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Morgen Sonntag 92 Uhr Zuſammen⸗ kunft des Männerchors im Vereinslokal zur Darbringung des me⸗ grüßungschors, Der Frauenchor trifft ſich pünktlich 5 Uhr dort. D 2 ſelbß. Wir bitten die Zeit unter ollen Um- änden genau einzu⸗ halten und vouzahlig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Zur Verlebung U. Narhzeit goldene Taurin ohne Lhifuge. Uhrmachermeiſter H. Specht Rathaus ſtreße 68 ande d ber! een umrunden unmdununutununnünmna nan Im ute und billige VN. Deutschen Halser“ Füllerm 00 großer 15 Vereins-Janz Sänger⸗Einheit. 5 Samstag Abend 8 Uhr Der Dorſtand. Joh. Valt. Rathausſtraße 28 — e Kleie, Futtermehl, Maisſchrot, Trocken- ſchnitzel, Kartoffelflocken, Futte haferflak⸗ ken, gedr. 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Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Mönlichkett bertckſichtigt.— Für die Au an beßimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Wewähr nicht übernommen (Siernheimer Bürger-Zig.— Biennb. Selisstesg Dis einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pz, die Reklamezeile 80 Bis. Annahme von Anzeigen in unſeren nahme erben. eee — 2—— Nr 222 — ä Samstag, den 22. September 1928 eee 45. Jahrgaug —. ,... ̃ĩ⅛7y.7½,.—r.—.————— Die erſten Blätter fallen! Ein gelbes Blatt liegt wie ein Fleck Farbe am Wege. In der Luft wirbelt ein zweites, ein drittes. Dro⸗ ben in den Aeſten, wo noch dunkelgrünes Laub hängt, leuchten zwiſchenhinein helle Blätter, loſe am Stil ſit⸗ zend und zum Fallen bereit, den erſten Windſtoß erwar⸗ tend, der ſie entfernt.: Fallende Blätter— absteigender Sommer. Und mit ihnen begibt ſich jene elegiſche Stimmung auf die Welt, geweckt vom Anblick der herbſtlichen Farben, die geruh⸗ ſam und traurig, wortlos und gleichwohl zugänglich für jede Melancholie, in den Herzen die Melodie vom Schei⸗ den leiſe erklingen läßt. Was alles wäre zu ſagen und doch: welche Werke ſollen dieſe erſten fallenden Blät⸗ ter begleiten, wo ſich die Natur immer ſtärker in Schwei⸗ gen hüllt, wo angeſichts des Abſterbens und Zur⸗Ruhe⸗ Gehens menſchliche Sprache nicht ausreicht, die innere Größe dieſes Naturſchauſpiels ganz auszudrüdlen.. Nun entzündet ſich allmählich draußen die herbſtliche Farbenſinſonie, in den Wäldern erwachen die gelben und roten Baumkronen, fliegende Blätter locken und rauſchen vom Wandern, über den Wipfeln hörend die Flügel⸗ ſchläge reiſender Vogelſchwärme. Poeſie und Natur ma⸗ chen noch einmal aus der Welt eine Dichtung, eine ge⸗ waltige Bühne, und auf dieſer Bühne ſind wir Men⸗ ſchen die ungewollten Schauſpieler, die die Kuliſſen ſich verändern ſehen, denen keine andere Rolle überbleibt als die: ſich zu rüſten auf die kommende Zeit. 1 0 Fallende Blätter ſind bereits Zeichen der irdiſchen Vergänglichkeit, fünden vom Ende der ſommerlichen Luſt und prägen die uralte Weisheit neu, daß nicht von Dauer iſt unter der Sonne. Auch der Menſch iſt wie ein Blatt, das einmal verwelken wird und vom Baume des Lebens bricht. Ihm gräbt ſich die Predigt der fallenden Blätter tief ein, möge er dafür ſorgen, daß es auch einmal von ihm heißt: Alles Vergängliche iſt nur ein Gleichnis! Auch die jetzt fallende Blätterpracht wird wieder erſtehen, wenn ihre Zeit gekommen iſt. Ein modernes Märchen. Es gibt ein altes Märchen, in dem erzählt wird, daß ein ſterbender Vater ſeinen Söhnen, die ein ungeduldiges Verlangen nach Reichtum hatten, von einem vergrahenen Schatz in ſeinem Acker berichtete, mit dem Erfolg, daß die Söhne den Acker um und um gruben, aber den Schatz nicht fanden und erſt ſpäter, nachdem der Boden um vieles ertragreicher geworden war, die Bedeutung der Erzählung ihres Vaters erkannten. Nun berichten Reiſende aus Paläſtina, daß ſich dort in einer kleinen Stadt dieſes Mär⸗ chen wieder einmal bewahrheitet haben ſoll, wenn auch unter Zufammenhängen, die einer Groteske nicht unähnlich ſind. f Zwiſchen Jeruſalem und Haifa liegt die kleine arabiſche Stadt Dienin, die während des Krieges Sitz eines Stabes der deutſch⸗türkiſchen Truppen war. Doch im Verlauſe der friegeriſchen Vorgänge ſah ſich der deutſche Stab genböligt, das Städtchen zu verlaſſen, und da die Gefahr recht drin⸗ gend war, mußte einiges Kriegsmaterial hinterlaſſen blei⸗ ben, und der Abmarſch ſelbſt erfolgte hei ſtiller Nacht völlig im Dunkeln bei einem ſtrengſten Lichtverbot. Um den Vormarſch der engliſchen Truppen aufzuhalten, nahmen deutſche Pioniere im Schweigen der Dunlalheit noch eine Reihe von Sprengungen und ſonſtigen Buddeleien vor, Doch die abergläubiſchen Orientalen wollten an den nüch⸗ ternen Zweck dieſer Maßnahmen nicht glauben und ſuchten dahinter das Geheimnis eines vergrabenen Schatzes. Es war jedenfalls ein offenes Geheimnis, und jeder⸗ mann in Dienin wußte von dieſer Tatſache, nur wußte man nicht, wo der Schatz zu ſuchen ſei, und ſo hoben allerlei Kombinationen über den Ort, wo der Schatz zu finden ſei. an, und allenthalben in der Stadt und ſchließlich auch in ihrer näheren Umgebung wurde gebuddelt. Bald ſah die ganze Gegend aus wie ein Schlachtfeld nach heftigſtem Artilleriefeuer oder als wenn ein Erdbeben darüher hin⸗ weggegangen wäre. Doch der Schatz wollte ſich nicht finden. Trotzdem zankte man ſich bereits über ſeine Verteilung. Nächtlicherweiſe ſetzten die Einwohner das Graben fort, und je weniger ſie fanden, um ſo mehr wurden ſie in ihrem Glauben an die Schiauheit der Deutſchen und an die Größe des Schatzes beſtärkt. Die Maßnahme des engliſchen Gouverneurs, einem derartigen Wirrwarr durch ein Ver⸗ hot der Grabungen ein Ende zu machen, bewirkte nur das Gegenteil. Man glaubte nämlich nun, daß das Verbot nur deswegen erlaſſen ſei, weil die engliſche Regierung ſich ſelbſt in den Beſitz des Schatzes ſetzen wolle, Kein Menſch arbeitet mehr und das Geld ſaß den guten Bürgern recht locker in der Taſche angeſichts des zukünftigen Schatzes. ö So konnte es natürlich nicht ausbleiben, daß auch die Gauner glaubten, hier einträgliche Geſchäfte machen zu können. Eines Tages meldete ſich bei dem reichſten Wuche⸗ rer der Stadt ein Mann, der vorgab, ehemaliger türkiſchet Unteroffizier geweſen zu ſein, und erzählte, ſein Habe Chef, der jetzt in Jeruſalem wäre, ſei über die Vergrabung des Schatzes auf das genaueſte unterrichtet und wäre unter Umſtänden— das heißt alſo gegen eine angemeſſene Ver⸗ tung— bereit, nähere Angaben darüber zu machen, an fuhr alſo nach 0 und verhandelte dort mit zinem Herrn in kürkiſcher Galauniform. die mit aablreichen ———— ͤ—½ J Orden und chrenzerchen vehangt war. Dem Wucherer wurde ob dieſer Pracht wohl etwas ſchwindlig und er glaubte an die Echtheit des Planes, der ihm nun mit pielen ſchönen untetirdiſchen Gängen, mit geheimnisvollen Ziffern, dicken Siegeln und vielen langen Unterſchriften gezeigt wurde. Gegen einen Preis von 300 Pfund, ange⸗ ſichts des Wertes des Schatzes nur ein Trinkgeld. erklärte ſich dieſer Herr in Uniform bereit, den Plan zu verkaufen. Der Wucherer bezahlte auch die 300 Pfund, und nachdem man eine Woche lang verzweiflungsvoll ſich bemüht hatte, das Dokument zu entziffern, und nachdem man da und dort gebuddelt hatte, erhielt er eine Nachricht, die alles andere als ſchmeichelhaft war. Man erklärte ihm rund hexaas, ob er denn wirklich glaube, daß man ihm den echten Plan für dieſen lächerlichen Preis aushändigen würde. Dieſer Plan ſei gefälſcht, aber ein echter exiſtiere. Und ſo ging das Buddeln und Suchen Weiler, 1: weniger man fand, um ſo mehr war man nach wie vor von dem Vorhandenſein des Schatzes überzeugt, und je mehr man betrogen wurde, um ſo ernſthafter glaubte man den Gau⸗ nern. Die Legende lebt weiler, und von ihr lebt ſo mancher, der es verſteht. So wurde kürzlich ein Grundſtück ange⸗ kauft, um dort eine Ziegelei zu errichten, aber„Ziegelei“? Niemand glaubte das, man glaubte vielmehr, daß es ſich nur um den Goldſchatz handeln könne. So gräbt man weiter in Dienin, und es wird wohl noch einige Zeit dar⸗ über vergehen, bis man ſich davon überzeugt hat, daß der Schatz wirklich nicht eriſtiert. Aber der Ausgang iſt wie im Märchen. Dieſes Graben ermöglichte die Anlegung eines Bewäſſerungsſyſtems, das die Regierung ſchon lange ge⸗ plant hatte, aber die Einwohner konnte ſie nicht zur Arbeit bewegen, bis der Glaube an den Goldſchatz das Buddeln zu einem Vergnügen machte Molinari in Konkurs Die einſt berühmte Breslauer Handelsfirma Moli— nari, die Guſtav Freytag als Vorwand für ſeinen Kauf mannsroman„Soll und Haben“ diente, iſt in Konkurs geraten. 1 1 0 * U U Fälſcher und ihre Kunſigriffe. Berühmt gewordene Schwindeleien. Auf der Pariſer Weltausſtellung im Jahre 186“ er. zegte eine männliche Büſte von ausgezeichneter Arbeit die höchſte Aufmerkſamleit der Beſucher. Alle Kunſtkenner ind vor allem der glückliche Beſitzer, der dieſes ſeltene Stück perſönlich in Italien aufgefunden halte, ſtimmten datin überein, daß man ein Werk der edelſten Renaiſſance, vahrſcheinlich von einem der erſten Florentiner Meiſter ge⸗ fertigt, vor ſich habe. Schließlich kaufte der franzöſiſche Staat die Büſte für eine hohe Summe, etwa 14000 Franken. und wies ihr einen hervorragenden Platz unter den Sammlungen des Louvre an, wo ſich Hunderte und Tauſende herandrängten, um das herrliche Kunſtwerk zu bewundern. Da meldete ſich plötzlich ein bisher völlig unbekannter italieniſcher Bildhauer und erklärte zum großen Schrecken der„Kunſtſenner“, daß er der Verfer⸗ kiger der Büſte ſei, die er für 350 Franken an einen Kunſthändler verkauft habe, und bewies ſeine Behaup⸗ tung, indem er ſein Modell, einen einfachen Arbeiter in einer Tahalfabrik, in Perſon vorführte. Herr Alphonſe Rothſchild, der bekannte Millionär, wa: ein hervorragender Kunſtſammler und genoß auch den Ruf eines ausgezeichneten Kunſtkenners. Im Jahre 1877 kaufte der Pariſer Kröſus ein goldenes Altarſchränk⸗ chen mit Emailleplatten für den runden Preis von einer Million Franfen. Verfäufer war ein Engländer namens Marks Hocherfreut über dieſen Ankauf zeigte der Herr Baron das neue Hauptwunder ſeiner Sammlung einem öſterreichiſchen Diplomaten, und dieſer erklärte den Mil⸗ lionenſchranf nach kurzem Ueberlegen für die äuzerſt ge⸗ ſchick gemachte Nachahmung eines noch im Baſitze ſeines elterlichen Hauſes befindlichen Kunſtwerks. Notſſſchild ließ ſofort Nachforſchungen anſtellen. und dieſe eraaben, daß der Schrank in der Tat eine Faälſchung eines Wiener Antiquitätenhändlers war, den wegen eines ähnlichen Be⸗ trugsfalles ſein Schickſal ſchon in Geſtalt einer mehr⸗ jährigen Zuchthausſtrafe ereilte hatte. 0 Wenn auch bisweilen abſonderliche Dinge mi unter⸗ laufen wenn ſich zum Beiſpiel ein berühmter Profeſſor, Miche. Chasles, handſchriftliche Briefe Alexanders des Großen aufhängen ließ, die in altfranzöſiſcher Sprache abgefaßt waren, und einen Brief Pascals aus dem Jahre 1652, in dem der große Gelehrte gemütlich erzählt, daß er Kaffee getrunken hätte, während der Kaffee erſt nach ſeinem Tode nach Frankreich kam— im allgemeinen zei⸗ gen die heutigen Fälſcher ein Raffinement, dem oft ſelbſt der gewiegteſte Kenner zum Opfer fällt. Nichts iſt vor ihnen ſicher, ſie ahmen alles nach, was nur irgend der Sammler begehrt. Es gibt kaum einen Kunſtzweig, kaum ein Gebiet des Kunſtgewerbes, auf dem ſie nicht tätig ſind.*. Kaum der zehnte Teil der Möbel zum Beiſpiel, die man als echt anſieht und als echt gekauft hat, ſtammt wirklich aus der Zeit des Renaiſſance oder des Rokoko, und wenn ſie auch von den Beſitzern„perſönlich“ auf einem halbverfallenen Schloſſe, fern vom Getriebe der großen Welt gefunden wurden, iſt es zehn gegen eins zu wetten. daß ein ſchlauer Fälſcher ſie dort vorſorglicher Weiſe in unverdächtige Umgebung plaziert hat. Eine umfangreiche Industrie, die viele tauſend Arbeiter beſchäftigt, dient einzig und allein der Fabrikation derartiger, ſtets hoch im Preiſe ſtehender Stücke, gleichviel ob ſie nun einfache Bauerntiſche oder kunſtvolle Boulemöbel vorſtellen. Einer, der es im Gefängnis zu etwas brachte. Er wird ſo leicht keinen Nachahmer finden. Wie aus Newyork geſchrieben wird, dürfte der Fall, daß ein Sträfling nach Verbüßung ſeiner Zuchthaus⸗ ſtrafe ein ſuriſtiſches Examen ablegt und dank ſeiner Ar⸗ beit im Gefängnis dieſes als wohlhabender Mann ver⸗ läßt. einzig daſtehen. 6 Der Mann. dem das geglückt iſt, iſt obendrein ein, Neger, George W. Davies. Im Jahre 1914 wurde er zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt; er verbüßt zurzeit das letzte Jahr im Gefängnis von Maryland. Als er in ſeine Zelle eingeliefert wurde, war es mit ſeinen Kenntniſſen im Leſen und Schreiben ſehr mäßig beſtellt: er betrieb aber ſeitdem ſo eifrige Studien, daß er nicht nur formvoll⸗ endet zu ſchreiben verſteht, ſondern ſogar einen Selhſtlehr⸗ gang in der Rechtskunde mit ſolchem Erfolg abſchloß, daß er unmittelbar nach Freilaſſung ſein Staatsexamen ab⸗ legen und als Rechtsanwalt weiter leben wird. Aber nicht genug damit—er hat auch eine Erfindung, gemacht, die eine weſentliche Verbeſſerung des Venzin⸗ motors darſtellt; aus dieſem Patent hat er nicht nur ſo viel erlöſt, daß er den Mann entſchädigen konnte. wegen deſſen Beraubung er ins Zuch haus kam, ſondern ſich wei⸗ tere 70000 Dollar(faſt 300000 Mark) erſparen konnte. Wo iſt der Zuchthäusler auf Erden, der es ihm nach⸗ macht?— Loſe Blätter Ein kühner Kletterer. Eine der kühnſten und merkwürdigſten Leiſtungen, die je in der Geſchichte des Alpinismus vollbracht wurden, ſind die Bergbeſteigungen, die jetzt der berühmte engliſche Alpiniſt Geoffrey Winthrop Moung glücklich durchgeführt hat. Young, der bereits über fünfzig Jahre alt iſt, beſaß ſchon vor dem Kriege einen großen Ruf als un⸗ erſchroclener Bergſteiger und hatte klaſſiſche Werke über ſeine Beſteigungen verfaßt. Im Kriege verlor er ein Bein, und damit ſchien ſeiner Laufbahn ein jähes Ende geſetzt zu ſein. In den„Times“ erzählt Poung in ſchlichter Weiſe, wie er trotzdem mit einem Beine das Matterhorn be⸗ ſtieg. Ein Sportsmann. der das eine ſeiner Beine voll⸗ ſtändig verliert, verliert damit mehr als die Hälfte ſeiner, Kräfte, denn er beſitzt nicht mehr die Sicherheit und das Gleichgewicht beim Gehen, das für den Bergſteiger ſo be⸗ ſonders notwendig iſt. Eine Reihe von Jahren nach dem Kriege habe ich mich in der Ueberwindung dieſer Hemm⸗ niſſe geübt, und verſucht, mit dem Kunſtbein, das ja keine wirkliche Hilfe bieten kann. Berge zu beſteigen. Zunächſt begnügte ich mich mit den engliſchen Gebirgen. 1927 hatte ich es zu einer gewiſſen Sicherheit und Geſchicklich⸗ keit im Vergſteigen gebracht, ſodaß jüngere Freunde mich dazu achten, nach dreizehnjähriger Abweſenheit wieder die A pen zu beſuchen. Auf Verſuchsbeſteigungen von Wach⸗ ſender Länge erkannte ich, daß die Ermüdung und Er⸗ ſchöpfung, die ich nach wenigen Stunden Bergſteigens zu empfinden glaubte, nur nervoſe Zuſtände waren, wie ſich durch die unregelmäßige Bewegung des Einbeinigen her⸗ vorgerufen werden. Anfang Juli bdieſes Jahres begann ich mit einigen Beſteigungen in den Dolomiten, bie gußer⸗ ordentliche Schönheit der Blumenteppiche entſchädigte uns für die trodene Einförmigkeit der Felſen. Dann gingen wir nach dem Tal von Zermatt. Zur erſten größeren Be⸗ ſteigung wurde die Wellentuppe gewählt, die in der Ga⸗ belhornkette liegt. In etwa 12 Stunden gelang es mir, Dinauſzulommen. Dieſer Tag, an dem ich. Stunden unterwegs war, bewier mir endgültig, daß alle die Er⸗ mibungserſcheinungen, unter denen ich litt, faſt nur ner⸗ böſer Natur waren. Tags darauf beſchloß ich, meine duxen mit dem Aufſtieg zum Matterhorn zu beenden. brach mit meinem alten Freund, dem Führer Braut⸗ en und einem anderen allein auf. Der Mauleſelritt bis der kleinen Belvedere⸗Hütte war außerordentlich ge⸗ hrvoll. Nach kurzer Raſt brachen wir um 10 Uhr abends auf, denn ich hatte beſchloſſen, den Mond auszunutzen und bei Nacht aufzuſteigen. Trotz eines heftigen Nordwindes 9 1 es unter großen Mühen vorwärts, bis wir um ha Uhr früh den Gipſel erreichten. Eine Stunde lang er⸗ freuten wir uns der unvergleichlichen Ausſicht. Dann kam der lange Schrecken des furchtbaren Abſtiegs, für einen Einbeinigen noch ſehr viel ſchlimmer als der Aufſtieg. In dieſem ſchneeloſen Jahre waren die glatten, ſteil abfallen⸗ Felſen beſonders gefährlich. Aber mit Hilfe des Füh⸗ rers, mit Geduld und mit einer neuen Technik, die ich anwendete, ging es. Am 4 Uhr waren wir bei dem Bel⸗ vedere und um 7 Uhr unten in Schwarzſee. Dort erwartete mich ein Mauleſel, auf dem ich beim Mondſchein glück⸗ lich gegen Viertel 11 Uhr anlangte. Vibe ils Neklame. Ein originelles Mittel, um Schauluſtige anzulocken, wandte jüngſt ein Londoner Konditoreiheſitzer an. Es erſchien in den Londoner Zeitungen ein Bericht über eine heftige Auseinanderſetzung eines Liebespaares gerade vor Der betreffenden Konditorei, wobei der Liebhaber mit ſei⸗ ner vermeintlich Ungetreuen ins Handgemenge geriet und dabei die Schaufenſterſcheibe zertrümmert hatte. Dieſe zer⸗ trümmerte Schaufenſterſcheibe lockte ſchon viele Zuſchauer an, aber die Sache ging noch weiter. Am nächſten Tage erſchienen in denſelben Zeitungen gleichlautende Anzeigen, in denen die verlaſſene Braut den rabiaten Geliebten auf⸗ orderte, ſich zum Zwecke der Ver öhnung wieder in jener onditorei zu treffen. Natürlich fand ſich auch eine An⸗ zahl Neugieriger zur angegebenen Zeit ein, doch wurden die Wartenden enttäuscht, denn es war kein Liebespärchen ſehen. Am folgenden Tage kam die Aufklärung, wieder rch die Zeitung: Nelly, ſo hieß die Braut, war dur einen Anfall verhindert worden. So ging die Liebesge⸗ ſchichte eine ganze Weile in der Zeitung weiter, und immer wurde als Rendezvous die betreffende Konditorei verein⸗ bart. Zuletzt ließ der findige Konditoreibeſitzer tatſächlich einen Herrn und eine Dame als Liebespaar in Erſcheinung treten und eine rührende Vers nungsſzene aufführen, die mit einem Teeſtündchen im Schaufenſter endete, wobei o köſtliche Leckereien aufgetragen wurden, daß die Hun⸗ rte von Zuſchauern, von der Suggeſtion ergriffen, gleich⸗ falls in den Laden ſtrömten und die gleichen Erfriſchun⸗ gen verlangten. Die Konditorei gilt ſeitdem als das klaſſiſche Lokal für Liebespärchen, und die Nedensart von „lopemaling at Mathews“(Flirten bei Mathews), ſo lautet der Name des Inhabers, iſt zu einer ſtehenden Phrafe in London geworden. Aus Heſſen. Heppenheim a. d. B.(Autounglück.) Zwiſchen Heppenheim und Laudenbach ereignete ſich an der ge⸗ fährlichen Kurve am geſalzenen Waſſer ein ſchweres Auto⸗ unglüd. Ein ſchwerer Daimlerwagen wollte einem ent⸗ gegenkommenden Auto ausweichen. Durch die ſchadhafte Straße geriet der hintere Teil des Wagens ins Schleu⸗ dern und fuhr mit aller Wucht gegen einen Baum. Zwei Inſaſſen des Autos, ſowie der Chauffeur wurden ſchwer verletzt in die naheliegende Heil⸗ und Pflegeanſtalt ver⸗ bracht. Der Wagen wurde mittels Pferdefuhrwerk in eine Reparaturwerkſtätte gebracht. Sprendlingen.(Schwerer Unfall.) Der Arbei⸗ ter Heinrich Höfler jun. fiel beim Dreſchen vom Dreſch⸗ wagen. Erx zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Bensheim.(Geiſtlicher Proteſt gegen das Projekt eines Familienbades.) Bekanntlich Uhren hei ron, M'heim F 2, 42 F 2, 42 OMAN ARNO FRANZ UnfenenRR cus UZ 5URelt VERA OSKAR MEISTER, WER DAU: SA. (2. Fortſetzung.) „J ſieh doch an! Abgibſt? Immer nur abgibſt! Und ſo viel abgibſt, daß der Herr Neffe, als fortgejagter Offizier über ſeine immerwährende Not hinwegkommt, um dann vielleicht in ganz alten Tagen von dieſem Herrn Neffen ab⸗ hängig zu ſein!— Nein, mein Lieber. Arbeite, dann hat die Not ein Ende und du ſtiehlſt dem lieben Gott die Tage nicht fort.“ Ironiſch fragte der abgebrühte Mac: „Wüßteſt du eine Arbeit für mich?“ „Sieh in die Zeitungen, da werden Korreſpondenten, Schreiber, Vertreter, Markthelfer und Hafenarbeiter zu Dutzenden geſucht. Etwas wirſt du doch können! Und wenn du Aſche fährſt.“ Mac bog ſich vor Lachen. 1 „Zieh, Schimmel zieh! Du biſt eine luſtige Frau.“ „Und du biſt noch derſelbe Faulpelz, der du von jeher warſt. Zu nichts, zu abſolut nichts biſt du nütze, und ich kann dich nur um eines bitten: Suche dir recht bald eine andere Wohnung.“ Gottlob, da war es heraus, was ſie ſchon ſeit Tagen be⸗ drückte. Mac machte kein geiſtreiches Geſicht. Das hatte er doch nicht erwartet. Ironiſch warf er die Worte hin:„Ja ſa— edel ſei der Menſch, hilfreich und gut,“ aber Tante Frieda bediente ihn ebenſo prompt mit der Einſchränkung: „Aber nicht bis zur Dummheit!— Ich werde dir eine Wohnung ſuchen. Das werde ich noch für dich tun. Ich werde ſie auch für drei Monate vorgusbezahlen,“ erklärte ſie groß⸗ mütig, ſetzte dann aber ſehr beſtimmt hinzu:„Und du wirſt ausziehen.“ Mac wollte erwidern, kam abec nicht ſo weit. hatte lich die Bensheimer Staptperordnetenverſammlung in ihrer letzten Sitzung durch Mehrheitsbeſchluß grund ⸗ ſätzlich für das Objekt der Errichtung eines Familienbades entſchieden. Nunmehr veröffentlich die Bensheimer Zen⸗ trumspreſſe zu dieſem Beſchluß eine Erklärung, die un⸗ mittelbar an das Stadtverordnetenkollegium gerichtet iſt. In derſelben bringt die katholiſche Geiſtlichkeit, unter Be⸗ rufung auf biſchöfliche Weiſungen zu modernen Sittlich⸗ keitsfragen, der Aden ee ihre Ent⸗ rüſtung und ihren ſchärfſten Proteſt gegen dieſen Be⸗ ſchluß zum Ausdruck. In dem Proteſt heißt es dann wei⸗ ter, daß die Unierzeichneten es doch ganz ſicher erwar⸗ ten, daß ſich nunmehr die Schulbehörde, infolge des über⸗ aus bedauerlichen Beſchluſſes, wird gezwungen ſehen, ein⸗ ſchränkende Beſtimmungen für den Beſuch zu erlaſſen.— Der Proteſt trägt auch die Anterſchrift des Vorſtehers des Bensheimer Kapuzinerkloſters, der namens feines Conventes mitunterzeichnet hat. Nuppertshain.(Ein Greis von einem Motor⸗ rad überfahren.) Vor einigen Tagen wurde der 72 Jahre alte Johann Fiſcher von einem Motorrad über⸗ fahren und ſchwer verletzt. Der alte Mann iſt jetzt an den Folgen des Unfalles geſtorben. Gaudernbach.(An der Dreſchmaſchine verun⸗ glückt.) Bei Reparaturaxbeiten an einer Dreſchmaſchine verunglückte der Schmiedelehrling Hundeborn tödlich. Die Maſchine ſetzte ſich plötzlich in Bewegung, wobei dem Jun⸗ gen von dem Exzenter der Kopf eingedrückt wurde. Auch Bingen it Räumungsopfer ab. Bingen, 20. September. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten der Stadt Bingen faßte das Kolle⸗ gium einſtimmig folgenden Beſchluß:„Mit Unruhe und wachſender Sorge verfolgt die Bevölkerung des beſetzten rheiniſchen Gehietes die Vorgänge in Genf. Die Stadt⸗ verordnetenverſammlung der Stadt Bingen als Vertre⸗ terin der Geſamtbürgerſchaft erwartet, daß die Reichs⸗ regierung die Freiheit des beſetzten Gebietes nicht mit Opfern erkauft, welche neue Laſten für künftige Genera⸗ tionen darſtellen und gleichbedeutend ſind mit einer wei⸗ 137 Beſchränkung der Souveränität des deutſchen Vol⸗ es. Um das heſſiſche Gemeindebeamtengeſetz. Büdingen, 20. Sept. Die Gewerkſchaft Heſſiſcher Ge⸗ meindebeamten, Kreisgruppe Büdingen, hielt eine außer⸗ ordentliche Generalverſammlung ab, die von den Behör⸗ den, Kreisausſchuß und zahlreichen Vertretern der Beam⸗ tenſchaft des Kreiſes beſucht war und im Zeichen des kommenden Gemeindebeamtengeſetzes und des Selbſtbe⸗ ſtimmungsrechtes der Gemeinden ſtand. Den Hauptvor⸗ trag der Tagung hielt Geſchäftsführer Reck von der Ge⸗ werkſchaft Heſſiſcher Gemeindebeamter über das Thema „Die Aufgaben und Verhältniſſe der Gemeinden in der Gegenwart, Stellungnahme der Gemeindebeamten und ihrer Organiſation hierzu und ſchließlich das kommende Gemeindebeamtengeſetz“. Ein weiteres ſachliches Referat über„Die Stellung des Gemeindebeamten zum Bürger⸗ meiſter“ hielt Bürgermeiſter Albrecht(Düdelsheim), der Vorſitzende der n e ee des Kreiſes Büdingen. Aus der Mitte der Verſammlung heraus wurde der einmütige Ruf nach baldiger Vorlage des neuer u meindebeam zes laut. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Der Hotel⸗Etat um 1 Mil⸗ lion überſchritten.) Die Baukoſten für das ſtädti⸗ ſche Hotel in der Auguſta-Anlage, die mit 3,25 Millionen Mark veranſchlagt waren, ſind um etwa 1 Million Mark überſchritten worden. Die Mehrkoſten ſollen durch die Erweiterungsbauten, wodurch die Zimmerzahl von 200 auf 220 erhöht wurde, verurſacht worden ſein. Bereits anfangs des Jahres war von der Stadt ein Nachtrags⸗ kredit von 300 000 Mark angefordert worden, um da⸗ mit entſtandene Preisſteigerungen, erhöhte Koſten für Fundamentierungsarbeiten und Erweiterungsbauten zu decken. Die Baukoſten würden damit den Betrag von 4,5 Millionen Mark überſchreiten. i Mannheim.(Eigenes Motorflugzeug des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins.) Außer den zwei Segelflugzeugen beſitzt der Badiſch-Pfäl⸗ ziſche Luftfahrtverein nun auch ein eigenes Motorflug— zeug. Es handelt ſich um eine Konſtruktion der Raab-Kat⸗ zenſtein⸗Morle. —— b„Alles muß ein Ende haben. Es gibt Menſchen, die ich nicht ertragen kann. Dazu gehörſt du.“ Dann bedeutete ſie ihm, daß ſie unter Umſtänden einen Polizeimann zu Hilfe nehmen werde, wenn er ſich weigere. „Und darauf wirſt du es nicht ankommen laſſen wollen,“ ſetzte ſie hinzu. „Nein, gewiß nicht,“ ſagte Mac.„Ich werde dir doch keine „Du wirſt!“ rief ſie. Unannehmlichkeiten machen.“ Er war froh, von der Alten fortzukommen und anderswo wenigſtens ein Vierteljahr mietfrei wohnen zu können. Tante und Nichte mieteten noch am gleichen Tage für Hauptman Mac Leod und Familie eine möblierte Vier⸗ zimmerwohnung. Am Monatsende wurde ſie bezogen. 2 Mac Leod führte ſich in ſeinem neuen Heim nicht anders auf, als er das überall getan hatte. Er wußte nicht. was er wollte. Pſychiater hätten ihn als krank bezeichnet. Seine Wünſche richteten ſich nach ſeinem jeweiligen Er⸗ leben. Der Arbeit ging er nach wie vor in weitem Bogen aus dem Wege Hatte er am Spieltiſch Geld gewonnen, ſo ſah er ſeine Frau gern. Hatte er aber verloren oder ſtieß er bei irgendeiner neuen Damenbekanntſchaft auf Widerſtand, ſo verwünſchte er ſie. Und das kam, je älter er wurde, deſto öfter vor. Traute litt nicht mehr unter dieſer Behandlung. Jedes Gefühl für ihn war erſtorben. In ihr war eine erſchreckende Kälte. In den Winter ihres Herzens leuchtete nur Klein⸗ Hanneles Daſein wie ein wärmender Sonnenſtrahl. Das kleine Weſen war der Mutter einzige Freude. Es war auch ihr einziger Lebensinhalt. Mac ſah das mit ſcheelen Augen und wütendem Neid. Wie alle Egoiſten maulte er über Selbſtverſcherztes. Er vermochte einfach nicht zu begreifen, daß man ſein Tun ab⸗ lehnen konnte. In ihm war Haß und der brennende Wunſch weh zu tun. Traute ſollte ſich wenigſtens in Gram und Herzeleid mit ihm 1 müſſen, wenn ſie es aus Liebe nicht mehr ver⸗ mochte. Ihre Gleichgültigkeit vertrug er nicht, ſie beleidigte ihn. Er ging zu ſeiner Freundin Dolly Bakker, die im Mille Colonnes Tänzerin war und einen mehr als zweifelhaften un Sriedtimsſew.(Werangener ennie en und wieder verhaftet.) Als ein Transport Gefangener, der von Bruchſal mit dem Zug 5,04 Uhr auf dem Haupt⸗ bahnhof Mannheim ankam, in das bereitſtehende Auto gebracht wurde, entſprang ein Gefangener. Bahn 999 2 und Gendarmerie unterſuchten ſofort alle Wagen und Ab⸗ teile der bereitſtehenden Züge aber vergebens. Bei der Kontrolle der verſtändigten Stationen konnte der Gefan⸗ gene in Friedrichsfeld, da er ohne Fahrkarte war, wieder wieder verhaftet werden. f 1 i Heidelberg.(Opfer eines Ueberfalls.) Der auf der Kirchweih in Waldangelloch von zwei Burſchen aus Eſchelbach niedergeſtochene Georg Refior iſt im Hei⸗ delberger Krankenhaus infolge des Herzſtiches geſtorben. Er hinterläßt eine junge Witwe. Die Täter ſind verhaftet. „Eppingen.(Sturz vom Rade.) Der Friſeur Wilhelm May ſtürzte infolge Platzens des Schlauches am Vorderrad von ſeinem Fahrrad und erlitt ſo ſchwere e daß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. i () Karlsruhe.(Brand.) In einem Heuſchup⸗ pen an der Hardtſtraße entſtand bei der Wirtſchaft zum Prinz Bertold Feuer, welches den Schuppen vollſtändig einäſcherte. Die Feuerwehr hatte dreiviertel Stunden damit zu tun, um des Feuers Herr zu werden. Der Brand iſt vermutlich durch Selbſtzündung im Heu entſtanden. () Bruchſal.(Gründung einer Fleckvieh⸗ dun e e War Abſtadt mit der Grün⸗ ung einer örtlichen Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft vorange⸗ gangen, der bald darauf die Orte Karlsdorf, Heidelsheim und Obergrombach folgten, ſo konnte jetzt zum Zuſammen⸗ ſchluß dieſer unter der Bezeichnung„Fleckviehzuchtgenoſ⸗ ſenſchaft Bruchsal“ geſchritten werden. Zum Vorſitzenden der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft wurde der Vorſitzende des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins, Gutsverwalter Hüg⸗ ler, gewählt. Als Satzung wurde der Entwurf des Ver⸗ bandes der Anterbadiſchen Fleckviehzuchtgenoſſenſchaften ohne weſentliche Aenderung angenommen. Die diesjährige ſtaatliche und Genoſſenſchaftliche Zuchtviehſchau findet am 2. Oktober in Bruchſal ſto ( Forbach.(Schr rer Anfall.) Der Lenker eines Verkehrsautos aus Wnden⸗Baden wollte auf der Straße Forbach—Raumünzach an ſeinem Auto eine Re⸗ paratur vornehmen und ſtellte ſich zu dieſem Zweck auf eine Mauer. Dabei glitt er aus und ſtürzte aus einer Höhe von 10 Meter auf die Straße. Der Verunglückte namens Otto Höhn, erlitt hierbei ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Freiburg.(Sühne für das Sprengunglücd bei Friedrichsheim.) Wie erinnerlich, war am 3. April beim Bau der Warmwaſſeranlage der Heilanſtalt Friedrichsheim bei Marxzell dadurch ein ſchweres Unglück entſtanden, daß die Arbeiter beſchloſſen hatten, durch eine letzte Sprengung die Verbindung zwiſchen den Ein⸗ gängen des 294 Meter langen Tunnels herzuſtellen, um ſo die Bauleitung am andern Morgen zu überraſchen. Die Ausführung des Planes nahm aber ein Ende mit Schrek⸗ ken, indem die Sprengſchüſſe ſchon krachten, ehe die Ar⸗ beiter auf der Weſtſeite mit ihren Vorbereitungen fertig waren. Dabei wurde dem Arbeiter Beuerle ass Bühlertal der Kopf abgeriſſen, während ſieben weitere Arbeiter teils leichter, teils ſchwerer verletzt wurden. Vor dem erweiterten Schöffengericht hatten ſich nun der Schieß⸗ meiſter Salvatori, der die Dynamitpatronen nicht vor⸗ ſchriftsmäßig weggeſchloſſen hatte, ſein Gehilfe Herberger, der die Patronen verſchaft! hatte, der Schloſſer Max Beller und der Oberhauer Lang wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung zu verantworten. Da ſämtliche Angeklagte nicht aus böswilliger Abſicht gehandelt hatten, ließ das Ge⸗ richt Milde walten und verurteilte Salvatorf zu 100, Lang zu 200 und Herberger zu 200 Mar; Geldſtrafe, während Beller freigeſprochen wurde. Heute 2 Blätter Ruf genoß. Aber ſie beſaß eine Wohnung, verdiente Geld und war ebenſo gutmütig wie leichtſinnig. Das war genug de eſtrebenswerten für einen Mann wie Leod. ſchlief noch, als ihm das Mädchen öffnete. Nichts,“ ſagte er,„ich bleibe einſtweilen bei Ihnen“ und h in der Küche nieder. 9065 um iſt erſt ſpät nach Hauſe gekommen,“ bemerkte 8* den. „Ich auch,“ ſagte Mac,„das gleicht ſich aus.“ Ein Geſpräch zwiſchen den beiden wollte nicht zuſtande kommen, und doch wäre es dem Hauptmann a. D. nicht un⸗ angenehm geweſen. Gelangweilt gähnte er zur Decke empor. „Auch noch müde, Mijnheer?“ fragte das Mädchen. „J wo! Weil ich den Mund aufſperre? Man muß doch etwas tun.“ Das Mädchen lachte, dann fragte es, ob Leod vielleicht ein Frühſtück wünſche. „Wenn Sie etwas Vernünftiges haben, warum nicht!“ „Kaviarſchnitte und ein Glas Malaga.“ „Davon ſoll noch niemand geſtorben ſein. Sie auf.“ Das Mädchen tat es, und er ließ es ſich ſchmecken. Nach dem dritten Glas Wein entſchloß ſich das Mädchen aber doch, bei Dolly anzuklopfen. Wenn ſie den Kavalier noch lange zu Gaſte hatte, mußte ſie möglicherweiſe einer neuen Flaſche den Hals brechen und Dolly Bakker war in allen Dingen, die den Haushalt angingen, peinlich genau Es dauerte lange, bis das Mädchen zurückkam. Endlich war Dolly empfangsbereit. Mac machte es kurz. f „Nur ein paar Worte, Dolly“— und da er ſie übelgelaunt ſah, ergänzte er:„Um Geld handelt es ſich nicht.“ Da lächelte Dolly i „Ausnahmsweiſe nicht.— Um was denn ſonſt?“ „Meine Frau muß verreiſen,“ log Mac.„Ich werde in⸗ folgedeſſen allein ſein. Ein Mädchen haben wir nicht, das mich und mein Töchterchen betreuen könnte. Würden Sie uns auf ſechs bis acht Tage Gaſtrecht gewähren, liebſte Freundin?“ Dolly beſann ſich einen Augenblick. Mal was anderes, dachte ſie Und ſechs bis acht Tage Bitte, tragen ſind ja keine Ewigkeit. Sie ſtimmte zu. Gortſetzung folat.) en und Anfor⸗ zu laſſen, des Welt⸗ 8 den hindernden i bald ſprachen. Emſige Ar inn daß die Baul tig und Mühe und Wollen för⸗ ungen waren nö en und Gebäude erſtehen — * Die Erfindungen der Brautechnik, des Maſchinenwe Im Jahre 1911 ging man daran, ens und die auf chemiſchem Gebiet liegenden Erfahrungen ichritten in den letzten Jahrzehnten raſch vorwärts, was man ſich auch hier zu Nutz gemacht hat. Kleine bauliche Einrichtungen, wie ſie vorhanden waren, beit förderte das Werk, das bis zum Beg derungen nicht mehr genügten. die den modernſten Erfahrungen ent derten den Brauereibetrieb ſo, Berghang zu verdräng Verände s vollendet wurde. Die großen Holzlagerfäſſer, an kriege ien nicht gerade zu die heute noch viele und große Brauere ind, waren ſchon vor dem Kriege ihrem Vorteil gebunden f ierte i 00 Etr faſſen. Dieſe, e ſtark er⸗ unden Sache ahl von Brauereien Verhältniſſe unhalt⸗ Kriege neben den ie Auer⸗ eim uſw. noch Brauereien iſche Vervollkommnungen, leiſteten ch weitere techniſ oße, ganz emaill ladend mundeten, durf⸗ Die Umſätze ließen ſtark er Umgebung w rpark mu mit nur ganz niedrigem in or dem bende t e künftig durch gr i Der Fuh die Belieferung der Biere chble deren kleinſte 15 0 daß neben der Verwendung nur edelſter eingebraut werden. 0 nach und es kam zu großer Not in dem Brauereigewerbe. er aufwärts bewegenden Entwicklung ſtelſte gehalt, die wenig e der Weltkrieg entgegen. Die Blockierung durch unſere Geg⸗ ner brachte große Not ins Land und die Regierung mußte die für die Verwendung zum Brotgetreide an und für ſich ungeeignete Gerſte für die Ernährung der Bevöl⸗ u Die für Gewähr, Die Exiſtenz einer ſehr großen Anz gänzlich ausgeſchaltet und weitert werden, nachdem wurde durch dieſe äußerſt ſchwierigen bar erſchüttert. Während ſich v Bensheimer Brauereien in nächſt der Brauerei war. f kerung beſchlagnahmen. 0 Rohſtoffe eine ſtets glei erzielt werden konnte. Stahltanks erſetzt, wie no ten nur no Stammw h bach, Heppenheim, Lorſch, Wein i n Bensheim bis „Erbach, Heidelberg und eute im Umkre Pfungſtadt befanden, liegen h 1s 50 Darmſtadt bezw. Worms keine anderen Brauereien mehr. Ja⸗ Wiederaufbau änkenden Bo⸗ e geſetzl ſt lange nach Kriegs⸗ haltes fin ürzge 25 gefallen. Hopfen, Malz und Waſſer, Die letzten das Braugewerbe einſchr Beſtimmungen, dürfen nur zur Mit den allmählich allerdings er ende eintretenden Erleichterungen nahm der mmungen des Stammw nuar 19 zu. ſti chen i d erſt am 1 i lauten d Bierbereitung verwandt ſo am⸗ 5 1 September 1928 Braue⸗ ſer Brauerei, eine iner 2 hrend damals die Bens⸗ ür den eigenen Verbrauch Das Bensheimer Braugewerbe. Zwar gibt es in manchen Or⸗ ten noch Brauereien, die es genau ſo halten wie damals in „das mit der Brauerei zu Bensheim, doch iſt die Zahl gering und vermindert ſich Braugewerbe, das heute nur noch anders als dies heute faſt durch⸗ t nur f imer durch die Brauerei J. A. Guntrum vertreten wird, ſetzte ſich noch in den 90er Jahren aus einer ganzen Reihe klei⸗ 3 ſorgen, mei uſe 2 Anzahl von Gaſtſtätten mit dem zum Verbrauch Das Benshe große terer Brauereien zuſammen. Der Charakter die men gebaut war, brauten. weg der Fall iſt. Heute iſt der Zweck e in ihrem eigenen Gaſtha reien war jedoch gan nötigen Bier zu ver heimer Brauereien zu 1 1 S ſein. Nur die Flucht aus dem Lande konnte ihn retten(nach Polack und Streicher). Ur 7 1 chriften n, wozu ich nicht die aßt — S 7 1 einer Banditen das Athen der heutigen Räuber!“ Darob fühlen ſich die Bündner beleidigt, fordern Sühne, f ö poetiſchen en zu laſſe erwiderte er:„Durchlaucht 8 — Ohne Freiheit gibt's kein Schlägt er meine Befehle „Läßt da einen ſeine ** * lichſten Scherereien machen! Habe Mit ſeinem Freunde Hoven hatte Kaum aber hatte er ſeine Frei⸗ ich Ihm nicht verboten, mit dem Auslande anzubändeln? lle heit wieder, da wurde er von neuem vor den Herzog ge⸗ laden. ſei 5 d er aus dem Dienſte ent'a ſen und auf ſo wir ißt!“ er gab ſeinen Degen ab und meldete ſich pflicht⸗ Das war das Staatsgefängnis, in welchem gar mancher ohne Rechtſpruch ganz nach der Willkür des F ſten jahrelang hinter Schloß und Riegel ſaß. mir die verdri Graubünden Jetzt ſtand der Dichter vor der Entſcheidung. Ent⸗ Schiller kannte den überall gefürchteten Ort aus „Schöne Ausſichten“, dachte Schiller und zog betrüht weder mußte er ſeinen ihm angeborenen Beruf zum Dich⸗ „Was für einen Verdruß macht Er mir?“ fuhr der aß Zu ſolcher Zumutung konnte der Dichter nicht ſchwei „So“, höhnte der Herzog,„dann verbiete ich Ihm gänzlich das Komödienſchreiben! Muß er ſchreiben, ſo ver⸗ Der Hohenaſperg war das Schreckenswort im ganzen Schil gemäß zum Arreſt. n Zukunft hat Er mi faſſe er mediziniſche Schriften. er den hochbegabten Dichter Daniel Schubert daſelbſt beſucht, der dort ſchon ſeit Jahren ſchmachtete. Arreſt abſitzen, um darüber nachzudenken, was milſtariſche können ſolchen Zwang nicht üben; denn das hieße jede ten aufgeben oder aber auf ſtrenge Kerkerhaft ge vorzulegen und nichts druck Erlaubnis gegeben habe!“ gen. In heftig erregtem Tone Wachstum im Keime erſticken. Denken und kein Dichten“. Herzog den Dichter an. eigener Anſchauung. in den Wind Lande. Diſziplin ſagen:„ Innen * 2 1 C J Hausbrauereien waren zu jener Zeit im Gaſthaus zur Linde, im Weißen Roß, im Bürgerlichen fortwährend. Heimliche Flucht. gern und kein Zaudern mehr. Jede ſich bietende Gelegenheit mußte ergriffen werden, um den längſt ausgedachten Fluchtplan auszuführen. Dieſe ſchwun⸗ ſe Brauſtätte das iſt. Auch dieſe chtungen gab hohen Stangen gezogen worden i ürftig konnte man die Keller wollte man Bier in Flaſchen fül⸗ In großen Fäſſern mußte man gen ſind mit dem kleinen Braugewerbe ver den, da ſich die hieſige Gegend nicht für die Gewinnung Waſſer in Ermanglung von Waſſerleitungen zur Brau⸗ eines guten Hopfens eignet. Die Brauerei Guntrum, die im Jahre 1859 von Brauhaus, die Brauerei Schlink und die Brauerei Diefen⸗ bach; letztere hat von dieſen am längen beſtanden. Vielen wird noch gut die Zeit in Erinnerung ſein, wie auf dem Hofe der Brauerei Diefenbach in fröhlicher Stimmung] da Hopfen gezupft wurde, der an der Straße nach Heppen⸗ dem älteſten Sohne des Gründers der Weinhandlung Guntrum, die im Herbſt 1924 ihr 100 jähriges Beſtehen feiern konnte, errichtet wurde, braute wie die übrigen Bens⸗ heimer Brauereien auch nur für die eigene Gaſtwirtſchaft, die ſich in dem jetzt noch beſtehenden Wohnhauſe befand. Ohne große techniſche Einrichtung war die mit Kerzenlicht erleuchten. Maſchinelle Einri wie die anderen. pfanne ſchaffen und nur notd es ſo gut wie gar nicht, heim an Pflanzun . — — Darum ſchnallte er am Abend des 18. September 1783 ſein Bün⸗ del und floh mit ſeinem treuen Freunde, dem Muſiker An⸗ 7 1 ſehen aus ges, aus Moskau kom⸗ ans Feiern u. Sichvergnügen. en in der Unruhe und dem Lärm der rauſchenden 5 1 1 1 1 land, ein naher Verwandter de 5 Das war ihm ſofort klar. der Herzog erwartete hohen Beſuch. Der t Paul von Ruß anderes a ich der Dichter am eheſten unge 1 * 2 ſeſtlichteiten wurden bei dieſem Anlaß in der Reſidenz abgehalten, und man dachte in dieſen Tagen f dem Staube machen. tuttgart ein. gab's kein 3 an nicht itt 1 * 5 chen Hauſes, traf eines i f Der Abſchied von der teuern Mutter, die ber Dichter abgöttiſch liebte, fiel dieſem ſchwer aufs Herz; allein e Nun Droßfü Groß M herzog! darum keinerlei Anſtalten, ihren Sohn an ſeinem Vor⸗ mußte einmal geſchieden ſein, ſo weh's auch tat. Das ſah die verſtändige Mutter auch ohne weiteres ein und machte bot ſich bald. am Ho hinaus. mend, in eſchehen, nes Schlauches g len, ſo mußte dies mittels ei So floh er denn. haben zu hindern. len Kork verſchloſ während die Flaſche ſelbſt mit einem wurde. zur Abreiſe wurde paſſend gewählt. und das ihn Der Zeitpunkt Das Regiment, dem Schiller angehörte, konnte die Brauerei Guntrum über den Allmählich eigenen Hausbedarf hinaus noch remder Gaſt⸗ den und ſo den Von allen Seiten ka⸗ ung Abſatz fin org Ver war damals noch nicht ge⸗ gte und den eigenen Wirt r Bier zu holen, das Ueber⸗ tt die Entwicklung ſtetig fort bis man f Brauere i i Wert auf die ie ſchr ch 2 Grundſtock zu ihrem Aufſtieg legen. men dann die Wirte, um bringen 18 d o nur no bräuchlich. ſhlehl fürch⸗ als ſie am t am Tore; iter gar nichts zu kannte, hatte am Tage der Flucht keinen Dien ffizier befand ſich gerade zu dieſer Zeit auß der Wache, mit welchem Schiller nahe befreundet war Nicht wenig überraſcht waren ſie deshalb, ger Tor plötzlich angehalten wurden. So hatten denn die Fliehenden we aber ein O ten. 1 8 n mußte. f 05 tellung Nein bleichen Dieſe Eh⸗ t. And wenn hnen ſo nahe ſeine 22 Das war ein überwältigender Augenblick für das te 8 ja,“ dient, der der Hand, die ſein gei icht erleuchtete, wie ohnmächtig zuſammen⸗ ich weiß es dem Hohenaſperg in Koſt und Pflege gegeben“. rern, die ihn] und aufs tiefſte gekränkt ab. önnen. verbie beendigter Vor fnungen für 5 chiller mit den 9 ſeine Sie ſtehen beide — — — * ſer i Stunden, welche ſie Die jungen Burſchen z bebte vor Wonne, als Darſtellung, immer und ll überſchüttet, ſo mitfort Begeiſterung. kaum hörbare ſchwebte über daß die in fa als ſich beide auf dem Platze iſt wohl ein Opfer wert“, ſagte Alſo konnte höchſter Spannung den ganzen eitet. Nichts war ihm entgangen. ich hätte wünſchen k en die zahlreichen Beſucher den s war das Spiel zu Ende. In tie⸗ et einer über den Sternen? ie Rampe gerufen wurde. auch ihm, dem Dichter. Nicht nein—— und leiſe zitternd bebenden Lippen darauf ein geriſſen waren ſie alle von der Iffland, der Held der In der ganzen Stadt und weit in ihrem Umkreis ſprach man wochenlang von nichts anderem als von Schiller hatte mit Gang der Handlung begl Um 10 Uhr abend „Solch ein Genuß der Doktor zu Brinkmann, rend er mit der Lampe fer Ergriffenheit verließ ſterbleiches Gef re, ſie hätten ihn mit Bei k. Publikum und noch mehr für den jungen Dichter, der 1 mit Lob und Beifall überhäuften und ihm die glänzendſten ahmten das freie Räuberleben im Wald und Buſch heim⸗ Schiller und ſeinen„Räubern“. lich nach, ſo daß die Stadtverwaltung es Um Schiller aber drängte ſich nach b. eine große Schar von Freunden und Vere chönſten Ausſichten und beſten Hof kunft nach Stuttgart wieder zurückkehren. auf des Geiſtes Höh'n“.—— Verſprechungen machten. hier verlebt hatten. 2 wã wahrlich nicht, wer mehr Bewunderung ver vor dem Schauſpielhauſe verabſchiedeten,„ Dichter oder Spieler des Franz Moor. Seine Augen leuchteten, ſein Her die Zuſchauer gewußt hätten, Muſentempel, froh der erhebenden keinen ſchöneren Erfolg f. rung galt ja zuletzt immer wieder vor d Worken Luft der junge Wã ſan 1 * Entweder— oder. Die Reiſe Schillers nach Mannheim blieb dem Herzog 17 ernung vom Ort der cht verheimlicht werden konnte. einen braven Rau faß Was 1 1 * 1 ſeinem Feſte konnte Schiller atmet: Plötzlich fuhr der Herzog ihn mit en! Hat Ich weiß] dreas Streicher, bei Nacht und Nebel zum Eßlinger Tor 7 1 5 Erwarten r als ge * 7 Da, eines Ta ſolche Antwort me! ges erfuhr er aber doch, daß Schiller heimlich nach Mann⸗ gen und in „den Oberſten, mit zur machte ihn doch e feſter, kräftiger Stimme: n und will m fan unerlaubte Entf „Wie wird mir's gehen“, 5 Mannheim gewe heim gereiſt ſei und einer Aufführung der„Räuber“ bei⸗ gewohnt habe. em Ausland angeknüpft. „Er iſt in 2 Ein derartiges Benehmen war wider war auf eine jehen wollte, da Verantwortung zi ſein Oberſter ſteckt mit unter der Decke“. zu früh! imme an: daß ſeine Garniſon auf die Dauer ni Schiller klopfte das Herz. Daß man aber dachte er und folgte dem Boten. Wider alle Aber ſt hungen mit d Auch Donner ſitzen und ſofort zum Herzog kommen. chtigen Schloßgarten herumgeführt. Schiller auf den. Ein Bote mit einem geſattelten Pferd erſchien des halb vor Schillers Wohnung, hieß den Herrn Medikus lle ſoldatiſche Disziplin und konnte nicht ungerügt blei⸗ Karl von Württemberg lange verborgen. wurde er huldvoll vom Herzog emp er wußte, a ꝓrũ auf 4 1 und er erwiderte mi urchlaucht, ich kan ſtutzig, 15 ch Mann⸗ ch, weil Stutt Herr Oberſt ſie allein; ich e na i eine Rei ns Ausland mußte m gart mein Stück ni 8 aber nicht leugnen! J Ihn! für n mit dem Ausland J Eßlin ſchlimmer Mein Schuld!“ brummte der cht aufführte. ne Schuld, ſondern mich trif 1 ifft keine inzu:„Um ſo hat Beziehunge gereiſt laub ab en 8 5 tri alſo deſertiert g und fügte E „Alſo d hat kei n ohne Ur 0 chaftsbetrieb gänzlich (Fortſetzung folgt). — Underectiatet Nachdtud verboten. afür wird der Herr Feldſcher 14 Tage 1 ſtätten le aufgab. Schriftleitung: Dr. Berlet, Lorſch(Hellen).