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Lmehinesenpierte! 9 Herrren-Räder: G eee Mrtsehalts-Uebernahme und-Tmplenlung ——.— 1 15 n— Samstag, den 8. September 1928 45. Jahrgang Nr. 210 L al Höfe, was einer gewiſſen Pikanterie nicht! 2 12 2 2 1 2 f be der Höfe, was einer gewiſſen Pikanterie nicht Die Thüringer Regierungsbildung. i 258972 5 12 ö. ö 93 572 Dieſem friedlichen Zuge gegenüber bekunden die Ent⸗ Vor neuen Schwierigkeiten. V Weimar, 7. September. hüllungen der engliſchen Preſſe über den engliſch⸗franzöſi⸗ Die jaldemokratiſchen Beauftragten haben dem ſchen Marinevertrag einen außergewöhnlichen militariſti⸗ mit der VNiegierungsbildung beauftragten Landtagsabge⸗ Sonntagsgedanken. Anerbittlich rollt das Rad der Zeit votwärts. Mögen wir uns innerlich noch ſo ſehr dagegen ſträuben, die ſchögen ſonnigen Sommertage ſchwinden immer mehr und mehr. Die grauen Nebeltage des Herbſtes ziehen heran. Das Laub fällt von den Bäumen und ein kalter Oſtwind ſtreicht gelötete Rahmen, engl. Lenker, Luftpumpe compl. 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Solche An⸗ wandlungen können nur überwunden werden durch den feſten Glauben an den Erfolg und den Endſieg alles Guten in dieſer Welt. Sind wir aber nicht dazu berufen, Lichtbringer und Kämpfer zu ſein? Erſt in grauen ſtürmiſchen Tagen be⸗ währt ſich die ſiegreiche Kraft innerer Ueberzeugung und eines gläubigen Optimismus. Im Sonnenſchein kann man gut lachen, kann man leicht mutig und tapfer ſein. Erſt die dunklen Tage aber ſind für uns die Probezeit! Nüͤckblick. „ Dieſes Mal wollten die Beratungen in Genf nicht recht in Fluß kommen. Die politiſche Welt erwartet ent⸗ ſcheidende Schritte in der Abrüſtungsfrage und eine Klä⸗ rung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen hinſichtlich der Räumung der beſetzten Gebiete. Der deutſche Reichskanz⸗ ler Müller⸗Franken, der ſchon in ſeiner Regierungserklä⸗ rung die Forderung erhob, daß die Beſatzungsmächte ihre Truppen aus Weſtdeutſchland zurückzuziehen hätten, hat jetzt am letzten Mittwoch abend ſich anderthalb Stunden mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand über die Fragen unterhalten, die zwiſchen dem deutſchen Reiche und Frankreich ſchweben. Die erſten Mitteilungen, die über dieſes hochpolitiſche Geſpräch in der Oeffentlichkeit erſchienen, waren keines⸗ wegs verheißungsvoll. Die franzöſiſche Diplomatie erblickt in ihm nicht den Anfang von Verhandlungen, ſondern lediglich eine Unterhaltung. Frankreich will überdies nicht die Führung in dieſer Ausſprache übernehmen, ſondern ſeine ehemaligen Verbündeten als gleichberechtigte Ver⸗ handlungspartner heranziehen. Auffallenderweiſe glaubt in Genf beim Beginn dieſer politiſchen Ausſprachen nie⸗ mand an einen baldigen Erfolg. Die diplomatiſche Atmoſphäre trägt leinen herbſtlichen Charakter in dem Sinne, daß jetzt politiſche Ernten heim⸗ geführt werden könnten, die in den letzten Monaten her⸗ angereift ſind. Schwere Herbſtnebel liegen über Genf. Sie hatten auch England umhül., als der amerikaniſche Staatsſekretär Kellogg von Frankreich aus an London vorbeifuhr und ſich mit einem Beſuch in Irland, begnügte. Waſhington hat damit in aller Oeffentlichkeit London geſchnitten. Nichts kann die tiefe Verſtimmung, die zur Zeſt zwiſchen den beiden angelſächſiſchen Hauptſtädten herrſcht, beſſer beleuchten, als dieſe Tatſache. Die innere Verbindung, die in der außenpolitiſchen Aera Chamber⸗ lains zwiſchen London und Paris hergeſtellt wurde und die in den letzten Wochen ihren politiſchen Ausdruck in dem franzöſiſch⸗engliſchen Seeabkommen und in der An⸗ teilnahme des 8. iriſchen Huſarenregiments an den fran⸗ zöſiſchen Manövern in den beſetzten rheiniſchen Gebieten gipfeſte, mußte in dem friedlich geſinnten Nordamerika verſchnupfen, zumal in den Vereinigten Staaten Nord⸗ amerjkas ernſte Beſtrebungen auf eine allgemeine Ab⸗ rüſtung zu Waſſer, zu Lande und in der Luft hindrängen. Nicht gerade friedfertig ſind die Nachrichten, die aus dem Balkan in den letzten Tagen eintrafen. Albanien hat ſich in Zogu J. wiederum einen Fürſten und König geſchaffen. Der Weg Zogus vom kaiſerlich und königlichen Feldwebel der alten öſterreichiſchen ungariſchen Armee bis zum König der Albanier war weit, doch hat Muſſolini die letzte Wegſtrecke durch ſein perſönliches Eingreifen bedeutend verkürzen helfen. In Südſlawien mißtraut man dem neuen König an der Südgrenze des Landes, zumal auch in Jugoflawien Albanier wohnen, die vielleicht Sehn⸗ ſucht bekommen könnten, mit dem 77 0 Albanſen vereinigt zu werden. Auch in Bulgarien herrſcht eine flagrante Miniſterkriſis infolge der engliſch⸗franzöſiſchen Vorſtellungen in Sofia. Man hofft aher der Schwierig⸗ keiten Herr zu werden, wie auch rein äußerlich daraus her⸗ vorgeht, daß ſich der junge chen Weiwleſf aus dem Hauſe oburg mit einer italieniſchen Prinzeſſin verloben will. Da das ſtalieniſche Könſgsbaus mit Töchtern reich geſeg⸗ net ſſt und Muſſolini die Hauspolitik der alten Habs⸗ burger verfolgt, indem er dafür ſorgt, daß die italſeni⸗ chen Prinzeſſinnen hochpolitiſche Ehen mit fremden Für⸗ ſten e 1 1 6 7 0 die. e e in der Aplitiſchen Welt mit einer Neuauflage der alten internatig⸗ das Waſhingtoner Seeabkommen durch die neue Verſtän⸗ digung zwiſchen Frankreich und England hinfällig wurde und Frankreich dadurch ſich wieder in der Lage findet, ſeine Seerüſtungen nach eigenem Ermeſſen fortzuſetzen. Die Belgier haben in den letzten Tagen ihre neue Heeres⸗ Seform beſchloſſen. Der ſozialiſtiſche Antrag auf Ein⸗ führung der halbjährigen Heeresdienſtzeit wurde abge⸗ lehnt. Dienſtzeit für die Hälfte des belgiſchen Heeres. Die an⸗ Annahme fand ein Antrag auf achtmonatige dere Hälfte der Armee hat 12, 13 und 14 Monate zu dienen, erhält aber in jedem Monat, der über die erſten acht Monate hinausgeht, eine Vergütung von 400 belgi⸗ ſchen Franken. So geht, wie man ſieht. die Rüſtung ruhig weiter, während der Völkerbund in Genf nicht den Mut qubulgat⸗ das Abrüſtungsproblem ernſtlich in Angriff zu ehmen- Goll Genf ſabotiert werden? Gtrategiſcher Rückzug Pointares. G Paris, 7. September. Miniſterpräſident Poincare hat am Freitag vormit⸗ tag Paris verlaſſen und ſich wieder nach ſeinem Landſitz Sampigny begeben. In gewiſſen politiſchen Kreiſen berührt dieſer Um⸗ ſtand deshalb etwas ſonderbar, weil die franzöſiſche Preſſe in den letzten Tagen in ihren Genfer Berichten geſliſ⸗ ſentlich unterſtrichen hatte, die Beſprechungen zwiſchen Reichskanzler Müller und Außenminiſter Briand würden den Gegenſtand einer Kabinettsberatung bilden. Tatſache iſt aber, daß die franzöſiſchen Miniſter vor dem 14. Sep⸗ tember nicht vollzählig in Paris weilen werden, ſodaß ſo ſchwerwiegende Veſchlüſſe, wie ſie eine etwaige bin⸗ dende Stellungnahme zu der Rheinlandfrage erfordern würde, erſt dann gefaßt werden können. Erſtaunt über die Flucht Poincarxes aus der Haupt⸗ ſtadt zeigt ſich auch die Mittagspreſſe, die im Zufam⸗ menhang mit dem Parteienſtreit um die Beſetzung der Poſten des Luftfahrtminiſters und des Handelsminiſters von einem„ſtrategiſchen Rückzuge Poincares“ ſpricht und darin ein Anzeichen dafür ſieht daß Poincare zuſammen mit dem Staatspräſidenten Doumergue bereits die Wahl getroffen habe. Es dürfte aber zu weit gehen, wenn man wie„Paris Midi“ es tut, aus den durch den tragiſchen Tod Bokanowſkis heraufbeſchworenen Debatten und den Vorpoſtengefechten der radikalſozialiſtiſchen Provinzver⸗ bände vor dem Parteikongreß in Angers den Schluß zieht, das Kabinett Poincare ſtehe am Vorabend einer innenpolitiſchen Kriſe, die nur durch die Entnahme der beiden neuen Miniſter aus den radikalſozialiſtiſchen Rei⸗ hen beſchworen werden könne. * Daß die Franzoſen immer ſchon feine Diplomaten waren, iſt bekannt. Daß ſie es aber auch gegenwärtig noch ſind, zeigt ihre Verſchleppungstaktik in Genf einer⸗ ſeits, wo bereits davon geſprochen wird, daß die Rhein⸗ landverhandlungen erſt nächſte Woche in Fluß kommen ſollen, andererſeits aber auch die Nachricht aus Paris, daß Poincare ſich auf ſeinen Landſitz begeben habe. Ent⸗ ſpricht letztere Mitteilung den Tatſachen— und die be⸗ ſtimmte Form läßt kaum daran zweifeln—, ſo iſt damit tatſächlich die ganze Debatte über die Rheinlandfrage mal wieder hinausgeſchoben und die Miſſion Müllers kläglich geſcheitert. Briand wird ſich ſelbſtverſtändlich hin⸗ ter die Ausrede verſchanzen, daß er ſchwerwiegende Ent⸗ ſcheidungen allein nicht treffen, daß aber auch andererſeits durch die Abweſenheit Poincares von Paris kein Kabi⸗ nettsrat mit bindenden Beſchlüſſen ſtattfinden könne. Ver⸗ halten ſich die Dinge in der oben angeführten Form, bleibt für den Kanzler weiter nichts übrig, als ſeine Kof⸗ fer zu packen und unverrichteter Dinge nach Berlin zu⸗ rüczufahren. Es frägt ſich allerdings dann, ob Deutſch⸗ land, nachdem ſeine Botſchafter in den verſchiedenen Hauptſtädten die Aufrollung der Rheinlandräumung an⸗ gezeigt haben, und nachdem Streſemann in Paris bereits die einleitende Schritte getan hat, eine derartige Brüs⸗ lierung— und man kann ruhig ſagen Blamage— gefal⸗ len 1 65 darf? Wir ſind der a de daß es, wenn dieſes Mal energiſch gegen das falſche und heuch⸗ leriſche Phraſendreſchertum Front gemacht wird, die Sym⸗ pathien auch großer Teile aus dem Lager der ehemaligen Feinde auf leiner Seite haben wird. Der Gedanke, vor der ganzen Welt hohnvoll genasführt zu werden, ſſt für eine Nation von einer Bedeutung wie die deutſche un⸗ erträglich. ö 4 —— ordneten Profeſſor Dr. Krüger mitgeteilt, daß für ſie eine gemeinſame Verhandlung mit der Wirtſchaftspartei und der Deutſchen Volkspartei über die Regierungsbil⸗ dung nicht in Frage komme. a Sie begründen dieſe Haltung damit, daß die Wirt⸗ ſchaftspartei in ihrem Antwortſchreiben an die Unterhänd⸗ ler erklärt habe, auf eine Verſtändigung mit den übrigen Koalitionsparteien, alſo auch dem Landbund, nicht ver⸗ zichten zu können. Dem Unterhändler dürfe nunmehr nur noch die Möglichkeit bleiben, die Bildung einer Regierung der Grundlage der alten Koalition mit neuen Perſönlich⸗ keiten zu verſuchen. 0 Ein Spiegel der Wahrheit. Reichskanzler Müller vor dem Völkerbund. Genf, 7. September. Gleich zu Beginn der Freitags⸗Nachmittagsſitzun ergriff Reichskanzler Müller das Wort zu ſeiner b reits angekündigten Rede. Wie ſtets bei den deutſche Delegierten in der Vollverſammlung, war das Haus un die Tribüne bis zum letzten Platz beſetzt. Die Verſamm⸗ lung folgte mit beſonderer Aufmerkſamkeit und Intereſſ den Ausführungen des Reichskanzlers. Der Reichskanzler, der vom Manufkript in deutſcher Sprache ablas, be⸗ gann mit dem Ausdruck des Bedauerns, daß Dr. Stre⸗ ſemann diesmal nicht der Wortführer der deutſchen De⸗ legation ſei. Wenn er in dieſem Jahre die Auffaſſung des deutſchen Volkes der Vollverſammlung vermittle, ſo geſchehe des in dem gleichen Geiſte und in dem feſten Willen, in der Organiſation des Völkerbundes in offener und aufrichtiger Zuſammenarbeit mit den anderen Nationen auf die Erhaltung des Welt⸗ friedens hinzuwirken und keine anderen Geſetze für die Geſtaltung der internationalen Beziehungen anzuerkennen, als das Geſetz der friedlichen Verſtändigung und des friedlichen Ausgleichs. Der Reichskanzler wies auf die große Bedeutung des Kellogg-Paktes hin und betonte, die großen Maſſen ſeien bei allen Völkern für die Aechtung des Krieges. Es komme jetzt nicht nur dar⸗ auf an, den Krieg gegen den Krieg vorzubereiten, ſon⸗ dern dem Ausbruch von Feindſeligkeiten vorzubeugen. Der Reichskanzler wandte ſich ſodann der Ab⸗ rüſtungsfrage zu und erklärte hierbei wörtlich: Ich mache kein Hehl daraus, daß mich der Stand der Abrüſtungsfrage mit ernſter Sorge erfüllt. Wir ſtehen vor der unleugbaren Tatſache, daß die langen Beratungen in Genf in dieſer Nichtung bisher zu keinem poſitiven Er⸗ gebnis irgendwelcher Art geführt haben. Seit nahezu drei Jahren tagt immer wieder die vorbereitende Abrüſtungs⸗ kommiſſion. Es iſt aber nicht gelungen, die der Kommiſ⸗ ſion überwieſenen Arbeiten ernſthaft in Angriff zu neh⸗ men, geſchweige denn erledigen. Wir waren nach den Beſchlüſſen der vorigen Tagung zu der Erwartung be⸗ rechtigt, daß ſie endlich den Weg für die alsbaldige Er⸗ zielung praktiſcher Ergebniſſe frei machen würde.“ Der Reichska zler wies ſodann darauf hin, daß einer der Vorredner die Hoffnung ausgedrückt habe, daß der Kelloggpakt und das engliſch-franzöſiſche Flottenabkom⸗ men für die Entwicklung der Abrüſtung günſtig ſeien. Er werde dieſes Abkommen begrüßen, falls es ſich gleichfalls als ein geeignetes Mittel zur Förderung des Abrüſtungs⸗ problems erweiſen würde. Die Bundesyerfammlung dürfe ſich heute nicht mit der Feſtſtellung bloßer Hoffnungen zufrieden geben. Er halte es für die dringendſte Aufgabe, diejenigen Be⸗ ſchlüſſe zu faſſen, die geeignet ſeien, derartige Hoffnungen zu verwirklichen. In der Frage der Abrüſtung beſtehe zurzeit ein Gegenſatz der Auffaſſungen und es ſel weit beſſer, wenn noch beſtehenve Gegenſätze offen ausgeſpro⸗ chen würden, als wenn man verſuche, ſie zu vergeſſen. Es liege auf der Hand, daß ein Land wie Deutſch⸗ land, das völlig entwaffnet worden ſei, den bisherigen Mißerfolg der Abrüſtungsdebatte beſonders ſtark em⸗ pfinde. Gleichzeitig müſſe es aber feſtſtellen, daß andere Länder den Ausbau ihrer militäriſchen Machtmittel un⸗ gehemmt fortſetzten, ohne dabei einer Kritit zu begegnen. Die Entwaffnung Deutſchlands dürſe nicht länger als einſeitiger Akt der dem Sieger des Weltlrieges in die Hand gegebenen Gewalt dastehen. Es mäſſe 9 10 zur Et füllung des vertraglichen Verſprechens kommen, daß det Entwaffnung Deutſchlands die allgemeine Abrüöſtung zachfolgen folle. Es müſſe endlich der Artilel der Saßung 13 45 0 f ngsfrage gerade m bedrohliche Folgen haben müſſe. Der Kanzler erklärte ſodann wörtlich: „Ich ri ſte demgemäß an die Bundesverſamm⸗ lung das dringende Erſuchen, ſich endgültig über die Einberufung einer erſten Entwaffnungslon⸗ ferenz ſchlüſſig zu werden und Vorſorge dafür zu treffen, daß die techniſchen Arbeiten der vor⸗ bereitenden Abrüſtung kommiſſion nunmehr un⸗ verzüglich zum Abſchluß gebracht werden., Der Reichskanzler beſchäftigte ſich ſodann mit dem Minderheitenſchutz des Völler bundes 5 betonte, er halte die Fürſorge für die Minderheiten, ie dem Völkerbund durch die beſtehenden Verträge an⸗ vertraut worden ſei, für eine wichtige Aufgabe. Er ſprach auch über 5 das Ergebnis der Weltwirtſchaftskonferenz und meinte, daß es gerade in wirtſchaftlichen Fragen zur⸗ zeit leichter ſei, zur Verſtändigung zu gelangen, als auf anderen Gebieten. Die deutſche Regierung begrüße die erzielten Erfolge auf das lebhafteſte und werde auch in Zukunft an der weiteren Förderung dieſer Beſtrebungen des Völkerbundes nach beſten Kräften mitarbeiten. Zum Schluß ſeiner Ausführungen betonte der Reichskanzler die Notwendigkeit des Vertrauens zum Völkerbund. Wie ſollten die breiten Maſſen, auf die es ankomme, auf den Völkerbund und die in ſeinem Geiſte abge⸗ e großen Friedenspakte vertrauen können, wenn ſie ſehen müßten, daß es bei den Regierungen ſelbſt an dem Vertrauen in die Wirkſamkeit dieſer interna⸗ tionalen Beziehungen fehle? Der Mann aus dem Volke denke einfach und denke richtig. Er leſe, daß die Re⸗ gierungen ſich feierlich auf die Erhaltung des Friedens verpflichteten und er ſehe andererſeits, daß die Regierun⸗ gen gleichwohl an ihren alten Machtſtellungen feſthiel⸗ ten und neue zu gewinnen ſuchten. Er leſe, daß bei in⸗ ernationalen Verhandlungen das gegenſeitige Vertrauen tets proklamiert würde, und er ſehe zugleich, daß in Wirklichkeit die Dinge beim alten blieben und daß es nicht gelungen iſt, die aus dem Weltkrieg herrührenden Schranken völlig zu beſeitigen. Der Reichskanzler ſchloß mit folgenden Worten: „Es iſt unmöglich, in der Politik auf beiden Wegen zugleich zu wandeln. Die Regierungen müſſen es über ſich gewinnen, ſich für einen der Wege zu entſcheiden und es kann nicht zweifelhaft ſein, auf welchen die Wahl fallen muß, wenn die Menſchheit und ihre Kultur glück⸗ lich fortſchreiten ſollen. Das iſt keine leere Ideologle, es iſt Realpolitik im beſten Sinne des Wortes.“ Amerika und das engl.⸗franz. Flottenablommen Der vermutliche Inhalt der Note des Staatsdepartements. Paris, 7. September. Nach Rückkehr des Präſidenten Coolidge wird das Staatsdepartement in einer Note die Stellung Amerikas zu dem engliſch⸗franzöſiſchen Flottenabkommen feſtlegen. Wie„Newyork Herald“ meldet, gab ein höherer Marine⸗ beamter der Anſicht Ausdruck, daß der Vorſchlag, den Bau von Kreuzern zwiſchen 7500 und 10 000 Tonnen, ſo⸗ wie von Tauchbooten über 700 Tonnen zu beſchräuken, ohne kleineren Kreuzern und Tauchbooten irgend eine Be. ur Dutchführung gelangen, der das Verſprechen der Ent⸗ waffnung einem Grundprinzip des Völkerbundes gemacht worden iſt. Er verſtehe nicht, wie man daran zweifeln une, daß ein Verſagen des Völkerbundes in der Abrü⸗ Jpaniſche Grundlagen des Waſhingtoner Flottenabkommens bin⸗ auslaufe. ö f . Andere offizielle Perſönlichkeiten ſeien der Anſicht, eine glatte Ablehnung des engliſch⸗franzöſiſchen Seeab⸗ kommens würde die Vereinigten Staaten in den Verdacht bringen, ſie wollten die 1% tung verhindern, be⸗ onders wenn Japan und Italien, ſowie andere Mächte päter dem Abkommen beiträten. Deshalb glaube man, daß Präſident Coolidge England und Frankreich um wei⸗ tere Aufklärungen über das Abkommen erſuchen werde, daß die Note aber derart gehalten ſein werde, daß Eng⸗ land und Frankreich das Unrecht gegenüber den Vereinig⸗ ten Staaten zugeben und ſo ſelbſt die amerikaniſche Oppo⸗ ſition gegen dieſes Abkommen rechtfertigen müßten. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Reichspräſident von Hindenburg reiſte zum Beſuch ſeines Gutes Neudeck(Kreis Roſenberg) nach Oſt⸗ preußen. Bromberg. In der Gemeinde Friedrichsfelde iſt wie⸗ derum eine deutſche Schule und zwar im offenen Wider⸗ ſpruch zu den wöfalſan we gen Beſtimmungen geſchlos⸗ ſen und in eine polniſche umgewandelt worden. 1 6 0 n der Völkerbundsverſammlun e gab der fa⸗ 1 Graf Adatſchi, eine Erklärung ab, die in Völkerbundskreiſen als bſiſchen 5 Zuſtimmung Ja⸗ pans zu dem engliſch⸗franzö gefaßt wird. Moskau. Der ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow hat dem franzöſiſchen Botſchafter die Beitrittserklärung Ruß⸗ lands zum Kelloggpakt übergeben. Tirana. Die Krönung Achmed November in Kruja, der ehemaligen derbegs ſtattfinden. Newyork. Wie zu erwarten war, ſind die Waſhingtoner Regierungs⸗ und Finanzkreiſe gegen eine Verkoppelung der Schulden⸗ und der Reparationsfrage. Aus Heſſen. Darmſtadt(Tagung der evangeliſchen Lan⸗ deskirche.) Am Dienstag dem 25. September tritt der evangeliſche Landeskirchentag hier zu einer Tagung zuſammen, die mehrere Tage dauern wird. Am Montag, dem 24. September finden bereits Gruppenſitzungen ſtatt. Darmſtadt.(das Spiel mit Streichhölzern) In der Schulzengaſſe ſpielte ein Kind mit Streichhöͤlzern. Dabei gerieten die Kleider des Kindes in Brand und es erlitt ſchwere Brandwunden. Die Rettungswache brachte das verletzte Kind nach dem Stadtkrankenhaus. ö Michelſtadt.(Sitzung des heſſiſchen Land⸗ gemeindeta gs.) Am 10. September vormittags 10 Uhr findet hier im ſtädtiſchen Saalbau eine Sitzung des Provinzialverbandes Starkenburg des Heſſiſchen Land⸗ gemeindetages ſtatt, in der u. a. über die Finanzlage der Gemeinden und in einem weiteren Vortrag über die Kriſenfürſorge in den Landgemeinden geſprochen wird. Für den Nachmittag iſt eine Beſichtigung des Stadions iſchen Flottenabkommen auf⸗ ogus wird am 28. auptſtadt der Skan⸗ —“ ſehe der Siedlungsbauten der Stadt Michelſtadt vorge⸗ ehen. . Ober⸗Erlenbach.(Tödliſch verunglückt.) Von einem Balkon abgeſtürzt iſt ein 19 Jahre alter Tape⸗ zierer, der in Bad⸗Homburg beſchäftigt war. Er mußte mit ſchweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht ben it. wo er an den Folgen der Verletzungen geſtor— en iſt. Sutzbeim.(Rückſichtsloſer Motorradfah⸗ rer.) Hier wurde ein Radfahrer von einem Motorrad⸗ fahrer überfahren. Der Motorradfahrer fuhr ſchleunigſt davon, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. Der ſchrankung aufzuerlegen, auf eine Nichtigkeitserklärung der Mainz.(Schwere Bluttat.) In Biſchofsheim ereignete 110 eine ſchwere Bluttat. Der 10 4 1 jährige Schloſſer Schneider erhielt, als er mit einem jungen Burſchen in Streit geraten war, von einem 19 ben hen Taglöhner mit einer Hacke einen Schlag auf en Kopf, wobei die Schädeldecke zertrümmert wurde. Schneider ſtürzte bewußtlos zuſammen und kam in hoff⸗ I nungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus. Der Täter wurde debe e(Des K elsheim.(Des Kindes Schutzengel.) In der Bahnhofſtraße wurde pon einem Perſonenauto aus Mainz ein pierjähriges auf der Straße ſpielendes Kind überfahren. Wie durch ein Wunder blieb das Kind, trotz dem zwei Räder über es hinweggingen, außer einigen Hautabſchürfungen unverletzt. Die polizeilichen Feſtſtel⸗ lungen ergaben, daß den Chauffeur keine Men trifft. Bingen.(Betriebsſtiklegung.) Wegen Ab⸗ latzmangels ſollen die Arbeiten im Kempter Skeinbruch eingeſtellt werden und der Steinbruch zum 1. Oktober ſtillgelegt werden. Dadurch würde die Belegſchaft brotlos. Bingen.(Verkehrsun fall.) Gut abgelaufen iſt ein Autozuſammenſtoß, der ſich dadurch ereignete, daß ein Auto ein zweites überholen wollte, während alls der entgegengeſetzten Richtung ein Auto kam und mit dem überholenden kollidierte. Bei einem Wagen brach die Achſe und mußte abgeſchleppt werden, während dem anderen Wagen der Kühler eingedrückt wurde. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Rumpenheim.(Selbſtmord aus Verzweif⸗ lung.) Ein hieſiger Mieter ſollte, da er dem Hauswirt bereits längere Zeit die Miete ſchuldete, aus der Woh⸗ nung exmittiert werden. Zweimal hatte man ihm eine Friſt geſetzt, um ſich eine andere Wohnung zu ſuchen. Da ihm dies jedoch bis zum Ablauf der letzten Friſt nicht gelang, ging er verzweifelt auf den Boden und erhängte ſich dort, Kurz darauf kam ein Schreiben, mit dem ihm eine weitere Friſt eingeräumt wurde. . Nierſtein.(Abgeſtürzt.) Als an das anläßlich der Kirchweihe hier weilende Karuſſell eine Leiter angeſtellt wurde, kletterte ein Knabe dieſelbe aus Uebermut hinauf und ſtürzte ſo unglücklich herab, daß er ſchwere innere und äußere Verletzungen erlitt. Worms.(Das Paulus⸗Muſeum verlegt.) Der Umzug des Muſeums„Paulus⸗Muſeum“ nach der Andreaskirche, die zu dieſem Zwecke einer Renovierung unterzogen wird, iſt beendet. Die Aufſtellung der Samm⸗ lungen wird nun erfolgen, ſodaß das Muſeum in nicht allzuferner Zeit wieder der Oeffentlichkeit zugänglich ge⸗ macht werden kann. Selzen.(Schadenfeuer.) In dem Stallgebäude des Landwirts Obſt brach Feuer aus, das ſo raſch um ſich griff, daß in kurzer Zeit das ganze Anweſen in Flammen ſtand und eingeäſchert wurde. Dem Beſitzer entſtand ein großer Schaden, da er erſt vor kurzem die Scheune erweitert hak und dieſer Erweiterungsbau noch nicht verſichert war. Auch ſonſt konnte wenig aus dem Hauſe gerettet werden.: Die Antat eines franzöſiſchen Kolonialfoldaten. „Mainz. 7. Sept. Vor dem franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht war ein 21jähriger algeriſcher Schütze, der als Arbeitsſoldat verwendet wird, angeklagt, in den Nach⸗ mittagsſtunden des 1. Juli einen 70 jährigen Arbeitsinva⸗ liden ohne Veranlaſſung mit ſeinem Seitengewehr durch einen Stich verletzt zu haben. Der farbige Franzoſe hatte an dieſem Tage ſinnlos getrunken und verurſachte in der Fintherſtraße einen Menſchenauflauf. Der des Weges kommende Jojährige Mann wurde plötzlich von dem be⸗ trunkenen Soldaten angefallen und durch einen Stich mit dem Seitengewehr in die Seite ſchwer verletzt. Wäh⸗ rend der Staatsanwalt eine ſtrenge Beſtrafung forderte, Verletzte wurde ins Krankenbaub verbre⸗ verlanate der als Verteidiger funaierende franzöſiſche 175 1 2 2 1 1 a (26. Fortſetzung.) So war es abgemacht. daß Hannele und Kara vorläufig in Weltepreden blieben. Mit jedem Schritt, den Mac durch die Korridore des Hoſpitals tat und dem Ausgang näher kam, hob ſich ſeine gedrückte Stimmung. Als er auf dem Waterlooplein ſtand. mar ſie ganz verſchwunden. n Hatte nicht der Medizinmann geſagt: wenn ſie erſt wieder wohlauf ſein wird Na alſo. War ja gar nicht ſo ſchlimm. Würde ſchon wieder denken lernen, die gute Traute und ſich auch wieder erfreuen können an ihrem Mädelchen. Würde ſchon werden ö Die Eröffnung war auch eine Freude wert. tat man ſich am beſten in„Des Indes“. Dahin ging er. Sonnenblatt empfing ihn mit einem halb ironiſchen und halb mitleidigen Lächeln. „Wie das Befinden, Herr Hauptmann?“ „Sehen Sie das nicht. Mann Gottes?“ „Nun ja! Und wie geht es Frau Hauptmann. wenn ich fragen darf?“ „Paſſabel, mein Lieber. Man muß zufrieden ſein.“ „Freut mich, freut mich aufrichtig,“ verſicherte Sonnen⸗ blatt und ſchritt mit dem Gaſt nach den Cocktailtiſchen. Dort ſetzte er ſich ihm gegenüber. „Geſtatten doch, Herr Hauptmann,“ vergewiſſerte er ſich vorher. „Was gibt es Neues. Verehrteſter? War lange nicht hier und unter Menſchen.“ „Iſt auch lebhaft genug bedauert worden, Herr Haupt ⸗ mann.— So n Schickſalsſchlag! Donnerwetter! Ich hätte auf der Naſe gelegen“ 6 „Glaub ich! Aber nun hören Ste mal auf von dleſer erfreulicherweiſe überwundenen Sache und erzählen Sie mit, Und freuen 8 mos hier inzwiſchen geſpielt wurde.“ Klatſch. Wie immer.“ ich ſo ſagen darf— zeitgemäß. Man weiß immer noch, wo man ſeine Gelder unterbringen kann. Die Bank von Java brauche ich nicht zu bemühen.“ Firma in Diambi belegte zwei Zimmer.“ Firma?“ warten Sie mal.“ bat er. nahm ſein Notizbuch zur Hand und ſetzte den Kneifer auf die Naſe. Namen gefunden. platte. Dann ſtürzte er ſeinen Cocktail hinunter. Amſterdam.“ wieder ein. als ab er nur etwas zu ſagen beabſichtigte:„Uebrigens hal ſich Frau Smitts für morgen angemeldet.“ 5 Seit Sie ihr den Beſuch machten. Wiſſen Sie noch, Herr Hauptmann?“ 5 bei mir, wenn ich ſo ſagen darf. Und das iſt das Weſentliche.“ 3 lle feilt olßgleurilrt. EI ee, e. „Nichts Beſonderes, Herr Hauptmann. Biſſel Flirt, biſſel „Und wie geht das Geſchäft, Herr Sonnenblatt?“ „Danke der Nachfrage. Leidlich, Herr Hauptmann. Wenn „Inzwiſchen neue Gäſte eingezogen?“ „Nein! Für morgen ſind Zimmer beſtellt.“ „Von Ausländern?“ Sonnenblatt zuckte die Achſeln.„Weiß nicht ſo recht. Eine „Djambi! Wo liegt das Neſt?“ „Auf Sumatra.“ Mac ſtutzte.—„So, auf Sumatra.— Und wie heißt die „Ja, wie heißt ſie doch gleich? Ca——— Ca——— 5 Endlich hatte er den „Caliſch Compagnie heißt ſie.“ Mac trommelte nervös mit den Fingern auf der Marmor⸗ „Bitte!“— Er ſchob Sonnenblatt das Glas hin. Der winkte einem Djonkes. „Whisky,“ befahl Mac. Der Diener flitzte. 0 „Kennen Herr Hauptmann ſene Firma,“ fragte Sonnen⸗ „Nein,“ antwortete Mac.„ich kenne nur einen Caliſch in „Hm,“ machte Sonnenblatt und ſteckte ſein Büchlein Dann war es eine Weile ſtill zwiſchen den beiden. Endlich begann Sonnenblatt wieder, ſo ganz beiläufig, „Frau Smitts———7 ö ——„ aus Buitenzorg. Ja. War auch lange nicht da. „Nee!“ 5 „Tut auch nichts zur Sache. Jedenfalls wohnt ſie wieder 15 5 rikefifs 00 4 auch. Sonderbar! ſonderbarer war es, daß ſie an dem Tage kamen, an dem er abreiſen mußte. lange Zeit in den Tropen geweſen. doch flüchtig ſchon begegnet waren! Pieter Caliſch und Edith Smitts waren Sie ſchon am Vormittage, er ſpät nachts. am übernächſten Tage ſahen ſie ſich zum erſten Male. Edith war leicht befangen, war ja auch ein ſonderbares einander ſtanden. 5 „Schlechte Fahrt gehabt, Herr Caliſch?“ nahm Edith das Gespräch auf. a 6 N „Nein, gnädige „Sie ſehen bleich aus und abgespannt.“ i „Mir iſt wohl.“ ſagte Pieter.„Es iſt nur das: Bewegt mich etwas, ſo tut es das gründlich.“ can g 1 0 mol * 77 11 Sonnenblatt wurde abgerufen, und Mac ſaß allein. Er hatte die Hände in beiden Taſchen und ſtarrte auf das ſilberne Deckelchen ſeines Whiskyglaſes. Alſo Caliſch kam nach Batavia und Frau Smitts kam Beide am gleichen Tage! Und noch Ob ſie ſich kannten?— Aber das war ja Unſinn. Der Name Caliſch war zwiſchen ihnen nie gefallen, ſeit ſie zu⸗ ſammen verkehrten. Purer Zufall! Beſtimmt nichts anderes. Wie ſollte auch Pieter Caliſch ausgerechnet zu Edith Smitts kommen? Sie 1 0 aus Amersfort und lebte ſchon ſeit zehn Jahren auf Java. Und er war in Amſterdam daheim. Aber— und da ſchloß ſich der Kreis— er war vordem Vielleicht. daß ſie ſich Und wenn, was wollte ſie hier in Batavia? Bultenzorg lag keine ſechzig Kilometer entfernt und dort hatte Iith Smitts ein Haus. Gottver———! in„Des Indes“. kannten oder nicht. Und er mußte morgen reiſen! a 5 So gingen ſeine Gedanken durcheinander, als ob ſie be⸗ trunken wären. Und als ſich gegen Abend der Hauptmann Mac Leod nach blatt. Hauſe begab, ging er wie ſeine Gedanken. Aber nicht als ob, ſondern de facto.——— Sie trafen ſich. Sie trafen ſich hie Das ſtand feſt, gleichviel, ob 15 ſich angekommen Beim Frühſtück ieter ſehr ſchweigſam. Es erhältnis, in dem beide zu⸗ Er wußte, ſie ahnte nur. Frau.“ (Fortſetzung folgt.) tunf wortli Biner Freisprechung, weil der auf einer nzeorigen ur- fe lebende farbige Franzoſe, als ex die Tat be⸗ ging, unzurechnungsfähig war und 90 nicht perant⸗ ch gemacht werden könne! Das Kriegsgericht ver⸗ urteilte den Angeklagten zu vier Monaten Gefängnis. — Obſtbauförderung in Heſſen. Zur Förderung des Obſtbaues in Heſſen wird die Heſſiſche Landwirtſchafts⸗ kammer zuſammen mit allen Obſtverwertungsſtellen 7 Obſtbauinſpektionen bilden, und zwar umfaſſend die Kreiſe: 1. Groß⸗Gerau und Bensheim, 2. Offenbach und Dieburg, 3. Heppenheim und Erbach, 4. Gießen und Schotten, 5. Alsfeld und Lauterbach, 6. Mainz und Bin⸗ gen 7. Worms. Die Bildung der Inſpektionen, die dadurch notwendig geworden ſind, daß auch die Obſtbaum⸗ beſtände an den Straßen den Kreisverwaltungen ent⸗ zogen Furden, und ſomit in die Obhut der Provinz über⸗ gegangen ſind. Unberührt von dieſer Regelung bleiben die Kreiſe Friedberg und Oppenheim, da dort die Fach⸗ beamten der ſtaatlichen Schulen gleichzeitig die Tätig⸗ keit der Obſtbaubeamten ausüben und außerdem die Kreiſe Büdingen und Alzey. wo ein Beamter neu tätig iſt. Aus Nah und Fern. Köln.(Ueber 20000 Mark in vier Mona⸗ ten verjubelt.) In teuren Vergnügungsſtätten hat ein adliges Fräulein in den zwanziger Jahren vier Monate lang täglich etwa 200 Mark ausgegeben, Das war ihr durch Freihalten ihres„Bräutigams“ und ſeiner beiden Freunde möglich. Nun hat die Kriminalpolizei dieſe flot⸗ den Zecher und die Dame feſtgenommen, weil dieſe ihre Vertrauensſtelle bei einer Lindenthaler Baufirma dazu mißbraucht hatte, die unſinnig verausgabte Summe von über 20000 Mark durch ſchwere Arkundenfälſchung, fal⸗ ſche Buchungen und Quittungen zu erlangen, Die der ge⸗ wohnheitsmäßigen Hehlerei bezichtigten Mitſchuldigen be⸗ haupten, daß ſie gemeint hätten, es ginge alles mit rech⸗ ten Dingen zu und das adlige Fräulein könne ſich ſolche Ausgaben ohne weiteres 1 ö Köln.(Auch ein Le Zeit beſtohlen hat. Er hämmerte ſich alte Zehnpfennig⸗ ſtücke ſo zurecht, daß ſie das Gegengewicht der Auto⸗ maten auslöſten und Briefmarken hergaben, für die der Dieb ſich ſeinen Lebensunterhalt verſchaffte. Er benutzte bei der Entnahme der Marken Schulknaben, um ſich nicht ſelbſt auffällig zu machen. 5 Vallendar,(Steinwurf auf einen fahren⸗ den Zug.) In der Nacht wurde von jungen Burſchen auf den Perſonenzug Vallendar— Bendorf(Rhld.) mit ö Steinen geworfen. Ein Stein fiel in den Tender der konnten trotz ſofortiger polizeilicher Nachforſchungen noch nicht gefaßt werden. Die Reichsbahn hat eine Belohnung auf die Ergreifung der Täter ausgeſetzt. Dillenburg.(Zuſammenſtoß mit Zigeunern.) enſt iſchen einem Förſter und l a 1 2 5 Zu einem Zuſammenſtoß zwiſch Förf eben jener früher erwähnte Engländer, ſchaute ihn er⸗ ſtaunt an.„Ah. bei welchem Regiment dienten Sie denn?“ wollte der wiſſen.„Ich bin auch hier gelegen.“ Der An⸗ geſprochene antwortete nicht ſofort. Dann gab er ſich einen einem Trupp Zigeuner kam es in der Nähe von Made⸗ mühlen im Weſterwald. Wie verlautet, ſollen ſie auf Wilddieberei ausgegangen ſein, weshalb der Förſter Sahm nach dem Zigeunerlager ging, um die Sache zu prüfen. Als er unterwegs einen der Burſchen traf und revidierte, ſprangen fünf andere auf ihn zu und verletzten ihn. Der Forſtbeamte wehrte ſich mit ſeinem Gewehr und ver⸗ wundete dabei einen der Zigeuner. Darauf entriſſen dieſe ihm die Waffe und flohen. Zwei der Täter konnten, noch am ſelben Tag verhaftet und die übrigen ausein⸗ andergetrieben werden. 1 Buſchgotthardshütten(Kreis Siegen). Das Genick gebrochen.) Ein 24jähriger Walzwerksarbeiter, der vom Eichener Werk mit dem Motorrad nach Hauſe fuhr. bemerkte unterwegs einen Schaden an ſeinem Rad und beugte ſich während der Fahrt zur Seite, um den Mo⸗ tor auszuhorchen. Dabei ließ er für kurze Zeit die Weg⸗ ſtrecke aus dem Auge und geriet von der Fahrbahn ab. Zu ſpät verſuchte er noch das Rad herumzureißen, das mit Wucht gegen die Bordſteine fuhr und den Fahrer ab⸗ ſchüttelte. Er flog mit dem Kopf gegen einen Lichtleitungs⸗ maſt, an dem er ſich das Genick brach. Er wurde tot vom Mlate getrao“ Wirtſchaſts demokratie. 4 Ohne auch nur im Geringſten eine 1 Stellungnahme zu äußern, veröffentlichen wir b dieſe Ausführungen, die vor allem aus dem 1 Grunde von größtem Allgemeinintereſſe ſind, weil ſie das Endziel von 4,5 Millionen, in 5 den freien Gewerkſchaften, vereinigten Ar⸗ beitern und von den Organiſationen der ſo⸗ zialiſtiſchen Angeſtellten⸗ und Beamtenver⸗ bände darſtellen. Sie werden in der nächſten Zeit eine ſtarke Diskuſſion in allen Lagern auslöſen.(Die Schriftleitung). 0 Nachdem erſt kürzlich der Gewerkſchaftsbund der An⸗ ſgeſtellten anläßlich ſeines 4. Bundestages in Breslau ſeine „Forderungen zur Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik“ neu formulſert und veröffentlicht hat, benutzt der Allgemeine deutſche Gewerkſchaftsbund die Gelegenheit des Gewerk⸗ ſchafts⸗Kongreſſes in Hamburg, um in dieſen Tagen der Oeffentlichkeit eine von Fritz Naphtali in Gemeinſchaft mit einer größeren Anzahl ſozialiſtiſcher Wirtſchafts⸗ und So⸗ Zialpolitiſer verfaßte Darſtellung der freigewerkſchaftlichen Wirtſchafts und ſozialpolitiſchen Ziele zu übergeben, Es handelt ſich im weſentlichen um eine mehr wirtſchaftliche Ausarbeitung, die das Weſen, den Weg und die Ziele einer Wirtſchaſtsdemokratie darſtellt, doch geht man wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß dieſe Schrift und por allem die in ihr aufgeteilten Richtlinien für die Wirt⸗ ſchafts⸗ und Sozialpolitik der freien Gewerkſchaften für die Zukunft die Grundlage der freigewerkſchaftlichen und ſozialiſtiſchen Beſtrebungen bilden werden. Es iſt deshalb auch zu erwarten, daß die deutſche Oeffentlichkeit nach der Veroffentlichung dieſer programma⸗ tiſchen Darſtellung in eine lebhafte Diskuſſion über die⸗ ſelbe eintreten wird. Die Gewerkſchaften überhaupt und vor allem diejenigen, deren Spitzenorganiſation der All⸗ gemeine deutſche Gewerkſchaftsbund bildet beſitzen heute zeinen deraxtig weitreichenden Einfluß auf unſere irt⸗ 1 7 7% und Sozialpolitik, daß auch die Geſamtheit un⸗ See e e ee ee Stellungnahme zu großen 1 nen 17 und ſich gegebenenfalls über dieſe Dinge auszuſprechen. Naphtali verſteht unter der Demokratiſierung der Wirtſchaft die Beſeſtigung jeder Hertſchaft und die Um⸗ ande der leitenden raane der Wirtſchaft aus Or. ens unterhalt.) In Müll⸗ heim wurde ein ehemaliger Verſicherungsangeſtellter ver⸗ haftet, der Briefautomaten planmäßig ſchon ſeit längerer Schlachtfeld von Ypern Freundſchaft. moßvac(Sieg).(Auf dem Motorrad vom Zuge 1 0 er Kaufmann Howeg von hier, der mit ſeinem Motorrad in der Richtung Waldbröl nach Lennop zu fuhr, wurde kurz vor Oberwiel das Opfer eines ſchrankenloſen Waheke pee Er ſtieß mit einem Zuge, der langſam aus einem Einſchnitt einbog, zuſam⸗ men und wurde von der Lokomotive erfaßt und zurück⸗ geſchleudert. Die erlittenen Verletzungen waren derart ſchwer, daß er bald darauf ſtarb. N Düſſe dorf.(Ein Reklametag in Düſſeldorf) Viele hunderte von hervorragenden deutſchen und aus⸗ ländiſchen Reklamefachkünſtlern und Werbefachleuten tra⸗ ſen ſich in den Mauern Düſſeldorfs, um Fragen der neu⸗ zeitlichen Werbung zu beſprechen. Der Verband deut⸗ ſcher Reklamefachleute e. V. begann mit einem Reichs⸗ ſachgruppentag ſeine Hauptverſammlung, die mit einem Beſuch der Preſſa am Montag, dem 10. September, in Köln enden wird. ße begeht der Verband mit dieſer Tagung ſeir 20 jähriges Beſtehen. Düſſeldorf.(Wegen eines Bubikopfes er⸗ hängt.) Den Wunſch der Ehefrau eines Arbeiters, ſich einen Bubikopf ſchneiden zu laſſen, beantwortete ihr Ehe⸗ mann mit der Erklärung, daß er ſich dann erhängen werde. Nachdem die Frau ſich den Bubikopf hatte ſchneiden laſ⸗ ſen, fand man den Mann an der Kellertür erhängt vor. 11 8 85 0 Nach zehn Jahren Es geſchah während einer der Autobusfahrten, die von Brügge aus nach Ppern zum Beſuch der Schlacht⸗ felder und der Kriegsdenkmäler unternomm werden. Die Geſellſchaft beſtand hauptſächlich aus Engländern, die die Beſichtigung von Menin Gate nicht auslaſſen wollten. Ein Führer ſchrie ſeine vielen Erklärungen durch ein Me⸗ gaphon den Reiſenden zu, die intereſſiert, das ſchreckliche Engliſch des Cicerone anhörten. i Im Wagen ſaß ein magerer Herr mit grauem Haar. Er hörte dem Führer aufmerkſam zu und vergaß ſogar von Zeit zu Zeit, an ſeiner Pfeife zu ziehen. Der Auto⸗ bus holperte über eine Straße, deren Löcher anſcheinend noch nicht zugeſchütte waren und hielt„Hügel 60“, wo eine engliſche Fahne im Wind wehte. Man kletterte zum Monument hinauf und wieder ſchrie der Führer, um mit⸗ zuteilen, was an dieſer Stelle alles geſchehen war. Der Mann mit den grauen Haaren ging zerſtreut umher und beſah die wenigen Ueberreſte— aus den Tagen des Kampfes. Ein Engländer ſprach ihn an, um ſeine Er⸗ innerungen an die Schreckensjahre loszuwerden. Wie tüchtig hatten ſich doch die Tommys erwieſen und wie begeiſtert waren ſie geweſen! Wie mutig hatten ſie gegen den Feind gekämpft! Der Mann mit den grauen Haaren Lokomotive und verletzte den Heizer ſchwer. Die Täter nickte zuſtimmend. Ein Pfiff zeigte den Touriſten an, daß man zum Wagen zurückkehren müſſe. Der Autobus ratterte nach Menin Gate weiter.„Haben Sie voelleicht in dieſer Ge⸗ gend gekämpft?“ fragte jemand den Herrn mit den grauen Haaren.„Ja“, antwortete dieſer kurz. Sein Nachbar, Rudl, ſetzte ſich gerade auf und erwiderte:„Ich bin ein Deutſcher.“ Im Geraſſel des Motors war die Bemerkung, die der Engländer machte, nicht verſtändlich. Aber gleich darauf ſtreckte er dem Deutſchen die Hand hin und ſagte einfach:„Schütteln wir uns die Hände.“ So ſchloſſen zehn Jahre nach dem Waffenſtillſtand zwei Männer, die ein feindlichen Nationen angehörten, auf dem Von der Schreibmaſchine zur Krone. Ein langwieriger Erbſchaftsſtreit, der jetzt vor Lon⸗ doner und Newyorker Gerichten ausgetragen wird, ruft die Erinnerung an eines der intereſſanteſten Frauenſchick⸗ ſale unſeres Jahrhunderts wach, an das des Tippfräu⸗ leins May Stewart, die in recht armſeligen Verhältniſſen in Richmond geboren wurde, und als Prinzeſſin von Grie⸗ enland 1923 in London ſtarb. Man Stemart trat anen ver rapialiſiſchen Intereſſen in ſolche der Aluge⸗ Reinet. Er fördert planmäßige Wirtſchaftsführung im Intereſſe der Allgemeinheit und verſteht darunter die „Organiſation der Wirtſchaft auf der Grundlage des So⸗ zialismus anſtelle der prwatkapitaliſtiſchen Gewinnſucht, Nach ſeiner Auffaſſung führt der Weg zu dieſem Ziele über die Uebernahme der lebenswichtigen Betriebe durch die öffentliche Hand, über die Erweiterung des Bereichs der öffentlichen Wirtſchaft, über die Durchſetzung der plan⸗ wirtſchaftlichen Regelung und über die Wandlung des Eigentumrechtes mit dem Ziele, das Privileg des Be⸗ ſitzes aufzuheben.“ uſammenfaſſend werden folgende Richtlinien auf⸗ geſelne die man wohl als die Zuſammenfaſſung des wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Programms der freien Cewerkſchaften bezeichnen darf: Ausgeſtaltung des Arbeitsrechtes, Schutz der Arbeits⸗ 5 5 5115 burch Mrbeitzeitgeſezgebung im weiteſten„Sinne, Schutz der Frauen, im beſonderen der Schwangeren, der Jugendlichen und der Alten. 4 Ausbau der Sozialverſicherung zu einem vollen Schutz der Lebensmöglichkeiten für alle, die durch Mängel der Geſundheit, durch Schwangerſchaft und Alter N fähig ſind, oder denen aus Gründen der ee geſtaltung die Verwertung ihrer Arbeitskraft zeitwe ſe unmöglich gemacht wird. Ausgeſtaltung der Selbſtverwal⸗ tung der Sozialverſicherung und der Anerkennung der Gewerkſchaften als Sachverwalter der Arbeitskraft. Planmäßige Lohnpolitik mit dem Ziel der ſteigenden An- . Arbeiterſchaft an den Früchten der Ent⸗ faltung der produktiven Kräfte der eee „Sicherung und Ausbau der Rechte der Betriebsräte, Ein⸗ ah in it Gefümzdekrieds raten bei kombinierten Unter⸗ nehmungen ohne Rückſicht auf die örtliche Zuſammen⸗ gehbrigkeit der Betriebe. 5 „Durchführung der paritätiſchen Vertretung tter⸗ ſcaßz 115 allen Kot ſe. denen wirtſchaftspolitiſche Beratung oder wirtſchaftspolitiſche Funktionen durch den Staat oder Gemeinde übertragen werden, und Ausbau der Einſchaltung der organiſierten Wirtſchaftskräfte in die Wirtſchaftspolitik. Saadet „Errichtung eines ſtaatlichen Kontrollamte nopo urigen arten sorganiſationen oder unter⸗ ne unter Mitarbeit der Gewerkſchaften mit der Befugnis zur Durchleuchtung und Beeinfluſſung der Preisbüdung. Geſetzliche Ver 1 5 der Gewerkſchaften in der Veſchaftsleitung monopolartiger Unternehmungs⸗ raauitationen 10 ö N 45 vor Jahrzehnten als Angeſtellte in den Dienſt des f rikaniſchen Induſtriellen Leeds. Nach ganz kurzer Zeit wurde ſie die Frau ihres Chefs. Nach dem Tode ihres Gatten, der inzwiſchen der ungeheuerlich reiche Stahlkönig Amerikas geworden war, erbte Mrs. W. B. Leeds mehr als 200 Millionen Dollar. Sie überſiedelte nach London und zuſammen mit ihrer Freundin Lady Paget geſtaltete ſie ihren Salon zu einem der i ihr Heim am St. Jaimes Place zu einem der ſmarteſten der engliſchen Metropole. Als eine der ſchönſten und reichſten Frauen des Königreiches wurde ſie heiß umworben, doch ſchien ſie nicht wieder heiraten zu wollen. Erſt als Prinz Chri⸗ ſtoph von e in 17 Haus eingeführt wurde, war ſie bereit, ihren Entſchluß zu ändern. Für das ehe⸗ malige Tippfräulein war die Ausſicht zu verlockend, Cou⸗ ſine des Königs Georg von England, der Königin von Spanien und des Deutſchen Kaiſers zu werden. Na Ausbruch des Krieges wurden ihre Heiratspläne inaktuell, aber ihr Wunſch, den König von England als Verwand⸗ ten zu haben, auf der anderen Seite die Ausſicht auf die Dollarmillionen der Witwe Leeds waren ſo ſtart, daz im Februar 1920 die Hochzeit des Prinzen von Griechen⸗ land mit Mrs. Leeds in Veven ſtattfand, nachdem ſich Mrs. Leeds, um eine morganatiſche Verbindung zu ver⸗ meiden, den entſprechenden Adelsrang verſchafft hatte. Nun begannen Leeds Millionen zu ſpielen. Die royali⸗ ſtiſche Partei Griechenlands wurde reorganiſiert und die Rückkehr des Königs Konſtantin vorbereitet. Später, während des anatoliſchen Feldzuges, boten die amerika⸗ niſchen Dollars der griechiſchen Armee die Möglichkeit zur Belagerung von Smyrna. Daneben unterſtützte die Prinzeſſin zahlloſe andere Unternehmungen und verſorgte einen Großteil ihrer neuen Verwandten. Doch nach den Glücksfällen und Triumphen ihres Lebens erreichte ſie ein unerbittliches Schickſal. Sie erkrankte an Krebs und ſtarb bald darauf in London. Von den 200 Millionen W. B. Leeds ſind kaum 15 übrig geblieben. Den Reſt hatte das ehemalige Bureaufräulein auf dem Wege zu einem Königsthron verbraucht. Vermiſchtes. Wer bezahlt die Koſten? Die mißlungenen Flüge der Ozeanflieger und beſonders die Rittung Courtneys⸗ und der beiden von einem deutſchen Schiff aufgenommenen Polen lenken die allgemeine Aufmerkſamkeit auf die Aus⸗ gaben, die den Reedereien entſtehen, wenn ihre Schiffe einem SOS⸗Rufe folgen. Der Hilferuf Courtneys ent⸗ 91 5 die Angabe, daß er ungefähr 500 Seemeilen von den zoren entfernt auf dem Meere treibe, und mehrere große Dampfer eilten ſofort zu ſeiner Rettung herbei, wo⸗ bei ſie den vorgeſchriebenen Kurs verließen. Ein engliſcher Fachmann hat nun berechnet, daß dadurch den fünf oder ſechs Dampfern zuſammen Ausgaben von 140 000 b.— 200 000 Mark erwachſen ſind. Die Schiffe verloren näm⸗ lich faſt einen Tag, indem ſie die Rettung verſuchten, und das bedeutet mehr als Gehalt für die Schiffsmannſchaft, größeren Verbrauch an Feuerungsmaterial und ſchließlich längere Verpflegung der Reiſenden. Die Ozeanflieger, die ſicher ſind, daß ſie im Falle des Erfolges als Volks⸗ helden gefeiert werden, nehmen keine Rückſicht darauf, welche Ausgaben ſie im Falle des Mißlingens den Geſell⸗ ſchaften verurſachen. Sie rechnen damit, daß die Schiffs⸗ kapitäne nicht das Odium auf ſich laden können, an dem Antergang eines Menſchen in Seenot ſchuld zu ſein. — 22 üſe, Salate, ſchwache Suppen, Soßen und alle Fleiſchgerichte erhalten augenolicklich unvergleichlichen Wohlge⸗ ſchmack durch einige Tropfen Mags i's Würze. Borteilhafteſter Bezug in großen Original- flaſchen zu RM. 6 50. 7. Reform der beſtehenden Selbſtverwaltungskörper im Bergbau nach ihrer Zuſammenſetzung durch Herſtellung einer wirklichen Parität der Arbeitnehmer und durch Ausgeſtaltung des Wirkungsfeldes der Selbſtverwaltungs⸗ körper bei gleichzeitiger Anerkennung der Oberhoheit des Staates zur Wahrnehmung der Intereſſen der Ge⸗ ſamtwirtſchaft. Ausdehnung der Zuſammenfaſſung von Induſtrien zu Selbſtverwaltungskörpern auf geeigneten Gebieten. ö f „Förderung und Ausgeſtaltung der Wirtſchaftsbetriebe der öffentlichen Hand, im beſonderen auf den Gebieten der Verſorgung des allgemeinen Bedarfs. Sicherung der Oberhoheit der demokratiſchen Körperſchaften und bei der Anwendung privatwirtſchaftlicher Formen der öffentlichen Betriebe. 9. Planmäßige Produktionsförderung in der Landwirtſchaft, im beſonderen durch Förderung genoſſenſchaftlicher Zu⸗ ſammenfaſſungen, Fluroereinigung und Bodenverbeſſe⸗ rung, Ausbau der landwirtſchaftlichen Fachſchule, plan⸗ mäßige Abſatzorganiſationen unter Verringerung der Preisſchwankungen. 7 10. Volle Unterſtützung der Konſumgenoſſenſchaften und ihrer Eigenproduktion. 11. Entwicklung der gewerkſchaftlichen Eigenbetriebe auf den geeigneten Gebieten, im beſonderen durch Zuſammenfaſ⸗ ſung der Kapitalkraft der Arbeiterbank. 12. Durchbrechung des Bildungsmonopols: Erhebung der deutſchen Gemeinſchaftsſchule(Simultanſchule) auch auf dem Gebiet des Volksſchulweſens zur Regelſchule. Aus⸗ bau der Volksſchule als Arbeitsſchule und Verlängerung der Volksſchulpflicht auf 9 Jahre. Ausbau der Berufs⸗ bildung, die alle Jugendlichen erfaſſen und den Be⸗ fähigten den Zugang zu vollwertigen Berufs⸗, Mittel⸗ und Oberſchulen eröffnen ſoll. Anerkennung der Fachſchulen für Wirtſchaft und Verwaltung ſowie dieſen g 1 Widung e echtunpen als be ae kn ultyp und An⸗ paſſung ihrer Zahl an den ſteigenden Bedarf geſchulter Krüite der Arbeiterſchaft. Befreiung des Weges zu allen Hochſchulen und von Hemmniſſen eines veralteten Be⸗ rechtigungsweſens. aagamemagaddnanee. Blätter e,