i unſeres 1 1 * e 80 Pfg. tizen 2 F 45. Jaorgang die Reklam ſerate und chlands und des Auslands. von Anzeigen — Viernh. Seltsbeng 2 25 Pfg. e nnahmeſ A Tag vorher.— (Sternheimer Bürger- Hie einſpaltige Petitzeile ko ufter Rabatt.— Artikel einen Jta⸗ * — V. an ben Obwohl eteiligt iſt. che dem Nheinlandſtarur uno außeroem mit 10 v. deutſchen Reparationszahlungen b lien keine o würde om poli⸗ tigt ſei. ſatzungsmächten. n Gebiet unter halte, ſo gehöre es doch zu den vier Be der belgiſchen Re⸗ its mehrfach zur Erörte⸗ . umung nur v ſchland bere d Spunkt aus geregelt werden ſollte, talien lediglich prüfen, le von ſen, daß eine Löſung der Näu⸗ ob Deut mungsfrage ohne gleichzeitige Regelung der Frage der gewie von den deutſchen Behörden in der Belgien ausgegebenen 7 Milliarden Geld⸗ öffentlichen Meinung des Landes nicht als annehmbar angeſehen werden könnte. * * Auch Belgien meldet ſich. In den beiden Zuſammenkünften der Mächte der 7 ** Truppen im beſetzten deut — lung der Reparationsfrage in Zuſammenhang 2 — enn aber die Frage der Rheinlandräumung mit A der Neg fterkonferenz mit dem deutſchen Reichskanzler hat, wie von gut unterrichteter Seite verlautet, der belgiſche Mobilfjerung der deutſchen Reparationszahlungen handelt ſich hier um d n entſprechend ſeinem Geſamtanteil an der deutſchen gratlonsſchuld auch an dieſer Summe beteiligt würde. 2 t werben ſollte, ſo verlange Italien, daß im Fall 8 ac 4 ſcha E ung in der letz 1 1 gebr. 8 5 1 1 einer 15 eine vorzeitige bedingungsloſe Räumung des Rheinlan⸗ Wenn die Frage der Rheinlandr des zu fordert tiſchen Geſicht J — 1 5 ö Vertreter darauf hin Rückzahlung Kriegszeit i ſcheine von der Itaſi Ne Bot * 5„ anderer Seite darauf hingewieſen he. * eiter zur Sprach ſchließlich Deutſch der Räumungs⸗ und 8 den Beſprechungen ſoll ammenhang ſt die au d mit Reparationsfrage in keinem Zuf ſei, In di rung nicht w äfe un — s eine Frage ten Zeit bere betr 0 ſche Forde U ten lte Forderung. 1 1 ſte eſe belgi * 0 9 and und Belg gelangt ſein, da von wurde, daß die gier rung ge jedoch di 1 1 10 Schu⸗ niniſter Briand ge für die Aufhe⸗ 0 8. der möglich die un dara⸗ Wäünſcht au d, ſo entſteht Antwort d len und iuriſtiſch Ministerrat Das Ka ſterr at Der franz ſiſche Kabinetts. N 1 1 „ 8 kre Auszug ſeiner ir dieſe von Polucare funf 7. 0 * N * 1 n Erörterungen rechungen von Dienstog 8 1 Richtlinien, Aint 171 * de* Iſtändig. rage der erteilende taat Außen N AN* 05 Aung, die nicht die! d welchem Umfange? S richlã eit wi jenige f beglüdwünſcht werden. 4 de Punkte feſigelegt haben ſich auch in Genf vereinigt. 6 1 0 Hiſchen 8 arre leine V eſatzun * wiſſen: ei ollegen einen an die J g n haben. Genf zu Bildung einer finanzie hezilglich der! Beſp 5 e öſiſchen Vertretern * * belaunten Rede gegeben und und allen Miniſtern binett habe folgen 9. ſierten Mächte über die Un einig über die en K uſchlu den Il, die bei stag ſtatt 8 iſt über Natis“ gefund die in üöhrungen Brjands im 2 d f 7 ſein 9 8 d 2 — zchulden umſaßt, iſt vol er den 5 its inter „Echo de 1 1 1 i Nheinlandräumung un 9 un daß das Rheinland befr er ſind si enf im 8 Briand in& die Verhan d der : In welchen Grenzen un ter habe 1 landfrage 7 7 E — Die Theſen des fran ) bei einer Einigkeit bung der Rheinlar Ueber das 8 keit einer tionen un VBeutſchland, Die Miniſt einhalten ſo und Donner 3. Gleichſall die Frage bert unterbreitete dem franz Rhein (links will Außenmi 1. Die 2 5 zeigenpreife Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die A an W vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deuts bei Wiederholung abgeſt mittags 8 Uhr, größere eis monatl. Montag, ben 17. September 1928 Viernheimer Tageblatt Teifung! muümentuch angeſichts der gegenwärtigen Völ⸗ kerbundsverhandlungen. Zwei War Wie eis auf die deutſchen Vor * * keine aber eantwortet haben:„Wir ſind 1 be Berlin, 15. September. Als Briand in Paris eintraf, ſoll er die Frage nach Das politiſche Frankreich erwartet dem Stand der Dinge b ſie jetzt am Sonntag von Reichskanzler Müller. dazu die Kabinettsſitzung in Berlin erforderlich? wir aus wo zu bejahen. Regierungspreſſe beſtreitet auch heute Recht des deutſchen Reiches auf Räumung der beſetzten Gebiete unter Berufung auf Artikel 431 des hlunterrichteten Kreiſen hören, iſt dieſe Frage Näumungseinigung in Sicht? Auf dem richtigen Gleiſe! Die franzöſi noch das Unterlage für ein ernſtes Abkommen, denn in Thoiry erkannte Dr. Streſemann klar, daß eine früherer Räu- mung der beſetzten Gebiete bezahlt werden müßte. Jahre hindurch wartete Pa nationalen Sozialiſtenkongreß Eindruck machen, auf dem ſchläge vergebens. zöſiſchen Regierungspreſſe leſen, mögen auf einen inter⸗ man ſich an Worten berauſcht, ſie bilden Verſailler Vertrages und im Hinblick auf die Befriedung Europas. Derartige Erwägungen, kann man in der fran⸗ 2 25 ellen, als Einigung in der Räu⸗ die endgültige Regelung der der deut⸗ ſelbſtverſtändlich r andere von den kategoriſchen 0 r Preſſe be⸗ 2 — i ionen 2 Oeffentlichkeit erſt ahren läßt. Man wird legation in Genf vielleicht denn is er 1 0 große Pari es kann noch lange dauern, eine Die die Dinge ſo darzu prechende Reakt 2 7 reſſe gefürchtet haben, von denen es einigermaßen unverſtänd nd und für Reparationen gefunden. ſen der deutſchen De i üchlich wiſſen die Pariſer Blätter bereits Einzel⸗ warum man ſie die deutſche bereits Richtlinien für te der ein oder d Grundſätzen auf deutſcher Tatſ heiten zu melden, den Kre Verwirrungen durch ent ſchen P s der Zug ankommt.“ muß müht ſich ſogar bereits, ſeien i auf dem Umweg über Par auf dem richtigen Gleiſe; abe mungsfrage u lich iſt, in * — U der letztere würde n⸗ 8 * E der Leit⸗ N * ndwelck ie Ge⸗ Polen und die Tſchechoſlowater 7 7 ommiſſion daß man 75 1 4 vollkommen ng der Ratifizierung von„allen eſtſetzung + 8 ſe zabe der kleinen atin“, 5 00 em Zuſammenhang irge Wie 50 bereits im„Echo de 9 ondere Polens un langen, wo man jetzt kkober in Paris zuſamm en ſoll. Die wein im„N 1 rigkeiten vom Oſten Europa t plauſibel, aber zugleich tau⸗ Seite fallen gelaſſen werden, ber die Prei— ingbeſ 0 von denen die eine ſich mit den unden hat, Frankreich ſofort die zweite Zone räumen und die andere mit der f Sauer f S . aubt, daß, ſobald dieſe K chte etzu 7 2 0 — teiligten ratiſiziert ſei. ung ge rankreich . 1 tand wird durch die Abſicht bezeichnet, zwei icherheit, Schuldenſumme befaſ ichtli voraus N allein Pertinax führt hoſlowalei. arantien für ieſer S S ommi ch im Laufe des war betont an denke, in dieſ 3 ionen einzuſetzen, * * U lem der Pläne klingen zunäch heweglich Klage rdern, ech ein feierliches Verſprechen ablezen wird, die dritte ſamtregelung der Reparationen von allen Be⸗ Zone in dem Augenblick zu räumen, wo d erheitsg S zu fo e ö g en auch— ganz abgeſehen davon, unſicher vor Voraus ine Geſamtrege Beteiligten“ iſt um nur erſt einmal dahin zu ge ſcheinbar iſt. KN treten und man gl Verbündeten T deutſchen her auf. nicht dar Paris Prob ei! Die ch K 3 merkung, 30 72 eine 2 im letzten et ſich zwar ſen„Temps auffallen muß, fiziö artikel des ja oft hocho die in die Nun find 4 ſch iel⸗ und Paris, enkun uhen an dig Entente daß 3 0 gegen⸗ ſcher ird von italſeni ˖ f — denn bings nicht zu auf, 7 U 7 7 leiſe ſei d is ſchlechte lit der Kon⸗ ſer dar 0 Zug auch wirk „H auf der rd, die Ve⸗ on o ignorieren. in den J J T nämlich die Kon⸗ ai cht ſiche Italien ſei [bar intereſſiert, da 0 owohlen unkt dem Locarnopakt und Hinw he der zen wi agen ſch O Genf, 15. September. wiſchen London ſche Friede ni te oerdiale— man be N en unmitte 4 5 4 1 it des Wertes die digkei 5 ſt es noch ſehr fraglich,. . dem richtigen G di chen Standp andlungen w Geſchaſt iſt Geſchäft. N Sber 2 kitteilungen gemach Paris entſchlie tan auf öſtlichen Freunde zu 5 Ausdruckes—, d. ür Italiens Forderungen. tenarbeit der je in den le handlung es an dem Verſaitler Venrtrag ſe 5 Seite folgende 9 11 1 ugenbli i * U ob man ſich in ſamt lange dauern könne, e Weg iſt ja praktiſch es noch ſehr lich ankommt. aber erſt recht mit dem em 2 daß! ſorgniſſe der d Briand mag alſo ſchon recht haben, ſ wordenen Fragw Ueber den italieni rtigen Räumung 2 WA ſtatierung, daß der europ könne, als auf der Enten unumwunden die ein anderer den Räumungsve für Frankrei ſehen— bewußten Zu aber bei ſtatierung, ge wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte chaͤftsſtelle u. beim Zeitungs träger Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. einen Fahrplen ſowie einen Wand⸗ * * * ch in der Geſ : Joh ährlich zeiger, Biernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt — Gratisbeilag „ halbj me der Gonn⸗ und Feiertage.— Bezug spr en 1.50 Nr. frei ms Haus gebracht. * Sonntagsblatt er Zeltung—. Bternheimer Nachrichten) Sterne und Blumen“ recher 117.— Telegramme: An Erſtes, illetes u. erfofgreichſes Lokal⸗Amzeigeblstt in Biernhein auffutt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag kalender.— UMnnahme von Abonnements tägli eorf eint taglich mit Ausnah Fal Auch unter Nichdod vermeyrte ſich durch die Frei⸗ gebigkeit und Opferfreudigkeit hochangeſehener Perſonen wie von Leuten aus dem Volke immer mehr der Beſitz⸗ ſtand der Abtei. Am 25. Februar 786 unterzeichnete „ B. die Aebtiſſin des Jungfrauenkloſters zu Rodau im Maingau vor dem Grabe des hl. Nazarius in Gegen⸗ Wart vieler Zeugen eine Schenkungsurkunde, wonach ſie ihr Kloſter mit allen Beſitzungen an Lorſch verſchenkt, dem Abte das Recht der Aufſicht und der Verwaltung verleiht mit der Beſtimmung, aus den Nonnen des Kloſters eine Aebtiſſin zu wählen, die aus ihrer Familie ſtamme, und wenn ſich eine Verwandte nicht finden ſollte, nach eigenem Gutdünken zu verfahren und über das Kloſter zu verfügen. Eine ähnliche Schenkung erfolgte am 7. Juni 787. Gräfin Siltisnot ſchenkte das zu Alirinbach Erlenbach) von ihr erbaute Nonnenkloſter und die Kirche mit dem geſamten Beſitztum an das Kloſter Lorſch. Richbod durfte jedoch nicht ungeteilt für ſeine Abtei wirken. Der vortreffliche Abt, ein Mann voll religiöſen Eifers und großer Tatkraft, wurde 794 von Kaiſer Karl auf den erzbiſchöflichen Stuhl von Trier berufen, den er zehn Jahre und acht Monate bis zu ſeinem Tode inne hatte. Die Abtei Lorſch aber verwaltete er von Trier aus. Dort ſtarb er am 1. Oktober des Jahres 804. Seine Leiche wurde nach Lorſch überführt, wo er begraben ſein wollte. Als vierter Abt fand er wohl neben Gundeland und Helmerich innerhalb der Mauern der Abteikirche ſeine letzte Ruheſtätte. N Unter Richbod— ſo dürfen wir annehmen— ſah das Kloſter auch den unglücklichen Bayernherzog Taſſilo in ſeinen Mauern, der noch heute in der Erinnerung ſagenum⸗ woben auf dem heimatlichen Boden von Lorſch wei terlebt. Zu nächtlicher Stunde— ſo geht die Sage— hat er in Der Abteikirche ſtill die Meſſe geleſen, wobei Engel ihm Denten; geblendet— ſo berichtet eine andere Sage— fol ger einſt von Ingelheim unbekannt nach Lorſch ins Klo⸗ ſter gekommen ſein, wo er bis an ſein Ende lebte. Von einem Engel geführt, ſoll der geblendete Greis nachts ſich von Altar zu Aller geſchleppt haben: und als Kaiſer Karl bei einem Beſuch des Koſters in der Abteil irche abend; verweilte, ſah er nach der ſagenhaften Erzählung in gun⸗ derbarem Lichtglanze die Erſcheinung— einen geb d ende⸗ zien Greis von einem Engel geführt. Der Kai er befragt den Abt; doch niemand kennt ihn; keinem der Mönche im Kloſter hat er eröffnet, wer er ſei und woher er komme. Erſt auf ſeinem Todesbett gibt er ſich zu erkennen:„Taſ⸗ ſilo ward ich einſt genannt. e Wer war Taſſilo? Was weiß die Geſchichte von ihm? Er war der letzte Herzog von Bayern aus dem Stamme der Agilolfinger. Als fünfjähriger Knabe folgte er einem Vater auf den Thron. Sein Land aber unterſtand der Oberhoheit des Frankenkönigs. König Pipin ſchwur er den Lehenseid und trat damit ſein Reich dem Frankenkönig ab, um es aus ſeiner Hand als Lehen wieder zu empfan⸗ gen. Doch ſein Lehenseid reute ihn bald. Er verſagte dem König die Heeresfolge und ließ ſich 763 als Herrſcher Bayerns ausrufen. Lange trotzte er dem Franlenlönig, bis Pipins Nachfolger, Karl, ihn 781 zur Erneuerung des Lehenseides zwang. Aber ſchon 787 erhob er ſich auch gegen Kaiſer Karl, der gegen ihn zu Felde zog, ihn beſiegte und ihn zur Abtretung des Herzogtums zwang. Sein Land gab ihm jedoch Karl als fränkiſches Lehen zurück. Der ſtolze Agilolfinger aber konnte dieſe Nieder⸗ lage nicht verwinden. Mit den Feinden Karls des Gro⸗ zen, mit den Avaren, dem byzantiniſchen Kaiſer und dem Herzoge von Benevent verband er ſich heimlich. Als aber ſeine Verſchwörung verraten wurde, ließ Karl ihn auf den Neues in Kürze. : Am 7. Oktober ſtoßen in der Wiener Neuſtadt Heim⸗ wehren und Republikaniſcher Schutzbund zuſammen, die der Räu⸗ ß Reichs⸗ dabinettsſitzung cht erſtatten 5 tt ſoll vier Punkte zuſam⸗ mengeſtellt haben, die als Grundlage für die Rgeinland⸗ räumung dienen. ine eigene Ka! Konſtellation in ine Des Pudels Kern. Es hat den Anſchein, als ob die regierungs⸗ feindliche Bewegung in Spanien unterdrückt und Primo de Rivera vollkommen Herr der Lage ſei. Die Tatſache, daß e Das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen bildet fur n Berlin 1 00 der neuen Italien und Belgien machen ſchon jeut rieſige, zun nationaliſtiſche Kreiſe in Amerita ein ausgezeichnetes Propa⸗ Teil unberechtigte Forderungen für die Verhandlungen mit : Das franzöſiſche Kab den Beſatzungsmächten geltend. — * * 7 — * 2 7 7 2 2 2 7 25 7 2* * ** eine große Gefahr für Oeſterreichs Ruhe bedeuten, falls es gandamittel zwecks Erhöhung der eigenen Flotteurüſtung. nicht gelingt, die Demonſtrationen zu verhindern. i Neichskag nach Ingelheim kommen und deckte ſeine Unted lichkeiten und ſeine Treuloſigkeit auf. Der eidbrüchige, ſtolze Taſſilo aber wurde zum Tode verurteilt und nun Karl verdankte er es, daß das Todesurteil aufgehober wurde. Seine Strafe aber beſtand darin, daß er in ein Kloſter gehen und auf ſein Herzogtum verzichten mußte Auf dem Reichstag zu Frankfurt im Jahre 794 verzichtete er nochmals feierlich auf ſein Herzogtum, nachdem er abermals den König um Verzeihung gebeten hatte. Ueber ſeinen Verzicht wurden auf dem genannten Reichstage drei Urkunden ausgeſtellt, wovon eine Taſſilo ins Kloſter mitgegeben wurde. Wohl erſt von dieſer Zeit an— vorher befand er ſich wahrſcheinlich in einem anderen Kloſter— lebte Taſſilo, wie wir mit Falk vermuten dürfen, in der freund⸗ lichen Abtei an der Bergſtraße, in Lorſch, wohin er ſich von Frankfurt aus begeben hatte. Hier iſt er auch nach zuverläſſigen Que len geſtorben. Das Lorſcher Totenbuch (necrologium Laureshamenſe) enthält unter dem 11. De⸗ zember folgenden Eintrag:„Teſſilo dux er l. m.“ d. h. Teſſilo dur er laico monachus, deutſch:„Herzog Taſſilo, aus einem Laien ein Mönch geworden“. ö Tafſilo iſt alſo am 11. Dezember geſtorben, und da das Lorſcher Totenbuch unter den Toten ihn anführt, ſo dürfen wir ſeinen Todesort mit einiger Sicherheit nach Lorſch verlegen. Noch lange Zeit hat man auch in der Abteikirche ſeinen Grabſtein geſehen. Sicher vorhanden war er ſchon im 13. Jahrhundert, und es iſt der begrün⸗ deten Anſicht Fall's beizupflichten, daß der Grabſtein erſt ſpäter, etwa in der Zeit vom 11.—13. Jahrhundert angebracht wurde, um die hiſtoriſche Wahrheit des Todes und Begräbniſſes Taſſilo's in Lorſch in der Erinnerung feſtzuhalten. Den Gedächtnisſtein hat ein Mainzer Doni⸗ vicar Helwich noch im Jahre 1621 bei einem Beſuche des Kloſters geſehen. Er befand ſich im linken Seitenſchiffe der Abteilürche vor dem Altare des hl. Nikolaus. Er trug folgende Inſchriſt: Taſſilo dux primum, poſt rex, monachus ſed ad imum, Idibus in ternis deteſſerat iſte Decembris. Conditur hac fovea, quem pie Chriſte bea. Deutſch: Taſſilo, ein Herzog, ein König ſodann und zuletzt Mönch, Geſtorben am 11. Dezember; ihn birgt dieſe Gruft. Mache ihn ſelig, Chriſtus. Noch im gachen Jahre, in dem Helwich in Lorſch die Kirche ſah, brachen die Schrecken des dreißigjährigen Krieges über Lorſch herein. Die Kloſterkirche ging in Brand auf, um nur noch als Ruine weiterzubeſtehen. Bar bariſche Kriegshorden— die Spanier nicht ausgenom⸗ men, die damals in Lorſch lagen—, mögen die ehrwür⸗ digen Stätten mit ſo manchem wertvollen Denkmal zerſtört und vernichtet, und manche frevelnde Hand mag die Grabesru e der dort rußenden Aebte und Mönche en weiht und geſchändet haben. Eine in dieſe Zeit hinabreichende, kürzlich in Lorſch von dem Verfaſſer aufgefundene Hand⸗ ſchrift, die von Jeiter faſt vollſtändig ausgeſchrieben wurde (Topographia Palatinatus Rheni 1645) berichtet, daß man den Grabſtein(Steinſarg?) Taſſilos als Schweine⸗ trog benutzte; ohne Zweifel im Orte Lorſch. Nach alledem und anderen zahlreichen Zeugniſſen, die hier nicht angeführt werden können, ſcheint es daher außer allem Zweifel zu ſein, daß Taſſilo tatſächlich in Lorſch gelebt hat und dort geſtorben und begraben worden iſt— vor mehr als elfhundert Jahren. (Aus„Lorſcher Heimatblätter“— Jahrg. 1927). Das geographiſche Bild Gernsheims und ſeiner Amgebung. Von W. S Gernsheim liegt in dem nördlichen Drittel der Ober⸗ kheiniſchen Tiefebene, ungefähr 30 km von Mainz ent⸗ derut, auf der rechten Rheinſeite. Seine geographiſche chmidt. Breite beträgt 490 45“ 7,7, ſeine Länge 80 29 407 90 15 von Greenwich, die Lage über dem Meeresſpiege! en Um en zu skom⸗ * 1 zu etli Liebens⸗ worden ſind. ie da um die end⸗ iwerpflichtun⸗ etzten Zonen eri 0 Zivilbeamten zu⸗ atte d die Pläne der Sechs⸗ t einmal erra ollen in die Erſchei⸗ ngnahme lich e h alliierter, ſchulder us 0 üſſe nannte Konſtatierung Schluß nahe, tt nicht nur B äumung der be 9 1 nd ein. en Kriegs brennend ge ſiſche Preſ Vereinbarungen bezw. enz zu enthüllen. enausſch ſcher u er deutſch Nach der 9 10 4 ändig * lt, braucht legt den zt hande treten, die ſich a leine ſogen die je ei deut denn die franzö it, d Mächtekonfer attfindet, ein iten. ei er dem Kabine ie Leben erbittet, d ch dab Sachverſt landes ſo ins ei nung treten, in i N ondern von ihm auch eine Stellu des Rhe f ler Mül Fragen 7 ſion . gen vorzuber mij ſar mungsfrage kan läß was es werden, würdigke gültige Regelung d 1 5 Nonſta⸗ der Rede vom „W ine Beobachtung die men. ailles hinaus- en be⸗ Müller ſoll g der ir wer⸗ icht genom⸗ Ander ten tandpunkt in ſen, en. Aber e rau igun n, als wean Rheinland⸗ * * ſiſchen Grenz⸗ che Reichsregierung pflichten, auch e Zon ionsſrag⸗ en beipflichtete, Beend 35 tändigenausſchuſ⸗ telle bes Verkrau⸗ zu verewigen und — — — fran Volk das Mißtrauen ten zu erkau e zweit ie e 0 ſtimmt haben. r ſogenann S In ſeiner außenpolitiſchen Raum laſſ emann aus die Verkürzung der d der Reparationsſchulden es in Ausf dſätzlich ablehn 0 bis zur obald eine Verſtändigung Sachverf Reichskanzler i feierlich ver nannten Reparat n, f land grun ſaſſung ige Regelung en ſchen und g eines Fragen, d Sobald die deutſ rdies ſe Dr. Streſ enzgebiet Rhei fgaf ut hen, nicht 8 freilich mit de ächte ſofort Der deutſch Au er beiden Kommiſſion Deutſchland bereit wäre, ſetzun f. geeignet wären, an in i wollen die Beſatzungsm dauernden Maßnahn e zu verla t den ſog erung über Vertrag von Verf ts einzuwenden. ätzlich auch bereits zuge J. führte ng des ö Sache menen Zeit vorſe kommiſſion. „ mi nd die d ie Zon eſt. it eſatzung mi beobachtet. ni ch die i gen die E eg ſes, dei den iſt hm grünpf können nicht der mmenſetzt u gebiete her f Wir gehen und d ens von Volk zu Frage liegt f 31. Jonuar d. der Berhältniſſe im Gr Frankreich will ſich üb für die Beſetzu die dritte über die endgült der Einſetzung d erfolgt iſt. den eine Erört faßt, i verhält tierung b 11 f 7 0 g- 278,“ Morgen(3 196,75 ha) ein. Davon entfallen 3130 Morgen(782,5 ha) auf Wald, 8000 Morgen(2000 ha) Feld(Aecker und Wieſen), ſtehen dem landwirtſchaftlichen Betrieb zur Verfügung; bei einer Einwohnerzahl von 300 kämen demnach die Erträge von nicht ganz zwei Mor⸗ zen auf den Kopf der Bevölkerung. Stellt man ſich auf den Turm der Realſchule zu Gernsheim, ſo hat man zu Füßen das Weichbild der Stadt ſelber; gen Oſten feſſelt den Blick die ſchönſte Partie der Bergſtraße, die verdient künſtleriſch feſtgehalten zu werden. Das Bild beherrſcht der Kegelberg des Malchen, zur Lin⸗ ken von ihm das Alsbacher Schloß, Schloß Heiligenberg und etwas weiter die letzten Ausläufer des vorderen Odenwaldes mit dem Frankenſtein, zur Rechten der Fels⸗ berg, das Auerbacher Schloß und etwas weiter die Star⸗ kenburg. Zu Füßen der Berge das herrliche Jugenheim, die„Perle der Bergſtraße“, etwas erhöht Alsbach, nicht ern das alte Zwingenberg, darauf folgend Auerbach, Bensheim und Heppenheim. Bei ſchönem Wetter gewahrt nan hinter dieſen Erhebungen des vorderen oder Granit⸗ Odenwaldes die ſanft gewellten Linien des hinteren oder Sandſtein⸗Odenwaldes, direkt hinter dem Malchen die Neunkircher Höhe, die höchſts Erhebung des heſſiſchen Odenwaldes. Gen Weſten zieht vor uns die Fahrſtraße des Rheines mit ihrem äußerſt lebhaften Verkehr. Weitet man den Blick über den Rhein, ſo ſchaut man etwas zur Linken den mehr plateauartig ausſehenden Donnersberg, den Wetterpropheten der Gernsheimer Fiſcher; ſieht man den nämlich ſehr nah und deutlich vor ſich, ſo gibt's ſicher Regen. Zur Rechten vom Donnersberg wellen ſich die Erhebungen des rheinheſſiſchen Hügellandes ab, die bis in die Nähe von Oppenheim und Nierſtein genauer zu derfolgen ſind. Gen Süden verliert ſich der Blick in dem Graben der oberrheiniſchen Tiefebene, in dem der Rhein ſeine weiße Schlangenlinie zieht. Im Norden legt ſich als Querriegel der Taunus vor. Gute Laudſtraßen führen nach 5 Richtungen, die nach Norden ziehende nach Biebes⸗ heim in der Richtung nach Mainz, nach Nordoſten über Hahn⸗Pfungſtadt nach Darmſtadt, nach Oſten über Hähn⸗ lein nach der Bergſtraße, nach Süden über Klein⸗Rohr⸗ heim und Groß-Rohrheim nach Worms, und nach Weſten über den Rhein nach Eich. Die führende Straße der Stadt, die Ludwigſtraße, zieht mitten durch und läßt in ihrer Anlage auf ein ſchon langes Beſtehen ſchließen. Das beweiſen auch die vielen Geſchäftshäuſer, die ſich längs der Straße ziehen und namentlich auf dem Stadthausplatz ſich in größerer Fülle finden. Auf ihm ſteht das ſtattliche Rathaus und etwas abſeits die ſchöne, alte katholiſche Kirche mit ihrer weithin ſichtbaren Turmzwiebel. Etwas weiter gelangen wir auf den Schöfferplatz, auf dem das einfach gehaltene Denkmal Peter Schöffers, des Gehilfen Gutenbergs, ſteht. Eine ſchöne Lindenallee ziert den Platz und bildet die Haupt⸗ tummelſtätte der Jugend, die in dem auf der einen Seite tehenden Schulhaus, der Schöfferſchule, auch ihr erſtes Wiſſen ſchöpft. Das ſüdliche Ende der Ludwigſtraße ſtößt an die Rheinſtraße, die uns unter dem ſchattigen Dach ei⸗ ner Lindenallee nach dem Rhein führt. Auf der rechten Seite derſelben liegt der neu erbaute Rheinhafen, wo von zwei großen Krahnen die Kohlen aus dem Rumpfe der hier eingefahrenen Schiffe geſchöpft werden. Auf der lin⸗ ſen Seite der Rheinallee ſchauen wir in die Hammerau, die wir auf einem durch Pappeln eingefaßten Wege burchwandern können, was im heißen Sommer bei blü⸗ zenduftender Wieſe und kühlender Rheinbriſe ſehr zu emp⸗ ehlen iſt. Eine Fähre vermittelt den Verkehr mit dem enſeitigen Ufer des Rheines. Am Nordende der Ludwig⸗ traße befindet ſich die evangeliſche Kirche. Das neue, nach Norden gelegene Viertel der Stadt weiſt ſchöne, gerade Straßen auf, von denen die ſchönſte, die Kaiſer⸗Wilhelm⸗ traße, vom Bahnhof nach dem Rhein führt. Auf einem zrößeren freien Platz dieſer Straße, dem Kaiſer⸗Wil⸗ zelmplaß ſteht die neuzeitlich erdaute Realſchule. Weiter Friedenspolitik zu und wirkſame dadurch eine wirkliche verhindern.“ Das Geſamkareal der Gernsheimer Gemarkung nimmt 1 er Erhal⸗ irgend⸗ Gefühl, Tela che g der wei⸗ den rhe Vertrag oder ern in der Entente Si⸗ für ind für ige ini⸗ Frie Auch ke erlangen bt„Le ber den amt⸗ le vielen Wert. derart * en. i as ie Eine ſtarle 0 in England. i Septem der d * 7 chre weil ſie ſchlecht⸗ eruht aber nach e nicht in die⸗ eine ge ngen in 1 Reichs ſou⸗ 1 Das 0 1935 in Frag 1 bzuweiſ e 19 ailler eit hinaus kennt der Verſo hrend 1 1 „ auf 14 1 ſichtlich 1 üxopas organiſiert werden kann. Baſis iſt hre radlini n auch nicht hi Klarheit f. Leitartikel vom 13. hat m Jahr r Kreiſ gu lin dem Locarno ich un d 6 on kommt demnach Zone bis zum Ja Kontro uropas b a g und a nan jetzt wä 742 E iſche aris 0 0 Zone nur bis zu eſetzten Gebiete. 7 gi ieſe ſeit Kriegsende d cherſte er deutſche ßen würde. man wohl mehr als d hs und ietes einzu äumen, diale, die g 2 chenswerten einem anderen Augenblick lle der b regierung iſt in der Lage, er abwe inma 0 ge inen Verletzung d ſchen Frankre ie führender politi ontrollkommiſſion, haltung der Be Völkerbund, ſond icht e erſeits legt ni i t Frankre 9 en London und P andlungen au iedens die ſ en iſt dah tente cor er K ne Kontro ei un ſe 3 deutſche Reichs ten, Fr jen ie Aufrechter chen Geb ranzöſiſch jeſer Stunde nität in ſich ſchlie es 8 it E 2 Eine Konſtatierungskommif in eine die E ie dem Genfer arbeit zw corviale zwiſch Mit aller nur wün Temps“ in ſe the lichen Verh Die Sicherh „In d teren 2 die zweite beſetzte Kontrolle des Rei die dritte beſetzte 4 Ueber d vertrag kei U vera der Franzoſ 8 der Auffaf ſer oder in tung e 9 nach Norden lehnt ſich das Fabritviertel an. Die gün⸗ ſtige Lage Gernsheims am Rhein uud der wichtigen Nied⸗ bahn ermöglicht ein bequemes Herdeiſchaffen der Roh⸗ ſtoffe und Abführen der Srzeugniſſe. Das Klima Gerns⸗ heims iſt entſprechend dem der öberrheiniſchen Tiefebene günſtig. Das Jahresmittel der Temperatur ſchwankt zwi⸗ ſchen 9 und 10 Grad, die Niederſchläge ſind allerdings ſehr gering, die geringſten in der oberrheiniſchen Tefebene. Es mag wohl daran der Donnersberg Schuld ſein, da Gernsheim im Regenſchatten dieſes Berges liegt und ſo die Regenwolken abgehalten werden. Sie ſchwanken im Jahresmittel um 500 mm(485 mm, Mittel von 1912 bis 1918), ſind aber immerhin ausreichend für den Betrieb des Ackerbaues. Er hat vor allen Dingen auf die ver⸗ ſchiedene Beſchaffenheit und Zuſammenſetzung des Bodens Rückſicht zu nehmen. Abgeſehen von den wenigen Flug⸗ ſandhügeln im Walde, findet ſich reiner Flugſand ober⸗ flächlich überhaupt nicht, ſondern er iſt gewöhnlich von einer dünnen Schlickdecke überlagert, die mitunter eine Mächtigkeit bis zu im und darüber hinaus hat. Beim Bearbeiten des Bodens hat der Landwirt auf die Mäch⸗ tigkeit dieſer Schlickdecke Rückſicht zu nehmen. Sie er⸗ gibt einen, wenn auch nicht ſchweren, ſo doch fruchtbaren Miſchboden von humus ehmig⸗ andigem Charakter, der reich an Kali und phosphorſaurem Kalke iſt. Schweren Lehm⸗ boden finden wir im alten Neckarbett und deſſen ei gungen, ſo 3 B. am Johannishof und längs des Win⸗ kelbaches. Dieſe von den Flüſſen abgeſetzten Schlicke be⸗ ſtehen aus zähem Lehm, der trocken ſteinhart wird und kaum bearbeitet werden kann, aber auch lee fn ballt und der Bearbeitung große Schwierigkeit bereitet. Auf leich⸗ terem Boden pflanzt man Kartoffeln, Roggen und Hafer, auf ſchwererem neben Kartoffeln Zuckerrüben, Weizen, Gerſte und Dickwurz, an Futterkräutern baut man haupt⸗ ſächlich Luzerne, Rot⸗ und Inkarnatklee. Wieſen hat Gernsheim nur wenig; dazu kommt, daß das ſtaatliche Wörtchen und die Roſengärten meiſt alljährlich an teil⸗ weiſe auswärtige Kleintierbeſitzer verpachtet werden, die Wieſen am Johannishof(Privatbeſitz) ſind, die ſtaatliche Hammerau aber infolge Ueberſchwemmung des Rhein die Grasernte häufig in Frage ſtellt. Dies al es bedingt den geringen Stand der Viehzucht in Gernsheim, doch daraus erwächſt kein Vorwurf, denn das iſt in allen Ge⸗ meinden, die wenig Wieſen haben, der Fall. Vor unge⸗ fähr 10 Jahren wurde ein Rinderzuchtverein gegründet, der eine größere Wieſe einzäumte und zum Tummel⸗ und Weideplatz für das Jungvieh machte. Die gute Abſicht des Vereins, die Tierzucht zu erheben, wurde allerdings durch den unglücklichen Krieg zerſchlagen. Hoffen wit. daß dieſer gute Gedanke bald wieder von neuem aufge⸗ griffen und zur Verwirklichung gebracht wird. Obſt wird hauptſächlich an den Kreisſtraßen gebaut, aber auch die Felder ſind vielfach mit Obſtbaumpflanzungen verſehen, die das Landſchaftsbild beleben. Am meiſten findet man die Baumſtücke mit Zwetſchen oder Aepfeln bepflanzt. Die Landwirtſchaft beſchäftigt einen großen Teil der Bevölkerung; außerdem ſind viele Gernsheimer els Beſitzer eigner Schiffe als Schiffer beruflich tätig, ein anderer Teil ſucht Beſchäftigung in den Fabriken, wieder ein anderer in der Fiſcherei. Gerade ſie hat in den letzten Jahren recht gute Reſultate gezeitigt, namentlich ſeitdem mit größeren Fiſcherkähnen, den ſog. Schockern, die aus Holland er⸗ worben wurden, gefiſcht wird. Am meiſten werden Aale gefangen, aber auch Hechte, Karpfen, Weißfiſche, Barben, Brachſen(Bräſem) werden in reichen Mengen gefiſcht und meiſt in die umher gelegenen größeren Städte gebracht. Eine Zierde der Gernsheimer Gemarkung bildet der prächtige Wald. Steht man am Bahnübergang der Zwin genberger Straße, ſo hat man ihn in ſeiner ganzen Aus- dehnung vor ſich; er iſt in ungefähr 20 Minuten zu er⸗ reichen. Der auf der linien Seite der Straße gelegene Teil iſt nur klein, während der rechte ſich weit nach Süden zieht und im Groß⸗Rohrheimer, Jägersburger Wald ſei⸗ nen Anſcheuß findet. Im Rahmen des Waldes, wo ein Sachverſtändigen⸗Kommiſſton, die das dteparationsproblem 1 ſiadieren at, 5 erzielt 44755 für ber die ice Bete 1 7 80 9 111 5 1115 eine rhei⸗ n eſtſtellungs⸗ und Verſöhnungskommiſſion ausgear⸗ beltet werden könnte 5 f. 4. Wir ertzreiſen nicht die Initiative der Verbandtungen. Wir überlaſſen es den Deutſchen, uns Vorſchläge zu for⸗ mulieren, indem wir klar zu erkennen geben, daß Frank⸗ reich die Frage der Räumung der rheiniſchen Gebiete und die Frage der Reparationen als eng verbunden betrachtet. Man erwartet einen klaren Vorſchlag Deutſchlands. Die Verhandlungen des Juliſtentages. Neuregelung der Haftpflichtgrundſätze. L Salzburg, 15. September. Die Abteilung 3 des deutſchen Juriſtentages, die ſich mit den von den Berichterſtattern Profeſſor Dr. Gleiſpach⸗ Wien und Profeſſor Dr. Freudenthal⸗Frankfurt a. M. 1 Leitſätzen über Vorbildungs⸗ und Berufslauf⸗ vähn der Organe der Strafrechtspflege befaßte, bejahte nit überwiegender Mehrheit die Frage, ob es wünſchens⸗ rt ſei, daß die künftigen Strafrichter, Staatsanwälte und Verteidiger in den ſogenannten Hilfswiſſenſchaften bes Strafrechts ausgebildet werden. Die Verlegung dieſer Ausbildung in die Zeit nach Ablegung des Aſſeſſor⸗Examens— unbeſchadet einer vor⸗ ausgegangenen kriminalogiſchen Vorbildung auf der Uni⸗ verſität— wurde mit Mehrheit angenommen. Die wünſchenswerte Uebernahme von Aniverſitätsprofeſſoren und Verteidigern in die ſtrafrichterüche Laufbahn wurde von der Mehrheit der Verſammlung bejaht. Ueber die Frage:„Empfiehlt ſich eine zuſammenfaſſende Neurege⸗ lung der Haftpflichtgrundſätze für Eiſenbahn, Straßen⸗ bahn, Kraftfahrzeuge und Luftfahrzeuge?“ berichtete Rechtsanwalt Dr. Martin Iſaac⸗Berlin. Der Redner ging davon aus, daß das Anwachſen der Verlehrsunfälle infolge der zunehmenden Verkehrs⸗ wichtigkeit eine ſchwere Schädigung der Allgemeinheit be⸗ deute. Die Haftpflichtlaſt ſollte für jedes Verkehrsmittel in ſo weitem Umfange auferlegt werden, als ſie für den Unternehmer oder Halter wirtſchaftlich tragbar iſt. Die Schaffung eines einheitlichen, die Haftpflicht für alle Ver⸗ kehrsmittel regelnden Geſetzes erſcheine zurzeit nicht ange⸗ zeigt, wohl aber könnten die verſchiedenen Haftyflicht⸗ 9 0 inhaltlich in vielen Punkten einander angeglichen werden. Machiprobe in Oeſterreich. Die Gefahren des 7. Oltober. b Verlin, 15. September. Noch ſind die Schrecken des 15. Juli 1927 nicht ver⸗ neſſen, da nähert ſich Oeſterreich ſchon wieder einem Da⸗ tum von unheilſchwangerer Bedeutung. Am 7. Oktober wollen die öſterreichiſchen Heimatſchutzverbände, kurz Seimwehren genannt, in der Wiener Neuſtadt aufmarſchie⸗ ten und damit gegen die Haltung der Wiener Sozial⸗ demokraten, in erſter Linie in der Mietenfrage, prote⸗ ſtieren. Dies der unmittelbare Anlaß zu der für den 7. Ok⸗ tober geplanten Kundgebung der Heimwehren in Wiener⸗ Neuſtadt, der die Sozialdemokraten eine entſprechende Kund⸗ gebung der Wiener Arbeiter entgegenzuſetzen entſchloſſen ſcheinen, wobei natürlich die Gefahr blutiger Zuſammen⸗ ſtöße ungeheuer groß iſt. Die eigentlichen Wurzeln der Ge— genſätze liegen natürlich tiefer und laſſen bei näherer Be⸗ trachtung unzweideutig erkennen, daß es ſich bei den bei— den Demonſtrationen des 7. Oktober— falls deren Zu⸗ ſtandekommen nicht noch durch das Eingreifen des Bun⸗ deskanzlers Dr. Seipel verhindert wird— um einen Machtkampf im weitgehendſten Sinne des Wortes handelt. Parallel mit dem Erſtarken der Heimwehren ging die entſprechende Aufrüſtung des„Republilaniſchen Schutzbundes“, der naturgemäß ungleich viel weiter links orientiert iſt, als etwa in Deutſchland das Reichsbanner. In dieſer Entwicklung und in der Tatſache, daß beide Gruppen bedenklich ausgiebig bewaffnet ſind, liegt die große Gefahr des 7. Oktober für Oeſterreich und man muß nur wünſchen. daß es Dr. Seivel gelinat. dieſe Ge⸗ fahr zu beſchwören, ohne daß unnperbruavare Nlufte aufreißen. Würde doch damit die zeitweiſe der Verwirk⸗ lichung gar nicht mehr ferne Herſtellung einer Koalitions⸗ regierung, die allein dem furchtbaren Parteienhaß in Oeſterreich ein Ende machen könnte, vollkommen unmög⸗ lich gemacht werden. 0 ö 8 Kleine politiſche Meldungen. Paris. Der Miniſterrat beſchloß, die franzöſiſche Kam⸗ mer auf den 13. November einzuberufen. Brüſſel. Die belgiſche Kammer hat das Milizgeſetz und das Geſetz über die Sprachenregelung in der Armee angenommen. Bei der Abſtimmung über das Milizgeſetz verließen die Sozialiſten den Saal. London. Die grundfätzliche Zuſtimmung Japans zu dem engliſch⸗franzöſiſchen Flottenabkommen wird nun be⸗ kanntgegeben. Berlin. Der ruſſiſche Außenkoinmiſſar Tſchitſcherin, der wegen Krankheit in Stettin feſtgehalten wurde, iſt in Berlin eingetroffen n Waſhington und Flottenabkommen. Amerikas Antwort: Flottenaufrüſtung. M Waſhington, 15. September. Eine amtliche Erklärung beſagt, daß, falls die Eng⸗ länder und Franzoſen ihre Flottenangelegenheiten ohne vorherige Anſage in Waſhington allein regelten, Ame⸗ rika gezwungen ſei, die eigene Flottenſtärke zu erhöhen, um der engliſchen und franzöſiſchen gleich zu ſein. Amerika erwartet keine weitere Flottenabrüſtung mehr. Das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen wird von weiten amerikaniſchen Kreiſen als eine ernſtliche Dro⸗ hung aufgefaßt und man hofft in dieſen Kreiſen, dadurch ein ſtarkes Propagandamittel gefunden zu haben, daß die Flottenſtärke in dieſem Winter erhöht werde. Aus dem In⸗ und Auslande. b Müllers Viſiten. „Genf, 15. Sept. Reichskanzler Müller hat dem pol⸗ niſchen Außenminiſter Zaleſki einen Gegenbeſuch abge⸗ ſtattet. Er folgte ſodann einer Einladung des Direktors des internationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, wobei er Gelegenheit zu einer längeren Unterhaltung mit Bern⸗ hard Shaw und Außenminiſter Beneſch hatte. Dann empfing der Reichskanzler den lettländiſchen Außenmi⸗ niſter und den rumäniſchen Geſandten in Berlin, ſowie Frithjof Nanſen. Am Abend nahm der Reichskanzler auf Einladung des Präſidenten des Völkerbundes, Miniſter Zahle, an einem Eſſen teil, das den Chefs der Delega⸗ tionen gegeben wurde. Die regierungsfeindliche Bewegung in Spanien. Bordeaux, 15. Sept. An der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze ſind Berichte aus zuverläſſiger Quelle eingelau⸗ fen, die beſtätigen, daß die regierungsfeindliche Bewe⸗ gung in Spanien wenigſtens für den Augenblick als unterdrückt gelten kann. Alle in ſpaniſchen Städten in der Nähe von Gibraltar verhafteten Perſonen ſind frei⸗ gelaſſen worden. Man ſieht darin ein ſicheres Zeichen, daß die Regierung wieder vollkommen Herr der Lage iſt. Die Zenſur erſchwert ein genaues Bild über die letzten Vorgänge. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ungetreue Angeſtelkte bei der Stadtverwaltung.) Aufſeher einiger ſtädtiſcher Stellen, wie Straßenbahn, Tiefbauamt uſw. ſollen mit einer Baufirma in Verbindung geſtanden und dieſer über größere Mengen Baumaterial Auftrag erteilt haben, als tatſächlich geliefert wurden. Nach vorläufiger Schätzung ſoll die Firma durch die Betrügereien einen Gewinn von etwa 10000 Mark eingeſteckt haben. Die Staatsan⸗ waltſchaft hat eine Unterſuchung eingeleitet. öchſt a. M.(Das Schickſaleines Fremden⸗ legionärs.) Dieſer Tage iſt der 30 jährige Albin Clas gekehrt. Clas, der als Kriegsfreiwill mitgemacht, anne Gepe i 1 5 I iahr 1920 in einem Genefungsheim aufgenomm war, 1 bei einem Spaziergang bei Höchſt eine Schlägerei mit einem Soldaten 9 0 eſatzu Er wurde vor ein 2 geſtellt und 6 keit r wie 1 05 ritt in die Ae teilt. e in der Hoffnung auf Flucht, das aber alle vier 11 85 e, er Rahn ö ten, und er mußte für ſi büßen. wieder frei. Oberlahnſtein i fallen,) Von der Kirmesſchaukel fiel ein voller Fahrt heraus, mitten ins ſchließen. und war ſofort tot. fred⸗Hütte gezwungen, bis auf weiteres jede 6 Uh ten eilten der Vater des Waſſer, wo es ihm auch zu retten.. alsbald verſtarb. Der Täter wurde verhaftet. ben, ſie ſich in den Induſtrieſtädten Bottrop und Barop Vater ergriff eine Hacke und durchſchlug dem Sohn das in Bottrop geriet ein betrunkener Bergmann mit ſeinem ebenfalls angeheiterten Sohn in Streit. Er verletzte ſei⸗ trunkenem Zuſtand zuvor die junge Braut zu Boden ge⸗ ſchlagen hatte. Berlin. tere Unterſuchung der Stinnes⸗Affäre ſcheint die ganze ganze Angelegenheit noch ſenſationeller zu geſtalten. Es ſind Gerüchte verbreitet, die geeignet ſind, größtes Auf⸗ ſehen zu erregen. Vor einiger Zeit ſtürzte ſich in Wien der polniſche Bankier Silbermann aus dem Fenſter, wobei ein Straßenpaſſant verletzt wurde. Wenige Tage ſpäter verübte der Berliner Bankier Drucker Selbſtmord durch Erhängen. Es wird nun behauptet, daß dieſe beiden Selbſtmorde im Zuſammenhang mit dem Fall Stinnes und den Kriegsanleiheſchiebungen ſtehen Krefeld.(Zuſammenſtoß zwi chen Schnell⸗ zug und Laſtkraftwagen.) Ein Schnellzug der ahn Krefeld— Düſſeldorf ſtieß mit einem Laſtauto zu⸗ ſammen. Die Bahn ſchleuderte den Laftwagen zur Seite und ſchleifte ihn noch etwa 20 eter mit. Der Kraft⸗ wagenführer wurde erheblich, de. Mitfahrer leichter ver⸗ letzt. Ferner erlitten der Führer des Schnellzuges und drei Fahrgäſte Verklebungen. Aeneon Verbreitere Deinen Kundenkreis durch aus der Fremdenlegion wieder in ſeine Heimat zurück⸗ n Anzeigen im„Viernheimer Anzeiger“ We r 7 N W 5 2 NE BEHR EOS SCHNUHTF UNC VEFHMUAG GSN 133. Fortſetzung.) Wir hätten tun lollen, was wir mußten: Uns zu⸗ einander bekennen! Daß wir es nicht taten, daß ich Dich in jener Stunde gehen ließ, kann ich mir nicht mehr als Wee anrechnen, ſondern nur noch als Feigheit. ach dieſem Bekenntnis zurück zu obiger Mahnung: Sie ſoll mein Weihnachtsgeſchenk an Dich ſein! Nochmals: trenn Dich von Deinem Manne. a Verfüge über mich und alles was ich habe. Dein Pieter. Benjoe Biroe, am 24. Dez. 1900. Lieber Pieter! Ich habe Deinen Brief in freudiger Erwartung ge⸗ öffnet. Ich hoffte Deine Verlobung mit Edith zu leſen. Nun bin ich natürlich enttäuſcht. Daß Du immer noch an mich denken mußt, Du guter armer Menſch. Zu meinem Leid auch das noch. Ich darf meines Lebens nicht froh werden. Meine Weihnachtswünſche gelten Dir und Edith. Wenn ich Euch doch eins wüßte! Wie würde ich mich freuen. Ich bete ſede Nacht, daß Du Dich zu ihr finden mögeſt. Sie liebt Dich, Pieter und iſt Deiner wert. Eure Ehe würde ein Zuſammenleben ſein und nicht wie meine ein Nebeneinanderleben, die keiner Trennung bedarf, weil ſie nicht mehr beſteht. Schon lange nicht mehr. Ich bin nicht mehr die Frau Mac Leods, ſondern nur noch die Magd. Er hat den Diener weggeſchickt— der arme Kara ſchleicht Tag und Nacht um unſer Haus — nun muß ich Mutter, Kindermädchen und Babu zu; gleich ſein. Ich bin es gern, weil ich nicht mehr Gattin 2 505 brauche. In meinen wenigen Freiſtunden finde roſt in Buddhas Welsheit. Leb wohl, lieber Pieter! Schreibe nie wieder. Hörſt Du: nie! Er könnte den Brief abfangen, dann bekäm Schläge die, die Du einſt lieb hatteſt, Schläge— Pieter! Ja, ſo weit iſt es. Wie ich mich ſchäme. Gertrud Mac Leod. Djambt, 26. Juli 1901. Verehrte gnädige Frau Smitts! Kurz und ſchlicht, ohne jede Einleitung: Wollen Sie die Meine werden?— Wie es um mich ſteht, habe ich Sie offen und rückhaltslos wiſſen laſſen. Ich habe dem von damals heute nichts hinzuzufügen als lediglich die Ver⸗ ſicherung, daß Sie einen treuen und aufrichtigen Lebens kameraden in mir finden werden, der nie vergeſſen wird. was er einer Frau ſchuldet Ihr Pieter Caliſch. Buitenzorg, am 30. Juli 1901. Lieber Herr Caliſch! „Endlich finden Sie die Frage, die ich immer ſchon ſehn⸗ lichſt erhoffte. Die wenigen Zeilen, die Sie ſchreiben, iind ganz Sie ſelbſt. Sie beglücken mich.. Ebenſo kurz und ſchlicht, wie Sie mich fragen, ant ⸗ worte ich Ihnen: Ich will die Ihre ſein, freudig, rückhalts⸗ los und gern. Kommen Sie bald zu Ihrer Edith Smitts. Amſterdam, am 24. Juni 1901. Meine liebe, arme Traute! Das iſt ja grauenerregend, was Du mir ſchreibſt. Schluß machen! Sofort!— Das kann kein 80f und keine Religion wollen, daß ein wertvoller Menſch an einem wertloſen zugrunde geht. Das iſt doch kein Mann mehr, der ſeine Frau miß⸗ handelt. Das iſt doch kein Menſch mehr. Nie einer ge ⸗ weſen! Ich habe den Kerl ja von allem Anfang an richig eingeſchätzt. Nie wird aug einer Kreatur ein Charakter. enk an Dein Kind. Das iſt ein Werdendes. Dem gehörſt Du. Nicht ihm, der ein Vergehender iſt. Son Dein Mädelchen vom Beginn ſeines Denkens an nur Widerwärtigkeiten zu ſehen dekommen? Soll es an dieſen Eindrücken ein Leben lang tragen müſſen?! Nochmals: Schluß machen! Dir und Deinem Kinde bift Du es ſchuldig. Nimm jede Hilfe an, die Dir geboten wird. Geld überweiſe ich für Dich an die Java⸗Bank. Mit gleicher Poſt ſchreibe ich an die Militärbehörde. Dich bitt ich, Scheidung einzureichen beim Kolonial⸗ gericht Wende Dich an den Anwalt Hysmann in Act e it d 8 ott ſei mit Dir und Klein⸗Hannele. Wiederſehn! Baldi In Amſterdam! 9 e Dein Vater. A. Zelle. Dieſer Brief, der am 24. Juni 1901 in Amſterdam ge⸗ ſchrieben worden war, kam am 3. Auguſt in Benjoe Biroe an, gleichzeitig mit einem anderen, der den Aufgabeſtempel Buitenzorg trug. Briefe Der Poſtläufer hatte Veranda übergeben. Den aus Buftenzorg las ſie zuerſt. Ihr Geſicht war helle Freude. Die zwei, die ſie liebte, waren ein Paar geworden. Sie Belt ihre Verlobung mit und luden die Freundin zu eſuch. s „Daß ſie ihr Glück finden, die gütigen Menſchen,“ damit ſteckte ſie den Brief in den Ausſchnitt ihres Klebel Dann las ſie den anderen. Und als ſie fertig war——— weinte ſie. Draußen ſchlich Kara vorbei. Der hörte iht Schluchzen. Da ſchloß er die Augen und krampfte die Hände. Dieſe Ohnmacht. Dieſes zum Dulden und Dienen ver⸗ dammt ſein. O, er würde warten bis der andere fort war. Dann würde er zu ihr gehen, ſie tröſten und ihr zu helfen verſuchen. Nie würde er ſie verlaſſen, wenn ſie nicht tat, was ſener andere getan: ihn wegſchicken. 3 Zum Dienſtantritt fertig, trat Mac über die Schwelle, wie immer die Reitpeitſche im Stiefelſchaft und den Revolver umgeſchnallt. ö 1 i Erſchreckt fuhr Traute auf. Sie wendete ſich ab, wollte an ihm vorbei. Gortſetzung folgt.) „ 5 71 1 4 beide Traute auf der etztere, die er unternahm, ſcheiter⸗ nußte für ſie dreieinhalb Jahre Reiter ab⸗ So kam er insgeſamt nach achteinviertel Jahren (Aus der Schiffſchaukel ge⸗ f Rädchen in . 1 ublikum. Mit ſchweren Verletzungen wurde die Verunglückte ins Krankenhaus gebracht. Die Polizeiverwaltung ließ die Schiffſchaukel Dillingen. Von der Lokomotive totgefah⸗ ren.) Der 25 Jahre alte Atbeiter Paul Nietruck wurde bei den Hochofenanlagen von einer Lokomotive überfahren Rheinhauſen.(Betriebsſtillegungen.) Wegen andauernden Auftragsmangels ſieht ſich die n oche ver⸗ ſchiedene Betriebe ſtillzulegen. Die in dreiteiliger Schicht arbeitenden Betriebe ruhen von Mittwoch 10 Uhr bis Donnerstag 2 Uhr, und die in zweiteiliger Schicht arbei⸗ tenden Betriebe von Mittwoch 6 Uhr bis Donnerstag r. Pfaffendorf.(Eine wackere Tat.) Beim Spie⸗ len ſtürzte hier ein fünfjähriger Junge aus Pfaffendorf in den Rheinhafen. Auf die Hilferufe ſeiner Spielgefähr⸗ 8 r Kindes und ein franzöſiſcher Offizier an die Anfallſtelle. Der Offizier ſprang in das gelang, den bereits zum zwei⸗ tenmal auftauchenden Knaben dom Tode des Ertrinkens Münſtereifel.( Familientragödie.) In dem be⸗ nachbarten Ohlerat geriet der vor einigen Jahren zuge⸗ zogene Althändler Becker mit ſeinem Schwager in Streit wobei er mit einer Eiſenſtange Becker den Schädel zer⸗ ſchlug, ſo daß Becker, der Frau und Kinder hinterläßt, Dortmund.(Teufel Alkohol..) Dem übermä⸗ ßigen Alkoholgenuß ſind drei Familienmorde zuzuſchrei⸗ ereignet haben. Ein Bergmann kam betrunken nach Hauſe und geriet mit ſeinem 20jährigen Sohn in Streit. Der Genick, ſo daß er ſofort tot war. In einem anderen Hauſe nen Sohn durch mehrere Stiche ſo ſchwer, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. In Barop ſchoß ein 23jäh⸗ riger Bergmann ſeinen Schwiegervater nieder, der in be⸗ (Zwei Selbſtmorde im Zu ſam⸗ menhang mit der Stinnes⸗Affäre.) Die wei⸗ in der letzten Zeit fortgeſetzt Da ihnen auch Diebſtaß chafisumſchau. „ver Verſechter des Großtapitals. en der Mittel⸗ und Kleininduſtrie.— 0 id der genoſſenſchaftliche Einheitsverband?— Gelv⸗ kuappheit und Börſenſtagnation. ö Das große Ereignis auf wirtſchaftspolitiſchem Ge⸗ biet bildet in dieſem an Kongreſſen und Tagungen wirk⸗ lich nicht armen Spätſommer 1928 der 7. allge⸗ meine deutſche Bankiertag in Köln. Und hier wiederum ſtellte den Höhepunkt das Referat Jakob Gold⸗ ſchmidts, des Leiters der Darmſtädter und Nationalbank, Aber Entwickllungsgeſetze und Tendenzen in der deutſchen Wirtſchaft und ihren Einfluß auf die Kapftalbildung dar. Unter den derzeit lebenden deutſchen Bankiers kann Gold⸗ ſchmidt wohl als die aktioſte und unternehmungsluſtigſte Perſönlichkeit gelten. Wenn man von privatwirtſchaft⸗ licher Initiative ſpricht ſo denkt man ohnehin ſehr leicht an erſter Linie an Männer ſeines Schlages, Keiner war 90 wie Goldſchmidt berufen, einmal vor der ee die individualiſtiſch⸗kapitaliſtiſche Wirtſchaftsauffaſſung darzulegen und zu verfechten. Obwohl es für Gold⸗ ſchmidt in der wirtſchaftspolitiſchen Kernfrage keinerlei Kompromiſſe mit der heute ſtark in den Vordergrund tre⸗ tenden kollektiviſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung geben kann, darf man ihn doch wohl als aufgeklärten und modernen Großkapitaliſten bezeichnen, deſſen grundſätzliche Einſtel⸗ lung ſehr wohl als ſozialer Liberalismus gelten kann. Jedenfalls offenbarte ſich in dieſem Referat eine Per⸗ ſönlichkeit und eine wirtſchaftspolitiſche Grundanſchauung, die ſeldſt in unſerem ſchon ſtark von Bindungen durch ſetzten Wirtſchaftsleben berufen erſcheint, in großem Stile nach innen und erſt recht nach außen, d. h. im weltwirt⸗ ſchaftlichen Rahmen, zu wirken.. Unſer Geld⸗ und Kreditverkehr wimmelt in der Gegenwart von ungelöſten und doch dringend der Löſung harrenden Problemen. Mit vollem Recht hat der Reichsbankpräſident Dr. Schacht in Köln darauf hin⸗ gewieſen, daß auf dem Gebiete des bargeldloſen Zah⸗ lungsverkehrs nahezu ein Uebereifer beſtehe, der immer meue Girokreiſe entſtehen laſſe. Andererſeits klagen nach wie vor Mittel und Kleininduſtrie und Handwerk über eine unzureichende Kreditverſorgung. Daran kann vor⸗ läufig auch die Gründung der Zentralbank für die deut⸗ ſche Induſtrie nicht viel ändern. Es liegt hier eine Auf⸗ gabe vor, deren Löſung ſich das geſamte Bankgewerbe angelegen ſein laſſen muß. Die Neugründung von Spe⸗ ziaſbanken für dieſe und jene Zwecke ſchafft nur eine ge⸗ wilſe Ueberſetztheit und erſchwert letzten Endes den Ueber⸗ blick für Kreditſuchende und für die Kreditgeber. 8 Auf dem auch in Köln eingehend erörterten Gebiete des Agrarkredits ſind wir bezeichnenderwoiſe trotz der Dringlichkeit dieſer Angelegenheit in den letzten Wo⸗ chen kaum einen Schritt vorwärts gekommen. Die auch rom Reichstage als notwendig anerkannte Zuſammen⸗ legung aller landwirtſchaftlichen Kredit⸗Genoſſenſchaften und ihrer Provinzial⸗ und Spitzenverbände, ſowie ihrer Banken iſt bisher noch immer nicht vollzogen. Infolge⸗ deſſen fällt die Möglichkeit, diejenigen für die Hebung unſerer Landwirtſhaft dringend notwendigen Maßnahmen zu treffen und vor allem eine neue finanzielle Lage für die landwirtſchaftliche Produktion zu ſchaffen. Anſchei⸗ nend ſpielt ſich hinter den Kuliſſen ein ſehr heftiger Kampf zwiſchen den einzelnen Genoſſenſchaftsgruppen ab, wobei es ſich in der Hauptſache um die Regelung, der Ueberſchuldung ihrer Banken(die Raiffeiſenbank iſt mit etwa 60 Millionen Mark überſchuldet) und um den Ein⸗ fluß der verſchiedenen Richtungen und ihrer maßgebenden Perſönlichkeiten im neuen Einheitsverhande dreht. Was die Beſetzung der leitenden Poſten dieſes Verbandes be⸗ deutet, wird einigermaßen klar, wenn man ſich vergegen⸗ wärtigt, daß in dieſem Verband etwa 40000 land⸗ wirtſchaftliche Kreditgenoſtſenſchaften zuſammengefaßt wer⸗ den ſollen. 5 i Die allgemeine Geldmarkt lage iſt nach wie vor in Deutſchland wie auch international eine wenig befriedi⸗ gende. Von Newyork ausgehend macht ſich ſogar eine neue weitere Verſteifung geltend. Dementſprechend ſind natürlich auch die deutſchen Börſen zurzeit für die reich⸗ lich vorliegenden ungünſtigen politiſchen und wirtſchafk⸗ lichen Nachrichten beſonders empfänglich. Das Geſchäft liegt pöllig danieder und die Effektenkurſe bröckeln nun ſchon ſeit Monaten Tag für Tag ab. Dieſe Nachgiebigkeit der Aktienkurſe zeigt, wie richtig diejenigen die Börſen⸗ lage beurteilen, die ſchon vor geraumer Zeit darauf hin⸗ wieſen, daß bei den damaligen Kurſen kein Reiz zur Er⸗ werbung von Aktien als Daueranlage beſtand, da die effektive Verzinſung in den weitaus meiſten Fällen eine unzureichende war. Inzwiſchen ſind immerhin erhebliche Kursabſchlaͤge eingetreten. Trotzdem iſt die Rendite, d. h die Verzinſung der Aktien auf den Kurswert, noch immer weſentlich unter dem Reichsbankdiskont geblieben. Aus Heſſen. Dormſtadt.(Milchpreiserhöhung,) Der hieſige Miichhändlerverband ſetzte den Milchpreis ab 16. September auf 36 Pfennig(bisher 32 Pfennig) pro Liter frei Haus feſt. Begründet wird die Maßnahme mit der Futtermittelknappheit in der Landwirtſchaft. Darmſtadt.(Gefahren der Straße.) In det Gräfenhäuſerſtraße wurde ein Kind pon einem Per⸗ ſonenauto überfahren. Es trug einen Schlüſſelbeinbruch davon und müßte durch die freiwillige Sanitätskolonne nach dem Krankenhaus gebracht werden. Das Kind war aus dem Hoftor gelaufen und wurde auf der Straße von dem Auto erfaßt.„ Gedern.(Ein Kind verbruyt.) Das durch eine umſtürzende Wanne mit heißem Waſſer am ganzen Korper ſchwer verbrühte drei Jahre alte Kind des hie⸗ ſigen Einwohners Karl Wagenbach iſt jetzt nach mehr⸗ tägigem qualvollen Krankenlager ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. Mainz.(Unfall oder Verbrechen.) Auf der Straße zwiſchen Bodenheim und Laubenheim wurde eine weibliche Perſon in ſchwerverletztem Zustande bewußt⸗ los aufgefunden. Vorübergehende meldeten dies der Po⸗ lizei. Als dieſe hinzukam um die Perſon zu identifizieren, war ſie verſchwunden. An der Stelle fand man eine große Blutlache. Plan vermutet, daß ein Verbrechen porliegt. Worms.(Jugendliche Diebe.) liche Perſonen, die alle im Lehrverhältnis ſtehen, haben leinere Einbrüche verübt. le zum Nachteil der Beſatzung zur Laſt gelegt werden, wurden vier von ihnen durch die franzöſiſche Gendarmerie feſtgenommen und dem Amtsnerichſagefänanſs maefühirt. Fünf jugend⸗ 600 Jahre Noſenheim. Die Stadt Roſenheim in Bayern feierte ihr 600⸗ jähriges Beſtehen durch einen hiſtoriſchen Feſtzug — Die Iunſchiffer im Feſtzug(Zeit 1700), geſtellt vom Gebirgstrachtenverein Neubeuren. Kleine Chronik. . Schweres Eiſenbahnunglück bei Detroit. Nach einer Reutermeldung aus Newyork iſt der„Rote Pfeil“, der bekannte Newyork— Detroiter Expreßzug, bei der Station River Rouge, einem Vorort von Detroit, ent⸗ ben Krankenwagen ſind ſofort an die Unglücksſtätte geeilt. a Schwere Sturmſchäden auf den Kleinen Antillen. Ein von der Verwaltung der Inſel Dominica(Kleine Antillen) im engliſchen Kolonialminiſterium eingegangener Funkſpruch beſagt, daß auch dieſe Inſel unter dem Wir⸗ delſturm ſchwer gelitten hat. Alle Hafenanlagen ſind zerſtört. Auch von anderen Orten der Inſelgrupve kom— men ähnliche Meldungen. . Sechs Kinder verbrannt. An der Eiſenbahnlinie ſüdlich von Hurſt in der Provinz Ontario brach in nem Haus ein Brand aus, bei dem ſechs Kinder in den Flam⸗ men umkamen. Die Eltern und zwei andere Kinder konnten gerettet werden. Eine Hausangcebellte erlitt ſchwere Brandwunden. Der Brand iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß man verſucht hatte, das erlöſchende Küchenfeuer mit Benzin wieder in Gang zu bringen. 3. Stürme über Spanien. Mebrere ſpaniſch: Gegen⸗ den, beſonders im Süden, ſind von ſchweren Stürmen heimgeſucht worden, unter denen die Erntevorräte und die Reben zu leiden hatten. Bei Toledo wurden mehrere Dör— fer überſchwemmt. Ein Schienenweg iſt durch das Hoch⸗ waſſer abgeſchnitten und verkehr-unfähig gemacht worden. In den überſchwemmten Stallungen kamen 300 Stück Rindviel um. Lokales und Allgemeines. Hüte deine Zunge! Ein altes Sprichwort ſagt:„Jeder fege vor ſeiner Tür!“ Es mag dahingeſtellt bleiben, ob dieſe Weisheit von dem weiblichen Geſchlecht weniger beachtet wird als von dem männlichen, aber wer ſie beherzigt, wird ſich nicht ſelten Unannehmlichkeiten und Verdruß ersparen. Das gilt namentlich auch für die Unterhaltung über Verwandte und Bekannte. Wie vieles wird da allein unter dem Siegel der Verſchwiegenheit mitgeteilt. Be⸗ kanntlich das ſicherſte Mittel, um ein angebliches Geheim⸗ nis unter die Leute zu bringen. Es gibt Menſchen, die von einer förmlichen Sucht beſeſſen ſind, gewiſſe Dinge zu erfahren, und di? eine eigenartige Kunſt entwickeln, durch Kreuz- und Querfragen herauszulocken, was ein an⸗ derer in ſich verſchloſſen halten zu müſſen glaubt. Zu ſpät ſieht er dann ein, daß er ſich hat ausfragen laſſen, und er kann von Glück ſagen, wenn es für ihn ohne nach— teilige Folgen bleibt; denn dieſe zudringliche Neugier hat nicht ſelten weiter keinen Zweck als den, Stoff zum Wei⸗ tererzählen zu haben, ſelbſtperſtändlich mit unwillkürli⸗ chen oder auch willkürlichen Zuſätzen, Weglaſſungen, Ver— drehungen und Entſtellungen. Wie viel Unheil iſt ſchon durch Perſonen angerichtet worden, die als lebendige Läſterchronik und als wandelnde Zeitung gelten können, da ſie nicht eher ruhen, als bis ſie über alles und über jeden bis in die Einzelheiten unterrichtet ſind und darüber nachher mit einer wahren Wolluſt ausplaudern können! Sie werden von vielen ge— fürchtet, von vielen aber auch gar nicht ſo ungern ge— ſehen; denn die Zahl derjenigen iſt leider groß, die an dem, was anderen Uebles widerfahren iſt, ihre helle Schadenfreude haben, während ſie über das, was jenen Gutes begegnet, vor Neid berſten möchten. — Eine neue 45 Pfennig⸗Brieſmarle. Auf Anregung aus Wirtſchaftskreiſen hat die Reichspoſt nunmehr eine Freimarke für 45 Pfennige drucken laſſen, die bereits jetzt bei den Poſtämtern ausgegeben wird. Die Marte iſt vor allem für die Freimachung von Einſchreibebriefen innerhalb Deutſchlands beſtimmt. — Neichsunſallverhütungswoche. Der Verband der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften veranſtaltete mit Zu- ſtimmung und unter Mitarbeit der zuſtändigen Behörden, insbeſondere des Reichsminiſteriums des Innern, des preußiſchen Miniſteriums für Volkswohlfahrt, des Reichs- ausſchuſſes für hygieniſche Volksbelehrung, des preußiſchen Landesgeſundheitsrats, des Reichsgeſundheitsamtes nd des Roten Kreuzes im Janugr 1929 eine Reichsn ill⸗ verhütungswoche. Die Veranſtaltung lehnt ſich an den Gedanken der Reichsgeſundheitswoche an und dürfte ähnlich wie die ſozialpolitiſche Dauerſchau im Reichsarbeitsminiſte⸗ rium von großer bevölkerungs⸗ und ſozialpolitiſcher Be— deutung werden. — Am 30. Oktober Weltſpartag. Der Weltſpartag für Deutſchland iſt mit Zuſtimmung aller in Frage lommenden Verbände auf den 30. Oktober(bisher 31. Oktober) feſt⸗ geſetzt worden. Die Propaganda des Weltſpartages 1928 wird entſprechend den Vereinbarungen zwiſchen den drei großen Gruppen, Sparkaſſen, Banken und Genoſſenſchaften, in der Weife vor ſich gehen, daß die einzelnen Gruppen, wie bisher, ihre Sparpropaganda betreiben. wobei es nur ſelbſtverſtändlich iſt, daß ſich alle Beteiligten in den Gren⸗ zen des Wettbewerbs⸗Ablommens vom Frühling ds. Is. alten. Im Intereſſe der Erſparung eines übermäßigen oſtenaufwandes wird gegebenenfalls an einzelnen Plätzen auch eine gemeinſame Propaganda ſtattfinden. Winke und Natſchlaͤge. Das Kochen von Mar piclade und Gelee. Marmelade und Gelee müſſen längere Zeit kochen, damit die überflüſſige Flüſſigkeit verdunſtet und dadurch die nötige Feſtigkeit dieſer Fruchtſpeiſen eintritt. Hier⸗ bei muß fortdauernd gerührt werden und oftmals brennt die Marmelade noch an. Gelee dagegen bekommt durch zu langes Kochen eine weniger ſchöne, dunklere Farbe und verliert außerdem das Gallertartige, es wird zähe. Alles dies läßt ſich vermeiden, wenn Marmeladen ſowohl wie Gelees in einem möglichſt großen Bratpfanne hergeſtellt werden. Hierbei iſt die Verdunſtungsfläche eine bedeutend größere und die Maſſe dickt daher ſchneller ein. Während man nun Gelee am beſten auf offener Flamme oder wenigſtens auf dem Herde kocht, iſt es bei Marmeladen vorzuziehen, ſie im nicht zu heißen Brat⸗ ofen fertig zu kochen. Hier wirkt die Oberhitze mit, die Auterhitze aber iſt ſo ſtark, daß das Mus anbrennen lönnte. Es muß trotzdem von Zeit zu Zeit umgerührt werden, um die Bildung einer Kruſte auf der Oberfläche zu vermeiden. Wenn die Marmelade fertig iſt, füllt man ſie in Steinlruken und ſtellt dieſe nochmals in den Ofen. Man benutzt jetzt die Oberhitze dazu, eine Kruſte bilden zu laſſen, die die Marmelade vor der Entwicklung von Schimmelpilzen ſchützt. f Der Sonntag und was er uns brachte. Der Sommer iſt bald verpraßt. Geſtern ſchenkte uns der Himmel nochmals einen ſchönen, ſonnigen Som⸗ mertag, der allerdings gegen Abend und in der Nacht eiuer empfindlichen Kühle weichen mußte. Der Sommer iſt gleich verpraßt. Der Herbſt naht mit Rieſenſchritten. Nichts hemmt den raſtloſen Lauf der Zeit. Es kommen Frühling, Sommer, Herbſt und Winter, ſie kommen und ſie gehen, und wir— wir werden alt dabei und gehen auch, über kurz oder lang, den Weg alles Irdiſchen. Der heraneilende Herbſt, die welkenden, fallenden Blätter, er ⸗ innern uns ſtark an das Vergängliche— Kismet—— * Diejenigen Vereine, die geſtern noch Feſte im Freien beranſtalteten, hatten Glück gehabt. Zu dieſen Glücktichen zählt auch der eifrige und ſportbegeiſterte Radfahrer ⸗ verein„Eintracht“, der im Auftrage der Deutſchen Radfahrer Union verſchiedene Bezirksmeiſterſchaften aus⸗ fahren ließ. Die Rennen, die nachm. vor ſich gingen, waren ſehr gut frequentiert und wurden von bekannten erſtklaſſigen Fahrer beſiritten und ſehr gute Zeiten erzielt Anſchließend fand ein Waldfeſt ſtatt, bel dem ſich die Radſportler mit Angehörigen und Gäͤſten, unter der gelb ⸗ grünen Decke des mächtigen Eichwaldes, bei den frohen Klängen der Feuerwehrkapelle und eifrigem Pokulieren erholten, von den Strapazen und Mühſeligkeiten der Woche. Durch eine Preisverteilung wurden die Sieger geehrt. a Der Arbeiter⸗Samariter- Bund, der ſich zuſammengefunden hat, um gegen ſeine Mitmenſchen durch geſchulte Kräfte allzeit hilfsbereit zu ſein, veranſtaltete geſtern nachmittag um 1 Uhr in der brachliegenden Fabrik „Moenanta“ eine Geländeübung, die ſehr gut verlief und bewies, daß der A. S. B. im Falle der Gefahr einen be · grüßenswerten und notwendigen Helfer darſtellt. In dem anſchließenden Gartenfeſt im Waldſchlößchen, fanden fich die Samariter mit ihren Angehörigen und Freunden zu einigen gemütlichen Stunden zuſammen. * Der Turnerbund weilte mit einer großen An⸗ zahl von Aktiven, Paſſiven und Angehörigen bei dem Gauturnfeſt in Heddesheim um der Sache des Turnvaters Jahn zu dienen. Die Aktiven konnten unter ſtarker Kon ⸗ kurrenz wie Weinheim und 1846 Mannheim verſchtedene ſchöne Preiſe erzielen. Nach froh verlebten Stunden in munteren Turnerkreiſen ging es nach 7 Uhr, unter den Klängen des Trommlerkorps, wieder der Heimat zu. * Die Sportvereinigung Amicfitis abſol⸗ vierte das 2 Verbands treffen in Rheinau und mußte nach einem barten, ſtets ſpannenden Splele das unent⸗ ſchieden(O0: 0) endete, mit einem Punkt nach Hauſe gehen. Die„Grünen“ ſplelten ohne Gölz. Rheinau hatte etwas mehr vom Spiel. Beiderſettig wurden glänzende Chancen vermaſſelt. Daß die„Grünen“ nicht verloren, verdanken ſie der guten Hintermannſchaft, die ein Bollwerk in der Mannſchaft iſt. Von weiteren Neſultaten im Kreiſe Un⸗ terbaden hören wir folgende: Rheinau— Viernheim 0:0 Weinheim— 07 Mannheim 71 Käfertal— 1913 Mannheim 1:1 Phönix Mannheim— Feudenheim 2:0. * Das Central⸗Theater hatte in ſeinen leßten Spieltagen einen guten Beſuch zu verzeichnen. Harry Piel, der große Abenteurer und Held der Senſationen wird von allen Kinobeſuchern immer mit Begeiſterung begrüßt.„Unter falchem Berdacht“ iſt einer ſeiner beſten Füme. Weiter„Frühere Verhältniſſe“ ein lustiges Schau · ſpiel mit erſtklaſüger Beſetzung von bekannten Fllmſchau⸗ ſptelern. Ferner wirkt noch der berühmte, deutſche Humoriſt Otto Reutter im Film mit. Ein gutes Pro- gramm, das heute Abend noch einmal vorgeführt wird und beſtens empfohlen werden kann. 0 In den Tanzſälen und Gaſthäuſern herrſchte der übliche Sonntags betrieb.— Vom F iſt weiter nichts Wichtiges zu melden. So kann man annehmen, daß der Sonntag, auch in Bezug auf Vergehen gegen Recht und Geſetz, gut verlaufen iſt. e