Viernheimerfingeiget i Viernheimer Tageblatt reife: Old einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pig, die Reklamezeile 60 Pfg. aasee ae d.,. ee eee reer ttags 8 U rößere Artikel eine.— asc ele n 90 ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands des Anslaubs. (Sternheimer Bürger- 31g.— Bieunh. Balksblatt) 0 (Biernheimer Zeuung Biernheimer Nachrichten) ö lich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 750 Nr. Kae 19— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger re, e ——— ———. FFEFFEFTFFTEFCCCC ßPPFP„P„Pwã ² AFT bbb PPP Der Umbau ist vollen. Die Frege der Preisgesfelfurig Wurde gleichiz eilig Aberreschend gunsfig gelSsf. Durch Sir! Deu eirnngefUFrfes Kelkulefiorns- Und Verkaufs- Sysfern eber Wir die Preise 80 Niedrig ge- Stellt, dess die Billigkeit fast sensaflonell Wirkl. 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Jahrgang .— Nückblick. e Mit großer Freude und großer Begeiſterung iſt überall in Deutſchland die Nachricht aufgenommen wor⸗ den, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auch die zweite Atlantic⸗Ueberquerung glücklich vollenden konnte, ob⸗ wohl auch auf dem Fluge von Amerika nach Europa der Wettergott dem Luftſchiff und ſeiner tapferen Beſatzung keineswegs hold war. Es ſchien vielmehr im Gegenteil, als ob nach dem Bermuda-Sturm auf der Hinfahrt das Schiff dem Neufundland⸗Sturm auf der Rückfahrt einen noch deutlicheren Beweis für ſeine Leiſtungs⸗ und Manö⸗ prierfähigkeit ablegen ſollte. Das Schiff hat ſich glän⸗ zend bewährt, es hat ſich erneut erwieſen, daß die Kon⸗ ſtruktion ſeines Erbauers Dürr, des Mannes mit dem dreifachen Ehrendoktor, den ſchwerſten Anforderungen ge⸗ wachſen iſt. Es hat ſich allerdings aber auch gezeigt. daß für einen regelmäßigen Aeberſeeverkehr der 1 190 ſeiner jetzigen Form noch nicht geeignet iſt, und Dr. 11 ner hat ja offen erklärt, daß ſchnellere und ſtärkere Schiffe gebaut werden müſſen, 9510 man einen ſtändigen Paſſa⸗ jerverkehr aufnehmen wolle. 6 Hier 10 Frelaniſe immer ihre Schatten voraus⸗ werfen, ſo ſteht auch die Innenpolitik ſchon bis zu 9 70 5 gewiſſen Grade im Zeichen der kommenden Parlaments⸗ ſagung, obwohl der Reichstag ſeine Vollſitzungen erſt am 13. November wieder aufnimmt. Der Strafrechtsausſchuß arbeitet jedoch ſchon ſeit längerer Zeit, ſeine Dehatten haben ſich in den letzten Tagen um die Todesſtrafe ge⸗ dreht. wobei zunächſt eine Mehrheit für die Abſchaffung der Todesſtrafe vorhanden war, während dann in einer ſväteren Abſtimmung der Antrag, auf Abſchaffung der Todesſtrafe wieder fiel, nachdem die von Profeſſor Kahl, dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes, erhobene Forderung bezüglich der Sicherheitsverwahrung von Schweryverbre⸗ chern abgelehnt worden war. Die wechſelnden Mehr⸗ heiten zeigen, daß auch hei den Plenarverhandlungen des Reichstages ſich ſiher dieſen Punkt noch eine große Debatte entſpinnen dürfte. Noch vor Beginn der Reichs⸗ tagsvollſitzungen hat der Vorſtand der ſozialdemokrati- ſchen Reichstaasfraktion beſchloſſen. den ſchon vor länge⸗ rer Zeit angekündigten Antrag auf Einſtellung des Baues des Panzerkreuzers A einzubringen und Jich für ſeine ſchleunige Behandlung einzuſetzen. Dos Feſthalten der Sozialdemokraten an dieſem Antrag iſt ja auch der Grund, weshalb die Verhandlungen über die Umbildung des Ka⸗ binetts Miller in eine e 85 11 55 Koalition zunächſt nicht weiter geführt morden ſind.. 5 Inzwiſchen ſind auch die Fragen der Wirtſchafts⸗ politik wieder ſtark in den Vordergrund getreten durch die Ausſperrung in der nordweſtlichen Eiſe Arie nen der 213000 Arbeiter betroffen worden ſind. Dieſe Aus⸗ ſperrung iſt vorgenommen worden, obwohl der Reichs⸗ arbeitsminiſter den gefällten Schiedsſpruch als verbind⸗ lich erklärte. Da beide Parteien an ihrer entgegengeſetzten Auffaſſung feſthalten, ſo wird zunächſt das Arbeitsgericht zu entſcheiden haben, ob die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches zu recht erfolgte. Die Bedeutung dieſes neuen großen Wirtſchaftskampfes kann ſchwerlich überſchätzt werden, ſchon die Zahl der ausgeſperrten Ar⸗ beiter iſt erſchreckend hoch, wobei zu befürchten iſt, daß die Stillegung der Schwerinduſtrie auch andere Arbeits⸗ zweige in Mitleidenſchaft zieht und ſo die Zahl der Ar beitsloſen noch weiter anſteigen läßt.. In der großen Politik iſt es zunächſt ziemlich ſtill geblieben, das Inkereſſe wendet ſich faſt ausſchlieflich den Vorfeldgefechten um die zweite Daweskommiſſſon zu. Die deutſche Regierung hat durch ihren Botſchafter in Paris, London, Brüſſel, Rom und Tokio wiſſen laſſen. daß man deutſcherſeits nur eine aus unabhängigen Sach⸗ verſtändigen zuſammengeſetzte Kommiſſion für möglich erachtet, zumal auch die Teilnahme Amerikas nur bel einer derartigen Zuſammenſetzung der Kommiſſion zuter⸗ reichen ſein dürfte. Dabei darf man nicht vergeſſen, daß die eigentlichen Schwierigkeiten überhaupt erſt be⸗ ginnen, wenn die Sachverſtändigenkommiſſion gebildet iſt. Inzwiſchen iſt nach unendlich langen Verhandlungen der deutſch⸗litauiſche Handelspertrag endlich unterzeich⸗ net worden. So erfreulich dieſe Tatſache an ſich iſt, zu⸗ * die Verhandlungen nicht weniger als zweieinhalb Je in Anſpruch genommen haben, ſo muß doch ſa. fetzt feſtgeſtellt werden, daß die optimiſtiſchen Kom⸗ mer are, die die Hoffnung ausſprachen, der neue Ver⸗ trag werde dazu beitragen, unerfreuliche Konfliktſtoffe aus der Welt zu ſchaffen, leider von falſchen Vorausſetzungen ausgehen. Die erneute Androhung der Ausweiſung eines Verlagsdirektors des„Memeler Dampfbootes“ aus dem Memelgebiet und die Verwejgerung der Einreiſegeneh⸗ migung für deutſche Künſtler in das Memelland ſprechen f gerade dafür, daß man ſich in Litauen zu einer 1 d entgegenkommenderen Politik gegenüber dem deulſchtum im Memellande entſchloſſen bätte. ö 8 fagganggpoggaammpumqpppodqunaapannammeagmgenmnemn Heute 2 Blätter Neues in Kürze. 2: Das Landesarbeitsamt Köln hat darauf hinge⸗ wieſen, daß die von der Ausſperrung betroffenen 250000 Arbeiter keine Erwerbsloſenunterſtützung zu erhalten haben : Die Auslandspreſſe hat ſich im allgemeinen recht günſtig über den Zeppelinflug und die Ausſichten für eine Transozeanluftverbindung ausgeſprochen. 18: Montag früh um 2 Uhr ſoll der Start zu einer Zeppelinfahrt nach Berlin erfolgen, vorausgeſetzt daß die Witterungsverhältniſſe dem nicht entgegenſtehen. 1: In einem Prozeß, der ſich um die Friedensvermitt⸗ lung des Papſtes im Jahre 1917 dreht, wurde Reichs⸗ ſpräſideut von Hindenburg als Zeuge vernommen. Reichs⸗ Einnahmen und⸗Ausgaben. Zuſammenſtellung für die Monate April— September. Berlin, 2. November. Die Reichseinnahmen und Ausgaben April—Sep⸗ tember geben folgendes Bild: im Ordinarium Beſtand aus dem Vorjahr 647,1 Mill. RM., Mehreinnahmen bisher 219,4 Mill. RM., mithin Aeberſtand 866,5 Mill. RM. Im Extraordinarium Anterbilanz aus dem Vor⸗ jahr von 430,3 Mill. RM., Anterbilanz bisher 114,2 Mill. RM., mithin unter Abrechnung dieſes Defizits ein Ueberbeſtand im Geſamthaushalt von 322,0 Mill. ö Stand der ſchwebenden Schuld: Zahlungsverpflich⸗ tungen aus Schatzanweiſungen Ende September 9,4(9.4), Sicherheitsleiſtungen 42,1(42,1), Darlehen von der Poſt 23.(20), Umlauf an Reichswechſeln 296(229) Mill. RM.; hiervon ſind am offenen Geldmarkt begeben wor⸗ den 185,9(113.9) Mill. RM. Zu erwähnen iſt noch, daß aus den Steuereingängen im September und Ok⸗ tober noch 64,2 Mill. RM. geſetzliche Anteile an die Länder ausgezahlt wurden— Welchen Beruf erwählt die Frau von heute Klleckerimen feſmerdefferimmen ngen,, kene 8⁰ 4, SUuxesfer 4307 . 7 CN* * . oder nen 24m Kaus beft 6 ——— Der Reichspräſident als Zeuge. Eine Reminiszenz aus ſchwerer Zeit. b Berlin, 2. November. In dem Prozeß des Ritter von Lama gegen den Hofprediger Döhring, den Reichskanzler Michaelis, den, Evangeliſchen Bund und andere, der den Vorwurf La⸗ mas zum Gegenſtand hat, daß der Reichskanzler Michaelis ſich im Jahre 1917 hinter die Oberſte Hoeresleitung ge⸗ ſteckt und aus konfeſſionellen Gründen den Friedensvertrag des Papſtes abgelehnt habe, wurde der Reichspräſident von Hindenburg über die Ablehnung des Friedens- angebotes des Papſtes vernommen.. Der Reichspräſident hat mit aller Entſchiedenheit betont, daß weder er noch General Ludendorff, der Reichskanzler Michaelis oder der damalige Staats⸗ ſekretär im Auswärtigen Amt. Kühlmann, ihre Maß⸗ nahme wegen des päpſtlichen Friedensangebots durch konfeſſionelle Bem Iigründe hätten beſtimmen laſſen. Das Angebot des Papſtes ſei vielmehr endgültig in der Kron⸗ ratsſitzung vom 11. September 1917 unter Vorſitz des Kaiſers im Schloſſe Bellevue eingehend erörtert wor⸗ den. Den ſchwerwiegenden Bedenken der oberſten Heeres⸗ leitung ſei damit Rechnung getragen worden, daß das Friedensangebot des Papſtes mit dem Ablauf des Jahres 1917 ſiquidiert worden ſei. Ritter von Lama hatte weiter die Behauptung auf⸗ geſtellt, daß der Reichskanzler Michaelis nach der Kron⸗ ratsſitzung ſich durch die oberſte Heeresleitung habe be⸗ ſtimmen laſſen, entaegen dem Kronratsbeſchluß, einen glat⸗ ten Verzicht auf Welgten nuht auszusprechen, um jo vie! Bemühungen des Papſtes zu vereiteln. Hierzu hat Reichspräſident von Hindenburg auf Vorhalt des Vertreters der Beklagten, des Rechtsanwalts Dr. Luetgebrune, ſich dahin geäußert, daß ſeit der Kron⸗ ratsfitzung vom 11. September in der Frage der Frie⸗ densbedingungen irgendwelche Differenzen zwiſchen der Reichsregierung und der oberſten Heeresleitung nicht mehr beſtanden hätten. Die oberſte Seeresleitung habe ſich vielmehr dem Kronratsbeſchluß gefügt. N Staatsſekretär von Kühlmann habe vor dem Anter⸗ ſuchungsausſchuß des Reichstages mit Recht darauf hin⸗ gewieſen, daß der Briefwechſel zwiſchen. dem Reichsprä⸗ ſidenten und dem Reichskanzler Michaelis im September 1917 nur privater Natur geweſen ſei und nur den Fall im Auge gehabt habe, daß die Situation ſich ändere, falls ein Frieden bis Ende 1917 nicht zuſtandegekommen ſein ſollte. Zum Erfolg des„Graf Zeppelin“. Erklärungen des Reichsminiſters von Guerard und Miniſterialdirektors Brandenburg. Berlin, 2. November. Nach ſeiner Rückkehr von Friedrichshafen äußerte ſich Reichsverkehrsminiſter von Guerard auf die Frage wie nach dem Erfolg des„Graf Zeppelin“ die Ausſichten für die Einrichtung eines regelmäßigen Verkehrsdienſtes mit Luftſchiffen zu beurteilen ſeien, daß der Flug ohne Zwei⸗ fel eine weitere Etappe in der Fliegerei überhaupt be⸗ deute. a 5 Naturgemäß ſei ein regelmäßiger Fluadienſt mit Luftſchiffen vor allen Dingen eine finanzielle Frage. Auch Miniſterialdirektor Brandenburg, der als Vertreter der Regierung ſowohl die Hin⸗ als auch die Rückfahrt über den Atlantik an Bord des Zeppelins mitgemacht hat, hob die finanzielle Seite der Angelegenheit hervor. Eckener habe ja ſchon in Amerika erklärt. daß eine Geſell⸗ ſchaft mit einem Kapital von 14 Millionen Dollar be⸗ gründet werden ſolle. Ob ein regelmäßiger Zeppelin-Flugverkehr rentabel zu geſtalten ſei, müſſe zunächſt noch unterſucht werden. So viel ſtehe ſedoch feſt, daß für die Ueberquerung des At⸗ lantik Luftſchiffen unbedingt vor Flugzeugen der Vorzug gegeben werden müſſe. Was die Sicherheitsfrage an⸗ gehe, ſo ereigneten ſich ja auch auf der Eiſenbahn und bei Flugzeugen Unglücksfälle. Nicht gelöſt ſei im Falle der Einrichtung eines regelmäßigen Luftſchiff⸗Flugdien⸗ ſtes die Einhaltung eines feſten Fahrplanes mit beſtimm⸗ ten Ankunfts- und Abfahrtszeiten. Zeppelinflug und Auslandsmeinung. Anerkennung in Frankreich. Paris, 2. November. Das Urteil der Pariſer Morgenpreſſe über den Rück⸗ flug des„Graf Zeppelin“ iſt durchweg ſehr freundlich und anerkennend. 1 Der Matin ſchreibt, daß vom Standpunkt der Technik und der Praxis aus die Reiſe des Zeppelin über den Ozean als eines der ſchönſten Dinge zu bewerten ſei, die auf Rechnung der Nd e Luftfahrttaten zu buchen ſeten. Trotz Unwetter und dich⸗ teſtem Nebel habe es während der ganzen Fahrt keine Schwächen und nicht das geringſte Hindernis gegeben. 4 Der rechts gerichtete Avenir f 1 00 betont, daß die doppelte Probe des Luftſchiffes zu feinen Ehren 115 zu Ehren 125 Erbauers und ſeines Piloten Dr. Eckener beendet ſei. Der Ouotidien 128 0 wendet ſi egen den Verſuch, die Leiſtungen des Luftſchil⸗ fes erahnen, was nicht von ſportlichem oder philoſo⸗ phiſchem Geiſt ſpreche. ö Die radikal⸗ſozialiſtiſche 7 1 0 10 tellt den Flug als einen Triumpf und großen techniſchen brſolg dür deſſen Auswirkungen unendlich ſein können. Der Populaire 1 4 bezeichnet den Rückflug des Zeppelin als ein großartiges Ereignis und betont, daß das franzöſiſche Volk, ſich das Recht vorbehalten müſſe, die Anſtrengungen der ee die Entwicklungen der Wiſſenſchaft und die Schönheiten der Kunſt, die das Leben bereichern, zu begrüßen, von welcher Nation und Raſſe ſie auch immer ausgingen. Engliſche Stimmen. London, 2. November. Mit Ausnahme des Daily Chronicle enthalten ſich die Londoner Morgenblätter leder kritiſchen Würdigung des Zeppelin⸗Fluges. Nur die Er klärung Dr. Eckeners, daß das Luftſchiff weder ſtark 9 70 ſchnell genug ſei, um für einen 0 Aua Ozeandtenſt in Frage zu kommen, wird in großer Au machung wieder gegeben. Commander Burney betont ö im Daily Erpreß, ö daß die ichen g des„Graf Zeppelin“ den Erwartungen N en Luftſchiffkonſtrukteure entſpreche. In England 148 Pläne nein Vuftſchiff ee el das mit feiner Stundengeſchwinoigteit don bo menen weſentuc ſchneller und ſtärker als das deutſche Lüftſchiff ſei. — Der Daily Chronlele betont an ſeinem Kommentar, daß die beiden Flüge des zGraf Zeppelin“ zwar nicht den einwandfreien Beweis fur die Brauchbarkeit des Luftſchiffes im Ozeanverkehr erbracht gätten, dennoch aber ein bemerkenswertes Stadium in der Eutwicklung des Luftſchiffbaues bedeuteten. Dr. Eckener und der Veſatzung müſſe man zu ihren Leiſtungen gratulieren. Montag Nacht ſtar tet Zeppelin nach Berlin. „Friedrichshafen, 2. Nov. Der Start des„Graf Zep⸗ velin“ zu ſeinem Fluge nach der Reichshauptſtadt iſt nach einer eingehenden Beſprechung Dr. Eckeners mit dem Di⸗ rektor des Staalener Flugplatzes, Wehner, auf Montag vor mttaa zwei Uhr feſtaeſent warben. 11 Aus Heſſen. ö Darmſtadt.(Wegen Meineids verurf eilt.) Vor dem hieſigen Schwurgericht hatte ſich eine auß Hep⸗ penheim gebürtige 20 jährige Dienſtmagd zu verantwor⸗ ten, weil ſie am 30. Juli vor dem Darmſtädter Bezirks⸗ ſchöffengericht unter Eid ausgeſagt hatte, ſie ſei von einem franzöſiſchen Soldaten weder um den Hals genommer noch abgedrückt worden. Da dieſe eidliche Ausſage im Widerſpruch zu den ſonſti Zeugenausſagen ſtand, wurd 9 8 verhaftet i er Zeit in Unterſ hungshaft. ilte ſie nunmehr wegen Falſch⸗ e von 1 Jahr Zuchthaus.. Allerhand Plaudereien? Der Schatzgräber von Seyern.— ein vrarrrnſuwang vv. Prozeſſen.— Chicagoer Blüten.— Die prima Verſicherung. —„Prenzlau im Licht“.— Eine ſaure Pille für Fräulein Sauermann. 10 55 100 Huch, wie romantisch! In Beyern bei Bremerförde fand ein Bauer beim Ausheben einer Kartoffelkuhle zwo Urnen, die etwa 12000 Silbermünzen, Rintze und eine große Anzahl goldener Schmuckſtücke im Geſamtgewicht von 1 Pfund enthielten. Sofort per Expreß herbeigeeilte Sachverſtändige ſchätzten das Alter der Münzen auf rund 800 Jahre, ſo daß der Fund einen großen Wert repräſen⸗ tiert. Der Bauer aber ſtrahlt gar nicht. Er macht ſogar ein ziemlich bedrücktes Geſicht. Bisher hatte er nämlich keine Sorgen. Nun hat er welche. Die Sache hat nämlich einen Haken. Der Grund und Boden, auf dem ſich die romantiſche Kartoffelkuhle befindet, gehört ihm nicht allein. Gehört noch zwei anderen Leuten. Verwandten. Nun reiben ſich die die Hände. Und verlangen natürlich pro Naſe ein Drittel des Schatzes. Schon weniger romantiſch. Das letzte romantiſche Fünkchen verfliegt aber, wenn man erfährt, daß ſich nun noch ein vierter Anwärter auf den Schatz gemeldet hat. Der frühere Beſitzer des Grund und Bodens. Der nun behauptet, die Kartoffelkuhle ſei eigen lich noch ſein Eigentum, denn vom Kaufpreis wären erſt zwei Drittel bezahlt. Akten wurden gewälzt, Quittungen verglichen. Faktiſch, es ſtimmte. Alſo Klage. Hart auf Hart. Erſtens: Der Finder gegen die Anſprüche ſeiner Teilhaber. Zweitens: Der vorherige Beſitzer gegen den Finder. Drittens: Die zwei Teilhaber gegen den Finder und den früheren Beſitzer. Viertens eb, es wird nett werden. Prozeſſe koſten Geld. Nun, die Herren der Kar⸗ toffelkuhle haben es ja. Prozeſſe koſten Zeit. Nun, auch die iſt da. Prozeſſe können mit überraſchenden Urteilen enden. Nun, wozu hat man in Leipzig das Reichsgericht gebaut? Es iſt alſo alles in Butter. Ein Rattenſchwanz von Prozeſſen um 17 Pfund ausgebuddelte Schmuckſachen und Münzen, die— hoch von Sachverſtändigen taxiert — zehntauſend Mark wert ſind. Huch, wie romantiſch... ö Auch im zeppelinbegeiſterten USA. blüht noch immer das blaue Blümlein der Romantik. Erinnerungen an ſchmö⸗ kerhafte Wildweſtromane werden wach, wenn man von Chicago hört... Chicago, der Stadt der Schlachthäuſer und Polizeikorruption. Den moraliſch gefeſtigten Mittel⸗ europäer überläuft ein Gruseln, wenn er von„Verbrecher⸗ königen“,„Schmugglerkönigen“,„Bandenkönigen“ hört. Er greift ſich an den Schädel und faßt es nicht, wenn er lieſt, wie die Chicagoer Polizei von den— Verbrechern ab⸗ hängig iſt und von ihnen bezahlt wird. In einem ſolch' amüſanten Städtchen ſind natürlich auch noch ganz andere Dinge möglich. die wir hier in Germann für ſchlechte r GONMAN Ce ARNO FRANZ ERERRH SHS SCT HITZ Une VERLAG OSCAR MEI STENRMMER DALSA. (38. Fortſetzung.) „Es ſind Ihnen viele Menſchen verpflichtet und manche von ihnen werden glücklich ſein, wenn ſie ſich dankbar er⸗ weiſen könnten. Dazu wäre Gelegenheit. Ich hätte gern die verſorgt, die mir in Treue dienten. Können Sie einen Gärtner, einen Chauffeur, eine Zofe, ein Hausmädchen und eine Köchin irgendwo unterbringen?“ „Das kann ich.“ „Und würden Sie es tun?“ „Sie ſonderbare Frau“— er ſah ſie lange an—„ich verſpreche es Ihnen. Da war Mata glücklich und küßte ihn auf die Stirn. 16. Während dieſer Unterredung fand im Kriegsminiſterium auch eine Unterredung ſtatt und zwar zwiſchen dem Miniſter und Hauptmann Ledoux. Matas Befürchtung war eingetroffen. Ledoux wußte nicht nur, daß ſie von Madrid abgereiſt war. Er wußte auch, daß ſie ſich in Paris aufhielt und dann wußte er ferner f 11 daß Hauptmann Eckerts bel Hauptmann Richters für H. 21— das war Mata Hari— um fünfzehntauſend Mark gebeten hatte. Mit ſeinem Material vor ſich, ſaß er dem Miniſter gegenüber. elbſtändig vorzugehen hatte er nicht 61 7 1 Es gab unter den vielen Männern Frankreſchs, die Glück und Gut für Mata Hari geopfert hätten, zwei, die auch ihr Leben für ſie hinzugeben bereit geweſen wären. Der eine war der Kriegsminiſter, der andere Clunet. Das war ganz allgemein bekannt. Und da ein Kriegsminiſter immerhin eine Perſon iſt, auf Scherze hauen. Ver lezte lou Chicagos in die Ein⸗ brecherverſicherung. Eine Verſicherung gegen Einbrüche? 15 ſo was haben wir ja auch. Die Verſicherung iſt anders⸗ rum gedacht: Verſicherung der Einbrecher gegen die Poli⸗ zeit Allriaht, In San Franzisko eröffnete dieſe einzig⸗ artige Verſicherung eine Filiale, vergaß aber, daß Fran⸗ zisko nicht Chicago t, vergaß, daß Zuſtände, die in . eiten und fo t in 1 1915 ö N f g o kam die Geſchichte ans Tageslicht. Die Verſicherung arbeitete etwa ſo: Hatte ſo ein ſchwerer Junge das Pech, von der Polizei erwuſchen zu werden, trat ſie in Tätigkeit. Der Verbrecher empfing nter ſchwediſchen Gardinen, ö 0 b Verteidiger, und endlich ging die Verpflichtung der Verſicherung auch noch dahin, die Familie des Eingeſpunnten erſtklaſſig zu unterſtützen. Je höher der bisher von dem Verbrecher geleiſtete Ber⸗ ſicherungsbeitrag, umſo größer auch die Zahlungen, die n Frau und Kinder allwöchentlich geleistet wurden. 0 erhielt die Familie eines bei einem Bankeinbruch dingfer, gemachten bekannten Einbrechers 220 Dollar pro Woche, alſo faſt tauſend Dollar monatlich. Dafür hatte der Verſicherte zu Heiten, da er ſich einer goldenen Freiheit Verſicherungsbeitrag von 400 b as koſtſpielige Verſichs rung, die abe ich, wie man ſah, ihre guten Seiten bei ſchlechten Jeiten Vaben kann. Nun aber hat die Herrlichkeit ein Ende. Ein Verbrecher, der ſich von ſeiner Verſicherung übervor⸗ teilt glaubte, verpfiff den ſauberen Laden. So flog die Firma, die ſo ſegensreich für Amerikas ſchmer erziehbare Jungens gearbeitet hatte, eines Tages auf, Die Sache hat übrigens bereits das erſte Nachſpiel gehabt: Der Mann. der die Verſicherung an die Polizei verriet, wurde kürzlich mit einem Loch im Schädel in Franzisko gefunden. Er war tot. So ſtraft der„Zirkel der Einbrecher“ in Amerika berräteriſche Mitglieder. Huch, wie romantiſch.. i Deutſchland iſt größtenteils ſelbſt Schuld daran, wenn es zwiſchen Rhein und Belt keine richtiggehende Roman⸗ tik mehr gibt. Wie oft wird Glanze erſtehen zu laſ ſich hier und da ein paar Leute hinein un Beiſpiel, die in Ber Licht!“ Was geſchah? Die B leinſten Städte wurden verrückt. And hui, haſte, was kannste, wurde dem letzten Gramm altfränkiſcher Roman. tik, die ſich in dieſen kleinen Ortſchaften erhalten hatte, dem en Reigen und ver⸗ Garaus gemacht. Prenzlau begann d anſtaltete ſeine eigene Lichtwoche.„Prenzlau im Licht!“ Es war fabelhaft. Stallupönen folgte. And nun haben ch— kein Scherz!— Orlamünde und Plauen ähnliche 1 Suchtreſinen um wopr. Aynen denn vie weiſen und Dorfe der aich, daß ſe m Kite a ae e en keine Liebespaare mehr 90 91 1— er 1155 ander⸗ wärts wird die Romantik mit Füßen getreten. Da mel⸗ urnierreiterin Gertrud er ubehör kam um Herrenreiter⸗Legitimation ein. Sie wollte bei gro⸗ ſeres Vaterlandes beitragen? Ahnt denn kein Magiſtrat, daß es bald 0 wird, die ſonſt zu hunderten das ſüße Dunkel der zu zärtlichem Geſchmus benutzten?— Ab chthe dete ſich in Berlin die bekannte Sauermann bei der Oberſten Rennbehörde und eine— ßen Pferderennen als erſter weiblicher Sauermann wieder nach Hauſe— und männlicher Kollegen— wie romantiſch! wieder nichts. Die Romantik ſtirbt.. Sport am Sonntag den am Sonntag eine Begriff der Romantik wieder zu neuem Leben, neuem Deu and e „ e Berlin hat Schwierigkeiten in der Mannſchaftsaufſtellung Kuchen! Kaum rühren belommen, ſollte aber unter allen Umſtänden Sieger blei⸗ ben. gegen den Club Francais die deutſchen Farben ſicher gu erwaltungen der kleinen und ö der Verſuch gemacht, den ſtandsſitzung des DS. große Bedeutung. J Im Einzelnen: Fuß ball Der Fußballſtädtekampf Berlin— Oslo fällt in em Rahmen der Punktſpiele heraus. Der FV. Saarbrücken weilt in Paris und wird vertreten. Von den Verbandsſpielen in Süddeutſchland ſind einige als beſonders entſcheidend hervorzuheben. Karlsruher FV.—, Phönix Karlsruhe, FSV. Frankfurſ I Rot Weiß Frankfurt, Iſenburg— Wormatia Worms, BfR. Mannheim— Waldhof haben es„in ſich“. Von den außerſüddeutſchen Treffen iſt die Begegnung zwiſchen Hannover 96 und Tennis Boruſſia Berlin zu erwähnen. Im Ausland zieht das Länderſpiel Holland— Belgien dio NAufmorklamkait Auf ſich N Ein recht reichhaltiges Sportprogramm bringt der erſte November⸗Sonntag. Großbetrieb gibt es naturgemäß in den Raſenſportarten aller Gattungen. Originell wird das Handballturnier in der Stuttgarter Sportarena. Die Hallenſchwimmſaiſon hat mit Macht eingeſetzt. Es wer⸗ 0 ganze Reihe verbandsoffener Schwimmfeſte ſtattfinden. In den Hallen iſt Hochbetrieb. Die Frankfurter Sporthalle wird eingeweiht, in Köln iſt Sechstagerennen, und in Breslau 400 Klm.⸗Rennen in der Jahrhunderthalle. Von den Tagungen hat die Vor⸗ die Rückſicht genommen werden mu„ hielt es ux für richtig, Vortrag zu halten und ſein aterlal vorzulegen. EKF. Schwab de Flatenntikzpsrate 20 45. 60. 68. 66. 92. Standapparate 2u 95. 120. 150. 190. Platten gequeme Ratenzahlung. MUSIRHAUS Der Miniſter hatte mit zuſammengekniffenen Augen zu⸗ gebort, keine Zwiſchenbemerkung gemacht, auch keine Frage getan. Er ſchwieg auch jetzt noch, als Ledoux geendet hatte. Der Hauptmann befand ſich in einiger Verlegenheit. Das Schweigen laſtete ſichtlich auf ihm. Endlich faßte er Mut und tat die Frage:„Iſt dieſes Material ausreichend, Herr Miniſter, um einſchreiten zu können?“ Barſch gab er zur Antwort: Im Kriege kann ſeder Wiſch zur Handhabe werden, um unliebſame Perſonen abzuſchieben oder zu beſeitigen. Sie müſſen wiſſen, was Sie zu tun haben. Sie allein tragen die Verantwortung.“ „Darf ich gehorſamſt um Ihre perſönliche Anſicht bitten, Herr Miniſter?“ Der beſann ſich einen Augenblick, dann antwortete er: „Ich kenne die Dame ſehr genau und bin der unerſchütter⸗ lichen Ueberzeugung, daß ſie eine unehrenhafte Handlung nicht begehen kann. Der Schein iſt gegen ſie. Gewiß! Aber Bewetſe ſind das noch nicht, die Sie vorbringen.“ „Und wenn die Dame das Geld aus Amſterdam erhalten ſollte?“ wagte Ledoux zu fragen. „Dann wird man immer noch nicht wiſſen, wer es gibt und für was gegeben wird. Es iſt ein Unterſchied, ob der Hauptmann Richters den Betrag ſchickt oder der deutſche Spionagechef.— Und wenn Sie zu einer Siſtierung ſchreiten müſſen und wenn die Anklage erhoben werden ſollte, dann bleibt eine Beweisführung nach d eſer Seite unmög⸗ 169 1 man weder Richters, noch Eckerts als Zeugen laden unte. „Dann ſollte man die Sache ad acta legen, meinen Herr n ichts, Herr H Led f „ch meine gar nichts, Herr Hauptmann Ledoux,“ agte er 19 57 und ot und erhob ſich.„Sie ſind derjenige, welcher—— Auch Ledoux hatte ſich erhoben. 5 115 nahm ſeine Papiere zuſammen und klappte die Akten⸗ aſche zu. 5 f 1 fe meine Pflicht tun,“ ſagte er, und der Miniſter ortete: „Der Staat erwartet nichts anderes von Ihnen.“ Ein kaltes militäriſches Grüßen! Die Unterredung war beendet. Ledoux ging. In ihm waren Unſicherheit, Haß und Verbiſſenheit. Zu⸗ frieden war er ganz und gar nicht, weder mit dieſer Miſſion. noch mit ſeinem Berufe. In ſeinem Arbeitszimmer ſammelte er ſeine Leute um ſich. Es herrſchte Gewitterſtimmung. Den Herren war nicht wohl. Nur Arnauld machte ein pfiffiges Geſicht. Was mußte denn dieſer Ledoux zum Miniſter gehen? War ihm ganz recht geſchehen, daß er dort abgeblitzt war. 1 70805 meine Herren,“ begann der Chef,„die eberwachung eibt.“ Er nannte keinen Namen, ſo ſelbſtverſtändlich war es für jeden, um wen es hier ging. „Jeder Schritt wird kontrolliert. Vor allen Dingen ſind ihre Telephongeſpräche zu überwachen. Es muß fe tgeſtellt werden, ob ſie das Geld bekommt. An der Abhebung des Geldes iſt ſie nicht zu hindern. Mir aber iſt ſofort Beſcheid zu geben. Verſtanden?“ a „Jawohl!“ „Dann an die Arbeit!“ Und jeder ging, ſeine Pflicht zu tun. Zuleßt verließ Arnauld das Zimmer. Er rieb ſich vergnügt die Hände. b Sein Gewährsmann auf der holländiſchen Ge anbtſchaft war(ät unterrichtet. Er wartete auf die paar Franc Ver⸗ dienſt, die der Verrat einbrachte. 1 Den Lorbeer pflückte er. In Mata Haris Heim ſtanden die Koffer für Rittmeiſter Marow ſchon ſeit Mitta gepackt. r Stunden war auch eine Schweſter eingetroffen, die ſeine Begleſtung an Nuß eee e vorbereitet. Der Chauffeur llles war peinlich gewiſſenhaft vor Der ur wartete nur 50 den Befehle„ f Geſprochen wurde an dieſem Nachmittage kaum ein Wort. Alle waren ſie mit ihren eigenen Gedanken bes 1 Wie das ſo iſt, wenn Menſchen auseinandergehn für Stadt- und Herrenreiter mittun. Was tat aber die Rennbehörde? Sſe ſchickte Fräulein die Berliner ha⸗ ben das Nachſehen. Eine Frau als Jockey inmitten ihrer So aber iſt's . S3 wangs⸗ verſteigerung. Das untenſtehend bezeichnete Grund⸗ ſtück, das zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des Joh. Ad. Keiſchert 1. zu Viernheim im Grundbuch eingetragen war, foll am Donnerstag, den 15. Nopember 1928, nachmittags 2¼ Uhr durch das unter⸗ zeichnete Gericht im Rathauſe zu Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der wangsvollſtreckung. 9 Ver N iſt am 24. Juli 1928 in das Grundbuch eingetragen worden Lampertheim, den 20. Sept. 1928. Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung der Grundſtücke. Grundbuch für Viernheim Band 31, Blatt 2148 Flur 11, Nr. 127, Acker, das Fiſchloch, 1200 qm, Betrag der Schätzung 400 Mark Legonsehafis berstelgerung. Am Mittwoch, d. 14. November 1928, vorm. 9 Uhr laſſen die Erben der Jakob Simon 1. Eheleute von Viernheim die nachſtehend näher genannten in der Gemarkung Viernheim gelegenen Grundſtücke als 5 Flur J Nr. 79, Grabgarten, Kirſchenweg qm. 634 Flur J Nr. 80,3 Hofralte, daſelbſt— Lorſcherſtraße 25— qm. 340 auf dem Ortsgerichtsbüro dahier öffentlich! freiwillig verſteigern. Die Verſtetgerungsbedingungen ſowie der Auszug aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäftszimmer des hieſigen Ortsgerichts während den Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. RMiernheim, den 31. Okt. 1928. Heſſ. Ortsgericht Viernheim Schuchmann Empfehle: Futtergelberüben per Ztr. 2,60 Mark ſowie alle Sorten Hühnerfutter ferner Kleiefuttermehl uſw., Haferflocken uſw. zu billigſten Tagespreiſen Ia. Speiſekartoffeln gelbe Induſtrie, habe laufend abzugeben Heinr. Falter mann,, Moltkeſtraße 15 Telefon 76 . gebe ab: 1 Speisezimmer, massiv Eiche Schlafzimmer, Mahagoni Küche, Pitchpine 1 Standuhr, Eiche 125.— Bad, Gasherd, Schränke, eiserne Bettstellen. Alles sehr gut erhalten. Hätertal, Reiherstraſle 7 hart. C ² b Metzgerei Hamburger, Mannheim H 4, 29 Jungbuschstralle- Tel. 33698 empfiehlt zu den bevorstehenden trisches Fleisch chne Ansehen pro Pfund von 80 Pfg. an sowie sümtl. dazugehörenden Zutaten Saàaàtroggen Kalkstickstoff in 1 Ztr.-Sacken, 1½ Ztr.-Sucken und in 2 tr. Blechtrommeln Thomass— Kallaalz Alle meine Dungersorten sind höchst D. Ware und liegen Werks- eisen zu jedermanns Einsicit bel mir offen.— Die 4 0 sind niedrigot ois WALTEn. 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Verſchiebenes Alle Genoſſtinnen und Genoſſen, Rab⸗ unb Motorradfahrer ſind hierzu höfl eingeladen. ö Der Borſtand. Antröge können bis Sonntag nachmittag ein Uhr bei dem Vorſitzenden, Walbſtraße 15, einge⸗ reicht werden. D. O. Naddanrervrrein Tinten 3— Am Samstag abend 8 Uhr findet im Lokal g. neuen Bahnhof eine Migliederverſammlung ſtatt wozu die Miiglte⸗ der vollzählig zu erſchei⸗ nen haben. Der Vorſtanb E Hausputz empfehle: Kauſtige⸗Soda f Fußbodenbeize, beſte Qualität Dompfaff rot, braun, gelb Pfd. Doſe 1.20 Fußbodenlack in allen Farben Spiritus und Bernſtein Kg. 1.80 Ofen⸗Silberbronze Doſe 60 u. 60 Möbelpolitur und Moppolitur Doppeltgekocht. Leinöl Ltr. 1 u. 1.20 Staubfreies Fußbodenöl Otr. 40 u. 60 Blocker Bodenwachs in allen Preislagen Rathaus Drogerie cel 10 bee meet kel 156 40 Pfg. 8 5 5 S0 2 5 K K0T0T000—00TT—TTT