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Bedarfszeit rechtzeitig ein. ——*— e e ee t wurden.— Dr. Löwenſtein aus Wien.— Acht Fratzen für eine Mark.— Das Tele⸗ phonfräulein als Weckeruhr.— Heidelberg macht von ſich J reden.— Sileutium für Herrn Parlatus! Es gibt Städte, die unlösbar mit beſtimmten Begriffen und Vorſtellungen verbunden ſind. Wer dächte bei Nennung, des Namens Kulmbach nicht prompt an das herrliche Bier, bei Tilſit an Käſe, bei Hildesheim an Pumpernickel, bei; Lübeck an Marzipan, bei Regensburg an Würſtchen und bei Köpenick an den unſterblichen Schuſter, der ſich mit ſeiner Hauptmannsrolle Weltruhm verſchaffte! Er hat viele Nacheiferer gefunden, und ſie alle namentlich aufzuführen und ihre Taten zu beſchreiben, wäre ein Ding der Un— möglichkeit. Aber die jüngſte aller Köpenickiaden verdient. feſtgehalten zu werden, trug ſie ſich doch vor wenigen Tagen dort zu, wo die Donau blaue Wellen ſchlägt, wo jetzt im herbſtlichen Prater die Bäume und wo kein Menſch mehr auf den kühnen Gedanken verfällt, in Grinzing ſein zu müſſen— in Wien. War da ein tüchtiger Rechtsanwalt, der auf den Namen Löwenſtein hörte, ohne jedoch mit dem „fliegenden Bankier“ irgendwie bekannt, verwandt oder verſchwägert zu ſein. Löwenſtein, mit Joſeph vorbenamſt, hatte es verſtanden, ſich durch einige Prozeſſe, in denen er mit Glanz als Verteidiger fungierte, einen Namen zu machen. Man riß ſich um ihn, ſeine Kanzlei mußte im wahrſten Sinne des Wortes zeitweiſe wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden. Es war wohl nur ein Zufall, daß juſt zu der Zeit, in der Dr. Löwenſtein alle Hände voll zu tun hatte, gerichtlicherſeits ein Steckbrief gegen einen gefähr⸗ lichen Betrüger erlaſſen wurde, der zahlreiche ſchwere Din⸗ ger gedreht hatte und auch Löwenſtein hieß. Jedenfalls ging zu dieſer Zeit, da man ſich fieberhaft auf der Suche nach dem Gauner Löwenſtein befand, der Rechtsanwalt Löwenſtein auf den Gerichten aus und ein, verteidigte zahl⸗ reiche Angeklagte, verkehrte mit den Richtern und trank mit den Staatsanwälten ſeinen„Schwarzen“ im Kaffee⸗ haus. Bis die Bombe platzte. ich! plötzlich die kurioſe Entdeckung machte, wie ähnlich doch eigentlich der Anwalt Löwenſtein dem ſteckbrieflich geſuchten Gauner Löwenſtein ſähe. Er betrachtete ſich den Verteidiger ein bischen genauer— und ließ ihn eines Tages verhaften. Nun hallt durch Wien ein einziges Gelächter, denn der Hochſtapler Löwenſtein war wirklich auch gleichzeitig der Anwalt Löwenſtein... derſelbe, der tagtäglich mit einer nahezu unglaublichen Frechheit in den Gerichten herum⸗ ſpaſiert war, die ihn ſeit Monaten ſteckbrieflich geſucht hatten. Wie Wien, ſo hat auch Berlin ſeine Senſation, wenn auch auf anderem Gebiet. Photomaton heißt das große, Ereignis. Was iſt Photomaton? Photomaton iſt der bisher beſte Jux des Jahres 1928. Eine Photographiermaſchine, die den Unglücklſchen, der ſich vor ſie hinſtellt(nachdem er eine deutſche Reichsmark geopfert), in 20 Sekunden 8mal photographiert. Die ganze Kunſt liegt darin, daß der Delinquent es fertig bringt, alle 2,5 Sekunden eine andere Grimaſſe zu ſchneiden. 8 Grimafſen, jede zu 12,5 Pfennige. Das iſt billig. Nach der Aufnahme entfaltet die Maſchinerie eine unheimliche Geſchwindigkeit, indem ſie nämlich die Photos binnen 7 Minuten fix und fertig an den Ver⸗ urteilten abliefert. Mehr kann man nicht verlangen— und weil die Firma(eine ſmarte aus USA., verſteht ſichl) in ihren Reklameankündigungen dem ſtaunenden Zeitgenoſſen zuflüſtert:„Sie können Ihre Eignung zum Film prüfen, Sie können(in acht Fratzen) Ihre komiſche Ader ent⸗ decken%, ſo braucht man ſich nicht zu wundern, wenn die Berliner plötzlich ausnahmslos vom Photomatonfimmel gepackt wurden und die vier, an den Brennpunkten des Verkehrs eingerichteten Photofabriken geradezu ſtürmen. Die Photographen— die richtigen, ſeriöſen— runzeln oh ſolcher Konkurrenz die Stirn. Der Schaden, den ſie er⸗ leiden, wird enorm ſein. Aber wer hilft ihnen in ihrem Kampf gegen das Photomaton? Da ſind die Wecker⸗ fabrikanten wahrhaftig beſſer dran! Als die Stettiner Wunſch allmorgendlich aus den Federn klingen zu wollen Poſtverwaltung jüngſt ihren 4 eröffnete, ſie auf (das Telephonfräulein als Weckeruhr, netter Filmtitel. Bauern- Verein V'heim. Zur Herbſtbeſtellung empfehlen U Hüche e e 17 5 Rimpaus früher Baſtard J. 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Und dann, Fräulein— hallo— weclen Se doch gleich um acht nochmal, im Fall ich wieder eingeſchlafen ſein ſollte—“ Solche Geſpräche, die unter Garantie an der Tagesordnung geweſen wären, kommen alſo in Fortfall. Es bleibt beim altmodiſchen Wecker. Und eigentlich iſt das doch auch viel romantiſcher, ja? „Romantiſch hört ſich auch das an, was Heidelberg zu berichten weiß. Von dort haben ſich vier Brüder mit einer Nachbildung des„Heidelberger Faſſes“ auf die Strümpfe gemacht, um um die Welt zu kreiſen. Viel Vergnügen! Man denke: zu Fuß! Wenn das Fäßchen wenigſtens einen 200 PS. im Bauche hätte! Oder ſeinen Propeller! Aber leine Idee: vier Schlaflojen befinden ſich im Innern des Taſſes, das iſt alles. Die Jünglinge werden wohl als Greiſe wiederkehren, wenn ſie ihren Vorſatz wirklich in die Tat umſetzen wollen. Da iſt doch der Mann, der ſich Parlatus nennt und jetzt Berlin mit ſeiner Gegenwart beglückt hat, ein ganz anderer Kerl. Er weiß, worauf es heute ankommt, wenn man's zu etwas bringen will: man muß reden können! Darum hat er ſich in einem Lokal der Friedrichſtraße niedergelaſſen und kündigt an, 130 Stunden hintereinander reden zu wollen, mit anderen Worten: einen Redeweltrekord aufzuſtellen. Das 10 der Mann, . f Deutſchland iſt ge⸗ rettet. Denn endlich wiſſen wir, wen wir zur nächſten Ab⸗ vüſtungskonferenz nach Genf ſchicken müſſen. g Betr.: Futterbedarf für das gemeinhettliche iernheimerfinzeiger Dunbmu Reiung 8 Biernheimer Nachrichten) E taglich ait Ausnahme der Jonn⸗ und eierta kalenber.— Munahme von Abonnements täglich in der Geſ Erſes, Altetes 1. erfskgreichtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Biernhein : Anzei B— konto Rr. 21577 Amt kan, Brad l. Belag: Jeb. Neft, Ceſdlftsreft Ratbeuff. r* 117.— Te 1 775— Schriftleitung, Dru Nr. 236 ge.— Bezugspreis msnatl. Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas achtſeitige illustrierte nagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen e ee 75 8 ges Viernheimer Tageblatt 5 mittags 8 Uhr, gs — Eee Der Sen eee ahme von An : Des eile 1 W g., bie 6 l Bielerhe 22 822—— l ass und Nabe 1 einen Tag vorher.— ſtsſtelle und von fämtlichen Annencen⸗Erpebitionen Deutſchlands und des Auslands. Autsblatt der Heſſtſchen Bürgermeiſterei und des Polizeinnts ri dei 5 Möglichkeit berückſichtigt.— Für bie ö eee ee 210 222 Nat Gewähr— e Dienstag, den 9. Ohtober 1928 45. Jahrgang . N Neues in Kürze. 1: Staatsſekretär von Schubert wird ſich zu Dr. Stre⸗ ſemann begeben, um mit ihm die außenpolitiſche Lage zu beſprechen. ö Montag, 13,33 Uhr iſt„Graf Zeppelin“ zu ſeiner letz⸗ ten Werkſtättenſahrt aufgeſtiegen. : In der Nacht zum Montag wurde der kommunt⸗ ſtiſche Funkredner, Abg. Schulz, von einem Vorwärts⸗ rebakteur in der Untergrundbahn verprügelt. 16: Im Strafgeſängnis von Ohio brach ein Brand aus, dem bisher 15 Gefangene zum Opfer ſielen. 1: Wie aus Bombay gemeldet wird, iſt auf den Zug, in dem ſich der Vorſitzende des Komitees der indiſchen Zen⸗ tralregierung befand, ein Auſchlag verübt worden. Fünf [Reiſende wurden getötet. Streit um die Veröffentlichung. Verſchiedene Meinung in London und Paris. O London, 8. Ottober. Die zwiſchen London und Paris ſchwebenden Ver— handlungen über die Veröffentlichung aller mit dem Flot⸗ tenabkommen zuſammenhängenden Punkte geſtalten ſich, nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“, ſehr ſchwierig. Paris vertrete die Anſicht, daß, ſelbſt wenn die Flottenübereinkunft durch die ame⸗ rikaniſche Ablehnung außer Kraft geſetzt worden ſei, die engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit mit dem Ziele ähn⸗ licher Vereinbarungen durch verſchiedene Methoden bei⸗ behalten werden müſſe. Eine ſolche Zuſammenarbeit werde von Paris tatſächlich als Mittel einer allgemeinen Ver⸗ ſtändigung hingeſtellt. 225. England habe auf die franzöſiſche Anregung auf die Note vom 28. Juli zwar nicht geantwortet, aber die Ver⸗ einigten Staaten und Italien, das letztere als gemein⸗ ſamer Garant des Friedens im Rheinland, würden ſicher⸗ lich weitere Erläuterungen verlangen. In der militäri⸗ ſchen Frage ſtimmten die offiziellen Darlegungen von eng⸗ liſcher und franzöſiſcher Seite nicht überein. Die in Paris nun zugegebene Tatſache, daß die Vereinbarungen auf dieſem Gebiete von dem Flottenabkommen unabhängig ſeien, werde in Wirklichkeit kaum viel bedeuten, wenn ſie mit den weitergehenden franzöſiſchen Beſtrebungen der Si⸗ cherung einer weiteren engliſch⸗franzöſiſchen Zuſammenar⸗ beit auf dem Gebiete der Landrüſtungen, unabhängig von dem Schickſal des Flottenkompromiſſes, verbunden wür⸗ den. Wie ſie ſich drehen und winden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Obſerver“ be⸗ richtete, im Gegenſatz zu der Anſicht eines größeren Tei⸗ les der Tagespreſſe und der politiſchen Kreiſe, daß die Veröffentlichung des Schriftwechſels zwiſchen den Regie⸗ rungen Frankreichs und Großbritanniens über das Flot⸗ tenabkommen kurz nach der Rückkehr Lord Cuſhenduns nach London erfolgen werde. Ein Weißbuch, in dem die Fragen ſowohl von marilimen als auch vom militäriſchen Standpunkt aus behandelt werden, ſoll Anfang der Woche veröffentlicht werden. Daraus werde ſich ergeben, daß die britiſche Regierung niemals zugegeben habe, daß die militäriſche Verſtändigung den Hauptteil des Ueberein⸗ kommens bilde, obwohl das britiſche Zugeſtändnis eines der Mittel geweſen ſei, um die franzöſiſche Regierung zu dem Abſchluß des Flottenabkommens zu bewegen. Ziallens Antwort an paris und London. Sein Standpunkt zur Abrüſtungsfrage. 0 London, 8. Oktober. Ueber den Inhalt der italieniſchen Antwort an die Regierungen Englands und Frankreichs zum Flottenab⸗ kommen berichten engliſche Blätter aus Rom, daß die Antwort zwar das Kompromiß als unannehmbar be⸗ zeichne, im ganzen aber nicht eine unbedingte ee 5 10 N lle. Die dauernden Preſſeveröffentlichungen hälten en der Antwort offenſichtlich beeinflußt a e franzöſiſche Bemühen, eine franzöſiſch⸗engliſche Entente 1 nach der Aufgabe des e 1 als beſtehend hinzuſtellen, werde in Rom mit zeiniger Aae befolgt Die Ablehnung ſtütze ſich faſt 9 00 schließlich auf die Gegenſätze gegenüber Frankkeich. 10 den genauen Inhalt werde vorläufig Fahnen e⸗ wahrt, da die Note erſt am Dienstag abend in London und Paris ausgegeben wird. Es wird nun erklärt, daß die Antwort von weitreichender Bedeutung ſein könne. Die allgemeine Einſtellung der italieniſchen Ri ſeſt rage der Abrüſtung wird in folgenden fünf Punkten feſtgelegt: a N aller Art von Rüſtungen als eine ein⸗ Zige Einheit.. r.. 2. Der gegenwärtige Status quo darf als Zuteilungsgrund⸗ lage benutzt werden. 1 3. Die Vegrenzung der italieniſchen Rüſtungen dürſe nicht einen endgültigen Charakter beſitzen. Dieſe Begrenzung müſſe nunmehr im Verhältnis zu dem Geſamtabrüſten der anderen Staaten ſtehen, wobei Italien Parität mit der am ſtärkſten bewaffneten Kontinental⸗Macht verlangt. a 4. Italien ſei bereit, die geringſtmöglichſte Entwaffnungs⸗ grundlage anzunehmen, ſolange die übrigen Kontinental⸗ Mächte nicht eine gegenteilige Haltung einnehmen. 5. Das Verfahren zur Herbeiführung der Abrüſtung müſſe einfach ſein und ſolle keine auswärtige Kontrolle ein— ſchließen. Gonntagsrede in Metz. Der unpolitiſche Poincare. Paris, 8. Oktober. Miniſterpräſident Poincare, der nach einer zweitägi⸗ gen Reiſe im Moſeldepartement in Metz eintraf, hielt bei einem Feſteſſen des Bundes der elſaß⸗lothringiſchen Kriegsfreiwilligen und des Ausſtellungskomitees von Metz eine Anſprache, ohne jedoch diesmal entgegen ſeiner ſon⸗ ſtigen Gewohnheit auf die großen Fragen der franzöſiſchen Innen- und Außenpolitik einzugehen. Pojncare huldigte den elſaß⸗lothringiſchen Freiwil⸗ ligen, die unter großen Gefahren zu Frankreich über⸗ gegangen ſeien und unter den franzöſiſchen Fahnen ge⸗ kämpft hätten, fügte jedoch hinzu, daß es niemals im Sinne der franzöliſchen Regierung gelegen habe, denjeni⸗ gen Elſäſſern und Lothringern, die während des Krie⸗ ges in deutſchen Dienſten geſtanden haben, einen Vorwnef deshalb zu machen. —— Abrüſtung— in Oeſterreich. Eine Rede Dr. Deutſchs. 2 Wien, 8. Oktober. Nach amtlicher Mitteilung iſt nunmehr die Einladung des Bundeskanzlers an die Parteiführer über die Ab⸗ rüſtung heute erfolgt. Die erſte Beſprechung findet am 11. ds. Mts. ſtatt. Unter den in Wiener⸗Neuſtadt gehaltenen ſozialdemo⸗ kratiſchen Reden iſt diejenige des Führers des Republika⸗ niſchen Schutzbundes, Dr. Julius Deutſch, bemerkenswert. Dr. Deutſch betonte, daß jeder weitere Schritt, der in die Nähe des Bürgerkrieges führe, unabwendbar mit einer Kataſtrophe für alle enden müſſe. Die ganze Welt begreife nunmehr, daß in dieſem ſchwachen vom Auslande abhängigen Lande, keine politi⸗ ſchen Extreme möglich ſeien. Weder von links noch von rechts. Oeſterreich müſſe auf dem Boden der Demokratie bleiben. Sei ſchon der 7. Oktober eine ſchwere Staats⸗ und Wirtſchaftskriſe geweſen, ſo würde jeder weitere Ver⸗ ſuch, eine faſchiſtiſche oder andere Diktatur aufrichten zu wollen, nicht anders enden, als mit einem vollſtändigen Zuſammenbruch. Die Wahlen in Lettland. 100 Prozent Wahlbeteiligung der Deutſchen. V Niga, 8. Oktober. Die Wahlen für das neue lettländiſche Parlament fanden unter außerordentlich ſtarker Wahlbeteiligung ſtatt, Nach vorläufigen Schätzungen haben in Riga 90 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben. N Die deutſche Bepölkerung Lettlands iſt zu 100 Pro⸗ zent ihrer Wahlpflicht nachgekommen. Die Zählung der Wahlſtimmen iſt zurzeit noch im Gange. Obgleich für das ganze Land ein vorläufiges Ergebnis noch ſehlt, kann bereits ſicher mit fünf deutſchen Sitzen im kom⸗ menden Parlament gerechnet werden. Ein ſechſtes Man⸗ dat für die Einheitsliſte der deutſchen Parteien erſcheint durchaus im Bereich des Möglichen. In Niga haben die Wahlen einen bedeutenden Er⸗ folg der linksradikalen Gewerkſchaften, die den Kommu⸗ niſten naheſtehen, gebracht, die den linken Sozialdemo⸗ kraten vorausſichtlich drei Sitze abgerungen haben. Anſchlag auf einen indiſchen Politiker. Fünf Reiſende getötet. London, 8. Oktober. Wie aus Bombay gemeldet wird, iſt auf den Vor⸗ ſitzenden des Komitees der indiſchen Zentralregierung. Sir Sankaran Nair, der gleichzeitig als Vertreter Ju⸗ dens für die Zuſammenarbeit mit der Simon⸗Kommiß⸗ ſion ausgewählt wurde. ein Anſchlag verübt worden. Ein Wagen des Zuges, in dem ſich Sir Sankaran Nair nach Bombay begeben wollte, um die Ankunft der Simon-Kommiſſion zu erwarten, wurde bei Manmad in die Luft geſprengt. Drei Reiſende wurden getötet! und acht verletzt, von denen inzwiſchen zwei geſtorben; ſind. Nach einer weiteren Meldung befand ſich Sir San⸗ karan Nair nicht in dem Unglückszug, ſondern traf aus Simla in Bombay ein.. Ziele des Zentrums. Fragen der deutſchen Politik. d Berlin, 8. Oktober. Der Reichsparteivorſtand des Zentrums tagte unter dem Vorſitz des Reichskanzlers a. D. Marx im Reichs⸗ tage. Die preußiſchen Miniſter Dr. Steiger, Dr. Schmidt und Dr. Hirtſiefer nahmen an den Beratungen teil. Am Schluß der Sitzung, die ſich mit einer Mittagspauſe bis in die Abendſtunden ausdehnte, wurde über die Tagung des Reichsparteivorſtandes folgendes Kommunique ausge- geben: e In zweitägiger Ausſprache hat der Reichsparteivorſtand des Zentrums ſich mit der Frage der deutſchen Politik und den beſonderen Zielen der Zeutrumsparter beſchäftigt. neber die grundſätzliche Haltung der Partei zu den näch⸗ ſten außenpolitiſchen Aufgaben herrſchte Uebereinſtim⸗ mung. Die Wege der Zentrumspartet ſind ihr durch Programm, Ueberlieferungen und Verautwortungsbewuſtt⸗ ſein gegen Volk und Volksſtaat vorgezeichnet. In dieſem Sinne wird ſie an die Löſung der bevorſtehenden polt⸗ tiſch⸗⸗arlamentariſchen Arbeiten herangehen— die Aus⸗ ſyrache über die innere Lage der Partei und ihre Orga⸗ niſation ſoll auf dem Parteitag fortgeſetzt werden, der am 8. und 9. Dezember in Düfſſeldorf ſtattfinden wird. Dem Parteitag voraus geht eine Sitzung des Parteiaus⸗ ſchuſſes und am 6. Dezember eine Sitzung des Parteꝛ⸗ vorſtaudes. Huldigungstelegramm an Hindenburg Aus Anlaß der Eröffnung der„Ila“. b Berlin, 8. Oktober. Bei dem Empfang, den Reichsverkehrsminiſter von Guerard aus Anlaß der Eröffnung der Internationalen Luftfahrtausſtellung gab, ſandte er dem Reichspräſiden⸗ ten von Hindenburg folgendes Telegramm: „Von dem heutigen Empfangsabend, an dem ich die Freude habe, faſt alle in Berlin beglaubigten Votſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger des Auslandes und die namhafteſten Vertreter der ausländiſchen und deutſchen Luftbehörden— Induſtrie und Wiſſenſchaft— bet mir zu ſehen, darf ich Ihnen, hoͤchverehrter Herr Reichs⸗ präſivdenten, als Protektor der höchſteindrucksvolleu in⸗ ternationalen Luftfahrtausſtellung ehrerbietige Grüße übermitteln.“ Gleichzeitig ſandte der Miniſter dem Vizepräſidenten des Deutſchen Luftfahrtverbandes, Major a. D. von Tſchudi, ein in herzlichen Worten gehaltenes Telegramm, in dem er ſeine beſten Wünſche für die baldige Geneſung zum Ausdruck brachte. 9 Tagung der rhemiſch⸗weſtf Gebietes. S 8. Oktober. Die außerorde Hauptverſa des Ver⸗ bandes der rheinif eſtfäliſchen 0 in der be⸗ ſetzten Stadt Trier. Auf der Tagung wurde ſchließung gefaßt: Die Schriftleiter der im Verba den Zeitungen haben alles getan, den Boden für eine Verſtändigung! zu bereiten. Sie fühle tet, darauf hinzuw af e ſetzung deutſchen Gebietes, dem Geda gung hinderlich iſt. N. Sie geben der Erwartung Ausdruck, daß das beſetzte Gebiet in allen ſeinen Teilen bald geräumt, das deutſche Saargebiet zurückgeben b die deutſche Souveränität vollkommen wiederhergeſtellt wird. Sie gründen dieſe Hoffnung auf die unbeſtreitbare Tatſache, daß Dentſch⸗ land die ihm aus dem Friedensvertrag erwachfenn Der⸗ pflichtungen fortdauernd gewiſſenhaft erfüllt.“ er Verſtändi⸗ Berlin. Staatsſekretär von Schubert begab ſich am Dienstag nach dag 1 mit Dr. Streſemann die außenpolitiſche Lage zu beſprechen. l b Berlin. Der Vizepräſident des Aeroklubs von Deutſch⸗ land, Major von Tſchudi, iſt infolge von Rippenſellent⸗ zündung und Herzſchwäche in einem Sanatorium geſtorben. Kattowitz. Der Oberſchleſiſche Kurier wurde wegen eines Artikels ül er den Völksbundprozeß beſchlagnahmt. f Paris. Das Gewerkſchaftskomite der Angeſtellten der Provinzeiſenbahngeſellſchaft hat den Streik proklamiert, da die Geſellſchaft eine Gehaltserhöhung verweigerte. . Gchnelle Juſtiz. Prägelei zwiſchen dem kommuniſtiſchen Funkredner und i einem„Vorwärts“ ⸗Redakteur. f 5 b Berlſn, 8. Oktober. In der Nacht traf der„Vorwärts“ ⸗Redakteur Schiff 5 Landtagsabgeordneten Schulz⸗Neukölln, der die undfunkrede für das kommuniſtiſche Volksbegehren ge⸗ halten hatte, auf einem Antergrundbahnhof. trat uf Schulz, der ſich offenbar bereits beobachtet fühlte, zu nd ſagte zu ihm:„Herr Schulz, Sie gehen mir heute icht mehr durch die Finger.“ Schulz antwortete, offen⸗ bar in dem Glauben, es mit einem Kriminalbeamten zu tun zu haben:„Sie können mir nichts mehr machen,“ orauf Schiff fortfuhr:„Jawohl, ich bin im Bilde. Sie, vekkriechen ſich hinter Ihre Immunität, die Sie geſtern zu ihrer Straftat mißbraucht haben. „Gegen Verhaftung ſind Sie zwar immun, aber gegen meine Fauſt.“ Nach dieſen Worten verſetzte 8 17 0 kommuniſtiſchen Abgeordneten einen Schlag ins Geſicht. „Es entſpann ſich ein Ringen, dem erſt dadurch ein Ende bereitet wurde, daß ein Bahnhofsbeamter beide mit Hilfe von Polizeibeamten in ſeinen Dienſtraum führte. Gegenüber dem Untergrundbahnbeamten wies Schulz auf ſeine Immunität hin, um dieſen zu veranlaſſen, von wei⸗ terer Benachrichtigung der Polizei Abſtand zu nehmen. Aus dem In⸗ und Auslande. Hauptmann Köhl bei Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer. „ Köln, 8. Okt. Hauptmann Köhl berührte auf ſeiner Vortragsreiſe auch Köln und benutzte die Gelegenheit, ſich mit Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer in Köln aus⸗ guſprechen. Das Preſſeamt teilt mit:„Der Amerikaflieger Hauptmann Köhl hat Herrn Oberbürgermeiſter Adenauer einen Beſuch abgeſtattet, und ſeinem Bedauern über die bekannten Vorgänge im Sommer dieſes Jahres Ausdruck gegeben. Nach der Ausſprache war er Gaſt des Oberbür⸗ germeiſters in deſſen Wohnung.“ Beſchlagnahme von geheimen Sendeſtationen in ſozial⸗ demokratiſchen Parteihäuſern. ö . Wien, 8. Okt. Nachdem in Salzburg eine kommu⸗ niſtiſche geheime Sendeſtation von den Behörden be⸗ ſchlagnahmt wurde, haben weitere Nachforſchungen er⸗ geben, daß auch in Wien und Graz Sendeſtationen in ſozialdemokratiſchen Parteihäuſern vorhanden waren. Sie ſſind ebenfalls beſchlagnahmt worden. Die Reiſe der Egerländer nach München wegen Paß⸗ Schwierigkeiten verhindert. München, 8. Okt. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurden die Egerländer aus Teplitz⸗Schönau, Komo⸗ ſtau, Franzensbad, Kurlsbad, Marienbad und Eger an, ihrer beabſichtigten Reiſe nach München von der tſchecho⸗ lowakiſchen Behörde wegen Paßſchwierigkeiten verhin⸗ dert, Die Stadt München ſowie die Ausſtellung hatten bereits alle Begrüßungsfeiern vorbereitet. Anſtelle der Empfangsfeierlichkeiten wurde nunmehr vom ſudeten⸗deut⸗ chen Heimatbund eine Proteſtverſammlung abgehalten, in der lebhaft gegen das ſchikanöſe Verhalten der tſche⸗ ſchiſchen Behörden Einſpruch erhoben wurde. Eine dahin⸗ gehende Entſchlieguna wurde angenommen. Zur letzten Werkſtättenfahrt geſtartet. Die Teilnehmerliſte. D Friedrichshafen, 8. Oktober. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt ſoeben, 13.33 Ahr, zur Werkſtättenfahrt geſtartet. Die Teilnehmerliſte für die heutige letzte Werkſtät⸗ tenfahrt ſteht nunmehr endgültig feſt. Vom Reichsver⸗ kehrsminiſterium nehmen teil: Handelsminiſter Schrei⸗ ber und Staatsſekretär Dr. Seefeld, vom Staatsrat der bayeriſche Geſandte in Berlin, Preger, und Stadt⸗ rat Alhorn, ferner die Reichstagsabgeordneten Klöck— ner und Schulz⸗Bromberg. Für den Abgeordneten Heymann, der urſprünglich die Fahrt mitmachen wollte, nimmt der Abgeordnete Dr. Herz daran teil. Außer⸗ dem wird von der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luft⸗ ſchiffahrt als Funkſachverſtändiger Dr. Krüger an Bord lein. Weitere Fahrgäſte ſind Profeſſor Tomaſchek, Pro⸗ Außer dem Vettreter der wionopolpreſſe ſind noch zwei weitere Preſſevectreter an Bord und zwar ein Ver⸗ treter der Kopenhagener Preſſe und ein Vertreter der 2, Aſſocjated Preß“, ferner werden die Gräfin Brauden⸗ ſtein und verſchiedene Damen der Mitglieder des L3⸗ Konzerns die Fahrt mitmachen. Während der Fahrt werden außer den bereits gemeldeten Funkpeilverſuchen auch Geſchwindigkeitsmeſſungen vorgenommen werden. „Graf Zeppelin“ wird auf ſeiner heutigen Fahrt genau mit demſelben Gewicht wie zur Amerikafahrt ſtar⸗ ten. Das Ergebnis der um 12 Uhr vorliegenden Wetter⸗ karte lautet heute überaus günſtig. Ueber Süddeutſchland liegt zurzeit ein ſtarkes Hoch und das Tief, das ſeit eini⸗ gen Tagen über dem Atlantik lag, hat ſich nunmehr nach Nordoſten verflacht. 8 8 Anter dieſen Amſtänden wird mit ziemlicher Sicher⸗ 5 der Start zur Amerilafahrt am Mittwoch früh er⸗ folgen. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. Mm.(Warnung vor einem fal⸗ ſchen Sammler.) In letzter Zeit trat ein Unbekann⸗ ter auf, der unter dem Vorwand, für das evangeliſche Diakoniſſenheim, Frankfurt a. M.⸗Oberrad wohltätige Beiträge zu ſammeln, ſich Gelder erſchwindelte. Der un⸗ bekannte Täter iſt etwa 50 Jahre alt, zirka 1,80 Meter groß, unterſetzt, trägt blonden Vollbart, dunkle Klei⸗ dung und ſpricht Frankfurter Dialekt. Sachdienliche Mit⸗ teilungen nimmt das Betrugskommiſſariat im Polizei⸗ präſidium entgegen. Friedrichshafen.(Die Ankunft der Gäſte des „Graf Zeppelin.) Der preußiſche Handelsminiſter Schreiber iſt in Friedrichshafen eingetroffen, um an der Werkſtättenfahrt des„Graf Zeppelin“ teilzunehmen. Der preußiſche Innenminiſter Grzeſinfki, der ſich als Vertre⸗ ter des Reichsrats an der Amerikafahrt beteiligen wird, wird ebenfalls hier erwartet. Saarbrücken.(Ein Defraudant ſtellt ſich der Polizei) Bei der Saarbrücker Kriminalpolizei ſtellte ſich der Reiſende Hübſchen aus Neunkirchen, der bei der Reunkirchener Mühlenprodukten⸗A.⸗G. insgeſamt 60.000 Franken unterſchlagen htte. Bei ſeiner Verneh⸗ mung legte er ein volles Geſtändnis ab. H. hatte ſich in einer kleinen Ortſchaft in der Eifel verſteckt gehalten und war mit ſeinem letzten Gelde nach Saarbrücken gefahrer.“ um ſich freiwillig der Polizei zu ſtellen. Bamberg. Todesſturz vom Kirchturm.) Die 29jährige Kaufmannstochter Maria Stauch ſtürzte ſich, nachdem ſie ſich ihrer Oberkleider entledigt hatte, von dem 33 Meter hohen Turm der Altenburg und blieb mit zerſchmetterten Gliedern vor dem Toreingang im Hof liegen. Die auf dem Tatort erſchienene Polizei konnte schließlich an Hand eines Krankenzettels die Unglücklich identifizieren. Das Mädchen ſoll bereits ſeit längerer Zeit gemütskrank geweſen ſein. Dortmund.(Kreditbetrug in Höhe von 100000 Mark.) Die hieſige Kriminalpolizei verhaftete den Inhaber einer hieſigen Firma, die ſich mit dem Ver⸗ trieb chemiſcher Erzeugniſſe beſchäftigt. Man wirft dem Verhafteten Kreditbetrügereien in Höhe von 100 000 M. vor. Schwerin.(Ein polniſches Schnitterehe⸗ Paar erbt 21 Millionen Mark.) Auf dem Gul Rothſpalk hat ein polniſches Schnitterehepaar von einem kürzlich in Amerika verſtorbenen Verwandten 21 Millio⸗ nen Mark geerbt. Trotzdem das polniſche Konſulat in Berlin verſucht hatte, die ſo plötzlich reich gewordenen Schnitter zur Rückkehr nach Polen zu veranlaſſen, haben burg bleiben wollen. Vier Flugzeugabſtürze in Amerika. Acht Tote und zwei Schwerverletzte. In Detroit ſtießen bei einem Landungsmanöver zwei Flugzeuge zuſammen, wobei das eine in Flammen auf⸗ ging und das andere vollkommen zerſtört wurde. Fünf Perſonen fanden den Tod. In Denver, der Hauptſtar von Colerado, ſtürzte ein Flugzeug aus einer Höhe von 2000 Fuß ab. Die beiden Inſaſſen, zwei Schweſtern, dieſe ſich geweigert und geantwortet, daß ſie in Mecklen⸗ Großfeuer in Dresden Ein Motorradfahrer beim Zuſammenſtoß mit der Feuer⸗ ö ö wehr getötet. i 5 f 5 1 1 155 Oktober. in großer Betriebsſchuppen der Oſtdeutſchen e⸗ baugeſellſchaft m. b. H., in dem in A a Nacht. ſchichten Walzaſphalt hergeſtellt wi r. Während des Brandes erfolgten mehrere Explosionen. Bei der Anfahrt der Feuerwehr wollte ein Motorradfah⸗ rer noch zwiſchen zwei Fahrzeugen ede aber erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Der Fah⸗ rer war ſofort tot, ſein auf dem Sozius ſitzender Bru⸗ der wurde ſchwer verletzt. annte nieder. Folgenſchwerer Brand im Strafgefängnis a 15 Gefangene verbrannt. N ö 0 London, 8. Oktober. f Nach Meldungen aus Newyork ſind infolge eines Brandes im Schlafſaal des ſtaatlichen Strafgefängniſſes von Ohio 15 Gefangene verbrannt. Das Feuer brach plötzlich nachts aus und verbreitete lich mit großer Schnelligkeit, wodurch eine große Verwir⸗ rung entſtand und zahlreiche Gefangene zu entfliehen verſuchten. In dem Schlafſaal waren 28 Gefangene untergebracht. Außer den Verbrannten haben acht weitere Gefangene ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Handelsteil. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den zeſlſterlungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6,5 bis 7,5; 10 0 15 bis 20; Weißkraut 12 bis 15; Rotkraut 15 bis 18; Blu⸗ menkohl, Stück 20 bis 120; Karotten, Büſchel 10 bis 15; Gelbe Rüben 15 bis 18; Rote Rüben 15 bis 18; Spinat 15 bis 25: Zwiebeln 13 bis 15; Koſenkohl 60; Kopfſalat, Stück 15 bis 25; Endivienſalat, Stück 10 bis 25 Feld⸗ ſalat 100 bis 120; Kohlraben, Stück 6 bis 15; Tomaten 20 bis 35; Rettich, Stück 10 bis 20; Meerrettich, Stück 30 bis 100; Gurken, Stück 15 bis 60; Aepfel 20 bis 50; Birnen 20 bis 50; Trauben 40 bis 60; Zwetſchgen 20 bis 25; Preiſelbeeren 70; Pfirſiche 30 bis 55; Nüſſe 60 bis 80; Quitten 50 bis 60; Süßrahmbutter 220— 240; Landbutter 200 bis 210; Weißer Käſe 50 bis 55; Eier, Stück 11 bis 18; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 650; Seis geſchlachtet, Stück 200 bis 650; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1200; Rindfleiſch 1103 Kuhfleiſch 70 bis 807 Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120 bis 130: Gefrierfleiſch 72 Rehragout 100; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 250; Feldhaſenragout 120; Feldhaſenbraten 5 0 Stück 300 bis 500; Feldhühner, Stück 180 15. Mannheimer Produkteubörſe. Die Offerten von Ame⸗ rika ſind ganz weſentlich erhöht und daraufhin verkehrte die Börſe in feſter Haltung. Im Waggongeſchäft verlangte man im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. 24,50f ausl. 26 bis 28,50; Roggen, inl. 22 bis 23,50; Hafer, inl. 22,50 bis 23,25; ausl. 23 bis 23,50; Braugerſte 26,75 bis 27,75; pfälziſche Gerſte 27,75 bis 28,75; Futtergerſte 20,75 bis 21; Mais mit Sack 22,25 bis 22,507 Weizenmehl, Spezial Null 34,50; Roggenmehl 31,25 bis 33,25; Weizenklete 14,25 und Biertreber 49 bis 20; alles in Rm. per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim.— Alle Preiſe von Landesproduk⸗ ten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom An⸗ kauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Mannheim ent⸗ ſtehen und die Umſatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montaß waren zugeführt: 328 Ochſen, 220 Bullen, 327 Kühe, 465 Färſen, 687 Kälber, 58 Schafe, 3671 Schweine, 13 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebend⸗ gewicht in Rm.: Ochſen 55 bis 57, 40 bis 43, 42 bis 46, 33 bis 35, 30 bis 32, 28 bis 30; Bullen 48 bis 51, 39 bis 43, 33 bis 35, 30 bis 32; Kühe 47 bis 50, 36 bis 40, 28 bis 30, 16 bis 22; Färſen 57 bis 59, 43 bis 48, 34 bis 36; Kälber—, 74 bis 76, 68 bis 72, 60 bis 65, 42 bis 48; Schafe 40 bis 45; Schweine 80 bis 82, 790 bis 82, 78 bis 81, 77 bis 79, 74 bis 77, 70 bis 74, 64 bis 68; Ziegen 10 bis 22.— Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern longſam, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt. Mannheimer Pferdemarkt. Am Montag waren dem waren auf der Stelle tot, und der Führer ſchwer ver⸗ feſſor Dr. Dickmann und Generaldirektor Späth(Rhe⸗ nania⸗Oſſaa). DMA HAAR ROMAN e ARNO FRANZ vnſſefEnR ecHTsScHUTZ URN WAL OSCAR EI STER. WERDAU-SA. (17. Fortſetzung.) Aſſire fuhr ſich über die Glatze. Verflucht, dachte er, die will Vorſchuß und entſprach widerwillig ihrem Wunſche. „Ich heiße nicht Mac Leod,“ ſagte Traute,„ich heiße Mata Hari.“ Aſſire horchte auf und rückte näher. „Ich bin erſt kurze Zeit in Europa,“ erzählte ſie weiter, zund will nicht eigentlich Modell ſtehen, ſondern tanzen Tempeltänze und dergleichen, wie ſie die Dewadaſis in unſeren heiligen Pagoden tanzen. Und wie ich ſie ſelbſt in Indien tanzte.“ Erregt ſtotterte der Maler:„Das iſt. „Weiß ſchon was es wär,“ fiel Traute ein. Clunet ſagte das ſchon.— Kennen Sie Clunet?“ „Den Anwalt?“ „Ja!“ „Natürlich kenne ich ihn. Sehr gut ſogar. Alter Kunſt⸗ fex, ſitzt mehr im Muſcze Guimet als in ſeiner Kanzlei.“ „Er verſprach mir, die Muſik zu meinen Tänzen ſchreiben zu laſſen. Nun iſt er verreiſt.“ „Wohin?“ „Nach Nizza“ „Ich ruf' ihn an. Ich frage ihn. Laſſen Sie mich das er⸗ ledigen.“ Plötzlich beſann er ſich. Er trat ganz nah vor ſie hin. „Aber wenn wir die Sache managen, Verehrteſte, dann den guten Aſſire nicht abſchieben. Das bitt' ich mir aus. Ich brauche Sie für die Studien. Sie ſind ſchön und außer⸗ dem verſtehen Sie den Zimt beſſer als ich.“ „Sie haben burſchikoſe Ausdrücke, Herr Aſſire.“ „So? Tun ſie weh? Glaube nicht. Ich bin kein Seil⸗ tänzer und außerdem ſind wir Kollegen.— Soll ich den E Das wär. „Fabelhaft! Zylinder aufſeßen, wollen Sie in Grande Toilette zu mir letzt. Bei einem Flugzeugabſturz in Eincinati(Ohio) wur⸗ den der Führer getötet und ein Paſſagier ſchwer verletzt. a Schön!— Ich kann auch anders, aber nicht ſo gu 25 Er lachte und Mata lachte auch. „Uebrigens, wie ſoll ich Sie nennen,“ fragte er.„Madame, Verehrteſte Freundin, Liebſte oder Mata Hari? Ich frage, weil ich in der Regel aus der Rolle falle,“ gab er ehrlich zu. „Sagen Sie Mata Hari zu mir. So wurde ich auch zu Hauſe genannt. Es heißt Kind der Morgenröte.“ „Paßt glänzend,“ ſagte er.„Morgenröte wird ihnen auf⸗ gehen, den Pariſern, Mata Hari wird ihnen leuchten. Aber ſie wird mich nicht verlaſſen, nicht wahr?“ „Das wird ſie nicht tun. Vertrauen gegen Vertrauen. Er⸗ ledigen Sie die Angelegenheit mit Clunet, will ich Ihnen gern täglich zwei Stunden ſitzen. Einverſtanden?“ „Mit Herz und Hand. Her Ihr Patſchhändchen, Mata, damit ich das meine— ſehen Sie ſich das Ding mal an— zu feierlichem Schwur hineinlege.“ Sie ſtanden Hand in Hand. Sie ſahen ſich an. Ihm wurde warm. „Mon Dieu,“ ſagte er.„Der Mund iſt ſchon ſchön, ſchöner noch ſind Ihre Augen.“ „Sie müſſen nicht alles ſehen, Monſieur.“ „Auch der Himmel iſt für alle da, Mata.“ „Sie werden ſchwärmeriſch. Es wird Zeit, daß ich gehe. — Wann ſoll ich wiederkommen?“ Aſſire ſeufzte. „Morgen.“— Dann beſann er ſich.—„Nein, Ueber⸗ morgen,“ ſagte er.„Morgen habe ich in Sachen Mata Hari zu tun.“ „Wirklich?“ Er nickte nur und ſchob ſie ſanft über die Schwelle. „Uff,“ machte er.„Iſt das heiß hier,“ öffnete aber doch kein Fenſter, ſondern trank einen Cognac. ** * Aſſire hielt Wort. Abreſſ erkundigte ſich zunächſt im Büro Clunets nach deſſen reſſe. Dann rief er ihn an. „Seit neun Monaten warte ich auf die Unbekannte,“ hatte Clunet geſagt.„Alles iſt fertig. Morgen bin ich bei Ihnen. Beſtellen Sie die Dame auf drei Uhr.“ a beratung.— Kommen Sie nur. Pferdemarkt zugetrieben: 150 Arbeitspferde, 85 Schlacht⸗ pferde. Bezahlt wurden pro Stück in Rm.: Arbeitspferde 1200 bis 1800; Schlachtpferde 40 bis 140. Der Handel war in beiden Gattungen langſam. „Geht nicht,“ hatte Aſſire erwidert.„ geſſen, nach ihrer Wohnung zu fragen.“ „Tut nichts. Ich komme trotzdem.“ „Hat der es eilig,“ hatte der Maler gedacht, den Hörer an⸗ gehangen und war nach Hauſe gegangen. Jetzt erwartete er Clunet. Pünktlich auf die Minute erſchien der Alte, machte gar keine Umſtände weiter, ſondern rückte ſofort nach der Be⸗ grünes mit der Frage heraus: „Wie kommen Sie zur Bekanntſchaft der... Wle hieß ſie doch?“ Ich verſtand Sie nicht recht am Apparat.“ „Mata Hari.“ „Mata Hart klingt gut!— Alſo wie, Herr Aſſtre?“ „Sie kam zu mir auf Empfehlung Guillaumets,“ ant⸗ wortete er und erzählte den Hergang. „Und was ſagen Sie zu ihr?“ „Chateau⸗Lafitte Original, wie ihn nur Könige in den Kellern haben.“ Clunet kicherte. „Sehr gut geſagt, mein Lieber. Ausgezeichnet!“ 955 ſpitzte den Mund. als ſchmecke er den Wein auf der Zunge „Und wollen wir ihr die Hände unter die Füße legen, ſie lancieren?“ fragte er. „Selbſtverſtändlich wollen wir das,“ knurrte Aſſire„Hätte ſie zwar lieber ganz für mich gehabt. Hat mir aber doch pro Tag wenigſtens zwei Stunden zugeſagt. Da“— er nahm die geſtern vollendete Skizze aus der Mappe—„wie gefällt Ihnen das?“ Clunet ſtarrte auf das Bild. Er ſchwieg. Dann nickte er „Zum Andenken, Herr Clunet, wenn Sie mögen,“ ſagte Aſſtre und der Alte drückte ihm die Hand. Sorgfältig barg er das Blatt in der Aktentaſche. Bei dieſer Gelegenheit brachte er die beiden Partituren heraus. „Die laſſe ich hier,“ ſagte er.„Morgen iſt ja General⸗ ollen Sie mitkommen, Herr Aſſire?“ „Sollten wir uns nicht lieber klar werden über...“ „Unterwegs mein Lieber,“ fiel Clunet ein.„Unterwegs! Ich bin mir ſeit neun Monaten klar. Da ging Aſſire mit.(Fortſetzung folgt.) Aus Heſſen. Darmſtadt.(Wöchnerinnen heim des Alice⸗ 90 495 Am 1. Oktober d. J. wurde das„Woch. nerinnenheim des Alicehoſpitals in der Dieburger Straße eröffnet. Das Heim iſt in einem beſonderen Neubau, voll⸗ ſtändig getrennt von den Krankenabteilungen, unterge⸗ bracht. Es ſind Zimmer mit einem, zwei und mehreren Betten vorhanden(drei Verpflegungsklaſſen), ſo daß allen Wünſchen entſprochen und den wirtſchaftlichen Verhältniſ⸗ ſen Rechnung getragen werden kann. Die Einrichtung des Entbindungszimmers entſpricht allen neuzeitlichen hygie⸗ niſchen Anforderungen, ſo daß auch alle operativen Ein⸗ grüffe vorgenommen werden können. Die Ausſtattung der Wöchnerinnenzimmer iſt ebenſo hygieniſch wie geſchmack⸗ voll. f Darmſt dt.(Umbeſetzung im heſſiſchen Verwaltungsgerichtshof.) Das heſſiſche Ge⸗ ſamtminiſterium hat den vortragenden Rat im Miniſte⸗ rium des Innern, Oberregierungsrat Ludwig Schwamb in Darmſtadt und den Kreisdirektor Karl Hemmerde in Dieburg für die Dauer des von ihnen zurzeit bekleideten Amtes zu Mitgliedern des Verwaltungsgerichtshofes er⸗ nannt. Darmſtadt.(Verſtärkter Vogelſchutz in Hefen Der Tierſchutzverein für Heſſen beabſichtigt zum Zwecke eines verſtärkten Vogelſchutzes in ganz Heſ⸗ ſen die Beſchaffung von geeigneten Niſthöhlen und deren Abgabe an die heſſiſchen Schulen. In Betracht kommen die Schulhöfe und Schulgärten in etwa 900 heſſiſchen Gemeinden. Die Niſtſtätien werden den Gemeinden zu ermäßigtem Preiſe überlaſſen. Manz.(Vergehen gegen das Weinge⸗ ſetz.) Der Volksſchullehrer Kapeſſer aus Harnheim hatte ſich wegen Vergehens gegen das Weingeſetz, Betrug und Pfandverſchleppung vor dem Mainzer Amtsgericht zu verantworten. Kapeſſer, der ſchon mehrere Male vorbe⸗ ſtraft und wegen Weinfälſchung bereits ſtrafverſetzt wurde, führte die Geſchäfte ſeiner verwitweten Mutter in Harn⸗ heim. Durch amtliche Stellen wurden ſchwere Anter⸗ ſchleifungen und Anregelmäßigkeiten feſtgeſtellt. In einer Verhandlung, zu der zehn Zeugen und drei Sachverſtän⸗ dige geladen waren, wurde Kapeſſer zu 20 Tagen Ge⸗ fängnis, 1000 Reichsmark Geldſtrafe und nochmals 200 Reichsmark Geldſtrafe verurteilt. Lützelſachſen.(Weinleſe an der Bergſtraße.) Im hieſigen Rebgelände haben die Winzer mit dem Herbſt des Burgunders begonnen. Die Moſtgewichte betragen zwiſchen 97 und 90 Grad nach Oechsle. Der Jahrgang 1928 des Lützelſachſer Roten entſpricht ſomit einem der edelſten Burgunderweine des letzten Jahrzehnts. Die Traubenmenge iſt nicht allzu bedeutend, jedenfalls aber beſſer als in den beiden Vorjahren und zwar läßt ſich bis jetzt durchſchnittlich ein halber Herbſt feſtſtellen. Der Herbſt der weißen Trauben nimmt erſt in ſechs bis acht Tagen ſeinen Anfang. Es fanden ſich, zahlreiche Käufer aus Mannheim, Heidelberg, Weinheim und Bensheim ein. Für 20 Liter Burgunder(ie ein Eimer) wurden 26 bis 20 Mark angelegt(gegen 15 bis 18 Mark im vergangenen Jahr). De“ Preisunterſchied iſt darauf zurückzuführen, daß der 1928er Lützelſachſer Rote die früheren Jahr⸗ gänge bei weitem übertrifft. Inden übrigen Ortſchaf⸗ ten der Bergſtraße, wie Leutershauſen, Großſachſen, Ho⸗ henſachſen, Laudenbach uſw., iſt der Weinherbſt in den nächſten Tagen zu erwarten. Die Gräflich Berkheim'ſche Verwaltung wird mit dem Weinherbſt auf ihrem Reb⸗ gelände in Weinheim und Leutershauſen erſt. in drei bis vier Wochen nach Anhalten der milden Witterung be⸗ ginnen, damit durch die Spätleſe die Moſtgewichte ge⸗ hoben werden. Gleßen.(Reichstagung des Bundes„Haus und Schule Vom 7. bis 9. Oktober fand hier die diesfährige Reichstagung des Bundes„Haus und Schule ſtatt. Nach einem Feſtgottesdienſt und Begrüßungsabend folgten die Hauptverſammlung, Führer- und Vertreter⸗ tagung. Bad Nauheim.(Die Frequensziffer Nau⸗ heims.) In der Zeit vom 28. September bis 4. Ok⸗ tober ſind 563 Kurgäſte in unſerer Badeſtadt angekom⸗ men. Der Geſamtbeſuch unſeres Bades betrug am 4 Oktober 37675 Perſonen: anweſend waren am gleichen Tage noch 2549 Badegäſte. Die Geſamtſumme der vom J. Januar bis 4. Oktober abgegebenen Bäder beläuft ſich auf 396 661 einſchließlich 13658 Freibäder. Naturſchutzausſtellung in Darmſtadt. Das Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen veranſtaltet im November in den Räumen des Landes— muſeums eine Naturſchutzausſtellung, um unſer ganzes Volk auf die hohe kulturelle Bedeukung des Naturſchutz⸗ gedankens hinzuweiſen. Die Ausſtellung gliedert ſich in die beiden Teile„Naturſchutz und Schule“ und„Natur⸗ denkmäler unſerer Heimat“. Den Grundſtock des erſten Teiles bildet die gleichnamige Ausſtellung der ſtaat⸗ lichen Naturdenkmalpflege in Preußen, die Herr Direktor Tr. Schoenichen(Berlin) in dankenswerter Weiſe uns zur Verfügung geſtellt hat. Sie gibt uns wertvolle Winke und Anregungen darüber, wie die Jugend zur frommen Achtung vor den Schöpfungen der Natur zu erziehen iſt. Der zweite Teil der Ausſtellung wird in zahlreichen Na⸗ turaufnahmen zeigen, wie reich unſere heimiſche Natur an Naturdenkmälern aller Art iſt, und wird auch die dro⸗ hende Gefahr der Vernichtung unerſetzlicher Naturſchön⸗ heiten vor Augen führen. Die Forſtabteilung des hef⸗ ſiſchen Finanzminiſteriums, die von jeher für alle Natur⸗ ſchutzfragen größtes Intereſſe bewieſen hat, hat aus ihrem Archiv ein reichhaltiges Material von Photographien ge⸗ ſtiftet. Während der Ausſtellung, die vorausſichtlich am 10. November eröffnet wird, ſind noch Lichtbildervorträge geplant ſowie Vorführung des Vogelbergsfilms, den Schulrat Lorentz(Lauterbach) in jahrelanger unermüdli⸗ cher Arbeit geſchaffen hat. Alle Freunde unſerer hei⸗ miſchen Natur, die Gegenſtände oder Bilder beſitzen, die für die Ausſtellung ſich eignen(beſonders vergrößerte Photographien bemerkenswerter Bäume, einheimiſche Pflanzen und Tiere, geologiſche Naturdenkmäler, Land⸗ ſchaften), werden im Intereſſe der guten Sache gebeten, dieſe für die Ausſtellung zur Verfügung zu ſtellen und ſich zu dieſem Zweck baldigſt mit der Ausſtellungsleitung (Profeſſor Dr. Spilger, Darmſtadt, Pädagogisches In⸗ ſtitut) in Beziehung zu ſetzen. —.— e eee Kauft am Platze! Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 9. Oktober. Unſere Witterung ſteht ſeit mehreren Tagen unver⸗ ändert unter dem Einfluß des kontinentalen Hochdruck. gebietes, das nunmehr von Weſten her durch Druckwel⸗ len langſam abgebaut wird. Da wir jedoch zunächſt noch auf der Vorderſeite der ozeaniſchen Tiefdruckgebiete ver⸗ bleiben, können wir mit Fortdauer des milden und trok⸗ kenen Herbſtwetters rechnen. ö a Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch; Fortdauer des milden und trockenen Herbſtwet⸗ ters, in Aufklärungsgebieten leichter Nachtfroſt, lokale Morgennebel. Der Milchtopf. Jeder wohl kennt die ſchöne Fabel von der Bauers⸗ frau Maxtha, die„gehörig aufgeſchürzt, mit ſtarken Schritten“ zur Stadt ging, um ihre Ware feilzuhalten. Ein Topf voller Milch war es, den ſie auf dem Kopfe trug und deſſen Inhalt ſie verkaufen wollte. Während ſie ging, rechnete ſie aus, was ſie mit dem Erlös machen würde, ſie ſah ſich ſchon als 0 0 0 einer ſtattlichen Hühnerſchar, eines Schweines und ſogar einer Kuh mit Kälbchen. And vor Freude hüpfte ſie auf— und— da lag der Topf. Die Neunmalweiſen werden ſagen:„Baue keine Luft⸗ ſchlöſſer, dann können ſie dir nicht einſtürzen“. Ja, ſie haben wohl recht und die, die nach ihnen handeln, wer⸗ den vielleicht entſchieden mehr im Leben erreichen, als die, die nach der Art der Milchtopf⸗Martha tun. Und doch, ich kenne viele, die des Lebens Anerfreulichkeiten nur er⸗ tragen und nicht im trüben Alltag verſinken, weil ſie immer einen Milchtopf mit ſich tragen. Wieviele nicht, die im öder Alltagseinerlei mühevoller Berufsarheit ver⸗ zweifeln würden, wenn ihnen nicht irgendeine Idee, die ſich ausſpinnen läßt, die von einem angenehmen Bilde zum anderen führt, ſchöne Hoffnungen erweckt! Und ehe man ſichs verſieht, iſt bei ſolchen Gedanken der Weg zurück⸗ legt und man nimmt vielleicht noch ein wenig frohe Stim⸗ pf 05 11 0 10 1 mit dieſem„Milch⸗ topf“ verdankt, an ſeine Arbeit. 5 1 5 Und geht auch meiſt das ſchöne Zukunftsbild gleich wie Marthas Topf in Scherben,„etwas hoffen muß das Herz“, denn Hoffnung, Erwartung verleiht der Seele Spannkraft. Darum erſcheinen uns auch keine anderen Tage ſo reich, wie die mit Vorfreude ausgefüllten. And wer weiß, vielleicht bleibt der„Milchtopf“ doch einmal ganz und die Pläne werden doch einmal Wirklichkeit, und all das Vorfreuen hat dadurch einen Sinn bekom⸗ men. Und um dieſer Möglichkeit willen lohnt es ſchon, den Weg mit dem Milchtopf immer von neuem zu machen, immer von neuem Luftſchlöſſer zu bauen, und ein wenig von beſſerer Zeit zu träumen. Nur darf man dabei nicht allzuſehr vom Pfade der Wirklichkeit ſich entfernen und muß, wenn es ſein muß, auch feſt auf dem Boden ſtehen können., — PVorſicht beim Schlafen in geheizten Raamen. Schon iſt der Herbſt mit Rieſenſchritten ins Land ge⸗ zogen. Rauhe Nebel und eiſige Kälte begleiten die immer länger werdenden Nächte. Gottlob, wer da ſchon genug Brennmaterial für den Winter hat und ſich ein warmes Stübchen heizen kann. So ungefährlich und heimlich aber der kleine Ofen im Zimmer, der Herd in der Küche ſcheint, gerade ſo gefährlich können ſie bei Anachtſamkeit und Unwiſſenheit werden. Vielen ſchon ſind ſie zum Ver⸗ hängnis geworden und vielen noch werden ſie, trotz aller Mahnungen, trotz der abſchreckenden Beiſpiele in der Praxis zum Verhängnis werden. Verfügt nämlich der neu in Betrieb genommene, den ganzen Sommer über unbeachtete Ofen nicht über genügend Luftzufuhr, ſo ent⸗ wickelt ſich während des Abbrennens aus den Kohlen und dem ungenügenden Sauerſtoff, das ſo gefürchtete unheim⸗ liche Kohlenorydgas, das ſchon bei ganz geringer Kon⸗ zentration im Raum erhöhte Herztätigkeit, Schwindel, Kopfſchmerzen und Stickung im Gaumen hervorruft und bei Einatmung durch den Schlafenden unbedingt den Tod verurſacht. Die große Gefahr des Gaſes beſteht eben darin, daß es durch keinerlei Anzeichen, wie durch inten⸗ ſiven Geruch uſw. ſein Entſtehen verrät. Schutzlos iſt ihr der Schlafende ausgeliefert und wehe dem Unvor⸗ ſichtigen, der vor dem Schlafengehen aus Ueberängſt⸗ lichkeit ſämtliche Klappen des Ofens ſchließt, um ein Herausfallen der Kohlenſtücke auf den Teppich zu verhü⸗ ten, oder ein raſcheres Erlöſchen des Feuers zu bewerkſtel⸗ ligen. Er muß ſeinen Leichtſinn mit dem Tode bezahlen. Nur der Zufall kann ihn retten, wenn er noch rechtzeitig erwacht und inſtinktiv zum Fenſter eilt. Darum niemals ſämtliche Ofenklappen ſchließen, ſolange noch Feuer brennt und womöglich überhaupt vermeiden, in geheizten Räu⸗ men zu ſchlafen. Es iſt viel geſünder, billiger und ſicherer. „ Eutſtehung der Nähmaſchine Heute Abend ab 8 Uhr 1525 151 Central⸗Theater eine koſtenloſe Filmvorführung über die Entſtehung der Nähmaſchine ſtatt, wozu die geſamte Einwohnerſchaft insbeſondere die Frauenwelt herzlichſt eingeladen iſt. 0 e Eine ſchwimmende Kirche. Sogenannte Schif⸗ ferkirchen, d. h. Kapellen in feſtverankertem Boden gibt es in Deutſchland überall da, wo Flußſchiffermiſſion und Hafenmiſſton getrieben wird. Auf einen neuartigen Ge⸗ danken aber iſt man jetzt in Rorwegen gekommen, wo von den weitzerſtreuten Schären und Holmen eine Klrche oft ſehr ſchwer zu erreichen iſt und deshalb manche Kin⸗ 1 1 kene Ehen uneingeſegnet bleiben. Des⸗ halb will ein norwegiſcher Pfarrer ein Schiff bauen, das wie ein Kirchenraum eingerichtet iſt, damit von Inſelchen zu Inſelchen fahren, darin Gottes dienſt halten und die notwendigen Amtshandlungen vornehmen. Eine Bücher ⸗ ei und eine Apotheke ſoll ebenfalls in dieſem Schiff vor⸗ handen ſein, beides ſicher ſehr erwünſcht für dle einſam wohnenden Inſelleute. Sport und Spiel. Kreis Unterbaden Sportvereinigung 1.— Friedrichsfeld 1. 5 2. 7* 2. 0 3.— 1 3. 1:3 Nun hat auch Viernheim das Schickſal erreicht ge⸗ worden zu ſein, geſchlagen trotz beſſerem Spiele, e mit alen erlaubten und unerlaubten Mitteln 1:2 1:3 der noch erbitterter gerungen wurde. Und gerade hier ſpielten ſich die da 7 en des Kampfes ab, die da waren: b.„Kiß 2. geht mit einen Vorlage durch, verliert aber 2 Meter vor dem Tore den Ball. 6. Min. Gölz gibt zu dem nach außen gelaufenen Schmitt, deſſen halbhohe 55 kommt ſchön zur Mitte, Stumpf iſt zur Stelle und mit direkt aus der Zuft gefaßten Drehſchuß gibt er ſeinem Verein die Führung 1:0. Weit über 400 Viernheimer brüllen, ſchreien, defubeln den Erfolg. 1 Min ſpäter wieder iſt Kiß 2. durchgegangen, ſchwach ſchteß er auf das verlaſſene Tor, langſam ſpringt der Ball der Torlinie entgegen und auf derſelben bleibt die Kugel im Sande ſtecken Und wieder 1 Min. ſpäter, Hotz bringt den Ball nicht weg, ſein Rückſpiel iſt zu ſchwach, Schmitt ſtürzt aus dem Tor, doch ein Fried⸗ richsfelder iſt ſchneller, über ihn hinweg ſenkt ſich lang⸗ ſam das Leder zum Ausgleich 1:1. 18 Min. Strafſtoß von linls, Schmitt will fauſten, doch irgend ein Kopf iſt ſchneller am Ball und 2: 1 ſteht das Spiel. 5. Min. ſpäter: Ungemein roh tritt ein Friedrichsfelder auf den am Boden liegenden Torwächter Schmitt, der verletzt bis zum Schluſſe ausſcheidet. Viernheim hatte verloren. Aber trotzdem, Kopf hoch, es iſt eine ehrenvolle Nieder⸗ lage mit der man rechnen mußte, auch Friedrichs feld geht nicht ungefchoren durchs Ziel, noch winkt der Endſieg. Vereins nachrichten der Sportvereinigung: Donnerstag: Spielausſchußſitzung, ½9 Uhr Hal⸗ lentraining der 1. Mannſchaft(im Sportdreß), un⸗ bedingtes Erſcheinen eines jeden iſt erforderlich. Freitag: Allgemeine Spielerzuſammenkunft. Sonntag, den 14. Oktober: 6. Verbandstreffen gegen Feudenheim auf dem Waldſportplatze. D. J. K.⸗ Sportſchan Viernheim gewinnt gegen Lorſch 3: 1(1:0) Der große Kampftag iſt vorbel. Mit ihm fand ein Spiel ſeinen Abſchluß, das die Achtung eines jeden Sportlers verdient und ohne Ueberhebung als vollwer⸗ tiges Ligaſpiel angeſehen werden kann. Unſere Blau⸗ Weißen ſchlagen den alten, ſchon immer ſehr gefürchteten Rivalen mit einem glänzenden und wohlverdienten Re⸗ ſultat. Lorſchs Mannſchaft war in ſeiner Stärke deſetzt wie noch nie zuvor. Auch der bekannte Fritz Appel, der zur Allemania Worms übergehen wollte, war dabei. Die Viernheimer Elf in ihrer neuen Aufſtellung hat ihre Feuerprobe gut beſtanden. Auch Pfenning fand ſich in der Mannſchaft ſehr ſchön zurecht. Der Kampf war ent⸗ gegen den früheren ein äußerſt fairer, aber auch ein von Anfang bis Schluß ſcharfer und angeſpannter. Buſalt hatte einen Glanztag und an dem ſiegbringenden Verlauf einen guten Anteil. Die Verteidigung mit Adler und Hofmann Ed. beſetzt, wächſt immer mehr zu einem Boll⸗ werk heran. In der Läuferreihe ſtachen Schmitt J. und der alte nie verſagende Kämpe Hofmann B. angenehm ab. Beikert ſetzte ebenfalls mit voller Kraft ein. Bei der neuen Sturmbeſetzung iſt eingetroffen, was die Vor⸗ ſchau bei dem Beginn der Verbandsſpiele ſchrieb. Die angewandten Steilvorlagen bewährten ſich gut und ſind für die Folge ſtets anzuwenden. Effler, der auf dem Rechtsaußen prächtige Sachen zeigte, wird wohl auf dem Platz des abweſenden Hans Kiß bleiben müſſen. Auch der z. Zt. kranke Kaſpar Hofmann findet in Sommer einen würdigen Vertreter. Ein neuer Zug geht durch die Reihen der DJK-Leute. Mit voller Zufriedenheit verließen annähernd 400 Zuſchauer den Platz u. werden ſicher mit noch vielen anderen in kommender Zeit den DIg.⸗Platz recht oft beſuchen. Zum Spielverlauf: Dem Schiedsrichter Held, Bürſtadt ſtellten ſich pünktlich die beiden Mannſchaften. Die Pfeife ertönt und ſchon entfallen ſich alle Kräfte. Viernheim hat An ⸗ ſtoß, muß aber beim 2. Mann ſchon den Ball an Lorſch abgeben. Abwechſelnd liegt B. und ſein Gegner im Angriff. Da ein Zwiſchenfall. Lorſch fängt den Tor- anſtoß ab, raſt mit dem Ball davon, ein Glück, daß er an der oberen Torlatte landete und zurückprallte. Die Einheimiſchen erkannten, um was es ging und ließen keine Kräfte unbenutzt. Verſchtiedene Chancen werden ausgelaſſen, vielleicht durch das Anfangs zögernde Ein⸗ greiſen des jungen Kiß J., der aber ſpäter die Freude aller Zuſchauer wurde. Er nahm ſeine Sache ernſter und nicht lange währte es, da konnte er nach gutange⸗ legtem Angriff den erſten Treffer für die blauwelßen Farben buchen. B. dadurch geſtärkt, ſetzt von neuem an. Aber auch Lorſch kämpft unentmutigt weiter. Immer ſpannender wirds auf dem Feld. Noch einmal hatte B. Gelegenheit das Reſultat günſtiger zu geſtalten, aber der bekannte Appel, in dem Lorſch und alle die ihn kennen einen ſchwer zu erſetzenden Torwart ſehen, ver⸗ hindert weitere Erfolge. Halbzeit 1:0. Die Seiten werden gewechſelt. Gleſch nach Wiederbeginn des Sptels gings dei den Einheimiſchen mit voller Kraft ans Werk. Der Erfolg blieb auch nicht aus. Schon in der 2. Min. mußte Appel einen Prachtſchuß von Mandel, der eine Vorlage von Pfenning gut ausnutzte, paſſieven laſſen. Es entſtehen weitere Situationen bald vor dem Tor der Blauweißen, bald vor dem Lorſcher Tor. Schon glaubte V. ſelnen 3. Treffer durch M. buchen zu können, aber der Ball ging direkt auf die Torkante und vorbei wars mit der Freude. Lorſch nutzt ein kurzes Nachlaſſen der V. aus und konnte dabet zum Threntore gelangen, das hätte vermteden werden können, wenn der Ball bei dem zu weiten Aufrücken nicht verloren worden wäre. Zeitweiſe Nachlaſſen der Kräfte beiderſetts. Es geht dem Ende zu. Endſpurt wird eingeſetzt und es gelang den Einheimiſchen dabet, Lorſchs Niederlage endgültig zu beſiegeln. Sommer flankt von links direkt auf den Tor⸗ wart Lorſchs, der den Ball aus der Hand gleiten ließ und der muntere, kleine Kiß an Ort und Stelle ſchlebt ohne Mühe ein. Noch wenige Minuten anſtrengendes Kämpfen und der Schluß pfiff verkündete den wohlver⸗ dienten Sieg der Viernheimer. Der Schiri leitete zu voller Zufriedenheit. Die 2. Mannſchaft gewann eben⸗ 15 ge. kämpfenden Gegner. Nach elner torloſen hartnäck kamen Halbzeit, kam die 2. Hälfte des Spieles, in falls gegen Lorſch 2. mit 2:3 Toren. el.