Wederholung N 3 4. Wenn die Glocken läuten 15 2 nachm. ½4 Uhr Wiederholung Thester- Abend der Marian. Jùnglings- Sodalſtät Viernheim am Sonntag, den 14. Oktober Motto: Wenn Du noch eine Mutter hast, so danke Gott und sei zufrieden. 0 PROGRAMN: — I. Teil— I. Das Erkennen V. J. N. Vogl 2. Die Schnitterin. 5 5 V. Gust. Falke Wie dankbar bin ich meinem Mütterl, daß es mich beten hat gelehrt v. Osk. Klose V. J. Wipfli — II. Teil— Prolog „Wenn Du noch eine Mutter hast“ Lebensbild aus der Gegenwart in 4 Aufzügen von Heinrich Houben. Alle Mitglieder, Freunde und Gönner der Sodalität sind freundlichst eingeladen. J. Platz(nummeriert) 1 Mk., 2. Platz 80 Pig. Der Vorstand. Sonntag Kinder- Vorstellung ...——K—.—..̃ ˙ m ̃ ˙ͤꝛÄ ˙—*... S e Betr.: Ergänzungs- und Erſatzwahlen 1928; Lorſcherſtraße 8 Rathaus ſtraße 50 Neue Muri⸗ ider i g 0 hergeſtellt, zart und weißfleiſchig in pikanter Sauce Bismarkheriuge, Rollmops, Bratheringe 1 Liter Doſe 90 Pfg. 5% Rabatt f 1 allederhaler in allen Preislagen zu haben bei edurlkart Se hkebüarenhanllüng, Kräftiger, zuverläſſiger Lehkling geſucht, von 15— 17 Jahre bevorzugt Valt. Winkenhach Schloſſermeiſter 1 Einleg⸗ ſchwein Valt. Haas Alexanderſtraße 46. frzbſe Kablian, Peter Roſchauer Bratheringe, Bismarkheringe Freitag * 8 — Brat ch ell fiſch e, Fiſch fi le . Sdlsb. U. Fuller. Nalollein zu verkaufen lich. Faltermann 2. u. Hansſtraße 17 Süßbücklinge Rollmöpſe Lebensmittelhaus liefert Verlag des „Zum Rebſtock“. Volkschor Mitglied des Deutſchen Arbeite rſängerbundes. Paahale in mod. Ausführung „Mornn. Anzeiger“ Ehrliches anſtändiges Mädchen für den Haushalt zu 2 Leuten nach Frankfurt geſucht. Zu melden bei Froſchauer Heute Mittwoch abend Gingſtunde unter Mitwirkung der Soliſtin. 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Heute Mittwoch Abend Vorſtands⸗ und Mitgliederverſammlung bei Kamerad Neff in der„Eintracht“. Tagesorduung: Führertagung in Frankfurt u. Einheitskleidung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. fatfahrer- Verein Eintracht — Donnerstag Abend pünktlich I 7/8 Uhr im Vereinslokal * UAebungsſtunde für die Reigenfahrer. a Vollzähliges Erſcheinen erwartet a Der Fahrwart. A. R. u. K. B. Solidarität— Ortsgruppe Wanderer Heute Abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthaus zum„Fürſt Alexander“. Hierzu er— wartet vollzähl. Erſcheinen Der Vorſitzende. Winter kartoffeln Gelbe Induſtrie ſind verladen und treffen im Laufe der Tage hier ein Zentner ab Staatsbahn 4.70 Mark frei Haus 4.85 Mark. Beſtellungen werden noch angenommen. Ausgabe gebe bekannt. Heinr. Falter mann, Die ehemaligen Kameraden von? Erbach laden zu einer Wiederſehensfeier auf Sonntag, den 14. Ontober nòach Erbach ein. Bequeme Ver⸗ bindung über Heppenheim mit dem — Auto. 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Volksblatt) 2 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. . bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. de Werres rungen FFFFFFFFFTFT ee 238 1 5 Donnerstag, den II. Oktober 1928 45. Jahrgang e—— 7 Je Neues in Kürze. e: Die deutſche Regierung hat gegen die polniſchen Weſtmarkenvereins in Warſchau Schritte unternommen. e Ueber den Start des Zeppelins iſt noch keine end⸗ gültige Entſcheivung getroſſen worden. Er ſoll nach Mög⸗ lichkeit Donnerstag früh ſtattfinden. ꝛ6: Bei einer furchtbaren Baukataſtrophe in Prag ſind nach polizeilichen Berichten bisher 21 Tote feſtgeſtellt worden. 282 Gegen die Verhaftung des Pariſer Vertreters der Hearſtpreſſe proteſtiert auch der engliſckh⸗amerikaniſche Preſſe⸗ verband, während das frauzöſiſche Außenminiſterium ſich zu rechtfertigen verſucht. 1: Von engliſcher Seite wird die Stellung Italiens der engliſchsfranzöſiſchen Entente gegenüber und auch in der Frage der Rheinlandräumung als ſtark bezeichnet, Hetze des diplomatiſche Dr. Luthers Leitſätze. e Die neue Staatstheorie des früheren Reichskanz⸗ lers Dr. Hans Luther liegt in ihren Leitſätzen und in ihrer Begründung vor uns. Sie geht von dem geltenden Recht aus und ſucht ein neues Reichsrecht hinſichtlich der Beziehungen des Reiches zu ſeinen Ländern zu ergründen. Für die Leitſätze zeichnet er freilich nicht allein. Füh⸗ rende Köpfe unſeres Wirtſchaftslebens, hervorragende po— litiſche Perſönlichkeiten und ſelbſt einige Vertreter rechts⸗ und ſtgatswiſſenſchaftlicher Fakultäten pflichten ihm bei. Der Lutherbund iſt revolutionär. Seine Leitſätze erin⸗ nern nachdrücklich an den Erlaß des preußiſchen Königs Friedrich Wilhelm IV. vom 21. März 1848:„An mein Volk und die deutſche Nation“, namentlich an die beiden Säge:„Ich habe heute die alten deutſchen Farben ange— nommen und Mich und Mein Volk unter das ehrwürdige Banner des deutſchen Reiches geſtellt. Preußen geht fortan in Deutſchland auf.“ Der Bund zur Erneuerung des Reiches verlangt, daß Preußen im deutſchen Neiche aufgehoben wird, wohlgemerkt, nicht in Deutſchland, denn ſoweit denkt der Lutherbund noch nicht. Oeſterreich und das Problem des Anſchluſſes liegen völlig außerhalb ſei⸗ ner Ideen. Worauf es ihm ankommt, iſt die Verreich⸗ lichung Preußens. Alle anderen Länder können ſich dem Reichs ande anſchließen. Wohl ſollen die„im Ge⸗ menge mit dem Reichslande liegenden“ Gebiete mit die⸗ ſem verbunden werden, aber die ſüddeutſchen Länder und Sachſen ſollen ihrem Weſen nach fortbeſtehen. Halbheit iſt das charakteriſtiſche Merlmal, das auf dieſen Leitſätzen laſtet. Es iſt eine aller Geopolitik hohn⸗ ſprechende Halbheit, die Hanſaſtädte Hamburg und Bre⸗ men, die tatſächlich ſchon ſeit Jahrzehnten weiter nichts als Provinzſtädte des Reiches ſind, zu eigenen Provinzen geſtalten zu wollen, eine vollendete Halbheit, die gegen⸗ wärtigen Grenzen der preußiſchen Provinzen nicht zweck⸗ entſprechend abändern zu wollen, eine ungereimte Halb⸗ heit, die provinziale Eingliederung der Kreiſe Wetlas und Schaumburg ſpäterer Geſetzgebung anheim zu ſtel⸗ len, aber die Höhe der Halbheit wird erklommen, wenn „ganze Arbeit“ nur mit Preußen gemacht werden ſoll, indem eme keſtloſe Verſchmelzung und Eingliederung der preußiſchen Miniſterien in die entſprechenden Reichsmini⸗ ſterien erfolgt, während„die Möglichkeit der Belaſſung von Sonderrechten, z. B. auf organiſatoriſchem und finan⸗ ziellem Gebiet“ für Bayern„durchaus gegeben“, bleibt. „Preußens Preſtige erfordert eſt,“ leſen wir in der Be⸗ gründung,„daß es als erſtes Land entſchloſſen 115 geht. Es würde damit die größten moraliſchen Erobe⸗ rungen auch in anderen Teilen des Reiches machen und zweifellos eine Reihe von kleineren und mittleren Län, dern auch zu ähnlichem freiwilligem Anſchluß bringen. Sollte Preußen und ſein Landtag ſich den Wünſchen des Bundes 1 verſagen, dann könnte, wie die Be⸗ gründung der Leitſätze androht,„letzten Endes auch durch einen Volksentſcheid“ nachgeholfen werden. Auch die Er⸗ wägung könnte Grund file Bahn ſcha unbeſtreitbaren Kompetenz klare Ländern.„Hier gegen den uüben, würde mehr Schaden als Nutzen ſtif⸗ ben Nes e a alles in der Begründung der Leit⸗ fätze dicht beieinander. Wahrhaftig eine tiefgründige Taktik! g iginell iſt auch die Feſtſtellung: Außenpolitik, Wehrmacht, Eiſlnhabn, Poſt, Finanzierung der Waſſer⸗ ſtraßen und vor allem die eſamte Verwaltung der 1 707 ten und indirekten Steuern haben die übrighleibenden 10 5 well end deten Zalſunge dige gelhes Jömnen 0 6 rekten ö 17 050 10 Gem nd ſie 15 re Verwaltung in er bisherigen Platz greifen, daß der Reichstag auf ft. Anders liegen die Verhältniſſe, wie uns die gleiche Begründung verſichert, in einigen ſüddeutſchen die gleiche Begr 1 5 Willen eines großen Teils der Bevölkerung im Wege der Reichsgeſetzgebung einen Wenn wir dennoch ein weiteres Wort verlieren, ſo geſchieht es, weil die Kulturfragen, deren Pflege ſeither den Ländern im weſentlichen vorbehalten iſt, von den Leitſätzen und ihrer Begründung nahezu übergangen wer⸗ den. Bei der Vertruſtung unſerer Induſtrie, der Inter⸗ nationaliſierung unſeres Wirtſchaftslebens und der Ame⸗ rikaniſierung unſerer deutſchen Volkswirtſchaft lautet die deutſche Frage der Gegenwart und nächſten Zukunft, die am vordringlichſten iſt, wie erhalten wir unter den gegebenen Verhältniſſen und Entwicklungstendenzen unſere deutſche Kultur? Wir bedauern, daß wir auf Grund der neueſten Veröffentlichungen des„Bundes zur Erneuerung des Reiches“ feſtſtellen müſſen, daß für den Luther⸗ bund dieſe Frage offenſichtlich nicht beſteht. 4 Bau beſchäftigten Leuten * 2 i as hätte man diesem verd-- FAichei noch alles verbieten môssen! Jurchtbare Baukataſlrophe in prag Jahlreiche Todesopfer. Prag, 10. Oktober. Hier ſtürzte ein ſechsſtöckiger Neubau vollſtändig ein. Es iſt mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß die Zahl der zu Tode gekommenen Perſonen recht bedeutend ſein wird. Zur Arbeit traten nachmittags 87 Arbeiter an. Außerdem arbeitete auf dem Neubau eine große Anzahl Monteure und Inſtallateure. Davon ſcheinen die meiſten verloren zu ſein, da der ganze ſechsſtöckige Bau in ſich zuſammengebrochen iſt. Schreckensſzenen an der Anfallſtelle. Die Unglücksſtätte wirkt entſetzlich. Wenn eine moderne Fliegerbombe in dem Hauſe geplatzt wäre, könnte es nicht anders ſein. In dem Gewirr von Balken, Schutt, ſtock— werkhohen Betonpfeilern arbeiten N. Militär, Feuerwehr und Arbeiterſchaft N bis zur Stunde fieberhaft, um die noch nicht gänzlich zer⸗ trümmerte Decke des Kellergewölbes zunächſt noch zu ent⸗ laſten, da man immer noch hofft, unter den Schuttmaſſen begrabene zahlreiche Arbeiter zum Teil wenigſtens lebend zu retten. Leider beſteht wenig Hoffnung, noch weitere Lebende zu bergen, dagegen wurden bis 2 Uhr nachts 16 Tote unter den Trümmern 4 ervorgezogen. Ferner fand man blutige Gliedmaßen. Einer 955 Geretteten war nicht ſchwer verletzt, iſt aber durch mehrere Stufen eingeklemmt geweſen und irrſinnig ge⸗ worden. Die Rettungsarbeiten werden dadurch erſchwert, da 8 der ganze Eiſenbetoubau im Gewicht von 800 000 Kilogramm in die zwet unteren Stockwerke zuſammengeſtürzt iſt und eine undurchdringliche Maſſe bildet, die das Straßenniveau um 3 Meter überſteigt. Das Militär und die Feuerwehr können nur mit größten Schwierigkeiten die Aufräumungs⸗ und Rettungsarbeiten durchführen. Nach der Liſte der am laubt die Polizet, die Zahl der wahrſcheinlich noch unter den Trümmern befindlichen To⸗ ten mit wenigſtens 40 annehmen zu müſſen. 5 Eine Arbeitersfrau fand den blutigen Kopf ihres Mannes und lief wahnſinnig ſchreiend mit ihm unter den Trümmern umher, nach den anderen neberreſten ſuchend. dem Straße er unter den Trümmern wurden . Aigen 1 defunden. Ein im Bauhof 2 5 5 ſtehendes Pferdegeſpann wurde zuſammen mit dem Kutſcher verſchüttet. Die Militärärzte, die im Nebenhauſe einen proviſoriſchen Verbandsplatz eingerichtet hatten, arbeiteten fieberhaft die ganze Nacht hindurch. Eine aufgeregte Men⸗ ſchenmenge umlagerte den Unglücksplatz, zu deſſen Ab⸗ ſperrung mehrere Hundertſchaften Polizet zu Fuß und zu Pferde ſowie Militär herangezogen werden mußte. Die Bauleitung Pultzmann und der Maurerpolier Kowarſch eilten in das Haus, als die erſten Anzeichen der Kataſtrophe bemerkt wurden. Sie fanden hierbei den Tod. Der Beſitzer des Neubaues, der Bauunternehmer Jakeſch, erklärte Preſſevertretern, daß er durch die Kataſtrophe faſt ruiniert ſei, da der Bau bis jetzt mehr als 3 Millionen Kronen erfordert habe und nicht verſichert war, und er ſich in den bereits abgeſchloſſenen Mietverträgen verpflichtet hatte, die Räumlichkeiten bis zum 1. Januar 1929 fertig zu übergeben. Die Schuldfrage. Allgemein wird behauptet, daß es ſich bei der Kata⸗ ſtrophe um einen Bau handelt, der in einem wahnſinnigen Tempo aufgeführt wurde. Natürlich kann man vorläufig nicht ſagen, ob das Ingenieurx-Büro, die Bauleitung, der Polier oder ſonſt jemand die Schuld an dem Unglück trägt. Doch dürfte man keinesfalls fehlgehen, wenn man annimmt, daß dieſe durch das Geſetz der Steuererleichterungen bet Neubauten, das bis zum 1. Dezember ds. Js. gilt, erzwungene Schnellig⸗ keit des Tempos auch diesmal ins Gewicht fällt. Vom Bau⸗ unternehmer Prazak wird zugegeben, daß der verwendete Beton ſchlecht war, da er ſelbſt vor wenigen Augenblicken auf der Unglücks⸗ ſtelle feſtgeſtellt habe, daß der Beton an den Bauſtellen in der Hand wie Sand zerbröckelte. Einſprüche gegen Horans Verhaſtung. Franzöſiſche Befürchtungen. O Paris, 10. Oktober. Der hieſige amerikaniſche Geſchäftsträger Armour iſt bei der franzöſiſchen Regierung wegen des Falles Ho⸗ ran vorſtellig geworden. Nach franzöſiſcher Auffaſſung handelt es ſich keineswegs um einen diplomatiſchen Zwi⸗ ſchenfall. Der amerikaniſche Geſchäftsträger habe viel— mehr nur an zuſtändiger Stelle die nötigen Erkundigungen einholen wollen. ö Außerdem begaben ſich zwei amerikaniſche Jour⸗ naliſten zum Quai d'Orſay, um im Namen der in Pa⸗ ris vertretenen amerikaniſchen Preſſe gegen die Aus⸗ weiſung Horans Einſpruch zu erheben. Ferner hat der Verband der anglo⸗amerikaniſchen Preſſe in Paris Pro⸗ teſttelegramme an Briand und Poincare gerichtet, in denen unterſtrichen wird, daß Horan nicht gegen ſeine Berufsehre verſtoßen habe. i In franzöſiſchen Journaliſtenkreiſen fürchtet man, der Fall Horan könne zur Folge haben, daß die hieſigen Vertretungen der amerikaniſchen Zeitungen nach London auswandern, um die engliſche Hauptſtadt zum europäi⸗ ſchen Nachrichtenzentrum für Amerika zu machen. Wie ſich das Quai d' Orſay rechtfertigt. Horan habe ſich als Pariſer Vertreter des Newyork American an die franzöſiſchen Geſetze halten müſſen, gegen die er ſich unbeſtreitbar vergangen habe. Er habe das Geſetz vom 8. April 1886 übertreten, das ſehr ſcharfe Strafen für die Veröffentlichung geheimer Staatsdokumente vorſieht. Horan ſet keinen un⸗ gerechtfertigten Härten ausgeſetzt worden, ſondern habe Duldſamkeit und Langmut genoſſen. Er habe den Quar d'Orſay und die Präfektur um Erklärungen gebeten und man hat ihm zu verſtehen gegeben, daß ſeine Stellung in Paris unmöglich wurde. Keinen Augenblick hat es ſich darum handeln können, die völlige Rechtmäßigkeit des Vorgehens der Regierung zu beſtreiten. Es gebe ſicher keine andere Regierung, die mit der gleichen Zurückhaltung verfahren werde, die fran⸗ zöſiſche Regierung ſei bis zur äußerſten Grenze der Mäßi⸗ gung gegangen. Es gebe in der Angelegenheit aber andere viel intereſſantere Dinge, deren Unterſuchung noch am An⸗ fang ſtehe. Vor allem der perſönliche Fall Hearſt, der eine mehr als ſonderbare Stellung einnehme. ö Am 13. September ſet Hearſt in Paris angekommen. Briand habe ihn offiziell empfangen und zwet Tage ſpäter habe er ein geheimes Dokument entwendet und es mit für England und Frankreich ehrenrührigen Kommentaren ver⸗ öfſentlicht. Dies ſei eine weit ſchwerwiegendere Tat als die Unkorrektheit Horans. Hearſt ſei außer Reichweite.. Man müſſe aber die Perſon des Hauptſchuldigen ſuchen, der das Dokument e habe. Wenn ſich der Pariſer Aufenthalt Horans verlängert habe und er könne ſich noch weiter verlängern, ſo geſchehe dies allein, um die Unterſuchung zu erleichtern, f vie für die franzöſiſche Diplomatie ebenſo intereſſant ſet, für die Juſtiz. a 1 ö 790 Die ſtarke Stellung Italiens. Vor der Veröffentlichung des Flottentompromiſſes. London, 10. Oktober. Das engliſche Kabinett wird 170 in ſeiner heutigen Sitzung fü die ſofortige Veröffentlichung des franzöſiſch⸗ ſengliſchen Gedankenaustauſches über das Flottenkompro⸗ miß entſcheiden. In dieſem Fall ſollen a ö die Antworten Italiens und Japans f in das Weiß buch einbezogen werden, deſſen Veröffent⸗ lichung ſeit einiger Zeit als ziemlich ſicher angeſehen wird. Ein Korreſpondent bezeichnet es als geradezu über⸗ raſchend, daß die franzöſiſche Regierung unter Bezugnahme aoſſcher Veröffentlichung über die geplanten engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen a ü Verhandlungen auf maritimem und militäriſcyem Gebiete an dem vor einiger Zeit erfolgten Verſuch Italiens mit dur britiſchen Regierung über eine baldige Regelung der Frage der Rheinlandsräumung zu verhandeln, Anſtoß, genommen habe. Italien, das gemeinſam mit Groß⸗ Oritannien den Rheinlandpakt garantiere, ſei in einer ſehr ſtarken Stellung moraliſch wie rechtlich. f Die Einleitung von Verhandlungen auf dem gewöhnlichen diplomaliſchem Wege durch Italien i daher durchaus natürlich, obwohl ſie von London aus ine Ermutigung geſunden hätte. Ohne Zweifel ſei das 1 die enge diplomatiſche Zuſammenarbeit zwiſchen Lon⸗ And ris zurüdzuführen. Neun Jahre Italieniſch⸗ Südtirol. 5 Trauerkundgebung in Innsbruck.* g Innsbruck. 10. Oktober. Zum neunten Male jährte ſich der Tag, an dem Süd⸗ tirol offiziell pon den Italienern annektiert worden iſt. Aus dieſem Anlaß fand eine große Trauerkundgebung ſtatt. Vom Landes⸗ und Rathaus, ſowie von anderen öffentlichen Gebäuden Innsbrucks wehen Trauerfahnen. Punkt 6 Uhr ſetzte von allen Kirchen Innsbrucks, ſowie von den Kirchen ſämtlicher Gemeinden Nordtirols Trauer⸗ geläute ein. In Innsbruck trat eine Drei⸗Minuten⸗Pauſe im Verkehr ein, während der auch der Straßenbahnbetrieb ſtill⸗ ſtand. Am 7 Uhr begann im großen Stadtſaal unter maſſenhaften Andrang eine Trauerkundgebung, in der Nationalrat Profeſſor Dr. Kolb in ergreifenden Worken das Leid Südtirols ſchilderte und einen Appell an die geſittete Welt richtete. N Das Los Südtirols muß erleichtert werden. 5 Zum Schluß wurde eine Entſchließung angenommen, in der von der öſterreichiſchen Regierung verlangt wird, alle möglichen Wege zu beſchreiten, um das Los Süd⸗ tirols zu erleichtern. Es wird darauf verwieſen, daß Nordtirol nicht nur die Pflicht, ſondern auch das Recht habe, die Minderheitenfrage an entſprechenden Orten anzuſchneiden. Die Bundesregierung möge die ſüdtiroler SEache durch eutſcheidende Interventionen bei den inter⸗ nationalen Stellen anhängig machen, bevor ſich die Be⸗ völkerung Südtirols gezwungen ſehe, ohne Rückſicht auf die Einſtellung der Regierung ſelbſt die ihr geeignet er⸗ ſcheinenden Wege zu beſchreiten. Die Kundgebung verlief in voller Ruhe. Aus dem In⸗ und Auslande. Vereitelter Eiſenbahnanſchlag. Magdeburg, 10. Okt. Am Mittwoch früh 5,28 Uhr wurde zwiſchen den Bahnhöfen Ballenſtädt-Oſt und Bal⸗ lenſtädt⸗Weſt eine etwa eineinhalb Meter lange hölzerne Bank quer über die Schienen gelegt vorgefunden. Die Bank wurde rechtzeitig vom Eiſenbahnperſonal beſeitigt. Der Betrieb wurde nicht geſtört. ö Deutſcher Proteſt gegen Weſtmarkenhetze. Berlin, 10. Okt. Sonntag hatten im Anſchluß an eine Verſammlung des Weſtmarkenvereins in Thorn etwa 100 Perſonen vor dem deutſchen Konſulatsgehäude (19. Fortſetzung.) Maitre Clunet! Wo ſind Sie?“ Er erſchrickt! „In Indien,“ ſagt er. „Sie muß bei mir tanzen, Clunet. will zu ihr.“ „Weiß nicht! Weiß niemand!“ „Vermitteln Sie, Clunet. Mir zuliebe. Bitte.“ Er verſpricht es. Der Geſandte von Chile löſt die Murat ab. Er tut die gleiche Bitte. „Uebermorgen! Wir ſehen uns, Monſieur Clunet! Sie bringen ſie mit. Die Ehre erweiſt Madame meinem Lande. Das Feſt iſt offiziell. Alle Geſandtſchaften werden vertreten ſein. Auch Ihr Präſident fehlt nicht.“ Clunet nickt. So geht es weiter. Am gelbſeidenen Vorhang, der den Ausgang ſperrt, ſteht Karg. Bewegungslos und ſteinern, wie immer. Nur in den 155 ein düſteres Feuer. Die Journaliſten treten zu ihm, ſprechen ihn an, fragen nach Mata Hari. Andere treten herzu, hören ihn ſprechen: „Die Sonne Indiens küßte Mata Hari, das heißt: Leuchte des Morgenrots, ins Leben. Juffuapatam heißt die Stadt am Meere Malabar, wo dies geſchah. Brahmanen, die geweihten, ſind ihr Geſchlecht. hren Vater Suprachetty nannten die Gläubigen Aſſirvadam, das iſt Gottes Segen.“ „Und ihre Mutter,“ fragt jemand. „War eine Dewadaſi im Tempel Kanda Swany. Sie ſtarb den Tod, der nach Nirwana führt. Sie ſtarb, als Mata Hari zu leben begann.“ Viele umſtehen ihn. Viele fragen noch anderes. Er ſchweigt. Da gehen ſie einzeln weg, zögernd, als binde ſie jenes grandioſe Erleben immer noch an dieſen Raum. Wo wohnt ſie? Ich — 418 „Rota⸗Lied“ geſungen. gebung nicht zu verhindern geſucht. Der deutſche Ge⸗ chäftsträger in Warſchau wird im polniſchen Außen⸗ 5 5 Vorſtellungen wegen dieſer Kundgebung er⸗ heben. Trauerkundgebung im Prager Senat anläßlich des Bauunglücks. Prag, 10, Okt. Anläßlich des ſchweren Bauunglücks att. Der Haus⸗ fand im Senat eine Trauerkundgebung ſt Regierung erſucht, unverzüglich die Vermögensverhältniſſe der von dem Bauunglück e Familien feſtſtellen zu laſſen und ihnen ſofort zu Hilfe zu kommen. Der Ober⸗ bürgermeiſter von Prag it angeordnet, daß innerhalb 24 Stunden alle Prager Neubauten von Fachmännern ge⸗ prüft werden müſſen. 5 Venizelos in Belgrad. Belgrad, 10. Okt. Der griechiſche a Venizelos iſt mit ſeinen Begleitern in Belgra fen. Auf dem Bahnhof wurde er u. a. vom präſidenten Dr. Koroſchetz,. Dr. Schumenkowitſch und dem griechiſchen Geſandten em⸗ pfangen. Am Nachmittag beſuchte Venizelos den fran⸗ zöſiſchen Marſchall Franchet d Eſperey. Hierauf halte er eine Unterredung mit dem Außenminiſterſtelldertreter Schumenkowitſch. i Gtart des„Graf Zeppelin“ verſchoben ö Die Abfahrtszeit iſt noch unbeſtimmt. V Friedrichshafen, 10. Oktober. Der für Mittwoch früh vorgeſehene Start des„Graf Zeppelin“ zur Amerikafahrt iſt auf Grund der Nach⸗ b mittag⸗Wetterkarte verſchoben worden. Ein neuer Zeit⸗ punkt für den Start kann im Augenblick nicht angegeben werden. Wie Dr. Eckener erklärte, hat ſich die Wetter⸗ lage derart verſchlechtert, daß es geradezu wahnſinnig wäre, zu ſtarten. Das Fallen des Barometers— ſeit Montag um 11 mm— und das Anſteigen der Temperatur würden für das off inſofern eine Gefahr ſchaffen, als es bei der koloſſalen Belaſtung nicht vom Boden hochkommen könnte. Für Mittwoch ſeien Regenfälle, ſowie ſtarke ſüd⸗ ſweſtliche Winde zu erwarten. Außerdem ſei vom Ozean her ein neues Tief im Anzug. Die Arbeiten am Schiff ind zurzeit bereits abgeſchloſſen und„Graf Zeppelin“ liegt startklar in der Halle. Zur Mitnahme nach Amerika ſind bei der Poſt bisher 52 000 Briefe und Karten eingelaufen. Davon entfällt ein Drittel auf Karten und zwei Drittel auf Briefe. Seit Montag ſind drei Poſt⸗ beamte damit beſchäftigt, die Poſt in Säcke zu ſortieren. Die Säcke ſollen nach einer in Amerika ausgearbeiteten Karte an ihren Beſtimmungsorten abgeworfen werden. Die Liſte der Teilnehmer f der Fahrt iſt noch nicht vollſtändig und kann erſt päter veröffentlicht werden. Zeppelinſtart Donnerstag morgen 8 Ahr? Der Start des„Graf Zeppelin“ zum Amerikaflug iſt von Dr. Eckener, nachdem um 17 Uhr die Wetterkarten vorlagen, auf Donnerstag vormittag 8 Uhr feſtgeſetzt wor⸗ den. Der Entſchluß ift allerdings noch nicht endgültig. Doch hofft man, daß man das Schiff aus der Halle wird bringen können, da im Bodenſeegebiet mit Wind⸗ ſtille gerechnet wird. Das Wetter über dem Ozean iſt auch weiterhin ſehr ſchlecht, doch wird es die Leitung des „ nicht davon abhalten, die Fahrt anzu⸗ en. Coolidges Wünſche für den Zeppelinflug. Newyork, 10. Oktober. Anläßlich des bevorſtehen⸗ den Amerika⸗Fluges des„Graf Zeppelin“ erklärte Präſi⸗ dent Coolidge, daß er dem Unternehmen einen guten Verlauf wünſche, der zur Weiterenkwicklung der Luft⸗ ſchiffahrt beitrage. Der Luftverkehr zwiſchen Europa und 57 werde die amerikaniſchen Staaten Europa näher ringen. iniſter⸗ eine Kunogedbung veranſtaltet und das eil ſeigdulge Die 71 0 5 hatte dieſe Kund⸗ u haltsausſchuß des Prager Abgeordnetenhauſes hal die eingetrof, Außenminiſterſtellvertreter bert) Die Regierung hat ſich bekanntlich bereit erklärt, Aus Nah und Fern. 1 een fee Nebel auf dem Rhein.) In den letzten Tagen lagern beim ae ch bis in die Mbein Morgenſtunden hinein dichte Nebel auf dem ein, ſodaß verſchiedene auf der Bergfahrt befindliche Dampferſchleppzüge mit ihren Laſtkähnen bis zur ſicheren Sicht hier vor Anker 105 müſſen. Es iſt dies um ſo dringender notwendig, da bei dem niedrigen Waſſerſtand wegen der Sandbänke und ſonſtigen Untiefen das Be⸗ fahren des R Nai tiefgehenden Laſtſchiffen nur mit größter Vorſicht erfolgen kann. St. Gogrshauſen.(Ein noch gut e Bootsunfall bei St. Goarshauſen.) Un erhalb funſeres Ortes an einer Inſel ereignete ſich ein ſchwerer Bootsunfall. Ein Schülervierer einer hieſigen Anſtalt befand ſich auf der Talfahrt, als ihm 2 Laſtſchiffe ent⸗ gegenkamen. Der Vierer rannte in voller Fahrt gegen die Ankerkette eines Schleppdampfers, Die Bootsinſaſſen konnten nur mit größter Mühe von der Schiffsbeſatzung gerettet werden.. St. Ingbert.(Die 8 Millionen für St. Ing⸗ der Stadtverwaltung zur Auszahlung von bei der Stadt⸗ ſſparkaſſe angelegten Sparguthaben 6 Millionen und zur Wiedereinrichtung des Kontokorrent⸗Verkehrs 2 Millionen zur Verfügung zu ſtellen. Es bedarf jedoch nach der pfäl⸗ ziſchen Gemeindeordnung noch der Zuſtimmung der Bür⸗ Vase ee die zu dieſem Zweck für die nächſten age einberufen wird. Erſt wenn auf dieſe Weiſe die Schuld anerkannt und damit geſichert iſt, wird das Geld angewieſen. Lokale Nachrichten * Todesfall. Eine unſerer älteſten Mitbürgerin, die Frau Anna Maria Faltermann zeb. Kirchner, die thren Lebensabend im Haushalt hrer Tochter in der Waſſer⸗ ſtraße 20 verlebte, iſt geſtern nachm. um 1 Uhr an der Folge eines vor 14 Tagen erlittenen Schlaganfalls ge⸗ ſtorben. Die Greiſtn, die das gottbegnadete Alter von 81½ Jahren erlebte, war der letzte Sproß, des, der älteren Generation bekannten Sonnenwirtes Johannes Kirchner. Ein arbeitsſames Leben hat ſein Ende gefunden. Moͤge ihr die Erde leicht ſein. Sänger Einheit. Die aktiven Vorſtandsmitglieder wollen das Inſerat beſonders beachten. Kath. Jüngling! Kath. Jungmann! David Gathen der Schriftleiter unſerer Verbandszeitſchrift ſpricht heute abend 8¼ Uhr im Kolpingshaus in Mannheim über das Thema: „Die kathol. Jugend in der Werbllätte“ Alle, die geſtern abend den 1. Vortrag gehört haben, ſind begeiſtert und hochbefriedigt nach Hauſe. Keiner verſäume darum dieſe Gelegenheit einen un⸗ ſerer Führer in unſerem Verband zu hören. Der Präſes wünſcht und hofft, daß heute Abend eine ſtattliche Zahl ihn begleitet. Abfahrt(O. E. G.) 746 Uhr. * Frank Ocean, der Athleten könig. Im Central-Theater wird heute Donnerstag u. Freitag im Rahmen des Programms der Athletenkönig Frank Ocean perſönlich auf⸗ treten. In einem auswärtigen Blatte leſen wir über ihn:„Die Leiſtungen dieſes Athleten übertreffen alles bis jetzt Gebotene. Das Muskelſpiel, das Zerreißen vou 6 mm ſtarken Ketten, das Schlagen eines ſechszölligen Nagels mit der Hand in eine 5 em Hinter dem Letzten— endlich— läßt Kara den Vorhang zur Erde rauſchen. Paris hatte ſein Ereignis. *** * Matas Stern war aufgegangen, ſo ſtrahlend, wie nur Auserwählten ein Stern erſtrahlen kann. Wie die indiſchen Bajaderen nur auf Einladung hin zu beſonderen Veranſtaltungen tanzen, ſo hatte ſie es zunächſt auch gehalten. Jetzt kannte ſie die geſamte vornehme Welt der franzö⸗ ſiſchen Hauptſtadt und dieſe kannte ſie. Miniſter, Diplomaten, Generale, Künſtler und Gelehrte bewarben ſich um ihre Gunſt. Ihre Verehrer legten Vermögen zu ihren Füßen. Sie wollten von ihr empfangen werden und das war in Mata's beſcheidenem Zimmerchen nicht möglich. Der Glänzenden gebührte der glänzende Rahmen. Auf den Champs Elyſees, in der eleganten Wohnung eines eleganten Hotels, reſidierte Mata Hart, bis ſie ihre eigene Villa im vornehmen Stadtteil Neuilly beziehen konnte. Sie war oben. Ganz oben! ** 1. Und während Mata Hari gewann, war einer, der verſpielte. Das war Mac Leod. Er hatte in den Pariſer Blättern ihren Weg verfolgt, hatte vom Taumel im Muſée Guimet geleſen, vom Rauſch im Palais der Prinzeſſin Murat, vom beiſpielloſen Triumph auf dem 1 mpfang in der chileniſchen Geſandt⸗ ſchaft. Jetzt las er von ihrem erſten öffentlichen Auftreten in der Olympia und wußte, daß ſie ihm nun für immer ver⸗ loren war. Er reichte die Scheidung ein. * * Mata Hari gaſtierte in Lyon, Marſeille, Madrid, London, Mancheſter, Liverpool, Newyork, San Francisco, Berlin, Leipzig, München und endlich auch in Petersburg. it Abſicht da ſo ſpät. f Ihr Ruhm hatte den aufſehen machen ſollen, nach dem ſie ſich ſehnte, den ſie ſeit den erſten Tagen ihrer Ehe nicht wee atte. Im Leid nicht und auch nicht im Glück. exei Maro. Aber auch ſie mußte erfahren, daß ſelbſt auf den Höhen des Lebens doch zu wünſchen etwas immer noch übrig bleibt. Sie fand den nicht, den ſie ſuchte. 9. 1915. Krieg! Im Boudoir ihrer Villa in Neuilly, nahe dem Bois de Boulogne, auf der mit weißen Fellen bedeckten Ottomane, die unter Palmen faſt verborgen ſtand, lag Mata Hari im Aab Sarong und las im Prem Sagar, jenen Liebes⸗ ult⸗Anweiſungen aus Indiens wunderſamer Welt. Draußen hörte ſie Stimmen. „Melden? Unfug! Mich brauchen Sie nicht zu melden. Hab' auch nicht eine Sekunde Zeit,“ ſagte jemand, und Mata legte unwillig das Buch auf das niedrige Taburett am Kopfende des Lagers. fie Tür wurde aufgeriſſen. Herein ſtürmte ein Reiter⸗ offizier. Er war groß, breit, blauäugig und blond. Aber er war wenig gepflegt, denn er kam„von vorn.“ Der Offizier war Rittmeiſter Alexei Marow, der ſich kurz vor der Marneſchlacht hatte von Rußland nach Frankreich kommandieren laſſen. Dieſe Schlacht hatte er mitgemacht und tat nun ſchon monatelang Grabendienſt. Einen Moment ſtand er bewegungslos auf dem Teppich, als ob er ſuche oder ſich ſammeln müſſe. Das gedämpfte Licht, die ſchwere ſchwüle Luft, die flammenden Farben verwirrten ihn. Nur einen Moment! Dann ſchrie er jubelnd auf, „Traute! Liebe Traute!“] Und mit einem kaum gehauch⸗ ten:„Endlich,“ fiel er an ihrem Lager in die Knie. Traute war im Innerſten erſchüttert. Die ſchönſten Stunden ihres Lebens, die wenigen, die 11 bevor ſie Mata Hari hieß, brachte dieſer Mann zurück. Stunden, die längſt 1 en, die nur noch in der Er⸗ innerung lebten, waren plötzlich gegenwärtig, wallten auf, erwärmten, machten froh. N Sie war nicht fähig, zu reden, nahm lenen blonden Kopf in die braunen Arme, die man die ſ 0 en nannte, die Gott n fe je einem Weib gegeben und drückte i an ſich. 5 5 f 1 ortſetzung folgt.) dicke Bohle geben von der ungeheuren Kraft dieſes Mannes Zeugnis. Ocean hebt mit einem Arm 4 Mann bis zu 6 Zent⸗ nern in die Höhe, ſo wie er mit Leichtigkeit deren zwei im Ge⸗ wicht von zuſammen 200 Kg mit dem kleinen Finger empor⸗ hebt. Rieſig war der Beifall, als Ocean zu der Teufelsſchmiede überging und ſich von 4 Mann einen 4 Zentner ſchweren Am⸗ boß auf die Bruſt in der Rinzerbrücke legen ließ, worauf dann mit 30 Pfund ſchweren Hämmern geſchlagen wurde. Die Be⸗ geiſterung des Publikums, welches alle Plätze beſetzte, wollte kein Ende nehmen.,— Man darf alſo allerlei Staunenswertes im Central⸗Theater erwarten. Daft 000 Mk. demjenigen zuge⸗ ſichert und der ihm ſeine Leiſtungen nachmacht ſollen ſich 2 Viernheimer gemeldet haben. Auf ins Central ⸗Theater. » Kreis Unterbaden Vorſchau. Die Reihe der Entſcheidungskämpfe um die Meiſterſchaft der Kreis Un⸗ terbaden hat begonnen. Noch zſt der harte Kampf der Viernheimer vom letzten Sonntag in aller Erinnerung und ſchon ſtehen die„Grünen“ erneut vor einer ſchweren Aufgabe. Der V. f. T. und R. Feudenheim der am kommenden Sonntag auf dem Waldſportplatze gaſtiert, wird mit allen Mitteln verſuchen eiuen Sieg herauszu⸗ holen, denn die Feudenheimer haben Punkte dringend nötig. Für die Einheimiſchen gilt es aber aufzupaſſen und von vornherein auf Sieg zu ſpielen. Jedenfalls haben wir einen äußerſt ſpannenden Kampf zu erwarten. Ein Sieg könnte, wenn Friedrichsfeld in Käfertal verlieren würde, erneut die Tabellenführung bringen. Phönix Mannheim empfängt die„1913, und wird hier leicht zu Punkten kommen. Die Rheinauer haben die Weinheimer zu Gaſt, und werden ſicherlich den Kawpf ernſt nehmen. Friedrichs⸗ 8 klin“ auf der Fahrt 2— Lan Unſere K. B. gibt uns heute früh folgende telefon. Meldung: Wenige Minuten vor 8 Ahr iſt„Graf Zeppelin“ zum Fluge nach Amerika geſtartet. Man vermutet, daß Dr. Eckener denſelben Kurs einſchlagen wird, wie im Jahre 1924 b. h. über Süd⸗ Frankreich und die Azoren. 950 Uhr über⸗ flog„Graf Zeppelin“ die Stadt Baſel. eld geht nach Käfertal, vieleicht gibt es am Sonntagabend 1 0 0 1 Berein mehr im Kreiſe Unterbaden, 07 Mannheim iſt ſpielfrei⸗ 5 Bekanntmachung. Betr.: Wieſendüngung 1928. Zur Düngung der Allmend und Gemeindewieſen werden 800—1000 Zentner Thomasſchlackenmehl(zitro⸗ nen lösliche Phosphorſäure) u. 100— 800 Zentner Kainit benötigt. Angebotsformulare ſind auf unſerem Baubürse erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis längſtens 18. Oktob., vorm. 10 Uhr hier einzureichen. f Die Eröffnung der Angebote findet im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtatt Verteilung in 2—3 Loſe bleibt vorbehalten. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Betr.: Kontrolle der Quittungskarten. Der Kontrollbeamte der Landes verſicherungsanſtalt Heſſen nimmt am Freitag, den 12. Oktober in der Zeit von vorm. 11 Uhr bis nachm. 1 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes eine Kontrolle der Ouittungskarten der hier wohnhaften und beſchäſtigten unſtändigen Arbeiter und Arbeiterinnen vor. Wir fordern die in Frage kom; menden Verſicherten, wie Gelegenheitsarbeiter, land, forſt, und hauswirtſchaftliche Taglöhner und Taglöhnerinnen, Wächerinnen, Näherinnen, Büglerinnen, Monatsfrauen, Putzfrauen und dergl. auf, ſich in der obigen Zeit zum Zwecke der Vorlage der Quittungskarten und Aufrech⸗ nungsbeſcheintgung, ſowie zur Auskunfterteilung über Art und Dauer ihren Beſchäftigung hier, Zimmer Nr. 21, einzufinden und weiſen noch darauf hin, daß die vorge⸗ nannten Perſonen nach 8 8 1466/67 der R. B. O. und § der Ueberwachungsvorſchriften bei Vermeidung einer Geldſtrafe bis zu 1000 Mk. hierzu verpflichtet ſind. Viernheim, den 10. Oktober 1928. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth 2 5 r. 2 putzt nur mit„HTH“ merkt Euch das! Ata ist hervorragend in seiner Wirkung und im Gebrauch überaus sparsam und ergiebig. gleich nach dem Essen gehen wir zu Kupfer- mann und suchen uns ein schönes gedie- genes Schlafzimmer aus. je: Meinst Du, daß Kupfermann, wie alle Leute sagen, wirklich besonders billig ist? : Natürlich liebe Mathilde, denn nur Kupfermann hat diesen gewaltigen Massenumsatz. Uebrigens haben auch Schneiders vom 1. Stock vor kurzem dort ein prachtvolles Schlafzimmer gekauft und wirklich spottbillig Urteilen Sie selbst: 120 schöne billige Wohnküchen naturlasiert, moderne Modelle, darunter„Kuchenschatz 1 Büfett mit geschweiftem Kopfstück, Schnitzerei, Vorhänge farbig, echt Linoleumplatte, Sternschliffverglasung, 1 Kredenz mit geschweift. Aufsatz, Glastüre mit Sternschliff, Linoleumplatte, Vorhängen, 1 Tisch mit Linoleum, 2 Stühle, 1 Hocker, 1 Schemel, 1 Spiegel 1 Obstschale, 1 Serviertablette, Delfter Muster mit Glasplatte D ist binliger als man für möglich hält! 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