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Der Um⸗ weg für den Durchgangverkehr geht über Biernheim⸗Heddesheim⸗Käfertal. Die auf⸗ geſtellten Schilder ſind zu beachten. Zu⸗ widerhandlungen werden zur Anzeige ge⸗ bracht. Darmſtadt, den 7. September 1928. Provinzlaldirektion Starken burg J. B.: Haberkorn Obige Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 17. September 1928. B: Roos. Heſſiſche e e Viernheim Farben für alle Zwecke, heſonders hart trocknende Fußbodenfarben ferner ſämtliche Lacke, Luft, Coyol, Bernſtein, Heiz⸗ körpe, ete Firnis, Terpentinöl, Sieccatia Car bolineum, Fußbodenöle, Wachs⸗ öl, Glanzöl, Parkett⸗ und Bohner wachs Wachsbeizen vie Loba, Büffel, Globus auch flüſſig. Abbeizmittel in Pulver und Salten Bronzen offen und in Packungen Leim, Pinſel große Auswahl, Glas⸗ papier ete. in bekant guten Qualitäten bei hilligſter Berechnung Flora- Drogerie Tel. 108 E. Richter Tel, 108 lieſert Koche mit Gas! Kaufen Sſie ſich ſofort etnen Gasherd Val. 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Belte ban Anzeigenprelſe: Dis einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annonten⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Aulsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die i an bestimmt vorgeſchriedenen Tagen, kann jedoch eine Wewähr nicht übernommen l stizen ven 5 Nr. 219 Mittwoch, den 19. September 1928 45. Jahrgang Neues in Kürze. i:„Graf Zeppelin“ ift um 3,30 Uhr nachmittags zum Werkſtätteuflug aufgeſtiegen. 2: Das Reichskabinett hat nach dem Bericht des Reichs⸗ kanzlers über vie Genfer Verhandlungen die Haltung des Kanzlers und der deutſchen Delegation einſtimmig gebilligt. z6: Der Chef der Marineleitung, Admiral Zenker, wird Ende September aus dem Dienſt ausſcheiden. Nachfolger wird Vizeadmiral Dr. h. c. Raeder. z6: In Geuſer gut unterrichteten Kreiſen erwartet man, daß die diplomatiſchen Räumungsverhandlungen Mitte Ok⸗ 15 5 auf dem Wege eines Notenaustauſches beginnen werden. Nußland⸗Probleme. 2. Spät, wenn man bedenkt, daß es eigentlich 1922 nach Rapallo oder wenigſtens 1925 nach Abſchluß des geutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsvertrages der richtige Augen⸗ lick geweſen wäre, aber immerhin doch noch rechtzeitig genug für die Vorbereitung der deutſch⸗ruſſiſchen Wirt⸗ chaftsverhandlungen, die im November wieder aufgenom⸗ bei werden ſollen, hat ſich der„Rußland⸗Ausſchuß der eutſchen Wirtſchaft“ gebildet, der wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade ein Gegengewicht gegen die Macht des ruſſiſchen Außenhandels-Monopols darſtellt, oder doch darſtellen könnte, wenn man ihn richtig und ohne falſche Bewertung politiſcher Geſichtspunkte zu organiſieren und arbeiten zu laſſen verſteht. Das wird nicht ganz leicht ſein, denn ſchon jetzt erhebt ſich das Geſchrei über einen angeb⸗ lichen Angriff gegen das offizielle ruſſiſche Handelsſyſtem. Naturgemäß geht dieſe Gegenpropaganda nicht von offizieller ruſſiſcher Seite aus, ſondern von den Vertre⸗ tern der kommuniſtiſchen Ideologie, die den deutſch⸗ruſſi⸗ ſchen Wirtſchaftsausſchuß als ein Inſtrument des Wuchers und der Erpreſſungspolitik zu verketzern verſuchen. Es dürfte alſo notwendig ſein, die Dinge möolichſt unzwei⸗ deutig zu klären, damit man ſich auf ruſſiſcher Seite voll⸗ kommen klar darüber wird, was Deutſchland will, was für Lehren es aus den Erfahrungen der letzten Jahre ge⸗ zogen hat und zu welchen Zugeſtändniſſen man ſich be⸗ quemen muß, wenn man zu Deutſchland in erſprießlichen Beziehungen treten will. g Es hat, wie geſagt, ziemlich lange gedauert, ehe man 15 in Deutſchland dazu entſchloß, dem mächtigen Wirt⸗ ſchaftsfaktor, als welcher ſich das ruſſiſche Außenhandels⸗ monopol darſtellt, einen wenigſtens der Tendenz nach wenn auch nicht dem Umfange nach, annähernd ebenbür⸗ tigen Faktor gegenüberzuſtellen. Pläne dieſer Art, wie der einer„Oſthandels⸗Bank“ oder der Beſtellung eines deutſchen„Wirtſchaft⸗Botſchafters“ in Moskau ſind eben ſo oft erwogen, wie man ſie aus Rückſicht auf die Emp⸗ findlichkeit und das Mißtrauen der Sowjetregierung wie⸗ der fallen ließ. Die Bildung von Sonderausſchüſſen der deutſchen Induſtrie und Wirtſchaft für das Rußland⸗Ge⸗ ſchäft genügte auch nicht, da nur eine von keiner Seite 0 durchkreuzende, einheitlich dirigierte Wirtſchaftspolitik die Unterlegenheit wettmachen konnte, in der die deutſche Induſtrie und Wirtſchaft von vornherein der ruſſiſchen Staatshandelsorganiſation gegenüber ſtand. Selbſtver— ſtändlich ſtehen hierbei in vorderſter Linie Fragen der Preispolitik, der Kreditpolitik und der Verkehrspolitik. Allein zur Bewältigung dieſer Fragen in dem poſitiven und freundſchaftlichen Sinne, in dem man ſie gelöſt zu ſehen wünſcht, gehört vor allen Dingen die Möglichkeit reibungsloſer Erledigung aller techniſchen und ſonſtigen Einzelheiten. a N g Es muß noch einmal darauf hingewieſen werden, daß die Urſache des Abbruchs der deutſch-ruſſiſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen die Art des Vorgehens der ruſſiſchen Be⸗ hörden gegen Vertreter der deutſchen Induſtrie war. Es ſoll nicht noch einmal auf die Einzelheiten jener uner⸗ quicklichen Affäre, die Rußlands Wirtſchaftsentwicklung gefährlich zurückgeworfen hat, eingegangen werden. Es mag nur auf Einzelheiten der praktiſchen Auslegung. des deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsabkommens vom 12. Okto⸗ ber 1925 hingewieſen werden. Da iſt die Frage der Frachtſchiffahrtsdiktatur, die Rußland dank ſeines Mono⸗ pols im Rußland⸗Geſchäft ausüben kann, da iſt die diffi⸗ zile Frage der ruſſiſchen Deviſenausfuhrbeſtimmungen, die ſowohl das große Geſchäft, wie den Pripatverkehr Jwi⸗ ſchen Deutſchland und Rußland in der peinlichſten Weiſe behindert; da iſt ferner das untragbare Verhalten der tuſſiſchen Behörden in der Frage der Erteilung von Aus⸗ reiſeoſſen an in Rußland lebende Ausländer, endlich die Frage der Zulaſſung deutſcher Anwälte bei den Sowjet⸗ gerichten und viele andere Kleinigkeiten, die in ihrer Ge⸗ ſamtheit einen reibungsloſen Geſchäftsverkehr beinahe un⸗ möglich machen. i a f a. Wenn man allerdings lieſt, mit welcher Hingahe ſich auch die deutſche kommuniſtiſche Preſſe in den Dienſt der Schaffung einer Mißtrauensatmoſphäre ſtellt, ſo ſtimmt einen das doch bedenklich. Wenn die nüchterne 916 55 tierung der Notwendigkeit, die deutſchen Wirtſchaftsinter⸗ eſſen vor dem Preisdrücdunasſuſtem der ruſſiſchen Außer Dandelsſtellen zu ſchutzen— ein Syſtem, das in vielen Fällen mit geradezu meiſterlichem Raffinement geübt wurde— als Verſuch der Vorbereitung einer Wucherkam⸗ pagne gedeutet wird, wenn der Hinweis auf die außer⸗ ordentlich ſchwierige kreditpolitiſche Lage Deutſchlands, die über die bisher gewährten 360 Millionen Mark hinaus⸗ sehende Kredite nicht mehr ermögliche, interpretiert wird als vorſätzliche Erpreſſungspolitik, ſo muß man auf ruſſi⸗ ſcher Seite ſchon ein ſehr feſtes Rückgrat gegenüber den Angriffen aus der eigenen Partei haben, wenn aus den im November wieder aufzunehmenden deutſch-xuſſiſchen Be⸗ ſprechungen poſitive Reſultate hervorgehen ſollen. Rücktritt des Chefs der Marmeleitung. Admiral Zenker geht wegen der Lohmannaffäre. Berlin, 18. September. Ende September wird der Chef der Marineleitung, Admiral Zenker, aus dem Dienſt der Marine, der er 39 Jahre angehörte, ausſcheiden. f Admiral Zenker war zu dieſem Schritt bereits ent- ſchloſſen, als er dem Reichstag in der ſogenannten Loh⸗ mannaffäre Rede und Antwort ſtand, da er ſich als Chef der Marineleitung, alter ſoldatiſcher Tradition ge⸗ mäß, für die Verfehlungen ſeines Untergebenen mitver⸗ antwortlich fühlte. Nur ſein Pflichtgefühl hat ihn damals veranlaßt, bis zur endgültigen Regelung dieſer uner⸗ quicklichen Angelegenheit auf ſeinem Poſten auszuharren und erſt jetzt zu dem dienſtlich günſtigſten Termin um ſeine Verabſchiedung nachzuſuchen. Der Entſchluß iſt ihm dadurch beſonders erleichtert worden, daß er den Mieder⸗ aufbau der Marine durch die endgültige Bewilligung der erſten Rate des Panzerſchiffes A für geſichert anſieht. ö Als Nachfolger iſt der bisherige Chef der Marine⸗ ſtation der Oſtſee, Vizeadmiral Dr. h. c. Raeder, vor⸗ geſehen. Vizeadmiral Raeder iſt im Jahre 1894 in die Marine eingetreten, ſeit dem 1. April 1925 Vizeadmiral. Wäh⸗ rend des Krieges war er Chef des Stabes hei dem Be⸗ fehlshaber der Aufklärungsſtreitkräfte, Admiral Hipper, und hat als ſolcher verdienſtvollen Anteil am Gefecht bei der Dogger-Bank und der Seeſchlacht vor dem Skageral. Das Kabinett iſt einig. Billigung der Haltung des Reichskanzlers. Berlin, 18. September. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichskanzler berichtete nach ſeiner Rückkehr am Vormittag dem Reichskabinett über die in Genf geführten Verhandlungen. Das Reichslabinett billigte einſtimmig die Haltung des Reichs⸗ kanzlers und der deutſchen Delegation und dankte dem Reichskanzler für ſeine geſchickte und tatkräftige Führung der Verhandlungen. Die Nplomatenzunſt hat das Wort. Die Tagungen beginnen im Oktober. O Genf, 18. September. In hieſigen gut unterrichteten Kreiſen erwartet man. daß die diplomatiſchen Ränmungsverhandlungen Mitte Oktober auf dem Wege eines Notenaustauſches durch die Botſchafter in den alliierten Hauptſtädten beginnen werden. Während der Dezembertagung des Rates ſoll dann eine neue Zuſammenkunft der ſechs intereſſierten Mächte ſtattfinden, zu der Belgien ausdrücklich zugelaſſen werden ſoll, da die belgiſche Regierung an ſich an der Dezember⸗ tagung des Rates als Nichlratsmiiglied teilnimmt. Wachſende Anzufriedenheit! Der Stand der Rheinlandfrage in Paris: In einer Würdigung des Ergebniſſes der Vorbeſpre⸗ chungen uͤber die Rheinlandräumung übt„Ech o de Pa⸗ ris“ heftige Kritik an Briands Genfer Verhandlungs⸗ taktik indem es die Behauptung aufſtellt, die in Genf vorgeſchlagenen Pläne bedeuteten eine Schädigung der franzöſiſchen Intereſſen. Das Blatt hebt weiter hervor, daß bet den Genfer Ver⸗ handlungen niemals das Sagrgebiet erwähnt worden ſer und ſtellt feſt, daß mit der Räumung des Rheinlandes auch f die Saarfrage i 8 aufgerollt werden müſſe, da das Saargebiet für Frankreich nür für die Dauer der Beſetzung des Rheinlandes von Wert ſei. in London: In einer Würdigung des Ergebniſſes der Genfer Sechsmüchte⸗Beſprechungen aiht die Fimes“ der Anſicht Aus⸗ drud, daß ein wirtucher Fortſchritt nicht erzielt worden ſet. Weſentlich ſei im Augenblick, daß die Mächte übereingekom⸗ men ſeien, die Arbeit des Ausgleichs fortzuſetzen und einen ernſten Verſuch zu machen, die bei⸗ den noch ungelöſten Hauptprobleme Europas zu regeln. Die Schwierigkeiten eines ſo bedeutſamen Werkes ſeien ganz un⸗ verkennbar, umſomehr, als zu der Rheinlandfrage und der Frage der Reviſion des Dawesplanes auch die Frage der alliierten Kriegsſchulden hinzukomme. Die Verhandlungen würden daher dornig. ſein. ö in Brüſſel: Im„Peuple“ erklärt de Brouckere, daß die in Genf angeknüpften Beſprechungen über die Rheinlandräumung ſehr langwierig und verwickelt ſein würden und als Ergebnis, die Unmöglichkeit beweiſen würden, eine Verſtändigung zwi⸗ ſchen den Völkern herbeizuführen. de Brouckere befürchtet, daß der Kleinmut der Staatsmänner die Gelegenheit verpaſſen laſſe, den Frieden zu feſtigen. in Nom: Unter der Ueberſchrift„Wir und die Beſetzung des Rheinlandes“ unterſucht der faſchiſtiſche„Tevere“ die Hin⸗ tergründe der Rheinlandbeſetzung. Der ſtrategiſche Zweck Frankreichs ſei nicht nur für Deutſchland, ſondern auch für die übrigen im Völkerbund ſitzenden Großmächte unannehm⸗ bar. Frankreich habe vergeſſen, daß die Rheingrenze durch einen von England und Italien unterzeichneten Pakt garan⸗ tiert ſei. Wenn Frankreich dieſe Garantie nicht genüge, könnte es ja vielleicht auch je ö ein Beſatzungsregiment nach Rom und London als Sicherheitsgarantie entſenden wollen. Das Rheinland als militäriſches Pfand ſei für Italien undenkbar. Daß auch der finanzielle Grund der Rheinlandbeſetzung fort⸗ falle, empfiehlt der„Tevere“, Amerika ſolle aui die Bezahlung ſeiner Kriegsguthaben verzichten. Die von Deulſchland an die Dawesgläubigen bezahlten Summen wanderten ja doch ſchließlich als Kriegs⸗ ſchuldtilgung nach Amerika. Aenderung des Dawesplanes nur mit Amerikas Genehmigung. y Newyork, 18. September. Zu den Genfer Sechsmächtebeſprechungen wird von amtlicher Waſhingtoner Seite erklärt, daß die amerikani⸗ ſche Regierung ſich erſt aus den amerikaniſchen Zeitungen unterrichten müſſe. Eine Aenderung des Dawesplanes könne nicht ohne Zuſtimmung der Pereinigten Staaten erfolgen, da Amerika mit 21 v. H. an den Daweszahlun⸗ gen intereſſiert ſei. Dieſe Erklärung zeigt erneut, daß Amerika an einem inoffiziellen Beobachter bei den zu erwartenden Verhand⸗ lungen intereſſiert iſt, es werde ſich aber weigern, an Beſprechungen teilzunehmen, die unter Umſtänden zu einer Verbindung der Frage der Kriegsſchulden mit der der Reparationen führen könnten. Der Kongreß hat mit Ausnahme des franzöſiſchen Schuldenabkommens fämt⸗ liche anderen Schuldenabkommen ratifiziert und müßte im Falle einer Aenderung erneut gefragt werden. Als wahrſcheinlich wird nun angenommen, daß der Kongreß eine Aenderung nicht billigen werde. Was den Verkauf der Eiſenbahnebligationen angehe, ſo bezeichnet man dieſe als eine Frage, über die die Bankiers enkſcheiden müßten In Finanzkreiſen wird betont, daß eine Trans⸗ aktion von derartig ungeheurem Ausmaße in abſehbarer Zeit auf amerikaniſchem Marke unmöglich ſei. Aus allem klingt immer wieder die Befürchtung heraus daß Deutſchland ſich von den Allfierten in eine Front gegen Amerika bringen kaiſen könnte. Nach dem„Journal of Commerce“ glaubt man in . amtlichen amerikaniſchen Kreiſen, daß eine lange Reihe. von Konferenzen zwiſchen den intereſſierten Mächten ein⸗ ſchließlich Ameriſa bis zur Löſung der Reparationsſrage notwendi, ſei. Die Räumung des Rheinlandes ſei eine der erſten Vorausſetzungen. Solange fremde Truppen auf deutſchen Boden ſtänden. müſſe Deutſchland hafür zahlen, wodurch die Reparationen erhöht würden. Amt⸗ lich wird noch erklärt, daß im Falle der Entſendung eines nichtoffiziellen Beobachters zu den in Frage kommenden Verhandlungen, dieſer dahin inſtruiert werden mürde, ſtärkſte Zurückhaltung zu üben. Amerika, Frankreich und die Neparatiousfrage. Berlin. 18. Sept. Die„Nationalliberale Korteſpon⸗ denz“ bringt einen Artilel über das vorläufige Genſer Ergebnis, der von oſſenbar lehr aut umerrichtetet Seite ſtammt. Als weſentlie, wird zunächſt hervorgehoben, daß in dem gemeinſamen Kommunique von einer Nerquidung der Revargtions⸗ mit der Näumungsfrage mil keinem Wort die Rede ſei Die deutſche Delegation hahe an der Auffaſſung feſtgehalten, daß die Beſetzungszeiten von ſelbſt abliefen, gleichgültig, wie ſich die Arbeit der Repa⸗ rationskommiſſion geſtalte. Immerhin ſei die Einſetzung dieſer Kommiſſion er⸗ reicht und die Notwendigkeit einer endgültigen Reviſion des Dawesabkommens einſeitig anerkannt worden. Die Verhandlungen würden uns Gelegenheit geben, von neuem die Einberufung der Daweskommiſſion und neu⸗ traler Sachverſtändiger vielleicht noch im Laufe des Win⸗ ters zu beantragen. Obſchon von Amerika erſt nach den Wahlen eine endgültige politiſche Mitwirkung und Stel⸗ lung zu erwarten ſei. könnten bereits heute die Vorarbei⸗ ten geleiſtet werden. Als beſonders bemerkenswert wird alsdann die Hinzuziehung eines japaniſchen Sachverſtändi⸗ gen zu den Vorverhandlungen bezeichnet, woraus ſich er⸗ gebe. daß die deutſche Regierung ſchon jetzt den Gefahren vorbeuge, die aus einer Verquickung der Reparations⸗ frage mit der Frage der interalliierten Schuldenregelung entſtehen können. Deutſchland wolle ſich in diefer Schuldenfrage nicht in eine europäiſche Einheitsfront gegen Amerika drängen und gewiſſermaßen als Sturmblock der anderen gegen Amerika benutzen laſſen. Das dringende Intereſſe, das Frankreich an einer Regelung der deutſchen Neparations⸗ frage an und für ſich habe, werde es ſchon im Jahre 1929. wo es mit 430 Millionen Dollar nach zehnjähriger Stundung den Kaufpreis für die von Amerika über⸗ nommenen Warenbeſtünde begleiche und ſich im Zuſam⸗ menhang damit über die Ratifikation des Mellon⸗Be⸗ rengersAblommens eutſcheiden müſſe, zum Einlenken zwingen. Verſuchsanſtalt und Luflſchiffbau. Eine Aeußerung des Reichsverkehrsminiſteriums. V Friedrichshafen, 18. September. Allmählich beginnt ſich das Dunkel über der Ange⸗ legenheit der Fahrtgenehmigung für L 3 127 etwas u lichten. Die Deutſche Verſuchsanſtalt für Luftfahrt hält die Verſuche, die man in den Werkſtätten und am fertigen Schiff mit der Verwendung von Triebgas an⸗ geſtellt hat, offenbar für nicht ausreichend, um die Un⸗ bedenklichkeitserklärung abgeben zu können, die die Vor⸗ ausſetzung für die Fahrtgenehmigung durch das Reichs⸗ verkehrsminiſterium iſt. 8 Umfo unverſtändlicher aber iſt die Tatſache, daß die Verſuchsanſtalt die Durchführung der für notwendig ge⸗ haltenen Werkſtättenfahrt mit Benzolverwendung nicht mit allen Mitteln gefördert hat. Was ſoll man dazu ſagen, wenn eine zuſtäadige Ber⸗ liner Stelle erklärt, daß„nach übereinſtimmender An⸗ ficht der Ingenieure des Luftſchiffbaues Zeppelin und der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftſchiffahrt im In⸗ tereſſe des Brandſchutzes vor Verwendung des Sprit⸗ gaſes noch die Fragen der Rücſchlagsgefahr für Moto⸗ Tenölbindungen und der Durchlüftung zu klären ſind?“ Nach glaubhafter Verſicherung der erfahrenen Fried⸗ richshafener Luftſchiffbauer iſt nicht die geringſte Gefahr wit der Spritgasverwendung verbunden; die Brennbar⸗ keit des Blaugaſes iſt bekanntlich geringer als die der Benzindämpfe und des Knallgaſes, ſodaß durch die Spritgasverwendung die Betriebsſicherheit gegenüber dem bisherigen Zuſtand ſogar erhöht wird. Die Zulaſſung des Zeppelinluftſchiffes. Berlin, 18. Sept. Das Reichsverkehrsminiſterium ver⸗ öffentlicht zu den in einigen Zeitungen verbreiteten Darſtel⸗ kungen, die von Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Neichsverkehrsminiſterium und dem Luftſchiffbau Zeppelin ſprechen, eine Erwiderung, in der es u. a. heißt, daß die Verſuchsanſtalt für Luftſchiffahrt den vom Luftſchiffbau Zeppelin vorgeſchlagenen Marinebau⸗ vat a D. Beſch beauftragt habe, die dem Luftſchiffweſen eigenen Fragen zu prüfen. Die Ausſtellung der Erklärung, die von der Beantwortung einer auf ſtatiſchem Gebiete lie⸗ genden Anfrage abhängig geweſen ſei, habe nicht vorher er— ltden können, da der Luftſchiffban Zeppelin ert auf telearaphiſche Rückfrage in letzter Stunde geantwor⸗ 2 42 E (Schluß.) Er hielt ſich die Hände vor die Augen, als ob ihm grauſe. Tonlos ſprach er die letzten Worte: „Schon wenn der Schatten eines Ungläubigen den Gläu⸗ bigen trifft, iſt er entehrt. Ihr ſolltet ein Ende machen, Miinheer und Euch hüten vor dem Schatten des Unreinen.“ Langes Schweigen. Ein Blickverſtändigen der drei Soldaten. Dann ein ruhiges:„Warten Sie im Vorraum, Hindu. Wir rufen Sie.“ Der Inder ging. Sie riefen ihn nicht. Nach einer Viertelſtunde ſchickte ihn einer der Adjutanten nach Hauſe. Die drei waren ſich einig, was zu geſchehen hatte. Die in Batavia würden ſich gleichermaßen einig werden. 12. Es war wie das Grollen im Lawu. Für Mac unſichtbare Kräfte ſchürten die Glut und warfen in den dampfenden Krater Schuld auf Schuld, auf daß er ſte ausſpeie mit einem Male. Des alten Zelle Eingabe an die Behörde, Anwalt Hys⸗ manns Verwendung in Sachen Trautes, Karas Bericht auf der Militärkanzlei, die Ausſagen der heimiſchen Zeugen, ſein Vorleben in Batavia, ſeine Nächte bei Nahs, alles wirkte zuſammen verdichtete ſich zu einem häßlichen Bilde und veranlaßte die Verantwortlichen im Intereſſe des Staatsanſehens und des ſeiner Repräſentanten zu ſchnellem und lautloſem Handeln. „Sofortige Dienſtentlaſſang und Verſetzung zur Erſatz⸗ truppe“ lautete das einſtimmige Urteil in Sachen Mac Leods. Als es dem Verfemten zugeſtellt wurde, war er ruhig und kalt. Er las lediglich den Beſchluß. Die Begründung ſchenkte er ſich. Er kannte ſie ja. tet habe. Auch die Woriage eines Huftpfuchtverſicherungs⸗ vertrages ſei erſt jetzt erfolgt. 179 Das Reichsvertehrsminiſterium ſet ſtets beſtrebt ge⸗ weſen, dem großen Frievrichshafener Unternehmen mög⸗ lichſte Förderung angedeihen zu laſſen und werde dies auch fernerhin tun. Vor der erſten Fahrt des„Graf Zeppelin“. Friebrichshafen, 18. Sept. Kurz vor drei Uhr wurde von Dr. Eckener der Befehl gegeben, das Luft⸗ ſchiff zum Start bereit zu machen. Um 2,55 Ahr wur⸗ den die Tore der rieſigen Halle geöffnet. Auch die Haltemannſchaften hakten ihre Bereitſchaftsſtellung ein⸗ genommen. Man wartete nur noch auf die Abſper⸗ rungsmannſchaften der Schupo, denn es hatte ſich im Laufes des Tages ſehr raſch herumgeſprochen, daß„Graf Zeppelin“ ſeinen erſten Aufftieg in den Nachmittagsſtun⸗ den unternehmen werde. Der Anſturm des Publikums war daher außerordentlich ſtark. Auf der Höhe zwiſchen dem Bodenſee und der Halle haben zahlreiche Photogra⸗ phen und Kinooperateure Aufſtellung genommen. Auch ein großer Apparat einer amerikaniſchen Geſellſchaft zur fun nahme eines ſprechenden Films hatte Aufſtellung ge⸗ funden. „Graf Zeppelin“ geſtar tet. Das Luftſchiff iſt um 3,20 Uhr aus der Halle ge⸗ nommen worden und zehn Minuten ſpäter zum Werk⸗ ſtättenflug aufgeſtiegzn. In einer Höhe von etwa 100 Metern überflog es den kurzen Streifen zwiſchen dem See und der Halle, um dann die Richtung gegen Lindan einzuſchlagen. Kleine politiſche Meldungen. Geuf. Briand und Cuſhendun verlaſſen vorausſichtlich „Ende der Woche Genf. Die franzöſiſche Vertretung im Völ⸗ kerbundsrat übernimmt Paul Bonocur. 5 Konſtantinopel. In der Türkei iſt eine neue karfunkel⸗ artige Krankheit ausgebrochen. In der Gegend von Adria⸗ nopel ſind 20 Perſonen an der Krankheit geſtorben. Moskau. Das Präſidium des Zentralvollzugsausſchuſ⸗ ſes der Sowjetunion hat beſchloſſen, den Stellvertreter des An nunkommiſſars, Litwinow, zu ermächtigen, den Kellogg⸗ aa zu unterzeichnen. Aus dem In⸗ und Auslande. Hindenburg über den Empfang in Oberſchleſten. Oppeln, 18. Sept. Bei einer Unterhaltung mit Vertretern der oberſchleſiſchen Preſſe äußerte ſich Reichs präſident v. Hindenburg u. a. auch über die Eindrüae ſeiner Oberſchleſienfahrt. Er betonte, daß er nach den ſchweren Schickſalsſchlägen, die über das oberſchleſiſche Land dahingegangen ſeien, einen ſo herzlichen Empfang, mie er ihm jetzt bereitet worden ſei. nicht erwartet hatte GOGO Je Sparen dell wenn Sie lhre 8 G HU HN E bei der Menanta Schug Besonlanstall uad Rathausstr. 8- gegenüb. d. Apotheke reparieren lassen. Sohnellate Lieferung bei Ga- rantie und Haltbarkeit— SOS Was man erlebt hat, braucht man nicht ſchwarz auf weiß zu ſehen, um es zu wiſſen. Und wohl zum erſten Male in ſeinem zerriſſenen und von Leidenſchaft gehetztem Daſein, ſetzte auch er ſich dahin. wo ſeine Frau ſo oft geſeſſen hatte; auf die Treppenſtufe. „Ein Lump wird auch auf einem Throne kein König,“ dieſe Worte fieles ihm ein. Er lächelte. Traute, die an ihm vorbei mußte, wunderte ſich über den Daſitzenden. Sie gewahrte das Dokument mit dem amt⸗ lichen Siegel. Da wußte ſie, was ihm geſchehen war. Sie ſah auch wie das Blatt zitterte in ſeinen Händen. Und ſah zum erſten Male, daß ſein Haar faſt weiß war. Das alles war ihr als Tatſache gegenwärtig, in der Empfindung fern. Nein, ſie fühlte nichts mehr für ihn. Weder Teilnahme noch Haß. Der war ihr ein Fremder, der auf der Treppen- ſtufe hockte. Mac nahm von ſeiner Frau keine Notiz. Was ging ihm die an. Er überlegte und rechnete. Was war denn im Grunde?— Nichts! Eine Gehalts⸗ reduzierung auf ein Drittel. Hart, gewiß, aber nicht troſtlos. Noch blieben ihm Ario Nahs und Anthje Darijah. Es blieben ihm Schönheit und ein gaſtliches Haus. Dahin ging er. Der Leibdiener empfing ihn. „Wo iſt dein Herr?“ „Verreiſt, Mijnheer.“ antwortete der Djonkes— und lächelte. 5 Er ging zu Anthje Darijah. Die Mutter öffnete. „Wo iſt Juffrouw?“. „Fort, Mijnheer,“ antwortete die Mutter Er ging nach dem Caſino. Die Ordonnanz ſtand ſtramm. „Wo ſind die Offiziere?“ „Zum Bahnhof, Herr Hauptmann, den neuen Herrn Hauptmann holen, antwortete die Ordonnanz— und lächelte auch. as alte Lied: Der König iſt tot— es lebe der König! Und Mac wußte, daß er das Spiel verloren hatte. Tod⸗ ernſt ſchritt er dem Ausgang zu. Draußen grüßte der lächelnde Tag. Die Sonne empfing ihn und lächelte. Die braunen Javaner huſchten, tiefer SSO Sosse und lächelte. Und daß er ſich jetzt doppelt uber den Empfang Beſonders gut gefallen habe ihm auch die oberſchleſiſch Jugend, die einen ausgezeichneten Eindruck mache. Die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen. Worſchau, 18. Sept. Innerhalb der deutſch⸗polni⸗ ſchen Handelsvertragsverhandlungen berieten der Zoll⸗ tarif⸗ und der Rechtsausſchuß. usſck haben 11 die beiden Abordnungen gegenſeitig ihre Wunſchliſten überreicht. Die Sitzung des Kohlenaus⸗ ſchuſſes iſt vertagt worden. e Ein engliſch⸗franzöſiſcher Zwiſchenfall. London, 18. Sept. Das ö ö Schauspiel„Napoleon IV.“ pon Maurice Roſtand hat in England einen Sturm der Entrüſtung hervorgerufen. Die einmütige Verurteilung des Schauſpiels nach dem der Sohn Kaiſer Napeleons III. im Jahre 1879 nicht im Zu⸗ lukrieg gefallen, ſondern einem Mordanſchlag zum Opfer gefallen ſei, in den auch die Königin Viktoria eingeweiht geweſen ſein ſoll, wird jedoch in London mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, ebenſo die Forderung verſchie⸗ dener Kritiker auf Einleitung eines diplomatiſchen Schrit⸗ tes zur Zurückziehung des Stückes. Primo de Rivera bei der Diktaturfeier in Barcelona. Barcelona, 18. Sept. General Primo de Rivera iſt hier eingetroffen, um an der Feier des 5. Jahrestages der Diktatur teilzunehmen. Nach dem feierlichen Dedeum im Dom fand eine von der Stadtgemeinde peranſtaltete Kundgebung ſtatt, die mit einem Vorbeimarſch des Pa⸗ triotenverbandes endete. In einer Dankesanſprache er⸗ klärte General Primo de Nivera, er habe am 13. Sep⸗ tember 1923 nicht den Ruf zur Empörung, ſondern zum Wiederaufbau des Landes ausgegeben. Durch dieſe Tage habe er einen entſcheidenden geſchichtlichen Einfluß auf die Geſchichte Spaniens ad der Welt genommen. Aus Nah und Fern. Neunkirchen.(Ein ungetreuer Kaſſierer.) Der Reiſende Karl Hübſchen, der bei der Mühlenproduk⸗ ten⸗G.⸗G. mit der Einkaſſierung von Geldern beauftragt war, behielt jedesmal größere Beträge zurück. Die Anter⸗ ſchlagungen wurden entdeckt, als einige Kunden Mah⸗ nungen und Kontoauszüge über reſtliche Zahlungen er⸗ hielten. Der Betrüger hat bis jetzt 80 000 Franken unterſchlagen und iſt flüchtig gegangen. Saarbrücken.(Das erſte deutſche Ver⸗ kehrsflugzeug in Saarbrücken.) Als erſtes offizielles Verkehrsflugzeug landete das Junkersflugzeug „Hermann Köhl“ auf dem Saarbrücker Flugplatz. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Neikes war als Vertreter der Stadt⸗ verwaltung erſchienen. Direktor Wronſki von der Luft⸗ hanſa, der von Berlin mitgeflogen war, überhrachte die Grüße der deutſchen Lufthanſa und beglückwünſchte Saar⸗ ſbrücken zu dem Anſchluß an das internationale Luftver⸗ lehrsnetz. Oberbürgermeiſter Dr. Neikes gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß der Luftverkehr dem Saargebiet die erhofften Vorteile bringen möge. Ebenfalls vlan⸗ mäßig erſchien um 12,30 Uhr das franzöſiſche Verbin⸗ dungsflugzeug, in dem ſich mehrere Vertreter der fran⸗ zöſiſchen Fluggeſellſchaft befanden, die Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Neikes willkommen hieß. „Hanau.(Der Schrecken der Straße.) Zwei leine Kinder im Alter von drei und zweieinhalb Jahren, die ſich an der Hand führten, wurden in der Frank⸗ furter Landſtraße von einem Motorradfahrer angefah⸗ ſren und ſchwer verletzt. Mit Kopf⸗, Arm⸗ und Bein⸗ verletzungen kamen die Kinder ins Krankenhaus. Von der Mittelmoſel.(Die Weinberge ge⸗ ſchloſſen.) Die Weinberge an der Mittelmoſel ſind mit Beginn dieſer Woche geſchloſſen worden. Sie dür⸗ Mildes Abführmittel Aborn dien, RAT 5 Schwe Tehpl U 8 ener At 15175 15 A ALEEN AoE NE N. Neu el Can Ar ee Steen aden. e-D aN grüßend als ſonſt, mil kächeinden Geſichtern an ihm vorbei. Die Palmen wiegten ſich im ſchwülen Wind und lächelten. Und tauſend bunte Blüten hauchten lächeind ihren duftenden Atem über Javas grünende Welt. „Lacht! Aber lächelt nicht!— Weinen iſt beſſer als dieſe—— Lüge.“ Das hatte einſt einer geſagt, der ſich auskannte. Und hatte es dem geſagt, der an der lächelnden Lüge Inſulindes geſtorben war. i Aus und vorbei. Genau wie vor Jahren in Holland. 1 1* Am achten Tage nach dieſem Tage fuhr ein Dampfer aus von Semarang gen Weſten. ö Am Heck ſtand ein Mann. der blickte mit müden Augen nach jenem kleinen Streifen Landes zurück, der in der dieſigen Luft mählich verſchwand. Ganz langſam ver⸗ ſchwand Wie ein Hauch. Und der Mann ſtand lange am gleichen Platz. Am Bug desſelben Schiffes ſtand eine Frau. Die hielt ein Mädchen im Arm und ſah mit großen leuchtenden Augen über die endloſen Waſſer, die der Kiel des Schiffes durchfurchte und auf den kleine weißumſäumte Wellen im aufſteigenden Lichte der Sonne ihr ſuſtiges Spiel ſpielten. Dieſe Frau drückte ihr Mädelchen feſter an ſich und ſagte voll ſeligen Glückes: „Die Sonne grüßt uns, Klein⸗Hannele. Dich und mich als die Kinder der Morgenröte. Mata Hari!“ a Und ſie war fröhlichen Herzens. Im dunklen Leib des Schiffes, da wo die Kohlen liegen. arbeitete ein Inder als Trimmer Das aber wußte der Mann nicht, der am Heck ſtand und nicht die Frau am Bug. Er arbeitete ſchwer und keuchend. Aber er arbeitete gern. Und als er am Abend zur Ruhe ging, müde und matt, ſprach er im Traume noch, was er den ganzen Tag ge⸗ dacht: „Wo meine Nonna iſt, iſt meine Heimat.“ Er träumte von beiden. Anmerkung der Redaktion: ö Vom Leid und Glück und tragiſchem Ende der drei Reiſenden handelt der letzte Roman dieſer Trilogie, der den Titel trägt: Mata Hari. 0„„ günſtige 1 etter läßt die Trauben raſch reifen, ſo daß gunſt. 5 1 85 Im ee ee in Paris aufgeführte fen r von niemand mehr betreten werden. Das n. Der zu werden. 19295 em frühen Herbſt gere 1 1 ö ter Tropfen Rebſe blinge ſtrichweiſe 28er perſpricht ein ausgezei Leider haben Froſt, 99 großen Schaden verurſacht. un emm.(Unterſchlagung bei einer ſtaat⸗ Pie pet wird, ſind bei der 8 4 lichen Kreiskaſſe.) n staatlichen Kreiskaſſe in Hamm größere Geldunterſchla⸗ gungen, die eine ö ausmachen, aufgedeckt worden. Als Hauptbeſchuldigte kommen zwei Kaſſengehilfen aus Radbod und Mark iy Frage, die inzwiſchen verhaftet wurden. Dortmund.(Ein Polizeibeamter durch einen Fußtritt getötet.) In der Nacht ſah ſich die Polizei bei einer Schlägerei zur Feſtnahme mehrerer Perſonen veranlaßt. Hierbei kam es zu einem Hand⸗ gemenge zwiſchen den Polizeibeamten und den Feſtgenom⸗ menen, in deſſen Verlauf der Schutzpolizeibeamte Meyer einen Tritt vor den Magen erhielt, an deſſen Folgen der Beamte kurze Zeit danach verſtarb. ———— Aus Heſſen. Darmstadt.(Todesfahrt mit dem Auto.) Der m den Ser Jahren ſtehende Malermeiſter Adam Schäfer aus Darmſtadt wollte ſeine beiden Enkelkinder in einem Auto nach Köln fahren. Bei St. Goarshauſen verunglückte das Auto. Schäfer war ſoſort tot, die bei⸗ den Kinder wurden lebensgefährlich verletzt. Als die Ehefrau des Verunglückten die Schreckensbotſchaft er- fuhr, erlitt ſie einen Schlaganfall. ensheim.(Ein Keſſel explodiert.) In der Bierbrauerei J. A. Guntrum explodierte beim Pichen ein Keſſel. Dabei wurden ein Arbeiter ſchwer und zwei weitere leicht verletzt. Groß⸗Gerau.(Das Waſſerprojekt„Gerauer Land“ genehmigt.) Der heſſiſche Miniſter des Innern hat auf Grund' des Geſetzes über die Anlage von Elek⸗ trizitäts⸗Hochſpannungsleitungen und von Gas⸗ und Waſ⸗ ſerleitungen vom 30. März 1923 dem Gemeindeverband für das„Gerauer Land“ die Genehmigung zur Errich⸗ tung von Waſſerverſorgungsanlagen erteilt. Hirſchhorn.(Salzſäure ſtatt Wein.) Hier wollte ein Schreinergeſelle aus einer Flaſche Apfelwein trinken, erwiſchte aber in der Eile eine Flaſche, die mit Salzſäure gefüllt war. Zum Glück nahm er nur einen Heinen Schluck, ſo daß er ſich nur den Mund verbrannte. Es iſt dies eine neue Mahnung, Giftſtoffe nicht in Ge⸗ fäßzen aufzubewahren, die ſonſt für Genußmittel beſtimmt ſind. 0 Mainz.(Vom Dach geſtürzt.) Der 19 jährige Dachdecker Geiger, der mit Reparaturarbeiten auf dem Dach der Leibnitzſchule beſchäftigt war, rutſchte plötzlich aus. Er konnte ſich noch am Dachkandel feſthalten und um Hilfe rufen. Alsbald verließen ihn aber die Kräfte und er ſtürzte auf das etwa 10 Meter tiefer liegende Dach des Vorderhauſes, wo er ſchwer verletzt liegen blieb. Erſt nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, gelang es den Verunglückten zu bergen und ins Krankenhaus zu bringen. Mainz.(Vor einem Groß-Mainz.) Ver⸗ treter der ſozialdemokratiſchen Fraktionen der Stadt Mainz und der Gemeinden Bretzenheim, Hechtheim, Weiſenau, Gonfenheim, Budenheim, Laubenheim, Guſtavsburg und Ginsheim waren beim heſſiſchen Innenminiſterium vor⸗ ſtellig geworden, um von dort aus die Aufgabe der Schaf⸗ fung eſnes Groß⸗Mainz zu fördern. Sie baten das In⸗ nenminiſterium, von ſich aus alles zu tun, damit eine Eingemeindung dieſer Ortſchaften nach Mainz hin er⸗ möglicht würde. Der heſſiſche Innenminiſter ſagte ſeine Unterſtützung zu und erklärte, daß, falls unüberwindliche Schwierigkeiten vorhanden wären, ſich die heſſiſche Regie⸗ rung genötigt ſehe, die Eingemeindungsfrage durch Ge— ſetz zu löſen. 5 Mainz.(Noch ein Falſchmünzer.— Dies⸗ mal Fünfzigpfennigſtücke.) Ein 28jähriger er⸗ werbsloſer Schloſſer von hier, der ſich mit der Anfer⸗ ligung falſcher Fünfzigpfennigſtücke befaßte, wurde gleich beim erſten Verſuch, die Falſifikate anzubringen, feſtge⸗ nommen. Der Verhaftete iſt geſtändig. 5 Wöllſtein bei Mainz.(Ein Kind tödlich ver⸗ unglückt.) Das zehneinhalbjährige Töchterchen der Eheſeute Philipp Klein in Sieſertsheim ſtieß ſich beim Spielen mit dem Kopfe an einen Baum. Bald zeigte ſich au der Stelle eine kleine Anſchwellung, die immer mehr zunahm. Nach ein paar Tagen mußte das Kind wegen Unwohlſein von der Schule nach Hauſe geſchickt werden. Eine ältere Schweſter brachte es zu Bett und ging aufs Feld, um die Eltern zu rufen. Als dieſe zurückkamen, lag das Kind ſchon in bewußtloſem Zuſtande da und iſt kurze Zeit ſpäter verſchieden. Wacer heim.(Folgen des Beſatzungsdruk— kes.“ Die Ereichtung des franzöſiſchen Flugplatzes hat mehrere hundert Morgen des beſten Landes verſchlungen, ſodaß ſich jetzt ein förmlicher Landhunger bemerkbar macht. Dies zeigte ſich deutlich bei der Verpachtung des evangeliſchen Schulgutes. Bei der Verpachtung wurden ſehr hohe Preiſe erzielt. Der größte Teil des Feldes wurde 155 Spargelfeld auf die Dauer von 18 Jahren vergachtet. Miichlieferſtreit im Kreiſe Gießen. Gießen, 18. Sept. Im Kloſter Arnsburg bei Lich fand eine Verfammlung der Milchproduzenten aus ver⸗ ſchiedenen Orten im ſüdlichen Teile des Kreſſes Gießen ſtatt, die ſich mit der Frage des Milchpreiſes beſchäftigte. In der Verſammlung wurde lebhaft Kritik geübt an der ſtarken Differenz des Milchpreiſes zwiſchen Stall⸗ und Stadtpreis, die darin zum Ausdruck kommt, daß der Stallpreis pro Liter 17 und 18 Pfennig beträgt, wäh⸗ rend der Stadtpreis 32 und 34 Pfennig pro Liter aus⸗ macht. Es wurde gefordert, die Spanne zwiſchen Stall⸗ und Stadtpreis wieder auf 12 Pfennig pro Liter zu ver⸗ ringern, d. h. den Stallpreis dementſprechend zu erhöhen, ſo daß die Molkereien nicht mehr 18 Pfennig, ſondern 21 Pfennig pro Liter zahlen ſollen. Um den Forderungen Nachdruc zu geben, wurde Nen Lie 9 5 55 ache eine Gießener Molkerei beſchloſſen. Die Gießener Molkerei bot darauf den Landwirten 20,5 Pfennig pro Liter Stallpreis, jedoch kam eine Einigung nicht zuſtande, da die Landwirte im Hinblick auf den hohen Stadtpreis den 1 0 7 von 21 Pfennig pro Liter ab Stall als erecht orderung anſehen. Die ngelegenheit ſoll nunmehr dur ein Sid ⸗oerſcht erledigt werden. b ö * eſamtſümme von über 20 000 Mark vie vermehrung der land wirtſehaftlichen Bevölkerung durch die Hiedlung 1010-1020 In Preuſen sind angesetzt Worder Familien- Angehörige Seth standige 05 Slsdler 3.5 Formiliertemngehöriqe. Land wirtſchaſtliches. Neues für den Landwirt. Ueber ragung der Leberegelſeuche auf Menſchen? Rach Naebiger⸗Hall wird der Menſch vom großen Leber⸗ egel befallen. Fieber, Müdigkeit und Schmerzen in der Lebergegend zeigen die Erkrankung an. Gewißheit ſchafft der Nachweis der Paraſiteneier im Darmabgang. Daß die bereits in der Veterinärmedizin erfolgreichen Präpa⸗ rate auch beim Menſchen helfen werden, iſt wahrſchein⸗ lich. In verſeuchten Gegenden meide man den Genuß von Flußwaſſer, rohem Fallobſt, Salat uſw. Die Zwerg⸗ ſchlammſchnecke durch Kinder einſammeln zu laſſen, iſt zwecklos. Man beſtreue vielmehr die feuchten Stellen Kalk, Kali oder Kupferſulfat. Beſchälſeuche bei Pferden. Sie iſt nach dem Kriege in mehreren Gegenden Deutſchlands aufgetreten. Ihre frühzeitige Erlennung iſt ein Hauptmoment für die Be⸗ kämpfung. Die Blutunterſuchung an der Tierärztlichen Hochſchule in Berlin iſt koſtenfrei, wenn Seuchenverdacht vorliegt. Die Merkmale ſind bei Hengſt und Stute: Schwellung, Geſchwür und Schleimbildung: überhaupt Veränderungen vom Normalen. Die Zeit zwiſchen An⸗ ſteckung und Ausbruch ſchwankt von 8 Tagen bis zu 2 Monaten. * Die Selbſtfütterer für Schweine bürgen ſich immer mehr ein. Sie haben aber die Nachteile,. daß man nur mehlige Stoffe füttern kann, und zweitens, daß man erkrankte Schweine ſchwer herausfindet. Die Trog-Füt⸗ terung iſt an beſtimmte Zeiten gebunden; da drängen ſich die geſunden Schweine heran. Beim Selbſtfütterer aber, der immer Futter ſpendet, fällt dieſer Vorteil weg. Hier muß man die Tiere alſo ſchärfer beobachten! * Gegen die Fliegenplage! Da die läſtigen Fliegen Maul- und Klauenſeuche, Milzbrand und Blutfrankhei— ten aller Art übertragen können, ſo empfiehlt ſich eine intenſive Bekämpfung. Vor allem bedecke man die Dung⸗ ſtätten mit einer Erdſchicht, nachdem Hühner die Fliegen⸗ maden aus dem friſchen Miſt gepickt haben. Als Gift⸗ mittel wirken: eine einprozentige Löſung von ſalzſaurem Natron, der Milch und Zucker zugeſetzt ſind, oder 15 Teile Formalin, 2 Teile Milch und 60 Teile Waſſer.— Beide Mittel ſinb für Menſch und Tier ungefährlich. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 19. September. Der Einfluß der Mittelmeerzyklone reicht noch immer bis zu den, nördlichen Alpenvorländeran, ſodaß es im Feldberggebiet und weiter ſüdlich ſogar zu zeitweiligen leichten Niederſchlägen kam. Im übrigen blieb das Wet— ter heiter und trocken. In der allgemeinen Wetterlage über Europa iſt noch keine durchgreifende Aenderung eingetreten. Das Feſtland ſteht wie bisher unter hohem Druck. Lediglich in Nordeuropa herrſcht in Verbindung mit der nach dem Nordmeer gezogenen Zyklone ſchlechtes Wetter. i Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: zeitweiſe heiter, trocken und tagsüber warm, Etwas über Herbſtmoden Natürlich ſei die Aufgabe, die Herbſt- und Winter— mdoe zu kreieren, den berufenen Vertretern dieſes Faches überlaſſen. Sie haben ja ſchon vor Monaten darüber ihre programmäßigen Journale herausgegeben. Wie alle Journaliſten— etwas früh. Männlein und Weiblein aber, die ſich jetzt etwas anſchaffen wollen, werden ſich mit dieſen Moden erſt in dieſen Tagen befaſſen. Da gehen dieſe Journale, mit far⸗ benprächtigen Bildern auf dem Umſchlag, von tauſend Händen, und ſicher noch mehr Augen prüfen eingehend die Zeichnungen, die alle ſamt und ſondern ſo ſchlanke Ge— ſtalten und raſſige Geſichter haben, denen jede Kleidung wie angegoſſen ſitzt und die nichts zu tun haben, als vornehm nachläſſig die Zigarette zu halten. Sie zaubern eine Welt der Träume vor, die in dieſer Schönheitsgalerie nirgends auf einmal exiſtierte. Die alten Griechen hatten ihre Götterſtatuen, wir haben unſere Modejournale. Und da ſind auch ſchon tauſend Fragen aufgetaucht, die Fragenkomplere des Preiſes, die Philoſophie über die Farbe und die Farbenzuſammenſtellung, die diploma⸗ tiſchen Schwierigkeiten hinſichtlich Schneider und noch mehr Schneiderinnen— kurz, es gilt da finanziell und geiſtig ſozuſagen auf der Höhe zu ſein. Man hat geſagt, wir ſeien beſſer gekleidet, vor allem geſünder als früher. Zwar iſt die Kleidung der Damen⸗ welt immer ſparſamer geworden, aber durchaus nicht die Preiſe. Die Herrenmode kämpft bekanntlich einen ſchwe⸗ ren ſeeliſchen Kampf um die Beibehaltung von Kragen und Kravatte. Bis ſetzt haben letztere geſiegt. And immer heller 10 ſie geworden, dieſe Mode, die auch heu trotz allem Triumph der Verſtandeskultur als allmächtige Göktin regiert. ö 15 — Reichs bahntarif und ng Heß 6 Die von der Reichsbahnverwaltung beabſichtigte Erhöhung des Aae ene unter gleichzeitiger 1951 eines Zweiklaſ eh hat unter den Schwerkriegsbeſchädig⸗ ten eine erhebliche 1 ee hervorgerufen. Seit Jahren genießen die Kriegsbeſchädigten, die nach Art ihrer Verletzung oder Geſundheitsſchädigung während der Reiſe ſitzen müſſen, inſofern eine Vergünſtigung, als ſie auf Grund eines beſonderen Ausweiſes in der 3. Klaſſe zum Fahrpreis der 4. Klaſſe, in Schnellzügen außerdem gegen den tarifmäßigen Zuſchlag befördert wurden. Auf Grund des künftigen Fortfalls der 4. Klaſſe befürchten die Schwerkriegsbeſchädigten auch einen Fortfall dieſer Vergünſtigung. Der Württembergiſche Kriegerbund hat deshalb durch ſeine Spitzenorganiſation den Antrag ge⸗ ſtellt, daß die mit einem entſprechenden Ausweis verſe⸗ henen Schwerkriegsbeſchädigten in Zukunft auf Militär⸗ fahrkarte befördert werden, und zwar im allgemeinen in einem beſonderen Kriegsbeſchädigtenabteil der Holz⸗ klaſſe und bei beſonders ſchwerer Beſchädigung in der Polſterklaſſe. — Zahlungsleiſtungen an Auslandsdeutſche. Das Reichsentſchädigungsamt, deſſen überaus ſchleppende Ar⸗ beitsweiſe des öfteren Anlaß zu Klagen gegeben hat, hat auf Grund des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes vom 30. März 1928 mit den Barauszahlungen an Auslandsdeut⸗ ſche, Verdrängte und Vertriebene begonnen. Bei der Anmenge von Entſchädigungsanträgen wird allerdings die Erledigung mehrere Jahre dauern. Es iſt deswegen von Intereſſe für alle Geſchädigten, zu wiſſen, daß der Intereſſenſchutzberband der Reichsentſchädigungsgläubiger in Berlin W. 30, Hohenſtaufenſtraße 23, bedeutende Mittel zur Verfügung geſtellt bekommen hat und dadurch in die Lage verſetzt iſt, die ſofortige Bareinlöſung der roten Barauszahlungsſcheine vornehmen zu können. Er warnt gleichzeitig vor dem Verkaufe der eingetragenen Schuldbuchforderungen, da es jederzeit möglich ſei, eine hohe Beleihung derſelben ohne Verluſte zu erwirken. Ueber alle einſchlägige Fragen erteilt die Organiſation koſtenloſe Auskunft. — Zur Aufhebung des deutſch⸗italieniſchen Sichtver⸗ merkszwanges. Zwiſchen der deutſchen und der italieniſchen ſchen Regierung iſt mit Wirkung vom 15. September 1928 die Aufhebung des Sichtvermerkszwanges für die beiderſeitigen Staatsangehörigen vereinbart worden. Durch dieſe Vereinbarung, die den Sichtvermerkszwang übrigens nicht für die Einreiſe in die italieniſchen Kolonien aufhebt, werden die zum Schutze des beiderſeitigen Ar⸗ beitsmarktes gegen Ueberlaſtung mit ausländiſchen Ar⸗ beitskräften erlaſſenen Beſtimmungen nicht berührt. Für deutſche Arbeiter und Angeſtellte, die ſich zum Zwecke der Arbeitsaufnahme nach Ikalien begeben, empfiehlt es ſich daher zur Vermeidung unliebſamer Enttäuſchungen, ſtets vor einer derartigen Reiſe bei dem zuſtändigen italieni⸗ ſchen Konſulat eine Arbeitsgenehmigung(„Zuſicherung der Bewilligung zum Stellenantritt“) einzuholen. Ferner iſt zur Behebung von Zweifeln, die vielfach noch bei dem reiſenden Publikum zu beſtehen ſcheinen, erneut darauf hinzuweiſen, daß die Aufhebung des Sichtvermerkszwan ges in keinem Falle auch diei Beſeitigung des Paßzwan⸗ ges bedeutet. Reiſende ohne Päſſe müſſen nach den gel⸗ tenden Vorſchriften an der Grenze zurückgewieſen werden. Warnung vor der Fremdenlegion. Das Landesarbeitsamt Rheinland teilt mit: Arbeiter, hütet euch vor der Fremdenlegion. Seit längerer Zeit ſchweben Verhandlungen über den Bau einer Talſperre in Südfrankreich durch deutſche Unternehmer und deut⸗ ſche Arbeiter zu Laſten der Reparationskoſten. Ob es zu dieſen Arbeiten kommt, ſteht noch nicht feſt, da maß⸗ gebende franzöſiſche Behörden bisher nicht bereit waren, ihre Zuſtimmung zu erteilen. Die Vorbereitungen zur Aufnahme der Arbeiten ſind getroffen, insbeſondere iſt auch bereits ein Werbebüro beſtellt, das mit Genehmigung des Landesarbeitsamtes und im Einvernehmen mit den Arbeitsämtern die erforderlichen Arbeiter anwerben ſoll. Nur dieſe Stelle hat die zur Vermittlung deutſcher Ar⸗ beiter ins Ausland erforderliche Genehmigung des Lan⸗ desarbeitsamtes erhalten. Anwerbung von Arbeitskräften nach dem Auslande ohne Mitwirkung der Arbeitsämter iſt ſtrafbar. Vor einigen Wochen ſind zwei Bauarbeiter durch einen unbekannt gebliebenen Agenten mit der Be⸗ lumen bnunmunpumünunnmuum heute noch hauptung von ihrer Bauſtelle weggeholt worden, ſie ſeien für den Bau der vorhin erwähnten Talſperre in Süd⸗ frankreich vorgeſehen. Sie müßten ſofort abreiſen, ihre Familien würden entſprechend benachrichtigt werden. Die beiden Arbeiter ſind daraufhin, ohne ſich von ihren Fa⸗ miljen zu verabſchieden, ſofort nach Frankreich abgereiſt. Trotzdem inzwiſchen 14 Tage verſtrichen ſind, haben ihre Familien keinerlei Nachricht erhalten. Es beſteht daher der Verdacht, daß die beiden Leute von Agenten zur franzöſiſchen Fremdenlegion verſchleppt worden ſind. Das Landesarbeitsamt bittet dringend, in ähnlichen Fällen ſo⸗ ſort Anzeige bei der nächſten Polizeibehörde zu erſtatten. Ginhlperſtopfung und ihre Behandlung Erfahrungen eines Univerſitäteprofeſſors. Einer unſerer bedeutendſten Profeſſoren auf dem Gebiet der inneren Krankheiten berichtet in einer erſten mediziniſchen Zeitſchrift über ſeine jahrzehntelangen Er⸗ fahrungen in Fällen von Stuhlverſtopfung. Er empfiehlt den an derartigen Beſchwerden Leidenden längere Zeit hindurch den regelmäßigen Gebrauch eines Abführmtttels, wobei er entſcheidenden Wert darauf legt, daß das Mittel nur aus pflanzlichen Beſtandteilen zuſammgeſetzt iſt. Dieſes wird abends eingenommen und führt morgens die gewünſchte Wirkung herbei. Dabei gewöhnt ſich der Patient nicht etwa an das Abführmittel, ſondern infolge der fortgeſetzten gleichmäßigen Anregung der Darmtätigkeit an regelmäßigen Stuhlgang. Dieſe Erfahrung wird feder beſtätigen, der bel Verſtopfung die unübertroffenen Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen gebraucht. 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