(Siernhetmer Bürger- tg. 25 Eternh. Bolksblag ee n eie: Ot einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. dei Wiederholung abgetufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Anſerate und Notizen bes- mittags 8 Uhr, zrößere Artikel einen Taz vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und don sämtlichen Annenten⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Aulsblatt der Heſfiſchen Vürgermeifterei und des Polizeiants latzv riften bei Anzei rb lichkeit bern tigt.— die N ö e a ee aden, 2225 lebt 25 S e ee 1 4 2 Betunz 5 2 eimer Nachrichten) Srſceint tizlich tt Annahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 N. tus Haus gebracht.— Sratisbeilsgen: wichentl. dat ackſeltze funſtrierte 5 latt„Sterne und Blumen“, b einen Fahrplen ſowie einen Wand⸗ lender.— UMnnahme von Abonnements täglich in der Ge ſtelle u. beim Zeitungs träger erde, illezes 1. eriokgreigtes bel⸗Arzeigeblath in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Voſſcheckkonte Nr. 21571 Amt 4. N.— Schriftleitung, bud Verlag: 3³5 Nan Pee Rathausſtr Viernheimer Tageblatt . Nr. 235 Neues in Kürze. ze: Der Reparationsagent hat die Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und vorgenommenen Transfers für den Monat September 1928 veröffentlicht. 15: Zur Sicherung in Wiener⸗Neuſtadt für den 7. Okto⸗ ber hat die öſterreichiſche Bundesregierung mehrere tau⸗ ſend Mann von Bundesheer und Gendarmerie zuſam⸗ mengezogen. 1: In Lakehurſt ſind die Vorbereitungen für den Empfang des„Graf Zeppelin“ in vollem Gange. Ganz Amerika erwartet mit begeiſterter Spannung die Ankunft des Luftſchiffes. 5 ꝛ6: Lloyd George kritiſiert in einer Wiener Zeitung äußerſt ſcharf das eugliſch⸗frauzöſiſche Flottenabkommen und nennt es einen Verrat am Frieden der Welt. Die Lage in der Eiſen⸗Induſttie. % Wieder einmal kriſelt es in der Ruhrinduſtrie. Erſt der Dezember 1927 brachte bei den Eiſen⸗ und Stahlwerken ſchwierige Lohnverhandlungen, die nicht nur zu einer allgemeinen Lohnerhöhung, ſondern darüber hin⸗ aus zu einer Verdoppelung der Mehrarbeitszuſchläge ſo⸗ wie zu einem Lohnausgleich für eine ſtark verkürzte Ar⸗ beitszeit führten. Nunmehr haben die Gewerkſchaften er⸗ neut für alle Arbeiter über 21 Jahre eine Lohnerhöhung um 15 Pfennig pro Stunde verlangt, und haben darüber hinaus ſämtliche Abmachungen, die ſeinerzeit über die Ak⸗ kordberechnung, eine Erhöhung der Akkordlöhne und eine Erhöhung der Lehrlingslöhne getroffen wurden, gekündigt. Bisher haben die in Düſſeldorf über dieſe Forderun⸗ gen geführten Verhandlungen zu keinem Erfolge geführt, und bei der ganzen Lage der Dinge dürfte eine Einigung diesmal noch viel ſchwieriger werden, als bei den letzten Tarifkämpfen. Darüber darf die Tatſache, däß für Don⸗ nerstag, den 11. Oktober, eine neue Ausſprache anheraumt iſt, nicht hinwegtäuſchen. Man muß ſich vielmehr darüber klar ſein. daß die Lage überaus ernſt iſt. Die Gewerkſchaften begründen ihre Forderungen im weſentlichen mit zwei Geſichtspunkten: einerſeits mit dem Hinweis darauf, daß in anderen Gebieten und Induſtrien reine Tariflöhne feſtgeſetzt worden ſeien und andererſeits mit der Berufung auf eine veränderte Marktlage und daraus reſultierende gute Verdienſte der Eiſeninduſtrie. Die Arbeitgeberſchaft wies zu dem erſten Punkt darauf hin, daß ſchematiſche und rein formelle Vergleiche zwiſchen ganz verſchieden aufgebauten Tariflöhnen irre ührend und die tatſächlichen Verdiente ausſchlaggebend ſeien. Was den zweiten Punkt angeht, ſo beſtritten ſie, daß die geän⸗ derte Marktlage irgendwie zu ausreichenden Verdienſten für die Induſtrie geführt habe und machten darüber hin⸗ aus geltend, daß die effektiven Verdienſte der Arbeiter ſeit der letzten Lohnerhöhung nachweisbar die erhöhten und tariflich geſicherten Steigerungen bedeutend üher⸗ ſchritten hätten. Unter dieſen Umſtänden hat ſich die Ar⸗ beitgeberſchaft glattweg auf den Standpunkt geſtellt, daß von der Berechtigung auch nur der geringfügigſten neuen Lohnforderung nicht geſprochen werden könne. Wie liegen nun tatſächlich die Verhältniſſe auf dem Eiſenmarkt, und wie ſind die Verdienſte der Eiſeninduſtrie beſchaffen? Es kann nicht geleugnet werden, daß der Abſatz von Eiſenerzeugniſſen im vergangenen Jahr an ſich völlig befriedigend war. Der Abſatz allein iſt aber nicht maß⸗ gebend. Seine Rentabilität hängt von den erzielten Prei⸗ ſen ab. Bekanntlich beſteht in der Eiſen⸗ und Stahlindu⸗ ſtrie ein Unterſchied zwiſchen den Weltmarktyreiſen und den auf dem Inlandsmarkt erzielten Sähen. Maßgebend für das Ergebnis im Eiſengeſchäft iſt alſo der ſogenannte Durchſchnittserlös. Die Weltmarktpreiſe waren im Ge⸗ ſchäftsſahr 1927/38 als unzulänglich zu bezeichnen. Stab⸗ eiſen ſtand im Juli 1927 auf dem niedrigen Satz von 92 sh d. h. rund 92 Mark pro Tonne. Erſt in den letzten beiden Monaten des Geſchäftsjahres wurden 115 bis 117 fh erreicht. Dieſe Preiſe liegen zweifellos weit unter den Geſtehungskoſten der Werke. Die Inlandpreiſe ihrer⸗ ſeits haben ſich bekanntlich erhöht. Als dieſe Erhöhung zuerſt im Januar 1928 eintrat, waren die Werke in unge⸗ wöhnlich ſtarkem Maße voreingedeckt, ſo daß dieſe Preis⸗ beſſerung ſich erſt im Juni günſtig auswirken konnte. Die zweite Erhöhung vom Mai d. J. beginnt aus dem gleichen Grunde erſt jetzt den Produzenten zugute zu kommen. Da⸗ bei iſt zu bedenken, daß auch in der zweiten Hälfte des verfloſſenen Geſchäftsfahres zu den unzulänglichen Welt marktpreiſen noch immer verhältnismäßig ſtark geliefert werden mußte, ſo daß von einer Erhöhung der Durch⸗ ſchnittserlöſe kaum geſprochen werden kann. Es kann höch⸗ ſtens davon die Rede ſein, daß die beſſeren Weltmarkt⸗ preiſe ein weiteres Sinken des Durchſchnittserlöſes ver⸗ hindert haben. N Bei dem größten deutſchen. Produzenten, den Ver⸗ einigten Stahlwerken, betrugen die, Durchſchnittserlöſe für e im Dezember 1927 121 M., im März 1928 119 M., d die letzten Monate eine Steige⸗ fruna von etwa 1 M. gebracht haben dürften. Hiervon ſind — 1 0 10. Montag, den 8. Oktober 1928 abzuziehen die Vergütungen an die u(Arbeitsgemein⸗ ſchaft der eiſenverarbeitenden Induſtrie), ſowie die Laſten aus der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft, der be⸗ kanntlich eine Quote zuſteht. Keine einzige Hütte in Deutſchland kann aber Thomasſtabeiſen für 120 Mark, ja. kaum für 125 Mark herſtellen, ſo daß ſich bei den ge— nannten Preiſen noch ein Verluſt ergibt. Bei dieſer Lage der Dinge kann man vorausſehen. daß der Kampf um die von den Gewerkſchaften geforder⸗ ten neuen Tarife ein überaus hartnäckiger ſein wird, denn die Werke haben nach ihrer Darſtellung ſchon die letztjäh⸗ rige Lohnerhöhung und die mit ihr verbundene Arbeits⸗ zeitverkürzung als ſchwere Laſt empfunden. Die Lage an der Ruhr muß als ſehr ernſt bezeichnet werden. e 4 es Das Stahlhelm⸗Volksbegehren. Die Hauptforderungen. b Berlin, 7. Oktober. Zu den mannigſachen Preſſeäußerungen über dus vom Stahlhelm beabſichtigte Volksbegehren zur Abän⸗ derung der Weimarer Verfaſſung nimmt nunmehr auch das Organ des Stahlhelms ſelbſt Stellung und macht dabei einige Andeutungen über den Inhalt des beab⸗ ſichtigten Volksbegehrens. Es heißt dort, daß der Stahl- helm zwei Punkte fordere. „Wir fordern Verſtärkung der Macht des Reichspräſi⸗ deuten, dahingehend, daß er allein die Miniſter ernennt und entläßt, und daß der Einfluß des Parlaments auf die Regierung ausgeſchaltet wird. Wir begründen dieſe Forderung mit dem Hinweis darauf, daß in anderen demokratiſchen Staaten, welche eine unabhängige Regie⸗ rung haben, dieſes Syſtem ſich als das weitaus beſſere erwieſen hat. Wir fordern zweitens, daß die Immunität der Abgeordneten begrenzt wird, daß die Immunität aufgehoben wird, wenn es ſich um Landesverrat, Mein⸗ eid, Sittlichkeits⸗ und Eigentumsverbrechen handelt. Wir begründen dieſe Forderung damit, daß wir ein anſtändiges Parlament haben wollen.“ Wenn man auch erſt endgültig zu dieſen Forderungen Stellung nehmen kann, ſobald der Wortlaut des zum Volksbegehren geſtellten Geſetzentwurfes vorliegt, ſo er⸗ ſcheint es doch heute ſchon angebracht, darauf hinzuweiſen, daß in den vom Stahlhelm benannten Fällen faſt aus⸗ nahmslos auch vom Reichstag die Immunität der Abge⸗ ordneten aufgehoben worden iſt. Zur Frage der Unab⸗ hängigkeit der Regierung vom Parlament iſt darauf hin⸗ zuweiſen, daß das vom Stahlhelm gewünſchte Verfahren nur in Ländern mit dem Zwei⸗Parteien⸗Syſtem möglich iſt. Wie der Stahlhelm ſich die Tätigkeit einer Regierung vorſtellt, der die Mehrheit des Parlaments jeden Geſetz— entwurf zerſchlägt, iſt unerfindlich, es ſei denn, daz man überhaupt darauf hinſteuert, das parlamentariſche Syſtem vollſtändig zu beſeitigen und eine Diktatur zu ſchaffen, wo⸗ bei man ſich in den Kreiſen, die heute oft in gutem Glau- ben den Ruf erheben:„Mehr Macht dem Reichspräſiden⸗ ten“, nicht darüber im Unklaren ſein darf, daß ſich bei einem ſtark links eingeſtellten Reichspräſidenten die Dinge einmal ſehr anders entwickeln können, als die Verfechter des Gedankens der Erweiterung der Machtbefugniſſe des Reichspräſidenten es ſich heute träumen laſſen. Man fährt vierte und bezahlt dritte Klaſſe Der Uebergang zum Zoeiklaſſenſyſtem. Berlin, 6. Oktober. Von Sonntag ab beſteht bei der Reichsbahn bekannt⸗ lich das Zweiklaſſenſyſtem. Für viele Benutzer der Reichs⸗ bahn wird es ſich zunächſt darin äußern, daß ſie zwar in einem Wagen vierter Klaſſe befördert werden, dafür aber ungefähr den Satz dritter Klaſſe zu bezahlen haben. Wie nämlich auch der Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft, Dr. Dorpmüller, in einem Interview mitteilt, iſt es nicht möglich, die rund 30 000 Wagen vierter Klaſſe, die die Reichsbahn hat, mit einem Ruck aus dem Betriebe zu ziehen. Es iſt deshalb vom Reichsverkehrsminiſte⸗ rium die Erlaubnis eingeholt worden, dieſe Wagen vor⸗ läufig weiter zu verwenden. Allerdings wird inſofern eine Aenderung eintreten, als die Wagenreſerve nur noch aus Wagen vierter Klaſſe zuſammengeſtellt wird, während bisher ſowohl die dritte, als auch die vierte Klaſſe Re⸗ ſervebeſtände hatten. Künftig werden alle dritte Klaſſe⸗Wagen in Be⸗ trieb geſetzt. Praktiſch wird die Umgeſtaltung, wie Dorpmüller in einer Unterredung ausführte,„ſo vorgenommen, daß man die Bezeichnung, vierte Klaſſe mit einem Zettel oder Schild verklebt. Jeder Wagen kommt in gewiſſen Zeitabſtänden in die Reparaturwerkſtatt und dort wird man dann die proviſoriſche Kenntlichmachung durch dauerhafte Ueberſtreichung und Neubemalung erſetzen. Wir merden dafür ſorgen. dan mit arößtmöa⸗ 45. Jahrgang licher Schnelligkeit ein einheitlicher Typ für die Holz⸗ llſſe geſchaffen wird. Die neuen Wagen ſollen, was die Beguemlichkeit, Innenausſtattung und Form der Sitze anbetrifft, den D⸗Zug⸗Wagen der dritten Klaſſe gleichen, lerdings mit Einzelabteilen und ohne die langen Durch⸗ gangskorridore.“ Wie ſich aus den weiteren Ausführungen Dorpmüllers ergibt, rechnet die Reichsbahn namentlich in den dichtbeſiedelten Gebieten mit einer Aufwanderung. in die zweite Klaſſe. Amerika rüſtet ſich zum Empfang. Vorbereitungen in Lakehurſt. * Newyork, 7. Oktober. „Die amerikaniſche Oeffentlichkeit verfolgt auch wei⸗ terhin mit größtem Intereſſe die Vorbereitungen zum; Amerika⸗Flug des„Graf Zeppelin“. Der Luftſchiffhafen Lakehurſt iſt vollkommen auf das be— vorſtehende Ereignis eingeſtellt. In Erwartung des Ne⸗ kordbeſuches haben Polizei und Eiſenbahnen umfang⸗ reiche Vorbereitungen zur Bewältigung des erwarteten rieſigen Verkehrs getroffen. So ſind von der Eiſenbahn eine Reihe Sonderzüge vorgeſehen worden. Wegen der bei Verwendung des leicht entzündlichen Waſſerſtoffs be⸗ ſtehende, Feuergefahr wird das Rauchen in der Nähe der Halle verboten, die Autos werden in bedeutender Entfernung der Halle parken müſſen. Waſſerſtoff und Gaſolin ſind in großen Mengen bereitgeſtellt worden und zwar 300 000 Kubikfuß Waſſerſtoff und 1 Million Kubik⸗ fuß Gaſolin, das dem Blaugas am verwandeſten ſein ſoll und in ſechs Waggons von Kentucky nach Lakehurſt gebracht wurde. Sämtliche zum Flugfeld führende Stra⸗ ßen ſollen durch Polizeibeamte abgeſperrt werden. Nur Perſonen mit Ausweiſen ſoll der Zutritt erlaubt ſein. Eine Werkſtättenfahrt am Montag nachmittag. Friedrichshafen, 7. Oktober. In einer Unterredung äußerte Dr. Eckener, daß nunmehr die nächſte Werkſtät⸗ tenfahrt beſtimmt in den Nachmittagsſtunden des Mon⸗ tag erfolgen werde. Die gegenwärtigen Arbeiten am Schiff werden beſchleunigt durchgeführt, dürften ſich aber immerhin noch bis Montag Vormittag hinziehen, da im ganzen 28 Kabinen größere Umänderungen erfahren werden. Weiterhin wird das Schiff zur Zeit noch Brenn— gas und Waſſerſtoffgas übernehmen. Im ganzen etwa 25—30 000 Kubikmeter. Für die Werkſtättenfahrt hat das Reichsverkehrsminiſterium wieder 7 Plätze reſervieren laſſen. Vom Reichsrat nehmen zwei 2 1 1 *„1 Vertreter teil. Tagung der Zeitungsverleger. Nächſter Verſammlungsort Heidelberg. Berlin, 6. Oktober. Auf der Tagung des Vereins deutſcher Zeitungs- verleger berichtete Direktor Scheuer-Berlin über den Ent⸗ wurf zum neuen Reichspreſſegeſetz, insbeſondere über die Vorſchläge, die von der Arbeitsgemeinſchaft der deut— ſchen Preſſe gemacht werden. Es handelt ſich im beſonde ren um die wichtige Frage, in welcher Weiſe die verfaf— ſungsmäßig niedergelegte Freiheit der Meinungsäußerung für die Preſſe zu ſichern iſt. Weiter werde gefordert, daß der Preſſe die für die Erfüllung ihrer Aufgaben not— wendigen geſetzlichen Schutzbeſtimmungen gegeben werden. Als Ort der nächſtjährigen Verſammlung wurde Heidelberg gewählt. N An den Reichspräſidenten und den Reichsaußenminifter Dr. Streſemann wurden Begrüßungstelegramme geſandt. In dem Telegramm an den Reichspräſidenten wird feſtgeſtellt, daß die verantwortungsbewußte Mitarbeit der deutſchen Preſſe am Aufbau des Staates und die Förde⸗ rung aller Volksintereſſen durch die deutſchen Zeitungen aus der Anteilnahme und Anerkennung, die die Preſſe beim Reichspräſidenten ſtets gefunden habe, die wertvoll te Anregung und Stützung erhalte. Scharfe Kritik Lloyd Georges. Engliſch⸗franzöſiſcher Verrat am Frieden. D Wien, 7. Oktober. In der„Neuen Freſen Preſſe“ beſchäftigt ſich Lloyd George mit dem engliſch⸗franzöſiſchen Flottenabkommen, das er als ungeſchickteſtes und unheilvollſtes oder geführ⸗ liches Dokument der letzten Zeit bezeichnet. Die engliſche öffentliche Meinung ſei durch die amt⸗ lichen und halbamtlichen Informationsquellen zu dem Glauben veranlaßt worden. daß die Regierungen der Rexeinſaten Staaten. Jialiens und Javans von allem Weſſenswerten ner das engliſch⸗franzöſiſche Flottenabköſn⸗ en unterrichtet worden ſeien. Es zeige ſich jedoch 9 b dies nicht der Fall geweſen ſei, da in der amerikani⸗ chen Note ausdrücklich betont worden ſei, daß Waſhing⸗ n nicht den Wortlaut, ſondern nur eine bange rde Inhaltsangabe erhalten habe. chdem Lloy eorge die Gefahren der U⸗Boote für England beſpro⸗ en hatte. fährt er fort: N „Aber ſo wichtig auch das Problem der U Boote ſein mag, es iſt doch nicht 85 ee le n gere Klauſel, die ſich angeblich in dem Geheimabkommen be⸗ findet. Ich beziehe mich auf die engliſche offizielle Anerkennung der franzöſiſchen Theſe über die militäriſchen Reſerven, wie ſie 10 aul⸗ gen vor der Lorbeer Ab⸗ rüſtungskonſerenz in Genf dargeſtellt worden iſt. Frank⸗ 75 10 ünd ſeine Verbündeten können innerhalb weniger age N 8 Millionen ausgebildeter Soldaten unter Waffen ſtellen. Kein Wunder daher, daß Italten lich dem Pakt gegenüber unbehaglich fühlt und daß Deutſchland der franzöſiſchen Behauptung, die Rhein⸗ landbeſetzung ſei zur Aufrechterhaltung der franzöſiſchen Sicherheit unbedingt notwendig, ſehr fkeptiſch gegenüber⸗ ſteht. Wenn es ſich bewahrheitet, 15 der engliſch⸗fran⸗ zöſiſche Pakt von Seiten Englands eine Klauſel enthält, die bei allen Diskuſſionen über die Abrüſtung die Er⸗ wähnung dieſer gigantiſchen Reſerven unterſagt, dann iſt die Sache des Friedens von den Re⸗ gierungen Frankreichs und Englands in wohl⸗ überlegter Weiſe einfach verraten und preis⸗ gegeben worden. Nachen die Franzoſen doch ernſt? Vorbereitungen für die Näumung der zweiten Zone. Metz, 6. Oktober. Wie aus Diedenhofen gemeldet wird, hat die fran⸗ zöſiſche Militärverwaltung den Gemeindebehörden mit⸗ geteilt, daß beſchloſſen worden ſei, die Garniſon in Die⸗ denhofen demnächſt durch ein neues Artillerieregiment zu verſtärken. Dieſes Regiment wird vorausſichtlich den Truppen⸗ teilen entnommen werden, die die zweite Rheinlandzone räumen werden. Es wird angenommen, daß auch bei der Räumung der dritten Zone Truppen nach Dieden⸗ hofen und dem übrigen lothringiſchen Grenzland ver⸗ legt werden. Sorbereitungen für den T. Oktober. Die Sicherungen in Wiener⸗Neuſtadt. O Wien, 6. Oktober. In dem ſonſt ruhigen Ort Wiener⸗Neuſtadt herrſcht lebhaftes Treiben. Die letzten Vorbereitungen für den J. Oktober werden getroffen. Es begann auch bereits der Zuzug von Abteilungen des Bundesheeres und der Gendarmerie. Ihre Stärke beträgt bis jetzt einige tauſend Mann. Auch Artillerie wurde nach Wiener⸗Neu⸗ ſtadt kommandiert. Die Abteilungen marſchierten feldmarſchmäßig mit Stahlhelm und aufgepflanztem Bafonett durch die Stra⸗ zen der Stadt in ihre Unterkünfte, die in der ehemaligen Thereſianiſchen Militärakademie und zum Teil auch in Privathäuſern geſchaffen wurden. Der Bundes miniſter für Heeresweſen beſichtigte am Freitag die in Wie ner⸗Neu⸗ ſtadt zuſammengezogenen Truppen des Bundesheeres. Am Schluß der Beſichtigung fand ein Vorbeimarſch ſtatt. Im Krankenhaus der Stadt ſind 300 Notbetten und viele Tragbahren bereitgeſtellt worden. Von Wien aus wurde eine Anzahl Aerzte zur Verſtärkung herangezogen. Infolge des Alkoholverbots werden die Gaſtwirte von Wiener⸗Neuſtadt ihre Lokale von Samstag abend bis Sonntag abend geſchloſſen halten. Kieine politiſche Nelöungen. Berlin. Der Reichspräſident hat den deutſchen Bot⸗ der 4 Entſchädigung enteigneter reichsdeutſcher Gut⸗ ſitzer. ren rumäniſchen Miniſter Wie wir erfüllen. Der Reparationsbericht für September 1928. Berlin, 6. Oktober. Das Büro des Generalagenten für Reparationszah⸗ lungen veröffentlicht eine Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und vorgenommenen Transfers im Monat Sep⸗ tember 1928. Danach betrug die Summe der verfügbaren Gelder(Beträge immer in Millionen Mark) 373 063, da⸗ von betrug der Saldo für 31. Auguſt 189 488. Trans⸗ rs wurden insgeſamt vorgenommen in einer Höhe von 197 920; davon entfielen auf Zahlungen in ausländiſcher Madame 85099 und auf Zahlungen in Reichsmark Beſonders zu erwähnen ſind dabei für die interalliler⸗ n Kommiſſionen 0,854, für Sachlieferungen 107 007, ir Beſatzungstruppen 5236, Barüberweiſungen 42 243, und Reparationen 33 094. g Der Saldo für 30. September betrug 175 142. Die vorgenommenen Transfers verteilten ſich auf die einzel⸗ nen Mächte wie folgt: Frankreich 116 540: Britiſches Reich 40 927; Italien 11 900; Belgien 8375; Jugoflawien 5462; Vereinigte Staaten 5583; Rumänien 1707: Japan 0,419; Portugal 0,877; Griechenland 0,151; Pole. 0,012. Aus dem In⸗ und Auslande. Wiederzuſammentritt des Reichstags Mitte November. Berlin, 6. Okt. Die Einberufung des Reichstages wird vorausſichtlich erſt Mitte November erfolgen. Die⸗ ſer ſpäte Termin geht zweifellos auf einen Wunſch von Zentrumsſeite zurück, da das Zenkrum ſeinen Parteitag zwiſchen dem 5. und 7. November abhält. Präſident Loebe hat den 12. November als Tag des Wiederzuſammen⸗ tritts in Ausſicht genommen. Teilnahme des preußiſchen Innenminiſters an der Amerikafahrt des Zeppelins. ö Berlin, 7. Oktober. Der preußiſche Innenminiſter Grzeſinſki beabſichtigt in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter des Reichsrates an der Amerikafahrt des„Graf Zep⸗ pelin“ teilzunehmen. In Friedrichshafen ſei die mögliche Teilnahme an der Fahrt bereits angemeldet. Die end⸗ gültige Entſcheidung hänge noch von der Geſtaltung der parlamentariſchen und dienſtlichen Arbeiten des Miniſters ab. Für den Reichstag wird Prälat Kaas an der Ame⸗ rikafahrt des„Graf Zeppelin“ teilnehmen. Pariſer Vorbereitungen für die Finanzſachverſtändigen⸗ Konferenz. Paris, 7. Okt. Im Finanzminiſterium und in den Büros der Reparationskommiſſion hat man mit den vor⸗ bereitenden Arbeiten für die Konferenz der Finanzſach⸗ verſtändigen, die vorausſichtlich im November in Paris zzuſammentritt und parallel mit der Konferenz der Staats⸗ männer arbeiten wird, begonnen. Der Konferenz der Finanzſachverſtändigen dürften die Vertreter der fünf unmittelbar intereſſierten Staaten, Deutſchland. Frank⸗ reich, England, Italien und Belgien, angehören, ſowie die Vertreter der Reparationskommiſſion. Abſchluß des Arbeiterparteitages. London, 6. Oktober. Der Arbeiterparteitag in Bir⸗ mingham wurde abgeſchloſſen. Am Schluß fand noch eine Ausſprache über die allgemeine Abrüſtung ſtatt. Major Aman vertrat die Anſicht, daß eine vollſtändige Ab⸗ rüſtung in Großbritannien Tauſende brotlos machen würde. Ramſay Macdonald faßte die Haltung der Par⸗ tei in dieſer Frage dahin zuſammen, daß durch inter⸗ nationgie Vereinbarungen praktiſche Rüſtungsverminderun⸗ gen erreich, werden müßten. Das Programm des Voll⸗ aft in Tokio, Voretzſch, den deutſchen Geſandten in Pe⸗ king, von Borg, und Staatsſekretär von Schubert empfangen. Dee AEN FRANZ UnffERERREcHrsScH UTZ DOOURCH VERHAAG OSKAR MEISTER. WER DAU; SA. (16. Fortſetzung.) Da machte ſich Traute unſichtbar, ſchloß ſich ein, kam nicht zu Tiſch. Man brachte ihr das Eſſen aufs Zimmer und betete vor ihrer Tür. So vergingen Monate. Es änderte ſich nichts. f Wenn ſchon das Tun der Verwandten ſonderbar war, war es doch bewundernswert beharrlich. Für ſie galt es eine Seele zu retten. Danach handelten ſie. Und während ſie wachten und beteten, nähte Traute Hindugewänder und hörte Geigen weinen und Gamelangs läuten, ſah ſich tanzen vor dem goldenen Buddha und ſah ihn auf ſich niederlächeln weiſe und gütig. Und aus den Monaten, die vergingen, wurde ein Jahr. Die Zeit lockert. Die Zeit macht ſicher. Die Zeit durch⸗ löchert ſelbſt die beſeſſenſte Beharrlichkeit. Ueberall, wo Menſchen ſind, auch in Nimwegen, tut ſie das. Und es kam die Stunde, die, wie im Gleichnis, die törichten Jungfrauen ſchlafend fand. Und dieſe Stunde benutzte Traute zur Flucht. Im Mai 1905 fuhr ſie für ihre letzten paar Gulden zum zweiten Male und für immer nach Paris. * 4 Ihr erſter Weg im Seinebabel galt einem Verſatzamt, der zweite Clunet. Beide waren eine Enttäuſchung. Sie er⸗ löſte ſo wenig, daß ſie nur ihr Zimmer bezahlen konnte, und Frankreichs berühmter Anwalt weilte in Nizza. Er wurde erſt in Wochen zurückerwartet. Trotzdem war Traute nicht entmutigt. Jetzt gab es kein 0 mehr, kein Zagen und Bangen. Es gab nur ein „Hinaufl“ Als ihr kurz nach dem Einzug die Wirtin den Meldezettel überreichte, ſchrieb Traute in ſteilen, kräftigen Buchſtaben in zugsgusſchuſſes wurde ſodann faſt unverändert angenom⸗ men und die Verhandlungen abgeſchloſſen. die Namensrubrik: Mata Hari, in die Rubrik Beruf: Tän⸗ zerin. 5. 0 Jeder Menſch muß eſſen, wenn er leben will und wenn ihm die Mittel fehlen, ſeines Leibes Notdurft und Nahrung zu beſtreiten, muß er ſich einen Verdienſt ſuchen, um es zu können. Mata ſah alle Zeitungen nach Beſchäftigung durch, fand aber nichts Geeignetes. Sie mußte jede Stunde frei ſein können. Das war neben dem Einkommen das wichtigſte. Sie erwartete ja Clunet. Wenn der ſein Verſprechen ge⸗ halten hatte, rief ſie die Stunde. Die große entſcheidende Stunde. Alſo nicht binden. Da fand ſie endlich in einer Kunſtzeitſchrift eine Anzeige: Modell geſucht. Der Suchende war der bekannte Maler Guillaumet, Er brauchte das Modell für ein Plakat zur „Meſſalina“, die in der Gaité anſtand. Mata ging zu ihm. Sie ſtellte ſich als Traute Mac Leod vor und gefiel. Guillaumet malte ſie und verhalf ihr ſo zum erſten Verdienſt. Nur zwei Sitzungen hatte der Maler nötig. Er empfahl ſie ſeinem Freunde Aſſire, der ein Werk über orientaliſche Koſtümkunde zu illuſtrieren hatte. Aſſire war glücklich, als er das fremdartige braune Geſicht ſeß taxierte lange, zwinkerte mit den Augen und ſchmun⸗ zelte. „Bin ich doch neugierig, was da herauskommt,“ dachte er. nötigte Traute Platz zu nehmen und begann zu plaudern: 5 habe für die Akademie eine Arbeit zu erledigen. Wiſſenſchaftlich! Nicht ſo, wiſſen Sie, aus dem Handgelenk heraus. Geſichtsſtudien! Koſtümkunde] Obendrein orien⸗ tatiſch. Nicht unintereſſant, aber wie geſagt, nicht einfach. Das Morgenland iſt eben nicht das Abendland. In jenem weiß ich verflucht wenig Beſcheid, in dieſem geht es ſchon eher. Was bei denen da unten ſo iſt“— er hiell den Daumen nach oben und drehte ihn dann nach unten—„das iſt bei uns ſo.— Guillaumet erzählte mir, daß ſie die Gattin eines in Indien gefallenen Hauptmannes ſeien. Waren Sie ſelbſt in Indien?“ b „Ich bin geborene Inderin.“ „Famos! Ganz ausgezeichnet! Der erſte vernünftige Menſch, der mir ſeit langem begegnet. Sie trinken doch eine berlin. Der eſtländiſche Außenminiſter Rebane hatte eine e mit Staatsſekretär von Schubert wegen en Handelsvertragsverhandlungen und der Paris. Miniſterpräſident Poincare empfing den frühe⸗ en Floreſeu, mit dem er ſich über a Rumänien intereſſierenden Fragen unter⸗ elt. Aus Nah und Fern. Urankfurt a. M. N Schwindler.) In letzter Zeit verſucht ein Schwe ier mit Te Scheinen des Städtischen Jürforge⸗ amtes, Abteilung Familienhilfe, ſich Belleſdungsgegen⸗ ſtände uſw. zu verschaffen. Die Scheine, die im Jahre 1927 an die Kriegsbeſchädigtenfürſorge ausgegeben und dort geſtohlen ſind, tragen die Nummern 32 151 bis Vorkommen dieſer Scheine wird um Feſt⸗ 32 200. 1 77 des Schwindlers und Nachricht an das Kriminal⸗ Kommiſſariat 6 erſucht. Koblenz.(Ueberraſchendes Ergebnis der Anleihezeichnung.) ie 4⸗Millionen⸗Anleihe der Stadt Koblenz wurde derart ſtark gezeichnet, daß bereits 4100 Tage nach Auflegung zur Zeichnung am 1. Oktober ie Liſte geſchloſſen werden mußte. Die Zeichnung über⸗ ſteigt zirka 50 Prozent die vorgeſehene Summe. Saarbrücken.(Mit 999 000 Franken Schul⸗ ben geflüchtet.) Die Inhaber einer mehrere Jahre 5 Saarbrücken anſäſſigen franzöſiſchen Autofirma ſowie ein franzöſiſcher Lebensmittelhändler haben das Saarge⸗ biet unter Zurücklaſſung von 700 000 bzw. 200 000 Fran⸗ ken Steuerſchulden verlaſſen. . Saarbrüden.(Kein Eiſenbahnattentat in St. Wendel.) Große Erregung hatte ſich der Umge⸗ bung von St. Wendel bemächtigt, da in der Stadt Ge⸗ rüchte von einem geplanten Eiſenbahnaktentat im Amlauf waren. Auf der Eiſenbahnſtrecke war zwiſchen den Schie⸗ nen von einem Streckenwärter eine Schachtel gefunden worden, in der ſich eine große Menge Feuerwerkskörper befanden. Wie die Eiſenbahndirektion mitteilt, bedeutet der Fund nicht mehr als ein Kirmes⸗Scherz, da die Schach⸗ tel nur die üblichen Kirmes⸗Feuerwerkskörper enthielt, die vermutlich ein Reiſender aus einem fahrenden Zuge geworfen haben mag. Herdorf(Sieg).(Bergmannslos.) Ein Opfer des Bergmannsberufes wurde auf der Grube„Pfannen⸗ berg. der 24jährige Bergmann Ermert. Der Verunglückte arbeitete vor der Wand, als ſich plötzlich über ihm ſchwere Erzblöcke löſten und ihn unter ſich begruben. Nach Stun⸗ den angeſtrengter Arbeit konnte er endlich geborgen wer⸗ den. Beim Transport zum Krankenhaus ſtarb er. Neuß.(Feuer in einer Irrenanſtalt.) In dem Dachgeſchoß des Alexianerkloſters hier, das zurzeit als Irrenanſtalt benutzt wird, und mit etwa 600 Kranken belegt iſt, brach Feuer aus. Bald ſtand der Dachſtuhl in Flammen, ſodaß die ſofort erſchienene eit Feuer⸗ wehr die Düſſeldorfer Wehr zur Hilfer rufen mußte. Den vereinten Bemühungen der Wehren gelang es, nach pier Stunden, den Brand einzudämmen und ſpäter zu 55 Von den Anſtaltsinſaſſen kam niemand zu Scha⸗ Duisburg.(Vom Zug erfaßt.) Hier wurde ein Paketpoſtwagen, der von einem auf den anderen Bahnſteig über die Gleiſe gebracht werden ſollte, von einem heran⸗ brauſenden Eilzug aus Düſſeldorf erfaßt. Einer der Be⸗ amten, die den Wagen drückten, wurde ſchwer verletzt, während der andere noch rechtzeitig zur Seite ſpringen konnte. Berlin.(Aufhebung des Haftbefehls gegen von Waldow.) Der Haftbefehl gegen von Waldow, dem früheren Privatſekretär von Hugo Stinnes, der als erſter in der Kriegsanleihe⸗Affäre in Unter⸗ ſuchungshaft genommen, im Haftprüfungstermin wieder auf freien Fuß geſetzt worden war, iſt aufgehoben worden. Koburg.(Die Stadt Koburg unter Zwangsverwaltung.) Der Stadtrat hat in ſeiner öffentlichen Sitzung den ſtädtiſchen Etat abermals mit allen Stimmen gegen die der beiden Bürgermeiſter abge⸗ lehnt. Die Reichsregierung wird nunmehr die Bilanzie⸗ rung des Etats und die Erſchließung neuer Steuerquel⸗ len vorzunehmen haben. Damit wird Koburg die erſte Stadt Bayerns ſein, die unter Zwangsverwaltung ſteht. Göttingen.(Beim Ehezwiſt das Gebiß verſchluckt.) Hier hielt eine Ehefrau ihrem Manne eine furchtbare Gardinenpredigt. Sie vertiefte ſich der⸗ art in dieſe Beſchäftigung, daß ſich ihr Gebiß loslöſte. Sie zerbiß es und verſchluckte die Hälfte. Die Goldklam⸗ mer ſetzte ſich in der Speiſeröhre feſt. Auf dem Wege zur „Heute nicht, Taſſe Tee mit mir? Indiſchen natürlich!“ Klinik ſtarb die Frau an innerer Verblutuna. Mata nickte und lächelte. „Moment,“ rief der Maler und griff nach dem Stift. Da war das Lächeln verſchwunden. „Lächeln Sie doch,“ rief er wieder.„Lächeln! Himmel, 9 müſſen doch lächeln können. Sie konnten es doch eben erſt. „Aber doch nicht auf Kommando. Machen Sie einen Witz, vielleicht geht es.“ Ging ſtülpte ſich Aſſire den geſtrickten Teewärmer auf die atze. „Heil, dem Maharadſcha von Jaipur, Rene Aſſire, dem Großen.“ Und Traute lachte wirklich. Vier, fünf Strichel „Gemacht,“ ſagte er vergnügt.„Da iſt er, der lächelnde ad te. indiſchen Schönen.— Freundliches Pröſtchen, nädigſte.“ Er reichte ihr das Blatt und trank ſeine Taſſe aus. Mata prüfte die Zeichnung. Es war tatſächlich ihr lächeln⸗ der Mund. „Das Drum⸗herum iſt nur Handwerk,“ erklärte er und Traute fragte: „Wenn das ſo ſchnell geht, ſind wir wohl auch in zwei Sitzungen zu Ende?“ „Wo denken Sie hin, Verehrteſte. Wir bleiben zuſammen. Wenigſtens für ein Weilchen. Sehen Sie die Packen Lum⸗ pen da, pardon, Koſtüme wollte ich ſagen. Hat die Akademie herſchaffen laſſen. Muß alles durchgearbeitet werden und da“— er zog ein Schubfach auf—„der Schmuck dito.“ 10 verwundert. Ihre Augen waren ganz weit und groß. „Darf ich mir das genauer anſehen,“ fragte ſie. Aſſire geſtattete gern. Mata hantierte an den Koſtümen herum, durchwühlte den Packen, wählte aus und legte einiges beiſeite. Der Maler, der ihr intereſſiert zuſah, fragte:„Was ſoll das, Verehrteſte?“ „Da hinein will ich mich ſtecken. Sie ſollen ſehen, wie gut das wirkt.“ „Los,“ drängte Aſſire, aber Mata wehrte ab. ſpäter.“— Dann ſagte ſie unvermittelt: „Bitte ſetzen Sie ſich zu mir. Ich habe 10 705 etwas zu er⸗ öffnen.“(Fortſetzung folgt.) (Warnung 90 7 ine m e vor wenigen Tagen noch tſchaſtsumſchou. Saulerung der„Privatbank“.— Goldpolitit oder Gold⸗ ausgleich?— Ausbreitung der Wirtſchaftskriſe.— Schwie⸗ rige Verhandlungen mit Polen.— Die Ruſſen polemi⸗ ſieren gegen die deutſche Wirtſchaft.— Dr. Schacht ein Aktippoſten in Deutſchlands Politik und Wirtſchaft. Die Kopenhagener„Privatbank“, deren Zahlungs⸗ ch ſo großes Auf⸗ ehen erregte, iſt nunmehr bereits ſaniert. Das Aktien⸗ kapital wurde von 60 auf 12 Millionen Kronen zuſam⸗ mengelegt und damit ein Verlust von rund 50 Millionen Mark abgedeckt, ſodaß durch Neuzeichnung von 28 Mil⸗ lionen Mark bereits wieder eine ſehr reſpektable Grund⸗ lage für das Weiterarbeiten des Unternehmens geſchaffen werden konnte. In der Londoner City regt man ſich ſeit etwa einer Woche ernſtlich über die Frage auf, wo die großen Gold⸗ beträge verbleiben, die täglich in London aufgekauft und nach dem Auslande verfrachtet werden. Es ſcheint feſt⸗ zuſtehen, daß in den meiſten Fällen Deutſchland der Käufer dieſer Goldbeträge war. Selbſtverſtändlich knüpfen ſich an dieſe Vorgänge in der ganzen Welt ſehr lebhafte Erörterungen. Man vermutet hinter den Goldkäufen Deutſchlands ganz 75 Abſichten teils finanzpoliti⸗ ſcher, keils politiſcher Art. Auf alle Fälle liege ein Plan und ein Syſtem vor. Es handle ſich nicht um zufällige Goldkäufe. Vielfach wird vermutet, daß Deutſchland, ähn⸗ lich wie England, zum Goldſtandard übergehen wolle. Andere glauben wieder, daß wir mit Rückſicht auf die Re⸗ parationsfrage beabſichtigen, unſere Valutareſerven in Gold umzutauſchen. i Der Konjunkturrückgang zeigt ſich neuerdings noch in verſchiedenen Branchen ſehr deutlich. So berichten über erhebliche Verſchlechterungen die Maſchineninduſtrie, faſt alle Zweige des Tertilgewerbes, die Zigarrenfabriken, die Großkonfektion und neuerdings auch die Eiſen⸗ und Stahlgewinnung. Dieſe Verminderung des Beſchäfti⸗ gungsgrades in einzelnen Induſtriezweigen wird zwei⸗ fellos ſehr bald in Verbindung mit dem Abflauen der Baukonjunktur und der Verminderung der Arbeitsgele⸗ genheit bei der Landwirtſchaft eine ſtärkere Steigerung der Arbeitsloſenziffern hervorrufen. Die Handelsvertragsverhandlungen mit Rußland und Polen ſchleppen ſich noch immer ergebnislos dahin. In den Verhandlungen mit Polen treten fortgeſetzt neue Schwierigkeiten auf, die darauf ſchließen laſſen, daß auf polniſcher Seite die Verhandlungen noch gar nicht weit genug vorbereitet ſind, um ſie wirklich einem Abſchluß näher zubringen. Anſer wirtſchaftliches Verhältnis zu Rußland leidet ſeit einiger Zeit ſehr darunter, daß ſowohl die Moskauer Preſſe als auch die Zeitungen der ruſſiſchen Handelsvertretung in Deutſchland in ziemlich ſcharſer Weiſe gegen Deutſchland polemiſieren und dabei ein: recht an⸗ maßende Sprache führen. Offenbar iſt der Zuſammen⸗ ſchluß deutſcher Firmen und Verbände für den Verkehr mit Rußland den Handelsvertretungen der Sowjetunion ſehr unbequem. Man droht bereits damit, daß die Sow⸗ jetunion andere Märkte aufſuchen werde. Dabei über⸗ ſehen die Ruſſen, daß der Zuſammenſchluß der deutſchen Rußlandintereſſen geradezu eine Selbſtverſtändlichkeit war, und daß wir Deutſche uns ſeit Jahren vom ruſſiſchen Außenhandels monopol und von der ruſſiſchen Handelsver⸗ tretung viel mehr Preiſe und Bedingungen dittieren laſ⸗ ſen, als unſerem Anſehen in der Weltwirtſchaft gut iſt. Rußland wird damit rechnen müſſen, daß nicht nur in Dentſchland derartige Zuſammenſchlüſſe erfolgen, ſondern daß auch internationale Vereinigungen entſtehen, die alle großen Firmen und Rußlandinteſſen umfaſſen. Dann al⸗ lerdings wird das ruſſiſche Außenhandelsmonopol ſich für die Sowjetregierung als wenig nützlich ae 8 Ziemlich unbemerkt erfolgte vor wenigen Tagen die Wiederwahl Dr. Schachts für den Poſten des Reichs⸗ bankpräſidenten auf weitere vier Jahre. Es iſt kaum ein Jahr her, daß in der Oeffentlichkeit Gerüchte auftauch⸗ ten, wonach im Generalrat der Reichsbank Stimmung für einen Perſonenwechſel im Präſidium der Bank vor⸗ handen ſein ſollte. Damals allerdings war ein großer Teil unſerer Bankwelt noch beherrſcht von der Verſtim⸗ mung über den durch Schachts Eingriff hervorgerufenen ſchwarzen Freitag. Heute ſehen jedoch die Reingefallenen von damals ein, daß jener ſchwarze Freitag die natürliche Reaktion auf eine an Ausſchreitungen ſehr reiche zwei⸗ jährige Hauſſe war, auf die unter allen Umſtänden ein Rückſchlag folgen mußte. Die Perſon Dr. Schachts bedeu⸗ tet eines der wenigen Aktiven Deutſchlands in den Augen der Wlet. Sein Name wiegt vor allem ſehr ſchwer in der internationalen Großfinanz, was im Hinblick au! die be⸗ vorſtehenden Dawesverhandlungen und ähnliche Probleme ſicher von großer Wichtigkeit iſt. Muſik aus der Luft im Variete. Vorführung der Original⸗Theremin⸗Aetherwellen in einem Perſiher Variete. Durch freie Wesel in der Luft mittels der Hände werden dem radioelektriſchen Ap⸗ gungsort.) f Aus Heſſen. Darmſtadt.(Einſtellung des Kraftpoſtver⸗ kehrs Neunkirchen— Lindenfels.) Der Kraft⸗ poſtperkehr auf der Strecke zwiſchen Neunkirchen und Lin⸗ denfels wurde am 1. Oktober eingeſtellt. Die Kraftpoſt Darmſtadt bis Lindenfels verkehrt dann nur noch bis Neunkirchen... Offenbach.(Aus geſchäftlichen Sorgen in den Tod.) Ein hier wohnhafter 43 Jahre alter Leder⸗ warenfabrikant hat ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende gemacht. Wie aus hinterlaſſenen Papieren hervor⸗ ging, waren geſchäftliche Sorgen der Grund zur Tat. Alsfeld.(Verbandsſchau der oberheſſi⸗ ſchen Geflügelzuchtvereine.) Vom 9. bis 11. November findet hier in der Feſthalle in Verbindung mit der Feier des 25jährigen Beſtehens des Kreisgeflügel⸗ zuchtvereins Alsfeld die 28. Verbandsſchau des Ver⸗ bandes oberheſſiſcher Geflügelzuchtvereine ſtatt, an der ſich etwa 45 Geflügelzuchtvereine beteiligen werden. 2 Bad Nauheim.(Bad Nauheim als Ta⸗ Bei der diesjährigen Generalverſamm⸗ lung des Allgemeinen Deutſchen Bäderverbandes in Bad Pyrmont wurde als nächſter Tagungsort Bad Nauheim gewählt.— Der 4. Allgemeine Aerztliche Kongreß für Pfychotherapie findet im Jahre 1929 in der Woche nach Oſtern in Bad Naubeim ſtatt. N (—) Radolfzell.(0ehningen willbeim Amts⸗ gericht Radolfzell bleiben.) Der Bürgerausſchuß don Oehningen hat nach leöhafter Ausſprache mit 17 Stimmen ſich für das Verbleiben von Oehningen beim Amtsgericht Radolfzell ausgeſprochen. Für die Anglie⸗ derung an das Amtsgericht Singen ſprachen ſich 16 kitglieder aus, während ſich zwei der Stimme ent⸗ 5 Lokale Nachrichten — Wer hort Nundfunk? Die Frage, wer den Unter⸗ haltungsrundfunk mithört, iſt naturgemäß ſchwer zu beant⸗ worten. Man wird immer nur feſtſtellen können, wer als Funkhörer treu und brav ſeinen monatlichen Beitrag von 2 Mark entrichtet, ohne daß man jedoch bei dieſen An⸗ gaben irgendwie nachprüfen könnte, wie oft und wie lange der Betreffende dem Lautſprecher lauſcht oder aber aus den Kopfhörern die Darbietungen des Rundfunks ge⸗ nießt. Unter Berückſichtigung dieſer Einſchränkungen iſt feſtzuſtellen, daß die durchſchnittliche Beteiligung am Rund⸗ funk in Deutſchland jetzt rund 3,52 Prozent der Bevöl⸗ kerung beträgt. Die Stadt Berlin ſteht mit einer Rund⸗ funkbeteiligung von 12 Prozent, an der Einwohnerzahl gemeſſen, an der Spitze ſämtlicher Großſtädte der Welt. Nach einer Statiſtik, die die Reichspoſt in ihrem Geſchäfts⸗ bericht für das Jahr 1927 veröffentlicht, ſtellen von den Rundfunkteilnehmern die ſelbſtändigen Erwerbstätigen 28,1 Prozent, die Arbeiter 25,5, die Angeſtellten 29,5, die Be⸗ amten 17,2 und die Leute ohne Beruf leinſchließlich der Schüler und Studierenden) 8,7 Prozent. 5 — Anpfändbarleit der Schreibmaſchine. Die Frage, was bei der Pfändung für den Schuldner als unent⸗ behrlich zur Ausübung ſeines Berufes angeſehen werden muß, iſt meiſtens umſtritten. Bei einer vorgenommenen Pfändung behauptete ein Rechtsbeiſtand, ſeine einzige Schreibmaſchine ſei zur Ausübung ſeines Ber fes unent⸗ behrlich. Er ſei nervenleidend und könne nicht längere Zeit mit der Hand ſchreiben. Das Kammergericht hat dieſer Auffaſſung Recht gegeben und ſah es als erwieſen an, daß die gepfändete Schreibmaſchine für den Schuldner nach der Art ſeines Berufes zur Fortſetzung ſeiner Er— rufstätialeit unentbehrlich ſei. 5 «Ein ſchöner Herbſtſonntag war uns geſtern beſchieden. Der Tag war ſo recht geeignet alles Lebewe⸗ ſen aus dem Bau herauszulocken und in die ſchöne herbſtliche Natur zu führen. Viele ja ſehr viele, varen auch dem Ruf der milden Frau Sonne gefolgt und ſind in Feld und Wald ſpazteren gegangen und haben ſich gefreut und wohlgefühlt in den warmen Strahlen. Hof⸗ fentlich find uns noch mehrere ſolch ſchöne Tage beſchie⸗ den, ehe der geſtrenge Herr Winter ſeine Vorboten ſen⸗ det—Groß war die Zahl derer die nach Mannheim zur Meſſe geeilt waren und ſich an dem bunten Treiben der ſelben zu eofreuen.— In den 4 Tanzlokalen, in denen der Göttin Terpſichore gehuldigt wurde herrſchte Hochbetrieb und auch die übrigen Gaſtſtätten erfreuten ſich eines gu ⸗ ten Beſuches. * Wegen Diebſtahl wurde in der letzten Woche beim Polizeſamt 1 Anzeige lein Dienſtmädchen hat beim Weggehen von ihrer Herrſchaft Verſchtedenes mitgehen laſſen) und wegen Ruheſtörung 3 Anzeigen gemacht. „Das Central Theater bringt heute nochmals das erſtklaſſige Programm ‚Alpentragödie“ mit 3 Luſt⸗ ſpielen zur Vorführung. Es kann jedem, der das Pro⸗ gramm noch nicht geſehen hat ſehr empfohlen werden, ſich dieſes Prachtwerk der Filmkunſt zu betrachten. Was muß man vom Arbeitsbuch wiſſen? Die Gewerbeordnung beſtimmt, daß minderjährige Per⸗ fonen nur als Arbeiter beſchäftigt werden können, wenn ſie mit einem Arbeits buch verſehen ſind. Es iſt bei der Annahme vom Arbeitgeber anzufordern und bei recht⸗ mäßiger Löſung des Arbeitsverhältniſſes zurückzugeben. Das Arbeitsbuch wird dem Arbeiter durch die Polizelbe⸗ hörde koſtenlos und ſtempelfret ausgeſtellt. Wichtig für den Arbeiter iſt die Beſtimmung, daß die Eintragungen des Arbeitgebers nicht mit einem Merkmale verſehen werden dürfen, durch welches der Inhaber des Buches parat ganze Muſilſtücke entlockt. ——— günſtig oder ungünſtig zu kennzeichnen verſucht wird. fertigen und ſo die 2 Punkte für ſich buchen. „ Der Stahlhelmtag in Mannheim, an dem 600 Stahlhelmer teilnahmen, verlief bei ablehnender Haltung der Mannheimer Bevölkerung ziemlich ruhig. Selbſt⸗ verſtändlich konnten blutige Zuſammenſtöze nicht vereitelt werden. Ca. ein Dutzend Verhaftungen wurden im In⸗ tereſſe der Ordnung vorgenommen. Der Theater⸗Abend der Marianiſchen Jünglingsſodalität erfreute ſich eines überaus guten Beſuches. Bis auf den letzten Platz war der geräumige Freiſchützſaal beſetzt. Hochw. Herr Kaplan Hainz begrüßte die Erſchienenen und führte ſie in beredten Worten in den Gedanken des Abends, der dem 4. Gebote und insbeſonders der Mutter galt, ein. Nachdem verſchiedene Ge⸗ dichte und Lieder ſehr ſchön vorgetragen waren, begann die Aufführung des aus 4 Aufzügen beſtehenden Lebensbildes aus der Gegenwart„Wenn Du noch eine Mutter haſt“. Der lebenswahre Inhalt des Stückes, die tragiſche Handlung und nicht zuletzt das weit über dem Niveau des alltäglichen ſtehende Spiel hatte die Zuſchauer bald in ihren Bann gezwungen und erregt wurde dem Gange des packenden Stückes gefolgt. Einen der Mitſpielendeu herauszuheben, wäre ein Unrecht dem anderen gegenüber. Ein jeder gab ſein Beſtes und ſo wirkte das Ganze als ein Kompaktes und wahrheitsgetreu. Die Sodalität kann mit dem Verlauf des Abends zufrieden ſein. Ich bin gewiß, daß in manchem das ſchlummernde Gute geweckt wurde und viele künftig der Mutter mit mehr Ehrfurcht als bisher ent⸗ gegentreten. Es wurde hier in vorbildlicher Weiſe der Ver⸗ rohung der Jugend, die heute ja allenthalben bedauert wird, entgegengearbeitet. Der Mar. Jünglingsſodalität und insbe⸗ ſonders ihrer tatkräftigen Leitung gebührt hierfür herzlichſten Dank, den wir hiermit auch ausſprechen. Sport und Spiel. Kreis Unterbaden Die Grünen verloren unverdient. Der härteſte Gang in der Vorrunde war für unſere Vereinigung der geſtrige nach Friedrichsfeld. Er wurde ohne große Siegeshoffnung beſchritten. Doch waren über 300 An⸗ hänger, die begeiſtert mitgeeilt waren, Zeuge dieſes harten und von Friedrichsfeld mit unglaublicher Roheit geführten Kampfes. Ein Schlachten war's. Nachdem die 1. Halb zeit unentſchieden verlaufen war, konnte bald nach Be⸗ ginn der 2. Halbzeit der Halbrechte Stumpf einen wunderbar plazierten Ball einſchießen und hiermit B' heim die Führung geben. Doch gleich darauf gleicht Fried⸗ richsfeld aus und kann ca. 15 Minuter ſpäter nochmals erfolgreich ſein. Hierauf mußte unſer Torwart Schmitt, der in empörender Weiſe untauglich gemacht wurde, ausſcheiden und ſo hatte Viernheim, da es verteidigen mußte, nicht mehr viel vom Spiel. Friedrichsfeld hat das Spiel mit körperlicher Kraft und Roheit, nicht durch beſſeres Spiel gewonnen.— Die Reſultate im Kreis Unterbaden ſind folgende: Friedrichsfeld— Viernheim 2:1 Käfertal— Rheinau 6:0 Weinheim— Phönix Maunheim 1:3 07 Mannheim— Feudenheim 521 Sp. gew. un. verl. Tore 19:3 12:4 9:4 12:6 7:9 13.11 8:11 8:14 3:24 Vereine Germ. Friedrichsfeld Amicitia Viernheim Phönix Mannheim Sp. Club Käfertal Alemania Rheinau F. B. 09 Weinheim Spog. 07 Mannheim VfT u. R. Feudenheim FG. 13 Mannheim * er 22— 22— 08— o e v do. O — os e e e en A D * DI K.⸗Sportſchan Die Jugendkraft⸗Mannſchaft konnte in ſchönem fairen Spiel den gefürchteten Gegner Korſch mit 1 5 17 e 2. Mannſchaft gewann 2:3. Weinheimer Schweinemarht Weinheim, den 8. September 1928. Zugeführt: 364 Stück erkauft: 262 Stück Milchſchweine wurden verkauft das Stck. v. 7—12 Läufer das Stück von 18—42 Mark. Einlegſchweine das St. 57 Mk. Mannheimer Theaterſchau. 5 Im Nationaltheater: Montag, den 8. Oktober, 19.30 Uhr: Wer gewinnt Liſette?. Komödie von Kurt Heynicke. Miete D Nr. 5, kleine Preiſe. W Dienstag, den 9. Oktober, 19 Uhr: Boris Gudonow. Muſ. Volksdramg von M. P. Muſſorſky. Miete F Nr. 6, Hohe Preiſe. Mittwoch, den 10. Oktober, 19.30 Uhr, für die The⸗ atergemeinde Freie Volksbühne: Trommeln in der Nacht. Dräma von Bert Brecht. Donnerstag, den 11. Oktober, 19.30 Uhr: Und das Licht ſcheinet in der Finſternis. Drama von Leo Tolſtoi. „Miete C Nr. 6, mittlere Preiſe. 0 Freitag, den 12. Oktober, 19.30 Uhr, für die The⸗ atergemeinde des Bühnenvolksbundes: Madame But⸗ terfly. Tragiſche Oper von G. Puccini. a [Samstag, den 13. Oktober, 20 Uhr: Kabale und Pi Drama von Schiller. Miete E Nr. 6, mittlere reiſe. i Sonntag, den 14. Oktober, 18 Uhr: Boris Godunow. Muſ. Volksdrama von M. P. Muſſorſty. Miete B Ni. J. hohe Preiſe. Im neuen Theater: Samstag, den 13. Oktober, 19.30 Uhr: Die Mini⸗ ſterin. Operette von Otto R. Frank. Muſik von Wer⸗ ner Gößling. Sonntag, den 14. Oktober, 19.30 Uhr: Die fünf Frankfurter. Luſtſpiel von Corl Rößler.