸗ zulegen. Alſo Keller und ähnliche Räume im Winter aus⸗ brennen! 6 Der große Gläubiger Amerikas Forderungen 45 Milliarden! „Wie wir einem Newyorker Bericht entnehmen, be⸗ lauft ſich die zuſammengeſetzte Schuld der europäischen Mächte an Onkel Sam jetzt auf über 10 Milliarden Dol⸗ lar, ungerechnet die aufgelaufenen Zinſen. Soweit Abkommen vorliegen— und dieſe beſtehen uit den meiſten Schuldnerſtaaten— beträgt die Schuld Europas an Amerika einſchließlich Zinſen mit Wert vom 1 Jali 1928 bereits 11 522 354 000, Dollar, das iſt über 15 Milliarden Reichsmark. Das einzige— übrigens euro⸗ paiſchel— Land, das ſeine Schuld auf Heller und Pfen⸗ lig ausgeglichen hat, iſt erſtaunlicherweiſe die— Neger⸗ kepuhlik Liberia. Ein Abkommen fehlt noch wegen der züſſiſchen Schuld, für die England eigentlich die Bürgſchaft Ubernommen hatte. Sie hat ohne Zinſen bereits 187729 250 Dollar erreicht. Oeſterreich iſt für ſeine Schuld, die mit 1959 917 Dollar beziffert wird(rund 50 Millionen Mk.) in den Zeiten ſeiner Inflation eine Stundung bis 1943 bewilligt worden. „Im einzelnen— alles in Dollar— beträgt die Ver⸗ ſchuldung an Amerika bei Großbritannien 4,6 Milliarden, Frankreich(noch nicht anerkannt!) 4,025 Milliarden, Ita⸗ zen 2042. Belgien 417789 000, Polen zirka 176 560 000, Tſchechoſſowakei 115 Millionen, Jugoſlawien 62 850 000, Eſtland 13830 000 und Finnland 9. Millionen Dollar. Außer Frankreich, das in überaus geſchickter 17 5 verhandelt hat und ſich ſeinen Verpflichtungen recht ab⸗ geſeimt entzieht, bezahlen sämtliche Staaten wenigſtens eit 1926 ihre Zinſen. Daß Amerikas Wirtſchaft, weil ja doch nicht mit Geld, ſondern nur mit Ware 17 wer⸗ den Jann, ein Zurückfluten der Milljarden, ein Abbezah⸗ len der Schuld gar nicht wünſchen kann, hat die neuere Währungswiſſenſchaft längſt erkannt. Vermiſchtes. Sind die Urmenſchen rechtshändig geweſen? Wir 1 5 55 e 100 10 fl. Ade Teil 15 etzt lebenden Menſchheit rechtshändig iſt. Aber, warum und wir denn ſo vorzüalich auf dieſe eine rechte Hand in 1 Die Obmebgras verſteigerung findet morgen Donnerstag Worm. 8 Uhr im Engelſgale ſtatt. Wir machen die Interefſenten hierauf beſonders aufmerkſam Die Sammlung der Arbeiter⸗ Wohlfahrt, die am letzten Sonntag in Form eines Blumentages ſtattfaub, erbrachte einen Ertrag von 157 Mark. Dieſer Betrag wird abzüglich der Unkoſten an die Zentrale der Arbeiter Wohlfahrt nach Offenbach eingeſchickt, wi er einer Zweckbeſtimmung, der Unterſtützung bedürftiger kranker Arbeiterkinder zugeführt wird. * Weib manusheil. In der Waldfagd Hütten feld konnte Baron v Hel einen prachtvollen achtzehnen⸗ der Hirſch zur Strecks bringen. N *Die Apotheker wollen teurer werben. Auf der 54. Hauptverſammlung des Deutſchen Apothekerver⸗ eins in Königsberg wurde u. a. folgender Antrag ein⸗ ſtimmig angenommen:„Die Verſammlung weiſt in aller Oeffentlichkeit und mit größtem Nachdruck darauf hin, daß eine Anpaſſung der Anſätze der deutſchen Arzneitaxt, deren Arbettspreiſe noch unter dem Friedensſtande liegen, an die veränderte Wirtſchaftslage eine unaufſchlebbare Notwendigkeit geworden iſt. Die Verſammlung beauftragt daher den Vorſtand, ſich mit allem Nachdruck dafür ein zuſetzen, daß durch die Geſlaltung der Arzneitaxe 1929 die wirtſchaftliche Sicherſtellung der deutſchen Apotheke gewährleiſtet wird.— Die Zahl der ſelbſtändigen Apotheker in Deutſchland beträgt heute, wie auf der Apotheker⸗ tagung in Königsberg mitgeteilt wurde, über 6300. Im Alksholrauſch auf den Kirchturm geklettert. Wührend der Eſſenspauſe beftiegen in Gerns⸗ heim zwet junge betrunkene Leute das Gerüst, das ſich um den Kirchturm der kath. Kirche befindet. Die waghalſigen Burſchen erkletterten die Turmſpitze und machten au dem Kreuz Turnkanſtſtäcke. Sie kamen, ohne daß ihnen eln Schaden zuſtieß wieder ven ihrer Höhe herunter. Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 4. September 1928. Das Plenum war faſt vollzählig. Den Vorſitz führte, da Herr Bürgermeiſter Lamberth in Urlaub iſt, Herr Beigeordneter Noos. Eingangs der Sitzung ſprach der Herr Beigeordnete dem Fraktionsführer des Zentrums Herrn Gemeinderat Klee, zu deſſen 25jährigen Ehejubiläum, die herzlichſten Glückwünſche des Gemeinde ⸗ parlamentes aus.— Sodann wurden einige Kommiſſions⸗ beſchlüſſe bekannt gegeben, von denen anzuführen ſind, daß der Freiw. Sanitätskolonne und dem Weſchnitzgau des H. S B. die Schulhöfe als Feſtplätze unentgeltlich überlaſſen wurden.— Weiter wurde die Lieferung von ca 1000 Tonnen Schotter zur Herſtellung der Orts⸗ und Feldſtraßen vergeben— Die Tüncherarbeiten für Her⸗ ſtellung der Schulſäle wurden noch nicht vergeben, da daz pretsangebot der Tüncherinnung für zu hoch erachtet wird. Es ſoll nochmals verhandelt werden.— Ueber die letzten Punkte, ſowie über folgende Angelegenheit konfe⸗ rierte Herr Bauinſpektor Berberich, weshalb der Punkt 3 vorweg genommen wurde. Punkt 3 Die Herſtellung des Sand ⸗ höferweges wurde beſchloſſen und zwar ſo, daß die ca 1300 Meter lange Straße eine durchſchnittliche Breite von 8,50 Meter haben ſoll, weshalb eine Geländeerwerb von ca 3000 qm notwendig wird. Ferner iſt Bauman⸗ pflanzung vorgeſehen. Die Straße ſoll deshalb angelegt werden, um den Fremdenverkehr zu heben. Die Koſten von ca 9000 Mark werden genehmigt, jedoch ſollen die⸗ ſelben auf ca 3 Jahre verteilt werden. Die Baukommiſ⸗ ſion wird hierüber weiter befinden. Punkt 1. Prüfung der Rechnungen der Gemeinde, der Gas- und Elektr. Verſorg. Anlage pr 1928. Die Richtigkeit der Rechnungen geben. Wir pflegen Linkshändigkeit mit Ungeſchicklichkeit in Parallele zu ſetzen. Iſt das berechtigt? Es liegt ſehr nahe, daß unſere Vorfahren noch nicht ſo ausſchließlich die techte Hand benutzten, wie wir es jetzt durchſchnittlich tun. In dieſer Beziehung ſind neuerdings Anterſuchungen an Fauſtkeilen, vorgeſchichtlichen Feuerſteinwerkzeugen, ange⸗ ſtellt worden. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß ein Teil dieſer Werkzeuge offenſichtlich für den Gebrauch mit der linken Hand gearbeitet waren. Dieſer Umſtand deutet darauf hin, daß unſere vorgeſchichtlichen Vorfahren, die Urmenſchen, noch ſehr wohl beide Hände mit gleicher Ge⸗ ſchicklichkeit verwenden konnten, alſo nicht eindeutig rechts⸗ händig waren. Intereſſant iſt die Beobachlung von Kin— dern in dieſer Beziehung. Allgemein pflegen Kinder, wenn ſie anſangen, ihre Hände zu gebrauchen, beide Arme gleich⸗ zeitig zu benutzen. Die Bevorzugung der Rechten wird ihnen erſt anerzogen. Auch Menſchenaffen gebrauchen beide Hände meiſtens mit gleicher Geſchicklichkeit. All dieſe Zu⸗ ſammenhänge dürſten die Annahme ſtützen, daß die Rechts⸗ händigteit nur ein Ergebnis der Zivilisation iſt. Was iſt Joghurt? Joghurt iſt eine Art ſaurer Milch, ähnlich der ſog, Dickmilch. Während bei der er⸗ ſteren durch bloßes Stehenlaſſen der Milchzucker durch die Tätigkeit der in der Milch vorhandenen Milchſäure⸗ bakterien zu Milchſäure vergoren wird, ſetzt man die Milch zur Joghurtbereitung mit beſonderen Joghurt⸗ Pilzkulturen an. Joghurtpilze ſind auch eine Art Milch⸗ ſäurehakterien, die ein beſonders angenehmes Aroma in der Milch hervorrufen und verdauungsfördernde Eigen⸗ chaften beſitzen. Das ſo bereitete Getränk verhindert, daß ie im Darm vorhandenen Fäulnisbekterien zu ſtark über⸗ handnehmen, durch deren Täligkeit gewiſſe Giftſtoffe Phe⸗ nol, Indol, Skatol) entſtehen, die bei normaler Ver⸗ dauung vom Körper wieder ausgeſtoßen werden, wenn ſie dagegen überreichtich vorhanden ſind, in das Blut übergehen und dann Verdauungsſtörungen, Kopfſchmer⸗ zen, ſchlechtes Aligemeinbefinden, la ſogar Nierenentzün⸗ dung, Leberkrautheiren und bei kleinen Kindern Brechdurch⸗ all hervorrufen. Dieſen Geſundheitsſtörungen wirkt der oghurtgenutz entgegen, da durch die Anreicherung des Darmes mit f einer übermäßigen Aus⸗ reitung der Fäulnisbakterien vorgebeugt wird. Dabei 5 Joghurt ſehr wohlſchmeckend, erfriſchend und durſt⸗ illend; man genießt ihn mit und ohne Zucker, eytl. uch als Zukoſt zu Früchten. 1 8 Fun eter Berangung angewiefen“ Emen wirtuch piauſtblen Grund für die Bevorzugung der rechten Hand kann niemand ö wurde ohne weitere Prüfung, vorbehaltlich der Zuſtimm⸗ ung der Oberrechnungskammer, anerkannt. Punkt 2. Beſetzung einer techn. geh⸗ rerinſtelle an der Volksſchule. Um Dieſen Poſten hat ſich Fräulein Barbara Luſt, Viernheim be⸗ worben. Der Gemeinderat hat nichts gegen die Bewer⸗ berin einzuwenden. 8 Punkt 4. Waſſerverſergung; hier Aus- füheung des Lieferungsvertrags der Stadt Mannheim. Es wird auf Aufrage des hieſigen Bürgermeiſteramts von Mannheim feſtgeſtellt, daß das Waſſer, das nach Viernheim kommt, von den Grundwaſſerwerken Käfertal und Rheinau ſtammt und in jeder Beziehung rein und gut iſt. Um die Unſitte des Fahrradabſtellens in den Nat⸗ hausgängen abzuſtellen, würde beſchlsſſen, im Hofe det Rathauſes eine Fahrradgarage zu erſtellen. Die Koſten, ca 300 Mark, wurden genehmigt. 8 Her 10. Heſſiſche Sauitätskoleunentag. Gießen. Uuter außerordertlich ſtarker Betel⸗ ligung der Freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz im ganzen Volks ſtaat Heſſen fand am Samstag u. Sonntag der 10. Heſſiſche Kolonnentag der Freiwilligen Sani⸗ tätskolonnen vom Roten Kreuz in Heſfen ſtatt. Die Tagung wurde mit der Jubiläumsfeier der Gießener Freiwilligen Sanitätskolonne eingeleltet, die auf ihr 2 jähriges Beſtehen zurückblicken konnte. Aus dieſem Anlaß wurden ihr von den Führern des Heſſiſchen Roten Kreuzes und den Heſſiſchen Freiwilligen Sanitäts⸗ konnen ſowie von ſtaatlichen und ftädtiſchen Behörden herzliche Ehrungen bereitet. Am Sonntag morgen war eine Gedächtnisfeier für die gefallenen und verſtorbenen Kameraden am 116er Denkmal angeſetzt, wobet Profeſſor Dr. Adolph⸗Gießen die Gedenkrede hielt. Dann begann die Kolonnentagunz, bei der von 60 Kolonnen nicht weniger als 57 vertreten waren, darunter auch die Viernheimer Kolonne. Ein Kolonnentag findet im nächſten Jahre nicht ſtatt, ſondern nur eine Delegiertenſitzung in Birkenau im Odenwald. Ferner wurde den Beſchlüffen zugeſtimmt, die Einheitlichkeit in der Sanktätzs⸗ ausrüſtung und Erprobung geeigneter Alarmierungs⸗ methoden vorſehen. Der evangeliſche Sängerbund hielt ſein Feſt in Frankfurt ab. Am Samstag und Sonntag fand in Frankfurt das 30. Bundesfeſt des Evangeliſchen Sängerbundes ſtatt, zu dem et wa 2000 Sänger aus allen Teilen Deutſchlands, ſelbſt aus Königsberg, Breslau, Hamburg uſw. erſchienen waren. Nach den geſchäftlichen Sitzungen, in denen inter⸗ ne Angelegenheiten erledigt wurden, var Samstag im Saxophonſaal auf dem Feſthallengelände ein Begrüßungs⸗ abend, bei dem Vertreter der kirchlichen und ſtädtiſchen Behörden die Sänger begrüßten. Sonntag vormittag folgte ein Feſtgottesdienſt in der Pauls⸗ kr che, bei dem der frühere Paulskirchenpfarrer Profeſ⸗ ſor K. Beidt⸗Herborn die Feſtpredigt hielt. Im Mittelpunkt des Bundesfeſtes ſtand das große Feſt⸗ konzert am Sonntag nachmittag in der Feſthalle, das von et wa 13000 Menſchen beſucht war. 2000 Sänger, teilweiſe als große gemiſchte Chöre, teilwelſe als Männerchöre und als Frauenchöre, ſowie 200 Po- ſaunenbläſer beſtritten das muſikaliſche Programm. Paſtor Gauger aus Elberfeld, der Vorſitzende des Evan⸗ geliſchen Sängerbundes, hielt die Begrüßungsanſprache. In weiteren Anſprachen weiſen Pfarrer Probſt und Profeſſor Veidt auf die Geſundung des deutſchen Volkes durch das von Gott ergriffene Lied hin. Was ſagt der Arzt? „Bruchleiden und Arbeitsunfähigkeit.“ In der arbeitenden Bevölkerung iſt der Bruch oder, wie der Volksmund ſagt, der Leibſchaben ein häufig anzutreffendes Leiden. Zahlloſe Männer und Frauen, beſonders der ſchwer arbeitenden Bevölkerung, ſind in ihren beſten Lebens fahren in der Arbeit gehemmt durch einen Bruch des Unterleibs, der ſich zunächſt in einem Gef ihl des Schmerzes und der Schwäche ain der Bruchſtelle bemerkbar macht, bald aber als Austritt bon Bauchnetz und Darm ſichtbar wird und ſich ſchlleßlich fauſt⸗ groß und noch größer nach unten ſenkt. Auch der obere Teil des Bauches bleibt von ähnlich großen Brüchen nicht verſchont. Die anfänglich nur leichte Behinderung der Arbeitsfähigkeit wird ſchließlich zur Arbeits unfähigkeit, und was das in der heutigen Zeit bedeutet, weiß jeder. Viele dieſer Patienten ſcheuen die Operation, bei vielen iſt ſie auch nicht angebracht, da ein Wiederdurchbruch nicht ſelten iſt. In ſeiner Not er⸗ hofft der Patient Hilfe von Bardagen, deren ſpezielle Wun⸗ derwirkung ihm heute in jeder Zeitung angeprieſen wird. Bringt ihm die eine nicht den erwarteten Erfolg dann ver⸗ ſucht er es mit der anderen und gelangt ſo allmätlich zu einer ganzen Sammlung verſchiedenſter Bänder, die ihm bielleicht zum Teil bequem ſitzen, von denen aber keines die erſehnte Wirkung ausübt. So muß er zuſehen, wie ſich ſein Bruch weiter verſchlimmert und ſeine Körperkraft lähmt. Die prakt. Aerzte können ihm hier nicht beratend zur Seite ſtehen, da ſie die Behandlung dieſes Gebietes den Chirurgen überlaſſen haben. Und doch kann mit der orthopädiſchen Behandlung ohne Operation in vielen Fällen auch bei größten Brüchen ſolche Hilfe gebracht werden, daß alle Beſchwerden verſchwinden u. die volle Arbeitsfähigfeit wieder hergeſtellt wird. Das ärztliche Inſtitut für orthopädiſche Bruchbehand⸗ lung„Hermes“ in Hamburg hat auf Grund langjähriger ſpezieller Tätigkeit und ärztlicher Erfahrung auf dieſem Spe⸗ zialgebiet Methoden ausgearbeitet und vervollkommnet, die, individuell angewandt, beſondere Erfolge zeitigten und gerade bei Brüchen mit ſchwerſter Beeinträchtigung der Körperkrafte die volle Arbeitsfähigkeit wieder herſtellten. Dr. med. D.