fn eroberte waihördhrann xl n 5 610 181218 218 In Eri Inanter 2 When. „Hopola wir Regen“ l. 55 opta ä 02 U., 70 f R 66 U ö 1 Zwei Groß filme von Qualität, die man geseken haben 101 Ein Besuch Überzeugt. Die schönsten und billigsten Abendunter- haltungen bietet das Gen tT AI- Theater. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem schmerzlichen Verluste meiner lieben, guten Frau, unserer unvergeßlichen Mutter, Großmutter, Schwieger- mutter, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Martin geb. Janz ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte, insbesonders der Männerwelt und für die vielen Kranz und Blumenspenden sagen wir hiermit tiefgefühlten Dank. Besonders herzlichen Dank der Hochw. Geistlich- lichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle aufopfernde Pflege, der lieben Nachbarschaft, sowie allen Freunden für den wohltuenden Beistand am Krankenlager und beim Hinscheiden, der Hausfrau für ihr gnadenreiches Gebet bei der Beerdigung, sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 22. Oktober 1928. Die tieftrauernden Hinterbliebenen Familie Adam Martin 6. u. Angehörige. — Verloren am Samstag etne Pferdedeche vom Wieſenweg bis Frie⸗ f —— — drichſtraße. Um gefl. Rückgabe bittet Frledrichraße 29. — ä— —— AAAAAAA 6 Statt Karten! Ihre Vermählung geben bekannt Fred Bekmann Maria Bekmann geb. Berger Amerika Viernheim (U. S. A.) Weinheimerſtraße 32. A νννοτοονοτοττ0¹ e ⁰ννα/ꝰαꝰᷓ v ν e õοονονοον — —— Häkrüben Kolikaben Aiedernaer im allen Preislagen zu haben bei I Sahurltarl Sehrhbwaren gang EC 2 — — — 8 —— .— — ͤ 5 zu verkaufen Peter Hoock 8. Lubwigſtraße 39. 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Selbſt iſt der Mann! ö Es gab einmal eine Zeit, wo die breiteſten Schich— ten des deutſchen Volkes in der Lage waren, faſt alle Gegenſtände des täglichen Bedarfs oft für wenige Pfen⸗ nige kaufen zu können, und es für eine nutzloſe Mühe und Zeitverſchwendung anſahen, ſie ſelbſt anzufertigen. Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe ſind viele während des Krieges dem Grundſatz untreu geworden: „Leben und leben laſſen!“ und haben ſich auf das alte Mahnwort beſonnen:„Selbſt iſt der Mann!“ Viele Familien, namentlich kinderreiche, können es ſich auch heute noch nicht wieder leiſten, ſich Hausgehil⸗ fen zu halten, und vielfach hat man zur Selbſthilfe grei⸗ fen müſſen, um fremder Arbeit entraten zu können. Ob⸗ gleich mancher weiß, daß die Handwerker auch leben wol⸗ len, hat er wider Willen ſein eigener Schuhmacher, Schneider, Schloſſer, Tiſchler, Friſeur uſw. werden müſ⸗ ſen. Nur zaghaft hat ſich wohl ein anderer nach dem be— kannten Spruch Schillers:„Die Art im Haus erſpart den Zimmermann“ vielleicht entſchloſſen, kleine Arbeiten im Hauſe ſelbſt zu machen, zu ſeiner Freude und zu ſeinem Nutzen, aber dabei entdeckt, weſche ungeahnten Fähigkei⸗ ten in ihm ſtecken. In der Tat laſſen ſich, unter der Vor⸗ ausſetzung, daß das notwendigſte Handwerkzeug, zu dem in erſter Linie ein Hammer, eine Kneifzange, eine Flach⸗ zange, ein paar Bohrer und ein Schraubenzieher, eine kurze Stoßſäge, ein Beil ſpwie verſchiedene Arten von Nägeln zählen, vorhanden ſind und bereit liegen, viele im Haus vorkommende Kleinigkeiten ſelbſt erledigen. Bei den geringen Einkünften weiter Kreiſe iſt dies nicht nur von einer gewiſſen wirtſchaftlichen Bedeutung für den Haushalt des einzelnen, ſondern hat auch einen hohen volkserzieheriſchen Wert. g 5 Das gleiche gilt in weit höherem Maße von allen Beſtrebungen zur Wiederbelebung des Hausfleißes. Tau⸗ ſende fleißiger Hände bewegen heute wieder die Strick⸗ nadeln. Erfolgreich hat man auch vielfach den Verſuch gewagt, in den Familien Spinnrad und Webſtuhl wie⸗ der zu Ehren zu bringen und auf dem Lande auch die damit zu verarbeitenden Rohſtoffen wieder ſelbſt zu er⸗ zeugen.. Unwillkürlich erhebt gewiß mancher den Einwand, daß de i ir die Arbeiten daß der heutigen geplagten Hausfrau für ö zes früheren Hausfleißes die erforderliche Zeit fehle. Das mag in vielen Fälſen zutreffen, Aber auch für die männliche Benöfferung aibt es viele Gebiete für eine nutz⸗ 1 bringende Beſchäftigung neben der eigentlichen Berufsar⸗ beit. Arbeit im Garten ermöglicht bekanntlich nicht nur eine willkommene Erſparnis an Wirtſchaftsgeld, ſondern erhält und fördert die Arheitskraft und Arbeitsfreudiglkeit, die einzigen Güter, die heute viele nur noch ihr Eigen nennen können. Selbſt kleine Arbeiten daheim, wie zum Beiſpiel die Selbſtanfertigung von einfachen Kinderſpiel⸗ zeug, bieten Ablenkung von dem aufreibenden Alltags⸗ leben und können ein Born angenehmer Zerſtreuung und wirklicher Erholung ſein. Bei dem jetzigen Achtſtundentag iſt meiſtens Zeit zu irgendeiner Betätigung vorhanden, wobei aber immer der Grundſatz befolgt werden muß, daß eine ſolſche niemals das Gefühl der Arbeit, ſondern nur des Vergnügens und der Erholung hervorrufen ſoll. 18 Mannheimer Theaterſchau. Im Nationaltheater: Montag, 22 Oktober, 19 Uhr: Der Wildſchütz, komi⸗ ſche Oper von A. Lortzing. Ohne Kartenverkauf. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne, Gruppen B, H., M und N. 0 Dienstag, 23. Oktober, 19,30 Uhr: And das Licht ſcheinet in der Finſternis, Drama von Leo Tolſtoi. Miete A Nr. 7. Mittlere Preiſe. a„ Mittwoch, 24. Oktober, 19,30 Uhr: Die Prinzeſſin Girnaxa, Oper von E. Welleſz. Miete C Nr. 8. Mitt⸗ lere Preiſe. f Donnerstag, 25. Oktober, 19,30 Uhr: Kabale und Liebe, Drama von Schiller. Miete D Nr. 7. Mitt⸗ lere Preiſe. 5 0 Freitag, 26. Oktober, 19.30 Uhr: Wer gewinnt Li⸗ ſelte? Komödie von Kurt Heynicke. Miete E Nr. 8. Kleine Preiſe.. Samstag, 27. Oktober, 19,30 Uhr;: Der falſche Har⸗ lekin, Muſikkomödie von F. Malipiero; Hin und zu⸗ rück, Sketſch mit Muſik von P. Hindemith; Die Prin⸗ zeſſin auf der Erbſe, Muſikmärchen bon Ernſt Toch: Egon und Emilie, von Ernſt Toch. Miete B Nr. 8. Mittlere Preiſe.„„ Sonntag, 28. Oktober, 14,30 Uhr: Die fünf Frank⸗ furter, Luſtſpiel von Carl Rößler. Ohne Kartenverkauf. Für die eee des Bühnenvolksbundes.— 19,30 Uhr: Deutſche Uraufführung: Nebukadnezar, Oper von G. Verdi. Mieke A Nr. 8. Hohe Preiſe. Ab heute laufend die ganzen Woche Weißkraut und Rotkraut Joh. Ehrhardt unker 0 Schuingschift, varsenkh. N. 195 Anker F Rundschilt, 1 I. 225 Inker E Zentralspuler. Ill. 223 Sämtliche Maschinen sind vor- u. rückwärtsnähend und zum Sticken und Stopfen eingerichtet. Mikol. Effler nebem Rathaus. Tel. 29. Hoffnung auf Morgen. Der Reichsverband des Deutſchen Handwe e⸗ richtet, daß die Geſamtlage im Handwerk auch im Sep⸗ tember wie in den früheren Monaten vollkommen unein⸗ heitlich war. Während in der Stadt im allgemeinen noch feine Verſchlechterung eingetreten iſt, iſt in den ländlichen Bezirken die Geſchäftslage bedeutend ungünſtiger. Die Hoffnung auf größere Aufträge— verurſacht durch die gute Ernte— wurden ſchmählich betrogen, da die Land⸗ wirtſchaft auch weiterhin in der Aufkragserteilung ſich vollkommen zurückhält. Demgegenüber laſſen ſich der ſchlechte Geldeingang, die Erhöhung der Pfändungsgrenze 95 die erhöhten Lohnforderungen ſchlecht in Einklang bringen. Und der Winter ſteht vor der Tür: Die wunderſchö⸗ nen Herbſttage haben zwar noch manche Geſchäfte ge⸗ bracht, aber die Zeit der Arbeitseinſchränkung und der evtl. Beſchäftigungsloſigkeit wirkt bedrohlich. Auch die⸗ ſes Jahr wied wieder vorübergehen, ohne daß die drin⸗ genden Wünſche des gewerblichen Mittelſtandes nur eini⸗ germaßen, Berückſichtigung gefunden haben; doch halt! Die Reichsverdingungsordnung iſt eingeführt worden, wenn auch unter großen Anfechtungen. Und hier klappt auch noch vieles nicht; ſowohl in der ſtaatlichen Verge⸗ gebung, als auch im Verhalten der Kommunen Furch völlige Mißachtung dieſer neuen Einführung.— Wo bleibt aber die Abſchaffung der Gewerbeſteuer, die Handwerks⸗ novelle, die ſeit Jahren dem Reichstag vorliegt— aber den tiefen, wenn auch traumreiſchen Schlaf der gerech⸗ ten Sache ſchläft— die Einſchränkung der Regiebetriebe und der ſtaatlich ſanktionierten Gefängnisarbeit, Maß⸗ nahmen gegen die Schwarzarbeit und das Pfuſchertum und ſo viele andere unerfüllbare Wünſche des Handwerks? Der unhefangene Leſer wird dem Handwerk vielleicht ſeine vielen Wünſche verüveln. Dem muß man aber ent⸗ gegenhalten, daß auch die anderen Berufsſtände Wünſche hatten, die aber auch erfüllt wurden. Das Handwerk und Gewerbe dagegen iſt das Stiefkind. Es bleiht ihm nur die Hoffnung, daß den maßgebenden Stellen end⸗ lich die Einſicht kommt, daß es auch hier höchſte Zeit iſt zu ae Und dieſe Hoffnung, im Verein mit einem unbeugſamen Willen, ſoll dieſen Winter leichter Über⸗ ſtehen laſſen. f 5 b ſſſpſaappp aged peng ah Kauft bei unſeren Inſerenten! Telex Noschauer, Zum Nebstoch 75 * ö (Viernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Gonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 75% N. rel ing Paus gekracht.— Gratis bellagen: wöchentl. bas achtſeittge Unbrlere Ne e e bel ahrplan ſowie einen Wand⸗ 5* kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtekle u. beim Zeitungs träger Erſtes, illeles 1. erfolgreiches Lokal⸗Anzeigeblatt in Bieruhein ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ſrankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck ü. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsgelle Rathausſtr. Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, ee einen Ar. 2438 a Viernheimer Tageblatt (Viernhetmer Bürger⸗Zig.— Viennh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Dis einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pig, die Reklamezeile 60 fs. teberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ves⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Plazvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme gan beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Dienstag, den 23. Oktober 1928 Neues in Kürze. N : Die Nachricht über einen demnächſt bevorſte enden Rücktritt des Führers der deutſchen Delegaten die Handelsvertragsverhandlungen mit Polen, Hermes, wird als völlig aus der Luft gegriffen bezeichnet. dcs: Der deutſche Außenhandel zeigte im September im reinen Warenverkehr einen Einfuhrüberſchuß von 28 Mill. Rm. gegen 58 Mill. im Vormonat. ze: Die Generalratswahlen in Elſaß⸗Lothringen er⸗ 2 für den elſäſſiſchen Heimatgedanken 11 vollen . 1701 Die ſcharſen Reden gegen die Belgrader Regierun in der VBerſammlung der Kroaten, an welcher über 650 000 Perſonen teilnahmen, zeigen die unüberbrückbaren Gegen⸗ kätze zwiſchen den beiden größten Volksteilen Jugoſlawiens. 1 Gchulnot— Volksnot. Von Schulproblemen, Schülernot und Elternſor⸗ gen iſt in der letzten Zeit, zumeiſt anläßlich ſehr un⸗ glücklicher Ereigniſſe, ſo oft und ſo eindringlich die Rede geweſen, daß man es ſehr begrüßen mußte, wenn das preu⸗ ßiſche Kultusminiſterium ſich entſchloß, in einer Preſſe⸗ beſprechung, die zum größeren Teil durch Referate der für die einzelnen Reſſorts zuſtändigen Sachberater ausge⸗ füllt wurde, der großen Oeffentlichkeit einmal Rechen⸗ ſchaft davon zu geben, wie von der verantwortlichen und berufenen Stelle aus die umſtrittenen Probleme und Nöte betrachtet werden und welche Wege man ſieht, um aus dem herrſchenden Dilemma herauszukommen. Bei dieſer eſten Preſſebeſprechung ergab ſich nun bereits, daß die Binge ſchlimmer liegen und ſchlimmer zu werden drohen, als der Fernſtehende, als ſelbſt Eltern und Schüler ſich vorzuſtellen im Stande ſind. Gegenüber den rund 5000 Abiturienten der Vor⸗ kriegszeit verlaſſen jetzt mehr als 18000 Abiturienten jährlich die höheren Schulen und es iſt kaum zu bezwei⸗ feln, daß dieſe Zahl binnen kurzem auf rund 25 000 ſteigt. Schon jetzt herrſcht dabei eine Hochſchulinflation, die nur einem geringen Bruchteil der zur Univerſität ſtrömenden jungen Menſchen Chancen gibt, in einer ent⸗ ſprechenden Exiſtenz ihre Bildungsarbeit verwerten zu können. Man darf ſich nicht durch die Tatſache irreführen laſſen, daß immerhin noch ca. 55 Prozent der Abitu⸗ rienten und 64 Prozent der Abiturientinnen zur Univer⸗ ſität gehen. Im allgemeinen geſchieht das mit der ſicheren Ausſicht, das begonnene Studium nicht zu Ende führen zu können, ja mit der Abſicht, ſich nur einmal ein wenig in der akademiſchen Atmoſphäre umzutun. Die Glück⸗ lichen allerdings, die es darauf leichten Herzens ankommen laſſen können, ſind nur zu ſelten. Die eigentliche Schul⸗ not unſerer Zeit liegt auch nicht in der Tatſache, daß ſich zum ernſthaften Studium und zu den entſprechenden Berufen das Mehrfache derer drängt, als darin unter⸗ gebracht werden kann. Die eigentliche Not liegt in dem Andrang von Schü⸗ lern zu den höheren Klaſſen der höheren Schulen und es iſt nach den Diskuſſionen der letzten Wochen ohne weiteres klar, welches der Grund für dieſen Andrang iſt. Es iſt der„Berechtigungsfimmel“, der unwahrſcheinlich weite Kreiſe beherrſcht und der eigentlich die Wurzel alles Uebels iſt. Aus dem Bericht des Provinzial⸗Schulkol⸗ legiums über den letzten aufſehenerregenden Schülerſelbſt⸗ mord in Berlin erfuhr man, daß der junge Mann infolge ſeiner Nichtverſetzung nicht in der Lage war, eine Anſtel⸗ lung bei der Mitropa anzunehmen, für die ſeitens der Mitropa Primareife vorausgeſetzt worden war. Daß in dieſer unſinnigen Anforderung kein Einzelfall vorliegt, iſt aus zahlreichen Veröffentlichungen der letzten Zeit be⸗ kannt geworden. Die Folge jener unſinnigen Borechti⸗ gungsanſprüche iſt, daß die Mehrzahl der Schüler ſich zur Abſolpierung der oberen Klaſſen der höheren Schulen drängt, ohne dazu durch Neigung oder Begabung beru⸗ fen oder geeignet zu ſein. Allein— ſchlimmer noch— das ungeheuerliche Ueberangebot an jungen Menſchen mit höherer Schulbildung erzeugt zwangsläufig immer wach⸗ ſende Anſprüche ſeitens der freien Verbände. Wenn heute ein Ueberangebot von Arbeitskräften mit Primareife vor⸗ liegt, ſo werden morgen die Anſprüche bis zum Abiturium ſteigen und auch ſie werden— ſo ſinnlos ſie ſind— durch reichliches Angebot befriedigt werden können. Daraus erklärt ſich faſt alles übrige. Es wird damit der Sinn der Schulreform von 1925 zerſtört, da den allermeiſten Abiturienten nicht die Möglichkeit bleibt, die 17 0 u den in den letzten drei Schuljahren gewon⸗ nenen ö erreichen. Der abgeſchloſſene Bildungskompler, der mit der Abſolvierung der Unterſekunda, dem ehemaligen Ein⸗ ährigen, gewonnen iſt, wird ſo nicht bereichert, ſondern zerſtöreriſch verwirrt. Es wird ein ungeheuerlicher Raub⸗ bau an Jugendkraft, Jugendelaſtizität und nicht zuletzt am Volksvermögen der großen g ſtellen ſich bei Unzähligen, die nur um des Berechtigungs⸗ unmeſens millen Über eine Bildungsſtufe hinausſtreben, ſensmengen durch das Univerſitätsſtudium zu aſſe begangen und es ohne dazu ihren Bildungsvorausſetzungen nach voer lwufr ihrer ausgeſprochenen Begabung berechtigt zu ſein, jene Ueberarbeitserſcheinungen ein, die nur zu oft ihre ſchreck⸗ liche Löſung in Selbſtmorden finden. Die Schuld an all dem ruht— man darf es ohne Bedenken ſagen— bei der Oeffentlichkeit, die ſich immer noch nicht dazu entſchlie⸗ ßen kann, alteingewurzelte Voreingenommenheiten über Bord zu werfen und ſich darauf zu beſinnen, daß die Schule den Weg ins Leben, aber nicht den zu einer in⸗ 195 unwahren geſellſchaftlichen Scheingeltung bereiten oll. Hermes ſoll das Opfer ſein! Neue polniſche Quertreibereien. de Berlin, 22. Oktober, 6 Die in ſämtlichen Warſchauer Sonntagsblättern ver⸗ reitete Nachricht, daß die Demiſſion des bisherigen Füh⸗ rers der deutſchen Delegation für die Handelsvertrags⸗ verhandlungen Hermes demnächſt bevorſtehe, iſt völlig aus der Luft gegriffen. Weder Dr. Hermes hat den Wunſch geäußert, die Führung der Verhandlungen nieder⸗ zulegen, noch iſt ähnliches in der bekannten Kabinetts⸗ ſitzung der Reichsregierung erwogen worden. Die einheitliche Kampagne der polniſchen Preſſe kean⸗ zeichnet ſich demnach als ein beabſichtigter Vorſtoß Polens im Sinne der bereits bekannten polniſchen Taktik, für das Stocken der Verhandlungen Perſonalfragen verantwort⸗ lich zu machen, während in Wahrheit politiſche Motive die gänzlich außerhalb der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen liegen, die Warſchauer Regierung veranlaßt haben dürften, die Verhandlungen wiederum zu verſchleppen. Dieſer neue Vorſtoß iſt aber nur geeignet, die Fortführung der Verhandlungen erneut zu erſchweren. 15 Millionen Dollar ſind erforderlich Dr. Eckener über ſeine Pläne. O BVerlin, 22. Oktober. Nach einer Meldung Berliner Blätter aus Waſhing⸗ ton äußerte ſich Dr. Eckener auf einer Veranſtaltung im National⸗Preß⸗Club über ſeine Pläne. Er ſtellte u. a. auf: Sein nächſtes Ziel ſei die Erreichung einer größeren Geſchwindigkeit, um die Fahrtdauer gegenüber den See⸗ ſchiffen auf die Hälfte herabzudrücken, um aus den Wet⸗ terwinkeln ſchnell entfliehen zu können. Dieſes Ziel ſei durch ſtärkere Maſchinen leicht zu erreichen. Dr. Eckener erklärte hernach, er erſtrebe zunächſt die Einrichtung eines Luftpoſtdienſtes mit vier Luftſchifſen und zweieinhalbtägiger Fahrtdauer, ſodaß alle vier Tage ein Luftſchiff in jeder Rich“ ig ſtartet und die Poſt ſchnel⸗ ler als jeder Schnelldan er befördern könne. Die Poſt ſei rentabler. Die neuen Luftſchiffe würden etwa je zwei Millionen Dollar koſten. Dazu kämen zwei Lufthäfen für je drei Millionen. Insgeſamt ſeien alſo 14—15 Millionen Dollar erforderlich und um dieſes Kapital zu erhalten, müßte bei den Finanzleuten Vertrauen auf die Sicher⸗ heit und Rentabilität der Zeppelinſchiffe geſchaffen wer⸗ den. Er werde das durch weitere Amerikaflüge zu erreichen ſuchen. Dr. Eckener und ſeine Begleiter ſind dann nach Akron zu einer Beſprechung mit dem Präſidenten der Goodyear⸗Zeppelin⸗Compagny abgereiſt. Navigationsof— fizier von Schiller, der die Ausbeſſerungsarbeiten am „Graf Zeppe in“ leitet, ecklärte, daß die Reparaturen etwa, am 29. Oktober beendet ſein würden. It Hußpmann ſchuldig! Der Indizienbeweis bisher nicht geglückt. Im Hußmannprozeß iſt mit einer entſcheidenden Wen⸗ dung zu rechnen, und zwar dadurch, daß möglicherweiſe das Haupträtſel der Angelegenheit gelöſt werden kann, weil man glaubt, eine Erklärung der Blutstropfen auf Hußmanns Schuhen gefunden zu haben. Es iſt eigenartig, daß erſt jetzt bekannt wird, daß in der Mordnacht außer der Kneipe, an der Hußmann und Daub teilgenommen haben, in demſelben Hotel ein zweiter Kommers ſtatt⸗ fand. an dem Hußmann ebenfalls vorübergehend teilnahm. Bei einem Schlage mit einem Schläger ſprang die Klinge des Schlägers ab und flog dem neben Hußmann ſitzenden Studienaſſeſſor Rokowſki mit ſolcher Gewalt ins Geſicht, daß er eine klaffende Wunde davontrug, die ſtark blutete. Bei dieſem Zwiſchenfall können Blutstropfen auf Hußmanns Schuhen gefallen ſein, die Sache wird weiter unterſucht. Des weiteren hat Rektor Daube einen anonymen Brief erhalten, worin erklärt wird, daß Hußmann unſchuldig ſei und der wirkliche Mörder ſich bereits im Auslande in Sicherheit befinde. Auch dieſer Spur wird nachge⸗ angen. Im übrigen iſt der ganze Indizienbeweis bis etzt menia ſtichbaltig. So iſt zum Beiſpiel mit Bezug „ d agen, auf bie Blurfleden auf den Schuhen nicht das geringſte bewieſen. Es konnte nicht nachgewieſen werden, woher die Blutstropfen ſtammen. Auch ſind die Ausſagen der Zeugen durchaus widerſprechend, wie die Schuhe des Angeklagten nach der Tat ausgeſehen haben. Die Zeu⸗ gen haben ganz verſchiedenartig bekundet. Die einen ſagten aus, die Schuhe ſeien ſauber und naß geweſen, andere, ſie ſeien naß und ſchmutzig geweſen, wieder andere, ſie ſeien ſauber und trocken, und wieder andere, ſie ſeien außen trocken und innen feucht und die letzten ſie ſeien außen feucht und innen trocken geweſen. Genau ſo unbe⸗ ſtimmt ſind die Ausſagen über die Zeitangabe. Wenn man alle in dieſem Punkt gemachten Aeuße⸗ rungen zuſammennimmt, ſo müßte der Angeklagte in einer Zeit von 10 Minuten ſeinem Freund die Kehle durchſchnitten, ihn dann verſtümmelt haben— eine Ope⸗ ration, die angeblich mit großer Geſchicklichkeit ausgeführt worden iſt— und dabei ſo vorſichtig zu Werke gegan⸗ gen ſein, daß er ſich bis auf zwei kleine Blutsflecken auf ſeinen Schuhen garnicht beſchmutzt hätte. Dabei iſt noch nicht berückſichtigt, daß Daube ſich gegen ſeinen Mörder gewehrt hat, was durch ſeine drei Hilferufe bewieſen wird. Es iſt nicht glaubhaft, daß alle dieſe Vorgänge ſich in knapp 10 Minuten abgeſpielt haben können. Hinzu kommt noch, daß doch auch blutige Fleiſch⸗ teile des Toten von dem Mörder mitgenommen wurden, ohne daß die geringſte Blutſpur, weder an dem Angeklag⸗ ten noch an der Aktentaſche, die er bei ſich hatte, gefun⸗ den wurden. Wenn man alle Widersprüche in den Aus⸗ ſagen der Zeugen, vor allem in jenen der Kriminalbeam⸗ ten, berückſichtigt und bedenkt, daß der Angeklagte in dem ganzen Prozeß der einzige iſt, der ohne jeglichen Wider⸗ ſpruch ſeine Bekundung gemacht hat, ſo dürfte es kaum einem Zweifel unterliegen, daß der Indizienbeweis zu⸗ ſammengebrochen iſt und der Angeklagte wohl freige⸗ ſprochen werden muß. ** WMahlſieg der Autonomiſten. Die Generalratswahlen in Elſaß⸗Lothringen. Straßburg, 22. Oktober. Der am 14. Oktober in Elſaß⸗Lothringen bei den Wahlen zum Generalrat errungene Erfolg der Autono⸗ miſten und der ihnen naheſtehenden Gruppen iſt bei den Stichwahlen am geſtrigen Sonntag zu einem vollen Sieg erweitert worden. Wie der erſte Wahlgang, ſo wurde auch die Stichwahl unter der Parole:„Für oder gegen die Er⸗ haltung Elſaß⸗Lothringens, für Mutterſprache und Hei⸗ matrechte, für Autonomie“ ausgefochten. Von 18 Sitzen 18 erobert. Im Kanton Straßburg-Süd ſchlug der Hueber, bekannt durch ſeine Reden in in der franzöſiſchen Kammer, den ſozialiſtiſchen Bürgermeiſter Peyrotes mit 1884 gegen 1440 Stimmen. Im Kanton Straßburg⸗Oſt erhielt der vom Kolmarer Pro⸗ zeß her bekannte Redakteur Paul Schal! 3090 Stimmen. Sein Gegner, der in Kaufmannſchaft und Induſtrie bekannte Herr Levy, konnte ihn mit ſeinen 3750 Stimmen nur knapp ſchlagen, während der bisherige Mandatsinhaber, der So⸗ zialiſt Meyer, nur 971 Stimmen erhielt. Im Kanton Bru⸗ math ſiegte der Autonomiſt Dr. Koeßler über den Vor⸗ ſitzenden der Straßburger Handelskammer, Herrenſchmidt. Im Kanton Barr mußte das Zentrum ſein bisheriges Man⸗ dat an den Heimatrechtler Reiſacher abgeben. Im Kan⸗ ton Drulingen ſiegte der Fortſchrittler Bauer(verbündet mit der autonomiſtiſchen Partei) gegen den Radikalſozialiſten Wehrung. Im Kanton Luetzelſtein wurde den Sozialiſten ein weiteres Mandat durch den heimatrechtlichen Fortſchritt⸗ ler Deiß abgenommen, in Sulz unterm Wald wurde der aus dem Kolmarer Prozeß bekannte Journaliſt Heil ge⸗ wählt. Der Abgeordnete Dahlet(Fortſchrittler und Heimat⸗ rechtler) unterlag mit 1360 gegen 1470 Stimmen gegen den bisherigen Mandatsinhaber De. Hoeffel(Dem.) Im Ober⸗ elſaß konnte die franzöſiſche patriotiſche Gruppe in dret Vo⸗ eſenkantonen mit knappen Mehrheiten ihre Vertreter durch⸗ ringen, während in Gebweiler der heimatrechtlich gerichtete Zentrumskandidat Senentz das Mandat den Syozialiſten abnahm. 5 Damit haben die Autonomiſten zuſammen mit den auch von franzöſiſcher Seite als autonomiſtiſch aner kann⸗ ten Fortſchrittlern, den autonomiſtiſch gerichteten Zen⸗ trumsvertretern und Kommuniſten von 18 im Anter⸗ elſaß zur Wahl ſtehenden Generalratsfitzen 15 erobert. Die Sozijaliſten unter Führung Grumbachs behielten von ihren bisherigen fünf Sitzen nur noch einen. Die„üble“ Sonntagsrede. Poincate über die„Befreiung“ des Elſaß. Paris, 22. Oktober. „Das Feſtbankett in Schirmeck, das ſich an die Ein⸗ weihungsfeierlichkeiten für die neue Vogeſenbahn Saint Die— Straßburg afſch os, benutzte Poincare als will⸗ kommene Gelegenheit, um wieder einmal die Elſäſſer an die„unglückliche“ Zeit der deutſchen Herrſchaft und die Liebe Frankreichs zu er⸗ innern. Obgleich Frankreich die Lage der Elſäſſer ge⸗ kannt habe, habe es ein ſolches Bewußtſein von den Schrecken des Krieges gehabt, daß es beſtändig einen neuen bewaffneten Konflikt zu vermeiden geſucht habe. Als dieſer aber doch ausgebrochen ſei, habe Frankreich ſein Auge unmittelbar auf die Elſäſſer gewandt. So⸗ gleich nach der Kriegserklärung ſei der erſte Ehrgeiz der franzöſiſchen Armee geweſen, das Hindernis untzuſtoßen, 991 man zwiſchen Frankreich und dem Elſaß aufgerichtet abe. Frankreich habe ſich geſchworen, keinen Frieden zu Unterzeichnen, bevor die Feſſeln des Elſaß zerbrochen ſeien. Als am 11. November der beſiegte Feind den Marſchall Foch um Waffenſtillſtand gebeten habe, ſei die erſte Be⸗ dingung die endgültige Rückkehr des Elſaß und Lothrin⸗ gens zu Frankreich geweſen. Aber damit ſei die Auf⸗ gabe noch bei weitem nicht beendet geweſen. Faſt 50 Jahre lang ſei das Elſaß und ein Teil Lothringens gezwungen geweſen, ihre wirtſchaftlichen, intellektuellen und moraliſchen Bande mit den Ländern des rechten Rheinufers enger zu ſchließen. Nach diefer zwangsweiſen Anpaſſung müßten ſich nun auf allen Gebieten die geiſtigen Bezie⸗ hungen mit den übrigen franzöſiſchen Provinzen ver⸗ vielfältigen, damit das Elſaß und Lothringen ihre frü⸗ here Weſensart wiederfänden. Die neue Bahn ſei das Anterpfand einer unlöslichen Einigung Elſaß⸗Lothringens mit Frankreich. Aus dem In⸗ und Austande. Die Länderkonferenz tagt. 777 Berlin, 22. Okt. Den Ausſchußberatungen der Län⸗ derkonferenz lag das inzwiſchen bereitgeſtellte Material über die einſchlägigen Fragen und 25 Denkſchriften zur Erörterung vor. Auf Grund dieſes Materials entwickelte ſich zunächſt eine ſachliche Ausſprache, in der Miniſterial⸗ direktor Dr. Brecht für Preußen, Miniſterialbirektor Dr. Pötzſch⸗Heffter für Sachſen und Miniſterpräſident Dr. Held für Bayern das Wort nahmen. Die Verhand⸗ lungen ſind vertraulich. Die Schiebungen des Abgeordneten Calmon. Paris, 22. Okt. Der frühere ſozialiſtiſche Abgeordnete Calmon hatte ſich vor einem Ehrengericht zu verantwor⸗ ten, dem u. a. dex ſozialiſtiſche Führer Leon Blum und der Abgeordnete Vincent Auriol angehörten. Es handelte ſich um eine Beleidigungsklage, die Calmon gegen den „Courier du Lot“ angeſtrengt hatte, der im April d. J. behauptet hatte, Calmon ſei in die Angelegenheit der Haften deutſcher Staatspapiere verwickelt, die zur Ver⸗ haftung von Hugo Stinnes führten. Das Ehrengericht lam einſtimmig zur Anſicht, daß die Behauptungen des Blattes der Wahrheit entſprächen. Das Ergeb. der franzöſiſchen Generalratswahlen. Paris, 22. Okt. Die Stichwahl für die neuen Gene⸗ ral⸗ und Arrondiſſementsräte verlief ohne Zwiſchenfall. Auch der zweite Wahlgang gibt keine grundlegende Aen⸗ derung der politiſchen Volksabſtimmung. Nach dem vor⸗ läufigen endgültigen Ergebnis hat die republikaniſch⸗demo⸗ kratiſche Union 26 Sitze gewonnen. Die Linksrepublikaner perloren 18 und die Radikalen und Radikalſozialiſten 26 Sitze. Die republikaniſchen Sozialiſten und Unabhängigen Sozialiſten gewannen 5 und die Sozialiſten(2. Inter⸗ nationale) 16 Sitze. MAIA HAR a EONMAN V ARNO FRANZ UnHERERRECHTSScHOUN URHCHVERNNG-OSNKAR-AEISTER.MERDAU AA. (29. Fortſetzung.) „Ein wildes Wetter! Eines, wie es die Armen noch nicht betroffen hat.“ Dann ſagte ſie unvermittelt: „Da fällt mir ein: Es werden in dieſer Offenſive außer den Tanks zum erſten Male Gasgeſchoſſe in großen Mengen ver⸗ wendet, die mit Phosgen gefüllt ſind. Ich erfuhr das erſt kurz vor meiner Abreiſe. Vielleicht notieren Sie es.“ Der Hauptmann tat es. „So,“ ſagte ſie,„nun könnten wir heimfahren.“ Richters war ſofort dabei, denn ihn brannte der Umſchlag mit ſeinem wichtigen Inhalt in der 00 Er lohnte das Mütterchen ab. Dann gingen ſie und fuhren nach Amſter⸗ dam zurück. f „Unſere gemeinſamen Freunde intereſſieren Sie wohl gar nicht mehr,“ fragte er beim Abſchied. „Kaum!— Warum?“ „Weil Sie ſich nach keinem erkundigten.“ „Können Sie mir von einem Erfreuliches berichten?“ „Grüße, meine Liebe, und zwar vom kleinen Eckerts.“ „Schau, ſchau! Denkt er noch an mich?“ „In jedem Brief beauftragte er Grüße. Ich gab ſie nur nicht weiter, weil er den gleichen Poſten wie ich in Spanien bekleidet und es— will's der Teufel— unangenehm auf⸗ fallen könnte, wenn eine Pariſer Dame die zweifelhafte Ehre e gleich mit zwei Spionagechefs der Gegner bekannt zu ſein.“ „Sie 1 wirklich umſichtig, Richters, und beſorgt um meinen Ruf.“ „Ich bin Ihr Freund, Mata und von heute ab Ihr Schuld⸗ ner.“ „Das nehme ich ad notam.“ „Tun Sie es, Mata. Ich bitte darum. Auch der 4 105 kann einmal in die Verlegenheit kommen, ſich ſeiner Schuld⸗ der erinnern zu müſſen.“ 1 Le Chef de la spionage francaise.“ den Veilchenſtrauß ins Waſſer. 4 0 2 1 1 Aus Nah und Fern. 1, Kaſfel.(Durch herabſtürzende Erdraſ⸗ len getötet.) Auf einem zur Micheldörfer Hütte gehörenden Bergwerk ereignete ſich ein tödlicher Unglücks⸗ all. Der Arbeiter Georg Brand, der mit dem letzten Wagen eines ans dem Schacht kommenden Zuges fuhr, getötet. Saarbrücken.(Ein mißglückter Erpreſ⸗ ung sverſuch.) Vor einigen Tagen ſprach bei dem rüheren Leiter der Saarbank, Iſenberg, ein gewiſſer Schäffer aus Paris vor, der aus den Vorgängen bei der Bank für Saar⸗ und Rheinland Kapital zu ſchlagen ver⸗ ſuchte, indem er behauptete, ſchweres Belaſtungsmaterial gegen Iſenberg in Händen zu haben. Die Veröffentlichung dieſes Materials, in der von ihm vertretenen Zeitung „Le Capital“ könne Iſenberg jedoch verhindern, wenn er Schäffer eine Abſtandsſumme von 100 000 Franken zahle. Iſenberg veranlaßte den Schäffer, ihn noch einmal zu be⸗ ſuchen und ließ ſich das Angebot dann im Beiſein eines verſteckten Kriminalbeamten wiederholen. Daraufhin wurde der Erpreſſer verhaftet. Die polizeiliche Verneh⸗ mung des angeblichen Redakteurs förderte als ganzes Belaſtungsmakerjal zwei Ausſchnitte aus der„Frank⸗ furter Zeitung“ zu Tage. a Köln.(35 Millionen Mark Defizit der „Preſſal) Das Defizit der„Preſſa“ in Köln wird auf 35 Millionen Mark geſchätzt. In dieſer Summe dürften die Baukosten für die feſten Gebäude enkhalten ſein, die für Köln allerdings als Verluſt gebucht werden müſſen, weil man für ſie keine dauernde und Jeeignete Verwendung hat, nachdem ſich die Kölner Meſſe als ein Fehlſchlag erwieſen hat. Weimar.(Die alte Kirche in Eckartsberga niedergebrannt.) Die aus dem Jahre 1423 ſtam⸗ mende Ortskirche in Eckartsberga, die nach der Jieder⸗ inſtandſetzung neu eingeweiht werden ſollte, iſt niederge⸗ brannt. Die Brandurſache iſt unbekannt. Osnabrück.(Intermezzo auf einer Bil⸗ derausſtellung) Der Dürerbund veranſtaltete eine Ausſtellung der Bilder von Profeſſor Kurt Witte. Nach⸗ dem die Bilder aufgehängt waren, erſchien plötzlich Witte in Osnahrück, da ihm ein Bekannter mitgeteilt hatte, daß die Bilder nicht günſtig hingen. Ohne irgend jemand zu benachrichtigen, überſtrich er die farbigen Wände mit grauer Farbe und hängte ſämtliche Bilder um. Da der Dürerbund einen Skandal permeiden wollte, eröffnete er die, Ausſtellung, behielt ſich aber vor, gegen Profeſſor Witte wegen Hausfriedensbruch und Sachbeſchädigung vorzugehen. (Das Geheimnis geklärt.) Aus Duisburg. dem Kaiſerhafen wurden die Leichen des Kapitäns Her⸗ mann van Roeke und der Kellnerin Luiſe Gawroſch, die den vorgefundenen Anzeichen liegt anſcheinend ein Un⸗ 0 vor. Die Leichen wurden zum wa ebracht. so reinigt“ VIM Ihre Messer! „Na ſchön.— Wo übrigens befindet ſich Eckerts?“ „Madrid, Ritzhotel.“ „Grüßen Sie ihn bitte, wenn Sie ſchreiben.“ „Er wird ſich freuen, Mata.“ „Und wie verbleiben wir nun weiter, mein Lieber?“ „Wenn Sie wieder nach Frankreich wollen...“ „Morgen ſchon!“ „Dann meiden wir uns beſſer auch heute noch.“ „Gut!— Dann trennen ſich jetzt unſere Wege.— Leben Sie wohl, lieber Richters. Auf Wiederſehn im baldigen Frieden.“ Sie winkte ein Auto herbei. Richters konnte nicht antworten. Er drückte ihr ſtumm die Hand, war ihr beim Einſteigen behilflich und winkte der Scheidenden, die ihm und ſeinem Vaterlande ſoeben einen unſchätzbaren Dienſt erwieſen, ein letztes Lebewohl zu. Er ſollte die ſchöne und mutige Frau nie wieder ſehen. **. * Als Mata Hari am anderen Morgen die Kabine des Dampfers betrat, der ſie nach England bringen ſollte, ſtanden zwei Sträuße auf dem beſcheidenen Klapptiſchchen am Bullauge. Ein ſehr großer und ein ganz kleiner. Flieder der große und Veilchen der kleine. Sie wußte, von wem der Fliederſtrauß war, trotzdem kein Name den Spender auswies. Ihn konnte nur Richters ge⸗ ſchickt haben. Aber das Veilchenſträußchen? 5 Da fand Mata unter der Vaſe ein kleines Kuvert. Auf dem inliegenden Kärtchen ſtand: „Beſcheiden— den geleiſteten Dienſten entſprechend.— Einen Augenblick ſtand Mata bleich und ſtarr. Aber nur einen Augenblick. Dann öffnete ſie das kleine kreisrunde Fenſter und warf 4 13. Mata Hari hatte geglaubt, von Dover nach Calais über⸗ ſetzen zu können, um von da per Bahn na Das war aber der rieſigen Militär⸗ und Paris zu fahren. aterialtransporte wurde durch herabſtürzende Erdmaſſen verſchüttet un Ein Kriminalbeamter getötet. Köln, 22. Oktober. . Die wegen mehrfachen Raubes und Erſchießung eines Polizeibeamten in Gladbeck und Eſſen geſuchten Gebrü⸗ der Johann und Heinrich Heister, ſowie Karl Linde⸗ mann ſollten ſich hier in einem Hauſe der Riehler Straße aufhalten. in dem bezeichneten Hauſe zu ſtellen. Während Linde⸗ mann feſtgenommen werden konnte, iſt es den Brüder Hei⸗ ſter gelungen, zu entkommen. Bei der verſuchten Feſtnahme der Brüder Heiſter ſind beiderſeits Schüſſe gewechſelt worden, wobei ein Kriminalbeamter und ein Landjägerbeamter ſchwer ver: letzt wurden. Einer der beiden Heiſter ſoll gleichfal's getroffen worden ſein. Die beiden Schwerverletzten ſind in das Vinzenzhaus eingeliefert worden, wo der Kriminalbeamte bereits ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die Brüder Heiſter haben auf der Straße eine kleine dann mit dieſem Auto geflüchtet. iſt unbekannt. Aus Heſſen. Mainz.(Eine Anglücksnacht in Mainz.) Vor Beginn der Vorſtellung im Stadttheater ſtürzte am Eingange der Kaſſe ein großes Stück der Decke herab. Glücklicherweiſe iſt nur eine Theaterbeſucherin am linken Arm getroffen worden, wodurch ſie zu Boden ſtürzte. Gleich darauf verbreitete ſich die Kunde von einem Ge⸗ rüſteinſturz an dem Neubau des Finanzamtes in der Schillerſtraße, unter dem mehrere Paſſanten begraben ſeien. Tatſächlich war infolge eines Windſtoßes das von einer Flörsheimer Firma errichtete, aber ſchlecht ver⸗ ankerte Gerüſt in einer Höhe von 12 bis 14 Meter und ſeit einigen Tagen verſchwunden waren, gelandet. Nach die Verüiſe⸗ und Freiwiſige Wee e di wegen ausgeſchloſſen. „Nichts, Herrin.“ einer Länge von 20 bis 25 Meter quer über die Straß geſtürzt. Durch den Sturz wurde die Oberleitung der elektriſchen Straßenbahn abgeriſſen und an den benach⸗ barten Häuſern allerhand Schaden angerichtet. Durch Arbeiter, wurde das Trümmerfeld aufgeräumt; zum Flück iſt bei dem Zuſammenſturz niemand verunglückt. Kaum waren die Aufräumungsarheiten beendet, als in der früheren Garniſonwaſchanſtalt in der Dagobertſtraße Großfeuer gemeldet wurde. Ein großer Lagerſchuppen ſtand in hellen Flammen und brannte aus. Die Feuer⸗ wehr mußte die benachbarten Gebäude vor einem Ueber greifen ſchützen. Dle Feuerwehr war gerade abgerückt, als wiederum Großfeuer in der ehemaligen Schuhfabrik Eichbaum auf dem Frauenlobplatz gemeldet wurde. In der Fabrik war im Kellergeſchoß auf bis jetzt unaufge⸗ klärte Weiſe Feuer entſtanden und hatte ſich durch einen Holzluftſchacht durch ſämtliche Geſchoſſe bis zum Dach⸗ boden verbreitet. Der im dritten Stock wohnende Haus⸗ meiſter, deſſen Frau zurzeit zur Entbindung im Kran⸗ kenhauſe liegt, konnte mit einem kleinen Kinde nur mit großer Mühe gerettet werden. ö 0 Es gelang, dem raſenden Element Einhalt zu gebieten und einen Teil des inneren Gebäudes zu retten. Das Dachgeſchoß wurde ein Raub der Flammen. Mainz.(Das Deutſchlandlied im beſetz⸗ ten Gebiet.) Die Londoner Zeitung„Star“ befaßt ſich mit dem Befehl an die britiſchen Beſatzungstruppen im Rheinland, das Abſingen des Deutſchlandliedes ohne weitere Zwiſchenfälle hervorzurufen, ſtillſchweigend an die zuſtändige Militärbehörde zu melden. Das Blatt meint, wenn fremde Truppen in ähnlicher Weiſe in Gnaland eee N Der Dampfer legte nicht in Calais an, ſondern fuhr nach Le Havre. Einmal bedeutete das eine erhebliche Verzögerung ihrer Ankunft, eine Verzögerung um Tage, zum anderen aber war es ihr auch inſofern unangenehm, als ſie von Le Havre aus auf dem Gare Saint Lazare ankommen mußte. Die Züge, die von Calais kamen, liefen im Bahnhof du Nord ein. Die an ſich ſo mutige Frau war durch Aeußerlichkeiten und Zufälligkeiten leicht verſtimmt und beeinflußt. So auch jetzt. Das graue Haus des Schreckens, Frankreichs berüchtigtſtes Frauenzuchthaus, trug auch den Namen Saint Lazare. Nun brachte ſie dieſes und ſich und den Blumengruß des fran⸗ zöſiſchen Spionagechefs in Amſterdam in ununterbrochene Verbindung. Sie wurde den Gedanken an kommende Unannehmlich⸗ keiten und Widerwärtigkeiten nicht los. ** Vom Gare Saint Lazare ging ſie zu Fuß nach Hauſe. Sie fühlte, daß ihrer daheim unerfreuliche Ueberraſchungen harr⸗ ten. Sie kam ſich vor wie ein ſehr empfindlicher Apparat, der auf die leiſeſten Schwingungen reagierte und verlang⸗ ſamte ihre Schritte immer mehr. Noch auf dem Boulevard Haußmann überlegte ſie, ob ſie nicht direkt nach Vittel fahren ſollte.. Dann zwang ſie ſich doch und ſchritt ſchärfer aus. Kara, den nichts aus ſeiner ſteinernen Ruhe zu bringen vermochte, weder Freude noch Schmerz und für den alles was war, nichts war, empfing ſie mit ernſtem Geſicht. „Beſonderes vorgefallen,“ fragte ſie. „Offiziere waren hier und fragten nach Euch, Herrin.“ antwortete er. „Weiter nichts?“ „Sie verlangten die Zimmer zu ſehen. Ich mußte ſie ein⸗ E * * Sie machten ſich am Schreibtiſch zu ſcalfen⸗ fanden aber den paſſenden Schlüſſel nicht und gingen wieder.“ Mata lächelte. „Um Schlüſſel ſind die nicht verlegen, Kara. Sie getrauten einfach nicht angeſichts ihres oberſten Vorgeſetzten, deſſen ild ſie ſtörte.— Sagten ſie etwas?“ 5 (Jortſetzung folgt) Schwerer Kampf mit Verbrechern. Kriminalbeamten gelang es, die Verbrecher blaue Opellimouſine angehalten, die Inſaſſen durch Vor⸗ halten einer Piſtole zum Ausſteigen gezwungen und ſind Die Fluchtrichtung elnquarnert lagen, wurden viele englander verſucht ſein, ſche utlich die Nalionalhymne anzuſtimmen. Solche Zwi⸗ ch enfälle gäben ein anſchauliches Bild von der unver⸗ meidlichen Anreizung unter ſolchen Umſtänden. Das ein⸗ zig Vernünftige ſei, die Beſatzung zu beenden, die ſeit langem ihren Nutzen verloren habe und eine Militär⸗ ſtreitkraft zurückzuziehen, die trotz allen guten Willens auf beiden Seiten nichts als eine Herausforderung ſei. Rüdesheim. Weinbergarbeiter.) 1 b gen iſt unter dem Vorſitz des Landrats von Nüdesheim eine Einigung im Lohnſtreit der Rheingauer Weinberg⸗ arbeiter erzielt worden. Die Stundenlöhne werden mit Wirkung vom 15. Oktober 1928 ab von 60 auf 70 Pfennig die Stunde erhöht. Die Akkordlöhne werden in demſelben Prozentſatz, d. h. um 16,6 Prozent erhöht. Büdingen.(Generalverſammlung des Landesverbandes der Obſt⸗ und Gartenbau Vereine.) ü ö und Gartenbau⸗Vereine hielt unter der Leitung, ſeines Vorſitzenden, Geheimrat von Hahn, Darmſtadt, in Bü⸗ dingen ſeine diesjährige Generalverſammlung ab, die einen ſtarken Beſuch aus dem geſamten Heſſen zu per⸗ zeichnen hatte. Nach der Erſtattung des Jahresberichtes widmete ſich der Vorſitzende insbeſondere der Zuſam⸗ menarbeit des Landesverbandes mit dem Reichsverhand der Obſt⸗ und Gartenbau⸗Vereine und der ſüddeutſchen Arbeitsgemeinſchaft. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand ein ſachliches Referat von Gartenbauinſpektor Rentſch von der Obſtbauſchule Friedberg, über die augen⸗ blicklich im Staate Heſſen im Gange befindliche Umpfropf⸗ aktion. Im weſentlichen forderte der Redner Vermin⸗ derung der Obſtſorten und eine Regelung der ſtaat⸗ lichen Unterſtützung für die Durchführung der vorgenann⸗ ten Aktion. An der ſehr regen Ausſprache beteiligten ſich Vertreter der Kreisobſt⸗Vereine Worms, Heppenheim, Alsfeld. Schotten, Gießen, ſowie die Kreisdirektoren der Kreiſe Büdingen, Schotten. Worms und Lauterbach. In einer Entſchließung wurde die Erhöhung der Mittel für die Durchführung der Umpfropfaktion gefordert. Als Vertreter der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer nahm Landesobſtbau⸗Inſpektor Pfeifer an der Generalver— ſammlung teil. Büdingen.(Die furchtſame Schafherde.) Einem hier vorübergehend mit ſeiner Herde weilenden Schafhirten von auswärts geriet nachts ein fremder Hund unter die Schafe. Die Tiere drückten ſich derart an die Wand der Schafhalle, daß ungefähr 30 Schafe umkamen und viele notgeſchlachtet werden mußten. Gedern.(Das Bezirkskrankenhaus in Gedern.) Ueber den Aushau des hieſigen Bezirks⸗ krankenhauſes verhandelte Regierungsrat Dr. Helmreich, Schotten, mit den Vertretern der Gemeinden in der Aum⸗ gebung. Sämtliche Vertreter ſtimmten dem Projekt zu. Für die vorgeſehenen Arbeiten, ſowie für neue Röntgen⸗ einrichtung wird ein Koſtenbetrag von 30000 Mark er⸗ forderlich. den die Landesverſicherungsanſtalt Darm⸗ ſtadt beſchaffen ſoll. Gießen.(Jahresverſammlung des heſ⸗ ſiſchen Verbandes für innere Miſſion.) Die Jahresverſammlung des heſſiſchen Landespereins und des heſſiſchen Landesverbandes für innere Miſſion findet am November in Gießen ſtatt. J Mitgliederverſammlung des Landesvereins ſpricht Pfarrer Schuhmacher, der Vereinsgeiſtliche für innere Miſſion, in Frankfurt a. M., über das Thema:„Wie rüſten wir uns auf das kommende Wandergeſetz?“ Nachmittags er⸗ folgt die Jahresverſammlung des Landesverbandes, in deren Mittelpunkt ein Vor'rag von Diplom⸗Kaufmann Kober vom Wirtſchaftsbund gemeinnütziger Wohlfahrts⸗ einrichtungen Deutſchlands über:„Zweck und Ziele des Zuſammenſchluſſes der Anſtalten der inneren Miſſion im Wirtſchaftsbunde“ ſteht. Marktbericht. Mannheimer Wochenmarkt. ach den Feftſtellungen des Stöntiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Woche markt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 7.5; Wirſing 15 bis 18; Weißkraut 12 bis 157 Rotkraut 15 bis 185 Blu⸗ menkohl, Stück 20 bis 100; Karotten, Büſchel 10 bis 12 Gelbe Rüben 15 bis 18; Rote Rüben 15 bis 18; Spinat 10 bis 15; Zwiebeln 15 bis 18; Roſenkohl 45 bis 50 Kopfſalat, Stück 10 bis 25; Endivienſalat, Stück 10 bis 25: Feldſalat 100 bis 120; Kohlraben, Stück 8 bis 157 Tomaten 25 bis 40; Rettich, Stück 10 bis 20; Meerrettich, Stück 40 bis 80; Gurken, Stück 30 bis 60; Aepfel 25 bis 505 Birnen 15 bis 45; Trauben 40 bis 60: Zwetſchgen 40 bis 45: Preiſelbeeren 60; Nüſſe 50 bis 60; Quitten 50 bis 55; Süßrahmbutter 220 bis 240; Landbutter 200 bis 210; Weißer Käſe 55: Eier, Stück 11 bis 20: Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200 bis 850; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 700 bis 1100; Gänſe, geschlachtet, Stück 1000 bis 1800 Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 150; Rindfleiſch 110; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120 bis 1307 Gefrierfleiſch 72; Rehragout 100, Rehbug 150: Rehrücken⸗ und Keule 250; Feldhaſen⸗ 400 120; Feldhaſenbraten 160: Faſanen, Stück 350 bis Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugeführt: 323 Ochſen, 185 Bullen, 329 Kühe, 437 Färſen, 582 Kälber, 60 Schafe, 07 Schweine, 13 Riechen, Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 55 bis 56, 40 bis 42, 42 bis 45, 32 bis 34, 30 bis 32, 28 bis 306; Bullen 46 bis 49, 38 bis 42, 32 bis 34, 30 bis 32; Kühe 46 bis 49, 38 bis 42, 32 bis 34, 30 bis 32; Kühe 46 bis 49, 35 bis 40, 28 bis 30, 16 bis 20; Färſen 55 bis 57, 43 bis 48, 34 bis 36; Kälber—, 72 bis 75, 66 bis 70, 58 bis 62, 44 bis 50; 0 42 bis 45; Schweine 80, 79 bis 80, 78 bis 80, 76 bis 78, 74 bis 76, 70 bis 75, 64 bis 68.— Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Käl⸗ ond ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueber⸗ and. Mannheimer Pferdemarkt. Dem Pferdemarkt am Montag waren zugekrieben: 104 Arbeitspferde und 100 Schlachtpferde Bezahlt wurden pro Stück in Rm.: Arbeits⸗ pferde 1100 bis 1700, für Schlachtpferde 40 bis 140.— Marktverlauf: mit Arbeitspferden ruhig, mit Schlachtpferden mittelmäßig. Mannheimer Produktenbörſe. Die Forderungen vom Ausland ſind heute nur e Borer Die Nach⸗ frage des Konſums bleibt klein. Die Börſe verkehrte in ruhiger Haltung. Man nannte im nichtofftziellen Verkehr: Weizen, inl. 24; ausl. 26,25 bis 28,50; Roggen, inl. 23 bis 23,50; Hafer, inl. 23 bis 23,76; Hafer, ausl. 23 bis 23,75; Braugerſte 25,75 bis ee ee 26,75 bis 283 Fltcggerſe 0 big 7 hee e Sach 22,25; Weizenmehl, 55 al Null 34,25; Roggenmehl 30,75 bse 30 fiele 14,25; Hlertreber mit Sac 10,50 bis 20,25) Helen in Reichsmark per 100 Kilogramm, waggonfrei Mann- (Einigung im Lohnſtreit der Nach längeren Verhandlun⸗ Der Landesverband der heſſiſchen Obſt⸗ Im Anſchluß an eine * * ö 5 U U 2 *.* 9 desee une— el 9 2 10 billig dat isł ein Bcweit unterer N „sto 9 % Leistungs 50% higkeit 0 Warerihaus —— Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 23. Oktober. Der isländiſche Wirbel, deſſen Vorderſeite uns außer⸗ gewöhnlich warmes Wetter mit vorübergehender Auf⸗ heiterung gebracht hatte(Höchſttemperatur in der Rhein⸗ ebene über 22 Gradl), füllt ſich auf, hinterläßt aber auf dem Feſtland noch flache Teiltiefs. Unter deren Einfluß ſind zunächſt weitere Niederſchläge zu erwarten. Mit dem allgemeinen Ausgleich der bisherigen ſtarken Druckgegen⸗ ſätze über Europa beſteht jedoch ſpäter für uns Ausſicht auf einige Tage trockenen Wetters. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Etwas kühler, zeitweiſe aufheiternd, vereinzelt noch leichter Regen bei wechſelnden Winden. — Aufnahme des Weltrundfunks. Die ſtändig wach⸗ ſende Ausbreitung des Rundfunks in allen Kulturländern hat ſchon lange den Wunſch reifen laſſen, mit Hilfe der⸗ auf ihre Fernwirkung erprobten Kurzwellenſender einen Rundfunkaustauſch über Länder und Meere, einen Welt⸗ rundfunk, ins Leben zu rufen. Die Deutſche Reichspoſt hat dieſen Gedanken frühzeitig aufgegriffen und auf Grund erfolgreicher techniſcher Verſuche vor mehreren Mongten einen Kurzwellenrundfunkſender größerer eiſtung in Auf⸗ trag geg. en. Allex Vorausſicht nach kann mit der Inbe⸗ triebnahme dieſes Senders, der in der Nähe des Deutſch⸗ landſenders bei Königswuſterhauſen errichtet wird, im Februar 1929 gerechnet werden. Damit wird der Plan eines deutſchen Weltrundfunks Wirklichkeit. Der dafür be⸗ nutzte Kurzwellenſender wird in den Dienſt der internatio⸗ nalen Verſtändigung geſtellt, er wird deutſches Kulturgut über unſere Grenzen hinaus verbreiten und den im Aus⸗ land lebenden Deutſchen durch Rundfunkempfang mit ver⸗ hältnismäßig einfachen Geräten die Verbindung mit der Heimat bieten » Beratungsſtunde für Lungenkrauke. Auf Beranlaſſung des Kreiswohlfahrtsamtes ſindet morgen Mittwoch, nachm. von 2— 4 Uhr im Krankenhaus eine unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkbranke ſtatt. Dieſe Beratung wird laufend alle 2 Wochen abgehalten. Es kann den Lungenkranken nur empfohlen werden von dieſer Einrichtung, die zum Zwecke der Volkswohlfahrt geſchaffen wurde, in ihrem eigenen Intereſſe regen Ge⸗ brauch zu machen, denn Geſundheit iſt das höchſte Gut. »Eine Gemeinderats ſitzung findet heute Abend 5 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes ſtutt. Die Sit⸗ zungen find öffentlich und werden Zuhörer zugelaſſen. » Schubertkonzert. Der Volkschor veröffentlicht in vorliegender Nummer das Programm, das am Sonn⸗ tag nachmittag um 3 Uhr im Karpfenſaale zu Ehren des großen Meiſters aufgeführt wird. Das Programm iſt ſehr reichhaltig und beſteht ausſchließlich aus Schubert⸗ ſchen Kompofitionen. Das Konzert verſpricht ein tief⸗ innerliches Erlebnis zu werden. * Volkschor. Heute Dienstag Abend Singſtunde des Frauen⸗ und Männerchors.(Siehe Inſerat.) *Das Einkellern der Winter kartoffeln. In naſſen Jahren pflegen die Winterkartoffeln ſehr wenig haltbar zu ſein; es iſt darum ganz beſonders zur Sorg⸗ falt beim Einkellern anzuraten. Die eingebrachten Kar⸗ toffeln müſſen unbedingt erſt abtrocknen, ehe ſie eingekellert werden, Als zweckmäßig hat ſich zur Erhöhung der Halt⸗ barkeit der Winterkartoffeln ein Beſtreuen mit gemahlenem gebrannten Kalk erwieſen. Durch ſeine waſſerunziehende Eigenſchaft entzieht er der Umgebung das Waſſer unter gleichzeitiger Umſetzung zu Löſchkalkl. Fäulnisteime und Ungeziefer werden dadurch vernichtet. Die Kartoffeln 98 moͤglichſt gleichmäßig mit feingemahlenem 2 Kall beſtreut(gepudert). Man rechnet ungefähr ein Kilo Kall auf einen Doppelzentner Kartoffeln. Herbſt⸗Schauturnen des Turner⸗Bundes am Sonntag, den 29. Okt. im„Fveiſchütz“ Bekanntmachung. Betr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Heppenheim wird am Dienstag, den 6. November 1928 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäͤtes⸗ tens Donnerstag, den 1. November 1928 bei uns an⸗ melden und genau angeben, in welcher Sache die Be⸗ ſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Viernheim, den 20. Okt. 1928. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. gamberth. Glüächkläch ist maar der gesunde Mensch Nicht Reichiümer machen glücklich, sondern diesundheil, dashalb ſrachie jedermann danach, seine Ciesundheii zu erhallen und achie heizeiien darauf,, daß das Blut in richtiger Zusammen- selzung isl. sehr angenehm schmeckend, macht nichi kor- pulent, und leistat die hervorragendsten Dionsio, indem es das Blul vorbessert, den Appelil hobi und den Hörper widerstandsfähig macht. Preis M. I. 75, große Flasche M. 3.—. Leciferrin- Dragees, von derselben Wirkung iwie das flüssige Leciſerrin, sefir hequem im Gebrauch. Preis M. 2.50 per Schachiel. Zu fiaben in den Apolheken und Drogerien. GALENUS Chem. industrie, Frankfurt- M. Depols In Uiernkelm: Apotheke 0. Weitzel dalnaus-Drcherlg. Aalharzelr. Il