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Hindenburg wurde in Niederſchle⸗ ſiens Hauptſtadt Breslau begeiſtert empfangen. . s: Die zweite Fahrt wird den„Graf Zeppelin“ acht bis neun Stunden über Süddeutſchland ohne beſtimmtes Ziel kreuzen laſſen. ze: Die augenblickliche Abrüſtungsdebatte in Genf hat wieder mal die gänzliche Hoffnungsloſigkeit in dieſer Kern⸗ frage gezeigt. is: Die Gewalt des verheerenden Tornados, durch den außer Hunderter von Toten auch für eine Milliarde Mark Sachſchaden entſtanden iſt, ſcheint noch nicht gebrochen. Er ſoll ſich augenblicklich gen Newyork bewegen. Große Abrüßtungsdebatle in Genf. Ein holländiſch⸗franzöſiſcher Vorſtoß. O Genf, 19. September. Wegen der Einberufung der vorbereitenden Abrü⸗ ſtungskommiſſion fand eine große Ausſprache über die Weiterführung der Abrüſtungsarbeiten des Völkerbundes ſtatt, in der der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch feſtſtellte, daß die Kommiſſion ſich einmal wieder an einem entſcheidenden Punkt befände. Die Abrüſtungskonferenz müſſe einberufen werden. Dann gab der Präſident der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion, Loudon, die Erklä⸗ rung ab, daß er beabſichtige, die großen Seemächte zu einer Konferenz nach Paris einzuladen, um die Gegen⸗ ſätze in der Flottenabrüſtung zu überwinden. Erſt dann würde er die Abrüſtungskommiſſion einberufen. Nach ihm ſprach Paul⸗Boncour des langen und breiten über einen Entſchließungsentwurf der franzöſiſchen Regierung, der genau mit dem Vorſchlag Loudons übereinſtimmte. Lord Cufhendun lehnte jedoch den gemeinſamen hollän⸗ diſch⸗franzöſiſchen Plan ab, da er ihn für undurchführbar halte. Und ſo ſchloß dieſe Sitzung in allgemeiner Ver— wirrung. Die gegenwärtige Situation wird als allgemeine Ver⸗ ſchlechterung der Lage angeſehen. Es herrſcht. überall der Eindruck, daß Loudon ſeinen Vorſchlag im Einvernehmen mit der franzöſiſchen Delegation gemacht habe. der von England aufs ſchärfſte abgelehnt wurde. Auch der Vor⸗ ſchlag Boncours ſtößt auf Widerſtand. Man hält den fran⸗ zöſiſchen Entſchließungsentwurf für eine verſchleierte Form, um die franzöſiſche Theſe, nach der die Abrüſtung in di⸗ rektem Zuſammenhang mit der Entwicklung der Sicher⸗ heit erfolgen müſſe. Vom deutſchen Standpunkt aus muß darauf hingewieſen werden, daß die franzöſiſche Ab⸗ rüſtungstheſe nicht annehmbar iſt. Der Zuſammenhang zwiſchen der Sicherheits- und Abrüſtungsfrage iſt von den deutſchen Delegierten in der Abrüſtungskommiſſion bisher kategoriſch abgelehnt worden. Auch kann vom deutſchen Standpunkt aus einer offiziellen Zuſtimmung der Völterbundsverſammlung zu dem engliſch⸗franzöſiſchen Flottenabkommen unter keinen Umſtänden beigepflichtet werden, insbeſondere da die deutſche Regierung von dem Inhalt des Flottenabkommens nicht in Kenntnis geſetzt worden iſt. Die kommenden Näumungsverhandlungen Selbſt Frankreich lehnt die Polen ab. P Genf, 19. September. Von franzöſiſcher Seite wird zu den kommenden Räumungsverhandlungen darauf hingewieſen, daß ein Zu⸗ ſammenhang zwiſchen der künftigen Kontrolle der entmili⸗ tariſierten Rheinlandzone und den Fragen der Sicherheit der deutſchen Oſtgrenze nicht anerkannt werden könne. Es liege keinerlei Veranlaſſung vor, Polen zu den Verhandlungen der Beſatzungsmächte mit Deutſchland über die Zurückzlehung der Beſatzungstruppen aus dem Rheinlande zuzuziehen. Ebenſo liege keine Veranlaſſung vor, eine Betelligung Polens an der in Ausſicht genomme⸗ nen Feſtſtellungs⸗ und Vergleichskommiſſion vorzunehmen. Man betont hierbei, daß es ſich bei den kommenden Verhandlungen über eine Kontrolle im Rheinland aus⸗ ſchließlich um Garantien für die entmilitariſierte Rhein⸗ landzone handele. Da an der Oſtgrenze Deutſchlands eine entmilitariſierte Zone nicht vorhanden ſei, ſo könnte aus dieſem Grunde allein ſchon eine Beteiligung Polens an den kommenden Räumungsverhandlungen nicht in Frage kommen. Englands Vorſpanndienſte für Frankreich. London, 19. Sept. Die engliſche Preſſe verfolgt mit großer Aufmerkſamkeit die Entwicklung der Berliner Be⸗ neee, aun. de weiter ſprechungen nach der Rucktehr des Reichskanzlers aus Genf. Trotz der Widerſtände gegen das Genfer Kom⸗ promiß hält man offenbar die Berliner Zuſtimmung für ſicher, und mißt vorläufig den Schwierigkeiten, die ſich den weiteren Förderungen der Räumung und Repara⸗ tionsfrage durch die Haltung Amerikas entgegenſtellen, die größere Bedeutung bei. Ein Teil der Blätter ſpricht ſich erneut unmißver⸗ ſtändlich gegen den Abſchluß des Genfer Kompromiſſes aus und verurteilt die Haltung der engliſchen Delegation, die ſich wiederum zu Vorſpanndienſten für Frankreich habe gebrauchen laſſen. Glückhaſte Fahrt. Eine Aeußerung Dr. Eckeners. V Friedrichshaſen, 19. September. Ebenſo glatt wie der Start ging auch die Landung von ſtatten. Am 18.45 Uhr fallen die Taue zu Boden und nun wird das Luftſchiff an den beiden Halteſeilen mit dem Bug voraus auf den Landeplatz gezogen. Eine Minute ſpäter können die Haltemannſchaften bereits die Hauptgondel faſſen. Die Landung iſt vollzogen. Am 18.50 Uhr liegt das Schiff bereits wieder glatt auf dem Werftplatz und wird in die Halle gebracht. Dr. Eckener iſt über die Werkſtättenfahrt äußerſt zu⸗ frieden. Er erklärte, daß die Geſchwindigkeiten die Er⸗ wartungen übertroffen hätten und daß man mit einer Marſchgeſchwindigkeit von 120 Kilometer Stundenkilo⸗ metern ohne weiteres rechnen dürfe. Die Hasen apensdur felt hätten auf der Strecke Friedrichshafen—- Ravensburg ſtattgefunden. Die größte Höhe auf der Werkſtättenfahrt habe 1400 Meter betra⸗ gen. Die Süddeutſchlandfahrt des„Graf Zeppelin“. Die zweite Fahrt des„Graf Zeppelin“ wird als erſte öffentliche Fahrt vorausſichtlich acht bis neun Stun⸗ den dauern und über ganz Süddeutſchländ führen. Eine beſtimmte Linie iſt nicht vorgeſehen, da es ſich nicht um eine Zielfahrt, ſondern wieder in erſter Linie um eine Probefahrt handelt. So läßt ſich nicht ſagen, welche Städte berührt werden. Doch iſt anzunehmen, daß man in allen ſüddeutſchen Städten das Luftſchiff iin Laufe des Tages zu ſehen belommen wird. Außer der Beſat⸗ zung werden etwa 20 Gäſte an Bord ſein, vor allem Vertreter der Preſſe und der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt. Für die Abfahrt iſt noch kein Zeitpunkt feſtgeſetzt. Auch über die nächſten Fahrten ſind, entgegen den immer wieder auftauchenden angeblichen Reiſeplänen des Luſtſchifſes, keine Pläne verhanden. Man wird von Fall zu Fall entſcheiden, wohin die Fahrt gehen ſoll. Der große Altionsradius des Schiffes geſtatte es, ſich einige tauſend Kilometer von der Baſis in Friedrichshafen zu entfernen, ſodaß Fahrten innerhalb Europas oder auch über das Mittelmeer und die angrenzenden Länder ohne weiteres möglich ſind. Nur für ganz große Fahrten iſt die Frage der Un⸗ terbringung und Triebgasverſorgung entſcheidend, da ſolche Fahrten vorwiegend mit Triebgasverwendung durch⸗ geführt werden müßten. Deshalb kommen die Vereinig⸗ ten Staaten zunächſt für eine Fernfahrt allein in Be⸗ tracht, da alle übrigen Luftſchiffhäfen entweder noch nicht ſertiggeſtellt, oder aber nicht für Triebgasverſorgung ein— gerichtet ſind. Der Rieſe in der Luft! Nach der Ausfahrt aus der Halle hatte man zum erſten⸗ mal Gelegenheit, das Luftſchiff in ſeiner ganzen Größe zu überſehen. Jetzt ſieht man erſt, wie ſchlank und elegant dieſes Meiſterwerk der Technik trotz ſeiner rieſigen Ausmaße ge⸗ worden iſt. Die ſchlanke Linie beginnt zwar für die Luftſchiffe unmodern zu werden. Das erſte Zeppelin⸗Luftſchiff war elfmal ſo lang wie ſein Durchmeſſer, während„Graf Zeppelin“ nur noch 7,7 mal ſo lang wie dick iſt. Es wäre noch dicker gebaut worden, wenn es die Hallen⸗ maſſe“ erlaubt hätte. Denn die Theorie gebietet die neue ſtark pfropfenförmige Geſtalt. Die entſprechenden Verhält- niszahlen waren ſchon bei„Los Angeles“ nur noch 7, und betragen bei dem im Bau befindlichen engliſchen Schiff nur 5,45 bzw. 5,5. Dieſe Schiffe werden alſo im Verhält⸗ nis zur Menge gerade doppelt ſo dick ſein, wie das erſte Luftſchiff von 1900. Die größere Schlankheit des„Graf Zeppelin“ im Vergleich mit L. 3. 126 wird durch die neue nordnung der Hauptgondel noch unterſtrichen. Sie iſt egen die Bugſpitze vorgeſchoben worden und tritt nur noch in ihrem vorderſten Teil, der die Steuer⸗ und Na⸗ f vigationsräume enthält, ganz aus dem Schiffskörper hervor, während ſie nach hinten allmählich ganz im Rumpf ver⸗ ee So bietet ſie der Luft nur noch geringen Wider⸗ tand. 0 etzt ſieht das S ſo glatt und einfach aus, de man die ufd Aleinarbolt faſt veraißt. 4 Kilometer Tre — * zeiger * 1 . Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. iederholung abgefufter Rabatt.— Annahmeſchlu mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Geſchäftsſtelle und von fämtlichen Annoncen⸗Erpebittenen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platvorſchriften det Anzeigen werben nach Möglichkeit beruckfichtigt.— Für die Aufn ö an bestimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen w ö für Inſerate und Notizen vos nnahme von Anzeigen in unſeren 45. Jahrgang ger und 3 htilnonen dcieten mußten verarbeitet werden. 20000 Quadratmeter Geſamtoberfläche mußten überzogen und geſtrichen werden. Für die ganze Beſatzung und für die Belegſchaft der Werft, ja man kann ſagen für ganz Friedrichshafen, war der Aufſtieg des Luftſchiffſes wie eine Erlöſung. Ein ähn⸗ liſches Empfinden wird durch das ganze deutſche Volk gehen, ſoll das Schiff doch dazu berufen ſein, zu ſeinem Teil dazu beizutragen, deutſcher Arbeit und deutſchem Erfindergeiſt wieder Geltung in der Telt zu ſchaffen. 9 Oer Reichspräſident in Breslau. Begeiſterter Empfang. M Breslau, 19. September. Die niederſchleſiſche Provinzialhauptſtadt Breslau be⸗ reitete dem Reichspräſidenten einen feſtlichen Empfang. Zum Empfang hatten ſich auf dem Bahnhof der Ober⸗ präſident der Provinz Niederſchleſien, Lüdemann, der Regierungspräſident Dr. Jänicke, der Landeshauptmann v. Thaer, der Oberbürger eiſter Dr. Wagner, der Po⸗ lizeipräſident und die Präſc enten der Reichsbahndirektion und der Oberpoſtdirektion eingefunden. Im Breslauer Oberpräſidium wurde den Reichspräſidenten der Kardi⸗ nalfürſtbiſchof Dr. Bertram vorgeſtellt. Darauf begrüßte v. Hindenburg die Vertreter der Behörden und Wirt⸗ ſchaft, ſowie der geſamten Bürgerſchaft Breslaus. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies Oberpräſident Lüdemann auf die Not Schleſiens hin und gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß der Beſuch des Reichspräſidenten dazu beitragen möge, das Verſtändnis der Not Schleſiens im deutſchen Reiche zu erhöhen. Mit markiger Stimme er⸗ widerte der Nicspräſident und entbot den Verſammelten und der Bevölkerung Breslaus ſeinen Gruß. Mit dem gemeinſam geſungenen Deutſchland-Lied und unter begeiſterten Bravos fand die Feier ihren Ab⸗ ſchluß. Darauf vereinigte die Teilnehmer ein Tee in den Räumen des Oberpräſidiums, bis der Reichspräſident ſein Auto beſtieg, um durch das Fackelſpalier, das von über 33 000 Perſonen der verſchiedenſten Verbände und Korporationen geſtellt wurde, nach dem Landeshaus zu fahren. Immer wieder brach die Menge in nichtenden⸗ wollende Hochrufe aus und unaufhörlich mußte der Reichs— präſtdent nach allen Seiten grüßen. Reichskanzler und Preſſe. Keine Bindung Deutſchlands. d Berlin, 19. September. Reichskanzler Müller empfing die Vertreter der deut⸗ ſchen Preſſe. Die deutſche Delegation hat bis zum Ende den Standpunkt vertreten, daß eine Zuſammenziehung der drei Verhandlungspunkte, der Rheinlandräumung, der Re⸗ parationsfrage und der von franzöſiſcher Seite geforderten Feſtſtellungs⸗ und Vergleichskommiſſion, nicht beſteht. Demgegenüber hat Deutſchland die Forderung auf die Geſamträumung des Rheinlandes in aller Form geſtellt. In den abſchließenden Sonntagsverhandlungen hat der Reichskanzler nicht nur Briand gegenüber erklärt, er könne von ſeinem Standpunkt und von dem Standpunkt der Reichsregierung, daß eine ſolche Kommiſſion bis zum Jahre 1935 begrenzt werden müſſe, nicht ne ace dern er hat auch gegenüber einem Vermittlungsvorſchlag Cuſhenduns, dieſe Begrenzung vorläufig bis zum Jahre 1935 vorzunehmen und nach 1935 erſt zu entſcheiden, ob die Kommiſſion ihre Tätigkeit fortſetzen ſolle oder nicht, die gleiche Haltung eingenommen. 1 Was die Räumungsfrage angeht, ſo hat die deutſche Delegation den Standpunkt vertreten, daß von deulſcher Seite bezüglich der weiteren Beſetzthaltung leine Be⸗ fürchtungen geltend zu machen ſeien, da die Treue des Rheinlandes zum Reich erprobt und erwieſen ſei und es in Deutſchland nur eine Me ung gebe, daß eine Nhein⸗ landkont rolle über 1935 1 aus nicht möglich ſel. Zu befürchten ſei jedoch, daß bie weitere Beſetzthaltung der Rheinlande große Gefahren gerade für eine internationale Politik in ſich berge. f In der Reparationusfrage hat ſelbſtverſtändlich auch Deutſchland ein Intereſſe daran, daß die Endſumme end⸗ lich feſtgelegt und damit die Geſamtſ rage geregelt wird. Werk wird auf die Feſtſtellung gelegt, daß nach dem Abſchluß der Genfer Verhandlungen weitere Verhand⸗ lungen vorgeſehen ſind, daß jedoch die Reichsregierung in jeder Hinicht freie Hand behalten hat. Erhöhtes Steueraufkommen. Zuſammenſtellung von Mai bis Auguft 1928. ö e Berlin, 19. September. Das Neichsverkehrsminiſterium veröffentlicht eine Uebersicht über die Einnahmen an Steuern, Zöllen und 8 Abaaben in der Zeit vom 1. April his 31. Nuguft 1978. Danach ind im Auguſt an Steuern, Zöllen und Ab⸗ gaben 716,3 Millionen Rm. aufgekommen und zwar 4770 Beſitz und Verkehrsſteuern und 239,8 Zölle und Verbrauchsabgaben. Bei der veranlagten Einkommensteuer und bei der Körperſchaftsſteuer ſind im Auguſt 115,3 und 44,1 Millionen Rm. gegenüber 69,8 und 17,9 im Mai eingegangen. Das Auguſtaufkommen aus der Am⸗ ſatzſteuer entſpricht mit 36 Millionen Rm. faſt genau dem im Maj. Die Auguſteinnahmen aus der Vermögenssteuer betrugen 66 Millionen Rm., das ſind 9,6 weniger als im Mai. Gegenüber dem Juni⸗Aufkommen weiſt das Auguſtaufkommen bei den Zöllen in Höhe von 88 Mill, Rm. kaum einen Anterſchied auf. Die Tabalkſteuer hat mit 77,1 im Auguſt eine Steigerung von rund 7 Mill. Rm. gegenüber dem Juli gebracht. b Die Geſamteinnahme in den fünf Monaten April bis Auguſt beträgt 3 Milliarden 886,6 Millionen Rm. Nein rechneriſch ſind gegenüber dem Haushaltsſoll in die⸗ ſer Zeit bereits 194,1 mehr aufgekommen. Es wäre in⸗ deſſen verfrüht, daraus den Schluß zu ziehen, daß das Geſamtjahresſoll überſchritten werden wird, da in den kommenden ſieben Monaten nur noch zwei Zahlungster⸗ mine für Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Amſatzſteuer und Einzahlungstermin für die Lagerberechnungen aus den Zöllen fallen. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. a esche v. Hoeſch und Reichsbankpräſident Schacht ſind vom Reichskanzler empfangen worden. n Berlin. Die Zuſammenlegung der Berliner Verkehrs⸗ unternehmungen iſt vom Magiſtrat gebilligt worden. Breslau. Der Reichspräſident ſtattete, von Breslau ee dem Waldenburger Induſtriegebiet einen Beſuch Ab. 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Bayern wünſcht eine Länderbeſprechung. München, 19. Sept. Die baneriſche Regierung hat an Reichskanzler Müller das Exſuchen gerichtet, zum Zwecke der Ausſprache über die Ergebniſſe der Genfer Räumungsbeſprechungen die Stgats⸗ und Miniſterpräſi⸗ denten der Länder zu einer Beſprechung nach Berlin zu berufen. Banern legt auf eine ſolche Aussprache deshalb beſonderen. Wert, weil es mit ſeiner beſetzten Pfalz auf das lebhafteſte an den Vorgängen intereſſiert iſt. Die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen. Warſchau, 19. Sept. Bei den deutſch⸗polniſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen werden die Beratungen in den Kommiſſionen täglich fortgeſetzt. Zu einer Vollſitzung ſind die beiden Delegalionen bisher noch nicht zuſammenge⸗ treten. Der Führer der deutſchen Delegation, Dr. Her⸗ mes, iſt zur Berichterſtartung nach Berlin abgereiſt und wird am Montag wieder nach Warſchau zurückkehren. In Berlin wird Hermes wahrſcheinlich eine Anterredung mit dem Reichskanzler Müller haben und von dieſem über deſſen Ausſprache mit Zaleſki unterrichtet werden. Die nationale Bauernpartei gegen die Regierung. Bukareſt, 19. Sept. Die nationale Bauernpartei gibt bekannt, daß ſie den Kampf gegen die Regierung fort⸗ ſetzen werde. Die jetzige Regierung habe in der Aus⸗ landsanleihe keinen Erfolg zu verzeichnen. Die nationale Bauernpartei werde in kürzeſtec Zeit in Bukareſt eine von Vertretern aus dem ganzen Lande beſchickte Proteſt⸗ kundgebung veranſtalten, ähnliche Kundgebungen ſollen auch in der Bukowina, in Beſſarabien und in Sieben⸗ bürgen ſtattfinden, um den Rücktritt der Regierung zu erzwingen. Wie verlautet, ſoll Miniſterpräſident Bra⸗ tianu erklärt haben, daß er zurückzutreten zu gedenke, wenn die Verhandlungen über die Auslandsanleihe zu keinem Ergebnis führen ſollten. — Hünefeld in Soſia gelandet. Sofia, 19. Sept. Der Flieger Freiherr von Hüne⸗ feld hat die erſte Etappe eines Oſtaſienfluges beendet. Mach neuneinhalbſtündigem Fluge iſt er in Sofia ge⸗ landet. Die„Europa“ erreichte dabei eine durchſchnittliche Stundengeſchwindigkeit von etwa 150 Kilometer. 5 Srrrr̃ Heute beginnt der Lebenstragödie dritter Teil dieſer Frau Rowan von Arno Franz —̃ Ä—Ä— Der Geſchaͤſtsbericht der Deulſchen Reichspoſt Günſtige Entwicklung in allen Betriebszweigen. „Berlin, 19. September. Nach dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Reichspoſt für die Zeit vom 1. April 1927 bis 31. März 1928 wurde vor allem die Verwaltungsreform weitergeführt durch Ausgabe einer neuen Zuſtändigkeitsordnung, die den Schwerpunkt der Verwaltung in die Oberpoſtdirek⸗ tion verlegt. An der Rationaliſierung und Vereinfachung des Betriebes wurde weitergearbeitet. Das Beſchaffungs⸗ weſen wurde neu geregelt mit dem Grundſatz der Dezen— traliſierung der Beſtellung. Der Verbeſſerung der hygie⸗ niſchen Arbeitsbedingungen des Perſonals und-der ſozia⸗ len Fürſorge wurde beſonderes Augenmerk zugewendet. Das Unterrichts- und Bildungsweſen wurde weiter aus⸗ geſtaltet. Die Wohnungsfürſorge wurde durch Schaffung von 4208 Neuwohnungen gefördert. Die Zahl der Er⸗ holungsheime wurde vermehrt. In der Verbeſſerung des Verkehrs wurde fortge⸗ fahren. Die Verkehrsanſtalten wurden im Berichtsjahre um 2146 Dienſtſtellen vermehrt, desgleichen die Schal⸗ terſtunden und die Zuſtellungen. Das Kraftpoſtnetz hat um 218 Linien und 3500 Kilometer Streckenlänge zu⸗ genommen. Das Luftpoſtnetz hat im Berichtsjahre um 7500 Kilometer die Zahl der zurückgelegten Flugpoſtkilo⸗ meter um rund 3,5 Millionen Kilometer zugenommen. Der Fernſprechverkehr wurde durch die Einrichtung einer großen Zahl neuer Selbſtanſchlußämter und Schnell⸗ verkehrsämter weiter entwickelt. Die Zahl der ſelbſttätig betriebenen Anſchlußleitungen iſt im Berichtsjahre um 28% v. H. angewachſen. Das Fernkabelnetz wurde um 889 Kilometer ausgebaut. Das Funkweſen hat ſich kräftig weiter entwickelt. Vor allem hat der Anterhaltungsrundfunk im Berichtsjahre eine namhafte Steigerung von 36,6 v. H. erzielt. Von den Nundfunkteilnehmern entfallen 25,5 v. H. auf Ar⸗ beiter, 20,5 v. H. auf Angeſtellte, 17,2 v. H. auf Be⸗ amte, 8,7 v. H. auf Teilnehmer ohne Beruf, 28,1 v. H. auf ſelbſtändige Erwerbstätige. Als neue Einrichtung iſt im Berichtsjahre der Bild— telegraphendienſt zwiſchen Berlin und Wien oufdenom— men. 92 J Aus Heſſen. Darmſtadt.(Stahlhäuſer in Heſſen.) In 7770 wurden in 5 letzten Zeit vier Stahlhäuſer er⸗ richtet und zwar ein Doppelhaus in Egelsbach bei Darm⸗ ſtadt und zwei Stahlhäuſer in Mainz⸗Mombach. In den 1 7 Tagen wird eine Beſichtigung dieſer Häuſer ſtatt⸗ inden. i g Offenbach.(Im letzten Augenblick geret⸗ tet.) In Götzenhain brach in einem Haufe der Karl⸗ 1 075 feuer aus, das bald auch auf das Nachbargebäude übergriff. ſchlieſen drei Kinder, die unter großen Anſtrengungen von einem Feuerwehrmann gerettet werden konnten, als be⸗ reits die Möbel Feuer gefangen hatten. Biblis.(Beim Brand im eigenen Hauſeum⸗ gekommen.) Hier iſt die Scheune von Jakob Stumpf niedergebrannt. Zum Glück war nur wenig Nahrung unſtoßenden Scheunen zu retten. Bei den Räumungs⸗ ee fand man die verkohlte Leiche des Stumpf. Es vorſichtigkeit entſtanden iſt. Guſtavsburg.(Verhafteter Einbrecher.) Feſtgenommen hat einen Einbruch begingen. in Mainz aus einer Toreinfahrt geſtohlen hatte. der beraubte in einer Oeffnen den Opferſtock ſeines Inhalts. Rüſſelsheim.(Geiſtesgeſtört) Am Nachmit⸗ tag trieb ſich im Walde bei Rüſſelsheim an einem beleb⸗ ten Wege ein anſcheinend geiſtesgeſtörter Mann umher, Aergernis erregte. ges kommenden Radfahrern feſtgenommen werden ſollte, verſchwand er in Richtung Raunheim im Niederwald. Die Polizei iſt ihm auf der Spur. g Bingen.(Bettlertrick.) Auf der Brücke zwi⸗ ſchen Bingen und Bingerbrück war kürzlich ein Bettle: verhaftet worden. Nun iſt man den Tricks, die die dor⸗ men. Ihre Tageseinnahme betrug etwa 15—20 Mark, der heſſiſchen Seite ein Polizeibeamter nahte. Je nachdem begaben ſich die Bettler auf preußiſches oder heſſiſches Gebiet, da die jeweiligen ſtaatlichen Beamten auf der anderen Brückenſeite kein Protokoll machen dürfen. Kelſterbach.(Aus Liebeskummer in den Tod) Bei der geländeten Leiche handelt es ſich um die 20jähr. ihren Liebhaber auf der Hattenheimer Kirchweihe bei einer anderen ſah, in den Tod ging. Neuhauſen bei Worms.(Diebestrick.) Zu dem Händler Fuhrmann kamen drei junge Burſchen und brach⸗ ten ihn dazu, ſeine Wohnung zu verlaſſen, indem ſie ihm erklärten, ſeine Frau, die ſich auf dem Marktplatz in Worms an ihrem Verkaufsſtand befand, ſei plötzlich krank geworden. Fuhrmann ſuchte ſogleich ſeine Frau auf, fand dieſe jedoch in der beſten Stimmung. Der Händler fuhr ſofort nach Hauſe, da beide nichts Gutes ahnten. Die Burſchen waren durch das Küchenfenſter in die Wohnung eingedrungen. Den frechen Dieben iſt eine Geldkaſette mit 400 Mark Inhalt ſowie eine goldene und ſilberne Herren⸗ Uhr, drei Sparkaſſenbücher und drei Pfund Wurſt in die Hände gefallen. Den Dieben iſt man auf der Spur. Oppenheim.(Eine Molkereigenoſſenſchaft in Rheinheſſen.) Nach dem Muſter anderer Ge⸗ noſſenſchaften und unter der Beratung des landwirtſchaft⸗ lichen Zentralverbandes haben ſich die Milchverwertungs⸗ genoſſenſchaften der Gemeinden Undenheim, Selzen, Hahn⸗ heim und Köngernheim zuſammengeſchloſſen und in Un⸗ denheim eine Molkereigenoſſenſchaft gegründet, die als Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung eingetragen iſt. Dieſe Gemeinden produzieren täglich etwa 4000 Liter Milch. Die Molkerei wird den Friſchmilchverkauf von der Zen⸗ trale aus organiſieren. Als Hauptabnehmer kommt zu⸗ nächſt die Stadt Ludmiashafen in Frage. n 4 Aus dem Menſchengewühl, das dem großen Ueberſee— Dampfer entſtrömte, der ſoeben on Kai des Amſterdamer Hafens angelegt hatte, löſten ſich zwei Perſonen, die unter Hunderten auffielen. Es waren das: Mac Leod, der abgedankte Hauptmann der holländiſchen Kolonialarmee, ein Rieſe an Körper, an Charakter ein Zwerg, der ſich durch ſein zügelloſes Leben auf Java ſeine Karriere verſcherzt hatte und ſeine Frau Gertrud, die überall da, wo ſie erſchien, durch ihre Schönheit und ihr fremdartiges Aeußere Aufſehen erregte. Gertrud Mac Leod trug ihr Töchterchen Johanna Luiſe auf dem Arm, ſchakerte und wiegte es und flüſterte ihm glücklich und beglückt immer wieder die gleichen Worte zu: ö„Hannele, Klein-Hannele, wir ſind daheim. Wir ſind da⸗ eim.“ Mac Leod fluchte und dammichte auf zwet Gepäckträger ein, die ſeine paar Habſeligkeiten ſeiner Meinung nach nicht ſchnell genug im Auto verſtauten. Er konnte mit den beiden behäbigen Holländern nur mühſam ins Geſchick kommen— ſie waren eben keine Rekruten— und vertrödelte durch ſeine heftige Art nur Zeit. Da löſte ſich aus dem Menſchenſtrom ein dritter Ein Inder! Der, der Trautes Diener in Batavia und Benjoe Biroe geweſen war und im Bunker des Schiffes, von nie⸗ mand erkannt, als Trimmer die Reiſe nach Amſterdam mit⸗ gemacht hatte. b „Ka, rief Traute erſchreckt, verhielt aber mitten im Worte, als ſie ſeinen Finger am Munde ſah. „„Bin hier und bleibe hier“, raunte er ihr zu.„Warmoes⸗ ſtraat 13 erreichbar, Herrin, wenn Ihr mich braucht.“ Wie er gekommen war, war er verſchwunden. In Traute ſtieg ein Gefühl der Beruhigung auf. Ein 12 7 5 war hier, der für ſie ſterben würde, wenn es ſein mußte. NN infreundlich, wie es ſeine Art war, wenn er mit ſeiner Frau ſprach, ſagte er: „Was ſtehſt du noch hier? Steig ein!“ „Du biſt und bleibſt, der du biſt,“ warf Traute hin und etzte ſich in den Wagen. Mac machte eine geringſchätzende Bewegung und flämelte ſich neben ſie. Wie alle kleinen, kleinlichen und innerlich feigen Menſchen, denen Selbſtzucht und Selbſtprüfung ab⸗ geht, machte er ſie für ſein ſelbſtverſchuldetes Los verant— wortlich. Und doch hatte Traute, ſolange ſie ihm verbunden war. neben ihm nur wenig ſonnige Tage geſehen. Nach ſeiner Meinung verſtand ſie ihn nicht und hatte ihn nie verſtanden. Die gegenseitige Abneigung ſtand wie ein Abgrund zwiſchen beiden und war durch nichts zu überbrücken. Ihr Leben war Dulden, ſeines Genießen. Das war es bisher geweſen. Das würde es bleiben. Ihr bitteres Los verfüßte lediglich das Bewußtſein, daheim zu ſein. „Mach' kein ſo mieſes Geſicht, wie jetzt,“ begann er ſeine Inſtruktionen,„wenn wir zu Tante Frieda kommen.“ „Traute war, als höre ſie nicht recht. Um ein Weniges hätte ſie vor Schreck Klein⸗Hannele fallen laſſen. „Zu wem?“ fragte ſie mit großen Augen. „Hörſt du ſchwer?— Zu Tante Frieda.“ O Gott, dachte Traute, wieder zu dieſer Frau, bei der ſie vor ſieben Jahren— ſo lange war das ſchon her— als junge Eheleute nur gelitten waren. „Ich will dich dort als charmante Frau ſehen,“ begann er fortzufahren.„Du kannſt liebenswürdig ſein, wenn du willſt und Feu die Leute einzuwickeln. Alſo tu' es. Ich werde nicht viel zu Hauſe ſein“— wie Traute ihm das glaubte—„ich mag das Frauenzimmer nicht leiden. Wie du dich zu ihr ſtellſt, ſo haſt du es. Richte dich danach.“ Das war ſeine Art, ſeine rückſichtsloſe, brutale Art, die ihn ihr verhaßt machte bis zum körperlichen Schmerz. „Und Scham empfindeſt du nicht, dort einzukehren, wo man uns ſo wenig gern fleht,“ wagte ſie zu erwidern. „Scham? Zualſchſ— Wozu iſt die Alte meine Tante? Willſt du im„Victoria“ oder„Doelen“ wohnen, mir auch recht. Dann ſpanne deinen Vater an. A 5 ſeinen lum⸗ c⸗h war Mac Leod mit den Gepäckträgern im Gleichen. Namen trage. Worte bekommt er dich wieder. ö bin und ausgebootet wurde, und wenn der Königin ſchön⸗ Uniform auch am Nagel hängt, ſollen dieſe Quäker hier doch biber 10 000 Gulden, die er großmütig zur Hochzeit ſpen⸗ ete“ 5 g „Und die du ſo ſchnell in Wiesbaden verſpielteſt!“ Er achtete ihren Einwurf nicht. „.. hat er noch nichts herausgerückt.“ „Und wird auch nichts herausrücken, ſolange ich deinen Das weißt du ja.“ Mac lachte ſchallend auf. „Natürlich weiß ich das. Alſo bleibt nur Tante Frieda.— Uebrigens, damit du im Bilde biſt: Nicht für Geld und gute Wenn ich auch geſtolpert immer noch ſagen müſſen: Die ſchönſte Frau der Niederlande gehört ihm doch.“ Zyniſch ſetzte er hinzu: „Und daß eine ſchöne Frau unter Umſtänden auch Kapital bedeuten kann, haben wir ja erlebt.“ „Pfui!“ „Was pfui?— Solange du als einzige Tochter des reichen Zelle meinen Namen trägſt. bin ich unbegrenzt kreditfähig. Mehr brauche ich nicht.“ Damit glaubte der durch nichts beſchwerte Hauptmann . D. die Mutter ſeines Kindes reſtlos unterrichtet zu haben. ** Ein Wiederſehen nach ſieben Jahren und eine Mutter mit einem Kind auf dem Arm löſen auch im verbittertſten Herzen wärmere Gefühle aus. Das mußte Traute erkennen, als ſie Tante Frieda gegen⸗ überſtand Tatſächlich rollten der alten Dame Tränen über die runze⸗ ligen Wangen beim Anblick der Heimgekehrten. Ihr„Herz⸗ lich willkommen“ war ehrlich und aufrichtig gemeint, und das Streicheln der alten Hände über Hanneles blondes Kraushaar ſah, wenn auch zaghaft und unbeholfen, ſo doch recht betulich aus. Mac hatte diesmal nicht nötig, ſeine Tante betölpeln zu ale Ihr Heim 1157 ſich freiwillig. a eods bezogen die früher ſchon einmal bewohnten Räume und wie damals, bereitete auch heute wieder Tante Frieda einen Extrakaffee. Aber nicht wie früher ſtanden Traute und Mac ſich küſſend im Zimmer, als ſie ihn brachte. f Das war ſehr viel anders geworden. . Um ſie war eine Kälte, die ſogar die Tante fühlte. Fortſetzung folgt.) wird allgemein angenommen, daß der Brand durch Un⸗ tigen zahlreichen Bettler benutzen, auf die Spur gekom⸗ von der ſie zwei Jungens je 2 Mark gaben, die die Bett⸗ ler unterrichten mußten, ob von der preußiſchen oder von Marie Kaiſer aus Zeilsheim, die aus Eiferſucht, als ſie 1 ö In einem Dachzimmer des brennenden Hauſes ö 1 für das Feuer darin untergebracht, ſodaß es der Feuer⸗ wehr gelang, raſch Herr des Brandes zu werden und die ö die Polizei zwei Burſchen, die hier Im Beſitze des einen der Tä⸗ ter befand ſich au chein Koffer, den dieſer am Tage zuvor Mainz.(Opferſtockmarder.) Ein Opferſtockmar⸗ hieſigen Kirche durch gewaltſames der Frauen und Mädchen gegenüber in ſkandalöſer Weiſe Als der Wüſtling von zwei des We⸗ Vilbel.(Freche Diebe.) Vie einbrecher werden hier immer dreiſter. So wurden por einigen Tagen einer alten Frau aus der Lohſtraße, die ſich kurze Zeit von zu Hauſe wegbegeben hatte, am hellen Tage aus der Woh⸗ nung 30 Mark geſtohlen. Der Dieh konnte am nächſten Tage verhaftet werden, Nun ſtieg wieder am hellen Tage ein Dieb durch ein offenſtehendes Fenſter in eine hieſige Wohnung ein und durchwühlte hier die Schubladen. Er konnte aber nur eine Fahrradlampe und einige Kleinig⸗ keiten mitnehmen. Biſchofſen.(Mit dem Fahrrad zu Tode ge⸗ ſtürzt.) Auf der Straße wurde die Leiche einer männ⸗ lichen Perſon gefunden. Die Ermittlungen haben ergeben, daß es ſich um den Schuhmacher Adolf Zelſer aus Of⸗ fenbach handelt, der mit ſeinem Fahrrad geſtürzt und dabei den Tod gefunden hat. 5 e Jügesheim( Großfeuer.) Hier brach ein Groß⸗ feuer aus, das die gefüllten Scheunen der Landwirte Raab, Weis, Werner und Hermann in Aſche legte. Der Schaden iſt groß, das Vieh konnte in der Hauptſache ge⸗ rettet werden. Durch energiſches Eingreifen auch der Nachbarwehren konnte weiteres Umſichgreifen verhindert werden. 1 — Praltiſche Tierſeuchen⸗Belämpfung in Heſſen. Die Heſſiſche Amtliche Preſſeſtelle teilt mit: Die Erkenntnis von der hohen Bedeutung einer umfaſſenden Tierſeuchen⸗ bekämpfung für das geſamte Volksvermögen ſowie für das Wirtſchaftsleben iſt in den letzten Jahren Allgemein⸗ gut geworden. Unabhängig von den Mitteln, die der heſſiſche Staat ſeit nahezu nunmehr einem Jahrhundert zur Erforſchung der Tierſeuchen zur Verfügung geſtellt hat, war er ſich ſtets der Pflicht bewußt, die ihm in Be⸗ zug auf die praktiſche Tierſeuchenbekämpfung auferlegt bleiben. Zu dieſem Zweck wird in Kürze dem Landtag ein Geſetzentwurf über das freiwillige Tuberkuloſe⸗Til⸗ gungsverfahren in Rinderbeſtänden vorgelegt werden. Es iſt zu erwarten, daß in der Zuſammenarbeit zwiſchen be⸗ amteten und praktiſchen Tierärzten des Landes Erſprieß⸗ liches im Kampfe gegen die Tierſeuchen geleiſtet werden wird. 4 8 Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Todesſprung aus dem vier⸗ ten Stock.) In der Klarentalſtraße ſtürzte ſich ein bei ſeinem Sohn zu Beſuch weilender 63jähriger Privpatier aus dem Flurfenſter des vierten Stockes und war ſofort tot. Die Tat iſt, wie verlautet, in geiſtiger Amnachtung geſchehen. Bad Kreuznach. laufen und getötet.) einem Kreuznacher Autoführer ins Auto. lag im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen. Den Führer trifft keine Schuld. St. Goar.(Tödliches Autounglück.) Auf der Straße von Köln nach Mainz ereignete ſich ober⸗ halb von St. Goar ein Autounglück. In ſchnellem Tempo kam der Kraftwagen des Adam Schäfer aus Arheiligen bei Darmſtadt mit fünf Inſaſſen gefahren und geriet ins Schleudern. Der Wagen überſchlug ſich, wobei ſämtliche Inſaſſen herausgeſchleudert wurden. Der Beſitzer war ſo— fort tot, während ein Kind ſchwere Verletzungen erlitt. Die übrigen Inſaſſen wurden teils mehr, teils weniger ſchwer verletzt. Stolzenfels.(Wieder ein Waldbrand bei Schloß Stolzenfels.) Der große Waldbrand, der vor einigen Wochen eine große Waldfläche unmittelbar beim Schloß Stolzenfels vernichtete, konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden. Man nahm ſeinerzeit als Urſache das Funkenfliegen der Eiſenbahn an. Nunmehr iſt an der anderen Seite wiederum ein Waldbrand entſtanden, der durch eine Frau aus Lahnſtein ſo rechtzeitig bemerkt wurde, daß dieſesmal der Brandſchaden minimal iſt. Aſchaffenburg.(Unterſchla gungen in einer ländlichen Sparkaſſe.) In der Sparkaſſe zu Mainbernheim in Unterfranken ſind bei einer Reviſion, Unterſchlagungen aufgedeckt worden, die anfänglich auf 5000 Mark geſchätzt worden waren, die ſich jedoch bei dem weiteren Fortgang der Reviſion als bedeutend höher her⸗ ausſtellten. Die beiden Verantwortlichen der Sparkaſſen⸗ Zweigſtelle ſind verſchwunden. Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, eine Spur von ihnen zu entdecken. Coſel.(Einſturz eines Neubaues.) Hier ſtürzte ein Neubau ein und begrub mehrere Maurer unter den zuſammenſtürzenden Geſteinsmaſſen. Vier der ver⸗ letzten Arbeiter mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Hersfeld.(Vom Schnellzug getötet.) Un⸗ weit der Halteſtelle Oberhaun bei Hersfeld wurde von dem F D.⸗Zug Frankfurt a. M.— Berlin ein ſiebenjähriges Mädchen beim Ueberſchreiten eines Bahnüberganges, der durch eine ſelbſt zu öffnende Schranke geſichert iſt, von dem heranbrauſenden Zug erfaßt und ſofort getötet. Der Unfall wurde von einem vorüberfahrenden Poſtbeamten bemerkt und der Zug kurz vor Hersfeld zum Halten gebracht. Man fand die Leiche zwiſchen den Puffern vor. Münſter.(Aus dem Zuge geſtürzt.) Nach⸗ mittags ſind zwiſchen Lembruch und Diepholz auf der Strecke Osnabrück— Bremen ein älterer Mann und ein Knabe aus dem Zuge geſtürzt. Der Mann iſt tot, der Knabe wurde ſchwer verletzt ins Diepholzer Krankenhaus überführt. Ihre Perſonalien ſind noch nicht feſtgeſtellt. Der Tornado über Charleſton. Er nähert ſich Newyork. f Der furchtbare Tornado, der bisher ſchon große Verheerungen angerichtet hat, hat nunmehr Charleston im Staate Südkarolina erreicht. In Palm Beach ſind 250 Perſonen ums Leben gekommen. Dieſe Zahl dürfte ſich jedoch noch bedeutend erhöhen, da mit Verluſten an Menſchenleben auch in anderen Gebieten Floridas und Georgia und Südkarolina gerechnet werden muß. Der Sachſchaden wird bisher auf 250 Millionen Dollar ge⸗ chätzt. Die Zahl der Verwundeten geht in die Tauſende. eber Palm Beach und Miami mußte wegen Plünderung das Standrecht verhängt werden. So wurden in Palm Beach mehrere Villen ausgeplündert. Der Ort Kelſen iſt infolge Dammbruchs am Okee hobeeſee vollkommen zer⸗ ſtört worden. Der Tornado hat den Staat Georgia erreicht. Die Stadt Savannah iſt vollkommen abge⸗ ſchnitten. Ueber den Umfang der Verwüſtungen, die der Sturm in Georgia angerichtet hat und über die 10 der Toten und Verletzten läßt ſich noch kein genaues Bild gewinnen, da sämtliche Telephon⸗ und Telegraphenleitun⸗ gen zerſtört ſind. Der Tornado hat danach ſeine Richtung Pa und wandert küſtengufwärks Newhork zu. Die ö ˖ e. (Ein Junge in ein Auto ge⸗ Ein ſechsjähriger Junge lief Der Junge er⸗ türmſtärke iſt aber bedeutend vermindert, ſodaß es zwei⸗ elhaft iſt, ob er Newyork noch erreichen wird. 5 K Lokales und Allgemeines. 1 Wetterberſcht vor! 20. September. Unter dem Einfluß des oſteuropäiſchen Hochdruckge⸗ bietes hält zurzeit das trockene Wetter mit niederer Be⸗ wöllung an. Ueber Nacht hat eine große, vor der ſkandi⸗ naviſchen Küſte liegende Zyklone ſich ſüdwärts ausgebrei⸗ tet und über Weſteuropa und Frankreich kühlere, aus nörd⸗ lichen Gebieten stammende Luftmaſſen vorgetrieben Anter dem Einfluß dieſer Nordſtrömung iſt mit bedeckter Witte⸗ rung und ſtrichweiſen leichten Niederſchlägen zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: Schwache bis mäßige nördliche Winde, meiſt bedeckt, vereinzelt Regen, kühl. Reifende Früchte. Reifende Früchte hängen an den Bäumen: Aepfel; Birnen, Zwetſchgen Nüſſe. Und in den Weinbergen reift die Traube, deren Saft für dieſes Jahr eine Weinqualität 0 wie ſie ſeit Jahrzehnten nicht mehr dageweſen ſein ſoll. Septemberſonne beſcheint dieſe Kinder des Sommers, verleiht ihrem Fleiſch und Kerne letzte Kraft und Ge⸗ ſchmack. Sie warten geduldig, bis zur Zeit der Ernte der Menſch ſie einheimſt und ſie als eine der letzten Gaben des Jahres ſich munden läßt. Dieſe Obſternte auf hohem luftigem Baume, mehrere Meter über dem Erdboden, auf dem ſich während des ganzen Jahres der Landmann bückt, hat etwas Befreiendes und Beglückendes an ſich. Denn der Baum ſchenkl aus der Fülle ſeiner fruchtbaren Krone, die Scholle aber gibt ihre Gabe nur langſam und unter zähem Ringen her. Reife Früchte ſind das Sommertagewerk des Baumes. Ihrer entledigt, fallen bereits die Blätter ab, geht er all⸗ mählich zur Winterruhe über. Er iſt das Sinnbild des guten Arbeiters der jahraus, jahrein Erträgniſſe abwirft und ſich damit begnügt, zu blühen, zu treiben und Früchte reifen zu laſſen. Seine Aeſte belaſten ſich mit ihnen und häng. ſich immer tiefer. Oft müſſen ſie geſtützt werden, wie ſchwer bepackte Laſtträger. Nicht nur der„Wirt Wundermild“ iſt er, ſondern auch ein Schwerarbeiter ind Rahmen der Arbeitnehmer des Naturreiches, Er hätte je⸗ nen viel zu ſagen, die von ihm eſſen und ſeine Gottes— gabe nicht zu würdigen wiſſen. * 20prozentiger Kriegsbeſchädig⸗ ter. Die abgefundenen Kriegsbeſchädigten, welche bis zum Jahre 1923 eine 20proze ide Rente bezogen haben und dann in einer einmaligen abfindungſ, während der Inflation, ausbezahlt wurden, können bis zum 30. Sep⸗ tember d. J. erneut einen Antrag auf Viedergewährung der Rente ſtellen, falls eine Verſchlimmerung ihres Lei— dens eingetreten iſt. Wird der Antrag rechtzeitig ge⸗ ſtellt, ſo kann die Rente rückwirkend vom 1. Oktober 1927 herbeigeführt werden. — Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Monat Auguſt 1923. Nach der Statiſtik des Neichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften waren am 1. September 1928 vorhanden: 110 Zentralgenoſſenſchaf⸗ ten, 20599 Spar- und Darlehnskaſſen, 4655 Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaften, 4274 Molkereigenoſſenſchaften, 10 682 ſonſtige Genoſſenſchaften. Die gleichmäßige Auf⸗ wärtsbewegung der Geſamtzahl der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hat ſich auch im Auguſt fortgeſetzt, ſo daß ein weiterer Zuwachs von 18 Genoſſenſchaften vor⸗ zeichnet werden kann. Wiederum ſind es die Molkereige— noſſenſchaften., die mit 22 Neugründungen und nur zwei Auflöſungen eine beſonders günſtige Entwicklung zeigen. Auch bei den„Sonſtigen Genoſſenſchaften“ überwiegen die Zugänge, ſo daß dieſe Kategorie mit einem Zuwachs von 12 Genoſſenſchaften abſchließt. Unter den Neugrün⸗ dungen befinden ſich u. a. ſieben Verwertungs- und je fünf Eier⸗ und Geflügel⸗, ſowie Obſt⸗ und Gemüſeverwer⸗ tungsgenoſſenſchaften. Rückgänge weiſen dagegen die Spar⸗ und Darlehnskaſſen mit zehn und die Bezugs- und Ab⸗ ſatzgenoſſenſchaften mit vier Abaängen auf. Der Revaler Zirkus in Flammen aufgegangen. — Geſitzet und Perſonal verhaftet. Der Revaler Zir⸗ jus ging in Flammen auf. Der Beſitzer des Zirkus, Bred⸗ ford, und das Zirkusperſonal wurden verhaftet. Unter den Bänken des Zirkus entdeckte die Polizei Büchſen mit Petroleum und anderem leicht brennbarem Material. Der Zirkus war mit 80 000 Kronen perſichert. Zwei Tage vor dem Brand wurden ſämtliche Tiere des Zirkus nach Sowietrußland abgeſchoben. Am ſchwerſten, haben die Artisten des Zirkus unter dem Brande zu leiden, da ihr ganzes Hab und Gut mityerbrannt iſt. Rentenerneuerung » Luftſchiff Graf Zeppelin überflog heute Mittag um 2 Uhr in majeſtätiſcher Höhe und ſtolzer Fahrt die Bergſtraße. Von hier aus war das Luftſchiff gut ſicht. bar. Beim Rufe,„der Zeppelin kommt“, ſprangen die Ortseinwohner aus den Häuſern, um dieſes einzig⸗ſchöne Schauſpiel zu beobachten. „ Ein Schadenfener entſtand heute Mittag in der Behauſung Annaſtraße bei Boppre⸗Sommer. Es brannte in einem kleinen Seiten bau. Die herbelgerufene Feuerwehr löſchte den Brand, der durch ſpielende Kinder verurſacht war. Die Kinder ſind durch einen geiſtes⸗ gegenwärtigen Nachbarjungen, ſchon an den Kleidern brennend, glücklich aus dem Bau getragen worden. „ Zwei Monate Gefängnis wegen Beleidi⸗ gung des Hochwürdigſten Herrn Biſchofs. Wegen Beleſdigung des Biſchofs von Mainz hatte ſich ein ver⸗ heirateter Alterer Arbeiter von Münſter bei Dieburg vor dem hlefigen Schöffengericht zu verantworten. Der Be⸗ treffende hat ſich am Tage der Firmung am Btiertiſch in ſchwerſter Weiſe über den Biſchof geäußert. Zu ſeiner Entſchuldigung gab er vor Gericht an, ſinnlos betrunken geweſen zu ſein. Das Gericht erkennt dieſe Entſchuldi⸗ gung nicht an, und verurteilt ihn zu zwei Monaten Gefängnis.(Dieſer Vorfall mögen auch hier zur War⸗ nung dienen. D. B) „ Sas Central Theater bringt heute und mor⸗ gen wiederum ein erſtklaſſiges, ſehenswertes Programm 5 Vorführung.„Die freudleſe Gaſſe“ iſt ein Sitten ⸗ im von erſchütternder Wirkung. 1 und das Mo- ell“ iſt ein um voll Abenteuer. Ein Beſuch lohnt ſich. heiß gekämpft. Keliglös issenschaftliche Vorträge. Wie viele Menſchen gibt es heute, die ſich den Ruhm des Wiſſens erworben haben und ihre geiſtigen Kräfte und ihre Wiſſenſchaft dazu mißbrauchen, die Nicht⸗ gebildeten oom Lichte des Glaubens abzubringen! Wann iſt die falſche Aufklärung des Volkes durch die Gebildeten auf den Kathedern, in der Preſſe und in den Vereinen mehr betrieben worden als in unſeren heutigen Tagen? Daher kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die an ⸗ gezeigten religiös⸗wiſſenſchaftlichen Vorträge für unſere um die religiöſen Probleme ringende Zeit geradezu eine Notwendigkeit geworden ſind. Dieſe Vorträge haben ſich im Laufe von 30 Jahren zu einer großen Organiſattion entwickelt. Die Zahl der Vortragsſtädte iſt bereits auf 116 geſtiegen und außerdem mußten noch mehr als 30 Städte auf ſpäter vertröſtet werden. Vom Rhein und Ruhrgebiet aus geht die Reiſe der 5 Redner nach Bayern hinein, nach Thüringen, Sachſen, bis nach Oberſchleſien und hinauf in die Hafenſtädte der Oſt⸗ und Nordſee. Im vergangenen Jahre wurde auch in der hieſigen Pfarrei zum erſten Mal der Verſuch gemacht mit einer Vortragsreihe, und dieſe Vorträge haben lebhaftes In⸗ tereſſe hervorgerufen unter denen, die im heutigen Geiſtesleben ihren Mann ſtellen wollen. Auch die Fruuenwelt hat nach und nach immer mehr 1 an den Tag gelegt. Es werden ja gerade die Fragen auf⸗ gegriffen, die dem Menſchen ganz beſonders auf der Seele brennen. Es ſei nur an einige Themen aus der letzten Vortragsreihe erinnert: Die Kirchenverfolgung in Mexiko, Konnersreuth, Leichen verbrennung, Schulkampf. Der Glaube an die Auferſtehung uſw. Heute, da der Unglaube ganz öffentlich alle Mittel daranſetzt, unſer Volk zu ruinieren, bieten dieſe Vor⸗ träge nicht nur apologetiſches Aufklärungs⸗ und Ver ⸗ teidigungsmaterial, ſondern auch Begeiſterung, lichtvolle Darlegung der Wahrheit und Auseinanderſetzung mit den modernen Lebensfragen in wiſſenſchaftlich begründeter und doch allen verſtändlicher orm. Mit dem nächſten Sonntag, dem 23. September, beginnt die neue Vortragsreihe in der Pfarrkirche abends um 8 Uhr. Zunächſt wird Hochw. Pater Bönner über das wichtige Thema ſprechen: Ich will! Ich kann! Wege zum ſieghaften Wollen Möchten die Viernheimer dieſe Ehre und dieſen Vorteil zu ſchätzen wiſſen durch eifrigen Beſuch der Vorträge. Mala Hari, geſchiedene Gertrud Mac Leod, geborene Zelle aus Leeuwarden in Holland, die Freundin zweier Könige und vieler Prominenten von mternationaler Bedeutung, war im Kriege als deutſche Spionin in Frankreich tätig. Frankreich legte ihr zur Laſt, den Deutſchen die große Somme⸗-Offenſive 1917 verraten zu haben.— Wir, die wir im Felde waren und jenes bei⸗ ſpielloſe Ringen miterlebten, haben allen Grund,„der geheimnisvollen Frau“, wie Mata Hari oft genannt wurde, dankbar zu ſein. Mancher von uns dankt— ohne es zu wiſſen— ſeine Heimkehr dieſer Frau, manche Mutter hat ihren Jungen, manches Kind ſeinen Vater nur durch ihr Wirken wieder bekommen. Das franzöſiſche Kriegsgericht verurteilte ſie zum Tode mit der Begrün⸗ dung: Sie habe Frankreich mehr als eine Diviſion gekoſtet. In unſerem, in vorliegender Nummer be— ginnenden Roman: Mata Hari von Arno Franz, rollt der Lebenstragödie dritter Akt dieſer ſeltenen Frau vor unſerem Geiſte ab. Sport und Spiel. Arbeiter ſport⸗Fußball. 1. Mannſchaft Viernheim— Heppenheim 654 . 1 — Secdkenheim 3: 2 2. 7* 1. Jugend 0 Am Sonntag hatte die Genoſſenſchaft mit ſeiner jüngſten Sparte einen Siegestag zu verzeichnen. Denn alle Fußballmannſchaften konnten ihre 2 Punkte buchen. Das Vorſpiel der 2. Mannſchaft konnte nach feiner Zu⸗ ſammenarbett der Genoſſen mit 6:1 Toren gewonnen werden. Hoffentlich hat ſich dieſe Mannſchaft für immer gefunden und weiß jetzt, daß nur Kampf zum Siege führen kann.— Das Spiel der 1. Mannſchaft war ein dem Arbeiterſport würdiges. Denn es wurde fair und Bei Halbzeit ſtand die Partie 1:0 für Heppenheſm. Die Gäſte kämpften aber auch mit einer verbiſſenen Energie. Aber als die Genoſſen in der 2. Halbzeit noch den Wind als Bundesgenoſſen hatten, waren die Stürmer nicht mehr zu halten. Ein wahres Bom bardiment ſetzte ein, aber kein Schuß konnte vorerst den Weg in Goal finden. Bis ungefähr in der 25. Min. das erſte Tor fiel. 5 Minuten ſpäter hieß es ſchon 3:1 und am Schluß war das 5:1 Tor fertig. 1. Jugend ſpielte in Seckenheim und konnte als verdienter Sieger den Platz verlaſſen. 6. * Kreis Unterbaden Vorſchaul Im Kreis Unterbaden herrſcht am Sonntag voller Betrieb. Viernheim empfängt auf eigenem Platze einen gefährlichen Rivalen, den Sportklub Käfertal. Durch einen Steg würden die Biernheſmer die Tabellenſpitze übernehmen. Phönir Mheim geht nach Neuoſtheim zu der Spiel Bgg. 07. Ein Unentſchieden iſt hier nicht aus⸗ geſchloffen. Feudenheim wird gegen Rhelnan zu ſeinen erſten Punkten kommen. 1913 M'heim muß nach Frie drichsfeld und wird hier ſehr wenig zu beſtellen haben. Weinheim iſt ſpielfrel. Biernhelmer! Am Sonntag kommt Käfertal. Alle Mann an Bord, ſo muß die Parole lauten zu dieſem wichtigen Treffen. Die Käfertaler kom⸗ men in Maſſen, laßt euch nicht lumpen und erſcheint noch viel ſtörker. Auf zum Waldſportplatz. i