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NB. Sonntag, den 9, September Odenwald⸗ fahrt, ab ½ 1 Uhr am Lokal. Der Fahrwart. Abt. Motorradfahrer Morgen Sonntag Ausfahrt nach Baden⸗ Baden zum Auto- und Ballon-Sporttag. Ab- fahrt vorm. 7 Uhr am Lokal Tannhäuſer. i Der Dorſtand. NB. Genoſſen, welche den Bundes⸗Wimpel noch nicht haben, können ihn vor der Abfahrt in Empfang nehmen. T. O. Stemm- und Ringklub 1896 Samstag Abend ½9 Uhr im Lokal„Zum Stern“ Mannschalts- Versammlung betreffs Aufstellung der Mannschaft zu den kom- menden Serienkämpfen ab 1. Oktob. Die ganze Aktivität wird dringend gebeten, vollzählig und pünktlich zu erscheinen Der Vorstand. Turngenoſſenſchaft 1893 Sportplatz am Wleſenweg. 9 Sonntag, den 9. Sept. 2. Berbands⸗Serienſpiel in Weinheim Vormittags 10,30 Uhr. Es ſpielt nur 1 Manaſchaft. 1. Jugend in Biernheim. Abfahrt der 1. Mannſchaft 9 Uhr am Lokal. Der Spartenleiter a Wald- Sportplatz Sonntag, d. 9. September 1. Lerhanüstreften gegen A F.-U. Manheim 9 Spielanfänge: ½ 11, 1 und 3 Uhr Schüler geg. 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Samstag Abend halb 9 Uhr außerordentliche Mtoliederverſamm!g. im Lokal zum Deutſchen Michel. Vollzähltges Erſchei⸗ nen erwartet Der Dorſtand. NB. Der Verein betefligt ſich am Sonntag am Gartenfeſt der Staubwolke. Kan achan. eügelzuehwerenigle Heute Gams⸗ tag Abend ½9 Uhr findet im Lokal „zum Kalſerheſ“ unſere e 1 Mitglieder⸗ — Verſammlung ſtatt. Die Mitglieder werden geheten, alle reſtlos zu erſcheinen zwecks wichtiger Sache. Der Vorſtand. Herbſtſänereien für Feld und Garten in hochkeimfähiger Ware Frühlleeſamen, Winterwicken Alle zur Jetztzeit nötigen Düngemittel Nur gute Qualttäten Futtermittel jeglicher Art zu den 10117800 Tagespreiſen f e empff 2 ois Walter n Zuſammenkunft der 9 1 in unſerem neurens vierten Ge⸗ ſengslokal ſtatt, wozu deren Angehsrige, ſowie auch die J. Fla richeln 1. Tapezieren geeignet Alte Zeitungen Samstag, den 8. Sept, f Hausbo ſtandes. Anträge ſind be einzureichen. mitglieder ergetenſt einladen. 1. Rechenſchafts bericht. laſtung des Vorſtandes. 5. 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September 1928 4 9 Neues in Kürze. : Die Rede des deutſchen Reichskanzlers in Genf hat in Deutſchland großen Beifall und auch in Paris eine nicht ungünſtige Aufnahme gefunden. z: Ueber Rheinlandfragen und Reparationsproblem ſprach der Reichstagsabgeordnete Breitſcheid in Ausführun⸗ gen, die wahrſcheinlich die offiziellen Forderungen des Kanzlers bei Briand enthalten. z: In Anſchluß an die Vollverſammlung des Völker⸗ bundes ſtattete Briand dem Reichskanzler Müller einen viertelſtündigen Beſuch ab. :: Reichspräſivdent von Hindenburg beglückwünſchte⸗ den Neſchsſtädtebund zu ſeiner Heidelberger Tagung. 18: Allem Aunſcheine nach wird Lord Birkenhead die Stellvertretung Chamberlains im britiſchen Auswärtigen Amt übernehmen. Frontwechſel! * Die Genfer Verhandlungen über die Räumung der beſetzten Gebiete wollen nicht in Fluß kommen. Trotz⸗ dem die deutſchen Unterhändler die erſte Gelegenheit wahrnahmen, um die de chen Wünſche und Forderun— gen an zuſtändiger Stelle vorzutragen, haben ſie keiner⸗ lei Gegenliebe gefunden. Frankreich fühlt ſich auf Grund der Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrags im Beſitze der politiſchen Macht, an der es zäl feſthält, der Grundzug ſeiner Außenpolitik iſt durchaus konſervativ und reaktionär. 1 17 % Im Gegenteil verſucht Paris, das jederzeit die Ver⸗ handlungen der franzöſiſchen Delegation in Genf tat⸗ kräftig ſekundiert, durch Aufwerfen und Hereinziehen neuer Fragen die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen in Genf zu verwickeln und zu erſchweren. So vergeht denn kein Tag, ohne daß die franzöſiſche Regierungspreſſe ſich in hochpolitiſchen Betrachtungen über den Anſchluß Oeſterreichs an das Deutſche Reich ergeht. Dieſe Be⸗ trachtungen bildeten aber nur einen Anfang. Jetzt be⸗ hauptet„Le Temps“, daß die Räumung der beſetzten Gebiete nicht eilt und nur unter der Bedingung durchge⸗ führt werden kann, daß eine fortwährende Kogtrolle des Völkerbundes üben dieſe Gebiete vom Völkerbund ein⸗ gerichtet wird. Dies wird jetzt damit begründet, daß das deutſche Eiſenbahnweſen in den 3 rheiniſchen Zonen vortrefflich ausgebildet iſt, auch überall die Knorrbremſe beſitzt, daß die Zahl der Rheinbrücken ſich mehrt, auch das Automobilweſen in der Pfalz ſo außerordentlich orga— niſiert iſt, daß die vorhandenen Autobuſſe T es ſind im ganzen 650 in allen 3 Zonen— auf einer Fahrt 26000 Menſchen oder 3 Infanteriediviſionen Fördern können. Bevor man daher die Räumung der brßzten Gebiete ins Auge faſſen könnte, müßte eine ernſte und wirkungs⸗ volle Kontrolle durch den Völkerbund geſchaffen werden, die Frankreich die von ihm gewünſchte Sicherheit gewährt. Die engliſche Regierungspreſſe iſt in ihren Acußerun⸗ gen vorſichtiger. Sie unterſtützt ſchon jetzt aber unver⸗ kennbar die franzöſiſche Taktik und Politik. Das iſt nicht verwunderlich. Geben wir uns einmal Rechenſchaft von der Lage! Die Einheitsfront der großen Drei, von Dr. Streſemann, Chamberlain und Briand, die nach Locarno und zu dem Eintritt des deutſchen Reiches in den Völler— bund führte, beſteht nicht mehr. An Stelle der gerad⸗ linigen Fortſetzung der Locarno⸗ und Völkerbundspolitik ſetzten Chamberlain und Briand die Vertragspolitit, die in ihrer Art und ihrer Auswirkung aus der Vorlriegs⸗ zeit zur Genüge bekannt iſt. Die Entente cordiale zwi⸗ ſchen Frankreich und England lebte wieder auf. Das gemeinſame Vorgehen der Engländer und Franzoſen auf dem Balkan und in China, das engliſchefranzöſiſche Flot⸗ tenabkommen und die Teilnahme 1 Truppen an den franzöſiſchen Manövern in den beſetzten Gebieten eind die. Aeußerungen dieſer Politik der herzlichen -Lomobung. 1 5 Die englischen Huſaren, die mit franzöſiſchen Trup⸗ pen gegenwärtig im Rheinland manöverieren ſind ange⸗ ſichts der ſchon ſeit Monaten von der deutſchen Reichs- kegierung verkündeten Forderungen auf Räumung der beſetzten Gebiete durch die Franzoſen und Engländer eine bewußte Herausforderung des Deutſchen Reiches und ſeiner bisherigen Außenpolirik durch den franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Militarismus, der von der hohen Diplomatie in Paris und London gedeckt wurde. 5 a a Die Vereinigten Staaten Nordamerikas befinden ſich demgegenüber in einer weſentlich 0 Lage. Wa⸗ ſhington ſah in dem engliſch⸗franzöſiſchen Flottenabkom⸗ men nicht nur einen taktſſch ö rikaniſche Flottenpolitik, ſondern auch eine fachliche Her⸗ gusforderung. Die riedenspolitil der Amerikaner mußte finden, daß die Verkragspolitik der Engländer und Fran⸗ 1 0 eine pöllig neue Lage in der Welt geſchaffen hat. n frü N Warnungen fehlte es nicht. Heute weiß die politiſche Welt, 8 0 Politik Washingtons in hing, in Aegypten, in Irland und in Canada ſich un⸗ mittelbar gegen die Allianzpolitit der wiedererſtandenen Entente cordiale richtet. en Schachzug gegen die ame⸗ 1 eee, Die wraugoſen und eEnglander wiſſen, daß ſie in den gegenwärtigen Verhandlungen unſeres Reichskanzlers Mül⸗ ler⸗Franken über die Räumung der beſetzten Gebiete noch einmal, wir glauben zum letzten Mal, Gelegen⸗— heit haben, zu zeigen und zu beweiſen, ob ſie die Politik, die uns nach Locarno und nach Genf führte wirklich im Sinne des Locarno-Paktes und im Geiſte des Völkerbun⸗ des verſtanden und ob ſie dementſprechend praktiſche Po⸗ litik mit uns treiben wollen. Wir werden ihre Reden prü⸗ fen und ihre Handlungsweiſe wägen. Aus beidem ergibt ſich der Schluß, ob man in Paris und Genf eine zeit⸗ gemäße Locarnopolitik oder eine gefährliche Ententepoli⸗ tik vorzieht. Wir ſehen die Lage äußerſt peſſimiſtiſch und glauben, daß ein Frontwechſel der deutſchen Außenpolitik unausbleiblich iſt. Der Eindruck der Kanzlerrede in Berlin: Die Berichte der Berliner Blätter aus Genf beſchäfti⸗ gen ſich ausführlich mit der Rede des Reichskanzlers am Freitag nachmittag und den Eindruck dieſer Rede. Im„Lokalanzeiger“ wird darauf hingewieſen, daß der Reichskanzler für die zarten Ohren der Genfer Delegierten viel mehr geſagt habe, als man in Genf gewohnt ſei. Er habe rückſichts⸗ los das Scheitern der Abrüſtung feſtgeſtellt. Das werde ihm nicht vergeſſen werden, auch nicht, wenn in Berlin die Folgerungen aus den jetzigen Genfer Verhandlungen und aus der geſamten Locarnopolitik gezogen werden müßten. Die„Germania“ ſagt, die Unzweideutigkeit, mit der der Kanzler Deutſchlands Lebens forderungen formuliert habe, beſtärke die Hoffnung, daß er auch gegenüber den Beſatzungsmächten feſtbleibe und nicht etwa Zugeſtändniſſe mache, die im Widerſpruch mit den Wünſchen des deutſchen Volkes ſtänden. Die„Deutſche Tageszeitung“ bedauert lebhaft, daß wieder die Gelegenheit verſäumt wor⸗ den ſei, für die Löſung der Rheinkandfrage mit Offen— heit und Entſchiedenheit im deutſchen Sinne zu werben und die unwürdige heutige Lage zu geiſeln. Die„Voſſiſche Zeitung“ hebt hervor, daß Hermann Müller in Genf einen Erfolg gehabt habe. Das ſei erfreulich für das deutſche Reich, für das die leidige Tatſache, daß Dr. Streſemann dieſes Mal fehlen mußte, zweifellos an ſich eine Schwierigkeit auf dem internationalen Parkett bedeutet habe. Das„Berliner Tageblatt“ ſagt, es ſei eine Rede geweſen, die man lediglich ihres Inhalts willen aufmerkſam anhörte und deren Feſtſtellun⸗ gen, maßvoll in der Form, entſchieden in der Sache, namentlich da, wo ſie die Mißerfolge der Abrüſtungsarbeiten und die Zwieſpältigkeit der Politik gewiſſer Regierungen kritiſierte, ſicherlich zum Nachdenken gezwungen hätte. Der„Vorwärts“ ſagt, es ſei eine der ſtärkſten und kühnſten Reden geweſen, die bisher überhaupt in Geuf vernt men worden ſeien, von der erſten bis zur letzten Zeile nrdig und frei von jenen diplomatiſchen Söflichkeitsfloskeln die ſonſt faſt jede Völkerbundsrede verunzierten. in Paris: Die Morgenpreſſe beſchäftigt ſich ausführlich mit der Rede des Reichskanzlers Müller in der Vollverſammlung des Völkerbundes. Die Rede findet im allgemeinen in Paris keine ungünſtige Aufnahme. Allerdings finden die Ausführungen über die Abrüſtung bei der Rechtspreſſe wenig Anklang. Der Matin iſt der Anſicht, der Reichskanzler habe gleichzeitig den For- derungen der öffentlichen Meinung in Deutſchland und der Atmoſphäre des Völkerbundes Rechnung getragen. Ohne Zweifel hätten Dr. Streſemann oder andere deutſche Red— ner über die Abrüſtung ähnlich geſprochen, wie der Kanz⸗ ler, aber Müller habe in ſeine Ausführungen einen hef— tigeren Ton gelegt. Petit Pariſien findet, daß nichts in dieſer Rede geeignet geweſen ſei, Auf⸗ ſehen zu erregen. Das Verſprechen einer freimütigen und aufrichtigen Zuſammenarbeit aus dem Munde des Regie⸗ rungschefs des Reiches vor 50 Delegationen gewinne einen Wert, den man nicht ſtark genug unterſtreichen könne. Die Rede Müllers habe allerdings ein wenig das Maß über⸗ ſchritten, als der Kanzler behauptete, Deutſchland habe alle Sicherheitsgarantien gegeben. Excelſior erinnert daran, daß die vom Reichekanzler vertretene Ab⸗ rüſtungstheſe die von allen deutſchen Rednern verkündete Auffaſſung ſei. Sie ermangele nicht der Logik. Müller habe ſie mit viel Wärme zu entwickeln verſtanden. N Petit Journal. meldet, daß der Kanzler mit größerer Bitterkeit wie ſeine Vorgänger über die Abrüſtung geſprochen habe. Sein Wunſch 80 Einberufung der erſten Abrüſtungskonferenz entſpreche dem einſtimmigen Wunſch der in Genf ver⸗ tretenen Völker. Der rechtsgerichtete Figaro ſpricht vom„Abrüſtungskanzler“. Niemand habe ſeit Lit⸗ winow von ber Abrü 0 ů mit mehr Wärme geſprochen. als der Kanzler. Die milltariſtiſchen Länder lieferten bie eifrigſten Redner, die die Abrüſtung von den anderen ver⸗ langten. 40 Jahrgang Der Samos 0 glaubt, von einem„ärgerlichen Debut“ Müllers ſprechen zu, können. Die Abrüſtungskonferenz könnte wohl auf dem Papier die Heere abſchaffen, würde ſie aber Deutſchland daran hindern, unter verſchiedenen Verſchleierungen, die jeder genauen Kontrolle entgehen, die geheime Organiſation ſeiner militäriſchen Kraft vorzubereiten. Selbſt die linksgerichtete Ere Nouvelle meint, die Argumentierung Müllers ſei vielleicht kräftig, wenn man ſich an die Worte halte, halte man ſich aber an die Tat, ſo ſtoße ſie an eine fürchterliche Wirklichkeit: den Bau des Panzerkreuzers. g Rheinlandfrage und Neparationsproblem Eine Unterredung mit Breitſcheid. Paris, 9. September. Excelſior veröffentlicht eine Unterredung mit dem ſo⸗ zialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten und Mitglied der deutſchen Völkerbundsabordnung, Breitſcheid, der allerdings nur ſeine perſönliche Meinung ausgeſprochen habe. Breitſcheid erklärte u. a. zur Frage der unmittel⸗ baren Rheinlandräumung: Wir können die Meinung der franzöſiſchen Regierung, daß die Beſatzung ein Pfand für die deutſchen Reparationszahlungen ſei, nicht teilen, ebenſo wenig die Auffaſſung, daß die Beſatzung für die militäriſche Sicherheit Frankreichs notwendig ſei. Wenn wir die Frage der Reparationen für ſich betrachten, ſo geben wir zu, daß ſie für uns eine Frage von auger⸗ ördenklicher Wichtigkeit darſtellt. Wir ſind zu Verhandlungen über eine endgültige Löſung mit den beteiligten Mächten bereit. Aber das beeinträchtigt nicht unſere Grundſätze in der Räumungs⸗ frage. Nicht weil ſie im Rheinland ſind, zahlen wir, fondern auf Grund des Vertrages, den wir erfüllen. Die öffentliche Meinung in Deutſchland würde niemals bereit ſein, über eine interalliierte Kontrolle zu verhan⸗ deln. Eine ſolche Maßnahme ſteht nicht im Vertrag. Sie wäre auch ungerechtfertigt. Deutſchland hat ſich der Friedenspolitik des neuen Europa beigeſellt. Natürlich wird die endgültige Löſung in Genf nicht gefunden werden können, da es dort an Sachverſtändigen mangelk. Auf die Frage, ob Deutſch⸗ land für die vorzeilige Räumung der zweiten Zone als Gegenſlelſtung mehrere Milliarden Obligationen mobili⸗ ſieren würde, erklärte Breitſcheid: ſchwerlich. Welche Börſen und Märkte würden angeſichts der Tatſache, daß Deutſchland ſelbſt noch nicht den Umfang ſeiner Schuld kennt, dieſe Obligationen aufnehmen? Ame⸗ rika ſcheint mir für all dies unentbehrlich, uno außerdem: müſſen Sie die zweite Zone nicht 1929 verlaſſen? Der Reichskanzler wird ſicherlich keine Denkſchrift unterbreiten. Wir haben das Gefühl, daß Frankreich alle Fäden der Verhandlungen in der Hand hat, da England und Italien noch weniger als Belgien intereſſiert ſind und dieſes in Uebereinſtimmung mit Frankreich handeln wird. * Durch die enge Verbindung Breitſcheids mit dem Reichskanzler ſind ſeine Ausführungen von nicht geringem Intereſſe. Man wird nicht fehl gehen in der Annahme, daß ſie ſich mit den offiziellen Forderungen, die der Kanz⸗ ler bei Briand ſtellte, ziemlich decken. Reichskanzler Müller begibt ſich zur Sitzung. Will Frankreich raͤumen oder nicht? Die„verringerte Mo biliſierung“. 5 „ Patis, 9. September. Echo de Paris veröffentlicht einen recht gufſchluß⸗ reichen Aufſatz über die ee der ſicherlich auch die Auffaſſung eines Teiles der fran⸗ fand Völkerbundsdelegation wiederſpiegelt. In det ranzöſiſchen Delegation habe jemand das Wort geſpro⸗ chen, warum Hermann Mülſer nicht einfach die Pläne von Thoirv wieder aufnebmen moſſte. „ Dieſe Bemerkung bedeute eine vollſtändige Verken⸗ 5 gegenwärtigen Lage. Als die Begegnung von f y im September 1926 ſtattfand, befand ſich Frank⸗ reich in finanziellen Wirren. Es wußte nicht, ob es ihm öglich ſein würde, ſich aus eigener Kraft, die für die ährungsgeſundung notwendigen ausländiſchen Kredite zu beſchaffen. Jede Teilmobiliſierung der deutſchen Schuld und jede Anterbringung eines Abſchnitts der Repara⸗ ſonsobligationen im Auslande, ſchien damals eine Ret⸗ ungschance. Heute ſtrotzen wir von Deviſen und uns intereſſiert ine Mobiliſierun der Reparationsobligationen nur als arantie für die ſändige und regelmäßige Erfüllung des Dawesplanes. Das beſagt, daß die„verringerte Mobili⸗ ierung“, die Deutſchland 1 angeſichts der Zurückhaltung Amerilas ö 5 könnte,(7) für uns höchſtens eine Geſte des uten Willens bedeuten würde. Das iſt ziemlich mager. ie Tage von Thoiry ſind vorüber, da man nun die aul-Boncour Sicherheitserwägungen ausſchaltet und von 0 Deutſchen als Gegenleiſtung nur eine endgültige Rich⸗ gſtellung des in zahlreichen Teilen noch unvollſtändigen Ab erwartet. Eine derartige Richtigſtellung kann er ni ohne ebenſo umfaſſende Verhandlungen. wie diejenigen über den Dawesplan im Auguſt 1924 vor ſich gehen. Da die Deutſchen darin zweifellos eine Gelegenheit ſehen, unſer Guthaben zu vermindern, iſt es durchaus möglich, daß die angebliche Entſchädigung für uns neue Opfer mit ſich bringt. Dieſe Opfer würden, zweifellos beträchtlicher ſein, wenn wir nicht noch über das Spruchmittel der Rheinlandbeſatzung verfügten“. ö 0 Man wird nicht umhin können, die hier zum Aus⸗ druck kommende ſpitzfindige Logik zu bewundern. Darnach aber wird es immer rätſelhafter, wie denn angeſichts der Zurückhaltung Amerikas die„Richtigſtellung des Dawes⸗ planes“ im Sinne eines finanziellen Ausgleiches gegen die Rheinlandräumung vor ſich gehen ſollte. Unter die⸗ ſen Umſtänden könnte doch nur der vom„Echo de Paris“ angezogene Beſchluß des franzöſiſchen Miniſterrates,„die Feber Ablehnung der deutſchen Räumungsforderung“ edeuten. Der Gegenbeſuch Briands bei Müller Nur eine viertel Stunde Dauer. D Genf, 8. September. Der franzöſiſche Außenminiſter Briand ſtattete nach Schluß der Vollverſammlung dem Reichskanzler Müller im Hotel Metropol einen Beſuch ab, der nur eine viertel Stunde dauerte. An der Anterredung nahm wiederum lediglich der Dolmetſcher der deutſchen Abordnung. Dr. Schmidt, teil. Nach der Beſprechung wurde von Seiten der deut⸗ ſchen Abordnung mitgeteilt, daß Gegenſtand der Un⸗ terredung die gleichen Fragen gebildet hätten, die be⸗ reits am Mittwoch zwiſchen dem Reichskanzler und dem franzöſiſchen Außenminiſter zur Sprache gelangt ſeien. Der Reichsſtädtebund in Heidelberg. Die zweite Sitzung. J Heidelberg, 8. September. Auf der zweiten Sitzung der Heidelberger Tagung des Reichsſtädtebundes ſtand das Thema: „Steuervereinheitlichung und endgültiger Fi⸗ nanzausgleich zwiſchen Reich, Ländern, Gemein⸗ deverbänden und Gemeinden“ ux Erörterung. Hierüber ſprachen als Berichterſtatter Mi⸗ iſterialdirektor Dr. Hog, ferner der geſchäfts⸗ ührende Präſident des Bundes Dr. Haeckel und ſchließ⸗ lich der Finanzreferent der Zentrumsfraktion des Reichs⸗ tages Dr. Brüning. Dieſer Redner brachte zum Aus⸗ druck, daß der Reichstag durchaus bereit ſei, im Rahmen der zwangsläyfigen Mafnahmen. die nielfach in den leiſtungsſtarken Gemeinden zu ſorgen. Glückwunſchtelegramm Hindenburgs. die freundlichen Grüße, die ich treulich erwidere, ſpreche ich Ihnen meine beſten Wünſche für Ihre Beratungen und ihre Arbeit aus“. ö Nach längerer Ausſprache wurde die Entſchließun des Vorſtandes zur Verwaltungsreform gegen die Kom⸗ muniſten angenommen. Einſtimmig angenommen wurde ferner die Entſchließung, des Hauptausſchuſſes zum Reichs⸗ beſteuerungsgeſetz. Vorfitzender Dr. Belſan ſtellte unter ſtarkem Beifall feſt, aus dieſer Abſtimmung gehe hervor, daß der Städtebund, ob auch in einzelnen Fragen die Anſichten auseinandergingen, geſchloſſen zuſammenſtehe, wenn es gelte, die Intereſſen der kleinen und mittleren Städte zu wahren. Als Ort der Mitgliederperſammlung 1929 des Reichs⸗ ſtädtebundes wurde Kiel beſtimmt. Ohne Ausſprache wurde die kommuniſtiſche Entſchließung gegen den Bau des Pan⸗ feg unter großem Lärm der Antragſteller abge⸗ Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Die für den Monatsdurchſchnitt Auguſt be⸗ rechnete Großhandelsrichtzahl des ſtatiſtiſchen Reichsamts iſt mit 141,5(Vormonat 141,6) nahezu unverändert. Paris. Miniſterpräſident Poincare iſt von Sampigny nach Straßburg abgereiſt. Er wird dort die dritte Meſſe⸗ ausſtellung eröffnen. Anſchließend wird Poincare wieder nach Sampigny zurückkehren. London. Die Stämme auf Samoa, die für die Selbſt⸗ regierung eintreten, haben beſchloſſen, den Bericht der Mandatskommiſſion des Völkerbundes unbeachtet zu laſ⸗ ſen und den geſchäftlichen Boykott wieder aufzunehmen. Konſtantinopel. Die Zeitung„Djumhurijet“ tritt in einem amtlich beeinflußten Bericht dafür ein, daß die Tür⸗ kei die albaniſche Monarchie nicht anerkennen und den türkiſchen Geſandten in Tirana ſofort abberufen ſolle. Moskau. Der Vollzugsausſchuß der Komintern hat einen neuen Aufruf an das Weltproletariat gerichtet, in dem gegen die Zerſchlagung der Kommuniſtiſchen Partei Jugoſlawiens Einſpruch erhoben wird. Der Vollzugsaus⸗ ſchuß erklärt, daß er keine Beziehungen zu dem Attentat auf König Alexander habe. Aus dem In⸗ und Austaude. r Bundeskanzler Seipel über den Anſchluß. 10 Wien, 8. September. In einer Unterredung mit dem Genfer Sonderberichterſtatter des„Neuen Wiener, Journals“ erklärte Bundeskanzler Dr. Seipel über die Anſchlußfrage u. a.:„Wir haben keinen Anlaß, auf eine Möglichkeit zu verzichten, die uns vertragsmäßig zuſteht. Warum ſollten wir ängſtlicher ſein als die Schöp⸗ fer von Verſailles und von St. Germain. Der An⸗ ſchluß iſt kein aktuelles Politikum, gewiß nicht. Gerade darum iſt es aber unmöglich, ihn uns ſozuſagen ab⸗ kaufen zu wollen. Deutſchland durch Hinweis auf ſeine Forderungen am Rhein und uns durch Kreditlockungen.“ Lord Birkenhead ſtellvertretender Außenminiſter. London, 8. Sept. Wie der dinlomatiſche Korreſpon⸗ dent der„Daily Mail“ hört, wird Lord Birkenhead einer perſönlichen Aufforderung des Miniſterpräſidenten Baldwin entſprechen und während der Abweſenheit Lord Cuſhenduns von London die Leitung des Foreign Office als ſtellvertretender Außenminiſter übernehmen. Die Frage ſeines Ausſcheidens aus dem politiſchen Leben wird erſt nach der Rückkehr Baldwins nach London in etwa 10 Tagen entſchieden werden. General Trevino vorläufiger Präſident. Mexiko, 8. Sept. Die mexikaniſchen Kammern ha⸗ ben beſchloſſen, den ehemaligen Generalſtabschef des Prä⸗ ſidenten Obregon, General Trevino, zum vorläufigen Präsidenten zu ernennen. Wie die mexikaniſche Preſſe ſchreibt, ſcheint dieſe Wahl bei den Militärführern, den Gouverneuren und auch bei dem Präſidenten Calles Zu— ſtimmung zu finden. 1 vergangenen Jahren batten getroffen werden müſſef, auch Die berechtigten Münſche der Gemeinden zu ehren und für einen Ausgleich zwiſchen weniger leiſtungsfähigen und Zu Beginn der Vollperſammlung des Reichsſtädte⸗ hundes teilte der Vorſitzende Dr. Belian unter lebhaften Beifall den Eingang folgenden Telegramms des Reichs⸗ präsidenten von Hindenburg mit:„Mit beſtem Dank für Aus Nah und Feri Winningen mit Zucker uns Chem Geldſtrafe verurteilt, außerdem wurde ihm die führung des Weinhandels verboten, mit der Begründung. daß der redliche Weinhandel von ſolchen Elementen ver⸗ ſchont werden müſſe. g Saarbrücken.(ie Kriſe des Saar⸗Knapp⸗ ſchafts vereins.) In der letzten Sitzung des Saar⸗ Knappſchaftsvereins wurde die Mitteilung gemacht, 185 ſich die Verhältniſſe bei der Arbeiterpenſionskaſſe weiter⸗ hin ſehr ungünſtig entwickelt haben. Die Verwaltung war aher gezwungen, von den vorhandeney Markbeſtänden, die Ende 1927 etwa 1.8 Millionen betrugen, laufend Beträge zur Aufbringung der Leiſtungen zu verwenden, in einer 11 daß der geſamte Markbeſtand bis Ende dieſes Monats aufgezehrt ſein dürfte. Wenn andere Quel⸗ len nicht erſchloſſen werden, ergibt ſich die Notwendig⸗ keit, Verkäufe aus den vorhandenen Wertpapierbeſtänden vorzunehmen. Saarbrüden.(Rieſenbetrügereien bei dem Saarbrücker Verſorgungsamt.) Bei dem hie⸗ ſigen Verſorgungsamte iſt man einem großen Betruge auf die Spur gekommen. Der Geſchäftsführer der Firma Mül⸗ ler u. Ko., Fabrik für orthopädiſche Artikel, die eine der beſten Lieferanten für das Verſorgungsamt war, hat Jahre hindurch im Einvernehmen mit einem Beamten des Verſorgungsamtes falſche Beſtellſcheine ausgefüllt und quittiert. Die beiden Schuldigen, der Geſchäftsfüh⸗ rer Müller und der Beamte des Verſorgungsamtes, ein Kriegsbeſchädigter mit Namen Becker, ſind verhaftet wor⸗ den. Sie haben die Tat im großen und ganzen eingeſtan⸗ den. Die Veruntreuungen wurden bereits ſeit drei Jahren betrieben und die veruntreute Summe belief ſich auf mehr als eine halbe Million Franken. Der Betrug wurde deckt. Blanlenſtein.(Mord und zweifacher Selbſt⸗ mord.) Der Arbeiter W. aus Bochum beging mit ſeiner Geliebten Johanna S. aus Bochum Selbſtmord, indem er ſich mit ihr in die Ruhr ſtürzte. Außerdem nahmen die beiden noch das achtjährige uneheliche Kind der S. mit in den Tod. Die Leichen des Mannes und der Frau wurden bereits geborgen, während die des Kindes noch geſucht wird. Deutz.(Schwerer Unglücksfall.) In der Sieg⸗ burgerſtraße geriet ein Radfahrer aus Enſen unter den Lieferwagen einer hieſigen Spritfirma. Dem Bedauerns⸗ werten wurde der Kopf zu einer unförmigen Maſſe zu⸗ ſammengedrückt. Die ſtädtiſche Feuerwehr ſorgte ſchnell⸗ ſtens für Wegtransport des Ueberfahrenen und für an⸗ gebrachte Reinigung. Es wäre wirklich an der Zeit und ſehr begrüßenswert, wenn auch hier ein Richtungsverkehr eingerichtet würde. Heidelberg.(Kongreß der Schriftſachver⸗ ſtändigen.) In Heidelberg begann der dritte Kon⸗ greß des deutſchen Bundes der gerichtlichen Schriftſachver⸗ ſtändigen und Berufsgraphologen mit einem Begrüßungs⸗ abend und geſelligen Zuſammenſeins. Die Haupttagung wurde mit der Eröffnung des Kongreſſes und der Be⸗ grüßung der erſchienenen Gäſte und Mitglieder durch die Bundesleitung eröffnet. Es folgten dann eine Reihe fach⸗ wiſſenſchaftlicher Vorträge, zum Teil mit Lichtbildern. über die verſchiedenen Einzelgebiete der gerichtlichen; Schriftunterſuchungen, ihrer Anwendung und Verwerlung. Beſonders intereſſant waren die Ausführungen über die Identifizierung von Zeichnungen in anonymen Schrift⸗ ſtücken, ſowie die Identifizierung von Stenogrammen. Neclarſteinach.(Vom Bahnbetrieb Nek⸗ karſteinach— Schönau.) Die Arbeiten am Bahn⸗ bau Neckarſteinach— Schönau gehen ihrer Vollendung egt⸗ gegen. Man rechnet damit, daß der Betrieb auf dieſer Strecke am 20. Oktober aufgenommen werden kann. Täg⸗ lich ſollen von jeder Station ſechs Züge abgehen, die in Heidelberg und Eberbach den Anſchluß erreichen. (27. Fortſetzung.) Edith ſah ihn ſehr intereſſiert an. tragen, was Sie bewegt?“ Da reichte ihr Pieter Trautes Brief hinüber.„Wenn 50 ihn leſen wollten. gnädige Frau, er wird Sie klar ſehen aſſen.“. Edith entfaltete ihn und las. Pieter ſah ihre Rechte zittern. und kurz darauf rot werden. Behutſam legte ſie den Brief auf den Tiſch. Erſt ſagte ſie lange nichts, dann ganz leiſe:„Die Gute,“ und nach einer Weile nochmals„die Gute“. Da ſtreckte ihr Pieter die Hand hin, die ſie ergriff und herzhaft drückte„Sind Sie mir böſe?“ fragte er „Wie ſollte ich!— Sie meinte es, wie ſie war: Ganz ehrlich, ganz gerade und ganz ſelbſtlos.— Ich war zwar nicht wenig erſtaunt, als Sie ſich nach Trautes Adreſſe er⸗ kundigten und, wenn ich offen ſein ſoll, nicht ſehr gut auf unſere Freundin zu ſprechen. Sie hatte mir gegenüber nie von Ihnen geſprochen, mit keinem Wort, ſelbſt da nicht, als ich die Bemerkung tat, die ſie dieſem Briefe zugrunde legte. Das verſtimmte mich.“ „Und jetzt?“ „Bin ich reſtlos verſöhnt.“ Pieter nickte beglückt, und das erſtemal ſeit Amſterdam wich der Ernſt ſeiner Augen einem ſtillen Leuchten. „Sie werden ſich denken können,“ ſagte er.„in welche Verfaſſung mich Ihre Nachricht verſetzte. Seit Tagen be ⸗ wußtlos! Ich konnte mir das nicht vorſtellen und ſprach mit meinem Doktor. Der beſtätigte die Anſicht des behan⸗ delnden Arztes, daß in derartigen Fällen nicht ſelten völlige Gehirnlähmung eintrete, wenn nicht eine äußere Einwirkung „Iſt es indiskret, zu Dann ſah er ſie erblaſſen gehen.“ die Bewußtloſigkeit löſe Da ich nun in der Amſterdamer Nraaßdie dieler ſiehen Frau eine Rolle spielte. entſchloß ich mich zur Reiſe. ollen wir beide zu ihr gehen. gnädige Frau?“ Edith Smitts bejahte ſchweigend und erhob ſich. Pieter führte ſie am Arme hinaus. In ſeinem Sprechzimmer empfing ſie Dr. Boos. Pieter legte ihm ſeinen Vorſchlag dar. Boos war ſehr ernſt. Ueber die Brillengläſer weg ſah er zu dem Sprechenden hinüber. Dann wiegte er zweifelnd den Kopf Endlich platzte er heraus: „Sagen Sie eins: Wie ſtehen Sie zu Frau Hauptmann?“ Pieter wurde bleich Er wußte keine Antwort. „Ich meine natürlich——“ Er ſtockte. Auch ihn ver⸗ ließen die Worte Für einen Moment nur. Dann ſchlug er mit der Fauſt auf den Tiſch. „Verflucht noch mal,“ polterte er los,„bin ich denn ſchon ganz vertattert von dieſer dummen Geſchichte!“— Er reckte ſich.—„So geht die Choſe nicht. Alſo fetzt mal nichts übelnehmen, verehrter Herr Caliſch. Alle Empfindungen ausſchalten. Wir ſind hier in einem Militärhoſpital und wollen eine kranke Frau geſund machen. Sagen Sie mir alſo bitte das eine: Auf Grund welchen Erlebens glauben Sie. daß Sie derſenige ſind. welcher——?“ Noch bevor Pieter antworten konnte, hielt Edith dem 115 den Brief hin. den ſie im Hotel an ſich genommen atte. Er ſchob die Brille auf die Stirn und überflog die Zeilen. „Das könnte gehen,“ ſagte er vergnügt und gab den Brief zurück, überlegte kurz und ſagte noch einmal:„Könnte „Ich glaube auch,“ pflichtete Pieter bei,„umſomehr als ich oder vielmehr mein Vater derſenige iſt, der die Verſetzung Mac Leods durchdrückte. Die Caliſchs ſind dadurch die indirekten Urheber all des Unglücks geworden. das Frau Hauptmann hier betroffen hat.“ „Na. na, mein Lieber, ſo weit geht die Sache nicht. Wo bliebe da die eigene Verantwortung?“ „Das muß jeder mit ſeinem Gewiſſen ausmachen, Herr Stabsarzt.“ a „Auch richtig! Beſſer etwas ernſt genommen als leicht. Aber wie arrangieren wir nun den Beſuch? und er ſetzte ſich auf den Rand des Bettes. bewegten 016 Sie ſprach: u ſagen Male, als ob ſie jemanden ſtreichele. De zum Bewußtſeln zu kommen, daß ſie krank war. Er dachte nach. Dabei ſah er von einem zum anderen Zuletzt verabredeten ſie: Sie wollten zu dritt das Zimme! betreten. Erkannte ſie die Kranke ſofort bei ihrem Er ſcheinen, dann war es gut, blieb ſie aber teilnahmslos, dann ſollte Pieter allein zu ihr reden und alles weitere mußte ſich dann von ſelbſt ergeben.———. 0* Traute erkannte ntemanden oder richtiger, ſie ah gar nicht nach den Eintretenden hin. Es war, wie es immer war: Der Zuſtand, der Boos zur Verzweiflung brachte. Er ſtampfte mit dem Fuße auf und ſchob Pieter unſanft an Trautes Lager. 5 a Der beugte ſich langſam zu ihr nieder. „Traute?“ flüſterte er und legte ſeine Hand auf ihre Stirn.„Traute— hörſt du mich?“ Ihre Augen richteten ſich auf ihn Es war, als ob Ver⸗ ſtehen lebendig werden wollte. Die Starre wich, „Ich bin zu dir gekommen,“ ſprach er weiter,„von Sumatra herübergekommen. um dir zu danken für dein gütiges Gedenken. Er faßt ihre Hand und drückte ſie. „Erkennſt du mich, Traute? Weißt du, wer ich bin?“ Sie verſuchte zu nicken. Dann zog ſie ihn zu ſich herab Ihre Lippen „Warſt in Buitenzorg, Pieter Caliſch?“ „Nein, Traute, ich war nicht dort. Aber Frau Smitts iſt hier.“ f „Wo?“ Boos ſchob ſie vor. „Auch ſie will dir danken, Traute.“ „Liebe, gute Frau Hauptmann.“ mehr konnte Edith nicht „Seid Ihr— Euch gut?“ fragte Traute. Da nickten beide, weil ſie nicht nein zu ſagen vermochten. Und Traute lächelte. ö Sie ſtrich mit der Rechten über die Decke, zart, mehrere Dabei ſchien es iht Warten Sie mal.“ 700 ö ſRortſetzung routen Koblenz.(Ein feiner Wein) Ein Kaufmann aus hatte ſich vor dem hieſigen Amtsgericht zu verantworten, weil er alte geringwertiger Weine Zuck kalien verpantſcht und dann als hochwertigen„1925er Winninger„ und„Brut⸗ tiger Roſenberg“ nach Weſtfalen verkauft hatte. Der An⸗ geklagte wurde zu 3 Monaten Gefängnis und er eiter⸗ durch den Mitinhaber der Firma Müller u. Ko. aufge⸗ e Wiriſchafteumſchau. Daweszahlungen und Auslandsverſchuldungen.— Steigende Belastung der Wirtſchaft.— Das Reich nimmt dem Bau⸗ markte vie Kredite weg.— Unzureichende Verzinſung am f Aktien markte. Die vierjährige„Schonfriſt“, die uns der Dawes⸗ Olass ne iſt am 31. Auguſt ds. Is. abgelaufen. Wir ſind in das fünfte Dawesjahr eingetreten, das uns zum erſten Male die volle Verpflichtung in Höhe von 2500 Millionen Mark auferlegt. Es iſt kein Zufall, daß gerade in dieſem Augenblick der deutſche 8 alle Symptome einer ſchweren Kriſe aufweiſt, und da deutſche Anleihen auch im Auslande vorläufig viel ſchwe⸗ rer unterzubringen ſind, als im erſten Jahre nach der Stabiliſierung. Man darf nicht vergeſſen, daß wir in den letzten vier Jahren rund 4700 Millionen Mark dem Da⸗ wesplan entſprechend an unſere Kriegsgläubiger gezahlt haben und daß dieſe Zahlungen nur möglich waren, weil wir in der gleichen Zeit nahezu 6900 Millionen Mark an langfrütigen Auslandskrediten aufgenommen haben. Dieſe Auslandsklevite bedeuten aber für unſere Wirtſchaft et die gleiche Laſt an Zinſen und Amortiſationen, die wir unter normalen Verhältniſſen etwa bei einer doppelt großen Verſchuldung zu, tragen hätten. Wir mußten nicht nur die Deviſen, die wir dem Auslande für Da⸗ wesſchulden abgaben, vom Auslande leihen, ſondern wir mußten darüber hinaus noch mehr als eine Milliarde Auslandskapital aufnehmen, um die inneren Schäden der Kriegs⸗ und Inflationsjahre einigermaßen reparieren zu können. Der Dawesplan ſtellt das Prinz auf, daß die Repatalionsleiſtungen Deutſchlands aus eigener Kraft aufgebracht werden ſollen. Man könnte ſo weit gehen und behaupten, daß er alſo bisher ſchon undurchführbar geweſen ſei. Der Beweis, ob wir dieſen Plan durchführen können oder nicht, iſt natürlich ſehr ſchwer zu erbringen, da die Anſichten der ausländiſchen Sachverſtändigeg in dieſer Frage immer ſehr weitgehend von den politiſchen Tendenzen ihrer Regierungen beeinflußt ſein werden. Tat⸗ ſache iſt jedenfalls, daß ohne die ſtarken Auslandskredite und ohne eine neue Vernichtung des inländiſchen Geld⸗ wertes auch die bisher geleiſteten Zahlungen unmöglich. geweſen wären. 1 4 Die politiſchen Auguren verlegen mit Rücſicht auf die ameritaniſchen Wahlen den vorausſichtlichen Zeitpunkt einer Neuregelung des Dawesplanes und des interallfier⸗ ten Schu denproblems auf das Jahr 1929. Un ere Wirt⸗ ſchaft muß alſo demenkſprechend vorläufig noch mit er⸗ höhten Laſten rechnen. Auf der anderen Seite drohen aber auch neue Steigerungen der Soziallaſten im Zuſammen⸗ hange mit der in Ausſicht ſtehenden Zunahme der Ar⸗ beitsloſigkeit. Die Bedrückung der Wirtſchaft von allen Seiten iſt ſo ſtark, daß den ſelbſtändigen Erwerbstätigen bereits die Luſt zu Unternehmungen und zur Arbeit zu ſchwinden droht. Gerade der mittlere und kleinere Unter⸗ nehmer arbeitet ja überhaupt heute nur noch für Steuern und soziale Abgaben. 5 1 Der tand der Reichsfinanzen iſt augen blicktich in ſchon ein wenig befriedigender. Es iſt gar nicht uſehen, wie im neuen Dawesjahre die fol— genden Repakationszahlungen geleiſtet werden ſollen. Die Reichsregierung hat bereits 250 Million en Mark durch Begebung von Schatzwechſeln aufgenommen und weitere 50 Millionen Mark von der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte geliehen. Der letztere Betrag war von der Reichsanſtalt urſprünglich für Kredite an den Baumarkt beſtünmt. So ſchädigt die übermäßige Bela⸗ ſtung unſeres Etats ſowohl den Kapital⸗ wie auch den Arbeitsmarkt. Die Lage des deulſchen Aktienmarktes hat ſich natur⸗ gemäß trotz wiederholter Anſätze zu einer künſtlichen Be⸗ febung des Eſſektengeſchäftes unter dem Drucke der Geld- mappheit nicht beſſern können. Da die Hoffnung auf eine weſentliche Steigerung der Dividendenecträge für das Jahr 1928 kaum noch aufrecht erhalten werden lann, beginnt das Publikum den Ankauf von Aktien genau wie bei den feſtverzinslichen Papieren viel ſtärker als früher unter dem Geſichtswinkel ihrer gegenwärtigen Verzin⸗ ſung zu betrachten. Dabei ſpielt die Feſtſtellung, daß die durchſchnittliche Verzinſung der an der Ber⸗ liner Börſe gehandelten Aktien noch unter 5 Prozent liegt und daß ſelbſt bevorzugte Papiere nicht mehr als 6 Prozent bei den heutigen Kurſen abwerfen, eine ganz weſentliche Rolle. Man würde ſich mit dieſen Kurſen noch abfinden können, wenn für abſehbate Zeit mit einer Ermäßigung der Diskontſätze gerechnet werden dürfte. Das iſt aber durchaus nicht der Fall. Die An⸗ ſpannung der ausländiſchen Geldmärkte, ins⸗ beſondere des amerilaniſchen, holländiſchen und neuer⸗ dings auch ſchweizeriſchen Marktes hat die Frage einer Dislontſenkung in Deutſchland vorläufig wieder in den Hinterarund gedrängt Aus dem badiſchen Lande. Mannheimer Theaterſchan. Im Nationaltheater: 5 Montag, 9. September, abends 20. Uhr: Die fünf Franlfurter. Luſtſpiel von Karl Rößler. Dienstag, 11. Sebtember, abends 19.30 Uhr: Der Evangelimann. Muſikaliſches Schauſpiel von W. Kienzl. Mittwoch, 12. September, abends 20 Uhr: Wer ge⸗ winnt Liſette? Komödie von Kurt Heynicke. Donnerstag, 13. September, abends 19.30 Uhr: Die Prinzeſſin Girnara. Oper von Egon Welleſz. Freitag, 14. September, abends 19.30 Uhr: Der Wildſchütz. Komiſche Oper von A. Lortzing. Samstag, 15. September, abends 19.30 Uhr: Troilus 90 Molhe. von Shalkeſpeare, Ueberſetzung von ans Rothe. l Son 4 16. 1 abends 19.30 Uhr: Aida. er von G. Verdi.. M9 g, 17. September, abends 19.30 Uhr, für die Theatergemeinde, Freie Volksbühne: Die große He⸗ bammenkunſt. Komödie von Rob. Walter. Im neuen Theater.. Donnerstag, 13. September, 20 Uhr: Die fünf 5 Frankfurter. Luſtſpiel von Carl Rößler. Samstag, 15. September, 19.30 Uhr: Der Evan⸗ gelimann. Muſikaliſches Schauspiel von W. Kienzl. Sonntag, 16. September, 19.30 Uhr: Die fünf Frank⸗ furter. Luſtſpiel von Carl Rößler. Manaheim.(Im Kampfmitder Wohnungs- not.) Im Auguſt wurden in Mannheim zum Teil durch Neubauten, zum 1 0 dung e gen ne„Darunter ſin ge: 1—3 n A Mahnungen mut a und meſir Aim⸗ gern. Die Zahl der neuen Wohngebzude belfef 10 auf 24, davon 6 Kleinhäuſer mit 1—2 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Mannheim.(Die Zahl der Exwerbsloſen im Amtsbezirke Mannheim.) Die Zahl der beim Arbeitsamte Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis, für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsſuchenden betrug am 29. Auguſt d. J. 12 369(8457) männlich“ 3912 weibliche; davon entfallen 9537(6472 m., 3065 w.) auf den Stadtbezirk und 2832(1985 m., 847 w.) auf dem Landbezirk. Von den Hauptunterſtützungsem⸗ pfängern erhalten 4611(3331 m., 1280 w.) Arbeits⸗ loſenunterſtützung und 681(580 m., 101 w.) Kriſenunter⸗ ſtützung. Da am 22. Auguſt d. J. die Zahl der Erwerbs⸗ loſen auf 12 286 ſich belief, iſt eine Steigerung um 83 eingetreten. Radioſchau. Sendeſtelle Frankfurt a. M.(Welle 423,6). Dienstag, den 11. September: 12.30 Uhr: Mittags⸗ onzert des Rundfunkorcheſters; 15.55 Uhr: Hausfrauen⸗ dienſt; 16.35 Uhr: Alte Tanzmuſik; 18.10, Uhr Leſeſtunde: Aus dem Roman„Maler Nolten“ von Eduard Mörike; 18.30 Uhr: Von Kaſſel: Aus den Werken Karl Hauptmanns: 1. Die Legende von Slavina, 2. Ein Bruder der Steine 19 Uhr: Funthochſchule; 19.30 Uhr: Hans Philipp Weitz: Vortrag; 30 Uhr: Von Kaſſel: Der Dorfbarbier. Komiſche Oper in einem Akt; 21.30 Uhr: Konzert des Frankfurter Harmonieorcheſters. Kaiſerslautern.(Welle 277.8). Dienstag, den 11. September: 11.20 Uhr: Schallplat⸗ tenkonzert; 12.55 Uhr: Mittagskonzert des Rundfunktrios: 14.45 Uhr: Stunde der Frau; 16 Uhr: Liederſtunde; 16.30 Uhr: Lyriſche Gedichte von Richard Scheid; 17 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert des Rundfunkorcheſters; 19 Uhr: Tolſton (3.), drei Vorträge: 19.45 Uhr: P. Tſchaikowſky: Trio für Klavier und Cello, op. 50, a⸗moll: 20.25 Uhr: Zur Feuer des 100. Geburtstages von Leo Tolſtor(9. September): Der lebende Leichnam. Drama von Leo Tolſtot; 22.45 Uhr: Schallplattenkonzert. Sendeſtelle Stuttgart(Welle 379.7). Dienstag, den 11. September: 15.45 Uhr: Frauen⸗ ſtunde; 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert; 18.15 Uhr: Vom Wohnen in Amerika; 18.45 Uhr: Die Mietzinsbildung 19.15 Uhr: Vortrag des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts Stuttgart: 19.45 Uhr: Nachrichten ſüddeutſcher Funkver⸗ eine: 20 Uhr: Der Waſſerträger. Oper in drei Aufzügen von Luigi Cherubini. Anſchließend: Die Novelle„Wendolin und Seraphine“, von Carl Hauptmann. Anſchließend: Ueber⸗ traaung aus Stuttgart: Tanzmuſik. Lokales und Allgemeines. Ja und nein. Ja und nein— zwei kurze, klare, ſchlichte und doch gewichtige Worte, die viel Menſchenglück aufbauen und niederreißen können, und die in Handel und Verkehr im Menſchenleben im engeren und weiteren Sinne eine ſo große, ja, entſcheidende Rolle ſpielen. Zwiſchen dem klaren Ja und dem klaren Nein liegt das weite Gebiet der Kompromiſſe, die weder das erſte noch das zweite mit voller Entſchiedenheit ausdrücken, ſon⸗ dern— bald mehr dem einen, bald mehr dem anderen ſich zuneigend, zwiſchen beiden zu vermitteln ſuchen. Je ſchwäch⸗ licher der Charakter eines Menſchen iſt, um ſo mehr liebt er die enen le die ihn der Entſchloſſenheit im Arteil, der entſchiedenen Parteinahme für oder wider eine Sache oder Perſon, ſowie der Verbindlichkeit ſich ſelbſt und an— deren gegenüber entheben. Wenn der weiſe Apoſtel ſagt:„Eure Rede ſei Ja, ja,— Nein, nein; was darüber iſt, das iſt vom Uebel“, ſo igeint er mit dieſem„darüber“ alles, was dem Ja oder Nein ſeine feſte Entſchiedenheit zu nehmen geneigt iſt, all dieſe Gewebe diplomatiſcher Künſte, die ihre lichte Klarheit ver⸗ ſchleiern. Dieſe Geſpinnſte beſtehen bald aus ſchönen Reden, bald aus vermittelnden Handlungen, oft ſogar nur aus einfachem Schweigen, das weder für noch wider eine Sache zeugt. Zu ſolchen Verſchleierungen von Ja oder Nein bringt den einen der Gedanke an den eigenen Vorteil, den andern geſellſchaftliche Rüchichten, manchen aber nichts als die eigene Lauheit und Trägheit, die nicht die moraliſche Kraft zur Entſchließung aufbringen mag. Wo eine entſchiedene Ablehnung Nachteil bringen oder Unannehmlichkeiten ver⸗ urſachen kann, wird ſo vieles in unſerm Gemeinſchafts⸗ leben ſtillſchweigend oder entſchuldigend hingenommen, was die Gutgeſinnten kurz und klar ablehnen müßten. Ein offenes Bekenntnis, eine entſchloſſene Parteinahme für eine Perſon oder Sache wider die Uebermacht Anders⸗ denkender iſt erſt recht zur feltenen Tat geworden. „All die Wankenden. Schwankenden, Das ſind die ewig Kranken: Die Klaren, Entſchiedenen, Sind die Geſunden, Zufriedenen.“ Mögen beſonders alle Mütter darauf achten, ſchon in den Seelen der Kinder dieſe klare Entſchiedenheit durch Lehre und Beiſpiel zu fördern. — Falſche Zwanzig markſcheine. Von den mit dem Datum des 11. Oktober 1924 in Umlauf befindlichen 20 Markſcheinen ſind erneut falſche Scheine feſtgeſtellt worden. Von der Reichsbank wird darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſes Falſchgeld meiſt aus zwei zuſammen⸗ gefügten und leicht geknitterten Blättchen beſteht. Die Pflanzenfaſern ſind durch Strichaufdruck porgetäuſcht, was durch Abkratzen leicht feſtzuſtellen iſt. Anſtelle der Waſſer⸗ zeichen iſt auf einem der Blättchen ein Nachdruck in röt⸗ licher, ſcharf abgeſetzter Farbe zu erkennen. Anſtelle von Reichsbank“ iſt fälſchlich„Reichsmark“ angebracht. Außer⸗ dem iſt das Druckbild meift ſehr verwaſchen wledergege⸗ ben. Von der Reichsbank iſt zur Ermittlung der Fälſcher oder Hinweiſe eine Prämie ausgeſetzt worden. — Ebert⸗Gedenkmünze. Die bereits im vorigen Jahre geplante Herausgabe einer Gedenkmünze des erſten deut⸗ ſchen Reichspräſidenten erfolgt nunmehr gleichzeitig mit dem Erſcheinen der Ebert⸗Briefmarze. Die Vorderſeite zeigt das ſehr gut gelungene Porträt Friedrich Eberts mit der Umſchriftung Des Deutſchen Reiches erſter Prä- ſident“, während die Rücſeite ein Sinnbild der deutſchen Arbeit mit der Umſchriftung„In der Arbeit liegt des deutſchen Volkes Stärke“ zeigt. Die Gedenkmünze wird in Fünfmarkſtückgröße in Bronce zu 3,75 Marl, in Sil⸗ ber zu 6 Mark durch die Banken und Sparkaſſen oder direkt durch die e ee der Ebert⸗Gedenk⸗ 0 05 Berlin⸗Schöneberg, Martin⸗Lutherſtraße 26 ver⸗ trie bon. — Erziehungsberatungsweſen. Zur Förderung de⸗ geſamten Erziehungsberatungsweſens hat das Zentral inſtitut für Erziehung und Unterricht in Berlin ſeiner väbagogiſchen Abteilung eine Auskunftsstelle für Er⸗ ziehungsberatung angegliedert. Sie will den an der Tä⸗ tigkeit der Erziehungs⸗ und Jugendberatungsſtellen in⸗ tereſſierten Kreiſen(Unterrichts- und Jugendwohlfahrts⸗ behhrden, Schulen und freien Vereinigungen) Auskünfte erteilen und den Erfahrungsaustauſch zwiſchen ihnen an⸗ regen. Für ratſuchende Erzieher, Eltern und Jugendliche oll die Auskunftsſtelle nur em Rahmen des vorhandenen Bebdürfniſſes Wegweiſer zu den bereits beſtehenden Ein⸗ richtungen ſein. ö der Conntag und ſein Bil Der geſtrige Sonntag war für unſere Gemeinde nicht nur ein unermeßlich großer Tag der Gnade, ſondern auch ein prächtiger Sommertag mit herrlichem Sonnen⸗ ſchein, Ein Tag der Gnade war der geſtrige Tag für die ganze kath. Chriſtenheit durch die Anweſendheit ihres Kirchenfürſten des Hochw. Herrn Biſchofs. Am Samstag hatte ſich faſt die ganze kath. Männer- und Jungmönner⸗ welt von Viernheim zuſammengeſchart, um dem Hechw. Herrn einen recht feierlichen Empfang zu bereiten. Die Empfangsfeierlichkeiten fanden an der Ehrenpferte in der Weinheimerſtraße, die in Tannengrün und Fahnenſchmuck prangte, ſtatt. Der Hochn Herr kam in Bezleitung Reiterkavalkade gegen /½8 Uhr hier an, wo nach einem Begrüßungsprslog, geſprochen von einem weißgkleideten Firmkinde, die ganze kath. Gemeinde dem Hochwürdigen Kirchenfürſten durch hochw. Herrn Geiſtl. Rat Wolf ein herzliches Willkomm und tnutgen Dank entbot und den hochw. Herrn unter Muſik und Geſang zur Kirche geleitete, wo der Hochw. Herr eine kurze Anſprache hielt und den Gläubigen den biſchöflichen Segen erteilte. Nun empfingen geſtern Vorm. ca 400 Kinder durch den Hoch⸗ würdigſten Herrn Biſchof die hl. Firmung, hiermit eine unermeßliche Fülle der Gnade erhaltend. Nachdem der Hochw. Herr nachm. nach der Andacht noch die verſchie⸗ denen vorgeſehenen Beſuche gemacht hatte, veriieß er um halb 6 Uhr wieder unſere Gemeinde, der er die Snade erwieſen hatte, die Firmung an einem Sonntag vorzu⸗ nehmen, wofür wir dem gznädigen Herrn beſonders inni⸗ gen Dank ſagen. Weitere Abgangsfeierlichkeiten konnten nicht ſtattfinden, da die geſamte kath. Männerwelt um 12 Uhr, auf beſonderen Wunſch des Hochw. Herrn zur Wallfahrt nach Leutershauſen find, von wo ſie geſtern Abend gegen halb 9 Uhr unter feierlichem Glockengeläute heimlamen. * Der Rad-, Renn⸗ und Taourenklub veranſtaltete im „Schwarzen Peter“ ein Gartenfeſt mit Her Mannſchafts⸗ fahren. Von dem prächtigen Wetter begünſtigt, nahm das Feſt einen ſchönen Verlauf. Bei Geſangs⸗ und Muſikvorträgen, Preiskegeln etc. ſowie guter Verpflegung durch den Wirt, fühlten ſich die Radſportler recht wohl und haben frohe Stunden angenehmer Erholung vevlebt. * Ein fportliches Ereignis bildete das J. Verbands⸗ treffen unſerer Sportvereinigung mit dem F.⸗B. Wein⸗ heim, das die„Grünen“ nach einem ſchönen, von tech⸗ niſchem Können der Viernheim zeugendem Spiele mit 1:2 gewonnen haben. Die Viernheimer Mannſchaft hat noch kleine Umſtellungen vorzunehmen und vor dem Tor etwas ſchußfreudiger zu ſein, denn kann man wieder berechtigte Hoffnungen zum M... hegen. Ergebniſſe im Kreiſe Unterbaden: Viernheim— Weinheim 2 1913 M'heim— Rheinau 1 Feudenheim— Friedrichsfeld 1 07 M'heim— Käfertal 0 In den Vergnügunslokalen, Tanzſälen und Wirt⸗ ſchaften herrſchte, ob des herrlichen Tages reger Betrieb. Ueberall war„etwas los“— Das Central. Theater hatte ein volles Haus, was ja bei dem hervorragenden Pro⸗ gramm zu begreifen iſt. Die beiden Filme„Wer das Scheiden hat erfunden“ und„Vater werden iſt nicht ſchwer“ ſind Glanzſtücke der Filmkunſt und ſollten von jedem Freund der Flimmerwand angeſehen werden. Heute Abend kommt nochmals das Programm zur Vor führung, worauf wir hinweiſen und einen Beſuch beſtens empfehlen. i * * „ „ * 1 6 2 0 * * * * Poltzeilicherſeits werden vom Sonntag weiter keine Verfehlungen gegen Recht und Geſetz gemeldet Nur er⸗ eignete ſich geſtern Abend am Rathaus ein Zwiſchenfall, den wir im Intereſſe unſerer Leſer hier anführen. Eine Gruppe Radfahrer von auswärts paſſterten die Rathausſtr. worunter ſich einer befand ohne Licht. Auf Anruf ſeines Polizei⸗Wachtmeiſters wollte derſelben nicht abſteigen und mußte hierzu gezwungen werden, worauf er zwecks Feſt⸗ ſtellung ſeiner Perſonalten zur Wache gebracht wurde Ein ſicherlich geſalzener Strafzettel wird die Folge ſeiner Störrigkeit ſein, während er bei ordentlichem Verhalten mit einer kleinen Strafe davon gelommen wäre Darum der Polizet gegenüber Anſtand und Sitte, demgemäß wird auch die Behandlung ſein. f ueber den Teich. Im erſten ee haben insgeſamt 31 406 Deutſche die Heimat m ſeelſchen Wanderzielen verlaſſen. Im erſten Halb fahr 1927 verließen 32851 Deutſche die Heimat, um in fer⸗ nen Landen ihr Glück zu ſuchen. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 306 Stüc 1 10 Mice a dertauft d b St 10—17 le u Rn R 8..— ener dal Std ve 20-90 B t.. k aber!