Als Verlobte grdssen Liesel Schmitt Karl Wolpert Viernheim 14. Okt. 1928. Bedigheim Fur die anläßlich unſerer Verlobung zuteil ge⸗ wordenen Aufmerkſamkeiten und beſonders für die übermittelten Geſchenke ſagen wir unſeren herzlichſten Dank! Eleonore Frietſch Heinrich Simon. Viernheim, den 13. Oktober 1928. e 7 AA ⁰⁰ Nfeεẽꝑ⸗a Au“, Für die uns anläßlich unſerer Vermählung in ſo reichem Maße dargebrachten Glückwünſche und Geſchenke danken herzlichſt 8 9 Edmund Träger und Frau b 0 Anna geb. AY νο e ww Laiſt. fanpage ae eee Einladung. Alle im Jahre 1868 Geborenen werden zu einer Beſprechung am Sonntag, den 14. Oht., nachmittags 3 Uhr bei Altersgenoſſe Ludwig Werle, in der Lache, herzlichſt eingeladen. Mehrere Altersgenoſſen. eee Llapenschafts- Versteigerung. Am Miztwoch, den 24. Ousober 1928, vorm. 9 Uhr laſſen die Erben der Jakob Simon 1. Eheleute von Viernheim die nachſtehend näher genannten in der Gemarkung Viernheim gelegenen Grundſtücke als Flur J Nr. 79, Grabgarten, Kirſchenweg qm. 634 Flur J Nr. 80,3 Hofraite, daſelbſt— Lorſcherſtraße 25— qm. 340 auf dem Ortsgerichtsbüro dahier öffentlich freiwillig verſteigern. Die Verſteigerungsbedingungen ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des hieſigen Ortsgerichts während den Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 10. Okt. 1928. Heſſ. Ortsgericht Viernheim —— f ee eme — Schuchmann Fürſt Alexander. Morgen Sonntag von nachmittags ab beseit. übl. Mundgeruch u. Chlorodont hägl. gefärbt. Zahnbelag Kall. Männervsrei Sonntag, den 14. Oktober, Nachm. 4 Uhr Monas-Versammmang im Gaſthaus zur Vorſtadt. Vortrag über ein aktuelles Thema Bericht über den Verbandstag in Finthen und Führertag in Seligenſtadt.. Herzliche Bitte um zahlreiches Erſcheinen Der Präſident. Herbst aalberelde Anerkannte 1. Abſaat der Landwirtfchaftskammer Lochowe Peitkuſer Winter⸗Roggen Strubes Dickkopf Winter⸗Weizen Saatbeize zum trocken und naß betzen. Ein Trockenbelzapparat iſt zur unentgelt⸗ lichen Benützung bei mir aufgeſtellt. Kalkſtick ſtoff in 1, 1½ u. 2 3tr.⸗Packungen Thomasmehl, Ammoniak, Kaliſalz Kainit, Düngekalk Futtermittel aller Art zu niedrigſt ge⸗ ſtellten Preiſen. Alois Walter N — 3 288 5 3 * 8 1. 5 Morden Sonntag ab 4 Uur L Kapelle HAKf- BTA eh aa eee eee ee „Vater werden iſt nicht ſchwer, Vater ſein Wenn Du mehrfach Vater biſt, merkſt Du erſt wie wahr das iſt! Denn kaum etwas in der Welt läuft wie Kinder ſo ins Geld; Kleider, Wäſche, Strümpf' und Schuh', Kinderwagen noch dazu— f ſo wird man für Klein und Groß mehr Geld, „Was tun“, ſpricht Zeus und räuſpert ſich, die Sache ſcheint bedenkelich! f Und iſt ſo einfach: Auf Kredit gibt, was man braucht, der Guttmann mit. G. Guttmann Worms Am römiſchen Raiſer 2, 4 und 6 Möbel, Konfektion für Herren, Damen u. Hinder, Wäſche Manufakturwaren, t f Puppenwagen, Strickweſten, Fahrräder uſw. Alles gegen leichte Teilzahlung! (Perſonal-Ausweis mitbringen!) Vertreter: Frz. Peter Minaroik, Lampertheim, Blumentalſtraße 18. 5 1 Tee eee eee 7 7 n J e ee een 2 dagegen ſehr!“ als wie man hat, ſtets los! Wiederholung Theater- Abend der Marian, Junglings- Sodalltät Viernheim am Sonntag, den 14. Oktober Motto: Wenn Du noch eine Mutter hast, 80 danke Gott und sei zufrieden. PROGRAMN: — l. Teil— 0 Wiederholung Das Erkennen Die Sennitterin ee Wie dankbar bin ich meinem Mütterl, daß es mich beten hat gelehrt. v. Osk. Klose Wenn die Glocken läuten V. J. Wipfli — ll. Teil— Prolog „Wenn Du noch eine Mutter kast“ Lebensbild aus der Gegenwart in 4 Aufzügen von Heinrich Houben. Alle Mitglieder, Freund d ität si ungen eigen. e und Gönner der Sodalität sind J. Platz(nummeriert) 1 Mk., 2. Platz 80 Pfg. f R ö i f decline ur Kinder- Vorstellung ö PPP AAA A Im Anfertigen von 0 Lampenschirmen, Jeenuppen Missen, Maffee- u. Ieewärmer — empfiehlt sich— g Frau Hans Laist Schillerstrasse Nr. 28 Durch 8½ jährige Tätigkeit in einem erst i Atelier in Mannheim bin ich in der Lage age e naeh den modernsten Arten zu arbeiten. 1. 25 1 I 1 5 Aapelg Göre daher Und die Moral von der Geſchicht': Ohne Guttmann geht es nicht! Kinderwagen, Schuhe, Uhren, Pelze, 2 J N N Deutschen Haiser“ 8 großer öffentlicher in mod. Ausführung liefert 1 Dankſagung. Verlag des Meine verſtorbene Mutter Michael „Hern. Anzeiger“ Falterwaun Witwe war Mitglied des Centralverbandes der Invaliden und Witwen Deutſchlands und erhielt in Anbetracht deſſen von der Ortsgruppe Viernheim eine Sterbebei hilfe von 1 Racahrer Die Mitglieder Verein Eintracht . Samstag, 13. Oktob., abends 9 ½9 Uhr im Vereinslok. z. Vorſtadt Kegel⸗Abend ſind hierzu freundlichſt ein— 9 geladen und bittet um rege Beteiligung— Der Vorſtand.] Erſcheinen it Ehrenſache. Samstag Abend 8 Uhr Zusammenkunft im Dereinslokal zwecks Dar⸗ bringung eines Ständchens. Vollzähliges und pünktliches Gesangverein„Liederkranz“. Einhundert Mark ausgezahlt, wofür ich meinen verbindlichſten Dank ausſpreche. Viernheim, den 13. Oktober 1928. Frau Kath. Biuninger Wilwe geb. Faltermann Der Borſtand. 7 1 1 1 2051 1 7 Reichs banner Schwarz Not⸗Gold Samtliche Spielleute werden auf die heute abend angeſetzte Uebungsſtunde bringt Ihnen ein guter Parlophon 6 oder a 8 Hlingsor-Annarat mit neuer Raumtonführung. Grobe Auswahl in Schrank⸗, Tiſch-⸗ u. Kofferapparaten. Reichhaltig. Platten lager Werke, 5 Nee sämtliche Ersatzteile. Reparaturen billigst „ Seorg Wunder 6., Mechanische Werkstätte Am Staatsbahnhof— 0 0 4 0 O O O 0 0 6 0„ W aufmerkſam gemacht. Pünktliches Erſcheinen wird erſucht. a Anderweitige Verhinderungen müſſen un- bedingt gemeldet werden. Die techn. Leitung. Der Stabführer. Winterbartoffeln Gelbe Induſtrie weitere Waggonladungen ſind im Rollen und treffen ein Ausgabe gebe noch bekannt Beſtellungen werden noch ange pro Zentner 4.70 ab B ch angenommen ab Bahn. Heinr. Faltermann, 1 bolttetraße 15 Teleſon 76 8 8 8 LI 0 8 * 4 * jiernheimer (Viernheimer Zeuung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, ältetes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim — Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 1.50 Fernſprecher 117. Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiantz Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, (Biernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Inſerate und Notizen vor⸗ von Anzeigen in unſerer Die einſpaltige Petitzeile einen Tag vorher.— Annahme kaun jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden. 8 N b. 240 Samstag, den 13. Oktober 1928 — 45. Jahrgang Oktober ſonne. Wenn die Herbſtnebel den erwachenden Tag um⸗ düſtern, wenn immer früher und früher der Abend her⸗ einbricht und uns des natürlichen Tageslichtes beraubt, da werden wir Menſchen ſonnenhungrig, ſonnenſehnſüchtig, da iſt uns jedes knappe Viertelſtündchen Sonnenſchein eine Lebensfreude, ein köſtlicher Genuß. Grau und farblos erwacht der Tag. Werden ſich die Nebel teilen? Wird die Sonne durch den Wolkenvorhang, ſtoßen? Wird die trübe Melancholie des Herbſtes verjagt werden durch die goldenen, linden Strahlen der wärmen⸗ den, belebenden und ermunternden Sonne. Wie ein Ver⸗ luſt an Lebensfreude iſt es uns, wenn uns das helle Licht der Herbſtſonne verſagt bleibt, wie ein Geſchent, eine Freude durchpulſt uns der Tag, an dem auch ſpät im Jahr no ch die Sonne, die große Mutter allen Lebens, menſchenfreundlich und gebefroh am Horizont leuchtet. Im letzten Grün des matter werdenden Raſens, in den erſterbenden und doch ſo ſchönen Farben des herbſt⸗ lichen Laubes ſpielen die Kringeln und Fäden und Strähl⸗ chen der Sonne. Die Alten ſitzen ſonnenſüchtig auf warm⸗ beſchienener Bank, als wollten ſie in den kalten Winter noch einen recht großen Vorrat belebender Sonnenwärme mit hinübernehmen. In den Gaſſen und auf dem Spiel⸗ platz tummelt ſich lebendigfroh die Kinderwelt, die noch einmal ſo glücllich und ſeelig, ſo beſchwingt und gueck⸗ ſilberig iſt, wenn über ihren Spielen der goldene Schein der Sonne leuchtet. Weit öffnet die Hausfrau die Fenſter der kalt gewordenen Wohnungen, damit der Gruß der ſpäten Sonne wärmend und aufhellend in die Behauſun⸗ gen dringe. Oktoberſonne, du ſeltene, heißerſehnte, geliebte Gabe der Natur, du ſchöner, ſanfter, ſchmeichleriſcher Lebens⸗ hauch des müden Jahres— wie biſt du uns ſo froh willkommen, ſo lebensſpendend und ſo lieb vertraut! Jagd und Jäger im Oktober. „Heut will ich ſuchen, morgen gehts ans Treiben und übermorgen winkt der Vogelherd! a Ach, könnt es Herbſt im ganzen Jahre bleiben, das wäre grade, was mein Herz begehrt!“ Für den Jäger iſt jetzt die ſchönſte Zeit des Jahres gekommen; denn er kann jagen, nach Herzensluſt: Die Brunſt des edlen Rothirſches ſetzt ſich zu An⸗ fang des Monats noch fort, ja im Gebirge erreicht ſie erſt ihren eigentlichen Höhepunkt. Wie herrlich ſind da die Pürſchgänge des Morgens und Abends, wenn der Brunſtſchrei des Platzhirſches von den Wänden wider⸗ hallt. Auch die Jagd auf den Damſchaufler ſtellt ein begehrenswertes Weidwerk dar. In freier Wildbahn ist er gar nicht ſo leicht zu ſtrecken. Um ſo ſchöner wirken 1700 1505 aaf Schreibtiſch ſeine breiten, braunen, viel⸗ endigen Schaufeln! 8 Die Rehböcke ſind jetzt wieder gut bei Wildbret, da ſie ſich von den Anſtrengungen der Blattzeit gut erholt haben. Meiſt wird aber der Abſchußetat ſchon erfüllt ſein. — Auch die Sauen ſind feiſt und lohnen Pürſchgang und Anſitz. Von Mitte des Monats iſt dann der Abſchuß des Kahlwildes zuläſſig. Man beſchränke ſich aber auf Schmaltiere und kümmernde Kälber. f Im Oktober kommt neben der gepflegten Büchſe auch die Flinte zu ihrem vollen Recht. Gelegentlich der Hüh⸗ nerjagd kann man ab und zu einen Rammler ſchießen, wenn man ihn beim Hochgehen zu erkennen„glaubt.. Kleine Waldjagden um dieſe Zeit ſind wegen ihrer Viel⸗ ſeitigkeit beliebt: Außer Haſen und Kaninchen kommen Faſanen, Hühner und Schnepfen zur Strecke, ab und zu auch ein Fuchs. Junghaſen müſſen aber noch geſchont werden. Die Waldſchnepfe wird auf der Suche und abends beim Zuge geſchoſſen. Der Balg der Füchſe wird jetzt gut. Da werden zunächſt die Kirrplätze mit Brocken belegt und dann beginnt das Graben. Auch der Dache iſt feift, doch ſollte dieſer ſtille Geſelle möglichſt geſchont werden, zumal er ſchon ſelten geworden iſt. — Naſſe und kalte Füße Die kalte Jahreszeit iſt da! ü reszeit ſind Erkältungen etwas Aan e einen Hauptgegenſtand der uche undenen Schnupfen. An ſich tüchtigen rnaneene e 410 eiten, die zu einer Erkältung uren kate, In richt filenen Falen aber und die fe ütze bilden daher ber den ten i dae den under Gegenſtand der Fragen an und Erwachſene. Kindern eder Erwachſenen, die tung. Sie äußern 1 meiſtens zunächſt in einem Nur 1 17 1. Fuße! Warum ſind denn 4 es doch alle Augenblid naſſe Füße, ohne de Sede lime, in etwas Au der⸗ 428 1 es zb lden. 73 5 Betracht, wie ſie der Naſſe ausgeſetzt ano. Der ploße, nat⸗ gewordene Fuß kühlt ſich auch ab, aber die Verdunſtung der Feuchtigkeit geht ſchnell vorüber, ſo daß der Fuß bald wieder trocken iſt. Sind dagegen Stiefel und Strümpfe durchnäßt, dann bleiben ſie ſtundenlang kalt und naß und bewirken bei dem in Ruhe befindlichen Fuß eine unzuträg⸗ liche, ungeſunde Abkühlung, eine Erkältung. Wird dagegen der Fuß bewegt, durch Gehen und Laufen, ſo wird der abkühlenden Wirkung des naſſen Schuhzeuges entgegen- gearbeitet, und üble Nachwirkungen werden meiſtens ver⸗ hindert. Es gilt deshalb als Regel bei naſſen Füßen, nicht ſtill zu ſitzen, ſondern ſich zu bewegen, bis man Ge⸗ legenheit hat, das Schuhzeug und die Strümpfe zu wechſeln. Sind dieſe Möglichkeiten nicht vorhanden, dann erſcheint es am beſten, Strümpfe und Schuhe abzulegen und mit bloßen Füßen zu ſitzen, dabei wird man dem ſonſt wohl unvermeidlichen Schnupfen am eheſten entgehen. Kurz, die Sorge der Mütter für unverſtändige Kinder, kleine und große, die es oft durchaus nicht verſtehen wollen, daß man von naſſen Strümpfen den Schnupfen bekommen kann, iſt durchaus berechtigt, und deshalb ſoll man in der kälteren Jahreszeit, zumal bei feuchtem Wetter, vor allem darauf bedacht ſein, die Füße trocken und warm zu halten. Kalte Füße bekommt man in der Regel alſo durch naßgewordene Fußbekleidung. Es gibt aber auch viele Menſchen, die in läſtiger Weiſe dauernd an kalten Füßen leiden. Die Urſache dieſes Zuſtandes iſt in einer vermin⸗ derten Blutverſorgung der Haut des Fußes und dieſe wie⸗ derum oft in nervöſen Zuſtänden zu ſuchen. Solche Nei⸗ gungen können auch vererbt werden und ſind ſchwer zu beſeitigen. Beſonders warme Fußbekleidung und Maſſage helfen noch am eheſten. Viel häuſiger tritt die Erſcheinung der kalten Füße als Folge ungleichmäßiger Blutverſorgung auf. Die Blutverſorgung der Füße iſt im allgemeinen bei der aufrechten Haltung des Menſchen eine trägere, wie in anderen Organen. Daher iſt nur anzuraten, ſtets für gute Verdauung auch durch körperliche Bewegung zu ſorgen. Swangsverſteigerungen landwirtſchaſtlicher Grundſtücke. Mittelboſitz; Großbeſitz 20. na über 100 na. 1 Ewiges Leben. Das Tier, das nie alt wird und nie ſtirbt.— Geheimnis⸗ volle Amöben und Geißeltierchen.— 3000 in einem Stecknadelkopf. a Die moderne biologiſche Forſchung iſt durch das eifrige Studium der kleinſten Lebenweſen, die oft nur aus einer einzigen Zelle beſtehen, bemüht, Klarheit über die Lebensvorgänge zu gewinnen. Die Enkdeckung, dieſer fleinſten Lebeweſen wurde erſt durch die Fortſchritte der optiſchen Induſtrie dadurch möglich, daß gute und einwand⸗ freie Mikroſkope es geſtatteten, dieſe kleinen Individuen auf ihrem Lebensweg genau zu verfolgen. Dabei hat nun eine amerikaniſche Forſcherin durch unausgeſetzte Beobach⸗ tungen eine recht merkwürdige Entdeckung gemacht, die auf nichts anderes hinausläuft, als daß es ein Tierchen gibt, das nie alt wird und nie ſtirbt, alſo ewig am Leben zu bleiben ſcheint. Der Lebensweg iſt dabei ein recht ſonder⸗ barer. Aus einer blaſenförmigen Urzelle, gewiſſermaßen der Eizelle, entwickelt ſich ein etwas höher organiſiertes Lebeweſen, das dann weiterhin ſeine Form und ſeine Lebensgewohnheiten noch ſtark verändert und in ein noch höher organiſiertes Stadium eintritt. Dann aber erfolgt die Rücdverwandlung in die primitiveren Formen, bie ſchließlich wieder zur Eizelle und der Lebensweg beginnt von hier aus von neuem. 5 i Es handelt ſich dabei um ein kleines Tierchen, das in den Formen der Amöben und Geißeltierchen auftritt. Seinen typiſchen Lebens kreis ſchildert die Entdeckerin; Frau Dr. Martha Bunting folgendermaßen: Aus den Blaſen enſſtehen auf geeignetem Nährboden immer Amöben. die ſich ſelbſt von Bakterſen ernähren, indem ſie ihren Proto- plasmalörper um di 1 0 ſchließen, bis die Bakterien aufgeſogen ſind. Die möben vermehren ſich durch ein⸗ fache Zellteilung. Einige von ihnen verwandeln ſich nun in Geißeltlerchen weiter, die ihrerſeits die Bakterien durch fes berg gelne eg aud deres e urch Zellteilung ve eln bier Tagen in bie niedene NMarm der Amöben zurzg. n P wenigen Tagen werden dieſe Amoven wieder zu Blaſen. Einige verwandeln ſich auch in dieſes Stadium zurück, ohne erſt Geißeltierchen geworden zu ſein. Der Kreislauf ſchließt ſich alſo hier vollſtändig von Eizelle zu Eizelle. Das merkwürdige an dieſer Entdeckung iſt die Zurück⸗ verwandlung in das primitivſte Stadium, wogegen man bisher eigentlich nur den Vorgang der weiteren Entwick⸗ lung zu höher organiſierten Stadien kannte. Die Um⸗ bildung der Geißeltierchen aus den Amöben konnte daher nicht überraſchen. Frau Dr. Bunting beobachtete ſie Tag und Nacht, um feſtzuſtellen, wie ſich die Geißeltierchen aus den Amöben umbilden. Endlich wurde eines Abends eine Amöbe ruhig und Dr. Bunting nahm an, daß dieſe ſterben würde und wollte gerade ihre Beobachtung abbrechen, als ſie noch ſah, wie ſich an einer Seite der Amöbe eine röhrenförmige Senkung bildete, die dem Schlund eines Geißeltierchens glich. Einige kleine Vorſprünge wurden an dem Körper ſichtbar, die ſich allmählich zu den haar⸗ ähnlichen Fäden, den Geißeln auswuchſen. Die geſtaltloſe Amöbe mit unbeſtimmten Organen hatte ſich in ein Geißel⸗ tierchen mit beſtimmter Form und mit einer Anzahl be⸗ ſtimmter Organe umgebildet und das Tier ſchoß mit den charakteriſtiſch hüpfenden Bewegungen des Geißeltierchens davon. Das Geißeltierchen iſt ſo klein, daß etwa 3000 in dem Raum eines Stecknadelknopfes herumtanzen können. Nun begann eine weitere mühevolle Beobachtung, die den Lebensweg des Geißeltierchens galt. Anausgeſetzte Beobachtungen Tag und Nacht am Mikroſkop hatten ſchließ⸗ lich den Erfolg, ein Individuum genau verfolgen zu kön⸗ nen. Das für die Beobachtung Ausgewählte hüpfte manch⸗ mal ſo ſchnell davon, daß es aufgegeben werden mußte. Endlich aber wurde einmal eines der beobachteten Tiere weniger lebhaft und blieb ſchließlich auf einem Fleck und führte eine Reihe von ſcheinbar recht mühſamen Bewegun⸗ gen aus. Es befreite ſich dabei von der ſchnurartigen Gei⸗ ßel und ſeiner deutlichen Außenform. Nachdem es völlig erſchöpft war, und ruhig blieb, verwandelte es ſich in eine unbeſtimmte Form und ſtieß eine große Maſſe ſeines Protoplasmas aus. Es bewegte ſich träge fort und war wiede. zu einer Amöbe geworden. Von den Amöben aber wußte man bereits, da ie ſich in die blaſenförmigen Ei⸗ zellen zurücverwande n. So bildet ſich hier ein merk⸗ würdiger Kreislauf er völlig in ſich geſchloſſen iſt und der Biologie neue aufaibt. Anausrottbar. Es iſt nun einmal zur Gewohnheit geworden: das Rechnen mit müheloſen Gewinnen, ein jeder möchte aus Pfennigen Markſtücke machen, weil ja vor dem Geldſack der Hut gelüftet wird. Wer hat denn Luſt, ſein ganzes Leben lang über die Achſel angeſehen zu werden, weil er nichts hat. Es iſt zwar ein ehrenwertes Urteil, wenn man von jemand ſagt, daß er ein anſtändiger, braver, fleißiger Kerl iſt, aber hinterher klingt es dann bedauernd:„Was nützt das alles, er hat doch nichts, er kann doch nichts von ſich hermachen, darum wird er auch nie hochkommen, trotz allen Fleißes, denn die Menſchen wollen heute alle etwas ſehen, Kleidung, Einrichtung.. Ja, und da lommt es dann eben ſo: Glückſpiele— hohe Wetten— und wenn das eigene Geld dazu nicht ausreicht, ein Griff in die fremde Kaſſe. 5 Oder, wo Geld vorhanden iſt, nicht etwa einem armen Handwerker oder ſonſt einem ehrlichen Menſchen zu einem, niedrigen Prozentſatz das Geld leihen, damit er wieder auf; die Beine kommt, und der Strick ſich nicht um ſeinen Hals legt, ſondern, wo einer wucheriſchen Zinsfuß verſpricht, daß aus Tauſenden quaſi über Nacht Hunderttauſende werden, dort beeilt man ſich, ſein Geld hinzubringen. Die Binde des Gewinns ſitzt feſt vor den Augen und man ſieht nur noch, wie ſich an die Geldſumme Null an Null anxeiht, bis auch die Zahl der gegebenen Summe verſchwindet und eine große Null das weitere Rechnen überflüſſig macht. Mitleid?!— man braucht es nicht wie jener Geizhals machen, der ſich aus Furcht vor dem Beſtohlenwerden zur Geſellſchaft einen Affen wählte, der indeſſen den Geldſpind und das Geldzählen ſeines Herrn ſehr gut beachtete und eines Sonntags, als der Geizhals zur Kirche ging, entnahm der Affe kurzerhand dem Geldſchrank den ganzen Inhalt und warf ihn auf die Straße zur Freude des Publikums. Dieſem Manne geſchah ganz recht, denn zum Einſperren und immer einmal Nachzählen und Anſehen iſt das Geld nicht da, es ſoll und muß arbeiten, aber nicht mit der hohen Krawatte, d. h. um andere an den hohen Zinſen erwürgen zu laſſen. 15 N ö Und das Kapitel„Vertrauensſeligkeit“ verdient eine ganz andere Würdigung. In einem eleganten Hauſe, oder in teurer Gegend einige Räume, ein Empfangszimmer. ein aalglattes 1 zur rechten Zeit eine Schmeſchelei und das„Geld“ fliegt ihm zu. Und wo man auch hinſieht, überall gewinnt der das Vertrauen, der genug Sand an⸗ efahren hat, um ihn den Zeitgenoſſen in die Augen zu ane Solange aber die Blender die Achtung in der elt genießen, ſolange wird die Sucht, auch blenden zu mögen, vnausrottbax ſein und immer zu Geldgewinn am ſchnelle und müheloſe Weiſe verführen. Timm mmm Heute 2 Blätter Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ein Güterzug erfaßt.) im Rangieren eines Güterzuges im Bahnhof Frick⸗ ofen, Strecke Limburg— Weſterburg, entgleiſte infolge orzeſtiger Umſtellung der Weiche der Packwagen des üterzuges. Der Packwagen fiel um und ſperrte die onenſchaden iſt nicht entſtanden. wurde durch Pendelbetrieb aufrecht St. Goarshaufen.(Geldmittel für Hochwaſ⸗ erſchutzanlagen am Rhein.) Der Landesaus⸗ chuß der Provinz Heſſen⸗Naſſau in Wiesbaden hat zur urchführung von Hochwaſſerſchutzanlagen in Verbindung it der Verlegung der Rheinuferſtraße für die Stadt raunach 20 000 Mark, für Rüdesheim 5000 Mark und ür Römershauſen im Kreiſe Biedenkopf 3000 Mark be⸗ illigt. Das Hochwaſſerſchutzprojekt der Lahnmündungs⸗ dt Niederlahnſtein konnte nicht bedacht werden, da die⸗ s ſehr wahrſcheinlich vollſtändig unausführbar iſt und e beiden Städte an der Lahnmündung evtl. durch eine zweite Mündungsſchaffung der Lahn vom Hochwaſſer befreit wer n. Koblenz.(Leichtſinnige Autoraſere meiner Frau.) Ein Perſonenkraftwagen, der von einer Dame geſteuert wurde, überfuhr in raſender Fahrt am Cle⸗ 0 einen Motorradfahrer, der vorſchriftsmäßig auf der rechten Fahrſeite fuhr. Erſt durch Hochheben des Per⸗ ſonenwagens konnte der Schwerverletzte geborgen werden. Die Lenkerin des Wagens hat bereits im vergangenen Jahre ihren Kraftwagen auf einen Bürgerſteig geſteuert, wobei eine Frau ſchwer verletzt wurde. Ehrenbreitſtein.(•irchenraub?) Im Mühlentale wurde eine große vergoldete Chriſtus⸗Dornenkrone gefun⸗ den, die wahrſcheinlich von einem Diebſtahl herrührte. Es 90 noch ungeklärt, auf welchem Wege die Krone in das ühlental kam. „. Köln.(Eine Ohrfeige mit Todesfolge.) Ein Schiffer aus Rodenkirchen begegnete am hellen Tage ſeinem betrunkenen Bruder auf der Straße und machte ihm heftige Vorwürfe. Der Schiffer forderte die ſich an⸗ ſammelnden Zuſchauer auf, wegzugehen und ſchlug einen, der ſeiner Aufforderung nicht nachkam, um die Ohren. Dieſer fiel mit dem Hinterkopf auf das Pflaſter. Er ſtarb am nächſten Tage an einer hierbei zugezogenen Gehirnerſchütterung. Die Geſchworenen waren der Mei⸗ nung, daß der Angeklagte mit einem ſolchen Ausgang habe rechnen können und daß er deshalb für den Tod verantwortlich gemacht werden müſſe. Die Strafe lau⸗ tete wegen Körperverletzung mit Todeserfolg auf neun Monate Gefängnis. Dortmund.(Schweres Grubenunglück.) Auf der hieſigen Schachtanlage 1 und 2 der Zeche Königs⸗ berg ging beim Bergeverſetzen auf der dritten Sohle die ſunterſte Fahrſtrecke zu Bruch und begrub vier Bergleute. Drei der Verſchütteten konnten nur noch als Leichen ge⸗ borgen werden, der vierte wurde in ſchwerverletztem Zu⸗ ſtand in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er hoffnungs⸗ los darniederliegt. Berlin.(der Mörder von Nedlitz geſteht) Der Obergefreite Ludwig Dumbert, der unter dem Ver⸗ dacht verhaftet worden war, den Obergefreiten Gelfert in Nedlitz am 1. Oktober ermordet zu haben, hat bei dem Verhör im Potsdamer Polizeipräſidium eingeſtanden, daß er der Täter ſei. Hannover.(Eine ſchwere Bluttat.) In Bad Deckenſtedt(Kreis Liebenburg) ſpielte ſich ein grauſiges Familiendrama ab. Der ſtellungsloſe aus Danzig ſtam⸗ mende Stallſchweizer Paul war mit der Tochter eines Ziegeleiarbeiters Beins verlobt. Plötzlich ſtellte ſich jedoch heraus, daß Paul bereits verheiratet und Vater von zwei Kindern iſt. Von Gieber Frau lebte er getrennt, iſt aber nicht von ihr geſchieden. Darauf wurde Paul von den Eltern der Braut das Betreten ihres Hauſes ver⸗ boten. Als der Mann nun zur Arbeit gegangen war, drang Paul in das Haus ein und forderte von der Ehe⸗ frau mit vorgehaltenem Revolver die Einwilligung zur Eheſchließung mit der Tochter. Als Frau Beins ihm die⸗ ſſes verweigerte, ſchoß er zweimal auf die Flüchtende, die in den Rücken und Schläfe getroffen ſofort tot zuſammen⸗ brach. In einer anliegenden Kammer verübte der Täter er⸗ ö Dar miſtadt. n⸗ und Ausfahrt auf der Strecke Wilſenroth. Per⸗ Der fahrplanmäßige Alus Heſſen zugewieſen worden. vien in Kaſſel, F. Reichhard, iſt anerkannt und zur ſen zugelaſſen worden. Darmſtadt. ſch u le.) Geheimen Rats Profeſſor Dr. Heinrich Schenk. (Geſſiſche Konſularnach richt.) Die bolivianiſche konſulariſche Vertretung für den Volks⸗ ſtaat Heſſen iſt dem Konſul von Bolivien in Kaſſel Der(Honorar⸗)ͤKonſul von 1 1 us⸗ übung konſulariſcher Verrichtungen im Volksſtaat Heſ⸗ (Von der Techniſchen Hoch⸗ bat 1025 e enge e Beiden e 550 Dehlkers von der Univerſität Tübingen iſt als ordent⸗ liche Auftreten v üh⸗ öſten, liche“ Profeſſor der Botanik und Direktor des Botani⸗ die D die Spa e on fa e ſchen Gartens an die Techniſche Hochſchule Darmſtadt heruſen worden, anſtelle des im Vorjahr verſtorbenen 0 1 Sen gen 0 s wird auch in dieſem Jahre darau 9 bei 10 4 ehh c 1 g f a en ein„Froſtwarnungsdienſt“ eingerichtet ſreu icherweiſe wird der Nutzen einer leichen i 9 ewieſe die durch das Auftreten von Frühfröſten beim verſand ſchon oft im Oktober idee de Zweige der Wirtſchaft, beſonders da werbe, aber auch haben ein großes art Intereſſe daran, über das voraus auer und die Stärke von längeren F und gleichermaßen über den Wiedereintritt eine Vorausſage auf lange Sicht k ſſt. er⸗ olchen Einrichtung immer mehr erkannt, denn nicht nur die een el a f offel⸗ wird, auch andere s Lebensmittelge⸗ das Baugewerbe und die ict ritt, roſtperioden 0 von mildem (Tau)⸗Wetter im voraus unterrichtet zu ſein. Wenn auch noch nicht möglich iſt, Darmſtadt.(500 Mark Belohnung für die Ermittlung der Angreifer des Grafen Harbenberg.) Das heſſiſche Juſtizminiſterium hat für die Ergreifung der Täter im Falle des Raubmord⸗ verſuczs am Grafen Hardenberg eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. . Mainz.(Die Domfeier in Mainz.) An⸗ läßlich der Einweihung des Mainzer Domes empfiehlt die Handelskammer die Betriebe am 16. Oktober um 16 Ahr zu ſchließen, um die Teilnahme weiteſter Kreiſe der Bevölkerung an den Veranſtaltungen zu ermöglichen. In einem Appell an die Bürgerſchaft richtet der Oberbürger⸗ meiſter an die Bürgerſchaft die Bitte, während der für die Domfeier beſtimmten Tage die Häuſer zu ſchmücken und zu beflaggen, um dadurch ſichtbar zu bekunden, ö daß das Werk der Wiederherſtellung des Domes eine b 1 Kulturtat von größter Bedeutung iſt. 2* 8 Offenbach.(Ein Schüler plündert Klin⸗ 20805 DASS AG ACHTIHAEENLIAII XIII ſo laſſen ſich die Froſtausſichten auf Grund der zuſam⸗ mengeſtellten Witterungsbeobachtungen weiter Gebiete doch für mehrere Tage erkennen. Anfragen hierüber wer⸗ den jederzeit gegen mäßige Gebühr telephoniſch oder tele⸗ graphiſch beantwortet. Natſam iſt jedoch, auf den Froſt⸗ warnungsdienſt zu abonnieren, damit in Gefahrfällen eine rechtzeitige Benachrichtigung erfolgen kann. Die Abonnementsgebühr für die Monate November, Dezem⸗ ber, Januar, Februar, März und April beträgt 5 Mark; zudem müſſen die Benachrichtigungskoſten vom Abonnen⸗ zen getragen werden. ö gelbeutel.) Hier wurde ein 12jähriger Schüler feſt⸗ geſtellt, der während des Gottesdienſtes in der evange⸗ liſchen Lutherkirche aus einem Klingelbeutel ſieben Mark geſtohlen hatte. Der Junge geſtand außer dieſem einen ähnlichen Diebſtahl in der katholiſchen St. Pauluskirche ein. Heppenheim a. d. B.(Weinleſe.) leſe iſt nun ſoweit beendet. Der Ertrag war zufrieden⸗ ſtellend und die Qualität des Moſtes von einer Güte, ſchen 80 und 90 Prozent. Im Vergleich zum vergangenen Jahre iſt eine beträchtliche Preiserhöhung zu verzeich⸗ nen. Für ein Hektoliter Maiſche wurden 80 bis 90 Mark bezahlt. Aus dem Neckartal.(Bahneröffnung.) Am Samstag, den 20. Oktober, wird die neue Bahnſtrecke in das Steinachtal, von Neckarſteinach nach Schönau, eröffnet werden. Die Feſtgäſte, Mitglieder der Regie⸗ rung und der Reichsbahndirektion treffen mit einem Sonderzug aus Karlsruhe morgens 11,30 Uhr in Nek⸗ karſteinach ein, von wo aus dann der Feſtzug nach Schö⸗ nau fährt. In Schönau findet dann die Begrüßung ſtatt. Nachmittags haben die Schüler freie Fahrt auf der neuen Strecke. ö Groß⸗Umſtadt.( Motorradunfall.) Der Metzgermeiſter Wilhelm Wolf von Raibach kam am Eingang ſeines Heimatdorfes mit ſeinem Mo⸗ korrad recht unglücklich zu Fall, wobei der Be⸗ ſitzer der Maſchine einen Bruch des Schlüſſelbeines und der hinter ihm ſitzende Maurer Philipp Metzler, eben⸗ falls aus Raibach, eine Gehirnerſchütterung und ſchwere Kopfverletzungen davontrug. Zum Glück war ein Arzt aus Groß⸗-Umſtadt ſogleich zur Hand. um die beben Verunglückten in ſachgemäße Behandlung zu nehmen. zicht.) Durch die Kirchenregierung wurde dem Pfarrver⸗ walter Heinrich Lebrecht zu Groß⸗Zimmern die evange⸗ liſche Pfartſtelle zu Groß-Zimmern, Dekanat Groß⸗Um⸗ ſtadt, übertragen. Jad Nauheim.(Landtagsabgeordneter v. Mirbach geſtorben.) Das Mitglied der deutſch⸗ nationalen Fraktion des preußiſchen Landtags, Freiherr Werner v. Mirbach, Landrat von Neidenburg(Oſt⸗ preußen), der ſich zur Kur hier aufhielt, iſt an den Folgen dann Selbſtmord. ROMAN ven ARNO FRA U 17 N d 6 670 0 2 0 unffnenRHREcMHHSScHUTE URC VENINAC OSKAR EIS TER. WER DAU. (21. Fortſetzung.) „Wie ſoll ich dir das ſagen, Traute?— Am beſten ſo: Im ewigen Gleichklang mal etwas anderes! Wir ſind ſo von Natur ſo müde, ſo melancholiſch, ſo weich. Wir ſind Kinder Wir ſchleichen durchs Leben. Wir ſchreiten nicht Wir können nur weinen und trinken—“ „— und tanzen,“ ſagte Traute. „Ja, das eben iſt es, was ich hervorheben wollte: Tanze — Weinen und trinken tun wir immer, tanzen nur be beſonderen Gelegenheiten. Und wenn wir es tun, fallen wi ins Extreme. Unſer Tanz iſt wild und laut. Wir tanze bachantiſch zu den ſchwermütigſten Melodien. Wir verſetze uns in Taumel. Wir berauſchen uns an uns ſelbſt.— Wi ſind Halbaſiaten. Stumm und gleichgültig trotteten wir in den Krieg. Nur bei dem Gedanken an Blut zitterte etwas au in uns, das zwiſchen Mut und Grauſamkeit lag. Die Melodie die man zu dieſem Tanze ſpielte, ſagte uns nicht zu. Wi! wußten mit uns ſelbſt nichts anzufangen. Wir wußten nicht weshalb wir tanzten und für wen wir es taten. Wir konnte! uns nici an uns ſelbſt berauſchen. Es klang nichts in une — Schon das Ziel kann die Muſik machen. Wir hatten keines Und die Muſik der Deutſchen war uns fremd. Und we dem ſo iſt, meine geliebte Traute, werden wir den Kri verlieren. Rußland wird jeden Krieg verlieren, den gegen ein Kulturvolk kämpfen muß“ „Und Frankreich?“ fragte Traute. „Darf ich das ſagen, ohne dir weh zu tun?“ „Du darfſt mir alles ſagen, Lex. Ich bin keine Franzö Sieh dort, auf dem Flügel ſtehen ſie friedlich vereint, o.. ſich ſetzt bekriegen. Sie waren alle meine Freunde: Eu: Kyrill, der Kronprinz, der von Braunſchweig, der König der Belgier, Englands perſtorbener Herrſcher, ein franzöſi⸗ ſcher Kriegsminiſter und andere. Als Tänzerin bin ich eines Herzleidens geſtorben. 0 1 Kosmopolitin, meine Seele iſt bei den Bedrückten, und meine Wünſche ſind in Indien. Alſo ſprich!“ „Auch Frankreich würde dieſen Krieg verlieren, hätte ihn vielleicht ſchon verloren, wenn Britannien nicht wär.“ „Iſt England ſo ſtark?“ „Als Kriegsmacht nicht, aber es iſt eine Nation und das ſchon ſeit fünfhundert Jahren. Der Deutſche iſt Germane, der Franzoſe Romane, der Engländer aber iſt nur Eng⸗ länder!— Für ihn blutet Europa.“ „Du ſprichſt hart, Lex.“ „Nur wahr, Traute, nicht hart. Entnüchtert ſpreche ich, ls Fremder, der unbeteiligt iſt und doppelt ſcharf ſieht. Bis loch vor Kurzem war es keinem von uns möglich, über gründe, Urſachen und Zuſammenhänge nachzudenken. Es ging zurück und vorwärts, hin und her. Jetzt herrſcht Still⸗ tand. Stellungskrieg, wie ſie es nennen. Jetzt haben wir zeit zum Denken und Leſen. Jetzt können wir uns Urteile ilden. Und mein Urteil geht dahin: Die treibende Kraft in jeſem Kriege iſt England. Es würde ſelbſt noch hinter nem Weh Frankreich ſtehen und ihm zurufen: ſöchieße, ſchieße! Und wenn euer niedergebrochenes Volk as nicht mehr können würde, würde es raunen: Wehr dich it den Zähnen!“ „Du glaubſt alſo nicht an die edlen Motive, nzugreifen veranlaßt haben, auben machen will.“ „Nein! Das Wort ſteht feſt, das Churchill ſprach: Der 98 iſt ein Geſchäft, wie jedes andere auch.“ 105 „Wann hat er das geſagt?“ „Schon im Auguſt vorigen Jahres. Damit beſiegte er der viten letzte Bedenken. Ich will gerecht ſein und zugeben, 5 der einzelne Engländer unleugbare äußere und innere Zorzüge beſitzt. Aber ſobald es 91 um den Staat als ſolchen handelt, um die Nation, um politiſch⸗wirtſchaftliche Dinge, verlieren für ihn ſämtliche Regeln der Geſittung jegliche Geltung.„My country right or wrong“ dokumentiert die ſtaatsbürgerliche Diſziplin und Anſchauung, die er ſchon mit der Muttermilch zu trinken bekommt. Für ihn gibt es nur eine Religion, das iſt die engliſche und die iſt nur auf poli⸗ n e egründet, nur für die engliſch⸗politiſchen Ziele geſchaffen. Es gibt auch nur einen die England die es vorgibt, die es der Welt Die Wein⸗ wie ſie ſchon ſeit langem nicht mehr zu verzeichnen war. Feſtgeſtellte Moſtgewichte nach Oechsle bewegten ſich zwi⸗ Gros immern,(Evangeliſch⸗ kirchliche Nach⸗ 7 bAαu Der Seeverkehr in den großen deutſchen Nordſeehüfen. Nach amtlichen Statiſtiken beſaß Hamburg von allen deutſchen Seehäfen auch im Jahre 1927 den ſtärkſten Paſſagier⸗ und Frachtverkehr. Sein ſeewärtiger Gitterverkehr betrug 1927 über 25 Mill. Tonnen. Dies entſpricht ungefähr dem Fünffachen der beiſpielsweiſe in Bremen umgeſchlagenen Güter(5,6 Mill. To.) und rund 53 9,5 des geſamten deutſchen Warenverkehrs über See Ebenſo ſtand Hamburg im Paſſagierverkehr 1927 an der Spitze der deutſchen Seehäfen. Insgeſamt reiſten über Hamburg 129 208, hingegen über Bremen 115 339 Perſonen ein und aus. Bemerkenswert iſt noch die Tatſache, daß die Perſonenbeförderung über Hamburg ſo gui wie vollſtändig durch deutſch⸗ Schiffe erfolgt. CCC Marow machte eine Pauſe, dann fuhr er fort: „Das alles iſt vom Geſichtspunkte des Staatsbürgers und Staatsganzen aus geſehen, gut und richtig, vorausgeſetzt, daß man für ſich und ſein Staatsganzes allein eintritt. Wenn man aber unter irgendeinem Deckmantel— in unſerem Falle: Gerechtigkeit und Ziviliſation— andere für ſi ſterben läßt, dann iſt das unſittlich! Englands Geſicht 0 Maske, ſein Wort iſt——— nicht immer wahr. Ich werde verbittert, Traute, wenn ich mich ſo mißbraucht ſehe. Laß uns von anderem reden.“ Traute ſah ihn mit leuchtenden Augen an, ſtrich ihm lieb⸗ koſend übers Haar und ſchlug dann eiten Spaziergang durch den Bois de Boulogne vor. Marow war gern einverſtanden. Im Mondſchein wandelten ſie zu * zweien. * * Am anderen Morgen beim Frühſtück war Marow ſehr traurig. Auch Traute war ſchweigſam. „Vom Himmel in die Hölle,“ ſagte er leiſe und rührte mit dem kleinen goldenen Löffel in der blattdünnen Seprestaſſe, „von hier in den Graben, aus dieſer Kultur zu Ratten und ſchwerl⸗ aus deiner Welt in die da draußen, wie iſt das er „Es ſoll ja bald zu Ende ſein,“ tröſtete ihn Traute, aber Marow ſchüttelte den Kopf. ö „Man belügt euch und uns! Ich glaube, was ich ſehe und weiß, was ich weiß.“ 95 „Was ſiehſt du, Lex und was weißt du?“ 5 Er lenkte ab und Ne ſcherzend auf die Zeiger der antiken Standuhr neben der Kredenz.„Ich ſehe, daß es neun iſt und weiß, daß ich gehorchen muß. Die Trompeten blaſen. Mein Glück geht ſchlafen.“ f „Aber meine Seele begleitet dich, Liebſter und meine Gedanken ſind immer bei dir.“ 5 Marow konnte nicht antworten. 5 Ein letztes ſtummes Umarmen, ein ungewolltes leiſes chluchzen, ein letzter Kuß, dann 15 Je Kara fuhr ihn im Auto nach dem Gare de l'ſte, von wo aus er nach der Front fuhr. g n Gegenſtand der Anbetung für ihn: ſein Reich. So war der Tag, gelebt im Paradies— vorbel. 3 Pfähle und ür eute * * en. F reffli fr keit und Schönheit des Stückes ſelbſt, andererfeits „ovalen — ö 1 einen Freund Streicher, der zum erſtenmal mit bedeu⸗ ſer Genuß 4 rzule Streichers Auge war großen gemäß es vo darum unverwandt auf die Schauſpieler gerichtet. die mit enden 1 dem Wunſche aller Anwe Einmal ergötzte er ſich an der ch auf den Triumph, den der Dichter beim Vortrag — Streicher wurde ſchwer enttäu S zwar bei g tenden Künſtlern umgang gehabt hat, war die er ſd ihm in geſpannteſter Erwartung um einen in vollem Maße erwarten durfte. Tiſch herumſaßen. ein doppelter. 7 1 ſcht. Der erſte Akt wurde etingſte Zeichen ßter Stille, jedoch ohne das g r Schauſpieler Beil, einer der rar 1 der Anerkennung vorgeleſen hauſp l e begabteſten Künſtler, entfernte ſich ſogar, ehe der erſte Akt zu Ende war. Zeichen des 2 Kein Alles ſtand auf, als Der zweite hatte dasſelbe Schickſal. Lobs oder Beifalls war zu ſehen. Schau Obſt und Trauben herumgereicht wurden, und der eit ßen auf genh „ um der peinlichen Verle ſogar „vor, man ſo er Frank ſchlug * 5 ſpie ſchie f ſtunde hatten ſie lle zum Bol ſich alle entfernt, und nur Iffland mit Meier waren noch ein Ende zu machen D 0 7 brechen. Nach Verlauf von einer Viertel 1 ö 1 1 denn 1456 leitet er die ffer. Fuſt hatte ihn aber nicht nur zum 8 Verbreiter“ und„Ver⸗ ten In 1a die 00 t erſcheint a Zeuge des letzteren der Kleriker Peter Girnsheim; 4. Jahrgang —— Buchdrucker die techniſch wohl 3 7 Aus ihrer zei och a Tochter Chri⸗ in gierungen der Gedruckt haben Schöffer und einer beſonders * * 0 d die Gernshei⸗ Alle Drucke namentlich die zwei Mitarbeiter S ſeine gelten heute n ſind. aus, die nach lauf Schöffer zurück. einen die Namen Schoffer und übrigens bei Gutenberg 1465 die Dekretalen d üglich der L zand de Jahre 1836 e Scholl entworfenes ſto 3 0 4 1 und Ciceros Buch von im hatte, be dern ihm auch ckt wurden den erſten„ zeuen Kunſt nennen un Wir dürfen darnach Schöffer als erf er nicht nur 5 2 Schöffer ſchein genommen, ſon etwas tüchtiges gelernt zu haben; Offizin Fuſt— Sch Teilhaber m mit Recht Bildhauer . Es ſtammt aus der 3 dern auch ih mer haben i 1 * Schwärze verbeſſerte; ſchwerlich aber konnte er dem Meiſter, deſſen Familie in Mainz das Prugerecht ädter vergs, ſor der in der Schuſtergaſſe gelegen war und jetzt ein Bierlokal volllommner“ der Namensnennung war damals noch fließend, kommen do ffers ſogar Fuſt im Hof zum Humbrecht, auch Dreikönigshof genannt, Offizin erſchienen: 1457 u. 59 das Pfalterium, 1459 Durandus, 1460 die Conſtitutiones des Papſtes Cle mit dem Namen„Schöfferhof“ geworden iſt. dem Prozeſſe zwiſchen Gutenberg und Fu V., 1462 die lateiniſche Bibel, Pflichten, für den damaligen S werbes ganz gewaltige Leiſtungen, erſter Linie Schöffer zu verdanken nen ſich durch große Schönheit farbigen(rot und blau) Initialen, kunſtvollen Methode gedru muſterhaft und gehen woh dürfen daher Schöff ſtine zur Frau gegeben. Papſtes Bonifatius VIII ſtand, di von Münzen mit inne Lettern viel raten. in den Drucken Schöff Schoiffer vor. Darmſt 1e. tes eigenſter Bedeutung war, Gutenberg im Entwerfen der Buchſtaben, namentlich der Initialen, beiſtand, auch viel⸗ leicht, weil er von den Farben als Schreiber etwas ver⸗ von 5 5 lzes D eit der inneren na vollen aber mächtigen ſch jener nicht ger mal geſetzt du nalen Erhebung, materiell nach und die geiſtig und und ſtetigen Bewegung, 2 its des en B wenn präch⸗ 0 1 ds bewirkte. Sie Arbeiter aufg ch wo damals tat; Sockel ſteht dei ouette, Abendrot, wie es hier ja ſo häufig it. l, üht. Ee 5 2 2 it dem had i hohem lle Antlitz mi 2 7 i s geiſtiger 5 g als S U A lebten. Erfinder, etwas vorgebeugt, a 2 1881 Wellen auch nach Gernsheim, Das geiſtvo die Blüte und Einigung Deutſchlan mit am beſten zur Geltun nach warf ihre 8 kräftige Männer faßt. inen bald zum Bruche; 1455 erlangt Fuſt in einem Prozeſſe, ün⸗ Zwiſchen dieſem und Gutenberg kommt es indeſſen äfts ſonen, September 1928 in Paris Zeit nicht ö chäftsmann ckkunſt wohl nicht ſo ſehr bewande t war. ffer aus Gernsheim. Von Prof. Dr. Ledroit. ſtenmale im 0 Grammatik, und Gehilfen, ja als„Mitarbeiter“ Gutenbergs bezeichnen. wahrſcheinlich ſchon un in ſeiner Vater ören wir zum er hielt er ſich als„Schreiber eibers, Geheimſchreibers Sie wurden, weil ur⸗ iſchen Geſchlechtern und ſprünglich Geiſtliche dieſe Stelle inne hatten, als Cle⸗ 1 üteten, gekommen war, die Kunſt ffen worden. Zu ſe Drucken hat Gutenberg an den verſchiedenen Stellen Geld geliehen, zuletzt bei dem reichen Mainzer Bürger Joh. chr 0 oder Stadtſchreibers erſtrebten. deter Schöffer aus Gernsheim. 9 dern juriſtiſch gebildete Per Zuerſt erſchien aus Gutenbergs ie Mitte des 15. Jahrhunderts zur zeichnete man zu jener tadt dieſe Kunſt um di Vollendung gebracht. fen, ſon de etwa die Stelle eines Rat dainz w N . Teile von deſſen Handwerkszeug ſchadlos zu halten. Es iſt Erſtdrucke ſind von ſpäteren nur wenig an nicht recht klar, welche Motive Fuſt bei ſeinem Vorgehen net; vergleiche das engliſche Wort Clerk. Da⸗ da er ſelbſt zwar ein geriſſener Ge her wird Schöffer auch bald als Juriſt, bald als Cleriker aber in der Dru 5 f * Mit den Geſchäftsgerätſchaften Gutenbergs begr Mit Schreiber be Johann Gulenberg aus Mainz hat in Straßburg, einen Schreibgehil Von Peter Schöffer h ten, die in genoſſen, Jahre 1449, damals auf. genannt. Wenn Schöffer 1449 noch in Paris weilte, kann er unmöglich an der Herausgabe der erſten beiden ünf mit beweglichen Lettern zu drucken, Peter Sch rici bezeich 7. 0 di det in die Erſcheinung getreten, wie die Buchdruckerkunſt; denn die den er gegen Gutenberg anſtrengt, das Recht, ſich an einem 1450 die 42⸗zeilige Bibel. Selten iſt eine Kunſt ſo vollen⸗ leiteten, ob es allein Gewinnſucht, oder ob der Gegenſatz auch auf politiſchem und persönlichem Gebiet begründet dete er eine eigene Druckerei und nahm ſich als Ge wohin er infolge der Kämpfe zw in der Hauptſache erfunden und da Werkſtätte 1443 der Donat, eine latein. Schönheit und Exaktheit übertro 3 Fuſt. war. 0 ſei⸗ fäng⸗ ler. ühren will, „ ſo rückte zu treiben und ihn zu einer offe⸗ usſprache zu bewegen ſuchte, deſto feſter und ſicherer A verharrte d n, daß ſpie ebenſo auch Er ſagte: meinem Le⸗ Aber warum fragen was er dazu ſagen ätſelhofter wurd daß nicht ein an⸗ die nackte Wahrheit übter Karten die den Freund des 5, ſchrieben hat und er es nur unter r under * 0 chon bald im zweiten Jahre“, eln?“ trotz dieſer Verſicherung immer er g, Herr Streicher, wiſſen Sie ganz gewiß, daß es f 0 em Ende entgegenf ten Trumpf auswirft 4 1 Meinung. Aber wie ein ge ſein * — * — segeben hat? Oder hat ihm jemand eholfen?“ Meier den Freund Streicher durch ver Sie denn auch gewi — — herau die Eng — 9 te jetzt faſt nicht mehr, Je mehr er ſich Mühe gab, ſſeur macht 2 herr a noch ein gar ungläubig Geſicht und frug forſchend wei⸗ ieſer auf ſeiner ier wuß Spiel raſch zum Schluſſe ſeinen letz iſſen 8 Räuber“ ganz allein geſchrieben und auch nur daran zwei daran Je mehr treffliche Dichtung unerklärlich, zumal wenn ich daran denke, daß die Herren erſt vor einer Stunde Schil⸗ ler die größte Bewunderung und Verehrung bezeugten. eln und erwiderte:„Sagen Sie mir einmal ganz „„und will mit meinem Leben dafür bürge hren, um ſo unerklärliche art nicht mehr zu denken iſt, iſt die e Erfahrung dop⸗ 2 pelt ſchmerzlich.“ ch kenne Schillern nun Sie — — C . ſagte er geſeſſen. Der Regiſſeur tat bei dieſen Worten, als ob er das Schillers Freund Streicher war außer ſich ob ſolch verächtlicher Behandlung. Er bat Meier, mit ihm ins Ne⸗ Verhalten der Schauſpieler ganz gere»tfertigt finde, zuckte Der Regi deres iche Fragen in 7 Me ſollte. In dem Augenblick, wo an eine Rückkehr Schillers nach nen „Mir iſt dieſe Gleichgültigkeit und Abneigung gegen eine Schiller iſt, der„Die Räuber“ geſchrieben hat?“„Zuver⸗ läſſig“, entgegnete Streicher mit feſter Stimme,„wie kön⸗ N Dichters nicht mehr länger im Zweiſel ließ. „Fiesko iſt das Allerſchlechteſte, was ich je in für das Theater abgeändert hat. B derer die es Stück ge Sie mich denn dieſes alles?“ ihm die ganze Sache. er jetzt mit einer Antwort heraus, ſo vor Stuttg aufricht weiter: nem Namen er„Die zu erfa der das and l benzimmer zu treten und ſagte zu ihm in erregtem Tone: nen da ich, daß der⸗ ben gehört habe, und es iſt geradezu unmögli ür⸗ ſein, wir d ſen etwas * * großen Drucke Gutenbergs beteiligt gewe r„die Räuber“ geſchrieben hat Elendes ſollte gemacht haben.“ be Schiller, d e 18 nberg al cht, wahrſcheinlich Ziemlich ſicher iſt, wiſſen wir ni ſein. t's genannt und ſcheint von f ſt, wie wir noch hören werden, unſtreitbar. t als Diener Fu 0 l ieſem zur Vertretung ſeiner Intereſſen Gute ach Mainz kam, ffer, der ein tüchtiger Schreiber auch in des War beigegeben worden zu fen ihn demnach nicht als„Miterfinder“ der Buchdrucker öf kunſt bezeichnen, doch ſind ſeine Verdienſte um die Entwick⸗ anfangs der 50er Jahre des 15. Jahrhunderts. Dorten wird er zuer lung der Kun d Wann er en fen daß Sch Gehil Starr Leere. Er zweifelte al raffte er ſich Worten ſprachlos da. ür ſeinen Freund ins Feld zu Aber noch einm ſen (Fortſetzung folgt). 5, Jo Streicher ſtand bei die und traurig blickten ſeine Augen ins Gemeine auf, die letzten Gründe f führen. am Sieg der Wahrheit. ſo 5 m Blau und dem Wei das ſich an dieſe Bemerkung n Fahrt ſo ſehr, als er ſchon um mer Imbiß cher wieder Leben. Ebenſo freundlich iſt auch „wie freundlich die Ich atme neue Luft und ſehe neuen äch, pr ſind! d ein neues urde bei dem Poſtmeiſter ein war Begleiter zu, zranken hierzulande mit de Schiller es kaum glauben konnte, Uhr in Bretten einfuhr. 5 8 ier w mommen, der gem Ein lebhaftes Ge 5 anſchloß, verkürzte die Zeit der weitere immel un der Geiſt der Regierung.“ ö 5 5 N ckt und die Reiſe nach zt. jekete Wagen ſamt Kut Schwet ücklichen daſelbſt * 7 * tt nach kurzem A Stu gart zurückgeſch . ufenthalt fortgeſe gten die beiden Gl Da die Feſtungsto 85. Abends 9 Uhr lan it einbrechende re in Mannheim mi 1 iſe ſo war an eine Weiterrei Die Flüchtlinge mußten deshalb übernachten. Dunkelheit geſchloſſen wurden, aum mehr zu denken. in Schwetz Des chon in aller Herr⸗ die Ankunft in Mann⸗ 0 ren ſie ingen — andern Morgens wa ür Beinen. F n. Das Beſte, 5 he auf den im wollten ſie ſich geh wurde aus dem ßen 7 rig vorbereite Kleidern und Wäſche be ausgeholt und angezogen, er⸗ enſt rregiſſeur ſam⸗ 11 ch nicht feiert?“ gte wohlmeinend weiter: d von Zerſtreuungen?“ Klima bald über den unerwarteten Beſu Mittag 11 Uhr wohlbehalten u einer Zeit, bei den bevor⸗ Wohlhabenheit her⸗ noch einmal einen nd mietete auf gut in der Hoffnung. chten ohne Frei warmer Freunde und um chter in allernächſter Lage unterrichtet und Nähe eine Wohnung gemietet und ſein Reiſegepäck zugleich e auf Feſte nun auch denken, was ich hier erwarte.“ 7 1 e Aussöhnung mit dem ſq Schiller, z in das anſtoßende Zim⸗ chtete an Seine Durchlaucht, den Herzog von bewegtem, aber ernſtem rttemberg, ein Schreiben, in dem er um Entſchuldigung bei dem Theate Ihnen, Herr Meier eſt über die unerlaubte Ent⸗ Meier das Verhalten Schil⸗ cht wenig erſtaunt. Er hielt es einen Neigungen leben, ſich dig 0 Seit meiner letzten Anweſenheit ittel auf der Reiſe ſehr zu gte er doch letzte Fahrt u (Tragkutſche), 7 * ken und kein Di iegen in Mannheim an und ſti wa ſe dert und fra in freu ir, drum blieb kein anderer Aus⸗ ſeur te, war er „örſe werde in dem neuen aufgeholfen werden. enommen hatte fe Sie hier, Herr te er ganz 8 kläch fühlen inm te eines Kreibe f ls Flüchtling vor ichter Tone,„es gibt kein Den ch denn Schfller, nachdem er bei Meier das Trommelſchlag ihn mehr zum harten Di Ihrer Refidenz F durch einen Brief di 8 elben doch ni 1 1 2 — f l cht. Wie? Ich tre n laſſen. Hier in ſtiller Klauſe, wo kein Horn⸗ nau über meine mißlich f bewirken. e ſi * * So ſetzt Mittagsmahl ein ohl Theaterregif ffe in ief, konn i wiſchen hatte Meier dem Di chmolzen waren, überra ſcha ke Sk aer Alu ſtiller Verebrer und die Gründe angab, die ihn zur Flucht bewogen ſie an Gepäck her i ſtehenden Beſuchen den Eindruck der „Ich ſtehe a Wü hatten. So kamen ſie denn gegen Obwohl Schillers Barm menge rach Me er verwun „Sind Sie kein Freun o man in wenig 3 5 weg, als raſch zu fliehen. heit. Die nab ei man m ganzen Gulden an ſeine Glück eine Portechai Meier ab. Dieſer war ſeiner kranken Geld widerte der lind Sie für ratſam, mer und ri vorzurufen. 5 * 5 fernung des Berzog zu Tonnen ſi Wiew kers gutheißen mu Verlegenheit. roßer In rafen im neu verfaßtes ier Uhr et ein 1 Um die Unterhaltung war „Fiesko“ mitgebracht und war gerne bereit, eurs Meier eine ganze Anzahl eler ein, um dem nen an e Verehrung auszudrücken. chfller hatte chmittags gegen v hre tiefſt unter ihnen. 2 * n Tage n. ſten Schauſpi erregiſſ 4 * f U heg — vortagend verlegen. S ſe des menen Dichter i nd war auch iel her m *. 1 125 Am ſelbe