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Dr. Andre Mercier von der Univerſität Lauſanne hat beim Völkerbund Anklage gegen den König Tafari Makonnen von Abeſſinien erhoben, weil dieſer einen Arzt aus dem Gefolge der Kaiſerin Sauditu beſtochen haben ſoll, damit er den legitimen Thronfolger Lidj Jaſſu mit Gift beſeitige. Dieſe Anklage kann natürlich nur eine For⸗ malität bedeuten, denn der Völkerbund iſt nicht eine In⸗ ſtanz zur ſtrafrechtlichen Aburteilung fremder Herrſcher. Aber die Anklage wirft doch ein ſehr bezeichnendes Licht auf die innerpolitiſchen Zuſtände Abeſſiniens, die in ihrer ganzen Beſonderheit durchaus zu der erhobenen Anklage paſſen. Denn genau geſehen iſt Ras Tafari nichts an⸗ deres, als ein Ufurpator, der widerrechtlich ſich des Theo⸗ nes bemächtigt hat, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß derartige Gewaltpolitik zwiſchen den Mitgliedern der Familie der„Nachfolger Salomons“, der Könige der Könige und wie ſonſt noch ihre erlauchten Titel uten, etwas durchaus Gebräuchliches iſt. Immerhin müßten für Nas Tafari deswegen andere, als die bisher in Abeſ⸗ ſinien üblichen mittelalterlichen Grundſätze gelten, weil er ja ein ausgeſprochen moderner Herrſcher ſein will und auf ſeiner Europareiſe 1924 mit großem Intereſſe und erſtändnis europäiſche Kultur ſtudiert hat. Aber s ſcheint nicht ſo leicht, ſich von jahrtauſende alten Gepflo⸗ genheiten zu emanzipieren. Außerdem zwingt ihn die Ge⸗ ſchichte ſeiner Thronbeſteigung zu neuen Gewalttaten und endlich iſt er offenbar nicht der Mann, wie der letzte Kai⸗ ſer Abeſſiniens, der großmächtige Menelik, um auf, In⸗ trigen verzichten und ſein Geſchick einzig und allein auf die Entscheidung der Waffen ſtellen zu können. Der letzte Wille Meneliks beſtellte im Jahre 1908 ſeinen zwölfjährigen Enkel Lidi Jaſſu, den Sohn der verſtorbenen Tochter Menelik⸗ und des lein berechtigten Erben. Zu ſeinem Vormund wurde Ras Taſſana, ein anderer abeſſiniſcher Fürſt, beſtellt, der den jungen Thronfolger im beſten Sinne erzog, jedoch auch hald dem Gift ehrgeiziger Höflinge erlag, die den iungen Kronprinzen unter ihren Einfluß bekommen wollten. Nach Kriegsende exreichte Ras Tafari. Schwager und Jugend⸗ freund Lidi Jaſſus, bis dahin Fürſt von Harar, ſein ſeit dem Jahre 1916 erſtrebtes Ziel, die Regierung zu uſur⸗ pieren. Durch geſchickt organiſierte Aufſtände und Revofu⸗ lionen zerbrach er die Macht des Jaſſus und konnte ihn 1921 durch Verrat geſangennehmen. Damit war erſt Ras Tafaris Aktion geſichert und er konnte ſich wirklich als König von Abeſſinien betrachten, als welchen er ſich bei Ausbruch der Schein revolution gegen Lidj Jaſſu am 28. September 1916 proklamiert hatte, in dem er des Scheias halber Sauditu, Meneliks letzte überlebende Tochter zur Kaiſerin und ſich nur zum Regenten und Thronfolger proklgmiert hatte. Wie ſchon angedeutet, iſt Ras Tafari kein Herrſcher von außergewöhnlicher Kraft und Aeberlegenheit, ſo iſt 4s verſtändlich, daß ihn die Anaſt vor einem Wieder if⸗ leben der alten abeſſiniſchen Methoden zur Beſeitigung mißliebiger Herrſcher quält, zumal Lidf Jaſſu in ehren— voller Gefangenſchaft bei dem Ras Kaſſa von Salali lebt, der ihn viel weniger gefangen hält, als ihn mit al⸗ len nur denkbaren Mitteln vor den Nachſtellungen des ein⸗ zigen Mannes zu ſchützen verſucht, der ein Intereſſe daran haben könnte, dieſen legitimen und übrigens durchaus mürdigen Erben der Macht Kaiſer Meneliks aus der Welt zu ſchaffen. Dieſer Mann iſt Ras Tafari und die Anklage des Dr. Andre Mercier läßt darauf ſchließen, daß es Tafari beinghe doch geglückt wäre, einen Verräter zu finden, der bereit geweſen wäre, Lidj Jaſſu das töd⸗ liche Gift einzuflößen. 15„Den Mächten auf dem Thron Abeſſiniens entſprechen 55 im Lande herrſchenden Mächte: es ſind die Geſpenſter 85 Aufruhrs, der Rebellion und des Ungehorſams. Im Effekt ſtehen ſich in Ras Tafari und den ewig gegen ihn aufſaſſigen durchaus mächtigen und einflußreichen Fürſten des Landes zwei hochpoltiſch orientierte Faktoren Klafſeuber. Es iſt bekannt, daß Ras Tafari ausgeſprochen diolienfreundlich prientiert iſt. Weniger bekannt iſt, daß ie ie Fürſten, als deren ideellen Mittelpunkt man Lidi 10 oder doch die durch ihn repräſentierten ruhmreichen Traditionen anſehen kann, unter franzöſiſchem Fanfluß ſtehen. Man 150 alſo, daß 1 jenen abſur⸗ en und faſt mittelalterlichen Verhä tniſſen Dinge der höchſten Politit ſtecken oder mindeſtens eines Tages hin⸗ ter ihnen hervortreten könnten. Auf keinen Fall ift man vor Ueberraſchungen ſicher, zeigt ſich 927 der urpator nicht anders als im Panzerauto mit bewaffleter Es⸗ korte in ſeiner de en adt, ſtanden doch ſelbſt bei den drogen Parade, ie er anläßlich des Beſuchs des Herzogs Wer weiß ob nicht auch an ihm ehre vor ſeinem Zelt. a* i f eine Kg d d„Sti wle ö 6 ů—ů 1 1 alte äthiopiſche Geſet erfüllt:„Ekfth, ie d ietö Ras Michgel von Wolo zu ſeinem al⸗ aſchinen⸗ an der ſich eimer Viernheimer Tageblatt Mittwoch den Ein ſelten wiederkehrendes Schauſpiel! Die Angſt vor der deutſchen Konkurrenz. Lieber Beibehaltung des Dawesplanes. London, 27. November. In den Preſſefeldzug um die Einſetzung des Sach⸗ verſtändigenkomitees für die Endregelung der deutſchen Reparationsverpflichtungen ift eine neue Note hinein⸗ getragen worden. Die von franzöſiſcher Seite aufgeſtellte Theſe, 122 510 0 Lage jeder Neuabmachung vorzuziehen ſei, iſt auch von engliſcher Seite auf i worden. e Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morni 1 5 r e„Mornin Poſt“ erklärt, daß, während unter dem gegenwärtigen Abkommen ein direkter Kontakt zwiſchen der deutſchen Re⸗ Nen und den Regierungen der Alliierten beſtehe, jede Neuregelung dazu führen würde, daß die Reparationsbonds über die ganze Welt ver⸗ 5 15 ſtreut würden und, mi usnahme vielleicht einiger großer amerikani⸗ ſcher und europäiſcher Anteilbeſitzer, jeder Einfluß auf den Schuldnerſtaat verloren gehen würde. Die größte g aber mißt der Korreſpondent dem Umſtande El, daß Deutſchland unter jeder Neuregelung gezwungen wäre, ſeine Exporte zu erhöhen. Das natürliche Intereſſe der Anteilbeſitzer der Repara— kionsobligationen würde darin liegen, einer möglichſt gro— ßen Ausdehnung des Exportes die Wege zu ebnen, mit anderen Worten, die deulſche Induſtrie würde im ſtärke⸗ ren Maße als bisher an den internationalen Märkten in die Erſcheinung treten und würde dabei in erſter Linie die engliſche Induſtrie treffen. Im Zuſammenhang damit wird bereits a das Beiſpiel Südafrikas angeführt, wo es der deutſchen Induſtrie gelungen ſei, wichtige Aufträge zu bekommen. Aehnliche Bedenken vertreten die„Evening Standard“ in einem Leitartikel, der lei der Feſtſtellung ſchließt, daß es nur zu wahrſcheinlich ei, daß Deutſchland durch Neuregelung der Reparations⸗ frage auf Koſten der bereits ſchwer betroffenen bri⸗ 5 tiſchen Induſtrie blühen würde. Der Leitgedanke aller dieſer Ausführungen iſt offenbar der, zunächſt den Dawesplan in ſeiner gegenwärtigen Form weiter beſtehen zu laſſen. Auf dieſe Weiſe würde ein dreifaches Ziel erreicht: 1. Der Aufbau der engliſchen Induſtrie mit deutſchem Reparationsgeld, 2. Wiebereinführung einer beträchtlichen deutſchen Aus⸗ laudsſchuld durch die Notwendigkeit der Aufnahme weiterer Anleihen für Durchführung der Dawes zah⸗ lungen und 3. Beibehaltung der gegenwärtigen weitgehenden poli⸗ tiſchen Kontrolle Deutſchlands, wenigſtens noch für eine Uebergangszeit bis zur Durchführung ver eigenen induſtriellen Reorganiſationen. Wirtſchaftliche Zukunft des Saargebietes. Franzöſiſches Intereſſe an ſeiner Ausbeutung. * Sgarbrücken, 27. November. In der Cooperative de la production francaiſe, der ſämtliche Großinduſtriellen Frankreichs angehören, fand dieſer Tage ein Meinungsaustauſch zwiſchen maßgebenden Perſönlichkeiten ſtatt, der hauptſächlich der Frage der finanziellen Intereſſen Frankreichs im Saargebiet gewid⸗ met war. Es iſt beabſichtigt, diejenigen Intereſſengruppen eng zuſammenzuſchließen, die ſich bei der Eingliederung des Saargebietes in das franzöſiſche Zollgebiet eine günſtige Stellung zu ſichern vermo ten. Es beſteht die Abſicht, den in Frage kommenden Regiexungsſtellen, hauptſächlich dem Handels⸗ miniſterium, eine Denkſchrift zu überreichen. Dieſe wird den ganzen Wirtſchaftsfragenkomplex unter dem Titel: „Die Entwicklung der franzöſiſchen Induſtrie im Saargebiet“ behandeln. Einen weiten Raum nehmen die zollpoli⸗ liſchen Fragen nach der Rückkehr des Saargebietes an Deutſchland ein. Die franzöſiſche Schwerindustrie arbeitet augenblicklich in privaten Unterhandlungen auf die Vet⸗ wirklichung eines auf internationaler Grundlage errich⸗ teten Abkommens hin, das vor allem die Intereſſen der lothringiſchen Hüttenwerke gewährleisten ſoll. Die fran⸗ zöſiſche Schwerinduſtrie würde einen Kongreß bevorzugen, ſich alle an den Saargruben intereſſierten Abneh⸗ mer, alſo auch die Schweiz und Italien, beteiligen ſolſeh, en 28. November 1928 d (Biernhetmer Bürger- Zig.— Stennh. Volksblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 5 iederholung abgeſtufter Rabatt.— Aunahsweſchluß 157 1, e mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditlonen Deutſchlands und des Aus an ds Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeian s Plapvorſchriften bei Anzeigen werden na Möglichkeit beruckft— an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, 28 ſcbuch 1200 Sewäh 1. eee nen ves in unſerer 45. Jahrgang zum Lichtfeſt! Kompetenz des Reichswirtſchaſtsrates. Zwiſchenfall auf der Tribüne. g 7b 9 0 1165 Berlin, 27. November. g„ turzer Pauſe nahm der Reichstag ſeine Voll⸗ ſizung wieder auf. Er hat vor Weihnachten nur noch eine Reihe von kleinen Vorlagen zu erledigen: denn der Haushaltsplan für 1929, der das Kernſtück der Winterarbeit des Reichstages bildet, iſt wegen der ungeklüeten politiſchen Lage vom Reichskabinett 1 noch nicht erledigt worden. Die Sitzung bekam gleich einen lebhaften Auftakt dadurch, daß die Nationalſozialiſten die Beſchlußfähigkeit des Hau⸗ ſes bezweifelten. Es handelt ſich dabef um eine Entſchei⸗ dung über einen Einſpruch, den der nationalſozialiſtiſche Abg. Dr. Göbbels gegen zwei ihm früher erteilte Ord⸗ nungsruſe erhoben hatte. Das Haus füllte ſich ſehr raſch und die Mehrheit verwarf den nationalſozialiſtiſchen Ein⸗ ſpruch. Es folgte dann die erſte Beratung des Geſetzent⸗ wurfs über den Reichswirtſchaftsrat. . Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius begründete kurz die Vorlage, die bereits dem vorigen Reichstag vorgelegen hat, wegen der Reichstagsauflöſung aber nicht mehr erledigt wurde. Der Miniſter bat um baldige Verabſchiedung des Geſetzentwurfes. Der ſozialdemokratiſche Abg. Tarnow begrüßte den Geſetzentwurf, weil in den Reichswirtſchaftsrat auch die Arbeitnehmer als gleichberechtigter Teil vertreten ſeien. Der Abg. Hergt(Dn.) ſetzte ſich für ein zweites Kammerſyſtem ein. Das politiſche Parlament ſolle von Wirtſchaftseinflüſſen befreit werden. In dieſem zentralen Wirtſchaftsparlament aber müßten die Berufsſtände ſtär⸗ kere Geltung erlangen. Der Abg. Hermes(Z.), der in den letzten Wochen die Verhandlungen, mit Polen führte, würdigte die 25 beiten des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates, der durch⸗ aus nicht verſagt habe. Eine Erweiterung des Initiativ⸗ rechts des Reichswirtſchaftsrates wäre zu begrüßen. Der Abg. Koenen(K.) nannte die Vorlage ein Bürgerblockgeſetz. Der Reichswirtſchaftsrat ſei nur ein Inſtrument der Kapitaliſten. „ Abg. Veythien(D. Vp.) betonte, der Reichs⸗ wirtſchaftsrat ſei nicht mit einer zweiten Kammer zu ver⸗ gleichen. Die Mittelſchichten und die Angeſtellten müßten in ihm beſſere Vertretung finden. Abg. Dunkel(Wirtſch.) bemängelte die ungenü⸗ gende Berückſichtigung des gewerblichen Mittelſtandes in dem endgültigen Reichswirtſchaftsrat. „ Ahg, M eyer⸗ Berlin(D.) fand die Kritik des Abg. Hergt unverſtändlich, da der Geſetzentwurf von einer Regierung der Rechten eingebracht worden ſei, der der Abg. Hergt als Vizekanzler angehörte. Der Redner for⸗ derte beſſere Berückſichtigung der Hausfrauen, der Han⸗ delspertreter, der freien Berufe und des Beamtentums im Reichswirtſchaftsrat. Abg. Rauch(B. Vp.) ſetzte ſich für eine Verminderung der Zahl der Mitglieder des f: Reichs wirtſchaftsrates ein. Er wünſchte ferner eine engere Verbindung Reichstag und Reichswirtſchaftsrat. Abg. Hepp(Chr. Nat. Bp.), der Präſident des Reichslandbundes, forderte mindeſtens ein Drittel der Mit⸗ glieder des Reichswirtſchaftsrates für die Landwirtſchaft. Der deutſchnationale Antrag auf Einſetzung eines beſonderen Ausſchuſſes wurde abgelehnt. Die Vorlage ging an den volkswirtſchaftlichen Ausſchuß. Es folgte die erſte Beratung der Handwerks novelle. Darnach tritt anſtelle des indirekten Wahlrechts zu den Handwerkskammern die unmittelbare geheime und gleiche Wahl. Alle Handwerksbetriebe werden in Handwerks⸗ rollen eingetragen, die gleichzeitig die Wählerliſten für die Handwerkskammern darſtellen. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius nes darauf hin, daß mit dieſer Vorlage ein Verſpre⸗ chen der Reichsregierung eingelöſt werde. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die Vorlage das Handwerk in ſeiner eee zum Segen der Wirtſchaft weiter feſtigen möge. Auch dieſe Vorlage wurde dem volkswirtſchaftlichen 8 1 überwieſen. ann vertagte ſich das Haus auf Mittwoch 3 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen Kleine Vorlagen. Während der Vizepräſident die Sitzung ſchloß, wurde von der Publikumstribüne ein großes Plataf in den Sitzungsfaal hinabgelaſſen mit dem Text:„Gebt uns das Recht auf Arbeit! Die Maſſe der ſtellungsloſen kaufmännichen Anaeſteliten.“ ö von Rückfall in die Verſailler Methoden? Berliner Stimmen zu Tardieus Mitteilung. Berlin, 27. November. Die Mitteilung des franzöſiſchen Innenminiſters, daß es nicht Sache der Regierung, ſondern der Neparations⸗ kommiſſion ſei, die Ernennung auch der franzöſiſchen Sach⸗ verſtändigen für die in Ausſicht genommenen Neparations⸗ verhandlungen auszuſprechen, hat in Berlin ſtark über⸗ raſcht. Man weiſt darauf hin, daß die franzöſiſche Auf⸗ faſſung den Genfer Vereinbarungen vom 16. September volltommen widerſpricht, in denen man ſich ausdrücklich [darüber geeinigt hatte, daß die Finanzſachverſtändigen von den beteiligten Regierungen ernannt werden ſollen. Die„Germania“ ſpricht von einem verhängnisvollen Schritt. r franzöſiſche Regierung bei ihrer Auffaſſung, ſo ſet keine Möglichkeit abzuſehen, wie ſich die deutſche N der e an den Arbeiten unter Wahrung ihrer Würde und ihrer echte beteiligen könne. trages ſtehe in einem unlösbaren Widerſpruch Haltung Frankreichs in Genf. Der„Lokalanzeiger“ ſagt, es ſpreche nicht von einem„verſöhnlichen“ Geiſt, unſer Empfinden durch Vorſchieben der Reparationskom⸗ miſſion zu verletzen und auch für die Sachverſtändigenkon⸗ ferenz bedeute ihr Einſchalten kein glückliches Omen. Das„Berliner Tageblatt“ erinnert an die Genfer Vereinbarung und ſchreibt, wenn es die franzöſiſche Regierung für gut finde, das Ernen⸗ nungsrecht an die Reparationskommiſſion abzutreten, ſo ſei dies Beiſpiel für keine andere Regierung, am wenig⸗ ſten für die deutſche maßgebend. Vom Haager internationalen Gerichtshof. Vor dem Beitritt der Vereinigten Staaten. London, 27. November. Von maßgebender Stelle des Weißen Hauſes ver⸗ lautet, daß die amerikaniſche Regierung in Kürze mit den Nationen der Welt Verhandlungen über einen Bei⸗ tritt der Vereinigten Staaten zum Internationalen Ge⸗ richtshof im Haag einleiten wird. Dieſer Stellungs⸗ wechſel der amerikaniſchen Regierung hängt damit zuſam⸗ men, daß das Staatsdepartement zuverläſſige Anzeichen zu beſitzen glaubt, daß die Mächte den vom amerikaniſchen Senat festgelegten Vorbehalten für den amerikaniſchen Beitritt heute weniger ablehnend gegenüberſtehen als früher. In Völkerbundskreiſen iſt die Meldung mit großem Intereſſe aufgenommen worden, Nach der bisher vom Se⸗ nat eingenommenen Haltung, ſowie der letzten Konferenz der Mitgliedsſtaaten des Haager Schiedsgerichtshofes wurde der Beitritt der Vereinigten Staaten als wenig ausſichts— reich angeſehen. Nunmehr ſoll nach amerikaniſchen Mel⸗ dungen Präſident Coolidge die Initiative ergriffen haben, um den Beitritt der Vereinigten Staaten zum Haager Gerichtshof von neuem zur Verhandlung zu ſtellen. Man weiſt in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß der Völ⸗ kerbundsrat ſich im Dezember mit zwei Fragen beſaſſen wird, die unmittelbar dem Internationalen Haager Ge⸗ treffen und zwar mit dem Antrag der franzöſiſchen Dele— ation, im September auf Reviſion der Statuten des erichtshofes, ſowie über den Schweizer Antrag über die Einholung von Rechtsgutachten beim Haager Gerichtshof durch den Völkerbundsrat. Man hält es nicht für ausge⸗ ſchloſſen, daß anläßlich dieſer beiden Fragen die Verhand⸗ lungen mit der Regierung der Vereinigten Staaten über ihren Beitritt aufgenommen werden. Kleine politiſche Meldungen. Hagen. Der Märkiſche Arbeitgeberverband hat die Annahme des vom Dortmunder Schlichter gefällten Schieds- ſpruches für die Klein⸗Eiſeninduſtrie Hagen⸗-Schwelm ab— gelehnt. Düſſeldorf. Bei Regierungspräſident Bergemann be⸗ gannen die gemeinſamen Verhandlungen zwiſchen den Ar⸗ beitgebern der nordweſtlichen Gruppe und den Vertretern der Metallarbeitergewerkſchaften. 75 Nen 7 Bleibe die ö Die Hervorholung der Reparationskom⸗ miſſion aus einem verſtaubten Winkel des e er mi 1 Neues in Kürze. 2: In Reichsverkehrsminiſterium fanden Verhandlun⸗ u ſtatt, nach denen das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ für olarflüge in Ausſicht genommen iſt. 18: Von allen europäiſchen Küſten werden immer noch Schiffsunfälle und ſchwere Sturmberheerungen gemeldet, alle Flüſſe Weſtdeutſchlands führen Hochwaſſer. 16: Das Befinden des Königs von England hat ſich weiter verſchlechtert. 8: Entgegen ihrem bisherigen Standpunkt ſoll die amerikaniſche Regierung nunmehr die Abſicht hegen dem Haager internationalen Gerichtshof beizutreten. Die Völkerbundsherrſchaſten ſind unzufrieden. Genf eine unbequeme und ſchwer erreichbare Stadt. 0 London, 27. November. Im Zuſammenhang mit den Gerüchten, die nächſte Tagung des Völkerbundsrates in Berlin, oder, wenn ſich hiergegen Widerſtände erheben ſollten aus Geſundheits⸗ rückſichten auf Chamberlain und Streſemann, eine Ta⸗ gung in Cannes oder Nizza abzuhalten, tritt der„Eve⸗ ning Standard“ für eine Verlegung des geſamten Völker⸗ bundes von Genf ein. Genf, ſo meint das Blatt, ſei eine zu abgelegene und ſchwer erreichbare Stadt, während Brüſſel oder der Haag in dieſer Sinſicht viel beſſer gelegen ſeien. Gegen ein Herumreiſen des Völtkerbunds⸗ rates ſpricht ſich das Blatt ebenſo aus, wie gegen eine Natstagung in Berlin. Von zuſtändiger Seite wird darauf hingewieſen, daß es Sache des amtierenden Völkerbundspräſidenten, in die⸗ ſem Falle des finniſchen Miniſterpräſidenten Procope, ſei, in Verbindung mit dem Generalſekretär des Völkerbundes. Sir Erie Drummond, den Tagungsort feſtzuſetzen. Koalitionsverhandlungen in Berlin. Reichskanzler Müller bei Hindenburg. b Berlin, 27. November. Reichskanzler Müller hat den Reichspräſidenten auf⸗ geſucht und mit ihm die politiſche Lage beſprochen. Der Reichskanzler hat dabei darauf hingewieſen, daß die Re⸗ gierung für ihre weiteren geſetzgeberiſchen Arbeiten einer feſten und geſicherten Koalitionsbaſis bedürfe. Der Reichskanzler hat den Reichspräſidenten davon verſtändigt, daß er die Fraktionen der Regierungspar⸗ teien alsbald vor die Enkſcheidung über die Koalitions⸗ frage ſtellen müſſe. Er ſoll darin die volle Zuſtimmung des Reichspräſidenten gefunden haben. Der Reichskanzler ſoll den Reichspräſidenten ferner über die ernſte Lage im Ruhrkonflikt unterrichtet haben, die ohne kriſenhafte Wia eine weitere Zuſpitzung kaum noch ertragen önne. bringt. Sie in weni- gen Minuten nach Mannheim, kaufen 1 Sie daher Ihre 5 Kleidung bei uns. f Gebr. Mames Mannieim P 4, 11 12 Die Jualitätexleidung für Herren und kuaben Ein edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. Copyright by Greiner& Comp. Berlin W' 30. a Nachdruck verboten. 11. Fortſetzung. Nachdem die Geſellſchaft müde vom Tanzen war, ging Eliſabeth auf ihr Zimmer, ihre Violine zu holen. Sie nahm ſie nie ohne Rührung in die Hände. Es war ein Erbſtück ihres ſeligen Vaters. Er war Künſtler auf dieſem Auch ihr Onkel übte und liebte e Kunſt, er hatte ſie darin unterrichtet und behauptet, habe des Vaters hohen, künſtleriſchen Sinn geerbt. Sie hatte, ſeitdem ſie im Schloſſe war, das teure Inſtru⸗ ment noch nicht berührt; ſie hatte wenig freie Zeit für ſich, und dann hatte ſie auch gefürchtet, Aufſehen damit zu erregen, und das ſcheute ihre reine, ſtille Natur.. Diese Kant, geweſen. die sie Jetzt war es anders, man hatte ſie dazu aufgefordert. Als ſie aus der Tür ihres Zimmers trat, ſtand ihr Graf Geza gegenüber. Es war kein Zufall, er hatte ſie erwartet. „Fräulein Werner,“ ſagte er, und trat noch einen Schritt näher. Sein dunkles, bärtiges Geſicht war ganz bleich vor Erregung, während ein Ausdruck peinlichſter Verlegenheit in den kräftigen, wenn auch unſchönen Zügen lag. Er wußte offenbar nicht, was er ſagen ſollte.„Fräu⸗ Es iſt heute mein Geburtstag. Jeder hat einen Wunſch für mich, nur... nur.. nur Sie nicht.“ „Ich wüßte nicht, wie ich dazu käme, Herr Graf,“ lein Werner! verſetzte ſie mit eiſiger Kälte. „Und doch haben Sie bemüht?“ „Ihretwegen? Sie irren, Herr Graf. Ich tat es, Ihrer Frau Mutter die Laſt zu erleichtern. An Ihre Perſon habe ich wahrlich dabet nicht gedacht.“ Dunkle Glut ſchoß in ſein Geſicht, dann wurde es 505 bleich, und als ſie an ihm vorüber wollte, hob er aſt flehend die Hände. „Warum ſind Sie ſo hart gegen mich? Mein Be nehmen gegen Sie brennt. brennt wie Feuer. Können Sie nicht vergeben?“ ſich heute meinetwegen ſo „Nein,“ verſetzte ſie, und die Nöte der Scham ſtieg ihr bei der Erinnerung ins Geſicht. Dann ging ſie raſch gan ihm vorbei und die Treppen hinunter. Sie war aufgeregt, als ſie den Saal betrat, mehr als ſie es ſich geſtehen wollte. Was wollte er von ihr, der rohe, rückſichtsloſe Mann? War es Zudringlichkeit unter der Maske der Reue, oder tat es ihm wirklich leid? Er hatte ſo erregt, faſt ergriſſen ausgeſehen. Während der Zeit, die ſie im Schloſſe war, hatte er kein Wort, kaum einen ſtummen Gruß gewagt. Was wollte er jetzt? Sie war aufgeregt, als ſie aber den Bogen ergriff und die erſten, leiſen Striche über die Saiten tat, verſank alles vor und hinter ihr, wie vor dem Wanderer die nebelbedeckten Tiefen ſchwinden, wenn er der Höhe zu⸗ ſchreitet, über der das leuchtende Tagesgeſtirn aufgeht. Sie ſpielte aus Mozarts„Zauberflöte“, und Zauber⸗ töne waren es, die wie Geiſter über die Saiten der Vio⸗ line zogen, bald mächtig, einem Strome gleich, dahin⸗ 6 1 zur 1 Luft ſich ſteigernd in den Schauern der Leidenſchaft, dann wieder leiſe klagend, wie weinende Menſchenſtimmen und in Tränen und Seufzern erſterbend. Jeder Pulsſchlag des Mädchens ſchien mit jedem Tone verwebt, den, den Saiten entlockte. Dies zeigte ſich mehr und mehr, je gewaltiger ihr Bogen die Melodien hervorzauberte, je reicher ſie dieſe umbrauſten. Bald wur⸗ den ihre Wangen ſchneebleich, bald röteten ſie ſich wieder in dem ſchönſten Feuer reiner Künſtlerbegeiſterung, wäh⸗ rend ihre großen, tiefblauen Augen denſelben abwechſeln⸗ den Ausdruck zeigten. Eine tiefe, atemloſe Stille herrſchte im Saale. Jedes Ohr lauſchte geſpannt dem ſelten ſchönen Spiele, jedes Auge hing gefeſſelt an der edlen eee Einmal hatte ſie während des Spielens aufge lickt, aber dann nicht wieder. Ihr gerade gegenüber, an den Marmorſims des Ofens gelehnt, ſtand Graf Geza und blickte ſie an. Schien es ihr ſo, oder war ſen Geſicht wirklich ſo ver⸗ ändert! Die Züge hatten ſich ſozuſagen vertieft, veredelt durch den Ausdruck von Schmerz, Rührung und Ent⸗ zücken, der in ihnen lag. ö Als ſie geendet, herrſchte minutenlang eine tiefe Stille, als wage niemand den Zauber zu brechen, der alle um ⸗ 7 fangen hielt, nachdem aber das erſte war, erbrauſte ein wahrer Beifallsſturm. Die Herren umdrängten ſie mit lauten Eljenrufen und auch die näherten ſich ihr und dankten ihr für den ſelten ſchönen Genuß, den ſie ihnen bereitet. in der ſanften, zauberiſchen Beleuchtung des am graublauen Firmamente, umflo Schleier des Mondes; die Bäume des magiſchen Schein, ſtatt Blätter und lüten Millionen von ſchimmernden Sternen auf den beeiſten ſelbſt das grauſchwarze Schloß erſchien zaub förmig, einer auf dem andern 0 f polatfahrt des„Graf Zeppelin“. Nanſen und Eckener im Verkehrsminiſterium. 3 Berlin. 27. November. RNeichsverkehrsmimiſter von Guerard empfing den Vorſitzenden det Gefell chaft zur Erforſchung der Arktis, Nanſen, ſowie als Vertreter des Luftſchiffbaues Zeppelin, Dr. Eckener, um mit ihnen Beſprechungen über die in Ausſicht genommenen Nord⸗Polarflüge abzuhalten. Aus dem In⸗ und Auslande. Abbe Haegy der Nachfolger Ricklins? Paris, 27. Nov. Die Are el 94 8 0 Kreiſe haben als Kandidaten für die ihrer Mandate für verlustig erklärten Deputierten Ricklin und Roſſe in einer Sitzung Abbe Haegy für Kolmar und ſeinen Mitarbei⸗ ter Generalrat Sturmel für Altlirchen ernannt. Das Direktorium der Elſäſſiſchen 7 hat ſeinerſeits beſchloſſen, daß Haegy und Sturmel bei einer Amneſtie⸗ rung von Ricklin und Roſſe zurückzutreten haben. Aus Heſſen. Darmſtadt(Beim Rangieren verunglückt.) Auf dem Bahnhof Kranichſtein wurde der 30 jährige Hilfs⸗ rangierer Steuer aus Meſſel beim Rangieren am Kopf. ſchwer verletzt. Er kam ins Krankenhaus. Auf Anfrage wird mitgeteilt, daß Lebensgefahr für den Verunglückten nicht beſteht Darmſtadt.(Das Ende einer Schwarz⸗ fahrt.) Nach Geſchäftsſchluß hatten drei in einer Auto⸗ werkſtätte beſchäftigte junge Leute ein Motorrad mit Bei⸗ wegen, einem Polizeibeamten gehörig, zu einer Schwarz⸗ fahrt verwendet. Auf der Straße nach Eberſtadt kolli⸗ dierten ſie mit einem Fuhrwerk und fuhren in den Stra⸗ engraben. Der eine Mitfahrer, ein 37jähriger Volon⸗ rär, erlitt eine Gehirnerſchütterung. Der Fahrer und der dritte Teimehmer kamen ohne Verletzungen davon. Reinheim i. O.(Im Streit erſchoſſen.) In der Nacht wurde am Ortsausgang nach Groß-Bieberau ein 20 jähriger Schuhmachergeſelle aus dem benachbarten Aeberan im Laufe eines Streites von einem jungen Burſchen erſchoſſen. Der Revolverheld, der aus Groß⸗ Steben ſtamm. murde ſafart vorbaftet. — Das Anwetter in Heſſen 20 Sekundenmeter Windſtärke. Von der heſſiſchen Landesanſtalt für Wetter⸗ und Gewäſſerkunde in Darmſtadt wird mitgeteilt:„Die neue Sturmwelle, die ſeit Samstag über Europa hinweggeht, hat auch unſere Gegend berührt. Am Sonntag abend, 11,30 Uhr, erreichte der Sturm, nachdem ſchon um 6,30 Uhr Gewitter mit Hagel bei einer Windſtärke von 14 Meter in der Sekunde beobachtet wurden, ſeine größte Stärke. Der hier auf dem Gebäude des Finanzmini⸗ ſteriums aufgeſtellte Windmeſſer regiſtrierte eine Wind⸗ ſtärke von 20 Sekundenmetern, eine Stärke, die auch aus den Hauptſturmgebieten gemeldet wird, und die um we⸗ niges hinter der ſeinerzeit am Tage der Unwetterkata⸗ ſtrophe an der Bergſtraße feſtgeſtellten Stärke(22 Se⸗ kundenmeter) zurückbleibt. Im ganzen Rheingebiet gin⸗ gen ſehr ſtarke Regen nieder(Schwarzwald bis 70 Milli⸗ meter Regenhöhe). Ueberall ſteigt der Waſſerſtand ſtark an, ſo am Oberrhein rund 1 Meter, an der Moſel 3 Meter. Infolge des niedrigen Waſſerſtandes der Waſſer⸗ läufe bis in die letzte Zeit wirken ſich aber die ſtarken Niederſchläge zunächſt meiſt nicht als Hochwaſſer aus. Zweiwöchige Landtagsſitzung. Darmſtadt, 27. Nov. Wie wir erfahren, wird die Dezembertagung des heſſiſchen Landtages, die bekanntlich am 3. Dezember beginnt, ſich über zwei Wochen erſtrecken. In der erſten Woche wird mit Rückſicht auf den Reichs parteitag des Zentrums nur bis einſchließlich Mittwoch getaat. Ingerferen geln Seid verdienen U 5 J. ort geſprochenſ u amen Gräfin Helene ſagte ihr, ſie ſei ſehr für das Violin⸗ piel eingenommen und da ſie eine ſolch hohe künſtleriſche ſertigkeit darin habe, ſo ſollte das Inſtrument von nun an mehr zur Verwendung kommen, als bis jetzt, wo ſie es faſt wie ein Geheimnis gehütet habe. Endre Palſy war ganz entzückt; er war ein echtes Kind ſeines Landes und nichts konnte ihn ſo bewegen und begeiſtern, wie Muſik. ner,“ ſagte er in ſeiner offenen, liebenswürdigen Weiſe, „kölmte die wilden Tiere bändigen Orpheus die Furien der Unterwelt bezwingen.“ „Ihr Spiel, Fräulein Wer⸗ und wie das des Alles dankte ihr, überſchüttete ſie mit Lob, nur der Sohn des Hauſes blieb ihr fern, ſie ſah ihn überhaupt an dieſem Abend nicht mehr. darauf. Der größte Teil der Gäſte fuhr nach Hauſe, die zu entfernt wohnten, blieben im Schloſſe und bezogen Man trennte ſich kurz 9 die Fremdenzimmer. T 7. Kapitel. C Es war ſpät, als Eliſabeth auf ihr Zimmer kam, ſie fühlte aber trotzdem keine Anwandlung von Schlaf. Der lang entbehrte Genuß des Spiels hatte ſie⸗ ſehr aufge⸗ regt. Der Mond ſtand groß und voll am Himmel und warf weiß⸗ liche Schimmer in ihr Zimmer, jeden Gegenſtand mit magiſchem Schein übergießend. Sie trat ans Fenſter und ſah hinaus und faltete in ſtummer Anbetung die Dann war es auch eine wunderbar ſchöne Nacht. fände. Wie gemildert und doch in welch erſchauernder Erhabenheit erſchien hier die gewaltige Ber e ondes. hald ſcharf gezackt, bald kegel⸗ 4 175 8 rieſiger Wall, ſen von dem ſilbernen es Parkes getaucht in Dieſe Schneeberge, t berlagt. 1 0 (Fortſetzung feige. * Giurmnöte in aller Welt. Immer neue Schiffsunfälle. „ Amſterdam, 27. November. Der regelmäßige Paſſagierdienſt im Kanal iſt in⸗ folge des weiter anwachfenden Orkans eingeſtellt worden. Insgeſamt ſind 16 Kanaldampfer durch den Sturm aufgehalten. Von der holländiſchen Küſte werden ſchwere Schiffs⸗ unfälle gemeldet. Der italieniſche Dampfer„Solento“ iſt rettungslos verloren. Er ſtrandete in der Nähe der Küſte von YPmuiden. Die„Solento“ hatte 25 Mann Beſatzung an Bord, denen bis jetzt noch keine Hilfe gebracht werden konnte. Auch der geſtrandete ſchwediſche Dampfer„Malmö“ eſehen. Die Mann⸗ lte, befand ſich in gro⸗ Schlepper gerettet werden. Der deutſche Dampfer„Diaz“ iſt mit einer Ladung Kies auf dem Wege nach Wieringen geſtrandet. Der holländiſche Schlepper„Utrecht! und das Flaggſchiff „Friesland“ werden vermi g f i Hafen eingelaufen. Die Schiffe bleiben lieber auf See und vermeiden die gefährliche Küſte. Die tiefer gele⸗ genen Stadtteile in den Häfen Rotterdam und Amſter⸗ dam ſtehen teilweiſe unter 5 „Florc der Vereinigten Däniſchen Schiffahrtsgeſellſchaft, der von Esbjerg nach London unterwegs war, iſt es gelungen, in der Nordſee 12 Mann der g zt. Kein Schiff iſt in den Waſſer. Dampfer Beſatzung des deutſchen Dampfers„Käte Grammerſtorff“ zu retten, der in der Nähe der engliſchen Küſte unter⸗ ging. An der Oſtküſte Jütlands in der Nähe von ſtrandete der Hamburger Dreimaſtſchoner„Urſula“, der ſich von Aalborg mit einer Ladung Schwefelkies nach Hamburg unterwegs befand. Drei Mann der Beſatzung wuürben durch Rettungsboote an Land gebracht. während die übrigen vier an Bord des Schoners blieben. In Frederikshafen iſt die vier Mann ſtarke Be⸗ ſatzung eines Kutters eingebracht worden, der bei Laeſö auf Grund geriet und in wenigen Minuten ſank. Nach Meldungen aus dem Hafen Breſt befinden ſich der deutſche Dampfer„Nudelsheim“ und der ita⸗ lieniſche Dampfer„Sectundo“ auf der Höhe von Ymmniden in Seenot. Verheerungen in Belgien und Frankreich. Brüſſel, 27. November. Auch an der ganzen bel⸗ giſchen Küſte tobt der ſchwere Sturm. Die Kai⸗Mauern von Oſtende und die geſamten Landebrücken werden dauernd von ſchweren Brechern überſchwemmt. Der Telephon- und Telegraphenverkehr iſt erheblich geſtört. Der Material⸗ ſchaden iſt noch nicht zu überſehen. Auch im Hafen von Antwerpen hat der Sturm ſchwere Schäden und Materialbeſchädi⸗ gungen hervorgerufen. Die tiefer gelegenen Teile des Hafens ſind vollkommen überſchwemmt, das Waſſer dringt in die Häuſer und Lagerräume. Gas- und Elektrizitäts⸗ werke erlitten empfindliche Störungen. Paris, 27. November. Die letzten aus allen Teilen Frankreichs vorliegenden Sturmnachrichten laſſen erkennen, i 190 Atlantiſchen Ozean vorläufig Ruhe eingetreten iſt, aber 5 ein heftiger Sturm über dem Mittelländiſchen Meere N herrſcht. Längs der ſtaatlichen Eiſenbahnlinien in der Umgebung von Paris wurden zahlreiche Telegraphen— maſten ausgeriſſen oder durch den Wind geknickt. Dieſe Trümmer ſind eine große Gefahr für den Zugverkehr. Beſondere Poſten ſind unterwegs, die die Hinderniſſ wegräumen. Dadurch haben faſt alle in Paris eintref⸗ fenden Züge bis zu fünf Stunden Verſpätung erhalten. Wie aus Straßburg gemeldet wird, hat der im Breuſchtal wütende Sturm am Ausgang des Bahnhofs Lützenhauſen eine 45 Meter hohe Pappel geknickt, die zwei den Zug verlaſſende Frauen tötete. Ein polniſches Schulſchiff in Gefahr. Warſchau, 27. November. Die hieſige Preſſe meldet. daß ſich das polniſche Schulſchiff„wow“ in Seenot be⸗ finde, da es wegen des Sturmes auf der Oſtſee nicht in den Hafen einfahren kann Helgoland in Not. Hamburg, 27. November. Wie von der Inſel Hel⸗ goland gemeldet wird, hat der Sturm dort große Schä⸗ den verurſacht. Die Helgoländer Düne iſt an der Nord⸗ und Oſtſeite ſtark beſchädigt worden. Es wurde viel Sand abgetragen. Auch das Bollwerk am Unterland iſt zum Teil weggeriſſen worden. Die Wiederherſtellung von Düne und Bollwerk wird große Koſten verurſachen. Ein Arbeitskommando, das für die Gemeinde Be⸗ ſchäftigungsarbeiten auf der Düne verrichtet, konnte in⸗ 155 hohen Seeganges noch nicht nach der Inſel zurück⸗ ehren. Sturm und Hochwaſſer in Weſtdeutſchland. FEkſſen, 27. November. Das Unwetter der letzten Tage hat erhebliche Störungen im geſamten Induſtri'gebiet hervorgerufen. Die Telephonverbindungen von Eſſen nach Köln und München⸗Gladbach waren am Montag teilweise unterbrochen. Die Ruhr führt Hochwaſſer. Die ganze Ruhraue in der Gegend Stiepel iſt ein See. Die Bewohner der Bauernhöfe im Tale ſind von Waſſer ein⸗ geſchloſſen. f Köln, 27. November. Auch vom Rhein wird infolge der letzten Regentage Hochwaſſer gemeldet. In wenigen Stunden ſind die Sieg und ihre 5 r gewaltig ge⸗ iegen. Sie führen ſchmutziges gelbes Waſſer. Weite Ufer⸗ recken ſind überſchwemmt und Keller und Stallungen 10 ehen unter Waſſer. Von den Höhen des Weſterwaldes, ſtürzt Die Rheinhöhe am Kölner Pegel it vom Sonntag o der Regen ſtark mit Schnee vermengt war, fortgeſetzt das Waſſer zu Tal. Ee von 3 Meter auf 4,50 Meter geſtiegen. Das gen hält ununterbrochen an. 5 Saacbeſicken. 27 Nonember. Der Schiffsverkehr auf Grenaa Mannheim im Licht. Mannheim feiert ſein Lichtfeſt. Setzt ſich unter einen Strom von Licht und Helle, läßt die Flut der hunderttauſend Quellen über ſich hereinbrauſen. Stadt im Licht.. Das iſt mehr als eine neue Art von Reklame, das iſt mehr als ein Magnet, der von drau⸗ ßen anlocken ſoll. Es iſt vielmehr ein Symbol, Zeichen der Bereitſchaft zu Fortſchritt und Kultur. Wir ſind die Städte und es gibt wahrhaftig Dunkel und Elend genug bei uns. In unſerem Bann ſtehen ja die Fabri⸗ ken und ihre lauten Arbeitsſäle, in unſeren Straßen ſtehen die Mietskaſernen mit ihren troſtloſen Höhen, in unſeren Dach⸗ kammern wohnt die Not. Aber wir wollen uns davon nicht unterkriegen laſſen. Wir wollen dagegen ankämpfen. Wir wollen die Stadt unter Licht und Glück ſetzen. Wir wollen die Brunnen der Helle und Zufriedenheit aufdecken und das Waſſer aus ihnen ſchöpfen. Deſſen ſei das Lichtfeſt ein Sinnbild. Die Straßen werden aufflammen im Licht, die Häuſer werden leuchten. Licht und Freude ſoll den Abend und die Nacht erhellen. Aus ſolchen Gefühlen heraus wird auch der Lichtball veranſtaltet werden, ein Feſt der Freude, ein Feſt des Glanzes. Und auch hier iſt es nicht ſo, daß nur die ſich freuen ſollen, die auf dieſem rauſchenden Feſt die Augen volltrinken an Licht und Seligkeit. Ihre Freude wird weitergegeben, ihr Lachen und Scherzen ſetzt ſich um in ein goldenes und edles Kapital. Den Blinden, den Aermſten der Armen, die von ſolchem Licht und Glanz ausgeſchloſſen ſind, kommt dies zugut. Aus dem Reinerlös des Lichtballs ſoll ihnen eine Freude bereitet werden. Stadt im Licht... Es iſt die Viſion eines Dich⸗ ters und es iſt das Bild eines nüchternen Geſchäftsmannes, das hier realiſiert wird. Kunſt und Leben gehen eine Einigung ein. Es iſt ein Märchen aus tauſend und einer Nacht und es iſt die Wirklichkeit einer Großſtadt von 1928. Stadt im Licht... Die Häuſer erſtrahlen und werden hell und ſchauen beſeelt in die Straßenzüge. Die Lam⸗ pen ſchwanken im Wind. Scheinwerfer werfen ihre feurigen Schreie in die Luft. Alles wird vertrauter, die kahlen Aeſte der Allee, die ſteinernen Fronten, die Maſten und Kandelaber, gehorſam in Reih und Glied ſtehen. Und die Menſchen, die von ſo viel Helle aus den Stuben gelockt werden, durchziehen die Stadt, durchſchwärmen die Straßen und es iſt bei allen, bei groß und klein, bei jung und alt, die ewige Lichtſehnſucht, des Menſchen wach und ge; ſtillt an dieſen Tagen, und es iſt wirklich und wahrhaftig des goldenen Lichtes Ueberfluß und ein frohes Feſt. Phaeton. „C der Saar ift eingeſtellt, die Tore ber Schleuſen niedergelaſ⸗ ſen und ſämtliche Schiffe haben den ſchützenden Hafen aufgeſucht. Das Waſſer ſteigt ſtündlich um 6 bis 3 Zentimeter. Die Straße zwiſchen Lisdorf und Ensdorf iſt überflutet, ſodaß der Straßenbahnverkehr zwiſchen den beiden Ort⸗ ſchaften auf Umwegen aufrechterhalten wird. Die ſchlam⸗ miggelben Fluten führen Sträucher, Bretter, Ballen uſw. mit. Ein Anzeichen dafür, daß die Saar in ihrem oberen Lauf bereits erhebliche Schäden verurſacht haben muß. a Sturmverheerungen an der italieniſchen Küſte. Rom, 27. November. Ein heftiger Sturm hat an den Küſten Italiens großen Schaden angerichtet. Die Straße Genua— Spezzia wurde durch Ueberſchwemmungen zer⸗ ſtört. Die dem Golf von Neapel vorgelagerten Inſeln wurden ebenfalls von einem Sturm ſchwer heimgeſucht. Die Straßen ſtehen unter Waſſer, die Häuſer wurden zum Teil überſchwemmt. Das Verkehrsminiſterium teilt mit, daß der Verkehr mit dem Feſtlande und Sizilien bis auf weiteres unterbrochen iſt. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Der 150 000.) Den 150000. Kur⸗ fremden konnte Wiesbaden in dieſen Tagen feſtlich be⸗ grüßen. Es iſt Architekt Schmitz aus Berlin. Die Kur⸗ verwaltung ließ außer einem Blumenſtrauß und einer Ehren⸗Kurkarte ein wertvolles Oelgemälde überreichen, das als Erinnerung an den Kuraufenthalt eine Partie aus den herbſtlichen Kuranlagen darſtellt. Die hohe Fremden⸗ ziffer, die Wiesbaden in dieſem Jahre wieder erreichen Plaz ſichert ihm unter den deutſchen Badeorten den erſten atz. are Der Leiter der 1925 gegründeten Kreis⸗ ſparkaſſe für den ehemaligen Landkreis Wiesbaden, die ſeit dem 1. April 1928 dem Main⸗Taunuskreiſe unter⸗ ſteht. Direktor Glowczeſky, und der Leiter des techniſchen Kaſſenbetriebes, Rendant Müller, wurden wegen in dem Inſtitut begangenen Verfehlungen in Unterſuchungshaft genommen. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 28. November. Ganz Weſt⸗ und Mitteleuropa liegt im Bereich eines allgemeinen, auf der Rückſeite des abgezogenen Sturm⸗ wirbels nach Süden vordringenden Kaltluftſtromes, der durch einen ſüdlich der Alpen gelegenen Teilwirbel noch verſtärkt wird. Es iſt daher mit weiterer Abkühlung bei vorwiegend trüber und regneriſcher Witterung zu rechnen. In höheren Lagen des Gebirges werden die Schneefälle anhalten. 4 Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Vorwiegend trübes und naßkaltes Wetter, zeitweiſe Regen bei friſchen nordweſtlichen Winden; im Gebirge weitere Schneefälle. Bei Kurzatmigkeit Asthma, Beklemmung, Verschleimung asthmatischen Beschwerden werden gern die Astmol⸗ Bronchial-Zigareften verordnet. Diese sind sehr angenehm im Gebrauch, werden we jecle ondere Zigareſſe geraucht, wirken ktampflindernd/ schleimlos end und beruhigend. Mk. 2.50 in Apotheken. GALENUS chem. ind., Frankfurt a. M. Apotheke in Viernheim bereiten. Wiesbaden.(Verfehlungen bei der Kreis⸗ * Volkschor. Heute Abend ½¼9 Uhr Singſtunde des Frauenchors. Da im Winterhalbjahr 1928/29 ausſchließlich Volks- und Geſellſchaftslieder eingeübt werden, wird um voll⸗ zähliges Erſcheinen gebeten. Zur Vervollſtändigung des Frauen- chors benötigen wir noch einige Altſtimmen. Stimmbegabte Frauen und Mädchen, die Freude am Chorgeſang haben, ſind zum Beitritt freundlichſt eingeladen. Morgen Donnerstag abend, ½9 Uhr, Theaterprobe im Karpfen. Die Probe be⸗ ginnt pünktlich. 2. und 3. Akt. »RNeichs banner. Morgen Abend ½9 Uhr Vor⸗ ſtandſitzung bei Kamerad Riehl in der Gambrinushalle. » Heſſen nicht berührt. Zu den Preſſenach⸗ richten über Unregelmäßigketten beim Verbande der öſſent⸗ lichen Feuerverſicherungsanſtalten in Deutſchland wird uns von amtlicher Seite mitgeteilt, daß die Heſſiſche Brand ⸗ verſicherungsanſtalt dem Verbande nicht angehört und in keiner Weiſe durch jene Unregelmäßtgkeiten berührt iſt. »Evangeliſche Gemeinde. Am Donnerstag, den 29. Nov. abends 8 Uhr findet in der Kleinkinderſchule ein Vortrag ſtatt, gehalten von Schweſter Lydia aus dem Nonnenweier Schweſternhaus. Die Frauen und Mädchen der Gemeinde ſind dazu herzlich eingeladen. Aus dem Vereinsleben. Die Weihnachtszeit bringt im Leben der einzelnen Ver⸗ eine viel Arbeit. Jeder will ſeinen Angehörigen viel Freude Einen beſonderen Reiz haben immer die Weihnachts- feiern der Geſangvereine. Ein edler Wettſtreit unter den Mit⸗ gliedern dieſer Vereine bietet alles auf, um zu zeigen, was im Laufe eines Jahres gelernt worden iſt. Zu ſehr genußreiche Stunden wußte ſeine Weihnachtsfeiern von jeher der Geſang— Verein„Liederkranz“ zu geſtalten. In den letzten Jahren hat er ſich immer der Aufgabe unterzogen Aufführungen herauszubringen, denen geſchichtliche Tatſachen und Perſonen zugrundelagen(Aennchen von Tharau— Simon Dach uſw.) Dieſes Jahr ſoll der Stammvater der berühmten Muſiker- und Komponiſtenfamilie, der feurige Walzer Johann Strauß, be⸗ kannt unter dem Namen„Walzerkönig“ im Mittelpunkt der Handlung ſtehen. Wie er trotz der niedrigſten Verhältniſſe an ſeine Sendung dem deutſchen Volk einen ſeiner Weſensart ge— eigneten Tanz ſchenken zu dürfen glaubt, wird an den Augen der Zuſchauer vorbeiziehen. Seine eigene Melodien, ſo ein— ſchmeichelnd und den Schritt beflügelnd werden ertönen. Daß dieſe Melodien auch heute noch ihre zauberiſche Wirkung in der alten und neuen Welt auf alle Zuhörer, jung wie alt ausüben, zeigte die Konzertreiſe eines Urenkels des Walzerkönigs des Wiener Kapellmeiſters Johann Strauß 3., der mit nur Straußiſchen Melodien einen beiſpielloſen Erfolg auch im be— nachbarten Mannheim erzielen konnte, dem man ſogar in Ame— rika, dem Vaterlande der modernen Tänze größten Beifall zollte. Daß das gute Spielerperſonal, über das der Verein immer noch verfügt, keine Opfer ſcheut, um auch dieſes Jahr wieder neue Lorbeeren zu ernten, bedarf wohl weiter keiner Erwähnung. Schon jetzt ergeht an alle Freunde die Bitte, ſich die zwei Tage der Aufführung, den 30. Dezember 1928 und 13. Jannar 1929 freizuhalten um ſich nicht einen Genuß entgehen zu laſſen, der jedermann erhaben und zugleich begei— ſtern wird. Eine bekannte einheimiſche Kapelle wird die ſchönen Melodien uuſtergiltig zu Gehör bringen. Der Verein verdient ein volles Haus, ſchon deswegen, daß die vielen Mühen und Proben auch durch ſinanzielle Erfolge belohnt werden um we⸗ nigſtens die hohen Geldausgaben die eine ſolche Aufführung mit ſich bringt, gedeckt werden können. Wir ſind überzeugt, daß bei den Leiſtungen, die der Verein ſchon immer gezeigt hat, jeder Beſucher auch dieſesmal befriedigt nach Hauſe gehen wird. P. J. M. Vermiſchtes. Das Bähnle, das nur be!— Regen fährtl Wie ein Newyorker Mitarbeiter ſchreibt, hat eine Kleinbahn. die den Verkehr zwiſchen zwei penſylvaniſchen Städtchen regelt, jetzt eine ſonderbare Verkehrsordnung a At furt Bei dieſer ſeltſamſten aller irdiſchen Eiſenbahnen iſt näm⸗ lich der Geſchäftsführer verpflichtet, alle Ausbeſſerungs⸗ ſchäden aus eigener Taſche zu bezahlen. Bislang hat er ohne Schaden für die eigene Taſche dieſe eic a Beſtimmung auch treu und brav erfüllt: aber kürzlich rich⸗ tete ein Waldbrand ſo unerhörte Schäden an, daß der Direktor am liebſten Konkurs angemeldet hätte. Um dies zu vermeiden, kam er auf einen trefflichen Ausweg. Da bei gutem Wetter die Züge größtenteils unbeſetzt ſind, alſo der Geſellſchaft Geld koſten, änderte er kurzerhand den Fahrplan dahin um, daß er eine Ergänzun anbrin⸗ gen ließ:„Verkehrt nur bei Regenwetter! Die Kohlen für die Züge bei guten Wetter, wenn die Leutchen zu Fuß gehen, ſpart er ein und deckt damit die Koſten für die ausgebeſſerte Strecke.