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Jeder muß erſcheinen. Der Vorſtand. Reichsbund der Krlegsbeſchädigten, ehemalige Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen: Ortsgruppe Viernheim Alle diejenigen Mitglieder, die in 1929 zu bauen beabſichtigen und ſolche die mit Bauzuſchüſſen im Baujahr 1928 nicht berück— ſichtigt wurden, werden zwecks Angaben über die Finanzierung des Bauvorhaben gebeten, ſich am kommenden Freitag Abend zwiſchen 8 bis 9 Uhr im Gaſthaus zur„Eintracht“, Alexanderſtraße 11 zu melden. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Der Vorſtand. Volkschor Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes. 1 Heute Donnerstag abend pünktlich halb 9 Uhr im „Karpfen“ Bühnenprobe für den 1. und 2. Akt. Es wird um vollzäh⸗ liges Erſcheinen gebeten Der Spielleiter. Die Singſtunde am Samstag Abend fällt aus. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893 Freitag, den 10. ds. Mts., abends 8 urr Turnſtunde der Sportabteilung und Ge⸗ räteturner, welche am nächſten Sonntag nachmittag in Wall⸗ ſtabt bei dem Bezirkswerbe⸗ ſchauturnen mitwirken. Gleich⸗ ante mögen fich diele i itglieder einfinden, welche f ebenfalls am Sonntag nach⸗ mittag mitfahren. Spielleute am Sonntag mit Instrumente. Abfahrt am Sonntag 1,16 Uhr. Der Turnwart. Turnerbund Heute Donnerstag Abend 8 Uhr Turnſtunde für alle Turnerinnen Neuanmeldungen sind willkommen. Der Turnwart. A. R. u. K. B. „Solidarität“, Ortsgruppe Wanderer. Samstag, den 17. Nov., abends 8 Uhr außzer⸗ ordentl. Mitglieder⸗ verſammlung im Gaſt⸗ haus zur„Starkenburg“. 8 Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht, daß alle Genoſſinnen und ee hierzu erſcheinen. Der Vorſtand. NB. M Sonntag, den 18. Nov. Saal⸗ ſporiſchau in Seckenheim. Abfahrt der Mannſchaft 1,16 Uhr mit der O. E. G. Der Sportleiter. Im Hausschlachten empfiehlt ſich Josef Neff 3., Verl. Friedrichſtraße 37. Stemm- u. Ringklub 1896. Freitag Abend 8½ Uhr im Lokal Mannſchafts⸗ verſammlung betr. Serienkampf in Sulzbach, wozu ſämtliche Ringer zu erſcheinen haben. Auch müſſen die Herren Vor⸗ ſtandsmitglieder dazu voll⸗ zählig erſcheinen. Betr. Kampf am 25. Nov. gegen Weinheim in Viernheim. Abfahrt der Ringer am Sonntag 124 Der Vorfitzende. Uhr O. E. G. Auszugsmehl 00 M'h. Fabrikat Pfd. 223 Weizenmehl Spezial 0 Grieszucker fein Friſche Eier Margarine Kokosſett in Tafeln Landbutter Roſinen— Sultaninen— Korinthen— Hefe Kokosflocken— Staubzucker— Zwiebackmehl Vanillzucker, Backpulver, Oerkers Backöle Reines Zwetſchenmus Backäpfel — —̃ 2—— Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 17. Nov. Sonderpreiſe für die Nachkirchweihbäckereil „ Pfd. 20 4 Pfd. 29 Stück von 13 3 an Pfd 58, 70, 85 90 u. 1,.— Pfd. 65 Pfd 1,90 Süßrahmtafelbutter zum Tagespreis für Kuchenbelag Pfd. 627 4 Pfd. 1,.— 5 Prozent Rabatt Alois Walter — e— Jen Se?! 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M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 262 Viernhei Viernheimer Tageblatt Platzvorſchriften bei Freitag, den 16. November 1928 —— Der Reichskanzler verteidigt ſeine Haltung. Berlin, 15. November. Am Regierungstiſch: Reichskanzler Müller, Reichs⸗ wehrminiſter Gröner und Reichsinnenminiſter Severing. Der Präſident eröffnet die Sitzung um 3 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen die Anträge, die ſich mit dem Bau des Panzerkreuzers A beſchäftigen. Abg. Wels(S.) begründet den ſozialdemokratiſchen Antrag auf Einſtel⸗ lung des Baues des Panzerkreuzers A. Das deutſche Volk habe ſich am 20. Mai für die Ablehnung des Panzer⸗ kreuzerbaues entſchieden. Wenn der Reichswehrminiſter der Entſcheidung des Reichstages vorgegriffen und bereits Aufträge von mehr als 30 Millionen vergeben habe, ſo ſtehe dieſer Fall ohne Beiſpiel da. (Lärm und Lachen rechts). Selbſt von rechtsſtehender Seile lägen ablehnende Gutachten über das Palzerſchiff vor. Wenn in einem Etat ein Loch von 600 Mil⸗— lionen geſtopft werden ſoll, dann komme man um die Streichung entbehrlicher Ausgaben nicht herum. Die Er⸗ bauer des Panzerſchiffes mögen ſelbſt die Mittel dafür aufbringen und nicht die verarmten Schichten damit be⸗ laſten. Ueberall wachſe die Arbeitsloſigkeit, die Woh⸗ nungsloſigkeit beſtehe fort und überall wachſe die Not. (Heuchler). Was ſollen außerdem die notleidenden Rührausgeſperrten ſagen, wenn man, ſtatt ihnen zu helfen, Millionen für den Kreuzer bewilligt. Von den Demokraten iſt ein Antrag eingebracht worden, der die Reichsregierung erſucht, ein in ſich ge— ſchloſſenes militärtechniſch begründetes Erſatzbauprogramm für die ausfallenden Schiffe der Reichsmarine aufzuſtellen und vor der Beſchlußfaſſung über die 2. Rate des Panzer— kreuzers A dem Reichstag vorzulegen. 1 Der Präſident teilte weiter mit, daß die Kommuniſten ſofortige Abſtimmung auf ihren Antrag auf Vorlegung der für das Kabinett hergeſtellten Denkſchrift fordern. Neichskanzler Müller. ſtellt zu dieſem Antrag feſt, es ſei nicht richtig, daß in dieſer Denkſchrift irgendwelche Angaben vorhanden ſind über Vergebung von Lieferungen im Betrage von 32 Millionen Mark. Im übrigen enthalte die Denlſchrift Mitteilungen über die Landesnerteidiaung. die im Reichs- a eee e eee eee e er 114 Schiffbrüchige werden noch vermißt. E Newyork, 15. November. Die vollkommen erſchöpften Schiffbrüchigen, die bei dem Untergang der„Veſtris“ dem Tode entgingen, gaben bei ihrer Ankunft in Newyork die erſten Schilderungen des furchtbaren Unglücks. Als man an Bord gerade den Schiffszwieback an die Mannſchaft verteilte, neigte ſich das Schiff plötzlich ſtark zur Seite. Sofort wurden die Rettungsboote klar gemacht und der Befehl erteilt, zunächſt für die Unterbringung der Frauen und Kinder Sorge zu tragen. Von den vier zuerſt herabgelaſſenen Booten zer⸗ ſchellten drei an der Bordwand des Schiffes oder kipp⸗ ten beim Aufſetzen um, das vierte ſchlug ebenfalls beim Aufſetzen um und je 22 Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer. Schreiende Kinder und Frauen rangen mit dem Tode. Es war ein herzzerreißender Anblick. Die Ertrinlenden kHlammerten ſich an die Rettungsbeote und an die Trüm⸗ merſtücke und ſind dann wahrſcheinlich infolge der Kälte und des hohen Seeganges umgelommen. An dem Pier in Newyork, wo die„Berlin“ und das amerfkaniſche Schiff„American Shipper“ anlegten, ſpiel⸗ ten ſich furchtbare Szenen ab. Es wurden Angehörige geſucht, alles lief ſchreiend durcheinander. Ein Augen⸗ zeuge berichtet, daß das Schiff innerhalb einer Minute geſunken ſei. Der deutſche Dampfer„Berlin“ und der amerika⸗ niſche Dampfer„American Shipper“ ſind mit 23 bzw. 125 Meberlebenden in Newnork eingetroffen. Die„Ber⸗ lin“ hatte außerdem einen Toten an Vord. Vier wei⸗ tere Tote befinden ſich auf dem noch unterwegs be⸗ findlichen Dampfer„Manning“ und einer an Bord der „Porter“. Vom amerikaniſchen wie vom engliſchen Büro der Schiffahrtsgeſellſchaft wird erklärt. dan die Urſache des Kedeſchlacht um den Panzerkreuzer eg a Mb ddl tt b 2 labinett gemacht ſind und die der ganzen Sachlage nach ſich nicht zur Weitergabe eignen.(Lärm bei den Kom— muniſten.) Der kommuniſtiſche Antrag wird gegen die Antrag— ſteller und die Nationalſozialiſten abgelehnt. Abg. Heckert(K.) begründet darauf die kommuniſtiſche Interpellation. Herr Wels ſolle den Reichstag mit ſolchem Schwindel ver— ſchonen, wie er ihn vorgetragen habe; in allen Ländern ſeien die Kriegs vorbereitungen gegen die Sowjetunion im Gange, denen ſich auch Deutſchland anſchließe. Um der Futterkrippe willen verrate auch die Sozialdemokratie das Proletariat. Abg. Treviranus(Dn.) betont, der ſozialdemokratiſche Antrag ſei tatſächlich nicht ernſt zu nehmen. Die ſozialdemokratiſchen Miniſter hät⸗ ten dem Druck der Straßen nachgegeben und ſich das Rückgrat brechen laſſen. Der Panzerkreuzer ſei der erſte Prüfſtein für den Wert der Agitationsmethoden der Linken. Wir hätten die Möglichkeit, die Unehrlich— keit anzuprangern. Wir ſelbſt werden den Zeitpunkt wäh— len, an dem wir dem Volke Gelegenheit geben, über die Doppelzüngigkeit der Sozialiſten zu Gericht zu ſitzen.(Leb⸗ hafter Beifall bei den Deutſchnationalen. In der weiteren Ausſprache erklärte Reichskanzler Müller, has Kabinett habe von der vorigen Regierung eine Erb— ſchaft übernommen, die es zu verwalten habe. Es geht nicht an, daß dieſelben Miniſter in einem anders zu— ſammengeſetzten Kabinett das verleugnen, was ſie vor⸗ her behauptet haben. Ich glaube, daß eine Partei, die ſelbſt ihre Abſtimmungsart über die Dawesgeſetze zu verteidigen hat, nicht berechtigt iſt, mir Unehrlichkeit vor— zuwerfen. Ich kann mir den Vorwurf der Unehrlichkeit verbitten.(Händeklatſchen bei den Regierungsparteien.) Es kann keine Rede davon ſein, daß die Sozialdemokra— tiſche Partei den Wehrgedanken an ſich ablehnt. Inzwiſchen hat die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion Mißtrauensanträge gegen das Geſamtkabinett und den Reichswehrminiſter Groener eingebracht. Abg. Leicht(B. Pp.) bedauert dieſe Erörterung, nachdem die erſte Rate be— willigt worden ſei. Er lehnt die vorliegenden Anträge ab. . werden die Verhandlungen auf Freitag, 2 Uhr Mortaagf eee ee eee eee ee dee Fuad un hh See Unterganges der„Veſtris“ nicht in falſcher oder nach⸗ läſſiger Verladung zu ſuchen ſei. Ueberlebende auf dem „American Shipper“ erklärten, daß einige der Ret— tungsboote vollkommen unſeetüchtig waren und daß Zahl— reiche Menſchenleben infolge der mangelnden Ordnung an Bord geopfert wurden. Nach den letzten Mitteilungen der Reederei Lamport und Holt führte die„Veſtris“ 16 Rettungsboote mil ſich, von denen acht mit 152 Mann Be⸗ ſatzung und 60 Paſſagieren aufgenommen worden ſeien. Vermißt würden noch 45 Mitglieder der Beſatzung und 69 Paſſagiere. Ferner fehle die Beſtätigung von der Rettung des Kapitäns des Schiffes, ebenſo wie ein zuverläſſiger Bericht üher die Urſache des Unglücks. Aber dafür beginnt der Veſup die unheilvolle Tätigkeit. ] Nom, 15. November. Während die Tätigkeit des Aeina langſam abnimmt, beginnt der Veſu wieder zu arbeiten. Der Pulkan ſpeit flüſſige Lava aus. Die Lava lief in das Valle d' Inferno ab, ſodaß zunäüchſt für die umliegenden Gemeinden leine Gefahr beſteht. Nach den Meldungen aus Catania nimmt der Aus⸗ fluß der Lava an der Hauptausbruchſtelle ſtändig ab, Die Arme bei Nunziata dringen mit einer Stundengeſchwin⸗ digkeit von vier Metern vor, doch ſcheint auch hier keine Gefahr mehr zu beſtehen, da die Einwohner von Nun⸗ tiata die Erlaubnis erhalten haben, in die Häuſer, die verſchont geblieben ſind, zurückzukehren. Muſſolini hat angeordnet, daß bei dem Obſervatorium am Hauptkrater eine Zeltradioſtation geſchaffen wird, damit von dort aus die Nachrichten über die einzelnen Phaſen gegeben werden können. Im Ausbruchgebiet ſind zahlreiche Vul⸗ kanologen u. a. Profeſſor Friedländer eingetroffen. Auf dem Haupt des Kraters iſt Neuſchnee gefallen. Anzeigenpreiſe: iederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeige Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Amlsblatt der Heſfiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants (Viernheimer Bürger- Ztg.— Bieunh. Bollksblam Ole einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. ſerate und Notizen vor⸗ zeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchrledenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht . warn 45. Jahrgan Neues in Kürze. 1: Im Mannheimer Induſtriehaſen vernichtete ein Rieſenbrand das Lagergebäude des Vereins Deutſcher Oel⸗ fabriken, bei dem leider auch ein Feuerwehrmann in den Flammen umgekommen iſt. : Vom Duisburger Arbeitsgericht verkündigung über die Feſtſtellungsklage den Parteien zugeſtellt worden. 1: Zu den Einigungsbeſprechungen bei der Düſſeldor⸗ fer Regierung iſt auch der Reichsarbeitsminiſter einge⸗ trofſen. im Ruhrkonflikt Notſtandsarbeiten der Angeſtellten. 5 Die Klage des D. H. V. W Düſſeldorf, 15. November. Eine Klage des Deutſchnationalen Handlungsgehil⸗ fenverbandes gegen den Arbeitgeberverband Nordweſt über die Herbeiführung einer einſtweiligen Verfügung, wonach verboten werden ſoll, daß Notſtandsarbeiten bei der Ausſperrung durch Angeſtellte ausgeführt werden, ſtand vor dem hieſigen Arbeitsgericht zur Verhandlung. Von Seiten der Arbeitnehmer wurde die Er⸗ klärung abgegeben, daß die Arbeiten von den Angeſtell— ten nicht ausgeführt würden. Eine Verweigerung der Notſtandsarbeiten durch die Angeſtellten müßte als Bruch von Arbeitsübereinkommen betrachtet werden. Die Ent⸗ ſcheidung und Feſtſtellung wurde nach weiterer Anhörung der Parteien auf den 19. November vertagt. Kündigung von 40 000 Metallarbeitern. Eſſen, 15. November. Die in Hagen abgehaltenen Verhandlungen zwiſchen dem Arbeitgeberverband des Hagener und Schwelmer Eiſenbezirks und den Metall⸗ arbeitergewerkſchaften haben zu keinem Ergebnis geführt, ſo daß jetzt von Arbeitgeberſeite die Geſamtkündigung für fämtliche Belegſchaften zum 30. November ausgeſprochen werden dürfte. Es kommen ſchätzungsweiſe 35—49 000 Metallarbeiter in Betracht. Der Reichsarbeitsminiſter in Oüſſeldorf. Einigungsbeſprechungen bei der Regierung. M Düſſeldorf, 15. November. Reichsarbeitsminiſter Wiſſell, der ſich zur Beilegung des Konfliktes in der Eiſeninduſtrie ins Ruhrgebiet be⸗ geben hat, iſt in Begleitung des Miniſterialdirektors Neves und des Oberregierungsrats Joachim in Düſſel⸗ dorf eingetroffen. Die Beſprechungen mit dem Regie⸗ rungspräſſdenten Bergemann ſind im Laufe des Vormit⸗ tags aufgenommen worden. Arbeitsminiſter hat auch mit den Arbeitgeber und den Gewerkſchaften Fühlung genommen. Gegenüber Blättermeldungen, daß wä id der Düſ⸗ ſeldorfer Beſprechungen vor Regierung dent Ber⸗ gemann von Arbeitgeberſeite beſtimmte läge hin⸗ ſichtlich der Entlohnung 5 tegorien ge— macht ſein ſollen, wird von„mitgeteilt, daß bisher überhaupt Lohnzahlen ge⸗ nannt worden ſind. ie 2 lungen unter Vorſitz des Regierungspräſidenten Bergemann ſind in jeder Be— ziehung ſtreng vertraulich es ſind nur diejenigen An⸗ gaben als ſtichhaltig anzuſehen, die von der Düſſeldor— fer Regierung ſelbſt ausgegeben werden. Die Begründung des Duisburger Urteils. Eſſen, 15. Nov. Den beiden Parteien im rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Lohnſtreit wurde die Urteilsbegründung des am Montag gefällten hes 31 b Die Begründung enthält neben dem Urteil ſelbſt in! 16 Schreibmaſchinenſeiten langen Bericht den Tatbeſtand, der über das Klagevorbringen der beiden Parteien wäh⸗ rend der Verhandlungen näheren Aufſchluß gibt. Aus der Urteils begründung iſt folgendes hervor⸗ zuheben: Es war die Vorfrage zu prüfen, ob das Gericht zu einer Nachprüfung des geſetzlichen Zuſtandekommens der Entſcheidung befugt ſei. Dieſe Frage hat das Gericht grund⸗ ſätzlich bejaht. Der Schiedsſpruch würde formell durchaus als rechtsgültig anzuſehen ſein, wenn die Veſtimmung des Paragraph 21, Abſatz 5 ſo auszulegen wäre, daß der Vorſitzende einen Schiedsſpruch allein auf Grund einer eigenen ſonſt im Kammerkollegium nicht vertretenen Meinung fällen könne. Nach dem Wort⸗ laut des Paragraph 21, Abſ. 5 der zweiten Ausführungs⸗ verordnung könnte allerdings die Vermutung aufkommen, als ob dies Abſicht geweſen wäre. Das Gericht war aber der Meinung, daß der Sinn dieſer Beſtimmung anders auszulegen iſt. Auf Grund dieſer Erwägung iſt das Gericht zu der Ueberzeugung gelangt, daß der in Rede ſtehende Schiedsſpruch wegen formeller Mängel der Rechts⸗ wirkſamkeit entbehrt. Iſt aber der Schiedsſpruch rechtsun⸗ wirkſam, ſo iſt die Folge davon, Der Der N 9 Dur 4— Duisburger Spruches ine einem n in unſerer a iſt die urteils⸗ ff y v y vaß ein ſolcher Schiedsſpruch auch nicht rechtswirk⸗ ſam für verbindlich erklärt werden kann, denn die Verbindlichkeitserklärun die formalen Mängel, die dem Schiedsſpruch anhaften, zu eilen. Die Darſtellung des Klägers über die geſchicht⸗ iche Entwicklung der Lohnregelung iſt von den Beklagten nicht beſtritten oder widerlegt worden. Danach hatte man es bei dem Umfange des Bezirkes und bei den vollkommen verſchiedenen Verhältniſſen in den einzelnen Gebieten für notwendig gehalten, bezirklich nicht etwa die ganzen Löhne zu regeln, ſondern, es ſollte lediglich nur ein Ecklohn be⸗ zirklich feſtgeſtellt werden, während die übrigen Lohnfeſt⸗ e in Eingruppierungen örtlich oder werklich, je nach den Verhältniſſen der betreffenden Orte und Werke, ver⸗ einbart werden ſollten, wie ſich dies auch aus der Faſſung 9118 Artikels 2, 3, ergibt. In dieſer Weiſe iſt unbeſtreitbar auch die Regelung der Löhne der einzelnen Arbeitergruppen in den einzelnen Gebieten und Werken unter Zugrundelegung des jeweiligen Ecklohnes erfolgt. Unter dieſen Umſtänden erſcheint der Standpunkt des Klägers gerechtfertigt, daß der Schiedsſpruch in unzu⸗ läſſiger Weiſe eingreift, indem er die Verdienſte ſämtlicher Stundenlöhner um 6 Pfennig erhöht, alſo unbefugterweiſe die Löhne ſämtlicher Arbeiter⸗ gruppen regelt. 55 nun der Schiedsſpruch in ſeinem größten Umfang durch eberſchreitung der geſetzlichen Grenzen der Zuſtändigkeit der Schlichtungsbehörden dadurch rechtsunwirkſam, daß er in die noch gültigen laufenden Tarifverträge abändernd eingegriffen hat, ſo muß der Schiedsſpruch in ſeinem ganzen Umfange als rechtsunwirkſam angeſehen werden, falls ſich die Par⸗ teien damit nicht einverſtanden erklärt haben. Das iſt im vorliegenden Fall wenigſtens von Seiten der Kläger⸗ . nicht geſchehen. Zum Schluß heißt es dann, daß das Feſtſtellungsbegehren des Klägers als gerechtfertigt er⸗ cheine. Die Entſcheidung werde auf Grund weismittel ſonſtige Parteivordringen noch angekommen ſei. Aus dem In⸗ und Auslande. Lärmſzenen in der Skuptſchina. Belgrad, 15. Nov. In der Skuptſchina kam es zu erregten Szenen zwiſchen dem Kultusminiſter und den Abgeordneten der Landwirtſchaftspartei, ſo daß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Der Miniſter ſoll kürzlich in einer Wahlverſammlung erklärt haben, es gäbe keine Geſetze. Obwohl der Miniſter beſtreitet, eine derartige Aeußerung getan zu haben, wird Miniſter⸗ präſident Koroſetſch gegen ihn eine Unterſuchung einleiten. Es iſt das erſtemal, daß gegen ein Mitglied der Regie⸗ rung eine Unterſuchung eingeleitet wird. 75 Millionen Mark will Rumänien ſofort haben. Bulareſt, 15. Nov. Der Generaldirektor der rumä⸗ niſchen Kreditbank, Oskar Kaufmann, iſt nach Berlin ab⸗ gereiſt. Er ſoll die Reichsregierung bewegen, die im deutſch⸗rumäniſchen Abkommen Rumänien zugeſagte Summe von 75 Millionen Mark ſofort zur Auszahlung zu bringen. Die rumäniſche Regierung würde ſodann die Ratifikation des Abkommens ſofort vornehmen und den Handelsvertrag nach Fertigſtellung des Zolltarifes ab⸗ ſchließen. Die rumäniſche Regierung begründet ihr Ver- langen mit der ſchwierigen Lage des Schatzamtes. Kleine politiſche Meldungen. Paris. Die Sozialiſten, die Paul Boncobur nur eine Art Aufſchub zugeſtanden haben, ſollen entſchloſſen ſein, ihm die Erlaubnis zu entziehen, die franzöſiſche Regierung weiter im Völkerbund zu vertreten.„ ö Nanking. Die Regierung hat beſchloſſen, ihre diplo⸗ matiſchen Beziehungen zur Sowjetunion wieder herzuſtel⸗ len. In der nächſten Zeit wird ein neuer Botſchafter für Moskau ernannt werden, der ſich Ende Dezember nach Moskau begeben ſoll. e Paris. Botſchafter von Hoeſch hatte eine einſtündige Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincare, in der die Beſprechungen über die Einſetzung des Sachverſtändigenausſchuſſes zur Regelung der Repara⸗ tionsfrage fortgeſetzt wurden. 5 5 Düſſelvorf. Die von dem Düſſeldorfer Regierungs rä⸗ flit der eingeleiteten Einigungsverhandlungen in dem Kon⸗ ikt der Eiſeninduſtrie ſollen fortgeſetzt werden. Berlin. Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages at die Weiterberatung der Anträge zum Eiſenkonflikt auf Freitag vertagt. Auch eine Beſchlußfaſſung fand noch nicht een vermag in keiner Weiſe er angegebenen etroffen werden müſſen, ohne daß es auf das ö 0 ö ö Mieſenbrand in Mannheim. Das Lagerhaus des Vereins Deutſcher Oelfabrilen ver⸗ j nichtet.— Mehrere Millionen Schaden. D Mannheim, 15. November. In dem auf der Bonadiesinſel im Mannheimer In⸗ buſtriehafen gelegenen Lagergebäude des Vereins Deut⸗ ſcher Oelfabrilen brach gegen halb 1 Uhr Feuer aus, das an den großen Lagervorräten, die aus Cobra, Erdnüſſen und anderen Rohmaterialien zur Oelbereitung beſtanden, reiche Nahrung fand und ſich infolgedeſſen mit raſender Schnelligkeit über das vier Stockwerke hohe Gebäude aus⸗ breitete. Als ein beſonderes Glück iſt es zu bezeichnen, daß es wenigſtens gelungen iſt, die Arbeiter aus dem in hellen Flammen ſtehenden Gebäude zu retten. Außer der Berufsfeuerwehr war die Freiwillige Feuerwehr mit einer größeren Anzahl Mannheimer Fabrikfeuerwehren mit anerkennenswerter Geſchwindigkeit erſchienen. Trotz der vereinten äußerſten Anſtrengungen iſt es jedoch nur gelungen, ein Aebergreifſen auf benachbarte Betriebe zu verhindern und den Brand zu lolaliſieren. Das Lager⸗ gebäude ſelbſt war nicht zu retten und ſtürzte zum größten Teile gegen 3 Uhr zuſammen. Große Gefahr beſtand für das Lagerhaus der Rhe⸗ nania⸗Speditionsgeſellſchaft, das auf der anderen Seite des Kanales liegt. Durch die ergriffenen Vorſichtsmaß⸗ regeln ſind die Gefahren eines Ueberſpringens des Bran⸗ des verhütet worden. Eine genaue Schätzung des ent⸗ ſtandenen Schadens iſt zur Zeit noch nicht möglich, jedoch muß man mit der Vernichtung von Millionenwerten rech⸗ Naubmord nach neun Jahren aufgeklärt. Sechs Jahre unſchuldig im Zuchthaus. O Köln, 15. November. Ein Raubmord, der ſich im Oktober 1919 in Ker⸗ pen bei Köln abſpielte, hat jetzt, neun Jahre nach der Tat, eine ſenſationelle Wendung gefunden. . Im Walde zwiſchen Horrem und Habbelrath wurde im Oktober 1919 ein Angeſtellter einer Baufirma aus Elsdorf überfallen und beraubt. Den Räubern fiel ſeiner⸗ zeit ein Betrag von 10300 Mark Lohngelder in die Hände. Der Tat dringend verdächtig wurden die Arbei— beiter Böhmer, Gerhard Hüppeler und Nikolaus Jöb⸗ ges aus Kerpen. Trotz hartnäckigen Leugnens verurteilte auf Grund eines Indizienbeweiſes das Schwurgericht in Köln die Angeklagten Jöbges und Hüppeler zu ſieben bezw. fünf Jahren Zuchthaus, ſowie zehn Jahren Ehr⸗ verluſt. Der Angeklagte Böhmer ſtarb noch vor der Hauptverhandlung im Unterſuchungsgefängnis. Einem Wiederaufnahmeverfahren, das die Verurteilten wieder⸗ ten Wochen wurde der Polizeiverwaltung holt beantragten, wurde nicht ſtattgegeben. In den letz⸗ in Kerpen mitgeteilt, daß als Täter des Raubüberfalles zwei an⸗ dere Einwohner aus Kerpen in Frage kämen. Die ſofort angeſtellten Ermittlungen führten zur Feſtnahme zweier Perſonen, von denen eine bereits die Tat eingeſtanden haben ſoll. Beide Verhafteten wurden dem Gerichts— gefängnis in Köln zugeführt. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(uuf dem Wege zur Arbeit totgefahren.) Vormittags kurz vor 7 Uhr wurde in der Bruchwieſerſtraße in der Nähe des ſtädtiſchen Schlacht- hofes die 36 Jahre alte Ehefrau Alma Pletſcher von Frieſenheim überfahren und getötet. Die Verunglückte war auf der Fahrt mit einem Kinderwagen, in dem ſie ihr 5 Jahre altes Bübchen ſitzen hatte, zu Putzarbeiten nach der Gartenſtadt. In gleicher Richtung ſuhr auch das Auto, von dem die Frau überfahren wurde. Ludwigshafen.(Ein Rohling.) Ein Mannheimer Ein edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. Copyright by Greiner& Comp. Berlin Wᷣy 30. Nachdruck verboten. 1. Fortſetzung. „Eine Erzieherin für Tisza und Irma, deinen Neffen und deine Nichte, ganz Tarnova und Umgegend ſpricht davon.“ „Und warum dies?“ „Es iſt eine Deutſche, aus Leipzig glaube ich. Hat dir deine Mutter wirklich nichts davon geſchrieben?“ „Eine Erzieherin! Auch ein wichtiger Gegenſtand, um mir es mitzuteilen,“ ſagte Geza mit leichtfertigem, ge⸗ ringſchätzendem Ausdruck. „Seit wann biſt du ſo wähleriſch?“ meinte Endre neckend.„Wenn ſie jung und hübſch iſt, wird ſie dir gewiß nicht ſo unwichtig ſein.“ „Jung und hübſch, das iſt es eben!“ riefen die an⸗ deren Herren im Chore lachend.„Der Herr Rittmeiſter weiß es zu gut, daß die Frau Mama keine Junge und Hübſche ins Schloß nehmen wird, da iſt ihr der Regi⸗ meutsort des Herrn Grafen doch noch zu nah, obwohl die Entfernung ſo und ſo viele Dutzende von Meilen beträgt.“ „Wer weiß, was für ein altes ausgedientes Exemplar es ſein wird,“ meinte einer. „Mit ausgedöcrter Taille und welken Lippen.“ „Verſchonen Sie mich mit einer weiteren Schilderung,“ ſagte Graf Geza halb lachend, halb geärgert,„mag häß⸗ liche Weibsbilder ſelbſt nicht, wenn ſie nur gemalt ſind... Wo aber der verfluchte Kellner bleibt.— He, Julko! Das Donnerwetter!“ Julko erſchien Er war in der Stube, bevor noch der ganze harte Satz ausgeſprochen war. Er trug ein großes Brett, auf dem Flaſchen, Gläſer und auch eine aſſe Tee ſich befanden. Je näher er dem Tiſch kam, deſto unſicherer wurden die Bewegungen des kleinen Mannes, denn er ſah die blitzenden Augen des Rittmeiſters auf 1 gerichtet. Und richtig, als er vor dem Tiſche kam das Ganze eine bedenkliche Schwankung ſtand, Flaſchen und Gläſer wurden gerettet, die Zunächſtſitzen⸗ den griffen danach, aber die Teekanne ſtürzte um und der heiße Inhalt ergoß ſich auf die Uniform des Ritt- meiſters. Das erſte, was der Kellner als Entgelt erhielt, war eine flammende Ohrfeige. „Tölpel,“ rief der zornige Offizier aufſpringend, und holte zu einer zweiten, gewaltigeren aus.—„Wer hat Tee beſtellt?“ „Die fremde Dame dort,“ ſagte der unglückliche Kell⸗ ner, und wies zitternd nach dem andern Ende des Zimmers. Graf Cillagi wandte ſich um. Die Dame hatte den Schleier zurückgeſchlagen, denn es war ſehr heiß im Zim⸗ mer, aber die Hand, die das Haupt ſtützte, beſchattete ſo das Antlitz, daß kein Zug zu unterſcheiden war. „Wer iſt die Dame?“ fragte er Palſy mit halbleiſer Stimme. Dieſer wußte es ebenſowenig, wie die anderen Herren. Sie war bald nach ihnen eingetreten, ſtill und teil⸗ nahmslos bis jetzt auf ihrem Platz verharrend, ohne nur ihren Kopf umzuwenden. „Sie iſt gewiß recht häßlich,“ meinte Graf Geza in deutſcher Sprache und ſo laut, daß es die Fremde be. wiß hörte.„Schöne Frauen zeigen gerne ihr Geſicht, be⸗ ſonders, wenn ſich eine ſo günſtige Gelegenheit, wie hier, darbietet!—... Endre, auf eine glückliche Heimkehr,“ rief er dann, goß die Gläſer voll und ſtieß mit dem Freunde und den andern an.„Und jetzt, Kameraden, was gibt es Neues?“ fragte er weiter, die Beine weit von ſich ſtreckend und ſich mit einer Hand auf ſein Wehr⸗ gehänge ſtützend,„ich war ein volles Jahr nicht zu Hauſe und da wird doch was Neues paſſiert ſein.“ „Neues?“ meinte einer der Offiziere.„Die ganze Gegend iſt ſo langweilig, daß nicht einmal ein Stein vom andern gerückt wird.“ g „Was verſtehſt du unter Neues?“ verſetzte ein anderer. „Geboren werden, ein Weib nehmen und ſterben! Das paſſiert hier wie überall. Von den gewaltigen Strömun⸗ gen wiſſen wir bei uns in der Karpathengegend ſehr enig. „Pho, nicht ſo abſprechend,“ ſagte Endre,„wir haben in den Gliedern, oder war die Verbeugun er machte, genug, das unheilverkündende Klirren ließ ſich hören, und als er vor ihr ſtand, ergoß ſich der Aber auf die Erde, und die 0 zu retten. 1 nen, dte alterdings durch Verſicherung gedeat ſind. ö Ein Feuerwehrmann verbrannt. Mit zwei Kameraden war der 24jährige Berufs feuer⸗ wehrmann Schlecht in das brennende Lagergebäude vor⸗ gegangen. Trotz der Ausrüſtung mit Rauchhelmen wurden die drei Leute bewußtlos. Während es gelang, zwei ve. letzt auf dem brennenden Haufe zu bergen, lam Schlecht in den Flammen um. Der Fall iſt umſo tragiſcher, als Schlecht als ein ſehr tüchtiger Feuerwehrmann geſchildert wird, der die Abſicht hatte, ſich in der nächſten Zeit zu verheiraten. Großfeuer in Mannheim. Mannheim, 15. Nov. In den frühen Morgenſtun⸗ den des Donnerstag brach in dem Altmaterialienmagazin der Firma Zwickler im Quadrat G7 ein Brand aus, der ſich raſch zum Großfzuer auswuchs, nachdem das Gehäude bis zum Dach mit leicht brennbaren Altmate⸗ rialien angefüllt war. Die Bekämpfung des Brandes geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, weil die Feuerwehr nur ſehr ſchwer an den Brandherd herankommen konnte. Gleich⸗ wohl gelang es der mit 5 Strahlrohren arbeitenden Berufsfeuerwehr das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchrän⸗ ken, ſo daß die Nachbarhäuſer nicht geräumt zu werden brauchten. Der ſehr beträchtliche Schaden iſt durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. Bedauerlicherweiſe verunglückten bei den Löſcharbeiten drei Feuerwehrleute, doch ſind die Verletzun⸗ gen nicht ſchwerer Natur. aller Welt. Spenglergeytiſe, der an einem Neubau in der Wittels⸗ bacherſtraße beſchäftigt iſt, warf einem bei ihm arbeitenden 15jährigen Lehrling aus geringfügiger Urſache ein Brett⸗ ſtück an den Kopf, ſodaß der Junge ſo erhebliche Verletzun⸗ gen erlitt, daß wahrſcheinlich die Sehkraft des Auges ge⸗ fährdet ſein dürfte. Speyer.(Vom eigenen Fuhrwerk über⸗ fahren.) Der 46 Jahre alte Landwirt Konrad Nieſer in Waldſee wurde von einem fremden Auto in ſchwer verletztem Zuſtande in das Speyerer Vinzentius⸗Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Wie feſtgeſtellt werden konnte, wurde Nieſer auf der Landſtraße nach Speyer in der Nähe des Mutterſtadter Bahnhofes von ſeinem eigenen Fuhr⸗ werk überfahren. Der Unglücksfall ereignete ſich durch plötzliches Scheuen der Pferde. Nieſer führte dieſe am Zügel und wurde dabei zu Roden ageriſſen. Aus Heſſen. Wieder ein Beſatzungszwiſchenfall. Mainz, 15. Nov. Die„Darmſtädter Zeitung“, das amtliche Organ der heſſiſchen Regierung, berichtet von einem neuen Verbrechen eines franzöſiſchen Soldaten in Mainz⸗Mombach. Danach iſt ein zwölfjähriges Mädchen, das beim Spielen einem franzöſiſchen Soldaten zu nahe kam, von dieſem zu Boden geworfen, mit dem Meſſer bedroht und zu vergewaltigen verſucht worden. Dem Mädchen gelang es, ſich zu befreien. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden. 5 Darmſtadt.(Eine Vappenfabrik niederge⸗ Milcles Abführmittel Ne Sehweizerpillen ener n 70 0 17 IN AlEN Apo rz Re E-. Nd* hier ſelten Gewitter, wenn es aber losſtürzt, ſo wütet es verderblicher, als in jeder andern Gegend, ſo iſt es mit der Leidenſchaft, wenn ſie einſchlägt. Ich weiß eine Neuig⸗ keit, Geza, die dich intereſſieren wird: Baron Nadasdy hat ſich verlobt.“ „So, mit wem denn?“. „Mit einem bürgerlichen Mäbchen,“ ſagte Endre ruhig. Da ſprang Geza auf und ſtieß ſo heftig ein Glas zurück, daß es an ein anderes anſchlug und in tauſend Stücke zerſplitterte. 5 „Nadasdy, iſt er von Sinnen?!...“ 35 „Verliebt iſt er, Geza, und das kommt wohl auf eins heraus,“ meinte Major Palſy lachend.„Du brauchſt nicht 1 außer dir zu ſein,“ fuhr er dann fort.„Es iſt nicht das erſte Beiſpiel, daß ein gemeines Reis auf einen micht, Stamm geſetzt wird, beſonders in unſerer Gegend nicht.“ Um ſo mehr muß man ſich dagegen wehren.“ „Das kommt nur daher, weil ſich der Adel nicht mehr 15 iſoliert hält, wie in alter Zeit,“ unterbrach ihn. ver⸗ ajor.„Man muß micht in bürgerlichen Kreiſen kehren, wenn man davor geſchützt ſein ſoll.“ „Wie kommt das dazu?“ rief der Rittmeiſter in ſeiner rohen, rückſichtsloſen Weiſe.„Zum 1 Spielen und Trinken iſt mir jede und jeder gut; e Bürgerlichen meinen Freund nennen oder einer Bürger⸗ lichen meinen Namen geben ſollte, eher würde ich mir eine Kugel durch den e ich aber einen opf jagen!“ b ect A a Auf dem Geſichte der Dame beim Fenſter lag ein eigentümlicher Ausdruck; halb Abſcheu, halb Entrüſtung; denn da die Unterhaltung laut und in deutſcher Sprache geführt wurde, verſtand ſie jedes Wort. Jetzt erſchien Julko mit einem friſchen Aufguß des o 11 6 erwarteten Tees. Aber war es, daß ihn 5 nblick verwirrte, oder lag ihm der Schreck noch ti 1 r zu tief, die cute ſprang auf, ihre Gortſetung folgt) g Arb Gästespiel: Viernheim l. Turn-Verein 1846 Mannheim l. Spielbeginn 3 Uhr Wer Zeuge eines interessanten Kampfes sein will, versäume den Gang zum D. J. K.-Sportplatz nicht. gegen vrannt.) In der Nacht zwiſchen 2 und 3 Uhr entſtand in der Tempelſchen Pappenfabrik zwiſchen Babenhauſen und Sickenhofen ein Großfeuer, dem das Wohnhaus und der Mühlenbetrieb zum Opfer fielen. Die Brandurſache ſoll Kurzſchluß ſein. Das Feuer griff ſchnell um ſich, jedoch konnten das Vieh und einige Einrichtungsgegen⸗ ſtände gerettet werden. Der Schaden iſt bedeutend. Die Fabrikanlagen ſind durch Verſicherung gedeckt. Offenbach.(Verbrechen am keimenden Le⸗ ben.) Im Offenbacher Stadtkrankenhaus ſtarb eine 19⸗ jährige Arbeiterin aus Offenbach an den Folgen eines verbotenen Eingriffs. Der Täter, der gegen Bezahlung dieſen unerlaubten Eingriff vornahm, iſt in Frankfurt als ein gewiſſer Heil, in der Ludwigſtraße wohnhaft, ermittelt und feſtgenommen worden. Er iſt bereits we— gen derartiger Verbrechen erheblich vorbeſtraft. 4 Lindenfels.(Ein neues heſſiſches Mineral⸗ bad.) Im Luftkurort Lindenfels wurde eine gashal⸗ tige ſtarke Mineralwaſſerquelle in dem Schiefergeſtein ſüdlich der Bismarckwarte(nördlich von Lindenfels ge⸗ legen) entdeckt. Dies dürfte Lindenfels erneut ſtarke An⸗ zugskraft verleihen. ö Bingen.(Schaffung eines Weinmuſeums in Heſſen.) Nach einer dem hieſigen Verkehrs⸗ und Verſchönerungsvereins zugegangenen Mitteilung des Heſ⸗ ſiſchen Weinbau⸗Verbandes ſind die Arbeiten des vor⸗ bereitenden Ausſchuſſes für das Weinmuſeum ſoweit ge⸗ fördert, daß Ende November eine Sitzung der an den Wein⸗Muſeum intereſſierten Städte ſtattfinden wird. Ober⸗Ingelheim.(Die beiden Ingelheim.) Auf der Tagesordnung der letzten Gemeinderatsſitzung ſtand der von der heſſiſchen Regierung eingeleitete Antrag der Vereinigung der beiden Ingelheim. Nachdem nunmehr auch Nieder-Ingelheim bereit iſt, bezüglich einer Vereini⸗ gung zu verhandeln, will auch die Nachbargemeinde Frei⸗Weinheim einem Zuſammenſchluß beitreten. Nach ein⸗ ehender Schilderung der Notwendigkeit des Zuſammen⸗ ſchluſſes wurde einſtimmig beſchloſſen, unter Leitung des Miniſteriums zwecks Vereinigung der drei Gemeinden in Verhandlungen einzutreten. Worms.(Oxydgaſe im Schulzimmer.) Im alten Schulhaus in Leiſelheim, in dem die Kinder der erſten und zweiten Klaſſe untergebracht ſind, war das Abzugsrohr des Ofens verrußt, ſo daß ſich. Orydgaſe im Klaſſenzimmer anſammelten. Mehrere Kinder wur⸗ den während des Unterrichts bewußtlos und mußten nach Hauſe transvortiert werden. Anerſha RNüſtungsſchraube ohne Ende. Amerika veranlaßt neues Wettrüſten. D Tokio, 15. November. Die Nachrichten über das neue amerikaniſche Flotten⸗ bauprogramm haben große Beſtürzung hervorgerufen. Man erklärt in japaniſchen amtlichen Kreiſen, daß der Bau von fünfzetzn neuen Kreuzern und eines Flugzeug⸗ mutterſchiffes direkt einen Verſtoß gegen das alte Wa— ſhingtoner Ablommen darſtelle. Die japaniſche Preſſe weiſt darauf hin, daß auf Grund des ameritaniſchen Panzerkreuzer-Bauprogramms auch andere Länder, wie Frankreich, Japan und England gezwungen ſein würden, ihre Flotten zu vergrößern. Beſondets werde man Wert darauf legen, Panzerkreuzer von minveſtens 10000 Tonnen zu bauen. Auch würden große U-Boote gebaut werden, wie ſie beſonders bei der engliſchen und franzöſiſchen Marine in Gebrauch ſeien. Nach dem Flottenbauprogramm Amerikas könne und dürf, von einer Serahrüſtungskonferenz keine Rede mehr ſein, da eine ſolche Konferenz heute keine Ausſichten mehr babe. N 22 ee Börſe un Amtliche Notierungen vom 15. November. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H London 20,332— 20,372; Newyork 4,1940— 4,2020; Amſterdam 168,27— 168,61; Brüſſel 58,265— 58, 385: Danzig 81,29— 81,45; Italien 21,97— 22,01; Jugo⸗ ſlawien 7,369— 7,383: Kopenhagen 111,77— 114,99 Liſſabon 18,88— 18,92; Oslo 111,74— 111,96; Paris 16,37— 16,41: Prag 12,427— 12,447; Schweiz 80,725 80,885; Spanien 67,57— 67,71; Stockholm 112,09— 112,31: Wien 58,92— 59,04. 5 Berliner Efſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 283,50; Comm.⸗ und Privatbank 187; Darmſt.⸗ und Nationalbank 290; Deutſche Bank 168,75; Diskonto⸗ Komm. 163; Dresdner Bank 169; Hapag 149,50; Nordd. Lloyd 1425; Allg. Elektrizitätsgeſellſchaft 188,625; Daim⸗ ler⸗Benz 93; Linoleumwerke 319; J. G. Farbeninduſtrie 254,25 Geſ. für elektr. Untern. 273,25: Th. Goldſchmidt 98,75; Karſtadt 241; Phönix 92,75; Polyphonwerke 489; Ahein. Braunkohlen und Brikett 273,75; Rhein. Elektrizi⸗ dh, 160,75 Rhein. Stahl 135,75, Schultheiß⸗Patzenhoſer 322; L. Tietz 289 Ver. Glanzſtoffe Elberfeld 589: Ver. Stahl 95,125; Zellſtoff Waldhof 276,25. 8 Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in e pro Pfund 157 f und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 7; Wirſing 12 bis 15, Weißkraut 10 bis 15; Rotkraut 15 bis 18; Blumen⸗ kohl, Stück 20 bis 100; Karotten, Büſchel 12 bis 15: Gelbe Rüben 12 bis 18; Rote Rüben 15 bis 18; Weiß⸗ rüben 12 bis 15; Spinat 12 bis 15; Zwiebeln 14 bis 16: Endivienſalat, Stück 10 bis 25; Feldſalat 80 bie 120; Kohl⸗ raben, Stück 10 bis 15, Tomaten 30 bis 70; Rettiche, Stück 10 bis 15; Meerrettich, Stück 20 bis 80; Aepfel 20 bis 50; Birnen 18 bis 45, Trauben 50 bis 80; Stein⸗ bilze 100: Grünreisker a0 bis 40, Müffe 30 bis 70: Schläuchen Waſſer auf den maſenven av. Erst baboure gelang es, den Kranken zu überwältigen. Heſſiſcher Finauzausſchuß. Darmſtadt, 15. Nov. Der Finanzausſchuß des heſ⸗ ſiſchen Landtages behandelte das Steuervoraus⸗ zahlungsgeſetz für das Rechnungsjahr 1929. In der allgemeinen Ausſprache verfiel ein Bauernbund⸗ antrag der Ablehnung, der verlangte, für die Erhebung und Veranlagung der Grundſteuer ab 1. April die Ein⸗ heitswerte auf Grund der Reichsumlage zugrunde zu legen. Die Regierung erklärte ſich aus techniſchen Grün⸗ den außerſtande, dem Antrag nachzukommen. In der Einzelberatung wurden nach unweſentlichen Aenderungen die Artikel 1 bis 9 des Steuervorauszahlungsgeſetzes gegen zwei Stimmen angenommen. Zu Artikel 6 fand ein An⸗ trag Annahme, der beſagt, daß, wenn ein Steuerpflich⸗ tiger glaubhaft macht, daß der bei der endgültigen Ver⸗ anlagung der Gewerbeſteuer 1929 vorausſichtlich feſtzu⸗ ſetzende Jahresſteuerertrag um mehr als 60 Reichsmark, oder um mehr als ein Fünftel hinter der Steuervoraus⸗ zahlungsſchuld zurückbleiben wird, ihm der auf die einzelnen Verauszahlungsraten entfallende Unterſchieds⸗ betrag auf Antrag zu ſtunden iſt. Der Ausſchuß be⸗ handelte dann einige Anträge, die beſonders das Son⸗ dergebäudeſteuergeſetz betreffen. Hierbei wurde ein Zentrumsantrag angenommen, der die durch ein Ur⸗ teil des Provinzialgerichtshofes aufgehobenen Steuer⸗ erleichterungen für beſtimmte Einfamilienhäuſer wieder einführen will. — Die Aufwertung der Stadt⸗Schuldverſchreibungen im Heſſen. Der heſſiſche Verwaltungs⸗Gerichtshof in Darm⸗ ſtadt hat beſchloſſen, daß die Aufwertung der Stadt⸗ Schuldverſchreibungen wie folgt geregelt wird: für Darm⸗ ſtadt 17,5, für Mainz 15, für Offenbach 12 Prozent. — Genehmigte Lotterien in Heſſen. Der Miniſter des Innern hat geſtattet: Im Wege des Loſeaustauſchverfah⸗ rens: Geldlotterie zu Gunſten der Wiederherſtellung des Münſters zu Breiſach, Vertriebsgebiet der Loſe Volksſtaat Heſſen, Ziehungstermin 21. Februar 1929; Geldlotterie zugunſten der Münchener Milchſpende„Mutter und Kind in Not“, Vertriebsgebiet der Losbrieſe Volksſtaat Heſ⸗ ſen, Vertriebszeit 2. Januar bis 15. März 1929; Geld⸗ lotterie zugunſten der Wiederherſtellung der Herrgotts⸗ kirche in Creglingen, Vertriebsgebiet der Loſe Volksſtaat Heſſen. Ziehunastermin 21. Dezember 1928. 2 neues Wettrüſten. Von der Reichsbahn. Günſtiger Geſchäſtsgang im September 1928. Die Lage der deutſchen Reichsbahn. 0 Berlin, 15. November. Nach dem nun vorliegenden Geſchäftsbericht der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft vom Oktober 1928 be⸗ liefen ſich die Einnahmen im September auf insgeſamt 469 960000 Mark, die ſich wie folgt zuſammenſetzen: Perſonen- und Gepäckverkehr 135 034000 Mark Güterverkehr 292 500 000 Mark Sonſtige Einnahmen 42 426 000 Mark Dieſen Einnahmen ſtehen im September Ausgaben von 449 694000 Mark gegenüber, die ſich aus der Zuſammen— ziehung von 318 619000 Mark für Betrieb und Unterhaltung, 60 609 000 Mark für Erneuerung der Eiſenbahnanlagen, 45 137000 Mark für den Dienſt der Reparationsſchuld— verſchreibungen, 9 630000 Mark für geſetzmäßige Tilgung, 15 699000 Mark für feſte Laſten ergeben. ee 1 een e Handel. Kaſtanien 25 bis 30; Süßrahmbutter 220 bis 260: Land- butter 200 bis 210; Weißer Käſe 50 bis 55: Eier, Stück 11 bis 22; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1700: Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 150: Rindfleiſch 110: Kuhfleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweine— fleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 72: Rehragout 100; Reh— bug 150: Rehrücken und-Keule 250: Feldhaſenbraten 160; Feldhaſenragout 120: Faſanen, Stück 350 bis 600; Feldhühner, Stück 150 bis 250. Mannheimer Produktenbörſe. Während in Holland und in England ſehr große Abſchlüſſe in La Plata-Weizen etätigt worden ſein ſollen, bleibt man hier zurückhaltend. er Markt verkehrte in ruhiger Haltung. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. mit 23,75; ausl. mit 26 bis 28; Roggen, inl. mit 22,75: Hafer, inl. mit 23 bis 23,75: ausl. mit 23,50 bis 24; Braugerſte mit 25 bis 26; pfälziſche Gerſte mit 26 bis 26,75; Futtergerſte mit 20 bis 20,50; Mais mit Sack mit 22,75; Weizenmehl, Spez. Null mit 34,25; Roggenmehl mit 29,50 bis 32; Weizen⸗ kleie mit 13,50 und Biertreber mit Sack mit 19,75 bis 20,50; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, waggon— frei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag betrug der Auftrieb: 108 Kälber, 7 Schafe, 165 Schweine, 547 Ferkel und Läufer, 7 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 A en Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 70 bis 72, 64 bis 68, 56 bis 62,—; 19105 44 bis 46; Schweine—,—, 77 bis 78, 76 bis 77, 72 bis 74, 69 bis 71,—; Ferkel bis 4 Wochen alt 12 bis 18, über 4 Wochen alt 20 bis 28; Läufer 30 bis 36 Rm. pro Stück; Ziegen 10 bis 24.— Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig; mit Fer⸗ keln mittelmäßig. Lokale Nachrichten » Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 20. November abends 8 Uhr, mit folgender Tagesordnung: 1. Antrag der Gemeinde Viernheim auf Enteignung von Gelände der P. Ehatt 1. Erben zur Durchführung des Ortsbauplans.— 2. Heranziehung der Gemeinde Viern⸗ heim zur Grundſteuer bezügl. der Allmendgrundſtücke ſo⸗ wie der Rezeßholznutzungen.— 3. Erhebung von Straßenbaukoſten; hier Einſprüche gegen dieſelbe.— 4. Tränke am Zeppenweg; hier Einbau eines Sicker⸗ brunnens.— 5. Lockerung der Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft. 6. Antrag der Wohnungskommiſſton um zwangs⸗ weiſe Exmittierung des Joh. Gerhard, Math. Dewald 5. Wtw., Franz Martin 11. und Georg Lindner.— 7. Unterhaltung des Faſelviehes; hier Ankauf von Stroh. — 8. Kreditvermittelung der Gemeinde; hier Maß⸗ nahmen gegen läſſige Zinszahler. Der diesjährige Nähmaſchinen⸗Stick⸗ und Stopf⸗Kurſus des Nähmaſchinengeſchäftes Gg. Wunder 6. am Staatsbahnhof, beginnt am Mittwoch, den 21. ds. Mts. Aus dem Lehrprogramm: Sämtliche Arbeit wie: Bunt⸗ und Weißſtickereien, Hohlſöume Filet, Feſton, Loch⸗ ſtickereien Tennerifa, Durchbrucharbeiten Rechelten, Woll⸗ ſtickereien, ſümtliche Gabel und Wollarbeiten Kleider⸗ Wäſche⸗ und Strumpfſtopfen. Die in dem Kurſus angefertigten Arbeiten eignen ſich beſonders als Weihnachtsgeſchenke. Näheres ſiehe Inſerat. » Maunheimer Künſtlertheater„Apollo“. In der heutigen Premiere des Herrnfeld⸗Theaters, Berlin, „Wer tſt der Vater?“ find beſchäftigt, die Damen: Ilſe Burg, Elſe Burghoff, Charlotte Kolle, Grete Dierkes, Friedel Fredz, Irmgard Stange, die Herren; Anton Herrnfeld, Rudolf Bergl, Paul Hern, Eduard Büſing, Otto Freiſe, Georg Paulſen, Robert Scholz, Julius Unruh, Karl Zänker. Beginn: 8 ½ Uhr. ſſaafeaadaaaaaaaraaageagaagangaggagen a Nachkirchweihe! Am nächſten Sonntag wird noch allerhand los ſein. Wo das ſein wird, werden die Leſer aus der morigen Samſtags- Nummer erſehen. Wir bitten um frühzeitige Aufgabe der Inſerate. Viernheimer Anzeiger. mum Bekanntmachung. Betr.: Ausſtellung von Legitimationskarten für das Jahr 1929. Auf Grund der§8 44, 44 a der Gewerbeordnung fordern wir alle diejenigen Perſonen, die im Jahre 1929 eine Legitimationskarte benötigen, auf, alsbald Antrag auf Ausſtellung bei uns, Zimmer Nr. 17 zu ſtellen. Ein unabgeſtempeltes Lichtbild aus neueſter Zeit iſt gleichzei⸗ tig vozulegen. Perſonen, die nach dem 1. Januar 1929 ohne Le⸗ gitimationskarte betroffen werden, haben Strafen zu gewärtigen. Betr.: Ausſtellung von Wandergewerbeſcheine für das Jahr 1929. Die Wandergewerbetreibenden werden hiermit zwecks Erneuerung ihres Wandergewerbeſcheines für das Jahr 1929 aufgefordert, Antrag hierzu alsbald bei uns, Zim⸗ mer Nr. 17 zu ſtellen. Ein unabgeſtempeltes Lichtbild aus neueſter Zeit iſt gleichzeitig vorzulegen. Diejenigen Perſonen, die ah 1. Januar 1929 bei der Ausübung des Wandergewerbes ohne Wandergewer⸗ beſchein betroffen werden, haben Strafen zu gewärtigen. Viernheim, den 16. November 1928. Heſſiſches Polizeiamt 1367 i 40õ 0 ü e ereg e Fdst am“ Aus bisher noch nicht ganz geklärter Urſache, aber wahrſcheinlich durch Fahrläſſigkeit eines Gaſtes, brach in dem erſt kürzlich neu eröffneten Tanzpalaſt„Frascati“ am Kurfürſtendamm, Feuer aus. Hinter dem Konzer tpodium Fat eine Stichflamme empor. Die Muſiker rafften ihre nſtrumente zufammen und brachten ſich in Sicherheit. Die ſte mußten, ihre Garderobe im Stich laſſend, anweſenden ne auf die Straße ſtürzen.