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Dellebiag) Mannheim (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) BViernheimer Tageblatt be Anzeigenpreiſe: Dis einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei eee e en Rabatt.— Aan für Naſerate und Notlgen 8. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von 1 im unteren Geſchäftsſtelle und don fämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſtſchen Vürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die A e an 11 67 55 vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen int glich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 140 27 frei 1770 N— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, Alletes u. erfokgreichſtes Lobal⸗Anzeigeblatt in Bieruhein Sonntag, den 21. Okt., nachm. 5 1 ernſprecher 119.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſchecktento Nr. 21577 Amt ½ Unr findet im„Saftladen 2. Grünen, 9 0 55 a. N.— Schriſtkeltung, Druck U, erlag: Joh. Maktin, Geſchäftaßtelle Rathausſtr. * ur lassen unsere Weiswaren selbst ausrüsten, sind dadurch besonders Maguani- Fottiermandtcher 207 c 4e u 0548 1.20 Aaquart. 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Der Vorſtand. ee hof. „Arche Noah“ F 5, 2 Mannheim— Nähe der Börſe Treff Radsport Germania 1909. Sonntag, den 21. Okt., abends ½9 Uhr gemütliches Beiſammenſein im Vereinslok. z. Schützen⸗ Der Vorſtand. Viern heimer Vorzügl. Speiſereſtaurant Wulle⸗Bier— Ila. Pfälzer Weine Inh. Ludwig Knödler. ler ö i ö Papier zu haben im Makulatur ⸗ Viernheimer Anzeiger 2 Todes-Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute nach- mittag ½3 Uhr meine liebe unvergeßliche Frau, unsere treubesorgte, herzensgute Mutter, Groß- mutier, ee Schvrägerin und Tante, rau Katharina Martin geb., Janz nach kurzem, schweren mit großer Geduld er- tragenem Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 72 Jahren zu sien in die Ewigkeit hinwegzunehmen. Wir bitten für unsere liebe Verstorbene zu beten. Viernheim, den 19 Oktober 1928. In tiefem Schmerze Famille Adam Martin 6. und Angehörige. Die Beerdigung findet am Sonntag nachm. um 3 Uhr vom Trauerhause, Moltkestrasse 13 aus stati.. 1 1 50 + 2 1 12 2 2 500 2 1 2 2 4 2 2 2 2 1 2 + Aihnanmammnmnmauminmmaanuamunnnnduataamamenmn essa nnn wanna Anagni unten wnalamen de Akuma nrntuundannamtnnmmnmnumumumn Gen GE,. a A hhunnemuummnmmnnnmunmumnumunnmmmm mne mit Ball und Verlos ung 1 2 7 1 7 + Turppenossens chat 103 U heim i 1 1 2 Mtgued des arbenter- Turn- und Sportnundes. m nahen mt aan mfc arge ems 0 Am Samstag, den 20. Oktober, abends 8 Uhr, findet im Karpfensaale unser diesjähr. ILL ülnanmmmumamamamenmininmnunn z iiddnaammnnnammnnn un ummmmnmn nun aunmmnnemnnaen ue sskiunmnunmmitnstüngtamtunnuaummnunumnn statt.— Wir beehren hierzu unsere Mitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereins recht herzlich einzuladen. Der Vorstand. Mit Laub“ der erſte Kampf der Bezirks⸗ 1— T kämpfe im Ringen statt: Miernheim-Sulzbach „ Densheim Viernheim hat hier zwei harte Gegner gegenüberstehen u. muß alles aufbieten, um den Sieg an sich zu reißen. Hierzu laden wir die gesamte Ein- wohnerschaft freundlichst ein. Der Vorstand. 8 onlra-Inealer Moderne Lichtspiele acghhgggggggaagggagaaggagg Heute Samstag Sonntag und Montag Die Sehenswürdigkeit Viernheims 2 Grobfilmwerke von Qualität 1. Das Spitzenfilmwerk der Emelka 2 1 1 oder: Flammen im Osten Dieses Spitzenfilmwerk schildert die abenteuerliche Erlebnisse der Aus- länder während der letzten chine- sischen Unruhen in der Hafenstadt Shanghai. Ueberall wurde dieses grandiose Filmwerk mit großem Bei- fall aufgenommen. Da dasselbe zu den besten Filmwerken der Weltpro- duktion zählt, ist ein großer Besuch zu erwarten. Ein Besuch ist beson- ders zu empfehlen, denn ein solch sehenswertes Filmwerk muß man ge- sehen haben. Als 2. Teil des Programms Das neueste u. gewalt. Groblustspiel Hoppla wir fliegen Eines der köstlichsten Großlustspiele der diesjährigen Saison in 7 überaus humorvollen Akten. Eine Flieger- Geschichte zum Totlachen. Als Einlage: Die neueste Ufa-Woche Spielzeit: Werktags ab präzis 8 Unr, Sonntag ab 7 Uhr, ab 9 Uhr letztmals das ganze Programm zu sehen. Achtung Kinder— Sonntag mittag droge Ainder-Vorstelung Albertini und Hoppla wir fliegen 4 Im Hausse han del, Weinheim empfiehlt ſich der geehrten Einwohner nikeieae Mag del, nde 8. Ar. 247 Montag, den 22. Oktober 1928 Neues in Kürze. N 26: Nach einem Rundflug über den amerikaniſchen Oſten wird„Graf Zeppelin“ am 27. Oktober vorausſichtlich die Rückkehr nach Europa antreten. 6: Wegen der unterbrechung der deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen ſucht Polen eifrig aber ver⸗ geblich Deutſchland die Schuld beizumeſſen. f 5: Die ruſſiſche öffentliche Meinung iſt ſehr erregt über die Tatſache, daß eine Gruppe deutſcher Banken unter Füh⸗ rung des Bankhauſes Mendelsſohn ſich dem internationalen Verband der Gläubiger Rußlands angeſchloſſen hat. zs: Auf die Pariſer Beſprechungen Parker Gilberts mit Poincare und Churchill ſetzt die ausländiſche Preſſe große Hoffnungen, die allervings nicht berechtigt 1 da Amerika eine Teilnahme nach wie vor ablehnt. 5 Eine notwendige Nachleſe. % Ehrlich währt am längſten. Dr. Eckener hat mit einem herzerquickenden Freimut die Lehren aus den Er⸗ fahrungen gezogen, die er und ſeine Mannſchaft aus dem Flug des Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ von Friedrichshafen nach Lakehurſt machte. Für einen regelmäßigen trans⸗ atlantiſchen Luftverkehr iſt„Graf Zeppelin“ nicht ſchnell genug. Die kommenden Luftſchiffe müſſen daher eine größere Stundengeſchwindigkeit haben. Sie zu erzielen iſt für die deutſche Technik kein unüberwindliches Hindernis. „Graf Zeppelin“ beſitzt auch noch nicht die Um⸗ hüllung, die ſo wetterfeſt iſt, daß ſie allen Wettern und Stürmen des Atlantiſchen Ozeans mit Erfolg trotzen kann. Das Problem iſt auf dieſer Sturmfahrt von Europa über Afrika nach Amerika klar erkannt worden. Es iſt aber noch nicht endgültig gelöſt. Ob die Zeppeline der Zukunft einen ſolideren imprägnierten Stoff als Hülle haben werden, ob man Aluminium wählen wird, oder ob ſich eine andere Löſung findet, ſteht noch dahin. Auch auf dieſem Gebiete hat die deutſche Technik ein überaus lohnendes Feld der Betätigung. Ein Drittes kommt hinzu. Die Sende⸗ und Auf⸗ nahmeſtation des Luftſchiffes konnte ihre Aufgaben nicht zu allgemeiner Zufriedenheit löſen. Ihre Verſtärkung und beſſere Ausgeſtaltung iſt aber heute ſchon möglich und eine reine Geldfrage. Organiſatoriſch kommt freilich hin⸗ zu, daß eine internationale Vereinbarung über das ge⸗ ſamte Funkweſen zunächſt einmal den Boden bereitet, datz der Unfug der allgemeinen Funkerei, wie wir ihn jetzt erlebten, aufhört.. a Dr. Eckener glaubt auf Grund ſeiner eingehenden Kenntniſſe im Luftſchiffbau und der von ihm gemachten Erfahrungen aller dieſer Schwierigkeiten ſehr bald Herr, werden zu können. Er will ſchon in wenigen Jahren mit vier neuen Luftſchiffen einen regelmäßigen Verkehr zwi⸗ ſchen dem deutſchen Rheintal und Waſhington eröffnen. Gelingt es ihm, 14 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten aufzutreiben, dann will er mit 8 Millionen den Bau von vier rieſengroßen Luftſchiffen und mit den reſt⸗ lichen ſechs Millionen die erforderlichen Landungsplätze in Europa und Amerika erſtellen. Sein jetzt unmittelbar be⸗ porſtehender Flug über verſchiedene Staaten des mittleren Weſtens der Union, der ſo viel Paſſagiere wie nur mög⸗ lich mitnehmen ſoll, dient nicht lediglich Propagandazwel⸗ ken, ſondern vornehmlich der Gewinnung der amerikani⸗ ſchen Finanzleute für die Zukunftspläne Dr. Eckeners. Glück auf! 0 1 „Die engliſche Regierungspreſſe iſt freilich der An⸗ ſicht, daß die Tage noch in weiter Ferne liegen, an denen amexikaniſche Reiſende von Newyork nach Europa im Kuftſchiff fahren. Nichtsdeſtoweniger ſchreiben die„Times“, iſt der Erfolg Dr. Eckeners mit ſeiner vorſichtigen Steu⸗ erung ein ſolider Anfang, der eine begründeve Urſache zur Genugtuung iſt. Sein Verſuch iſt von der größten praktiſchen Bedeutung für die Luftwiſſenſchaft. Deutſch⸗ land kann ſtolz auf ihn ſein! Die Engländer erblickten die Bedeutung nisch Fluges nicht nur in der Ueberque⸗ rung des Atlantiſchen Ozeans, ſie denken unmittelbar an einen regelmäßigen Luftdienſt nach Aegypten und Indien. Von der Bedeutung der Luftſchiffe für die Kriegsflotte, über die ſie vor wenigen Jahren noch ſo viel zu ſchreiben wußten, ſchweigen ſie ſich jetzt völlig aus. Dagegen veröffentlicht jetzt der engliſche General Groves in der Weltpreſſe einen Artikel über„Luftwaffe und Seerüſtung“. Dex General kommt auf Grund der letzten Luftmanöver über London zu dem Ergebnis, daß Großbritannien der dringenden Gefahr ausgeſetzt bleibt, im Falle eines europäiſchen Krieges unmittelbar nach Aus⸗ bruch der Feindseligkeiten einen entſcheidenden Schlag zu erhalten. Die wichtigſten Luftwaffen ſind Bomben, Tor⸗ pedos und Minen. Eine ſehr wichtige aten ſtellen die Rauchſchleier dar, die von den Luftſtreitkräften her⸗ vorgerufen werden können. Moderne Rauchbojen können 15 erhebliche Gebiete der boocheſ oder des Feſtlandes mit einem Schleier tiefliegender Nebel verhüllen. In den Vereinigten Staaten Nordamerikas wurden f in letzter Zeit eingehende Verſuche über die Wirkung von Bomben auf Schlachtſchiffe und Kreuzer gemacht. Die amerikaniſchen Marineſachverſtandigen ſind einmutig der Ueberzeugung, daß die Luftwaffe, die über eine feſte Baſis auf dem Lande verfügt, innerhalb ihres Wirkungs⸗ bereiches einen furchtbaren, wenn nicht gar entſcheidenden Faktor im modernen Seekrieg darſtellt. Der verſtorbene Admiral Percy Scott ſchrieb:„Eine achthundert Kilo⸗ amm ſchwere Bombe würde ausreichen, um ein moder⸗ es Schlachtſchiff zu zerſtören, eine 2000 Kilogramm ſchwere Bombe aber könnte auch die allergrößten Un⸗ geheuer der Schlachtſchifftechnik vernichten.“ Der eng⸗ liſche Admiral Lord Fiſher faßte ſeinen Wahrſpruch und Widerſpruch gegen die Schlachtſchiffe in die knappe Ten⸗ 12 0 ſuſammen:„Schmeißt den ganzen Haufen zum alten Uen! 1 parker Gilberts pariſer Besprechungen. Auch der engliſche Schatzkanzler in Paris. Paris, 20. Oktober. Eine amtliche Verlautbarung beſagt, daß Miniſter⸗ präſident Poincare den engliſchen Schatzkanzler Churchill und den Reparationsagenten Parker Gilbert empfing und ſich mit ihnen über die Bildung eines Ausſchuſſes von Sachverſtändigen, wie es kürzlich in Genf vorgeſehen wurde, unterhielt. Die Verlautbarung beſagt weiter, daß der Meinungsaustauſch zwiſchen allen intereſſſerten Re⸗ gierungen in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden würde. Zu dieſer amtlichen Bekanntmachung ſchreibt der Temps, daß man den in der Preſſe gebrachten Meldungen über die Verhandlungen Parker Gilberts mit äußerſter Skeptis begegnen müſſe, da die Verhandlungen ſtreng geheim ge⸗ halten würden. Insbeſondere erſcheint es dem Temps un⸗ wahrſcheinlich, daß bereits über eine Aufhebung der Trausferkommiſſion unter ganz beſtimmten Vorausſetzungen, wie die engliſche Preſſe wiſſen wolle, verhandelt würde. Es wäre zu früh, ſchon jetzt mit Ausſicht auf Erfolg über irgendwelche Re⸗ gelungen zu verhandeln. In Genf ſei im Prinzip be⸗ ſchloſſen worden, daß ein Sachverſtändigenausſchuß ernannt werden ſollte, um die techniſche Seite der Frage zu prüfen. Daher könne im Augenblick, ſo ſcheine es wenigſtens, nur davon die Rede ſein, ſich über die Bedingungen zu einigen, unter denen dieſer Ausſchuß gebildet werden ſolle und über die Art der Perſönlichkeiten, die ihm angehören ſollen. Man dürfe gewiß ſein, daß es ſich hierbei um eine äußerſt heikle Aufgabe handele, deren Löſung einige Zeit in Anſpruch nehmen würde. Von den gegenwärtigen Beſprechungen ſofortige und entſcheidende Ergebniſſe zu erwarten, wäre unklug. Wie der Temps weiter mitteilt, wird Parker Gilbert in Paris außer mit Poincare auch mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich und mit den Abteilungsdirektoren im Finanz- miniſterium Rückſprache nehmen. Deutſchland beſteht auf Teilnahme Amerikas. Aus dem Inhalt der Pariſer Beſprechungen des Schatzkanzlers Churchill hört der Pariſer Berichterſtat⸗ ter des Reuter⸗Büros von gut unterrichteter Seite, daß in zwei Punkten die Anſicht der Alliierten als überein— ſtimmend angeſehen werden könne,. daß die Initiative für die Einberufung einer Kon⸗ ferenz bei der deutſchen Regierung liegen ſolle und das der geeignetſte Platz für die Arbeiten dieſer Konferenz Berlin ſei. Der Widerſtand der deutſchen Regierung gegen die Tagung in Berlin ſei ſchließlich überwunden worden, nachdem ſowohl Paris als London ſich für Ber⸗ lin ausgeſprochen hatten. Was die Verhandlungen über die perſonelle Zuſammenſetzung der Kommiſſion aulange, ſo ſcheine es, daß die Ernennung von zwei Vertretern jedes Landes vorgeſchlagen worden ſei. In der Frage der Teilnahme eines amerikaniſchen Vertreters nehme Frank⸗ reich eine unintereſſierte Haltung ein, während Deutſch⸗ land unbedingt darauf dringe, daß Amerika ebenſo wie ſeinerzeit in der Daweskommiſſion vertreten ſei. Die Kommiſſion werde vorausſichtlich aus Vertretern von ſechs Regierungen einſchließlich Deutſchland beſtehen. Ihre Aufgabe werde äußerſt delikat ſein. Es könne daher ſelbſt bei einem befriedigenden Verlauf der Borverhandlungen nicht erwartet werden, daß die Kommiſſion in der Lage ſein werde, das ganze Problem auf Anhieb zu löſen. Als einen Grund der deutſchen Delegation bezeich⸗ net die„Times“ die Möglichkeit der deutſchen Regierung, in jedem Augenblick zu betonen, daß ſie die gegenwärtige Regelung der vorgeſchlagenen Neuordnung vorziehe und ſich von den Verhandlungen zurückziehe. Es erſcheine bit⸗ ter, daß dieſe Rückzugsmöͤglichkeit von den deutſchen Ver⸗ tretern nicht außer Acht gelaſſen werde. Eine Aeußerung des„Evening Standard“. London, 21. Oktober, Der„Evening Standard“ gibt die Meinung weiter Kreiſe wieder, indem er ſchreibt, da Großbritannien kein Intereſſe daran habe, daß Deutſchlan zu wenig zahle, da ſede Verminderung der deutſchen Ge⸗ ſamtſchuld infolge des Fehlens amerikaniſcher Zugeſtänd⸗ niſſe an die Alliierten in der Schuldenfrage faſt ausſchließ⸗ lich von Großbritannien zu tragen wäre. ö Auf der anderen Seite aber habe Großbritannien kei⸗ neswegs den Wunſch, daß Deutſchland eine Summe bezah⸗ len ſollte, die die Stabilität ſeiner Währung gefährden könne. Die meiſten Wirtſchaftler ſtimmten darin überein, daß 45. Jahrgan Ne ſteigende Kurve im eurapaiſchen Handel ſeit dem Jahre 1923 Haud in Hand ginge mit den Verſchwinden der Wäh⸗ rungsſchwankungen. Das Ziel der„ genwärtigen Beſprechun⸗ en ſei, eine Verbindung zwiſchen der Reparations⸗ und äumungsfrage herzuſtellen. Wie ſtark auf deutſcher Seite auch immer proteſtiert wurde, der Wunſch, das Rheinland von der fremden Beſatzung endlich ſfreizubekommen, ſet Grund genug, daß man in Deutſchland zu der Annahme von Bedingungen neige(d. h. zu dem Zugeſtändnis der Verquickung von Räumung ⸗und Reparatlonsfrage), deren Erfüllung außerordentlich ſchwierig wäre. f J A* Wege zur Verſtändigung. Tagung der öſterreichiſchen Parteiführer in Wien. D Wien, 21. Oktober. Im Präſidialbüro des Parlaments fand unter dem Vorſitz des Präſidenten Niklas die erſte Parteitagung ſtatt, die auf Anregung des Bundeskanzlers Dr. Seipel einberufen wurde. Präſident Niklas erörterte in ſeiner Eröffnungsanſprache den Zweck der Tagung und betonte die Tätigkeit des Nationalrates ſo zu regeln, daß die in der Oeffentlichkeit bisweilen geübte Kritik keine Ein⸗ wände finde. Es ſeien Vorſchläge über die Reform des parlamentariſchen Lebens zu gewärtigen oder darauf ab⸗ zielende Vereinbarungen der politiſchen Parteien in die Wege zu leiten. Unabhängig von der Anregung des Bundeskanzlers gebe es für die parlamentariſchen Parteien Gründe ge⸗ nug im gegenwärtigen Augenblick, in dem das erſte Jahrzehnt der parlamentariſchen Diplomatie zu Ende gehe, ſich über evtl. Schäden und Mängel des Syſtems Rechenſchaft zu geben und an eine Behebung zu ſchrei⸗ ten. Mit Rückſicht auf die Kürze der Zeit, die der Sitzung von vornherein zugemeſſen war, konnten ſich die Parteiführer auf Grund einer Anregung des Abg. Fink nur mit einer Frage beſchäftigen, nämlich mit einer Vereinbarung über den Zeitpunkt und die Art der Feier des zehnjährigen Beſtehens der Republik durch das Par⸗ lament. Auch die Beſprechung über dieſe Frage wurde noch nicht abgeſchloſſen. Die nächſte Zuſammenkunft der Parteiführer findet am 23. ds. Mts. ſtatt. Polens Verdrehungskünſte. Man ſucht Deutſchland die Schuld zu geben. Warſchau, 21. Oktober. Die polniſche amtliche Telegrafenagentur verſucht, den letzten amtlichen Berliner Bericht über den Stand der deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen damit abzutun, daß die Behauptung. Polen trage für die ge⸗ genwärtige baterbrechung die Schuld, als unrichtig be— zeichnet wird. Die abſchlägige deutſche Antwort auf den Vorſchlag eines freien Warenverkehrs im Sinne der in⸗ ternationalen Genfer Wirtſchaftskonferenz habe die Mög⸗ lichkeit eines entſprechenden Ausgleichs für die Einfüh⸗ rung deutſcher Waren nach Polen zunichte gemacht. In erſter Linie müſſe dies auf die Geſtaltung der weiteren Verhandlungen der Zolltarif⸗Kommiſſion einwirken. Auch die Kommiſſion, deren Arbeiten dem Ausgleich gegenſeitiger Zugeſtändniſſe beſtünden, müßten ihre Be⸗ ratungen ſolange zurückſtellen, his die deutſche Regierung einen endgültigen Standpunkt zu dieſer Angelegenheit annehme. Der„Glos Prawdy“ kommt in einem längeren Artikel zu dem Schluß, daß Deutſchland ſich deshalb im Netz eigener Abſurditäten verſtrickt hätte, weil es völlig paradoxen Zielen nachjage, denn es möchte einerſeits der ganzen Welt immer mehr verkaufen, andererſeits aber von ihr immer weniger kaufen. Deutſchland wolle ein Ausfuhrland für Induſtrieerzeugniſſe ſein, gleichzeitig aber keine landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe einführen. Des⸗ halb fürchte ſich die deutſche Regierung vor der Veröffent⸗ lichung des Materials über die deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen.„ABC“ verlangt, man möchte die Fortführung der Handelsvertragsverhandlungen dem Warſchauer Geſandten RNauſcher übertragen, da dieſer als Sozialiſt mehr Gewähr für einen günſtigeren Fortgang der Verhandlungen biete. Dieſe polniſchen Behauptungen treffen naturgemäß in keiner Weiſe zu, denn nach den polniſchen Vorſchlägen wäre ein freier Handel Polens mit Deutſchland aber, kein freier Handel Deutſchlands mit Polen möglich. Die Verſuche über dieſen Kernpunkt der Verhandlungen hin⸗ wegzutäuſchen, dürften daher ihre Wirkung verfehlen. Eine neue polniſche Anmaßung. Einmiſchung in Danziger Verhältniſſe. 5* Danzig, 20. Oktober. Wie zuverläſſig verlautet, hat der polniſche diplo⸗ matiſche Bertreter in Danzig, Straßburger, den Dan⸗ iger Senat zu einer Aeußerung über die im Auguſt d. J. ſtattgefunden en Taguna des 8 8 8 9 ...—— Geſamtvereins der deutſchen Weſchichts⸗ und Alter⸗ ö aufgefordert. Straßburger ſieht in den wiſſenſchaftlichen daeltden, deutſcher Gelehrker über den deutſchen Cha⸗ der„mit ſo großem Erfolg“ angebahnten Verſtändi⸗ gungspolitik und wünſcht, daß, wenn dieſe Tao laa e Danzig nicht mehr ſtaktfinden. der Schritt Straßbur⸗ tums vereine ö rakter Danzigs und des deutſchen Oſtens a eine Gefäh ug f Politik nicht ſcheitern ſolle, hinfort ſoſche Tagungen i gers iſt 1 eine unerhörte Einmiſchung der polniſchen Regierung in Danzigs eigene innere An⸗ gelegenheiten. In ihm liegt eine dreiſte Anmaßung, die nicht ſtark genug zurückgewieſen werden kann. Eine Privataktion gegen Rußland. Deutſche Banken und ruſſiſche Schulden. ( Kowno, 21. Oktober. Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt dort bekannt geworden, daß ſich eine Gruppe beutſcher Banken unter Führung des Bankhauſes Mendelsſohn dem internatio⸗ nalen Verband der Gläubiger Rußlands angeſchloſſen hat. Dieſe Nachricht hat in Moskau beträchtliches Auf⸗ ſehen erregt. Von ruſſiſcher halbamtlicher Seite wird dazu mit⸗ mitgeteilt, daß die Reichsregierung dieſer Aktion der Ban⸗ ken vollkommen fernſtehe. Die deutſche Reichsregierung habe in den deutſch⸗ruſſiſchen Handelsverträgen auf ſämt⸗ liche Anſprüche der deutſchen Wirtſchaft auf das vor dem Kriege in Rußland inveſtierte Kapital Verzicht geleiſtet. Die Sowjetregierung werde daher etwaige Anſprüche des internationalen Komitees überhaupt nicht anerkennen. ö Die„Isweſtija“ nimmt zu der Angelegenheit in einem Leitartikel Stellung und erklärt, daß der Schritt der deutſchen Banken die deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchafts⸗ beziehungen und insbeſondere die bevorſtehenden deutſch⸗ ruſſiſchen Verhandlungen beeinträchtigen könne. Die Sow⸗ jetregierung werde eine abwartende Haltung einnehmen und eine Beſtätigung des Anſchluſſes der Mendelsſohn⸗ gruppe an den internationalen Verband der Rußland⸗ Gläubiger abwarten. In dieſem Falle würde die Sow⸗ jetregierung dieſes Vorgehen als eine Verletzung des deutſch⸗ruſſiſchen Handelspertrages anſehen. Von zuſtän⸗ diger deutſcher Stelle iſt in der Angelegenheit bisher keine amtliche Verlautbarung erfolgt. Es wurde ledig⸗ lich erklärt, daß die Reichsregierung dem Schritt der Bankengruppe völlig fernſtehe und ſie als eine Privat⸗ aktion betrachte, auf die ſie keinen Einfluß habe. Nundflug durch Amerika. Rückkehr des„Graf Zeppelin“ am 27. Oktober. „ Newyork, 21. 5 f 0 Nach dem Frühſtück im Weißen Haus begab ſi r. Eckener in die Privatwohnung des Präſidentſchaftskan⸗ didaten Hoover und von dort aus in das Marinemini⸗ ſterium. Außerdem ſtattete er dem Staatssekretär im. Kriegsminiſterium, Davis, ſowie im Handelsminiſterium einen Beſuch ab. i In einer Unterredung N äußerte ſich Dr. Eckener, daß er damit rechne, den Rück⸗ flug nach Deutſchland am 27. Oktober antreten zu kön⸗ nen. Er wird ſich auch nach Akron(Ohio), dem Sitz der„Goodyear Zeppelin Company“ begeben, um ſodann über Chicago nach Lakehurſt zurückzukehren. Dr. Eckener hofft, daß N. die notwendigen Aus beſſerungen f am Luftſchiff bis dahin erledigt ſein werden, damit er ſofort nach St. Louis fliegen kann, wo er am Dienstag zu landen beabſichtigt. Anſchließend will Dr. Eckener dem mittleren Weſten u. a. Chicago, Cleveland und De⸗ troit mit ſeinem Luftſchiff einen Beſuch abſtatten und am Donnerstag nach Lakehurſt zurückkehren. Die Vorbereitungen zum Rückflug nach Deutſchland ſollen dann ſofort getroffen werden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Henry Ford an dem, Rundflug über Amerika teilnehmen wird. —— L NONMAN e AE NO FRANZ unlfenenfscursschUTZ Une VERLAG OSHAR-NAETSTER.WFR DAU ASA. (28. Fortſetzung.) „Mögen ſie!— Ich bin ja Holländerin und habe Ver⸗ wandte im Haag und anderswo.“ „Daß wir uns kennen, brauchen ſie ja nicht unbedingt zu wiſſen. Heute iſt alles möglich, am möglichſten der Verdacht. Ich bin der beſtgehaßteſte Gegner jener Herrſchaften. Wer mit mir zuſammengeſehen wird, muß in ihren Augen un⸗ bedingt ein Spion ſein. Und in dieſen Verdacht möchte ich gerade Sie nicht kommen laſſen, falls Sie wieder hinüber wollen.“ „Ich muß ſogar wieder hinüber. Mein Freund Marow erwartet mich.“ „Sie ſchrieben von ihm. Wie geht es ihm?“ „Blind für immer.“ „Soldatenlos!— Nun grollt er uns?“ 1 „Nein, dazu iſt er zu groß, zu gerecht und zu ſehr Offizier. „Seltſam.“ „Noch ſeltſamer aber dürfte die Tatſache ſein, daß er ſeinen Verbündeten grollt. Beſonders den Engländern, denen er die Schuld am Kriege beimißt und von denen er ſich miß⸗ braucht fühlt.“ „Pfſſſſſſt.“ machte der Hauptmann.„Still davon, ſo intereſſant es iſt. Hier haben die Wände Ohren, und wo ſcheinbar niemand iſt, wird doch gehört.“ „Ich muß ungeſtört mit Ihnen ſprechen können, denn ich habe Ihnen Wichtiges zu ſagen.“ „Nur zu Ihrer Sicherheit mahne ich zur Vorſicht, Mata. Sie wiſſen, wie gern ich mit Ihnen——“ „Laſſen Sie das, Richters. Darum geht es jetzt nicht. Es handelt ſich um mehr. 0 treffen wir uns morgen in Marken, wenn es Ihnen recht iſt. In irgendeiner Fiſcherhütte werden wir ungeſtört ſein und gewiß auch nicht verſtanden werden, wenn wir franzüſiſch roden.“ 5 a 1 00 Amerika macht nicht mit. Zuſammentritt der Sachverſtändigenkzmmiſſſon am b e 15. Dezember? 75 e des Berlin, 20. Oktober. ö Wie Berliner Blätter melden, ſoll man nach einer Mitteilung der„Information“ das Datum des Zuſam⸗ mentritts der in Genf vorgeſehenen Sachverſtändigenkom⸗ miſſion für die Reparationsfrage auf den 15. Dezember feſtgelegt haben. 815 Im Waſhingtoner Staatsdepartement wurde mit⸗ geteilt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten unter leinen Amſtänden an der geplanten Sechs mächtekonferenz über die Reparationsfrage teilnehmen werde. Es ſei mög⸗ lich, daß bei den Beſprechungen amerikaniſche Bankiers zugegen ſein würden. Wenn die Konferenz oder die Ban⸗ lers irgendwelche Abmachungen treffen ſollten, ſo könne die Regierung der Vereinigten Staaten ſich in keiner Weiſe hieran gebunden fühlen. aus dem In und Auslande. Führerwechſel im Zentrum? Berlin, 21. Okt. Aus Zentrumskreiſen verlautet, daß Reichskanzler a. D. Dr. Marz entſchloſſen ſei, das Amt des Vorſitzenden der Zentrumspartei niederzulegen. Begründet werde dieſer Entſchluß mit Geſundheitsrück⸗ ſichten. Der offizielle Rücktritt werde auf dem Zentrums⸗ parteitag erfolgen. Gegenwärtig berate eine kleine Kom⸗ miſſion des Zentrumsvorſtandes über die Nachfolgefrage. Als etwaige Nachfolger werden von Berliner Blättern Stegerwald, Dr. Brauns, Eſſer und Joos genannt. Die „Germania“ berichtet nichts über den in Ausſicht ſtehen⸗ den Führerwechſel. Leon Blum zur Pariſer Kritik der Rede Macdonalds. Paris, 20. Okt. Im„Populaire“ wendet ſich Leon Blum gegen die Kritik der Pariſer Rechtspreſſe an der Berliner Rede Macdonalds. Er ſchreibt, die franzöſiſchen Faſchiſten forderten die Befeſtigung der Entente mit den engliſchen Konſervativen und Chauviniſten, nur um auf beiden Seiten die Flotten und Heere in ihrer bisherigen Höhe zu unterhalten und zu verſtärken, um dadurch jede Anſtrengung einer internationalen Organiſation zunichte zu machen. Sie wollten in Europg, wie kurz nach dem Kriege, das Gleichgewicht, oder vielmehr das Nichtgleich⸗ gewicht der Mächte aufrecht erhalten. Großbritanniens Seeabrüſtung. 5 London, 20. Okt. Der erſte Lord der Admiralität, Bridgeman, erklärte in einer Rede in London, daß die britiſche Admiralität alles in ihrer Macht ſtehende getan habe, um zu einer Abrüſtung zu kommen. Die letzten Erfahrungen, die Großbritannien in Genf habe machen müſſen, ſeien in jeder Hinſicht entmutigend geweſen. Ge⸗ rade die, die ſtets von Frieden und Abrüſtung ſprächen, ließen es oft an entſprechenden Taten fehlen. ——.— Aus Nah und Fern. Köln.(Die Geſamtbeſucherzahl der Preſſa annähernd fünf Millionen) Die Preſſa hat eine Geſamtbeſucherzahl von 4 928 874 erreicht. Der Schlußtag der Preſſa hatte noch einmal alles auf dle Beine gebracht. Beſondere Veranſtaltungen, em Rieſen⸗ feuerwerk und das allgemeine Gefühl:„Zum letztenmal“ lockten rund 150 000 Beſucher in die Ausſtellung. Be⸗ reits am Vormittag war über die Hohemollernbrücke eine wahre Völkerwanderung und am Abend waren die Straßen der Ausſtellung voll wie noch nie. Obervölklingen.(Zwei Häuſer abgebrannt.) In der Kaiſerſtraße brannten ein Geſchäftshaus und ein benachbartes Wohnhaus eines penſionierten Bergmannes bis auf die Umfaſſungsmauern nieder. Die Löſcharbeiten waren ſehr ſchwierig, da infolge Fehlens einer Motor- ſpritze das Waſſer aus der Saar gepumpt werden mußte. 5 e iſt noch nicht bekannt, der Schaden iſt edeutend. Berlin.(Zwei Studentenſelbſtmorde.) Aus Furcht vor der Prüfung haben ſich eine 29 Jahre alte Studentin und ein 27 Jahre alter Student das Leben genommen. Die Studentin erſchoß ſich in den Müggel⸗ bergen. Bei der Leiche fand man u. a. einen Brief ar den Werftar Juwelendieb de ſich die Annahme, daß es ſich ole Polzel. Hiernach hatte die Sindentin ihre Studien vernachläſſigt. Jetzt ſtand ſie vor der Prü 10 und hatte eine Ausſicht, ſie zu beſtehen. Aus demſelben Grund ver⸗ giftete ſich der Student in ſeiner Wohnung in der Wald⸗ burgſtraße 21 in Köpenick mit Zyan kat. Hamburg.(Nur noch Teilſtreiks in Ham⸗ bur g.), Die wilde Streilbewegung im Hamburger Galen kann als beendet angeſehen werden. Die Kommuniſten machten ſeit etwa einer Woche die größten Anſtvengungen, die Fee Hafenarbeiter in einen Parallelſtreit zu ö tarbeitern zu bringen, doch iſt der größere Teil der Arbeiterſchaft beſonnen genug, um ſich nicht miß⸗ brauchen zu laſſen. Sie haben vielmehr den Weiſungen der Gewerkſchaften, die Arbeit im Hafen fortzuſetzen, trotz der Drohungen der Kommuniſten, zum allergrößten Teil Folge geleiſtet. Breslau.(Juwelendieb Arnold verhaf ⸗ tet.) Bei dem in einem Breslauer Hotel verhafteten tatſächlich um den berüchtigten Schwerverbrecher Arnold hafte der monatelang der Schrecken der Berliner Ge⸗ ſchäftsleute war. Arnold, der noch zwei Helfershelfer gehabt haben will, hat vor etwa acht Wochen Berlin verlaſſen und wahrſcheinlich eine größere Anzahl von Städten darunter Köln, Krefeld, Hamburg und Magde⸗ burg unſicher gemacht. Sobald die ee e hier abgeſchloſſen ſind, ſoll Arnold nach Berlin zurückgebracht werden, da er in Breslau, ſoweit fe bisher feſtſtellen ließ, noch nicht dazu gekommen iſt, ſeine geplanten Ein⸗ brüche auszuführen. Darmſtadt.(Familientragödie...) Walb böſllch i de entdeckten bei ihrem Dienſtgang durch den Wald öſt des Böllenfalltores bei Darmſtadt eine am Weg liegen Aktenmappe, auf der ein Zettel befeſtigt war, durch den die Bitte an den Finder ausgeſprochen war, die Akten⸗ mappe an eine näher bezeichnete Adreſſe abzuliefern. Fer⸗ ner wurde der Finder auf dem Zettel noch darauf hin⸗ gewieſen, daß ſich der Eigentümer der Mappe im nahen Fichtenwald befinde. Dort bot ſich den Beamten ein ent⸗ etzliches Bild. Am Wege lag ein Mann, der ſeine Frau im Arme hielt, und zwiſchen den beiden ein etwa drei⸗ viertel Jahre altes Kind, alle blutüberſtrömt, neben den Dreien ein Hund. Die drei Perſonen und der Hund waren tot. Die nähere Unterſuchung ergab, daß der Mann jeden⸗ falls im Einverſtändnis mit ſeiner Frau, dieſe, das Kind, und zum Schluſſe ſich ſelbſt durch Schüſſe aus einem Revolver getötet hat. Die Feſtſtellungen ergaben ferner, daß es ſich um den in der pee 31 wohnhaften Chemiker Karl Müller und deſſen Familie handelt. Darmſtadt.(Pacellis Dankan Sun Nun⸗ tius Pacelli hat für die liebenswürdige Aufnahme in Heſſen dem Staatspräſidenten Adelung und dem ge⸗ ſamten heſſiſchen Volk telegraphiſch ſeinen Dank aus⸗ geſprochen. b Von der Bergſtraße.(Teures Obſt.) Auf dem tzten Obstmarkt in Weinheim kamen die Aepfel auf 20 bis 35, Birnen auf 10 bis 24, Nüſſe ſogar auf 40 fu 15 und Pfirſiche auf 15 bis 26 Pfennig, alles pro 1 nd. „Sammelbach.( Kartoffelernte.) Die Ernte geht ihrem Ende entgegen. Man kann nur behaupten, daß ſie in hieſiger Gegend in bezug auf Güte und Menge mehr als gut ausgefallen iſt. Es iſt der Landwirtschaft zu wünſchen, daß auch dieſes Jahr eine lebhafte Nachfrage nach unſerer Qualitätskartoffel eintreten wird, bevor der Froſt einſetzt. Lampertheim.(Gräberfund.) Nach den Feſt⸗ ſtellungen eines Profeſſors vom Landesmuſeum in Darm⸗ ſtadt handelt es ſich um ein Germanengrab aus der un⸗ gefähren Zeit 1500 vor Chriſti Geburt. Außer der Urne und dem Menſchenſkelett wurden zwei kleine bron⸗ ſcene Gegenſtände in der nächſten Nähe der erſteren ge⸗ funden, welche auf eine Haarſpange ſchließen laſſen. Die Fundstücke wurden dem Landesmuſeum in Darmſtadt überwieſen. Oppenheim.(Tagung der Verwaltungsamt⸗ männer Heſſens.) Hier fand unter der Leitung des Amtmanns Win eine Tagung des Verbandes der Heſſiſchen Verwaltungsamtmänner ſtatt, zu der auch zahlreiche Landtagsabgeordnete und e e e ee erſchienen waren. Nach den geſchäftlichen Beratungen fand eine Beſichtigung der St. Katharinenkirche und der Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Mein⸗ und Obſthau ſtatt. „Einverſtanden! Je serai de suite a votre disposition. Adieu, monsieur.“ „Au revoire, madame.“ Damit trennten ſie ſich. Aufſehen hatte dieſe gleichſam zufälligem Begegnen ent⸗ ſprungene Unterredung nicht gemacht. Auch im Hotel merkte niemand, daß ſie ſich kannten. Sie überſahen und mieden ſich. * Anderntags fand ihr Zuſammentreffen in Marken ſtatt. Auf dieſer kleinen, zur Saiſon allerdings e beſuchten Fiſcherinſel waren ſie wirklich ungeſtört. Im Hotel de Jong einzukehren, 9 1755 ſie keine Luſt, hielten es auch nicht für zweckmäßig, ſondern knüpften die Bekanntſchaft eines alten Mütterchens an, das für Geld und gute Worte gern bereit war, ihnen einen altholländiſchen Kaffeetich zu decken. Dort machte Mata ihre Eröffnungen. Sie begann mit der Frage: „Wie ſieht es in Deutſchland aus?“ Der Hauptmann ſchwieg. Da ſtellte ſich die gefürchtete Falte ein auf der Stirn Matas und die Hände ſpielten nervös mit der zierlichen Perlenkette, die aus dem Ausſchnitt ihres Kleides leuchtete. „Wenn Sie mir nicht mit Vertrauen begegnen können, mein Lieber, dann wollen wir ſchnell unſeren Kaffee trinken und abreiſen. Ich bin nicht zum Vergnügen hier. Richters lenkte ein. „Sie mißdeuten mein Schweigen, Mata. Ich weiß nur nicht, wie ich Ihre Frage richtig beantworten ſoll.“ 4 „Offen und ehrlich, wie es ſich für einen Mann gehört, dann iſt ſie 5 ch beantwortet. Hie da die zu Diplomaten werden, ſind ſchlechte Offiziere. Sie haben das an Ihrem Kanzler Caprivi geſehen. Wenn er geblieben wär, was er Rußland. Ihre Reſerve mir gegenüber iſt zum mindeſten deplaciert.— Was bieten Sie mir, mon cher? Ihre kostbare Geſellſchaft, das iſt Aewiß ſchätzenswert aber— entſchuldigen Sie meine Offenheit— auch nicht mehr als eben nur ſchätzenswert.— Was biete ich 1 Herr?— Alles!“ „Alles?— Wie ſoll ich das ver 7 5 1 i „Sie ſind doch nicht zum 1 0 ierher geſetzt, nur um möglichſt weit vom Schuß zu ſein!/ 5 „Das nicht.“. war, dann 11 755 Sie heute ganz gewiß keinen Krieg mit 10 Ihr Staat verlangt Leiſtungen von Ihnen.“ alꝰ 117 alſo.— Wollen Sie nun antworten oder wollen Sie nicht?“ „Wenn Sie ſo diktatoriſch kommen, muß ich ſchon,“ ſagte Richters ſcherzend und fuhr ernſt antwortend fort:„Wenig erfreulich ſieht es in Deutſchland aus, Mata. Wir leiden Mangel. Not noch nicht. Sie wird aber nicht ausbleiben. Die Soldaten tuen ihre Pflicht, die daheim tun ſie auch. In allen aber iſt ein tiefes bie ene „Dank, Richters, für dieſes offene Wort.— Und wann wird Frieden?“ „Das kann ich Ihnen beim beſten Willen nicht ſagen. Wir müſſen aushalten, ſind eingekreiſt, auf uns allein angewieſen und müſſen kämpfen bis zum Weißbluten, wenn wir unſer Vaterland heil und ganz erhalten und nach dieſem gräßlichen Ringen nicht Jahrzehnte ausſchließlich für unſere Gegner 1 0 wollen. Unſere Kinder und Kindeskinder noch wer⸗ en unter dieſem 1 leiden müſſen, wenn wir ihn nicht zu einem anſtändigen Ende bringen.“ „Und was erwarten Sie für die nächſten Monate?“ „Einen erhöhten Kräfteaufwand der Gegner.“ „An welcher Stelle?“ „Iſt uns leider nicht bekannt.“ „Mir aber.“ „Mata!“ „Still!— Ich will euch helfen um des Friedens willen und auch um eurer Kinder willen.“ Sie zog ein dickes Kuvert aus der inneren Manteltaſche. „Hier drinn finden Sie alles Weſentliche über die 1 Maßnahmen. Umgruppierungen, Frontent⸗ loͤßungen, Fliegerſtaffeln, Tanks, kurz— alles Wiſſens⸗ werte. Ihr Material wird kaum halb ſo vollſtändig ſein wie dieſes. Mag es einem baldigen Ende dienen.“ Der Hauptmann nahm den Brief an ſich, wie man etwas ſehr Koſtbares an ſich nimmt. 100 „Wie ſoll ich Ihnen danken, Mata,“ ſagte er,„wie könnte ich Ihnen danken?“ ö 1 85 „Gar nicht ſollen Sie danken. Ich erweiſe dieſen Dienſt letzten Endes allen. Freunden und Feinden.“ „Wohl richtig. S aber doch uns, denn auf meine Kameraden praſſelt das Wetter nieder.“ f Mata nickte aedan kenvoſl.. Gortſetzung folgt) 5 1 10 e (Verhuteter Eiſenbahnunfall.) eres Ungluc wurde bei dem Bahnhof Breiten⸗ bach durch die Geiſtesgegenwart des Lofomotivführers verhütet. Der Landwirt Sede wollte mit ſeinem Fuhrwerk den ſchrankenloſen Bahnübergang überqueren, als plötzlich der Mittagszug aus dem Bahneinſchnitt auf⸗ tauchte. Knapp zwei Meter vor dem Führwerk brachte der Beamte den Zug zum Stehen. f Worms.(Kindes ausſetzung.) In der Pau⸗ lusſtraße wurde ein Kinderwagen polizeilich ſicheroeſtelle in dem ſich ein kleines Kind befand. Ein Polizeibeamter brachte das Kind nach dem Polizeirevier. In dem Wa⸗ gen befanden ſich außerdem ſechs Flaſchen Milch, Kinder⸗ wäſche, Arznei und ein Brief, den die Kindesmutter ge⸗ ſchrieben hat. In dem Brief läßt die Mutter durch⸗ blicken, daß ſie die Abſicht hat, Selbſtmord zu begehen. Der Aufenthalt konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Gießen.(Unterſchlagungen bei der Kaſſe der Gießener Univerſitätsklinik.) Der Kaſ⸗ ſenverwalter Wagner von der Gießener mediziniſchen Ani⸗ perſitätsklinit hat ſich an den Geldern der ihm anvertrau⸗ ten Kaſſe vergriffen. Der 54 Jahre alte Beamte will durch ein Darlehen, das er einem ehemaligen Patienten auf kurze Zeit gegeben und nicht wieder zurückerhalten haben will, in Schwierigkeiten gekommen ſein. Es han⸗ delt ſich um Unterſchlagungen in Höhe von 12000 Mark. Wagner wurde in Unterſuchungshaft genommen. Gießen.(Vom Segelflug.) Die beim hie⸗ ſigen Luftfahrtverein gebildete Gruppe der Gießener Jungflieger, die mit ihrem Flugzeug„Zögling Gießen“ im letzten Sommer auf der Rhön und bei Marburg eine Anzahl wohlgelungener Gleitflüge unternahm, hat ſich im Laufe dieſes Jahres glücklich weiterentwickelt. Bisher 5995 mit dieſem Flugzeug, das von den Jungfliegern— urchweg Schüler der höheren Schulen— ſelbſt erbaut wurde. über 100 Gleitfli. Wiriſchafisumſchau. Liskontermäßigung in Sicht?— Wirkungen des Goldſtroms? — Benjamin Stroug— der Schöpfer einer einheitlichen amerikaniſchen Diskontpolitik. Die Erleichterung am inländiſchen Geldmarkte, die zeitweilig ſogar der Effektenbörſe eine gewiſſe Anregung bot, hängt offenbar bis zu einem gewiſſen Grade mit einer Entſpannung am internationalen Geldmarkte zu⸗ ſammen. In Amerika rechnet man damit, daß nach der Ernte die Geldanſprüche an die Reſervebanken ganz er⸗ heblich nachlaſſen werden. Kurzfriſtige Kredite ſind zur⸗ zeit am internationalen Markte verhältnismäßig leicht zu haben und werden offenbar auch von deutſchen Banken in erheblichem Ausmaße in Anſpruch genommen. Man ft zu einer Ermäßigung des Reichsbankdiskonts ſchrei⸗ ten könnte. Der verhältnismäßig gute Zahlungsmittel ⸗ umlauf in Deutſchland iſt in erſter Linie die Folge von Goldimporten, die ihrerſeits wieder durch das Einſtrömen von Auslandsgeldern bedingt waren. Die internationale Geldbewegung wird gelenkt durch die zwiſchenſtaatlichen Zinsunterſchiede, je größer die Zinsdifferenz, um ſo grö⸗ er auch der Geldzufluß bzw. Abfluß. Man muß ſich dieſe elementaren Tatſachen vergegenwärtigen, um zu perſtehen, daß die Reichsbank durch eine Diskontermä⸗ bigung die bisher andauernden Goldzuflüſſe aus Eng⸗ and und die darauf beruhende Steigerung des Noten⸗ umlaufs verhindern könnte. f „ Boörſengerüchte wollen wiſſen, daß in den letzten Tagen Deviſenkäufe gegen die Reichsmark im Intereſſe der Diskontpolitik angewandt worden ſind. In dem Moment aber, wo ein ſolches Eingreifen am Deviſen⸗ markt zu einer vermehrten Notenausgabe führt, verbietet es ſich angeſichts der Nekordentwicklung unſeres Zahlungs⸗ mittelumlaufs von ſelbſt. Oder ſoll die Reichsbank ab⸗ warten, bis die Deviſenkurſe durch andere Einflüſſe in die Höhe getrieben werden? Sie brauchte vielleicht nicht einmal lange zu warten! Die Deviſenſteigerung der letz⸗ ten Tage wird z. B. von mancher Seite mit Deviſen⸗ käufen des Reparationsagenten erklärt, obwohl freilich nicht anzunehmen iſt, daß der Reparationsagent ſeine Käufe in vermehrtem Umfange ausgerechnet dann vor⸗ kimmt, wenn er ſie teuer bezahlen muß. Wie dem auch ſei, ſchon eine halbprozentige Ermäßigung der Disconk⸗ rate würde die Goldzufuhr als Begleiterſcheinung des Einſtrömens kurzfriſtiger Auslandsgelder und gleichzeitig der darauf baſierenden Ausdehnung des Notenumlaufes ein Ende bereiten können. b Es fragt ſich nun erſtens, ob nun nicht die Inlands⸗ wechſeleinreichungen entſprechend ſtärker würden und ihrer⸗ ſeits eine entſprechende Ausdehnung des Zahlungsmittel⸗ umlaufes zur Folge hätten, und zweitens, ob die Geld⸗ ſmarkt⸗ uſw. ⸗Verhältniſſe eine ſolche Ermäßigung geſtat⸗ ten würden. Zum erſten Punkt iſt zu ſagen, daß ange⸗ ſichts der rückläufigen Konjunktur, die ſich über kurz oder lang ganz automatiſch in einem Rückgang der Wech⸗ eee bemerkbar machen muß, eine Discontſen⸗ ung eine übermäßige bzw. über die heutige Anſpannung hinausgehende Ausdehnung des Zahlungsmittelumlaufes um zur frolge haben dürfte. Die zweite Frage iſt nicht ſo eindeutig zu beantworten. Die Geldmarktſätze zeigen zwar erfreulicherweiſe ſeit einiger Zeit rückläufige Tendenz, aber dieſe Flüſſigkeit des Geldmarktes beruht ja eben zum großen Teile auf den Auslandsgeldern, und wenn 155 urch eine Discontermäßigung abgedrängt werden, ſo wird u, a. die natürliche Geld⸗ und Kapitalknappheit in Deutſchland in aller Schärfe hervortreten. Vielleicht bietet aber das auch dann noch beſtehende Zinsgefälle Anreiz genug für das Auslandsgeld, um derartige Be⸗ denken hinfällig zu machen. f 5 unerwartete Hinſcheiden des Gouverneurs der Newyorker Federal Reſerve Bank, Benjamin Strong, t in deutſchen Bankkreifen und beſonders in dem Direk⸗ torium der lichen Verhandlungen perfönlich ſehr gut kannte, tiefſtes Bedauern ausgelöſt. Man ſchätzte Strong nicht nur als bedeutenden amerkkaniſchen Finanzpolitiker, eh vor allem als Perſönlichkeit mit einem weiten Blick und ö 1 Aesſte u emed 10 0 115 97 a das Remboursge und den Akzept⸗ markt ſoſtematiſch aufbaute, der die großen Notenban⸗ fee bereits die Frage, ob man nicht in naher Zu⸗ brachte und der urch den Einfluß ſei 4 555 ee A 10 0 cette 10051 995 e ie einer einheitlichen scont⸗ 1 07 führte. Als Votſitzender des ö 8 U ena nt 7 1 arket⸗Romitees“ übte er den ent Heldenden e auf die Disconkpolitik dieſer 12 Inſtitute aus. So ſehr man in amerikaniſchen Bankkreiſen die ſcharfen ſachlichen Auseinanderſezungen mit Strong, di ö flach 9 105 e m Wege 5 0 5 Reichsbank, wo man Strong aus verſchiedent⸗ ken der Welt einheitlicher Fingnzpolitik zuſammen⸗ einer außerordentlich . N * * auf de en Disoecntpoliti anden, tete, a bene ebenen 15 Haenel. 0 Lewport empfängt bie Graf Zeppelnn leger 1 1 J— A %, betkener wr deim Ftropha⸗ ven der henrierug Der Einzug Dr. Eckeners und ſeiner wackeren Beglei⸗ ter in Newyork geſtaltete ſich zu einer beiſpielloſen Jubel⸗ demonſtration. Der Zug bewegte ſich vom Hafen her über den Broadway(J. Bild). Vor dem Rathaus in⸗ toniexte beim Herannahen des Zuges eine Muſikkapelle das Deutſchlandlied, das von den Tauſenden der anweſen⸗ den Deutſchamerikaner begeiſtert mitgeſungen wurde. Lokales und Allgemeines. te, e e d. Die Ausſicht. e Von was leben die Menſchen heutzutage? Nicht von Schwarzbrot oder Kaviar; ſie leben einfach von 2 Aus⸗ ſichten. Ihr Leben wird von dieſen Ausſichten beflügelt. Ohne ſie wäre das Leben nicht mehr zum Aushalten. ö f Zahlloſe Menſchen laufen herum und haben glän⸗ zende Ausſichten, wie ſie es jedem ſchon beim dritten Wort ſagen, in der Weſtentaſche. Da hat der eine Aus⸗ ſicht auf eine glänzende Stellung, zumal doch die Direk⸗ torpoſten ſo reichlich geſät ſind. Der andere hat Ausſicht auf einen großen Geldgewinn, denn er ſpielt in einer ausſichtsreichen Lotterie. Ein dritter beurteilt ſeine Ge⸗ ſchäftsausſichten als glänzend und ausſichtsreich, da ohne ⸗ hin die Geſchäfte heutzutage hervorragend gut gehen. Und wieder andere Menſchen haben Ausſichten auf eine fette Erbſchaft aus Amerika, auf eine jukrative Heirat, ja ſogar, wie man die Sage raunen hört, auf eine Vier⸗ zimmerwohnung. And was jeder dieſer Ausſichten als Merkmal anhaftet, iſt die Tatſache, daß ſie umſo herr⸗ licher geſchildert werden, je weniger die Wirklichkeit der Gegenwart dazu im Einklange ſteht. Es fehlt allen die⸗ ſen prächtigen Ausſichten nur ein Kleines: ſie ſind noch in einiger Ferne. Was aber dich berechtigt, ber s triumphie⸗ rend davon zu ſprechen, um den geheimen eid der Zu⸗ hörer zu erwecken. So ſpiegelt ſich auch die Zeit ſelbſt in dieſer täglich * oer Polizeibericht der le ten Woche vezeich net nur 1 e 0 e e 8 Meldeweſen. 1 Das große Entſcheibungsſpiel am kom- menden Sonntag auf dem Waldſportplatg. Der frühere Bezirlsligaverein und jetzige Meiſterſchafts favorit Phönix Mannheim gaſtiert am Sonntag in Wiernheim auf dem Waldſportplatze. Ein ſchweres Ringen um die Meiſterſchaft des Kreiſes Unterbaden wird es geben und der Sieger iſt noch nicht vorauszuſehen. Die Biernhelmer werden ein ganz großes Können zeigen müſſen, wenn ſie den Gegner abſchätteln wollen. Für jeden Viernheimer Sportanhänger iſt es Ehrenſache, durch ſein Erſcheinen zu dem Siege beizutragen. Spielanfang 3 Uhr, 1 Uhr und 11 Uhr. i Filmſchaun. Den Beſuchern des Central⸗Theaters wurden wieder dieſe Tage wie immer wirklich 2 ſehens⸗ werte Großfilme gezeigt.„Hoppla wir fliegen“, das neueſte Großluſtſpiel in 7 Akten rief ungeheure Lachſtürme hervor. Der Hauptſchlager des Programms„Die Ge⸗ fangene von Shanghai“ zeigte den ſteten Haß der Chi⸗ neſen gegen den Engländer. Man ſieht den Chineſen⸗ aufſtand in ihrer Hafenſtadt Shanghai im Kampfe gegen die Engländer. Scenen dis ſich wirklich zugetragen haben ſollen. Die Ufa Woche als Einlage bringt ſtets das Neueſte vom Tage. Das Central Theater erfreut ſich zur Zeit eines guten Beſuches, was hauptſächlich auf gute Filmwerke zurückzuführen iſt. Auch das Geräumige des Theaterbaues, ſowie bequeme Sitzgelegenheit, gute Ent⸗ lüftung und Centralheizung machen den Beſuch zu einem angenehmen. Ein Beſuch erfreut und hat noch niemand gereut. Heute Abend nochmals das geſtrige Groß⸗ 0 Vom Tabakmarkt. zu hörenden Phraſe von den guten Ausſichten: reklame⸗ haft, über die beſtehenden Verhältniſſe hinaus lrebt, und der Atem geht ihr dabei aus. eee — Mißſtände im Wechſelverkehr. Die Spitzenver⸗ bände der Wirtſchaft haben in mehreren Beſprechungen die Frage geprüft, wie offenſichtliche Mißſtände im Wechſel⸗ verkehr durch geeignete Einwirkung auf die am Wechſel⸗ verkehr intereſſierten deutſchen Wirtſchaftskreiſe beſeitigt werden können. Es hat ſich im Laufe der letzten Zeit her⸗ ausgeſtellt, daß in immer mehr zunehmendem Umfange Wechſel unverſteuert an die Warenlieferanten geſandt wer⸗ den, ohne daß ſich die Warenabnehmer darüber klar ind daß ſie hierdurch gegen die Beſtimmungen des Paragraph 5 des Wechſelſteuergeſetzes gröblich verſtoßen und in Strafe genommen werden können. Eine weitere Unſitte iſt die Inzahlungnahme vordatierter Wechſel. Dabei ſcheint Un⸗ klarheit darüher zu beſtehen, daß die Laufzeit aller Wech⸗ ſel mit dem Tage der tatſächlichen Ausſtellung oder Ver⸗ ſendung beginnt. Da dieſe Mißſtände im Wechſelverkehr die ordnungsmäßige Abwicklung der Geſchäfte erheblich beeinträchtigen, hahen ſich die Spitzenverbände der Wirt⸗ ſchaft zu durchgreifenden Maßnahmen gegenüber ſolchen Firmen entſchloſſen, die trotz vorheriger Verwarnung bei einer den vorſtehenden Grundſätzen zuwiderlaufenden Be⸗ handlung verbleiben. Es werden daher alle Empfänger pon unverſteuerten Wechſeln aufgefordert, die Angelegen⸗ heit; wenn nicht ohne weiteres die Abſtellung des Mangels durch den Ausſteller erfolgt, der für die verantwortliche Halde zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammer bezw. Handwerkskammer mitzuteilen. Die Kammer wird ſodann die betreffende Firma auf das Unzuläſſige ihrer Hand⸗ lungsweiſe hinweiſen und nötigenfalls mit den zuſtändigen Behörden in Verbindung treten. ö Der geſtrige Sonntag ſtand im Zeichen des Großen Gebetes. Groß war die Zahl derer die geſtern während des Tages in ſtiller Demut ihre Sorgen und Mühen zu idrem Herrgott brachten und von ſeiner großen Güte, Rat und Beſſerung erflehten. Biele tau; ſende von Gebeten ſind zum Schöpfer aller Dinge ze⸗ ſandt worden. Möge er allen Bitten ein gnädiges Ge- hoͤr ſchenken. 105 am heutigen Tag finden noch Bet⸗ ſtunden ſtatt, die heute Nachmittag um 5 Uhr mit einer Prozeſſion beendet werden. 2 Tage unerſchöpflicher Gnade ſind hiermit unſerer Gemeinde geſchenlt.— Das Wetter war ſehr trüb und regneriſch. Je Mit einem hohen Sieg von 7:1 Aber 07 Mann⸗ heim eroberte ſich Friedrichsfeld die Tabellenführung ſtadtprogramm. Am Mittwoch, den 17. Oktober fand die erſte Sandblatt⸗ Einſchreibung des Landesverbandes bayeriſcher Tabakbauvereine in Speyer ſtatt. Für Sandblatt aus dem Schneidgutgebiet, ausgeſprochene helle, leichte Ware von hervorragender Eigen- ſchaft, wurden per Zentner 78—106 Mark, für Sandblatt aus dem Zigarrengutgebiet 60— 75,80 Mark Grundpreiſe erzielt. Zu dieſen Grundpreiſen kommen noch bei der Abnahme je nach Qualität Zuſchläge bezw. Abzüge bis zu 20 Proz. Zur Ein⸗ ſchreibung gelangten 6300 Zentner, die reſtlos verkauft wurden. Es beſteht in dieſem Jahre nach Sandblättern von heller Farbe und aus gutem Bau ſehr große Nachfrage. Wie wir hören, veranſtaltet der Heſſiſche Tabakbauverband ſeine Sand- blatteinſchreibungsverſammlung am Dienstag, den 23. Oktober 1928 in Lampertheim und die Badiſchen Tabakbauvereine ihre erſte Sandblatteinſchreibungsverſammlung am Donnerstag, den 25. Oktober 1928 in Karlsruhe in Baden. Da beide Landes- verbände ebenfalls ſehr gute, hochwertige Ware haben, iſt ein guter Verlauf der Einſchreibungsverſammlungen zu erwarten. . Sport und Spiel. 1 Kreis Unter baden wieder zurück. 1913 Mannheim konnte gegen Weinheim mit dem merkwürdigen Reſultat von 5:5 einen Punkt erbeuten. Run wird es auch bald zum erſten Sieg reichen. Mit 4:0 ſiegte Phönix Mannheim über Rheinan und wurde Tabellenzweiter. Blernheim war ſpielfrei. Bis jetzt haben ſich 3 Melſterſchaftsanwärter hervorgetan und zwar Friedrichsfeld, Phönix Mannheim u. Biernheim. Wenn es in dieſem Jahr wieder für den Meiſter reichen ſoll, dann muͤſſen unſere„Grünen“ ſich mächtig anſtren⸗ gen u. dürfen kein Spiel mehr verlieren. Darum gleich am Sonntag ſchon gegen„Phöntx“ auf eigenem Gelände wacker gekämpft und evtl. wieder die Tabellenführung zurückerobert. Abgeben, abgeben und nochmals abgeben des Balles und uneigennütziges Spiel muß für alle Spieler oberſtes Geſetz ſein, dann werden beſtimmt Er⸗ folge erzielt. Nachſtehend bringen wir die Reſultate vom geßrigen Sonntag im Kreis Unterbaden ſowie die Tabelle: Rheinau— Phönix Mannheim 024 Friedrichsfeld— 07 1 721 1913 Mannheim— Weinheim 5:5 Vereine 2 ew. un. verl. Germ. Friedrichsfeld 6 1 f 2847. Phönix Mannheim 6 16:6 Amicitia Viernheim 6 20•4 Sp. Club Käfertal 5 10:8 6 7 6 6 2— d h* N& e SS Spyg. 07 Mannheim 13:20 Alemania Rheinau 11:18 F. B. 09 Weinheim BT u. R. Feudenhelm F. 13 Mannheim 6 Neſultate der Bezirksliga Phönix Iudwigshaſen— Bf. Neckarau Waldhof— Mundenheim FG. 03— Spog. Sandhofen Fe. Mannheim— Pfalz Ludwigshafen * Handball Turnerbund Viernheim— Schriesheim 3:2 Nach ſchönem, durch das ſchlechte Wetter ungünſtig beeinflußtem Spiele, konnte der Turnerbund als beſſer ſpielende Mannſchaft das Spiel mit 3:2 Toren für ſich entſcheiden. Weinheimer Schweinemartt Weinheim, den 21. Oktober 1928. Zugeführt: 292 Stüc Verkauft: 248 Stück Milchſchweine wurden verkau Naufer das Stüc von 2255 Mark.