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September 1928 Neues in Kürze. 1: Bei der Einweihung eines Denkmals für den be⸗ kannten Deutſchenhaſſer der Vorkriegszeit Maurice Barres hielt Poincare eine Rede, in der er ſich eine bemerkenswerte Mäßigung auferlegte. : Wegen des Aufmarſches der Heimwehren am 7. Oktober in Wiener⸗Neuſtadt hat ſich eine kommuniſtiſche e gebildet, die die Demonſtration verhindern vill. N is: Polens Außenminiſter Zaleſtt hat immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, daß er bei den Rheinlandverhand⸗ lungen auch ein Wörtchen mitzureden habe. 1: In der Stadt Bergen in Norwegen weigerte ſich die Mehrzahl des Stadtrates, eine Ehrung der„Citta di Mila⸗ no“, die bezeichnenderweiſe von dem italieniſchen Geſandten verlangt würde, zu veranſtalten. : In einem Poſſentheater in Madrid iſt durch Brand eine furchtbare Kataſtrophe entſtanden, der hunderte von Toten zum Opfer fielen. De Das enthüllte Geheimnis. Es iſt ein einzig daſtehender Fall der internatio⸗ nalen Politik, daß die vertraulichen Mitteilungen des franzöſiſchen Autzenminiſters Briand an die Botſchafter Frankreichs in Washington, Rom und Tokio durch Be⸗ kanntgabe in der Preſſe der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Wie die„Newyork American“ in den Beſitz des Briand⸗Briefes über die techniſchen Einzelheiten des engliſch⸗franzöſiſchen Marineabkommens gelangte, dürfte ihr Geheimnis bleiben. Redaktionsgeheimniſſe pfle⸗ gen gewahrt zu werden. Daher iſt alles Rätſelraten über die Frage, wie die Hearſt⸗Preſſe in den Beſitz dieſes Briefes gelangte, müßig, ſo begreiflich und wohl begrün⸗ det auch die Aufregung und die Sorge im Quai d'Orſay iſt. Das Rundſchreiben Briands, daß in einem Teil der franzöſiſchen Preſſe als Geheimſchreihen charakteriſiert wird, ſoll in Paris geſtohlen worden ſein. Wie ein der⸗ artiger Diebſtahl geſchehen konnte, müßte ſofort aufge⸗ klärt werden, verlangt der„Petit Pariſien““ Der„Ma⸗ tin“ dagegen gibt ehrlich zu, daß das Rundſchreiben am 3. Auguſt in etwa zehn Schreibmaſchinenſeitenſtärke an die genannten franzöſiſchen Botſchaften abging und eine erklärende Einführung in das engliſch⸗franzöſiſche Flotten⸗ abkommen enthielt. b N Wie ſich aus dem Geheimprotokoll ergibt, iſt der Bau von kleinen Kreuzern mit 6⸗Zoll⸗Geſchützen und der von kleinen Unterſeebooten keinerlei Beſchränkungen unterworfen. Zweifellos heißt es in dem Rundſchreiben wörtlich, iſt die Tür offen zu einem Seerüſtungswett⸗ rennen! Das läßt tief blicken! Wie die Amerikaner das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen anſehen, ergibt ſich aus der Ueberſchrift, die„Newyork American“ ſeiner Veröffentlichung gibt:„Zwei Nationen geeint gegen Amerika.“ 1 a Die Amerikaner erinnern ſich jetzt, daß der engli⸗ ſche König Georg V. anläßlich des Beſuchs des fran⸗ zöſiſchen Staatspräſidenten Doumergue in London von der„Entente cordiale“ ſprach. Frankreich fügte ſich den engliſchen Forderungen, verzichtete auf ſein eigenes Ver⸗ langen hinſichtlich der Geſamttonnage und gab ſeine Zuſtimmung zu dem engliſchen Schema. Auf der geſchei⸗ ſerten Drei⸗Mächte⸗Konferenz in Genf hatte man ſich nicht auf die Schiffsgrößen und erſt recht nicht auf die Ge⸗ ſchützlaliber einigen können. In dem engliſch⸗franzöſiſchen Flottenabkommen erſcheinen aber jetzt wieder die hriti⸗ ſchen Forderungen in voller Klarheit, an denen die Gen⸗ fer Seeabrüſtungskonferenz infolge des amerikaniſchen Ein⸗ ſpruchs ſcheiterte. In dieſem Zuſammenhang darf nicht überſehen wer⸗ den, daß Waſhington mit geſteigerter Aufmerkſamkeit das engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeiten in der Europa⸗ und Völterbundspolitik verfolgt. Erſt in den letzten Ta⸗ gen, in den Verhandlungen der ſechs Mächte über die Räu⸗ mung der beſetzten rheiniſchen Gebiete und in den Völker⸗ bundsdebatten über die Abrüſtungsfrage, iſt dieſes Hand⸗ in⸗Hand⸗arbeiten deutlich in die Erſcheinung getreten. Die Kommiſſion der Finanzſachverſtändigen zur Löſung der Kriegsſchuldenfrage, die zum erſten Male die großen Schuldner des Gläubigers Amerika beiſammen ſieht, wird daher mit mißtrauiſchen Blicken betrachtet. Andererſeits horchte man auf, als der japaniſche Völ⸗ kerbundsvertreter in öffentlicher Völkerbundsverſammlung die Engländer und Franzoſen zum Abſchluß ihres Flotten⸗ abkommens beglückwünſchte und im Namen ſeiner Regie⸗ tung Japans Zuſtimmung zu dieſem Flottenabkommen be⸗ ſanntgab. Die Franzoſen und Englaͤnder heſorgten nach zmerikaniſcher Auffaſſung gleichzeitig die Geſchäfte Ja⸗ bans, denn auch die Japaner wünſchen den freien Bau don kleinen Kreuzern und Unterſeebooten und betreiben den Weiterbau von Handelsſchiffen, die im Kriegsfall nit 6⸗Zoll⸗Geſchützen beſtückt werden können. Das oſten⸗ ative Auftreten des ſapaniſchen. Völkerbundsvertreters ſommt freilich nicht nherraſchend. da ſeit einiger Zeit of⸗ fenkundig iſt, daß fich die engliſche OHiplomatie wiederum ſſtärker Tokio näherte und dabei ein faſt harmoniſches Zuſammenarbeiten in der Chinapolitik erzielte. Die Amerikaner ſind verſtimmt und verärgert. Die amerikaniſche Antwort auf das engliſch⸗franzöſiſche Flot⸗ tenabkommen liegt bereits im Entwurfe vor. Wenn wir zutreffend unterrichtet ſind, wird ſie in den nächſten Ta⸗ gen veröffentlicht werden. Sie wird eine ſcharfe Ab⸗ ſage und die Ankündigung bringen, daß die Vereinigten Staaten ihr Flottenprogramm durchführen werden, das, wie man ſich erinnert, den Neubau von 23 Kreuzern zu 10 000 Tonnen vorſieht. Iſt dieſe Meldung richtig, dann ſagt Waſhington den anderen Flottenmächten, daß es ihnen überlaſſen bleibt, mit neuen und vernünftigeren Vor⸗ ſchlägen auf dem Plan zu erſcheinen, da ſie ja ſchon aus finanziellen Gründen mit dem Amerikaniſchen Baupro⸗ zramm nicht gleichen Schritt halten können. Polen läßt nicht locker. Zaleſki über die Räumungsverhandlungen. S Warſchau, 24. September. „Expreß Poranny“ veröffentlicht eine Unterredung ſeines Berliner Berichterſtatters mit dem Außenminiſter Zaleſti, der ſich auf der Durchreiſe von Paris nach Warſchau in Berlin einige Minuten aufhielt. Auf die Frage, ob Polen an den künftigen Ver⸗ handlungen über die Rheinlandräumung teilnehmen werde, gab der Miniſter folgende Erklärung ab:„Die Abfaſſung des amtlichen Genfer Berichtes über die Kon⸗ ferenz der beteiligten Mächte in der Frage der Rhein⸗ landräumung laſſe für Polen die Hoffnung zu, daß ſeine Intereſſen dabei gewahrt bleiben.“ Die Hoffnung des Herrn Zaleſkis dürfte wohl zu Schanden werden. Denn ganz abgeſehen davon, daß Deutſchland bereits wiederholt erklärt hat, es würde die Erörterung von Fragen, die nicht im Zuſammenhang mit der Rheinlandräumung ſtehen— und hierzu gehört ganz ſelbſtverſtändlich in erſter Linie die Frage eines Oſt⸗ kocarno, das von Polen ſehnlichſt erwünſcht, von uns aber keineswegs zugeſtanden werden wird— unter alen Umſtänden ablehnen, hat ja auch Briand bereits zum Ausdruck gebracht, daß an eine Beteiligung Polens an einer Konferenz für die Rheinlandräumung nicht ge⸗ dacht würde. In dieſem Zuſammenhange darf noch bemerkt werden, daß ebenſowenig wie Polen, auch die Tſchechoſlowakei zu den Verhandlungen bemüht werden wird, obſchon der ſehr rührige Herr Beneſch für eine Be⸗ teiligung allenthalben auf das eifrigſte Propaganda macht. Das Thema der Rheinlandräumung iſt eine Angelegenheit, die ausſchließlich die an ihr intereſſierten Großmächte be⸗ trifft, mit der aber die kleinen Gernegroße aus dem Oſten abſolut nichts zu tun haben. Mit demſelben Rechte lönnte ja auch Eſtland, Livland, Lettland und Litauen verlan⸗ gen, daß ſie über dieſe Lebensfrage des deutſchen Volkes gehört würden. Es beſteht bei keiner der beteiligten Mächte auch nur die geringſte Abſicht, über die unmaßgeb⸗ liche Meinung dieſer Herrſchaften aus dem Oſten orientiert zu werden. Es wäre viel richtiger, wenn die Herren Be⸗ neſch und Zaleſki ſich um ihre eigenen, wenig ſchönen Angelegenheiten kümmern würden und die Finger von Dingen wegließen, die ſie abſolut in keiner Hinſicht auch nur das geringſte angehen. Lord Cuſhendun ſpricht. Seine Genfer Eindrücke. London, 24. September. Lord Cuſhendun gab bei der Ankunft in London einem Vertreter des Reuterbüros eine Erklärung über die Bedeutung der Arbeiten der letzten Völkerbundsper⸗ ſammlung. Das bemerkenswerteſte Moment in den Ver⸗ handlungen der Völkerbundsverſammlung iſt nach CTuſhen⸗ duns Anſicht die Haltung geweſen, die gegenüber dem Kel⸗ logg⸗Pakt eingenommen wurde. Auf keiner Seite habe man die Befürchtung gehegt, daß der Pakt die Arbeiten des Völkerbundes ſtören könne, ſondern er ſei überall als eine Unterſtützung des Bundes und ſeiner Arbeiten ange— ſehen worden. Den Hinweis auf die Kritik an der Haltung der engliſchen Delegation in der Abrüſtungsfrage beantwor⸗ tete Cuſhendun mit der Verſicherung, er habe die Ab⸗ rüſtung keineswegs als eine Frage zweiter Ordnung be⸗ zeichnet, ſondern nur davon geſprochen, daß der Zu⸗ ſammentritt der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion von untergeordneter Bedeutung ſei gegenüber der Notwendig⸗ keit, vorher die Lage zu klären. Die Abrüſtungsfrage ſei gegenwärtig das bedeutendſte Problem, dem ſſch die Welt gegenüberſehe und lein Land ſei mehr an der Verminderung der Rüſtungen intereſſiert wie England. das durch die Herabſetzung ſeiner eigenen Rüſtungen der Welt bereits ein gutes Beſſpiel gegeben habe(7). Im Zuſammenhang mit der vorjährigen Flottenab⸗ rüſtungskonferenz, ſei off die Auffaſſung vertreten worden, dak die damaligen Arbeiten Erfola gehabt hätten, wenn 45. Jahrgang e ausreichend vorvereiter geweſen waren. Das ſef der Grund, weshalb die engliſche Regierung nun gewiſſe Hin⸗ derniſſe beſeitigt zu ſehen wünſche, bevor ſie für eine neue Zuſammenkunft der vorbereitenden Abrüſtungskon⸗ ferenz eintrete. Ueber die Frage der Rheinlandräumung befragt, erklärte Lord Cuſhendun, er ſei der beſtimmten Anſicht, daß die Beſprechungen in Genf einen wirklichen Schritt vorwärts darſtellten. Wann und wo die Verhandlungen wieder oufgenommen würden, könne er noch nicht ſagen Poincare, der Gemäßigte. Einweihung eines Nationaldenkmals bei Nanzy. Paris, 24. September. Auf dem Hügel von Sion⸗Vaudemont bei Nancy wurde in Anweſenheit Poincares das Nationaldenkmal für den Schriftſteller und Politiker Maurice Barres ein⸗ geweiht, der ſich die Aufgabe geſtellt hatte, die fran⸗ zöſiſche Jugend in der Sehnſucht nach Elſaß-Lothringen zu erziehen. Neben den Reden verſchiedener Wiſſenſchaftler, die auf die Bedeutung Barres für die franzöſiſche Literatur und Wiſſenſchaft abgeſtimmt waren, begnügte ſich Poin⸗ care im allgemeinen damit, perſönliche Erinnerungen an Barres wachzurufen. Man könne ſagen, Barres habe den Krieg vorausgeahnt, der dann gekommen ſei, indem Oeſterreich ſein Ultimatum an Serbien richtete. Den politiſchen Einſchlag in die Feier brachte der Bürger⸗ meiſter von Metz, der ſtatt ſeiner Rede einen Brief der „Heldin von Metz“, Colette Baudoche, zur Verleſung brachte und der in folgender Schlußfolgerung gipfelte: Diejenigen, die nahe der Grenze auf einem unauf⸗ hörlich begehrten und ſo oft von kämpfenden Heeten zer⸗ ſtampften Boden leben, können ſich gegenwärtig nicht mit einem moraliſchen Schutze begnügen. Wir ſind be⸗ reit, unſerem Nachbar jenſeits des Rheines nicht mehr die Bezeichnung Feind zu geben, aber unſere Wachſam⸗ leit darf nicht erlahmen, bis er bei ſich das Werk der Abrüſtung der Geiſter vollzogen hat. Empfang der„Citta di Milano“. Bergen will keine Ehrung des Nobileſchiffs. D Oslo, 24. September. Von Seiten der hieſigen italieniſchen Geſandſchaft iſt an das norwegiſche Außenminiſterium die Bitte ergan⸗ gen, für die in Bergen eintreffende„Citta di Milano“ einen offiziellen Empfang zu veranſtalten. In Bergen kam es darüber zu ſcharfen Auseinander⸗ ſetzungen in der Kommunalverſammlung und der Preſſe. Ein kommuniſtiſches Mitglied des Stadtrates erklärte ſofort im Namen der Arbeiterpartei, daß ſeine Ge⸗ ſinnungsgenoſſen keinerleſ Anteil an einem derartigen feierlichen Empfang zu nehmen wünſchten. Auch die Vertreter der übrigen Partejen nahmen Anfangs eine ab⸗ lehnende Haltung ein, entſchloſſen ſich aber ſpäter, dem Er⸗ ſuchen nachzukommen, um außenpolitiſche bzw. handels⸗ politiſche Verwicklungen zu vermeiden. Die Arbeiterpartei hat ſich darauf an die Einwohner— ſchaft gewandt und ſie zu einer energiſchen Proteſtaktion aufgefordert. In der Veröffentlichung heißt es, daß niemand an dem Empfang teilnehmen dürfe und daß man ſowohl dem Stadtrat, wie der italieniſchen Geſandt⸗ ſchaft zeigen ſolle, wie die Bepölkerung Bergens dem Nobileſchiff gegenüber eingeſtellt ſei. * Die Italiener handelten Wahn klüger, wenn ſie auf offizielle Empfänge in Auslande— übrigens eine echt welſche Unverfrorenhei:— verzichteten, um ſo nicht die Erinnerung an ihren tranrigen Helden Nobile, die kaum etwas abgeblaßt war, von Neuem heraufzube⸗ ſchwören. Das Strafverfahren gegen Steiger. Wie die Anleiheſchieber arbeiteten. b Berlin, 24. September. Wie in der Angelegenheit des Diſziplingrverfah⸗ rens gegen den Regierungsrat Steiger vom Miniſterium für die beſetzten Gebiete, der in die Kriegsanleiheſchieb un⸗ gen verwickelt ſein ſoll, von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat Steiger ſelbſt den Wunſch geäußert, daß ein Diſzivplinarverfahren gegen ihn eingeleitet werden möge. Das Fälſcherkonſortium iſt in der denkbar raffinier⸗ teſten Weiſe zu Werke gegangen. Bela Groß hatte einen Prokuriſten namens Hausmann, einen ITſchechoflowaken, der nach einer Berliner Korreſpondenz eines Tages ſeinen Poſten bei Groß verlor und nun als Vertreter für das Zankhaus Groß weiterarbeitete. Hausmann kam nach Berlin und ſuchte hier zunächſt zu erkunden, durch wen er Eingang in das Finanzminiſtermum finden könne. Durch Mittelleute erfuhr er, daß Regierungs⸗ Steiger über weitreichende Verbindungen verfüge. Es ge⸗ ung Hausmann, ſich in das wertrauen des ntegterungs⸗ rates einzuſchleichen. Er brachte eines Tages Bela Groß mit und ſtellte dieſem den Regierungsrat vor. Groß, der von nun an allein in das Miniſterium kam, ging ebenfalls ſehr vorſichtig vor, bis er während einer Unterhaltung ziemlich unverblümt den Wunſch ausſprach, Steiger möge ihn doch in allen Finanzſachen beraten. Dabei deutete Groß an, daß er eine ſolche Tätigkeit nicht umſonſt verlange. Das lehnte dieſer ab, verwies Groß jedoch an den Regie⸗ rungsrat Voß, der früher im Miniſterium für die beſetzten Gebiete tätig geweſen war Trotzdem kam Groß noch einige Male zu Regierungsrat Steiger, dem inzwiſchen allerdings große Bedenken aufgeſtiegen waren. Deshalb teilte er am 4. Januar d. J. der Staatsanwaltſchaft alles mit, was ihm bekannt geworten war. In Regierungsrat Voß glaubten die Anleiheſchwindler den Mann gefunden zu ha⸗ ben, den ſie ſuchten. Voß war inzwiſchen aus dem Mini⸗ ſterium für die beſetzten Gebiete ausgeſchieden und nach Paris verſetzt worden, wo er ſich um die Abwicklung der Kriegsanleihe⸗Altbeſitz⸗Anmeldungen zu kümmern hatte. In dieſer Stellung konnte er den Frage⸗ ſtellern natürlich die beſten Antworten geben. Regierungs⸗ rat Voß hatte Beziehungen in Paris, er kannte den früheren Deputierten Calmon, der durch ihn den Reichskommiſſſar einzmann kennen lernte. Er kannte Levith und andere eute, die zu dem internationalen Ring der Kriegsanleiheſchieber gehörten. Wie weit er das Spiel des Bela Groß und deſſen Genoſſen durchſchaut hatte, wie weit ſeine Beziehungen zu ihnen gingen, muß noch aufgeklärt werden. Aus dem In⸗ und Auslande. Neuer Beſatzungszwiſchenfall. Zweibrücken, 24. Sept. Zwei franzöſiſche Soldaten mißhandelten einen Gaſtwirt, von dem ſie auf die grobe Ungehörigkeit ihres Betragens aufmerkſam gemacht wur⸗ den. Auch die Frau des Wirtes wurde nicht verſchont, ſodaß beide blukunterlaufene Beulen davontrugen. Die Soldaten kehrten nach einigen Stunden in größerer An⸗ zahl zurück und wollten das ganze Lokal demolieren. Sie entfernten ſich erſt nach Einſchreiten der Polizei und franzöſiſcher Gendarmen. Gründung der kommuniſtiſchen Arbeiterwehr in Wien. Wien, 24. Sept. In der Wiener⸗Neuſtadt fand die Gründung der kommuniſtiſchen Arbeiterwehr ſtatt. Ein Maſſenangebot von Gendarmerie und Polizei bildete Spalier zwiſchen dem Bahnhof und dem Verſammlungs⸗ lokal. In der Verſammlung, in der auch ein Vertreter des Roten Frontkämpferbundes ſprach, wurden die Teil⸗ nehmer aufgefordert, am 7. Oktober in Wiener⸗Neuſtadt nicht neben den Heimwehren zu demonſtrieren, ſondern den Heimwehraufmarſch zu verhindern. Spionage in Polen. Warſchau, 24. Sept. Ueber die von der„Glos Prawdy“ gemeldete Spionageangelegenheit, an der nur Weißruſſen beteiligt ſein ſollten, bringen die Sonntags⸗ blätter mehrere Einzelheiten, woraus hervorgeht, daß auch polniſche Militärs daran beteiligt waren. Ein pol⸗ niſcher Artilleriekorporal, bei dem geſtohlene Mobiliſie⸗ rungspläne gefunden wurden, wurde verhaftet und ſofort vom Standgericht zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Das Urteil iſt bereits vollſtreckt worden. Die Spionage 1 mit großen Mitteln zugunſten Sowjetrußlands rieben. Der griechiſch⸗italieniſche Freundſchaftsvertrag. London, 24. Sept. Der griechiſch⸗italieniſche Freund⸗ ſchafts⸗ und Schiedsgerichtsvertrag iſt am Sonntag von Muſſolini und dem griechiſchen Miniſterpräſidenten Veni⸗ zelos in Rom unterzeichnet worden. In Athen wird an⸗ gekündigt, daß ein ſtändiger ähnlicher Vertrag zwiſchen Griechenland und Albanien in Vorbereitung iſt, deſſen Unterzeichnung im nächſten Monat erfolgen ſoll. Die Beziehungen zwiſchen Griechenland und Albanien ſind ſeſt der Anerkennung des neuen Regimes in Albanien weſent⸗ lich freundſchaftlicher geworden. Um die Regierungsbildung in China. Paris, 24. Sept. Die Lage in Nanking hat ſich inſofern gebeſſert, als Tſchiangkaiſcheck ſich erneut in Ver⸗ handlungen mit Kuomintana-Politikern eingelaſſen hat. Ne 8 Vie ima bin Tſchiangraiſcheas, die zunächſt dem Ge⸗ neraliſſimus Tſchiangkaiſchecks nur einen Poſten in dem beabſichtigten Erekutivkomſtee einräumen wollten, haben ihm nunmehr die Präſidentſchaft der Republik übertragen. ITſchiangkaiſcheck hat daraufhin freinillig auf das Prä⸗ ſidium des Exekutivkomitees verzichtet. Wee dieſen Poſten einnehmen wird, 5 noch nicht bekannt, da man die bevorſtehende Veröffentlichung der Zuſauämenſetzung der neuen Regierung abwartet. 0 Aus Nah und Fern. Koblenz.(Tödlicher Unfall beim Pad⸗ ehſp ort.) Zwei junge Leute vergnügten ſich peim Jabbelſport. Als ſie während der Fahrt ſich einem Berg⸗ hleppzüg angehängt hakten, kippte das Boot des einen dhe Mannes um, das andere Boot riß infolge de chen Wellenganges ſich los und trieb ab. Die beiden n een ins Waſſer und ſchwammen ihren Booten nach, m ſie zu bergen. Plötzlich ſchrie der 18 Jahre alte Kle⸗ ber von hier laut auf und verſank in den Fluten, ohne noch einmal an die Oberfläche zu kommen. Koblenz.(Schiffsunfall auf dem Rhein.) Der niederländiſche Salondampfer„Kriemhild“ ſtieß bei Keſtert in der Nähe von Koblenz mit dem Schweizer Motorſchiff„Ari“ zuſammen. Der Salondampfer wurde an einer Seite ſo ſchwer beſchädigt, daß er ſofort zu ſin⸗ ſten begann. Durch den Zuſammenprall und das Ein⸗ Drücken der Schiffswand wurde ein Matroſe getötet. Die Paſſagiere würden durch Motorboote an Land befördert. Koblenz.(Im Fieberwahn aus dem Fen⸗ ſter geſtürzt.) Ein 19 Jahre altes Mädchen von hier, das ſchwer krank im hieſigen Krankenhaus darniederlag ſtürzte ſich im Fieberwahn aus dem dritten Stockwer des Krankenhauſes auf die Erde, wo es ſchwer verletzt liegen blieb. Haiger.(Opfer der Landſtraße.) Auf de Haigerer Landſtraße überfuhr ein Motorradfahrer en fünffähriges Kind, das ihm direkt vor das Rad lief. An den Folgen eines ſchweren Schädelbruches ſtarb das Kind kurze Zeit darauf. a Baumholder.(Todesſturz beim Obſtpflük⸗ ken.) Ein mit Obſtpflücken beſchäftigter 56jähriger Mann fiel ſo unglücklich, daß er mit ſchweren Schädelverletzungen liegen blieb. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, erlag er den ſchweren Verletzungen. Krofdorf(Dill⸗Kreis).:(Von einem umſtür⸗ zenden Grabſtein erſchlagen.) Eine Frau machte ich auf dem hieſigen Dorffriedhof an einem Grabe zu chaffen und ließ ihr vierjähriges Kind einige Augenblicke ohne Aufſicht. Das Kind ſpazierte an den Gräberrei⸗ fen vorbei und ſtieß unverſehens an einen alten Grab ein, der umſchlug und das Kind unter ſich begrub. Schwer verletzt wurde das Kind ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo es bald darauf ſtarb. Trier.(Der niedrigſte Waſſerſtand der Moſel ſeit Menſchengedenken.) Den niedrigſten Waſſerſtand der Moſel zeigte der Trierer Pegel mit 19 Zentimeter unter Null auf. Selbſt die älteſten Schif⸗ fer können ſich an einen ſolch niedrigen Waſſerſtand nicht mehr erinnern. Die Schiffahrt auf der ganzen Moſel liegt ſeit einigen Tagen ſtill. Oberhalb der Trierer Rö⸗ merbrücke kann man die Moſel einfach durchwaten. Die Wärme des Flußwaſſers beträgt trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit noch immer 18 bis. 20 Grad. N Ein Auto vom Perſonenzug überfahren. Wieder der unbewachte Bahnübergang. O Frankfurt a. M., 24. September. An dem unbewachten Bahnübergang bei Kilometer 8,1 der eingleiſigen Nebenbahnſtrecke Buhſchlag—Sprend⸗ lingen—Oberrode wurde der Perſonenkraftwagen des In⸗ genieurs Gieſe aus Offenbach von dem Perſonenzug 3930 überfahren. Von den vier Inſaſſen wurden getötet der Wagen⸗ lenler Ingenieur Oskar Gieſe aus Offenbach, der Knecht Karl Störg aus Frankfurt a. M. und ein dritter Mann, deſſen Name noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Ein Schwerverletzter, deſſen Name ebenfalls nicht feſtgeſtellt werden konnte, wurde in das Krankenhaus Langen ge⸗ bracht. Tyhbeaterbrand in Madrid. Mehrere 100 Tote. Das„Teatro Novedades“ liegt in dem am meiſt be⸗ dades“ brach lurz vor Schluß der Nachmittags vorſtellung Feuer aus, das ſich mit ungeheurer Geſchwindigkeit über das ganze Gebäude ausbreitete. i Einzelheiten über den Nieſenbrand. Das„Teatre Nopedades“ liegt in dem am meiſt be⸗ völkerten Teil der Stadt und war ein altes Holzgebäude, das ringsum von Wohnhäuſern umgeben iſt. Gegen Ende der letzten Pauſe ſprang plötzlich eine große Flamme von der Bühne in den Zuſchauerraum über. Die Flamme ver⸗ breitete ſich mit ungeheurer Schnelligkeit. In wenigen Augenblicken ſtanden die alten Holzeinrichtungsgegen⸗ ſtände in hellen Flammen. Die Zuſchauer, die den Theaterraum bis auf den letzten Platz füllten, ſtürzten nach den alten unzureichenden Ausgängen, wobei zahl⸗ reiche Perſonen zu Boden geriſſen wurden. Das Orcheſter machte einen Verſuch, durch Muſik die Ruhe wieder herzustellen, aber vergebens. Außer der Feuerwehr beteiligten ſich alle verfügbaren Polizeimann⸗ ſchaften und ein Regiment Infanterie an den Rettungsar⸗ beiten. Die Feuerwehr verſuchte den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken, war aber machtlos. Rings um das Theater brannte ein ganzer Häuſerblock nieder. In den Krankenhäuſern befinden ſich zur Zeit 200 Perſonen, von denen 80 ſehr ſchwer verwundet ſind Die Zahl der Toten iſt noch nicht bekannt. Man rechnet mit mehreren Hundert Todesopfern. Alle Beſuche der Plätze in den oberen Nängen ſind ums Leben gekommen. Nach einer Pariſer Meldung aus Madrid ſchwankt die Zahl der Toten zwiſchen 4 und 509. Primo de Rivera und der Bürgermeiſter von Madrid ſind um Mitternacht an der Brandſtelle erſchienen. Bisher 63 Tote geborgen. Bisher ſind aus den Trümmern des niedergebrannten Theaters 63 Leichen geborgen worden. Man nimmt an, daß noch über 100 Tote unter den Trümmern liegen. Das Theater hatte ſechs Ränge, faßte etwa 3000 Zu⸗ ſchauer und war zur Zeit der Kataſtrophe voll beſetzt. Vielleicht war die elektriſche Einrichtung ſchlecht konstruiert, denn die Kataſtrophe entſtand durch Kurzſchluß. Plötz⸗ lich zuckten Funken an den elektriſchen Stäben entlang und mit einem Mal verblaßten alle Glühtampen, ſodaß im Hauſe völlige Dunkelheit eintrat. In dieſem Außen⸗ blick ſchlugen auch ſchon helle Flammen aus den Amkleideräuinen. Im Nu fingen die Kuliſſen Feuer und dichter Rauch ver⸗ hüllte die Bühne über die in raſender Eile Schauſpie⸗ ler und Arbeiter flüchteten. Aus Heſſen. Mainz.(Noch weitere Verbrechen Hopps.) Es ſteht feſt, daß Hopp nach dem Raubmord an Direktor Nordmann noch einige Verbrechen verübt haben muß. Man fand bei ihm zwei Trauringe und zwei Ringe, wo⸗ von der eine mit einem ſehr ſchönen Halbedelſtein ge⸗ ſchmückt iſt. Ferner ein Medaillon mit einem wertvol⸗ len Brillanten. In einer Brieftaſche ſind verſchiedene Photographien und Schriftſtücke gefunden worden, die wohl zur Verfolgung dieſer Spur dienen werden. Mainz.(Verunglückte Autlerin.) Eine Frau von hier ſtürzte bei einer Fahrt mit dem Auto bei der Kurve zwiſchen Laubenheim und Bodenheim ſo un⸗ glüdlich aus dem Wagen, daß ſie ſchwere Verletzungen erlitt. Sie fand Aufnahme im Krankenhaus in Mainz. Mainz⸗Kaſtel.(Der Wein auf der Straße.) Als ein Laſtauto mit Anhänger, letzterer mit zwei großen Fäſſern Wein beladen, die Carlowitzſtraße befuhr, kamen die Fäſſer durch die Erſchütterung des Wagens ins Rollen und ſtürzten ab. Durch den Aufprall wurden beide undicht, ſo daß der edle Stoff in großen Bögen aus verſchiedenen Stellen herausſprang. In wenigen Minuten hatten ſich Kinder, Frauen und Männer mit allen möglichen Gefäßen eingefunden, welche die unver⸗ hoffte Gottesgabe auffingen.. 0 0. 1 8 21 4 a. ROMAN ve ARNO FRANZ HIER ERA EcHrSSC N UTZ DURCH VERHAOCOSHKHAR MEISTER. WER DAU:SA. (4. Fortſetzung.) Hannele war ihr Lebensinhalt. Wenn ſie nun nicht mehr wiederkam? Nichts iſt nichts und alles iſt nichts, das iſt die ewige Weis⸗ heit der Hindus, die Kara ſie gelehrt hatte. Auch ſie ver⸗ ſagte, da ihr der Schmerz ans Herz griff. Man mußte wohl als Hindu geboren ſein, um ſie ganz zu faſſen. Kara konnte es. Kara! Warum hatte ſie nicht geſtern ſchon an ihn gedacht, den einzig Treuen, den Mutigen und Schweigſamen! Gerade als die Sonne die Erde küßte, kam ihr auch der Gedanke an ihn. War das ein Omen?— Sicher! Er würde ihr helfen, wenn niemand es tat. Es war fünf Uhr früh. Taghell. Sicher arbeitete er irgendwo und mußte um ſechs an der Arbeitsſtätte ſein. wie alle, die mit den Händen ihr Brot verdienten. Wenn ſie ſich beeilte, traf ſie ihn wohl noch. Sie lief zu ihm hin. Warmoesſtraat 13, hatte er geſagt. In der unfreundlichen Straße mit den unfreundlichen Häuſern wohnte der Sohn der Sonne. Dreizehn! Da war ſie.— Die Tür noch verſchloſſen. Traute wartete. Halb nach ſechs klirrte der Schlüſſel im Schloß. Ein Mann trat auf die Straße und blinzelte zu ihr hin. „Wollen Sie hinein?“ fragte er und lachte. Ein breites, vielſagendes Lachen. „Wohnt hier ein Inder?“ „Nein,“ ſagte Traute. „Ja!— Er kommt gleich.“ eee „Danke, Mijnheer.“ „Daag,“ ſagte der Mann und griff an die Mütze. Es iſt doch keine die.. dachte er und ſah ſich nach ihr um. Vielleicht ſeine Schweſter. Sie iſt ſo braun wie er. Aber 1 iſt das Meisſe, gottverdimmich und bog um die nächſte ke. Nach wenigen Minuten ſchon ſtand Kara vor ihr. Seine ſchwarzen Augen umfaßten ſie voll Güte und Liebe, ſonſt war ſein Geſicht bewegungslos, wie immer. „Nonna,“ grüßte er und kreuzte die Arme vor der Bruſt. Traute reichte ihm die Hand. „Wie geht es Ihnen, Kara,“ fragte ſie. Der Inder ſchüttelte den Kopf und fragte dagegen: „Was wünſcht meine Herrin von mir? Es muß ein großes Leid ſein, das Euch dieſe Straße führt.“ Traute nickte. Dann ſagte ſie bitter: „Sonſt hätte ich mich— glauben Sie— Ihrer wohl nicht erinnert?“ ö „Jeder lebt nach ſeinem Herzen. Er tut, was er muß nicht was er will.— Was iſt Euch geſchehen, Herrin?“ Da ſagte ſie es ihm und Kara hörte ſchweigend zu. Als ſie geendet, bat er ſie, ihm zu folgen. Er müſſe ſi dienſtfrei machen, bemerkte er ecbtgent 6 „Wo arbeiten Sie,“ fragte Traute. „Zehn Minuten von hier, am Oſter⸗Dock.“ Sie gingen nebeneinander her. Schweigend, jedes mit ſeinen eigenen Gedanken beſchäftigt. Aber in Trautes Seele war eine wunderſame Ruhe. An der Prins Hendriks⸗Kade bat er ſie zu warten Es war ein wüſtes Volk, das am Dock arbeitete. Er mochte ſie keinen Beläſtigungen ausgeſetzt ſehen. 95 bin gleich wieder da, Nonna.“ ſagte er und ſchritt Wie ein Panther geht er, dachte Traute, ſchweigſam, laut⸗ los. In ſeinem Körper iſt die gleiche Stärke, die in ſeiner Seele iſt. Lange hatte ſie nicht zu warten. Er war ſehr ſchnell wieder da. „In Ordnung,“ ſagte er und Traute fragte:„Und nun?“ „Nun werdet Ihr ſchlafen müſſen, Herrin. Der Tag iſt 1 Er braucht Euch bei Krlſtin. 5 1 0 171 7 kann nicht ſchlafen.“ mehr. „Warum ſagt Ihr das, Nonna?— Wenn wir ſterben können, k“ en wir auch ſchlafen. Ohne unſere Kraft wird uns nichts in Leben außer Geburt und Tod. Ohne unſer Zutun empfangen wir unſere Seele. Ohne unſer Zutun ſcheidet ſie von uns. Daß ſie in Nirwana eingehe, iſt in unſere Hand gegeben. Dazu ward uns das Leben.— Wir beſitzen nichts und nichts gehört uns. Was uns die Götter gaben, ward uns nur anvertraut, ſo unſere Seele und Euch, Herrin, die Eures Kindes. Denkt daran.“ 800 tue 17 Kara.“ „Dann, Nonna, werdet Ihr wiſſen, was Ihr tun müßt.“ „Was, Kara?“ 5 0 0 1 0 5 „Befreien von dem, was Euch behindert!“ Traute ſchwieg lange. Sie kämpfte einen harten Kampf, den härteſten, den es gibt: den Kampf mit dem eigenen Ich. Befreien von dem, was Euch behindert!— Bei jedem Schritt hämmerten die Worte in Herz und Hirn. Ser wieder: Befreien! Befreien! 5 Plötzlich ſtieß ſie zwiſchen den Zähnen hervor: „Wenn.. ſie nun tot iſt, Kara?“ Der ſah ſie aus gütigen Augen groß an. Dann lächelte er. „Warum ſollte ſie das, Nonna?— Dann müßte ja auch er tot ſein. In Holland iſt das Morden ſchwerer als in Java. Und um ſelbſt zu gehen— das müßte er ja wohl doch in dieſem Falle— iſt er zu feig. Der ſtirbt nicht, Nonna, der verendet.“ Auf ſeinem Geſicht ſtand unſagbare Verachtung. Eine Verachtung, die Traute erſchreckte und aufſchreckte. Sie dachte an Tante Friedas Worte, die e auch nicht ganz ſo hart geklungen hatten. „Kara, ſehe ich mein Kind wieder,“ fragte ſie in Bangen und Aengſten. „Ja, Herrin!— Ich fühle es,“ antwortete er ſchlicht. „Es ſoll mir ein Zeichen des Himmels ſein. Dann will ich mich befreien!“ * Kara 0 ſich. 5 „Hier ſeid Ihr daheim, Herrin,“ ſagte er, als ſie vor Breetſtraat 188 angelangt waren. „Woher wiſſen Sie, daß ich hier wohne?“ „Ich hatte Zeit, mich danach umzutun und weiß noch (Fortſetzung folgt.) 5. 300 dich als e e Madrid, 24. September. Wiginz⸗Koſtheſm. f hwindl e 8 bei einer hieſigen Frau, erwandter des abweſenden Ehemannes aus, und bat um ein Darlehen von 20 Mark, das er auch erhielt, da ſeine Angaben glaubwürdig er⸗ ſchienen. Später aber mußte die Frau erfahren, daß ſie einem Betrüger in die Hände gefallen war. Eberſtadt.(Unfall.) Als der Arbeiter Hofmann von hier mit ſeinem Fahrrad nach der Arbeitsstelle in Darmſtadt fahren wollte, ſtieß er mit einem Motorradfah⸗ ter aus Seeheim, der einen Beifahrer bei ſich hatte und auf dem Heimweg begriffen war, an der Oberförſterei zuſammen. Hofmann wure erheblich verletzt. Der Mo⸗ torradfahrer kam ohne erheblichen Schaden davon, da⸗ gegen erlitt ſein Beifahrer eine beträchtliche Fußver⸗ letzung. Die hieſige freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz leiſtete die erſte Hilfe. Griesheim b. Darmſtadt.(Schwerer Zuſam⸗ menſtoß.) Das Auto des Bäckermeiſters Jöſt aus Darmſtadt ſtieß auf der Chauſſee Griesheim— Büttelborn mit einem nach Darmſtadt fahrenden Fuhrwerk zuſam⸗ men. Der Zuſammenſtoß war ſo ſtark, daß ſich das Auto überſchlug und die Inſaſſen herausgeſchleudert wur⸗ den. Mährend Herr Jöſt und ſeine Frau mit dem Schrek⸗ ken davonkamen, wurde das Auto ſo ſchwer beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. Auch das Fuhrwerk 1 erheblich beſchädigt und das eine Pferd leicht ver⸗ letzt. a Bensheim.(Das Winterprogramm der Bensheimer Gewerbeſchule.) Der Lehrplan der Bensheimer Gewerbeſchule ſieht für das bevorſtehende Winterhalb 1. einen dreiklaſſigen Kurſus für Bauhand⸗ werker, 2. einen ſolchen für Dekorgtionsmaler und 3. bet entſprechender Beteiligung auch die Einrichtung von Sonderlehrgängen für Möbelſchreiner und ſonſtige Be⸗ rufe vor. Für dieſe Kurſe wird das Winterſemeſter mit Montag, den 29. Oktober, vormittags, ſeinen Anfang neh⸗ men. Weitehin iſt in dem Lehrplan der Anſtalt, wie in früheren Jahren, wiederum ein Vorbereitungskurſus zur Meiſterprüfung vorgeſehen, der am Sonntag, den 4 November, vormiktags, beginnt. Die Anmeldungen zu allen Fachlehrgängen haben ſpäteſtens bis zum 15. Okto⸗ ſcheh bei dem Schulleiter. Rektor Eiſenhardt, zu ge⸗ gehen. 8. 5 Börſe und Handel. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. 9 20,322— 20,362; Newyork 4,1910— 4,1990; Amſterdam 168,06— 168,40; Brüſſel 58,22— 58,34; Danzig 81,25— 81,41; Italien 21,925— 21,9651 Ko⸗ enhagen 111,71— 111,93; Oslo 111,68— 111,90; Pa⸗ s 16,36— 16,40; Schweiz 80,625— 80,785; Spa⸗ ien 69,16— 69,30; Stockholm 112,09— 112,31; Buda⸗ eſt 73,02— 73,16; Wien 58,99— 59, 11. Berliner Eſſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 300,375, Darmſtädter und Nationalbank 284, 75, Deutſche Bant 169,75, Dresdner Bank 171,75, Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft 187,50, Berliner Maſchinenbau 98,50 G., Daimler⸗Benz 100, Linoleum 364, J. G. Farben⸗ induſtrie 263, Feldmühle 250,125, Felten und Guilleaume 159,75, Harpener 151, Orenſtein und Koppel 118, Polyphon werke 484,75, Rheiniſche Elektrizität 155,50, Rütgerswerke 104,125, Schultheiß⸗Patzenhofer 336,75, Ver. Glanzſtofk 572,50, Zellſtoff Waldhof 284,75. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6,5 bis 7,5, Wirſing 15 bis 20, Weißkraut 12 bis 15, Rotkraut 12 bis 18, Blumen⸗ kohl, Stück, 30 bis 140, Karotten, Büſchel, 8 bis 12, gelbe Rüben 15 bis 18, rote Rüben 15 bis 18, Spinat 25 bis 30, Mangold 12 bis 15, Zwiebeln 13 bis 15, grüne Bohnen 35 bis 50, Kopfſalat, Stück, 10 bis 30, Endivienſalat, Stück, 10 bis 25, Kohlraben, Stück, 8 bis 12, Tomaten 12 bis 18, Rettich, Stück, 10 bis 20, Meerrettich, Stück, 30 bis 80, Gur⸗ ken, Stück, 10 bis 70, Aepfel 20 bis 50, Birnen 18 bis 30, Trauben 40 bis 50, Zwetſchgen 16 bis 22, Preiſelbeeren 70 bis 75, Pfirſiſche 30 bis 60, Brombeeren 60 bis 70, Quit⸗ ten 35 bis 40, Süßrahmbutter 220 bis 240, Landbutter 190 bis 200, weißer Käſe 50, Eier, Srück, 11 bis 18, Huhn, geſchl., Stück 250 bis 650, Gänſe, geſchl., Stück 1000 bis 1700, Tauben, geſchl., Stück 80 bis 150, Rindfleiſch 110, Aae 2 70 bis 80, Kalbfleiſch 130 bis 140, Schweine⸗ fleiſch 120 bis 130, Gefrierfleiſch 72, Faſanen, Stück, 300 550, Feldhühner, Stück, 100 bis 250. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 25. September. Der Polarlufteinbruch hat ſtarke Abkühlung ge⸗ bracht. In der Rheinebene ſind die Tagesmittel der Lufttemperatur während der letzten beiden Tage um 5—7 Grad, im Gebirge um 9—10 Grad geſunken, ſodaß auf dem Hochſchwarzwald Froſttemperaturen auftraten. Zwei Bböenfronten, die mit der Kaltluft von Norder“ durchzogen, brachten ſtrichweiſe Niederſchläge. Auf den Hochſchwarzwald fiel Schnee. Ueber dem ganzen Feſtland It jetzt Kaltluft ausgebreitet; es wird daher noch kühl bleiben. Die weitere Zufuhr polarer Luft iſt jedoch beim Aermelkanal durch eine in Bildung begriffene Tiefdruck⸗ inne unterbrochen, ſodaß wir weitere Niederſchläge nicht zu erwarten haben. Vorgusſichtliche Witterung bis Mitt⸗ voch: heiter, trocken und anhaltend kühl(Gebirge und freie Hochlage Nachtfroſt). Herbſt. Man ſieht in dem Herbſt die Jahreszeit der Melan⸗ cholie, einer lebensmüden Verträumtheit und Entſagung. Man hört in dem Wehen des Windes die traurige Weiſe der Wehmut, die mit ſchwerem Flügelſchlag eine Reihe ſchöner Tage von der Zeit trennt, in der das Lied der Freude am Daſein nur noch gedämpft erklingt. Wie halbverwehte Orgeltöne, die mit einem verſchleierten Thema und halben Anklängen einen Uebergang ſchaffen, von einer farbigen und vollakkordigen Fuge zur anderen. Man meint in dem ſich verfärbenden und fallenden Laub einen Totentanz zu erblichen, bei dem die klappernden Fen⸗ terläden und knarrenden Wekterfahnen mit leichtem Gru ſeln durch das Hirn geſpenſtern, wie der„Wilde Jäger mit ſeiner mitternächtlichen Meute. Ein Fröſtein läßt die Gedanken den Tatſachen bereits vorauseilen. Und das iſt das, was gewöhnlich die Freude an der Schönheit des erbſtes vefleſde deze üßilebenſießen um Dinge und Erſcheinungen, die lediglich als Tatsachen an ſich genommen und gewertet werden wollen. Denn Sucſeg wolle, dige lig a c en Theſen wollte, bliebe ſchlie ni ie aut 2 5 anders käſtenlertes Schauſpiel übria. das ma (Darlehensſchwindler.) ſich anſieyt oder mirmimt, weill es eben dazu gehört, dabei geweſen zu ſein. Sich die Sache zu Gemüt gefuhrt zu 9 0 wobei Gemüt meiſt eine beſchämende Phraſe el* Fallendes Laub ſagt der eine und meint damit den natürlichen k. o., das Exledigsſein, das„Schlafengehen für die Zeit“. Als ob Zeit Ewigkeit wäre! Der andere ſieht Blumen welken— die letzten roten Aſtern tragt he. bei——— aber er ſieht nicht die vorbildliche Art, mit der die Pflanzen(nach Ibſen)„in Schönheit ſterben“. Weil er nicht fühlt, daß ein ſich Aufopfern, ein Ausge⸗ löſchtwerden auch Säen zu neuem Werden ſein kann. Weil es im Kreislauf aller Dinge keine ewig gleiche Form gibt. 1 iſt die Apotheſe von Tod und Verklärung in der Natur. — der Arbeitsmarkt Mitte September. Nach den Be⸗ richten der Landesarbeitsämter für die volle zweite Sep⸗ temberwoche, abſchließend mit dem 15. September, hat ſich der Zeſchäftigungsſtand nicht weſentlich verändert. Die Neigung zur Verſchlechterung ſetzte ſich in Weſtfalen und Südweſtdeutſchland fort, ſie wurde aber durch die Stei⸗ gerung der Beſchäftigung in anderen Bezirken, ſo in Brandenburg und der Nordmark, auch in Pommern und Heſſen ausgeglichen. Wenn ſich, wie es ſcheint, im gan⸗ zen noch eine ſchwache Belebung durchſetzte, ſo kann dieſe aber, ſchon aus jahreszeitlichen Gründen, nur von kurzer Dauer ſein. — Das Wetter im nächſten Halbjahr. Die Wetter⸗ macher, die„ſich niemals irren“ treten nun wieder auf den Plan und verkünden ibre Weisſagungen. Wir geben hier eine dieſer Vorausſagen wieder, erklären aber gleich⸗ zeitig, daß keiner unſerer Leſer verpflichtet iſt, daran zu glauben, daß aber das richtige Eintreffen keineswegs aus⸗ geſchloſſen iſt. Das ſchöne Sommerwetter ſoll angeblich noch bis zum 7. Oktober dauern: dann wird ein Unwetter den Spätſommer beenden, deſſen Schreckniſſe bis zum 10. Oktober dauern. Vom 10. Oktober bis zum 7. Novem⸗ ber wird es meiſt herbſtlich kühl ſein; Nachtfröſte wer⸗ den kommen, viel Niederſchläge, in Höhenlagen auch zu⸗ weilen ſchon Schnee. Dann ſetzt jedoch mildes und recht nebliges Wetter ein, mit viel Feuchtigkeit, ſo daß wir uns auch auf verregnete Weihnachten gefaßt machen können. Mit dem 1. Januar 1929 wird ein Winter von unerhör⸗ ter Strenge einſetzen und bis Oſtern nicht nachlaſſen. ten drei Jahrzehnte gründen. 8 — Der Seuchenſtand in Deutſchland. Die zahlenmä⸗ ßigen Ergebniſſe an gemeldeten Erkrankungen und Ster⸗ befällen im erſten Halbjahr 1928 zeigen einen günſtigen Stand hinſichtlich des Fleckfiebers, der Pocken, des Ty⸗ phus und der Ruhr, die alle gegenüber dem Vorjahr teil⸗ weiſe erheblich zurückgegangen ſind. Dagegen iſt eine Steigerung der Erkrankungsfälle für Diphtherie, Schar⸗ ö lach und Kindbettfieber feſtzuſtellen geweſen. Die Diph⸗ Unterhaltung beiſammen. recht wie groß die Zahl der Volkschoranhänger iſt. therieerkrankungen betrugen im Jahre 1927 15.527 Fälle gegenüber 19177 Fällen im Jahre 1928. Bei Schar⸗ lach betrug der Unterſchied 39 961 im Jahre 1927 ge⸗ genüber 61511 im Jahre 1928. Beim Kindbettfieber iſt die Steigerung geringer, und zwar von 3385 im Jahre 1927 auf 3709 Fälle im Jahre 1928. Bei allen drei Erkrankungen iſt in gleicher! Umfange auch die Sterb— lichkeitsziffer geſtiegen. „Die Marian. Jünglinugs⸗Ssdalität hält heute Dienstag Abend ½9 Uhr im großen Saal zum Zreiſchütz ihre Hauptverſammlung ab. Es findet Vortrag das H. H. Kaplan J. Hainz, München ſtatt. Das Thema lautet:„Der diesjährige Katholikentag in Mag⸗ deburg.“ lle Mitglieder werden gebeten pünkt⸗ lich zu erſcheinen. Auch die Ehrenmitglieder find freundlichſt eingeladen. „ Volkschor. Die Mitglieder werden gebeten das Inſerat in der heutigen Nummer zu beachten. bei welchen die weiblichen Funktionen in Unordnung f bedenken oft nicht wie wichtig dieses für ihren Körper ist und welche Folgen eine Vernachlässigung mit sich bringt. Eeilerri ein sehr angenehm schmeckendes Praparat, das nicht korpulent macht, bringt oft sehr schnell den Körper in Ordnung, das Blut wird er- neuert, die weiblichen Funk- tionen beginnen oft schon nach kurzer Zeit wieder pünktlich zu funktionieren und sehr bald fühlen sich die Betreffenden wieder froh und vergnügt. Preis M. 1.75, grolle Flasche M. 3.—. Leciferrin- Dragees, von der- selben Wirkung wie das ſſüssige Leciferrin, sehr bequem im Gebrauch. Preis N. 2.30 per Schachtel. Zu haben in den Apotheken und Drogerien. GAL ENUS Chem. Ind., Frankfurt a. M. 65 Depots: Hathaus- Drogerie, Rathausstr. 18. Peter Moskopp, Tel. 198. e Der Verunglückte Johann Bauer 9 der vor einigen Tagen in Speyer nur ein Meter hoch ſtärzte, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen(Bruch des Rückgrates u. Darmquetſchung) erlegen. Den Hinterbliebenen wendet ſich allgemein herzliche Teilmahme zu. i » Her Polizeibericht der letzten Woche verzeichnet 1 Anzeige wegen Körperverletzung und 2 Anzeigen wegen Ruheſtörung. Volkschor Viernheim. Zu einer ſchlichten und doch erhebenden Feier hatten ſich am vorletzten Sonntag die Mitglieder des Volks⸗ chors mit ihren Angehörigen eingefunden. Der Beſuch galt dem neuerworbenen Flügel. Der Karpfenſaal war bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzt, als Vorſitzender Matthias Mandel die Erſchlenenen namens des Vorſtandes begrüßte. Im Geiſte gingen wir noch einmal den Weg, der gegangen werden mußte, um den heute nun vor uns ſtehenden Flügel zu erwerben. Mandel dankte noch einmal allen die zum Kauf des ſelben beigetragen haben, insbeſondere Herrn Chormeiſter Lipp, deſſen Initiative es zu verdanken iſt, daß ein ſchon jahre⸗ lang gehegter Wunſch ſo bald Wirklichkeit wurde. Mit der Hoffnung, daß ſich immer ein großer, einiger Chor⸗ körper um den Flügel ſcharen möge, ſchloß Vorſitzender Mandel mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Volkschor ſeine Ausführungen. Alsdann hörten wir den Flügel ſelbſt. War es das routinierte Spiel von Fräulein Trude Llpp oder der volumöſe, metalliſche Klang des Flügels was die Zu⸗ hörer ſo aufhorchen ließ? In die Freude über das Ge⸗ hörte miſchte ſich noch die Freude dieſes Inſtrument zu befitzen. In kurzen Abſtänden ſangen hierauf der Frauen⸗ chor„Sonntag iſt's“, der Männerchor„Hoch empor“ und der gemiſchte Chor„Du fernes Land“. Herr Chormeiſter Lipp und Tochter gaben in gemeinſamen Spiel noch wei⸗ Dieſe Vorausſage soll ſich auf die Beobachtungen der letz ere Proben igres muſikaltſchen Könnens. Nach Lledervorträgen der jungen Sänger, des Herrn Georg Knapp, Frau Martin und Frl. Wiegand, ſowte deines Inſtrumentalvortrags von Michel Herbert jun fand der erſte Teil der Feier ſein Ende. laſſen wollen wir die heiteren Couplet⸗ Vorträge von Herrn Georg Pfenning, ſowie die muſikaliſchen Darbietungen Nicht unerwähnt der Herren Schloſſauer und Schalk. Noch lange blieben die Mitglieder in gemütlicher Der Abend zeigte wieder ſo Möge die paſſive Unterſtützung bald eine aktive werden, zur Stärkung des Männer- und Frauenchors, dann wird wahr werden was der Volkschor als ſeine Aufgabe betrachtet: Ein großer Geſangverein in Biern⸗ heim erſtehen zu laſſen in dem alle geſangliebende Kreiſe, Männer und Frauen nach des Tages Müh'n Erholung durch das Lied finden mögen. Kreis Auterbaden. Sportvereinigung 3— Sportklub Käſertal 1. — 2 L 7** L* 3. 5 17 3. 1„Schüler— Waldhof Schüler Der Waldſportplatz hatte am Sonntag wieder einen großen Tag. Das 3. Verbandstreffen gegen den Sport⸗ klub Käfertal und der Kampf um die Tabellenführung ſtand auf dem Programm. Vollbeſetzter Platz dokumen⸗ tierte dieſes Ereignis und keiner von den vielen hunder⸗ ten Zuſchauern wird es beſtreiten, einen nicht jederzeit raſſigen und intreſſanten Kampf erlebt zu haben. Die Einheimiſchen gegen den Wind ſpielend kommen in der 7. Minute ſchon zum 1, Tore, durch einen Handelfme⸗ ter. Gölz ſchießt unhaltbar unter die Latte. In den nächſten 20 M beherrſchte Viernheim auf Grund dieſes Er⸗ folges das Feld. Dann kommt Käfertal in Schwung und die Hintermannſchaft der Grünen Kiß 1. und Haas haben im Verein mit Schmitt harte Arbeit zu verrichten. Beiderſeits werden bis Halbzeit Chancen ausgelaßen. Nach der Pauſe verteiltes Spiel. Doch langſam gewinnt der Platzbeſitzer an Boden, Tore hängen in der Luft. Nach mehreren Ecken die nichs einbringen ſchießt Stumpf nach Flanke von Schmitt in der 3. Minute das 2 Tor, dann weitere 5 Minuten ſpäter wieder durch Händeelf⸗ meter das 3. folgt? Wieder war es Gölz der das Leder zwiſchen die Poſten ſetzte. Nun ſind die Gäſte geſchlagen und 2 weitere Tore dokumentieren den völligen Zuſam⸗ menbruch der Mannſchaft. Viernheim hut verdient ge⸗ wonnen, die Gäſte haben ſich ritterlich geſchlagen. Der Viernheimer Mannſchaft ein Geſamtlob für dieſe ſchöne Leiſtung. Die 2. Mannſchaft kämpfte unglücklich und 1:2 während die ſtolze 3. erneuert ihr Können unter Beweis ſtellte indem Sie 4: 1 ſiegte. Die Schüler ge⸗ wannen gegen Waldhof nach wunderbarem Sptele mit Donnerstag 8 Uhr Spielausſchußſitzung. 4 Vorſtand⸗ und Verwaltungsausſchuß⸗ itzung Freitag Spielerzuſawmenkunft aller Mannſchaften. Sonntag, den 30. September 4. Verbandstreffen gegen 1918 Mannheim in Mannheim Weinheimer Schweinemarkt Weinheim, den 22. September 1928. Zugeführt: 341 Stück Verkauft: 212 Stück Milchſchweine wurden verkauft das Stck. v. 10—15 Läufer das Stüc von 20—50 Mark.