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Macler—Uglerpionl 2mal wöchentlich in Viernheim Lissi Schlatter langj. Lehrerin a. d. Hochschule f. Musik Anfangsnonorar ark 7.— ſnonatllch. Näheres bei Herrn Rektor Mayr und im Brauhaus. ur neuen Lotterie nat noch Lose abzugeben WIlh.- Straße 25. el. 297. 6581 Ludwigshafen. fenlung am 19. u. 20. Ol. * O FAN Staatl. Lotterie-Einnahme, Worms, Kalser- Postscheckkonto „Fürſten Alexander“. A. R. N. K. B. Samstag, den 20. Okt., abends ½ 9 Uhr Vor⸗ ſtands⸗ und Spiel⸗ ausſchuß Sitzung im 8 Um zahlreiches Er⸗ 8 50 Douſcheinen bittet Der Vorſtand ein„Vorwärts“. Donnerstag, den 18. Okt., abends 8 Uhr findet im Lokal zum Brauhaus Vorstandssitzung ſtatt. Wegen Wichtigkett haben alle Rennfahrer, die das Vereinsrennen mitmachen zu erſcheinen. Der 1. Vorfitzende. Radfahrer- Verein Eintracht 2 Peute Donnerstag Abend 8 Uhr Uebungsſtunden für die Reigenfahrer. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Fahrwart. 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Biernheimer Tageblatt Anzeigenpreise: 1 125 5 bgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſera e Artikel einen Tag vorher.— Annahme von G 3 Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des g Aulsblatt der Heſſiſchen Pürgermeiſterei und des Polizeiantz ſichtigt.— Aufnahme eigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. Für die ee Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen n. heimerfinzeiget (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklam 60 Pfg. otizen vor⸗ —— Ar. 245 ane, Freitag, den 19. O Bene, . Jahrgang 7 9 Neues in Kürze. 0 z: Im Strafrechtsausſchuß des Reichstages ſprach fie der Neid lutrier für die Abſchaffung der ee trafe aus. 10 ft 15: Parker Gilbert verſucht die Regierungen von ie und London für Feſtſetzung einer endgültigen Reparatiaus imme zu intereſſieren. f 105 Die deutſch⸗polniſchen Hanvelsverhandlungen lin nunmehr in ein äußerſt kritiſches Stadium getreten, Fine dem die Polen auf die zahlreichen deutſchen Sede lediglich mit neuen, zum Teil maßloſen Gegenforderunge: eantwortet haben. 0 i 26: Nach Meldungen aus Newpork ſollen die abe lungen Dr. Eckeners mit amerikaniſchen Finanzleuten 1 17 die Gründung einer Geſellſchaft, die den 177 7 ehr Europa— Amerika übernimmt, unmittelbar bevorſtelſen. Nachrichtenmonopotl. i i i nen auf die . Wir hatten bereits Gelegenheit genommen auf e eigenartige und befremdende Form, wie Sit Saen rat des„Graf Zeppelin“ von gewiſſer Sei e wurde, hinzuweiſen. Nach den vorliegenden Na 10 92 ſind die Großverlage und Nachrichtentruſts, die ſich 15 Monopol der Berichterſtattung geſichert Nen 10 15 wöhnlich rigoroſer Weiſe vorgegangen. Sie 100 1 nur den Bordfunk— abgeſehen von Acntlichen 9 0 gen und Glückwunſchtelegrammen aller Art 775 1 N dig für ſich mit Beſchlag belegt, ſie haben eden was in der Geſchichte der Journaliſtik einzig 190 0 dürfte, verlangt, daß die Fahrteilnehmer ſchrift eden pflichtet würden, innerhalb der auf die Nahrtberſeuf 1 acht Tage keinerlei Einzelheiten über den Fahrtverle Preſſevertreter zu berichten. ö 5 In Amerika beſonders hat dieſe Lage mee i nur in Kreiſen der Preſſe, ſondern auch im, 11 550 11 110 likum eine Verſtimmung hervorgerufen, die 0 ert als geeignet iſt, der ſachlichen Wertung und A e in der Leiſtungen des Luftſchiffes und ſeiner Beſatzung 31 dienen. In der Tat iſt die Frage der Machtictennono rer, wie die Probleme des modernen Naeh 9 haupt, eine Angelegenheit, die das breite 00 ede. deſtens ebenſo ſehr angeht, wie die journa e kreiſe. Die ganze Entwicklung des e e e ten triebs, die immer mehr den langatmigen, Arti nd prangte des kurzen Tatſachenberichts in den Hintergrun 0 1 hat dem Nachrichtenweſen gegenüber früheren tcholſen 3 einer unverhältnismäßig größeren Bedeutung verholfen. 1 MWachricht ho Und mit der erhöhten Wichtigkeit der. e ee ſich— weſentlich unterſtützt noch eee Verbeſſerung und⸗Beſchleunigung dere en ue 100 lichkeiten— eine ganz neue Technik Den heren des Nachrichtenweſens herausgebildet. dei 11 Zeiten mit dem Leitartikel, kämpft heute die Rache. dies gehört zu ihrem Weſen und ue 15 auch mit der Nachricht um die Seele des 0 0 1 aber nur ſehr wenige Blätter ſich da ee abe Apparat eines univerſellen eigenen in eee, lese ſelbſt wenn ſie ſich zu mehreren endö 0 5 iſt die Zal er Ne b„ Und N p ſten können, iſt die Zahl der Nachrichten 15 1075 Naa denzbüros ſtark angewachſen— und hier 11 age, und gefährliche Seite des heutigen Zuſtandes zutage. Die Koſten eines internationalen eee N mationsdienſtes ſind durch die rieſigen 0 och 11 65 Telephon⸗ und Perſonalſpeſen, ganz abgeſehen bie der Beſchaffung des Informationsmaterfals, Bier daß nur der allergeringſte Prozentſatz der die 55 witch dienenden Nachrichtenunternehmungen auf e ihre journaliſtiſchen Baſis exiſtieren können. 9 10 1 15 leberſchüſſe ja zum Teil ſogar ihre 1 0 ae daß weitig decken, was mit anderen Worten 1 e ſich nur die geringſte Zahl unter ihnen mi, gu Aöneh⸗ wiſſen als„unabhängig“ hezeichnen und tte Jufos⸗ mern einen wirklich tendenzloſen und unbeeinunich 7 mationsdienſt liefern können. Solange es deutlich bar bleibt, woher ſolche Me ö i iſpiel bei amts⸗ nöglichkeiten beziehen, das heißt zum Beiſpie 5 b oſfſidſen oder in ihrer Eigenſchaft deutlich gekennzeichneten 0 1 5 i ienſten, die an Parteikorreſpondenzen, oder bei Nachrichtendienſten, die Algen i eig Zeitungsunternehmungen angeſchloſſen i i i ährli ſſemann ſind uſw., bleibt die Sache ungefährlich, denn 1 ikum wiſſen ja, mit wem ſie es zu tun ö 15 cinen dle 0 ſolchen Quellen fließenden Informa⸗ tionen entſprechend einſchätzen und verwerten. t, und man kann ſogar ſagen in den meiſten Fallen ft dees aber nicht der Fall. Unendlich 0 0 1555 richten ſegeln unter falſcher Flagge in die Welt, 50 daß bebarf keines beſonderen Hinweiſes, um zu erkennen, gerade dieſe Verhältniſſe Nachrichtenmonopole in der heu⸗ ch gefährlicher machen, als ſie es an ſich 105 e der öffentlichen Meinung ſind. haben, 13 Es iſt ein Unding anzunehmen, mit Nachrichten könne keine Politik getrieben und kein Standpunkt vertre⸗ ten werden. Hierzu ſei die dem reinen Tatſachenbericht im Gegenſatz zum Artikel fehlende überzeugende Argumenta⸗ tion notwendig. Bei der Abneigung des modernen Zei⸗ tungsleſers gegen die langatmige Lektüre, bei dem hoch⸗ gezüchteten Stand der modernen Nachrichtentechnik, iſt vielmehr ein umfaſſender Informationsapparat ein über⸗ aus mächtiges Mittel im politiſchen Kampf. Und es iſt da⸗ rum mehr denn je notwendig, daß ſich die Oeffentlichkeit mit Weſen und Struktur des Preſſenachrichtendienſtes auf das Genaueſte vertraut macht! Abſchaffung der Todesſtrafe? Eine Rede des Reichsjuſtizminiſters. be Berlin, 18. Oktober. . 1871 Im Strafrechtsausſchuß des Reichstages zerhlärke Reichsjuſtizminiſter Koch⸗Weſer vor Eintritt in die Aus- ſprache, daß er ſich als ein Freund der Abſchaffung der Todesſtrafe bekenne. Der Streit der Meinungen 59 4 15 111 51 gehe nur um die Frage, ob der jetzige Zeitpunkt für die Abſchaffung der Todesſtrafe ſchon reif ſei. Daß aber die ganze Entwicklung dahin dränge, zeige ſchon, Weite Todesſtrafe im Mittelalter noch für die meiſten De 17 angedroht geweſen ſei, heute dagegen nur für ganz, nige Delikte. Nach dem vorliegenden Entwurf brauche ſie nicht einmal mehr für jeden Mord verhängt zu wer⸗ den. Die Verhängung der Todesſtrafe gegen einen Schuldloſen, die ſelbſt beim beſten Prozeßverfahren. le beim beſten Richterperſonal nicht vollkommen auszuſchlie⸗ ßen ſei, müſſe 1 als furchtbares Unglück angeſehen werden, da es auf keine Weiſe wieder gutt ga macht werden könne. Einen Vorbehalt üs Rau wer machen, um nicht der Unaufrichtigkeit beſchuldig, z 1 den. Für Zeiten außerordentlicher Wireen e tant Staat auf die Todesſtrafe nicht verzichten. Kein Staa auf der Welt habe für ſolche Fälle der ſtaatlichen Notwehr gänzlich auf die Todesſtrafe, verzichtet. 1 ſolchen i fen ſeien Freiheitsſtrafen wirkungslos, wei Heeres ſei, ob der angegriffene Staat die Kraft behaupten we de, die Freiheitsſtrafe zu vollziehen. Die eee Deutſchlands ſei nicht verbrecheriſcher und unte pen als diejenige der anderen Staaten Europa. ie 5 jetzt ohne Todesſtrafe auskämen. Zum Schluß wies der Miniſter darauf hin, 5 daß auch Oeſterreich die Todesſtrafe abgeſchafft habe. Es ſei ausgeſchloſſen, daß Oeſterreich dieſe Pa e ee einführen werde. Niemand werde wollen, Strafgeſetbuch gung mit Oeſterreich über ein einheitliches 91 193 10 an dieſer Frage ſcheitere. Man müſſe feſtſzellen, das dai Art unvergleichlich ſei, mit der ſich unſer e n en Schrecken des Krieges, nach den Wirren„ und den Nöten der Inflation raſcher und 0 lichkeit und Staatsbewußtſein zurückgefunden habe, als man habe hoffen können. ———— 1 9 Am die Nundfunkzenſur. Weitherzige Handhabung wünſcht Miniſter Braun. Berlin, 18. Oktober. Die Frage der Rundfunkzenſur iſt neuerdings 1 0 ſtärker in den Vordergrund getreten, wozu nicht unweſent⸗ lich imuniſtiſche treich auf den Berliner Sen⸗ lich der kommuniſtiſche Handſtreich auf den Aker der beigetragen haben mag. Der preußiſche 9 inſte 45, fident Braun hat ſich, wie ſchon gemeldet wurde, für e möglichſt weitherzige Handhabung der Zenſur ausgeſpro⸗ i erliehen, daß die und hat der Anſicht Ausdruck verlie 8 Rundfunthörer mehr als bisher daran ed müßten, auch von der ihrigen abweichende und ihn 0 nicht zuſagende politiſche Auffaſſungen zu hören, wenn diefe Meinungen ſachlich vorgetragen würden. Unternehmungen ihre Fuse 14 tionen, Zuſchüſſe, Nebenverdienſte oder ſonſtigen Exiſtenz⸗ Die„Germania“ vertritt die Anſchauung, daß der Nundfunk auch weiterhin das bleiben möge, was er iſt 10 was er ſein ſoll: eine Quelle der Anterhaltung und Be⸗ lehrung. Man kann aber zweifellos die Dinge auch von einer anderen Seſte betrachten und kann die Anſchauung vertreten, daß es durchaus wünſchenswert iſt, wenn auch fi itiſ zuwen⸗ der Rundfunk ſich den aktuellen politiſchen Fragen det, wobei es gewiß manchem Hörer nicht einmal uner⸗ wünſcht wäre, eine Frage von verſchiedenen Rednern be⸗ handelt zu wiſſen. its i orordentlich 2 erſeits iſt zuzugeben, daß es auß torden ſchpierig eie wirklich gerechte Verteilung der Rede⸗ zeit für die einzelnen Parteien oder Gruppen vorzunehmen. i i f 5 1 f enn auch aus verſchiedenen Gründen es ni 1 8 ſollte. glitiſche Fragen zu behandeln, ſo dürfte ſich doch im allgemeinen empfehlen, dei der Jen⸗ ſur nicht allzu engherzig zu ſein. Auch Wee ee wird es kaum ſchaden, wenn er gelegentlich einma 0 chten hört, die von den ſeinigen etwas abweichen, woe ver Rundfunkhörer ja ſtets noch in der glücklichen 1 705 152 durch Ausſchaltung ſeines eigenen Apparates dem Redner wenigſtens für ſich oder für den von ſeinem Lautſprecher beherrſchten Raum das Wort zu entziehen. Deutſchland erfüllt„ohne Mühe“. Parker Gilberts Londoner Verhandlungen. 40 London, 18. Oktober. Dem diplomatiſchen Mitarbeiter des Daily Telegraph haben ſich die Beſprechungen zwiſchen dem hr agenten Parker Gilbert und dem Schatzkanzler chur⸗ hill um die in dem Bericht des Reparationsagenten verſchie⸗ dentlich erwähnten Fragen der 5 Feſtſetzung der deutſchen Geſamtreparatious⸗ verpflichtungen. 5 8 0 8 Dawesk 103 und der Abſchaffung der Transfer-Klauſel d 1 gedreht. Der Generalagent vertrete die Anſi ht, dien 11055 Feſtſetzung der deutſchen Geſamtverpflichtungen, diane de bedeutend mit einer Verminderung der ſich jetzt ae Dawesverpflichtungen ergebenden Kapitalſumme wäre, 5 nur im Intereſſe Deutſchlands, ſondern auch delete ten Gläubiger liege. Gilbert bezeichnet es als weſentlich, vor Deutſchland 55. e ein freiwilliges Zahlungsverſprechen 155 für eine beſtimmte verminderte Geſamtſchuld 1 5 e In dieſem Falle würde jede etwaige ſpätere Sede weigerung den Zuſammenbruch des deutſchen Die kredits und des deutſchen Geldweſens bedeuten, 5 die Regierung, noch die Geſchäftswelt je riskieren 7 1 55 Damit würde aber die Beibehaltung der Transfer⸗Klauf unnötig werden. 1 Der britiſche Standpunkt. 8 f 7 Reviſi gehe demgegenüber unverändert dahin, 135 etne De des Dawesplanes gegenwärtig nicht dringlich fei. Wai land ſei bisher ſeinen Verpflichtungen unter da Wen plan ohne Mühe nachgekommen, und es 128 56 int Iuülfer zu der Annahme vorhanden zu ſein, daß es 12 en den Jahre zum erſten Male fällig tee Sſun nicht werde zahlen können. Dagegen würde le e Verminderung der Geſamtleiſtung Deutſchlands ohne gleichzeitige ane e rte e eee 7* 11 5 1 2 f i a die Vereinigten Staaten für Großbr n Alter 5 zaſt 5 da die europäiſchen tierten ſchwere Belaſtung darſtellen, 5 11 1 Großbritanniens nicht den Weben e chrez erte der Reparationen für den Wie il rwüftet Gebiete zu beanſpruchen. Parker Gilbert gebe der 11 daß keine Ausſicht auf eine ſofortige ee 11256 ſchiedenen Schuldenabkommen zwiſchen i beiter Sa Amerika beſtehe. Ebenſo teilte er die Anſich b 10 1 5 8 15 verſtändiger, daß im gegenwärtigen Augenblic i ſehr geringer Teil der Dawesleiſtungen durch Anleihen aus dem internationalen Geldmarkt 2 1 7. 1 1* loi mobiliſiert werden könnten und daß ſelbſt eine olle 1205 Anleihe einem hohen Diskont unterliegen würde. 15 1 6ů britiſche Schatzamt ſtimme auf der anderen Seite mi 85 zeneralagenten überein, daß die Beſeitigung der Trans 15 Kleiſel des Dawesplanes wünſchenswert ſei, wenn Deurſch land durch 11.. Kommerzialiſierung ſeiner Schuld, a 1 1 Grant ohe! oder auf andere Weiſe eine gleichwertige Garantie geben könne. Dieſe? eit ſei aber vorläufig noch nicht ge⸗ geben. Eine e Erörterung der ganzen Ipage 3 50 ſchen dem Reparatie genten und dem Jinanzminiſtertum der berſchied nen alliierten Länder bezeichnet der diploma⸗ tiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph zum Schluß. erſt nach den amerikaniſchen Präſidentſchaftswahlen für wahr⸗ dcheinlich. —— 1 975 9 ao Gründung einer Luftſchiſſverkehrsgeſellſchaft. Verhandlungen Dr. Eckeners. „ Newyork, 18. Oktober. bie Verhandlungen Dr. Eckeners mit amerikaniſe 1 Strandes ate die Gründung einer Geſet ſchſſz; 15 3 Flugverkehr Europa— Amerika übernimmt, ſind Ee näher in den Bereich der Möglichkeit gerücht, ee ner wird am Freitag mit einer Reihe von 1 verſtändigen, darunter Arnſtein und anderen Leu 1 Goodyear⸗Zeppelin Co., ſowie einem bekannten Newyo ler Kapitaliſten, 1155 Name noch geheim gehalten ird nach Lakehurſt fahren und nach Beſichtigung Wee ſchiffes eine Konferenz über die Durchführbarkeit der Projekte haben. 4 Eckener erklärte, daß er die erſten Beſprechungen 151 dieſem Amerikaner bereits vor vier Jahren nach 1 führung der Los Angeles gehabt habe. daß der 55 damals aber weitere Beweiſe für die Brauchbarkeſt 75 Luftſchiffes verlangt und angegeben habe, er, Made nicht genug von dieſen Dingen um Geld hineinzuſteglen. 0 Jetzt hoffe er, dieſen Mann überzeugen, oder wenn 52s mißlingen ſollte, ein Syndikat mehrerer Banken für den Geda len gewinnen zu können.. ö Das große Zeppelin⸗Feſteſſen in Newyork. Auf dem großen Feſteſſen zu Ehren der Beſatzung des„Grafen Zeppelin“, das in Newyork ſtattfand, dankte Profeſſor Hoetzſch Dr. Eckener namens des Reichstages, der mit dem deutſchen Volk alle weiteren Pläne Dr. Edkeners unterſtützen werde. Neben der durch die Amerikafahrt geſchlagenen Brücke müſſe auch eine Brücke für den Weg zur endgültigen Re⸗ parationsregelung innerhalb der deutſchen Leiſtungsfähig⸗ keit gebaut werden. Hierauf ſprachen Oberbürgermeiſter Walker für die Stadt Newyork und Generalkonſul Lewinſki im Namen der Reichsregierung. Weitere Redner waren General Al⸗ len und Profeſſor Buttler. Teilnahme Fords an der Weſtamerika⸗Fahrt. In unterrichteten Kreiſen erwartet man, daß Henry Ford an der Fahrt des„Graf Zeppelin“ nach Weſtame⸗ rika teilnehmen wird. g Einer, der Verdienen groß ſchreibt. Lord Birkenheads Rücktritt. „Berlin, 18. Oktober. Lord Birkenhead, deſſen Name in Deutſchland recht pelannt iſt, zumal er gelegentlich des Beſuches dieſes eng⸗ liſchen Skaatsmanns in Deutſchland im Frühjahr dieſes Jahres viel genannt wurde, verläßt, wie ſchon kurz berichtet wurde, den engliſchen Staatsdienſt. Damit verliert das Kabinett Baldwin, das ihm das Porte⸗ feuille für Indien anvertraut hatte, einen klugen und energiſchen Mann und es iſt begreiflich, daß Baldwin ſüh große Mühe gegeben hat, Birkenhead im Amte zu halten. Aber der Entſchluß Birkenheads ſteht feſt, er betont, daß für ihn finanzielle Gründe maßgebend ſeien. da er mit ſeinem Gehalt in Höhe von 4000 Pfund als Miniſter für Indien nicht auskommen könne und daß er als vermögenloſer Mann der Regierung nicht länger das Opfer bringen könne, einen Miniſterpoſten zweiten Ran⸗ ges zu bekleiden, während ihm ſonſt Gelegenheit geboten wäre, ſeiner Familie ein Vermögen zu verdienen. Tatſächlich hat Birkenhead, der vor 56 Jahren in einem Vorort Liverpool, nach dem er ſeinen Adelstitel gewählt hat, als Sohn eines Auktionators geboren würde, früher erheblich größere Summen verdient. Bir⸗ lenhead war in jungen Jahren ein geſuchter Anwalt und glänzender Redner. Mit etwa 35 Jahren verdiente er 20⸗ bis 30 000 Pfund im Jahre, vor allem als Syn⸗ dikus großer Altiengeſellſchaften. Aus dem In⸗ und Auslande. Peſſimismus in Polen. Warſchau, 18. Okt. Im Zuſammenhang mit der Abreiſe des Führers der deutſchen Handelsdelegation, Miniſter a. D. Hermes, nach Berlin, hat ſich die polniſche Preſſe ſowohl in den Morgen- wie auch in den Abend⸗ Husgaben faſt durchweg über den Fortlauf der Ver⸗ „Endlungen peſſimiſtiſch geäußert. Es wird bereits als Tatſache hingeſtellt, daß das Reichskabinett ſich zum letzten bekannten polniſchen Vorſchlag ungünſtig und nicht zuſtim⸗ mend ausgeſprochen habe, wodurch die Verhandlungen in ein kritiſches Stadium eingetreten ſeien. Miniſter a. D. Hermes ſoll vorausſichtlich Ende dieſer Woche wieder nach Warſchau zurückfahren. Keine neuen Zwiſchenfälle in Sofia. „Sofia, 18. Okt. In Sofia haben ſich ſeit der Schie⸗ nerei am nergangenen Freitag. die. nach eingehenden Er⸗ kündigungen verſönliche Streitigfeiten in mazedoniſchen Kreiſen als Grundlage hatte, keine Zwiſchenfälle mehr ereignet. In Regierungskreiſen iſt man über die phan⸗ taſtiſchen Belgrader Nachrichten über neue Straßen⸗ kämpfe, einen Anſchlag auf Könjg Boris und eine Ver⸗ ſchwörung gegen Kriegsminiſter Wolkoff entrüſtet. In Sofia herrſcht in jeder Beziehung Ruhe. Die Krönung in Tirana verſchoben. Berlin. 18. Okt. Nach einer Meldung Berliner Blätter aus Tirana iſt die Krönung Zogus J., die ur⸗ ſprünglich am 28. November dieſes Jahres hätte erfol⸗ gen ſollen, bis auf Januar oder februar verſchohen worden, da die Vorbereitungen für die Krönungsfeier⸗ lichkeiten noch längere Zeit in Auſpruch nehmen, außerdem ſollen bis dahin der königliche Palaſt, das Parlaments⸗ gebäude und ein Gebäude für die Unterbringung der Gäſte fertiggeſtellt werden. 1 Bankerott des Ku⸗Klux⸗Klan. Newyork, 18. Okt. Der Ku⸗Klux Klan hat Banke⸗ rott angemeldet. Der Grund liegt in den hohen ate des Kampfes gegen den demolkatiſchen Präſidentſchafts⸗ kandidaten Smith. Der Ku⸗Klur⸗Kan hatte, wie ſich nunmehr herausſtellt, mehr als 400 Millionen Mark von ſeinen Mitgliedern eingeſommelt i Kriſis in den Handelsbertragsberhandlungen. Ueberraſchender Einſpruch Polens gegen Hermes. Berlin, 18. Oktober. Die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind wieder mal in ein kritiſches Stadium getreten. Nach⸗ dem der deutſche Verhandlungsleiter, Reichsminiſter a. D. Hermes, nach Berlin zurückgekehrt iſt, wird die Lage ein⸗ gehend in Berlin beſprochen werden. ö Schon jetzt läßt ſich ſagen, daß die von Seiten der polniſchen Preſſe aufgeſtellten Behauptungen, daß die Schuld für den kritiſchen Stand der Verhandlungen bei Deutſchland zu ſuchen ſei, frei erfunden ſind. Deutſcher⸗ ſeits iſt den Polen ein Zugeſtändnis nach dem anderen gemacht worden. Eine Heraufſetzung des Schweinefleiſch⸗ lontigents iſt ihnen ſchon vor geraumer Zeit zugeſagt worden. Später erfolgten Zugeſtändniſſe in der Frage des Kohlenkontingents und erſt in den letzten Wochen ein weiteres Zugeſtändnis in der Frage der Schweine⸗ fleiſcheinfuhr. Dieſen ſtändigen Konzeſſionen haben die Polen nichts gegenüber geſetzt. Im Gegenteil haben ſie maßloſe For⸗ derungen, wie beiſpielsweiſe völlig freie Einfuhr von Vieh und von Schweinefleiſch, aufgeſtellt, Forderungen, von denen ſie ſich von vornherein ſagen mußten, daß ſie von deutſcher Seite abgelehnt werden müßten. f Uebrigens wird heute bekannt, daß die Polen gegen den deutſchen Verhandlungsleiter Einſpruch erhoben haben. obwohl es doch ſelbſtverſtändlich iſt, daß der deutſche Verhandlungsleiter die deutſchen Intereſſen vertritt. Es 11 anzunehmen, daß dieſe Einwände ein Teil der polni⸗ ſchen Verhandlungstaktik ſind, um ſo mehr, als die Po⸗ len auch ſchon bei früherer Gelegenheit ähnlich verfah⸗ ren haben. Kleine politiſche Meldungen. Koblenz. Entgegen Blättermeldungen teilen die fran⸗ zöſiſchen Militärbehörden auf deutſche Anfrage mit, daß nicht beabſichtigt ſei, Truppen aus der zweiten in die dritte Zone zu verlegen. a 5 Berlin. Bei den deutſch⸗rumäniſchen Finanzverhand⸗ lungen iſt Rumänien vor zwei Tagen ein endgültiges und letztes Angebot gemacht worden. 2291 Aus Nah und Fern. Kaſſel.(Ein Bein ausgeriſſen) Ein Mon teur der Ueberlandzentrale wurde in Nabe 40 Aufladen von Material von einem Kraftwagen erfaßt und mitge⸗ riſſen. Dahei wurde dem Unglücklichen ein Bein vollſtän⸗ dig ausgeriſſen. a Oberlahnſtein.(Rekordzahl der Wohl⸗ fahrtspflege.) Nachdem auch noch der letzte indu⸗ ſtrielle Betrieb im Vororte Friedrichsſegen geſchloſſen wurde, iſt die Zahl der Erwerbsloſen und e ſtützungsempfänger, ſowie der Wohlfahrtsunterſtützungs⸗ empfänger derartig geſtiegen, daß die Stadt Oberlahn⸗ ſtein die Rekordzahl in Heſſen⸗Naſſau aufſtellt. Die Wirt⸗ ſchaft liegt derartig darnieder, daß bei einer Durchſchnitts⸗ zahl, der Anterſtützungsempfänger von 10 Prozent im Kreiſe St. Goarshauſen in der Stadt Oberlahnſtein etwa 25 Prozent der Bevölkerung aus öffentlichen und wohltätigen Mitteln erhalten werden muß. ö Andernach.(Ein rätſelhafter Vorfall.) In der Nacht erſchollen am rechtsrheiniſchen Afer gel⸗ lende Hilferufe einer weiblichen Perſon nach Andernach herüber. Die Bewohner am Rhein konnten genau hören, wie die Hilferufe fielen:„Mama! Hilfe! Rette mich!“ An⸗ dernacher Schiffer fuhren ſchleunigſt mit ihren Kähnen an das andere Ufer und beobachteten, wie ein Kraftwagen, der an der Landſtraße gehalten hatte, mit abgeblendeten Lichtern davon raſte. Von der weiblichen Perſon iſt nichts geſehen worden. Trotz aller Nachforſchungen iſt noch keine Klärung des rätſelhaften Vorfalles erzielt worden. Saarbrücken.(Zum Steuerakten⸗Dieb⸗ ſtahl im Finanzamt.) In der Zeit vom 22. bis 24. September 1928 ſind aus den Räumen des hieſigen Fi⸗ nanzamtes in der Alanenkaſerne amtliche Steuerakten ſo⸗ wie Geſchäftsbücher der Firma Simon und Bloch in Saar⸗ brücken, die ſich dort aus Anlaß eines Strafverfahrens gegen die Inhaber der genannten Firma befanden, ge⸗ ſtohlen worden. Die Regierungskommiſſion hat für die⸗ jenige Perſonen, die ſachdienliche Angaben zur Wieder⸗ beſchaffung der Bücher und Steuerakten oder zur Ermitt⸗ lung und Ueberführung der Täter machen, eine Beloh⸗ nung von 11000 Franken ausgeſetzt. Neuwied.(Wegen einer Bagatelle ſchwere Zuchthausſtrafen.) Wegen einer Bagatelle ſind drei junge Leule von dem hieſigen Schwurgericht zu Zuchthausſtrafen verurteilt worden. Ein 26 Jahre alter Einwohner aus Gierdorf, der ſich ſ. It. wegen eines klei⸗ nen Holzdiebſtahles vor dem Amtsgericht in Gierdorf per⸗ antworten ſollte, hatte zwei junge Freundinnen im Alter von 20 bis 21 Jahren veranlaßt, vor Gericht unter Eid auszuſagen, daß er zur Zeit des Diebſtahles bei ihnen geweilt habe. Gegen die drei war Anklage wegen An⸗ ſtiftung zum Meineid und wegen Meineid erhoben worden. Das Gericht verurteilte den Anſtifter zu zwei Jahren Juchthaus und die beiden jungen Mädchen zu einem Jahr und zwei Monaten und einem Jahr und einem Monat Zuchthaus. Magdeburg.(Verhaftung des Ballen⸗ ſtedter Eiſenbahnattentäters.) Im Zuſam⸗ menhang mit dem vor einigen Tagen auf der Strecke Froſe— Quedlinburg zwiſchen den Bahnhöfen Ballenſtedt⸗ Oſt und Ballenſtedt⸗Weſt verübten Eiſenbahnattentat iſt jetzt in Ballenſtedt ein ehemaliger Schrankenwärter ver⸗ haftet worden, der dringend der Tat verdächtig iſt. Der Verhaftete konnte bisher noch nicht zu einem Geſtändnis geb.acht werden. f Fürſtenberg. erkrankt.) (Hermann Sudermann ſchwer ———D——l?— Hannenschauüük nen NROMAN V A NO ERANZ — 5 UnffeReRRECNHTSScHUTZ öURMHN- VERLAG OSK EISTERAMER DAU: (26. Fortſetzung.) „Offenſive?“ „Ich glaube?“ „Dieſer Frevel! Wieviel blühende Männer werden da wieder ſterben müſſen und Krüppel werden für die wenigen die aus dem Morden Nutzen ziehen. Wenn man doch helfen könnte. Ihre Maßnahmen vereiteln! Wenn man das doch könnte!“ „Und wenn du es könnteſt, wem würdeſt du helfen?“ „Beiden!“ „Das iſt unmöglich!“ „Durchaus nicht, Traute.— Was wollen die einzelnen Soldaten, die hüben und die drüben? Frieden!— Die leitenden Perſonen und die treibenden Perſonen wollen das letzten Endes auch. aber ſie wollen Bedingungen ſtellen können, wenn es ſo weit iſt. Und dieſe Bedingungen ſind nicht ethiſcher, ſondern wirtſchaftlicher Art.“ „Welcher Art ſind ſie? Unterrichte mich, Lex. Ich weiß ſo wenig von den Zielen dieſes Krieges.“ „Ich will dir nur einige Andeutungen machen, die dich reſtlos ins Bild bringen werden. Der belgiſche Geſandte, Baron Greindl, ſchrieb ſchon im Februar 1905:„Die wahre Urſache des Haſſes der Engländer gegen Deutſchland iſt die Eiferſucht, hervorgerufen durch die außergewö nlich raſche Entwicklung der deutſchen Handelsflotte, des deutſchen Handels und der deutſchen Induſtrie. „Das war im Februar 1905, Lex!“ „Es hat ſich nichts geändert im verfloſſenen Jahrzehnt. Die wahre Urſache des Haſſes iſt auch die wahre Urſache des Krieges.“ „So iſt die Vernichtung des deutſchen Militarismuſſes nicht der wahre Kriegsgrund?“ „Nein, Trautel Das iſt kein Grund, ſondern ein Ziel. Enaland hat ſchon vor dem Schweden Larſen den wahren Sinn des deutſchen Militarismuſſes erkannt, der mit dem Militär eigentlich nur bedingt zu tun hat und deſſen Lehr⸗ ſtätten neben der Kaſerne Schule und Haus, Fabrik und Kontor ſind und der, wie Larſen ſagt, nichts anderes iſt, als der äußere Ausdruck einer ungemeinen Konzentration und Energie auf allen Gebieten öffentlichen und privaten Lebens, eine erarbeitete rieſenhafte Organiſation von Wiſſen und Können, Unterordnungsfähigkeit und Führungsvermögen, Vorausſicht und Wagemut.— England weiß, daß Deutſch⸗ land in Trümmern gehen wird und gehen muß, wenn ihm dieſes Ureigenſte, dieſes ſpezifiſch Deutſche, dieſes Etwas genommen wird, das eben nur Deutſchland beſitzt.“ „Das iſt ja furchtbar, Lex.“ „Das iſt es! Es läßt mich Tag und Nacht nicht los. Ich komme mir vor, wie ein geſchändetes Weib. Mißbraucht und vergewaltigt! Während wir kämpfen und bluten, legen ſie frech und ſchamlos ihre geheimſten Wünſche bloß. Ich kenne ſie auswendig und werde ſie nie vergeſſen. Höre! Im „Nine teenth Century“ heißt es: Alle Deutſchen, vom Kaiſer und Kanzler abwärts bis hinunter zum Arbeiter, müſſen ohne Erbarmen jedes Pfennigs ihrer Habe beraubt und daran gehindert werden, das Land zu verlaſſen, bis ihre Schuld bezahlt iſt. Die Verbandsmächte müſſen ſich ſchadlos halten an dem Lande, beſonders ſeiner Landwirtſchaft und ſeinen Bodenſchätzen, an den Verkehrsmitteln wie Eiſen⸗ bahnen und Kanälen, an den Fabriken und ihren Maſchinen und an der Arbeit des Volkes.“ „Lex! Sind ſie von Sinnen? Iſt das wahr?“ „Sieh ſelbſt nach, Trautlieb. Unter meinen Büchern befindet ſich das Heft. Du darfſt es behalten. Ich kann ja nicht mehr leſen. Nimm auch die kleine Broſchüre:„Not⸗ wendigkeiten“ an dich. Lies nur die dort rot angeſtrichenen Stellen, dann wirſt du reſtlos unterrichtet ſein. Zwei Stellen habe ich beſonders gekennzeichnet. „Welche ſind das?“ „Völkerrecht die eine, Haager Abmachungen die andere. Ueber die erſte ſagt Stuark Murnay:„Völkerrecht!?— Gibt es nicht! Denn was man fälſchlich ſo nennt, iſt nur inter⸗ nationaler Brauch, und ein Volk, das 1 genug iſt, kann jederzeit einen neuen Brauch an die telle eines anderen ſetzen. Wir Engländer haben uns am meiſten von allen Völkern der Erde des Bruches internationaler Ab⸗ kommen ſchuldig gemacht.“— Dieſes Bekenntnis findeſt du der Turngenossenschaft ahaagaaaganaamaaaanaadaagnagngaagahanaananaagaganmama am 20. Oktober 1928 im„Karpfensaale“ dort ſchwarz auf weiß. Du findeſt dort auch die prächtige Ergänzung dazu, die Lord Portsmouth im Oberhaus frei⸗ mütig bekannte. Sie lautet:„Wir müſſen den ganzen Plunder der Londoner Erklärung, der Haager Abmachung f und ähnlicher juriſtiſcher Feinheiten loswerden und die Intereſſen Englands einzig und allein allen anderen vor⸗ anſtellen.“ Das tun ſie und Hunderttauſende werden in dieſer neuen nutzloſen Offenſive, von der du ſprachſt, für dieſe Intereſſen ſterben müſſen.“ Eine bange Minute war es ſtill im Raum. Marow fort: „Und wenn nun jene Offenſive— überhaupt ſede, ganz gleich von wem ſie kommt und wer ſie unternimmt— im Keime erſtickt, weil der Gegner um ſie weiß und nicht über⸗ raſcht werden kann, dann muß die Erkenntnis tagen, daß der Krieg von keiner Seite zu gewinnen iſt. Dann iſt beiden eholfen, denn dann müſſen ſie ſich zu Verhandlungen zu⸗ ammenfinden. Der Krieg, den ſie dann am grünen Tiſche führen müſſen, koſtet wohl Worte und Nerven, aber kein Blut. Durch ihn werden nicht Frauen zu Witwen, Kinder zu Waiſen und Männer zu Krüppeln.— Die Geſchäfte⸗ macher würden nicht ſchlafen können, wenn ſie ſich ihrer Ver⸗ antwortung bewußt wären.“ Mata, die dem Geliebten ſchweigend zugehört hatte, hob langſam den Kopf. Ihre Hände kaſteten nach den ſeinen, faßten ſie und hielten ſie feſt. „Wenn ich— das— nun— könnte, Lex,“ ſagte ſie ſtockend,„wenn ich helfen könnte, warnen und mahnen? Was dann?“ „Dann müßteſt du es tun, Traute. Um meinetwillen und aller derer willen, die da draußen ſterben und verderben.“ „Und wenn ich dann von dir gehen müßte?“ „Dann müßte ich es tragen, Trautlieb, wie ich es zwanzig Jahre getragen habe. Es könnte nur dein Körper gehen, deine Seele iſt in mir. Du biſt ſo vollkommen eins mit mir, daß ich dich nie verlieren kann. Und wenn uns Welten trennen, immer biſt du bei mir.“ „So will ich es tun,“ antwortete Traute aus tiefem Herzen heraus und Marow antwortete: „Und ich will dir allzeit dafür danken.“ Und Mata ſchrieb noch am gleichen Tage an ihren deutſchen Freund in Amſterdam, der dort Spionagechef war. Dann fuhr (Fortſenung folgt.). Hermann Sudermann, einer der bekann⸗ teſten deutſchen Dichter der Gegenwart, liegt im Alter von 71 Jahren ſchwer erkrankt im Sanatorium Schloß Haben Sic Ihr VIM Gratismusfer * Schon àauspro Die früher angekündigte NMuſterberteilung iſi nun abgeſchloſſen, und geuiſ haben bierf? 1 Sie ſich ũberzeugi, ue ſeht Ihnen IN das putzen und Scheuern, das Neinigen all 7 ſhrer Haus-. und Küchengeräte erleichtert und Sic durch ſeine wunderbaren kigen- ſchaſſen erfreut. HN pulzl und Holiert alles. Veru enden Sie es ausſchlieſlich auf feuchfem laphen. Jollten Sie bei der Huſterverteilung verſehentlich übergangen ſein, ſo ſchreiben die uns, damit nir ſhnen eine Probe ſenden. SUNILIIcMHT GESELLSCHAFT A.- G. NMANNHETNM-NRH ENA —B—ů2 ʃ— ͤ— Fürſtenberg. Von einem der Aerzte, die den Dichter behandeln, wurde das Befinden des Kranken als durchaus zufriedenſtellend bezeichnet. Sudermann befindet ſich zur⸗ zeit im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte. Lübeck.(Ein Sparkaſſenſkandal in Ahrensboeck.— Mehrere 100000 Mark Verfehlungen.) Der Rendant der Amts⸗, Spar⸗ und Leihkaſſe in Ahrensboeck. Prieß, iſt nach umfang⸗ reichen Verfehlungen ſpurlos verſchwunden. Die Staats⸗ anwalfſchaft in Lübeck hat hinter dem flüchtigen Ren⸗ danten einen Steckbrief erlaſſen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß in umfangreicher Weiſe vom Rendanten der Bank Kredite ohne Wiſſen des Vorſtandes gegeben wurden. Ferner ſteht feſt, daß Schecks ausgeſtellt worden ſind, die über einen hohen Betrag lauteten und die dann ſpäter von einem Berliner Herrn bei der Bank eingelöſt wurden. Das Konto, das der Rendant bei der Bank beſitzt, iſt ebenfalls mit großen Summen überzogen worden. Im Augenblick ſtehk noch nicht feſt, mit welchen Summen man zu rechnen hat, doch kann geſagt werden, daß es ſich um Beträge von mehreren hunderttauſend Mark handelt“ Mainz.(Ernennung.) Magiſtrats⸗Oberinſpek⸗ tor Franz Grünthaler vom bisher ſtädtiſchen Arbeits⸗ amt in Wiesbaden iſt durch Beſchluß des Vorſtandes der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung, Berlin, zum zweiten Vorſitzenden des Arbeits⸗ amtes Mainz(umfaſſend die Kreiſe? ainz⸗Stadt, Mainz⸗ Land, Alzey, Bingen, Oppenheim, Groß-Gerau) ernannt worden. Darmſtadt.(Heſſiſche Perſonalien.) Er⸗ nannt wurden der Gendarmerie⸗Wachtmeiſter Georg Köh⸗ ler in Gießen zum Gendarmerie⸗Kommiſſar mit Wirkung ab 1. Oktober, der Kanzleigehilfe Georg Späth, beim Oberverſichetungsamt Darmſtadt. zum Kanzliſten; in den Ruheſtand tritt am 31. Oktober der Amtsobergehilfe Johann Schließer beim Kreisamt in Lauterbach. Darmſtadt.(Heſſens Glückwunſch an Ecke⸗ ner.) Der heſſiſche Staatspräſident hat dem Führer des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“, Dr. Eckener, durch Rundfunk ſeine herzlichen Glückwünſche ausgeſprochen. Lorſch.(Raſch tritt der Tod den Men- ſchen an.) Ein Motorradfahrer fuhr in der Rich g nach Bensheim, angeblich in gemäßigtem Tempo, als ihm ven Bensheim her zwei Radfahrer entgegenkamen, die ihre Räder unbeleuchtet vor ſich herſchoben. Während Pfeifer vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſeite fuhr, hielten die Radfahrer nicht dieſe Verkehrsregel inne. Es gelang dem Motorradfahrer, der erſt die Entgegenkom⸗ menden auf kürzere Entfernung bemerkte, wohl noch, abzu⸗ ſtoppen, aber er fuhr die beiden doch noch an. Dabei wurde der 62 Jahre alte Straßenwärter Denefleh, Vater von zehn Kindern, ſo unglücklich zur Seite geſchleudert, vaß er infolge des Anpralles auf das Kleinpflaſter auf der Stelle tot war. Auch der zweite Radfahrer wurde zur Seite geſchleudert, trug aber nur leichtere Verletzun⸗ gen davon. Das Motorrad wurde beſchädigt und von der Polizeibehörde einſtweilen beſchlaanahmt. 5 Nieder⸗Ingelheim.(Schadenfeuer.) In der Nacht brach in dem Anweſen des Schuhmachers Lamm in der Belzerſtraße Feuer aus. Das ganze Gebäude wurde vernichtet. Die Höhe des Schadens, der durch Ver⸗ ſicherung gedeckt iſt, iſt noch nicht bekannt. Biebesheim.(Von der Leiter geſtürzt.) Als der 30jährige Schreinermeiſter Zimmermann von bier von ſeinem Speicher Holz holen wollte, ſtürzte er von der Leiter und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Er lam ins Darmſtädter Krankenhaus. Offenbach.(Das Fiasko des Volksbegeh⸗ rens.) Die Einzeichnung zum Volksbegehren hat in Of⸗ ſenbach 2559 Stimmen ergeben. Bei der Fürſtenahfin⸗ dung 1926 waren in Offenbach 29 566 und bei der Reichs⸗ tagswahl 1928 find auf die kommuniſtiſche Partei 13351 Stimmen entfallen. Das vorläufige Ergebnis dürfte ſich nicht weſentlich mehr ändern. Gießen.(Kriegsbeſchädigtentagung in Gießen.) Der Landesverband Oberheſſen des Zen⸗ tralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegs⸗ hinterbliebener hält ſeinen diesjährigen Landesverbands zag am 28. Oktober in Gießen ab. In Verbindung damit sell eine öffentliche Kundgebung über die Frage der e und ⸗hinterbliebenenverſorgung ſtatt⸗ den. Gießen.(Berufung im Prozeß der Gieße⸗ ner Straßenräuber.) Der wegen des Autoraubes bei Steinfurth vom hieſigen Bezirks⸗ Schöffengericht zu vier Jahren Zuchthaus verurteilte Täter Tarrach hat ge⸗ gen dieſes Urteil Berufung angemeldet. Vorſorglich iſt auch ſeitens der Staatsanwaltſchaft Berufung eingelegt worden. Ueber den Entschluß des ebenfalls zu vier Jahren Zuchthaus verurteilten Mittäters Conrad iſt bis jetzt noch nichts bekannt. — Wie oel teinkt der Ptenſch? Was ein Meaſch im Laufe ſeines Lebens trinkt, iſt ſelbſtverſtändlich nicht all⸗ gemeingültig feſtzuſtellen, da die Bedürfniſſe der einzelnen Naturen verſchieden ſind. Immerhin haben fachmänniſche Statiſtiken errechnet, daß der Mer e während einer ane Lebenszeit außer den 10% 0 die in, anderen 5000 enthalten ſind, die beträchtliche Menge von 40 bis 50 000 Litern Getränke zu ſich nin und zwar 10 000 Liter Waſſer, 6000 Liter Milch, 12000 Etter Kaffee und 15 000 Liter Alkohol. 1 Marktberichte. Maunheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellunge des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutige Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfun verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6,5 bis 7,5; Wirſing 1 n n d 0 bis 20; Weißkraut 12 bis 15: Rotkraut 14 bis 18 Blumen⸗ kohl, Stück 20 bis 120; Karotten, Büſchel 10 bis 15; Gelbe Rüben 15 bis 18: Rote Rüben 15 bis 18; Spinat 12 bis 20; Zwiebeln 15 bis 18; Roſenkohl 50 bis 60; Kopfſalat, Stück 12 bis 20; Endivienſalat, Stück 10 bis 20 Feldſalat 80 bis 120; Kohlraben, Stück 10 bis 15: Tomaten 25 bis 40; Rettich, Stück 10 bis 20; Meerrettich, Stück 20 bis 80; Gurken, Stück 20 bis 70; Aepfel 20 bis 50; Birnen 15 bis 50; Trauben 45 bis 60; Zwetſchgen 35 Preiſelbeeren 65; Pfirſiche 35; Nüſſe 60 bis 80; Quitten 50 bis 60; Süßrahmbutter 220 bis 240; Land⸗ 35 bis 45 butter 200 bis 210; Weißer Käſe 55; Eier, Stück 12 bis 20; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 600; Enten, 90 che e Stück 500 bis 1100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 7 O bis 1700; Tauben, geſchlach⸗ tet, Stück 80 bis 150; Rindfleiſch 110 Kuhfleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120 bis 130: Gefrierfleiſch 72: Rehragout 100; Rehbug 150; Rehrücke und Keule 250; Feld 207 n aſenragout 120; Feldhaſenbraten 160; Faſanen, Stück 300 bis 550; Feldhühner, Stück 250. Maunheimer Produktenbörſe. Ber Zurückhaltung des Konſums verkehrte die Börſe in 1 1 11 Haltung. Ma nannte im nichtoffiziellen Verkehr: n eizen, inl. 24 bis 24,25; ausl. 26,25 bis 28,50; Roggen, inl. 23 bis 23,50; ausl. geſtrichen; Hafer, inl. 23 bis 23,75; ausl. 23 bis 25,75 Braugerſte 26 bis 27; pfälziſche Gerſte 27 bis 28; ei ee 20 bis 21; Mais mit Sack 22 bis 22,25; Weizenmehl, Spezial Null 34,50; Roggenmehl 31 bis 33; Kleie 14,25; Biertreber mit Sack 19, 0 bis 20,25: alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, wogganfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinnehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 159 Kälber, 371 Schweine, 417 Ferkel und Läufer. Race wurden pro 50 888 Lebendgewicht in Rm.: Kälber 72 bis 75, 65 bis 68, 5 8 bis 607 50 bis 54; Schweine 79 bis 80, 77 bis 78, 75 bis 76, 71 bis 74; Ferkel bis 4 Wochen 9 bis 14, über 4 Wochen 15 bis 22; Läufer 25 bis 30 Rm. pro Stück. —, Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern mit⸗ telmänia. * Wetterbericht vom 19. Oktober. Lokales und Allgemeines. Das Ozeantief hat einen wohlentwickelten Teilwir⸗ bel abgeſtoßen, der über der Oſtſee liegt. Die ſüdwärts gerichteten Randwellen haben bei ihrem Durchzug, doch noch den Einfluß bis zu den Alpen erlangt, und damit auf unſerem Gebiet geringe Regenfälle gebracht. Bei der lebhaften z. T. ſtürmiſchen Luftbewegung ſtieg die Tem⸗ peratur bis auf 14 Grad an. Da das Hoch noch in be⸗ trächtlicher Stärke über dem ſüdweſtlichen Feſtland liegt und ſich zunächſt auf Weſteuropa erneut hoher Druck aufwölbt, rechnen wir wieder mit vorübergehender Beſ— ſerung. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Vorübergehend wieder aufheiternd, ehr mild Vom Mainzer Domfeſt. In den Morgenſtunden zelebrierten die Biſchöfe ibre Meſſen i nen dann die b Aebte ſchritten in feierlichen Prozeſſionen durch den Dom zu den ihnen für die Weihen zugewieſenen Altäre. Dort wurde die Einmauerung der Reliquien unter weihevollen kirchlichen Zeremonien vorgenommen. Die Dombaumei⸗ Reliquien wurde in einem ſchriftlichen Protokoll feſtge⸗ um biſchöflichen Palais, wo ſich eine gen in großem Ornat in den Dom ein, wo der päpſt⸗ liche Nuntius das Pontifikalamt in einer außergewöhn⸗ lich großen feſtlichen und künſtleriſchen Umrahmung zele⸗ brierte. Am Nachmittag fand im Akademieſaal des kur⸗ fürſtlichen Schloſſes eine akademiſche Feier ſtatt. Am Abend fand in der Stadthalle eine öffentliche Kundge⸗ bung ſtatt. Das ſtädtiſche Orcheſter ſpielte Beethoven, Brahms und Schubert. Nuntius Patelli begrüßte in einer Anſprache die Mainzer und überbrachte ihnen die Glückwünſche des Papſtes. Den Abſchluß des Feſtes bil⸗ dete ein großartiges Rheinfeuerwerk. Als Abſchluß der Feierlichkeiten aus Anlaß der Einwe ung des fa eee Mainzer untius Pacelli die Begleitung befanden ſich die Biſchöfe von S Domes beſuchte Mainz. Die geiſtlichen Herren, geführt von Geheimrat Wilhelm v. Opel, Dr. Fritz Opel un 15 äußerten ſich über das Werk in anerkennenden gung ſeiner außerordentlichen 9 N um die Völker⸗ an eine Pullmann⸗Salon⸗Limouſine als Ge⸗ ei- pelwerke in Rüſſelsheim. In ſeiner Fritz v. O uit orten. Das Haus Opel übereignete Nuntius Pacelli in Werdi⸗ fortdauernd a 1 verſchiedenen Kirchen der Stadt. Um ſieben Uhr began⸗ Altarweihen im Dom. Die Biſchöfe und ſter nahmen die Einmauerung vor. Die Niederlegung der legt. Nach Abſchluß dieſer Weihen zogen die Geiſtlichen 1 g feierliche Prozeſ= ion zum Pontifikalamt in den Dom aufſtellte, Die Bi⸗ chöfe, Aebte und andere geiſtliche hohe Würdenträger zo⸗ peyer und ö f Viernheim.(Laſtwagenunfall.) Ein mit Mehl beladener Laſtkraftwagen mit Anhänger— von Mannheim nach Heppenheim unterwegs— ſtürzte auf der ohne Schotter aufgefüllten Straße die Böſchung hinab and ſchlug um. Die geſamte Ladung fiel auf die Straße. Oer Chauffeur und ein Begleitmann!„aten ſich im letzten Augenblick durch Abſpringen retten. Der Laſtkraftwagen wurde dann durch das Autohaus Ebert in Weinheim ab⸗ geſchleppt. 5 „ Gemeinderatsſitzung. Am Dienstag, den 23. Oktober 1928, abends 8 Uhr findet im Sitzungs ſaale des Rathauses eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tages⸗ ordnung ſtatt: 1. Teerung der Ortsſtraßen. 2. Herſtellung der Provinzlalſtraßen. l 3. Umſatzſteuerpflicht von der durch die Gemeinde erhobenen Allmend⸗ ſowle Rezeßholz-⸗Auflage. 4. Den Viernheimer Waldrezeßvertrag von 1786. 5. Erſtellung eines Polizeiamtes. 6. Zuſchuß der Gemeinde mit ſtaatl. Ortspolizet zu den Koſten derſelben. 7. Vornahme von Baureviſionen; hier Uebertragung derſelben an den Gemeinde⸗Baumeiſter. 8. Vergebung der 4 Notwohnungen. „ 70. Geburtstag. Abermals können wir morgen Samstag, den 20. Oktober 1928 den 70. Geburtstag einer arbeitſamen Mitbürgerin begehen und zwar den der Frau Cäcilia Bel z geb. Roos. Das greiſe Geburtstagskind iſt noch körperlich und geiſtig wohlauf, wenn auch die Jahre das Gehen nicht mehr ſo leicht machen. Frau Belz verbringt ihren Lebens- abend im Haushalt ihres Sohnes, Herrn Peter Belz, Luiſen⸗ ſtraße 56. Unſer Herrgott hat ihr ein langes Leben beſchieden. Möge er ihr auch noch lange Jahre einen traulichen, zufriedenen Lebensabend ſchenken, dieſes ſeien unſere herzlichen Wünſche, die wir der Jubilarin entgegenbringen. »Die Weißweinleſe im Edelweinbau hat geſtern zunächſt in Leutershauſen begonnen. Morgen und über ⸗ morgen werden die Rießlingtrauben in Weinheim abge⸗ erntet. e Die vertrauens ärztliche Nachunterſuchung. Ueber die Bedeutung der vertrauens ärztlichen Entſchei⸗ dung bei Nachunterſuchungen Verſicherter hat das Ober⸗ verſicherungsamt Magdeburg eine beachtliche Entſcheidung gefällt. Es wird feſigeſtellt, daß die Entſcheibung des Bertrauensarztes über die Arbeitsfähigkeit des Verſicherten nuch den Richtlinten des Reichausſchuſſes für Aerzte und Krankenkaſſen für den allgemeinen Inhalt der Arztverträge maßgebend iſt. Die Krankenkaſſe ſei berechtigt, die Zahlungen des Kranlengeldes einzuſtellen, wenn der Verſtcherte eine von der Kaſſe beantragte Nach⸗ unterſuchung vereitelt. » 81 Liter Bier auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung. Die Blererzeugung im Deutſchen Reich iſt nach den neueſten Zahlen, die das Statiſtiſche Reichs amt ſoe⸗ ben verbffentlicht, von 48,3 Mill. Hl. im Jahre 1926 auf 516 Mill. Pl. im Jahre 1927 geſtiegen. Am 31. März 1927 waren im deutſchen Zollgeblet 6511 gewerb⸗ liche Brauereien vorhanden, von denen im Jahre vorher brauer Bier erzeugt. Die Mehrerzeugung entfällt zum größten Teil auf Vollbier. Nach Abzug des ausge ⸗ führten Biermengen betrug der deutſche Bierverbrauch im letzten Jahre 51,25 Mill. Hl. Auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung entſielen 1927 mithin 80,8 Liter. Auch die Bier⸗ einfuhr iſt 1927 wieder geſtiegen und zwar auf 194 000 Hl.(177 000 Hl. im Jahre 1926). Das eingeführte Bier war hauptſächlich Pilſener Bier. Priefkaſten. Herr F. K. Ihre geſchätzte Anfrage beantworten wir nachſtehend und zwar ſo ausführlich, daß es nicht nur für Sie, ſondern auch für unſere übrigen Leſer von Intereſſe ſein dürfte. Die Briefkaſten in unſerer Gemeinde werden durch die Poſt Werktags um 6.30 Uhr, 11 Uhr, 15,30 Uhr, 19 Uhr und Sonntags um 5,30 Ühr geleert. Die Briefe gelangen zum Poſtamt und von dort aus Werktags um 7,00 Uhr, 8,00 Uhr 11,15 Uhr, 14,30 Uhr, 16,00 Uhr, 18,00 Uhr, 19,30 Uhr 1 Sonntags 6,20 Uhr und 7 Uhr zu den abgehenden Poſt⸗ zügen. Poſt kommt hier an: Werktags 6,45 Uhr, 7,30 Uhr, 8,30 Uhr, 11,45 Uhr, 15,00 Uhr, 16,00 Uhr, 16,45 Uhr, 18,30 Uhr und Sonntags 7,43 Uhr. Bekanntmachung. Betr.: Abänderung des Ortsbauplans für Viernheim Blatt 5. Die abgeänderten Straßen- und Baufluchtlinien im obigen Bauquartier ſind durch uns feſtgeſtellt worden. Der Ortsbauplan liegt 8 Tage lang auf unſerem Bau⸗ büro zu jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 18. Oktober 1928. Heſſiſche Bürgermeiſterei Bernheim. Lamberth. 5 . 3 4624 im Betrieb waren. Außerdem haben 25149 Haus 99„9CF FFF N 222 ĩͤ 88 85