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Viernheimer Tageblatt 52 Anzeigenpreiſe: (Sternheimen Bürger- Zig.— Bieunh. Beiksbleau Die einſpaltige Petitzeile koſtet 35 Pfg., die Neklamezeile 60 sg. iederholung abßgeſtufter Rabatt.— Annahme ſchluß für Faſerate mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen im unſerer Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annencen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Aus lauds Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit beruckſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr n und tizen vor⸗ r Nr. 279 Freitag, den 30. November 1928 1 * 1 * 4 ömnlag, len 2. n. * * 4 * . 45. Jahrgang Ein trauriger Gedenktag. Ein trauriger Gedenktag. e Am 1. Dezember 1928 jährt ſich zum zehnten Male der Tag, an dem fremde Truppen über die. deutſche Weſtgrenze in das Rheinland einrückten. Elſaß⸗ Lothringen ging völlig verloren. Das ganze linke Rhein⸗ ufer und ein 50 Kilometer breiter Landſtreifen auf dem rechten Rheinufer wurden dauernd entmilitariſiert. Ver⸗ ſtümmelt wurde die deutſche Reichshoheit über den Rhein⸗ ſtrom. Zu dieſen Maßnahmen, die ohne Zeiteinſchränkung getroffen wurden, geſellte ſich die Beſetzung dreier Zo⸗ nen, um die ehemaligen Feſtungen Köln, Kob⸗ lenz und Mainz auf 5, 10 und 15 Jahre. Mit nicht weniger als rund 50 Diviſionen, d. h. alſo etwa 600 000 Mann marſchierten die Alliierten in das Gebiet ein, das in Friedenszeiten rund 70000 Mann deutſche Truppen zählte. Damit begann für das Rheinland die Fremdherr⸗— ſchaft und es begann damit eine außerordentlich ſchwere Zeit für die beſetzten Gebiete. Keineswegs waren die Franzoſen von Anfang an gewillt, dieſe Beſetzung etwa nur als ein Pfand zu betrachten, ſondern ſie waren be— müht das Ziel zu erreichen, das ſie ſich von Anfang an geſteckt aber in den Friedensverhandlungen nicht zu ver⸗ wirklichen vermochten, nämlich ſich dauernd am Rheine feſtzuſetzen. So ſetzten ſchon ſehr frühzeitig die Bemühun⸗ gen ein, einen Pufferſtaat am Rhein zu ſchaffen, es kam zu den Fe Umtrieben, zur Ausrufung der rhei⸗ niſchen Republik, Bemühungen, die jedoch an der uner⸗ ſchütterlichen Treue der Rheinländer ſcheiterten. Durch Kultur⸗ und Wirtſchaftsdurchdringung, die ſogenannte pe⸗ netration pacifigue nach marokkaniſchem Vorbild be⸗ mühte ſich Frankreich in den folgenden Jahren, die Vor⸗ bedingungen für einen Separatiſtenaufſtand zu verbeſſern. Der Ruhrkampf des Jahres 1923 gab dann das Sig⸗ nal für die Sonderbündlerrevolte großen Stils, die wie⸗ derum an der entſchloſſenen Haltung und an der Treue der Rheinländer zerbrach. Es iſt ſelbſtverſtändlich von Anfang an das Ziel der deutſchen Außenpolitik geweſen, das Schickſal der be⸗ ſetzten Gebiete zu lindern. Auch die heute noch immer um— ſtrittene Locarnopolitik ſtrebte dieſem Ziele zu, wenn⸗ gleich es auch den deutſchen Bemühungen nicht in vollem Maße gelang, das Ziel zu erreichen. Wohl wurden durch die Verträge von Locarno, die die engliſche und italieniſche Garantie für die deutſche Weſtgrenze brachten, die Rhein⸗ lande geſichert. Die franzöſiſchen Pläne auf Feſtſetzung im Rheinland waren damit endgültig zum Scheitern verur⸗ teilt. Nicht aber wurde in Locarno bereits die Befreiung der Rheinlande von den fremden Truppen erreicht. Nur ſehr langſam und nur ſehr widerwillig wurden von den früheren Alliierten Maßnahmen durchgeführt, die we⸗ nigſtens eine gewiſſe Erleichterung für die Bevölkerung der beſetzten Gebiete brachten. Wenn dabei das Wort von der unſichtbaren Beſatzung fiel, ſo haben erſt die letzten großen Manöver im beſetzten Gebiet gezeigt, wie we⸗ nig Berechtigung dieſes Wort hat. Auch die nach Locarno in. Ausſicht geſtellte Reviſion der Rheinlandordonnanzen läßt noch immer auf ſich warten, noch immer ſind die mannigfachen alten Ordonnanzen in Geltung, noch im⸗ mer legen die Franzoſen und die Engländer ganz willkür⸗ lich den Begriff der Sicherheit der Beſatzungstruppen aus, noch immer werden deutſche Staatsangehörige auf deutſchem Boden von fremden Kriegsgerichten abgeurteilt, wurden doch im Jahre 1927 mehr als anderthalb Tau⸗ ſend Fälle gegen Deutſche von den Beſatzungsgerichten ver⸗ handelt. Allein zu Gefängnis ohne Strafaufſchub erfolg⸗ ten Verurteilungen im Ausmaß von 79 Jahren, Geld⸗ ſtrafen wurden verhängt in der Höhe von 37000 Mark und 15000 Franken. Das ſind ſprechende Zahlen, die für die deutſche Regierung erneut die Verpflichtung brin⸗ gen, alles zu tun, um die Befreiung der beſetzten Gebiete von der Fremdherrſchaft möglichſt bald zu erreichen. Man weiß, daß bei den Friedensverhandlungen abgeſe⸗ hen von den Franzoſen, niemand an eine derartig lange Beſetzung deutſchen Gebietes gedacht hat und das im Ar⸗ tikel 431 des Friedensvertrages auf Einwirkung von Lloyd George hin eine Beſtimmung getroffen wurde, die dem Sinne nach beſagt, daß die Befreiung des ganzen be⸗ ſetzten Gebietes erfolgen muß, wenn Deutſchland vor Ablauf der Beſetzungsfriſt ſeinen Verpflichtungen genügt, wobei mit ſtarker Bilſons wie Lloyd George mitgeteilt hat, auf ſein und Wilſons Betreiben das Wort„genügt“ und nicht„genügt hat“ gewählt wurde. Trotzdem war⸗ tet Deutſchland und warten die beſetzten Gebiete noch heute auf die Erfüllung ſolcher Zuſagen. So gedenkt Deutſchland an Nhe traurigen Jahrestage mit Dank der Haltung der Rheinländer und ihrer tapferen Abwehr zugleich mit Enttäuschung, daß trotz Genf und Locarno noch immer deutſches Gebiet beſetzt iſt und mit dem Ge⸗ löbnis auch weiterhin alles zu tun, bis der letzte fremde Soldat vom rheiniſchen Boden verſchwunden ſſt. Frankreichs Militaͤrmacht. Der Heeresetat vor der Kammer. Paris, 29. November. Die Kammer trat in die Beratung des Kriegsbud⸗ gets ein. Der Berichterſtatter der Heereskommiſſion, Bouillon⸗-Lafont, ſtellte einleitend feſt, daß die Militärkredite 7 325 135 420 Franken be⸗ tragen, was gegenüber dem Budget von 1928 eine Erhöhung von 790 Millionen bedeute. Nach Bemerkungen des kom⸗ muniſtiſchen Deputierten Beron, der feſtſtellte, daß 33 v. H. des geſamten Budgets für Werke des Todes ver⸗ wendet würden, ergriff Kriegsminiſter Painleve. das Wort. Er erklärte, das franzöſiſche Heer umfaſſe 604000 Offiziere und Soldaten und wenn man hiervon die außerhalb des mittelländiſchen Beckens ſtationierten Truppen in Abzug bringe, 558000. Mit der Anwen⸗ dung des einjährigen Geſetzes werde Frankreich im Jahre 1930 580000 Mann unter den Fahnen halten. Die Truppenſtärke von 1930 werde in Wahr— heit alſo um 130000 Mann geringer ſein als 1913. Wenn man zuſammen 106 000 Berufsſoldaten, 30 000 Offiziere und 190000 Eingeborene Militär zähle, ſo komme man zu einer Geſamtſumme von 326000 Mann. Wenn man die neue Grenze decken und die beſtehenden Verteidigungsanlagen unterhalten wolle, werde man wohl die notwendigen Kredite genehmigen müſſen „Wenn ich die Militärkredite Frankreichs verteidige“, erllärte Painleve weiter,„ſo verſtoße ich nicht gegen die Locarnopolitik. Es gibt noch zu viele Elemente in Curopa für die ein abgerüſtetes Frankreich eine Verſuchung ſein würde.“ Der Vorſitzende der Radikalſozialiſten, Daladier, ſtellte feſt, daß das Land für die nationale Verteidigung Laſten in Höhe von 11,5 Milliarden zu tragen habe, was einem Viertel des Haushalts gleich— komme. Seit 1924 hätten im Völkerbund alle Vertreter Frankreichs die enge Solidarität von Sicherheit und Rü— ſtung unterſtrichen. Der radikalſozialiſtiſche Deputierte Cot nahm Stellung zu der Frage der Grenzbefeſtigungen. Er erſuchte den Kriegsminiſter mit dem Beginn der Ar— beiten zu warten und die Frage nicht nur mit denjenigen zu prüfen, die den Krieg lenkten, ſondern mit denen, die ihn machten. Namens der Rechten ſetzte ſich der Oberſt Jean Fabry für eine ſtarke Militärmacht Frankreichs ein und widerſetzte ſich der Auffaſſung, daß an den 554000 Mann der einjährigen Dienſtzeit Abſtriche vor— genommen würden. Der Redner bezeichnet die Grenz— organiſation als eine vitale Notwendigkeit; denn jeder wiſſe, daß Frankreich niemals der Angreifer ſein werde. Neue Verdächtigungen gegen Deutſchland. Nachdem der Sozialiſt Renaudel eine erneute Ueber— prüfung der Heeresvorlage durch eine außerparlamenta— riſche Kommiſſion verlangt und die Regierung ſcharf an⸗ gegriffen hatte, ſtellte Kriegsminiſter Painleve im Auf— trage der Regierung die Vertrauensfrage, die 385 gegen 195 Stimmen für die Regierung Poincare ergab. Im Verlauf der Sitzung pries der Vertreter der Rechten Flandin die Friedensliebe Frankreichs und richtete neue ſchwere Verdächtigungen gegen Deutſch— land. Man dürfe nicht vergeſſen, daß Frankreich im letzten Jahrhundert fünfmal überfallen worden ſei. Das Land ſei ein wenig in Angſt verſetzt worden durch die deutſche militäriſche Tätigkeit vor Frankreichs Augen im Rheinlande, die Mittel für einen neuen Einmarſch in franzöſiſches Gebiet vorbereite(11). Ueberall ſeien neue Eiſenbahnlinien, neue Autoſtraßen und andere Bauten im Bau, die abſolut nicht den reinen wirtſchaftlichen Not⸗ wendigleiten des Landes entſprächen. Deutſche Preſſeäußerungen legten Frankreich die Pflicht auf, ſeine Verteidigungsarbeiten zu be⸗ ſchleunigen. Die Angſt vor der deutſchen Inpaſion wird immer wieder als Schreckgeſpenſt dem franzöſiſchen Bürger vor⸗ geführt, wenn die Militärs ihren Willen durchſetzen wol⸗ len. Und jeder Unſinn, mag er noch ſo kraß aufgetragen ſein, wird geglaubt, wenn es ſich um Deutſchland handelt. Da nützen alle Beweiſe einer vollſtändigen Abrüſtung tichts. Die Sache mutet gerabeen vathologſſch an. Die techniſche Nothilfe. Severing verteidigt ſeinen Standpunkt. Berlin, 29. November. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt eine deutſch⸗ nationale Interpellation über die techniſche Nothilfe. Ein kommuniſtiſcher Antrag fordert demgegenüber ſofortige Auflöſung der Techniſchen Nothilfe. Zu dieſen Verhandlungen, die in der Oeffentlichleit ſtarkes Intereſſe begegnen, hatten ſich die Reichsboten leider nur wenig zahlreich eingefunden. Der Deutſchnationale Abg. Berndt begründete die Interpellation und bekämpfte die Abſicht des Reichsinnen⸗ miniſters hinſichtlich der techniſchen Nothilfe mit lebhafter Schärfe. Die Erklärung für dieſes ſelbſtherrliche Vorge⸗ hen liege einfach darin, daß die Sozialdemokratie in ihren Panzerkreuzernöten Beruhigungspillen für ihre revoltie⸗ renden Wählermaſſen brauche.(Lebhafte Zuſtimmung rechts— lärmender Widerſpruch bei der Sozialdemokra⸗ tie.) Die techniſche Nothilfe habe ſich als ein unentbehr⸗ liches überparteiliches Inſtrument in der Hand des Staa⸗ tes erwieſen. 174 Elektrizitätswerke, 96 Gas⸗ und 95 Waſſerwerke ſeien durch Eingreifen der techniſchen Not⸗ hilfe vor völliger Stillegung bewahrt worden. Die Ueberlaſſung der Notſtandhsarbeiten an die Gewerkſchaf⸗ ten würde bedeuten, daß hochwertige und lebenswichtige Intereſſen der Allgemeinheit in die Hände einer Partei gelegt werden. Ihre Aufhebung könne man nur als Ka⸗ taſtrophenpolitik bezeichnen, an der der Reichsinnenmini⸗ ter die Schuld trage.(Zuſtimmung rechts. Dauernde Ge⸗ genkundgebungen links.) Darauf nahm Reichsinnenminiſter Severing zur Beantwortung der Interpellation das Wort.(Von den Kommuniſten wurde er mit dem Zuruf:„Gum⸗ miknüppelminiſter“ empfangen.) Er ſtellte feſt, daß die Zeitungsmeldungen über ſeine Abſicht, die techniſche Rot⸗ hilfe abzubauen richtig ſeien. Es ſei auch richtig, daß er vorſorglich bereits die Kündigung der Angeſtellten ver⸗ anlaßt habe.(Hört, hört, rechts.) Von einem Eingriff in das Etatsrecht des Reichstages und einer bewußten Verletzung der Verfaſſung könne danach keine Rede ſein. Der Miniſter geht dann auf die Ausführungen des deutſchnationalen Vorredners ein. Für einen Diktator habe er keine Neigung und auch kein Format(Heiterkeit). In Hamburg auf dem Ge⸗ werkſchaftskongreß war die beſte Gelegenheit, den Ge— werkſchaften zu erklären, daß bei einem Abbau der techniſchen Nothilfe die Ge⸗ werkſchaften die Verpflichtung haben, die Aufgaben der techn iſchen Nothilfe im Ernſtfall zu erfüllen (Stürmiſches hört, hört bei den Kommuniſten, ein Kom— muniſt wird wegen dauernder Störung zur Ordnung ge⸗ rufen.) Der Miniſter kommt dann auf ſeine Rede vor dem Deutſchen Beamtenbund zu ſprechen. Ich habe, ſo erklärt der Miniſter, ausdrücklich geſagt, daß ich als Beamten⸗ miniſter die Verpflichtung habe, mich ſchützend vor die Be— amten zu ſtellen. Es giht aber heute Kampforganiſatlionen in Deutſch⸗ land, die ſich den gewaltſamen Umſtucz der Verfaſ⸗ ſung zum Ziel geſetzt haben. Soweit darf des Reich die Sc. erleugnung nicht treiben, daß es das Ver⸗ bleiben von Beamten in dieſen Organ lde. (Stürmiſches hört, hört rechts, lebhafte Zuſtimmung in der Mitte und bei den Sozialdemokraten— dauernde Zutufe rechts:„Wen meinen Sie?“ Abg. Graf Re⸗ ventlow(N.⸗S.) ſprach:„Wen meinen Sie, Herr Mini⸗ ſter, mit Kampforganiſationen, die ſich das Ziel geſetzt geſetzt haben, den Staat gewaltſam zu ſtürzen?“) Ich meine alle die Organiſationen auf die dieſe Kennzeichnung zutrifft. (Erneuter Lärm rechts). Eine frühere Reichsregierung, in der die deutſchnationalen Miniſter von Keudell und Schiele ſaßen, habe einmal klar zum Ausdruck gebracht, daß die techniſche Nothilfe nur eine Noteinrichtung ſei und ver⸗ ſchwinden müſſe, wenn die Vorausſetzungen dafür gege⸗ ben wären. Dieſe Vorausſetzungen ſeien nach Anſicht des Miniſters nunmehr gegeben. Der Miniſter warnt vor einer Ueberſchätzung der Tätigkeit und des Nutzens der techniſchen Nothilfe und betont, daß das, was aus An⸗ laß des neunten Jubiläums der lechniſchen Nothilfe in der Preſſe erſchienen ſei, zweifellos einer gewiſſen Selbſtbe⸗ weihräucherung geglichen habe. Die großen Generalſtreiks in den Jahren 1920,25 wären lafaſtrophal für Deutſchland geworden, wenn ſich nicht neben der fechniſchen Nothilfe die Gewerkſchaſten zur Verfügung geſtellt hätten.(Sehr wahr ber en Sgziafdemokraten). nnCTTTTT0T0T0T0T0TTdTTTTTTrrrhhPhhGGc///// PPPTwPF ccc 5—.—— 5 crrobTbTbTbTbTbTbTTbTTT Nißir auensantrag gegen Gevering. .„Während der Rede des Miniſters, Zwiſchenrufe unterbrochen wurde, iſt ein der Deutſchnationalen Volkspartei gegen trag ſteer Severing eingegangen. In der Aus ſprache erklärte Abg. Erſing(3.), ſeine Deutſchnationalen dafür, daß die techniſche Nothilfe auf⸗ ſe ſich gegen die Be⸗ hauptung der Deutſchnationalen wenden, daß Miniſter Vorgehen ſeine Amtspflicht oder gar hätte. Wir wollen die recht erhalten werde, Aber man müf Severing mit ſeinem die Verfaſſung verletzt erhaltung der techniſchen Nothilfe ten des Volles. Abg. Hintemann(D. Vp.) betont, die techniſche Nothilfe habe ihre Pflicht getan, dieſer Zeitpunkt ſei . 1„Reichsinnenminiſter habe allerdings einmal die Kommuniſten als politiſche Kinder bezeichnet. Man habe aber noch das Vertrauen zu den maßgebenden Stellen, daß ſie die nötigen Machtmittel anwenden, wenn Kinder mit dem Feuer ſpielen. Man habe daß die Gewerkſchaften bereit und im⸗ Notſtandsarbeiten zu ch 10 old(W.⸗P.) hält gleichfalls die techniſche jedoch vorüber. Der die politiſchen feine Garantie, ſtande ſind, die Abg. Petz Nothilfe noch für unentbehrlich. Abg. Dr. Külz(D.) weiſt darauf hin, daß die tech⸗ keine privatkapitaliſtiſche Kampftruppe Intereſſe bereitgeſtellte 6 rte Behörde. Zweifellos ſei die techniſche Nothilfe nicht mehr im gleichen Umfange nötig wie früher. nische Nothilfe ſei, ſondern eine im öffentlichen ſtaatlich kontrollierte ollkommen überflüſſig ſei ſie aber Abg. Limbertz techniſchen Nothilfe. überflüſſig geworden. Reichswehr Hilfe leiſten. Die Abg. Rauch ⸗München(B. Pp.), Hänſe(Chr. B. P.) und Arteld(D. H. P.) ſprachen ſich für die Dr. Frick(N.⸗S.) dagegen techniſche Nothilfe, Abg. aus. Damit iſt die Beſprechung der digt. 85 Gold- u. Silber-Brokat: — Ein edles Coporight by Greiner& Comp. 68. Fortſetzung. 5„Hat der gnädige Herr einen („Warum hat er den Ader Reitknecht, ſich reibend. die „Oder einen guten Geiſt,“ meinte Misko, der grau⸗ „Dort oben ſteht das blonde Fräu⸗ lein am Ffkenſter, kaunſt dich bei der bedanken.“ ö Das Dorf der Gutsherrſchaft war nicht weit, kaum Feine halbe Stunde entſernt, aber der Vor dem erſten Hauſe des Dorfes, einem alten, halbverfallenen Bau, der wie lag, ſtand eine lärmende Menſchen⸗ ſein Pferd hin, die Leute wichen und machten ihm Platz. (haarige Kutſcher. „Morgenluft tat dem Grafen wohl. begraben im Schnee menge. Geza lenkte Gehrerbietig zurüct ö„Jetzt wird Hilfe werden, der 5 hörte man den einen und den andern ſagen. „Was gibt es?“ fragte Geza. 8„Ach, gnädigſter Herr Graf, es wortete ein alter Mann armen Janek die Kuh fortführen. die Kinder ſind krank, ſie brauchen N ſich.“ Vor der Tür ſeines Hauſes ſtand der Landmann und Hielt an einer eiſernen Kette die Kuh feſt, die ihm zwei Weumte und ein Heiduck vergebens ö Sent des Gerichts. „Ihr kriegt ſie nicht, und wenn ich gleich tot an dem Platze bleiben ſoll!“ hörte man Geza ſchoß das Blut ins Geſich er und ritt mitten in die Gruppe, daß die Steuerexekutoren Lerſchrocken zur Seite wichen.„Unterſteht euch, ihm die Kuh zu nehmen! Führ' aber nur dann, wenn ſie getragen iſt von dem Vertrauen der breiteſten Schich⸗ (S.) verlangte Abſchaffung der Dieſe koſtſpielige Einrichtung ſei Bei Naturkataſtrophen könne die Nach längerer Geſchäftsordnunasdehatte wird der Frauenleben. Roman von Tarola Weiß. zweiten Schlag nicht getan?“ fragte ſchmerzende Stelle „Die Steuerexekution will dem Weib und vier halbnackte und verhungerte Kinder untſtanden weinend, ſchreiend und beſchwörend die Männer ſie in den Stall zurück,“ ge⸗ die häufig durch[ dem Aus Mißtrauensan⸗ eichsmini⸗ Partei ſei mit den Aufrecht⸗ begrüßt. verrichten. nicht. um die Interpellation erle⸗ Fur die Dame: Hoßchevreaux-Damen-Snangen- Schuhe, beliebter Straßenschuh. Hegante Lack-Damen-Snangen- Schuhe, neueste Modelle, fur 7 95 * Straße u. Gesellschaft Mk. Hamelhaar-Hausschuhe, Kragen- schuhe, Baumwolle mit Wolle Filz- und Ledetsohle, mollig 1.98 warm für Damen Mk. Hamelhaar-Nragenschuhe, Baum- wolle m. Wolle, Filz- u. Leder- 2 93 sohle, steife Kappe und Fleck&. Berlin W 30. Nachdruck verboten. Der jähe böſen Geiſt geſehen? Und laut im Geſicht iar Ritt in der ſcharfen betrag?“ Kuh gnädige Graf iſt es,“ kommt!“ iſt ein Jammer,“ ant⸗ Es iſt ſeine einzige, Milch, und er wehrt dieſen zu entreißen ſuchten. Pferd und aneks Stimme ſagen. t.„Zurück!“ donnerte deutſchnationgle Antrag auf b d von 2 Willionen ſchuß überwieſen. Ueber die 9 egen den Reichsinnenminiſter wird am immt werden. Nächſte Sitzung Freitag Chamberlain wieder im Amt. Zurückziehung der engliſchen Truppen. Sir Auſten Chamberlain wurde bei ſeinem Erſcheinen im Unterhaus von allen Parteien Er hatte eine Reihe von außenpolitiſchen Fragen zu beantworten, Regierung auf Grund des Artikels 431 des Verſailler Vertrages die Frage einer Zurückziehung der britiſchen Truppen unabhängig von einem gleichzeitigen Abzug der franzöſiſchen „Sir Auſten Chamberlgin antwortete verneinend und wies darau Namſichen R die Frage der 3 d anzöſiſchen Regierung die rage der Zurückziehun er britiſchen Truppen anzuſchneiden. 1 Auf die weitere Frage, Grund des Artikels 431 des einer Truppenzurückziehung berechtigt ſei, erwiderte Cham⸗ berlain, daß England Vertrag ſtehe. Nachprüfung der Ausgeſperrtenunterſtützung. Ein interminiſterieller Ausſchuß im Ruhrgebiet. tte, „% Im Verfolg eines Kabinettsbeſchluſſes hat ſich ein A e 1 rage der gemeindlichen Unterſtützungen und ihr Verhältnis zu den Löhnen zu prüfen. eh 0 Der Ausſchuß hat ausſchließlich die Aufgabe in Be⸗ ſprechungen mit den Anterſtützungsfrane etwalgen Bermittlunasverhandlungen nicht befaßt werden. Von der Reichsregierung iſt tree erſön⸗ lichkeit 7 worden, die die Vermittlungsaktion 5 lſenſtreit übernehmen ſoll. Ueber die Perſönlichkeit.. 5 näheres noch nicht bekannt. Die in der Preſſe für den Vermittlungsvorſchlag genannten Namen kommen für dieſe Aktion nicht in Frage. 8 Aus Nah und Fern. Düſſeldorf.(neubaueinſturz in Ratingen.) In Ratingen ſtürzte aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Urſache der bis zum zweiten Stockwerk gediehene Neu⸗ bau eines Frügels der Landwirtſchaftlichen Schule Feld men. Glüclicherweiſe konnten die auf dem Bau beſind⸗ lichen Arbeiter noch rechtzeitig gewarnt werden, ſo daß Menſchenleben nicht zu beklagen ſind. Durch den Einſturz wurde auch die Giebelwand der alten Landwirtſchafts⸗ ſchule beſchädigt und zum Teil eingeriſſen. Wie durch ein Wunder wurde in den angrenzenden Räumen, in denen Anterricht abgehalten wurde, niemand verletzt. Düſſeldorf.(Selbſtmordverſuch im Ge⸗ richtsſaal) Der Arbeiter Richard Schengel war vom Schöffengericht wegen Sittlichkeitsverbrechens an ſchul⸗ pflichtigen Kindern zu einem Jahre Gefängnis verurteilt worden. Als er verhaftet werden ſollte, zog er einen Dolch und brachte ſich in der Nähe des Herzens eine tiefe Stichwunde bei. Der Gerichtsarzt ordnete ſeine Aeber⸗ führung ins Krankenhaus an. Berlin.(Dr. Greiff, der Millionenſchwind⸗ ler.) Das Verfahren gegen den Geſchäftsführer der chemiſchen Fabrik Johannisthal, Dr. Friedrich Greiff, der wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und Konkursver⸗ brechens verhaftet worden war, hat nach einer Mel⸗ dung einer Gerichtskorreſpondenz das aufſehenerregende Ergebnis gebracht, daß Dr. Greiff mehr als 10 Mil⸗ lionen Mark veruntreut hat. Dr. Greiff ſoll Briefbogen der Mansfeld A.⸗G. entwendet, mit gefälſchten Unter⸗ ſchriften verſehen und zum Zwecke der Kreditbeſchaffung bei dem Bankhaus Gildemeiſter u. Co. vorgelegt ha⸗ ben. Ferner ſoll er durch falſche Buchführung einen hol⸗ ländiſchen Bankier um 750 000 Gulden geſchädigt haben. — ißtrauensanträge Aae abge⸗ 2 hr London, 29. November. erſten lebhaft unter anderem auch, ob von der deutſchen Verbände aufgerollt worden ſei. f hin, daß die britiſche Regierung keine Gele⸗ weder gegenüber der deutſchen noch der ob Großbritannien auf Verſailler Vertrages zu abſolut freie Hand habe, aber zum „Berlin, 29. November. in das Ruhrgebiet begeben, Gemeinden feſtzuſtellen, inwiefern die zu klären iſt. Er wird alfo mit 2 3 7 Tür den Herrn: ö Schwarz Rindhox-Herran-Halh- schuhe und Schnürstleſel weiß gedoppelt besondere Gelegenheit Mͤk. Lack-Herren-Schnürhalhschuhe elegante Gesellschaitsscuhe enorm billig...... Mk. 9.85 rur das iind: Lamelhaar-Schnallenstiefel Relzende 1 mit Wolle, mit Lack-Spangen-Senuhe Ledervorderkappen 1 2.35 an 25/26 4.80, 23/4 3.98 starke Qualität von Mk. Jourenstiefel 5 2 geschlossene Lasche, wasser- Mann hei 5D 2 15138 dlentes Futter 9.85* 1. 2/3 P 2, 20 schweizingers tr. 48 Schwarz Rindhox-Herren- bot er Janek.„Und du, Die Kuh wird euch zung und Brot.“ Er öffnete die Brieftaſche und gab ihr einen anſehnlichen Betrag. Die arme Wechſel von der Verzweiflung zur Rettung war zu groß. Die Tränen ſtürzten weinend führte ſie die Kinder ins Haus. „Herr Graf, wie können Sie es wagen, uns ſo ent⸗ gegenzutreten,“ ſagte einer der Beamten. „Was wagen?“ Der Graf ritt daß der Kopf des „Der Staat wird die kranken Kinder des ihrer Milch nähren wird. „Zehn Gulden,“ verſetzte der Beamte, einen Zettel aus der Bruſttaſche nehmend. „Wegen lumpiger zehn Gulden ſoll dem Manne keine genommen werden, Er nahm eine Zehnguldennote aus der Brieftaſche und warf ſie ihnen zu. „Herr Graf, wir haben unſere Pflicht getan,“ ſagte der andere Beamte,„und als was das bedeutet.“ Der Graf war im Begriff geweſen, Worten kehrte er um. „Eure Pflicht? der Soldat nur zu fünf Gulden.„Trinkt auf den er die Zügel über Dank der Bauern zu entziehen. Nach dem im Schloß ſeinen alten ging ſeiner gewohnten t 5 I extra billiges Angebot Mk Ne arau: Rheingoldstr. Weib, führ' die Kinder ins Haus. bleiben. Und da iſt etwas zur Klei⸗ Die Gräfin war eine ſtrenge Herrin und hatte über alles die Oberauſſicht. 5 f 4 Der Schloßwart ſtand der Verwaltung der Güter vor, aber der Mann nahm ſich in ſeinem Fleiß und Eifer ſehr zuſammen, denn jede Rechnung ging durch die Hände der Gräfin, und von allem war ſie auf das genaueſte unterrichtet. 5 Jetzt, da ihre Geſundheit etwas angegriffen war, hatte ſie einen Teil 1 Obliegenheiten ihrer Geſell⸗ ſchafterin aufgebürdet. Eliſabeth führte ihre Korreſpon⸗ denz, wo es ſich um Geſchäftliches handelte; denn die Gräfin hatte weit ausgedehnte geſchäftliche Verbindun⸗ gen, da ſie die beſte Viehzucht und die reichſten Getreide ⸗ vorräte in der ganzen Gegend beſaß. Geza war Soldat und hatte bis jetzt wenig Sinn 1 dieſer Richtung hin bewieſen. Er tröſtete wohl hier da ſeine Mutter mit der Ausſicht auf ſpäter. Mit der vollſtändigen Uebernahme der Güter als Herr und Ge⸗ bieter würde ſich auch der tätige, fürſorgliche Sinn ein⸗ ſtellen. Und die Gräfin fügte ſich, wie in alles, ſo auch in dieſes. Der Rittmeiſter kam diesmal viel ruhiger als ſonſt über die Zeit ſeines Urlaubs hinweg. Er ritt zwar noch aus, bald auf die Jagd, bald nach dem nahen Städtchen oder einem der benachbarten Schlöſſer, die übrige Zeit verging ihm— er wußte ſelbſt nicht wie. Den rößten Teil des Tages war er ſtummer n oder„Hörer“, denn er ließ keinen Augenblick unbenutzt, wo er Eliſa⸗ beth im Salon ſeiner Mutter oder bei den Lindern wußte. Und es war merkwürdig, wie der we, un e- bärdige Mann jetzt ſtundenlang ruhig auf einem Hel. ausharren konnte, ſeine Zigarre cane oder die Zei⸗ tung leſend, wenn er ſie nur in der Nähe wußte. Als einmal die Gräfin mit freudigem aunen mit ihm davon ſprach, 100 Geza, er ſei ruhiger gewor⸗ den; es ſet wohl auch ſchon an der Zeit, da er nicht 55 ern von den e e ſei. Er hatte ſich aber doch abgewendet, um die tter die Röte ſeinem Geſichte nicht ſehen zu laſſen. ö ö Gortſeband folgt) Frau wollte ſprechen, aber ſie konnte nicht. ihr aus den Augen ſo dicht an ihr heran, Pferdes die Bruſt des Mannes berührte. nicht zugrunde gehen, wenn die Kuh Mannes noch einige Wochen mit Wie hoch war der Steuer⸗ ſein einziges Hab und Gut!“ „Jetzt aber macht, daß ihr fort⸗ Die Veteranen erzählen. Soldat müſſen Sie wiſſen, wegzureiten, bei Ihr habt recht, der Beamte hat wie gehorchen. Hier.“ Er reichte ihnen chrecken, den euch mein Peitſche gemacht haben.“ Damit warf den Arm und ritt davon, um ſich dem meine 8. Kapitel. geräuſchvollen Tage nahm wieder das Leben ewohnten Charakter an. Jeder m zugewieſenen Tätigkeit nach. Frühere Poſtverhältniſſe in Viernheim. urde Er Vor⸗ : Kreuzauffindung, f dem t Klo⸗ Dieſer ſam eſt in un⸗ noch 1772 ig w ſter Lorſch wie es ja auch au einem ſehr volkstüm⸗ Möglich iſt natürlich, daß die Wallfahrt hnung nehmen gung bei Kur⸗ g war die Wall⸗ ür die Genehmi f eine germaniſch⸗ n.“ So wurden auch die anſäſſigen Einſied⸗ ährt wurde. Als⸗ iſti f kurpfälziſchem Ge⸗ g tätig. Nachdem er t. Michael. f, notdürft hrif chland die Verehrung n, befaßte er ſich ſeit h ſen, weiter auszubauen, da 0 tanden. In dieſem Jahr⸗ ließ man den zu Bingen ſtellt.— Beſonders ver⸗ faſſen konnte. Der Ge⸗ em Kapelleneingang ſtand ütete, eine Wallfahrt zum tſteinach f Deut des bitteren Leidens und Sterbens C lich geworden. 7 igionskämpfe erwirkten dann den zogene Wiedererrichtung des örenden Bergſträßer Landka⸗ f ſchließen, daß etwa um 1350 tjahr 1635 wieder häufiger. g eine Michaelskirche ſe w f m Jahrestag der Kapellweihe Die im Jahre 1682 voll für die Kapelle zum Guten aus. in, wo dann das Klo 7. September 1767 cht mehr waren damals uch abſtatteten und zu ihrer Unter⸗ haltung ein Opfer brachten. er noch nicht völli f Weihnachten, Mariä Himmelfahrt 1 ni Ab „Not lehrt bete ſt aber wohl ſchon früher, etwa zu Aus⸗ ch in ganz lenthalben in Deutſchland die? Mainz geh ng auf dem Kreuzberg Wo hrt und Kapelle zu ſorgen. hrt zu fördern h auch fa gebürtigen und damals in Ab 7 U Liebersbach. ild des Kirchenpatrons S ſtand neben der Kapelle die Hütte des Eremiten. hte die Wallfahrt wieder au holen, die dann auch 1721 gew 5 15. Jahrhunderts ent U ie Kapelle lag aber damals au So mußte man hierf tand ließe dann darau 3 ei Manche vermuteten auch, es weiſe au bald ent as Gotteshäuschen wieder herge dient machte ſich der Klausner Nikolaus Adam. reuzauffindung und de Die Wallfahrt i Glaubensſpaltung, Rel D biete. pfal bezog die Einſiczelei im Jahre 1734 und war auch noch älter iſt, denn über d eine Michaelskapelle dort errichtete Heiligenberg bei Heidelber ſter erbaute. als 72jähriger Greis in ſeiner Stellun einen Kreuzweg hatte aufſtellen la 1767 mit dem Plan, die Kapelle meinderat ſtimmte am haben zu.— L Hauptwallfahrtstage Prozeſſionen mit dem P heidniſche Opferſtätte h heimlich verheerender Wei hl. Michael entſtanden ſei. und Kommunion au er Kapelle einen Be hundert war nämli Ruin der Kapelle. ſie den Pilgerſtrom gang de früher das B Umf einer Zeit, wo al fahrt erſtorben. zum Erzbistum pitels wirkte ſich Um die Wall ler Peter Haßli um für Wallfa Raſch bl d K 2 berg rief, des Beicht ſtehen, Im nämlichen 55 Abla K Kühle. Sinnend ſtehen wir ich nach dem hohen Waſſerrade erken wir gleich links ein altes Hier entziffer November 1928 5 Wallfahrsort Kreuzberg. Sie lau⸗ ch Wild. ngsgrenze Hems apelle nen ein Abla Mit deren tzigen Ort. Da ſchauten n ſcharrende Als ein Zei⸗ blieb e i rochen wird. Ne egen der Wölfe ſchwand.— Aus s auf in ſeine f dem Kreuzberg äger na ſtiger Drangſale. ies im „ mit jugendlichem d ſeinem je ge hin, die ſich das Volk ſon Sie Nahe dabei entquoll über den Kre 2 fanden ſie ihn erblindet erzählte. chael beſchirmte ſie.— der Ruf von der Heilkraft der eine auf dem Bode ſt d Von Sans Simon, Lehrer in Nieder zberg„eine ft rauſcht das Bächlein eine Quelle. f. ſſer„Waldbruders Brün⸗ un die Geſchichte. reuz hervor. chtend, ſtellten die Leute das — „ jährigen Krieg, in ſchlechten hend.— Zald ſtand an der ich um ihn w 1 1 ſen * So fand er nicht mehr heim. ernächtigle. Augen des Ober⸗ und wor Hirſchkuh. 5 ſchoß er auf ſie. gers und ges hier ein J en au hrt uns von Hemsbach aus durch n wir n der Gemarku eine Hir Raſch äher.— Sie ver ld nimmt un alte Mühle. 3 wurde 1710 au Der hl. Mi ſitzend. Er ſich f einmal ld ab. Da chkuh. Sie traten n t ſeit 1893 an gten s uf die Sa r ward ſe zt das Wa f dem Kreu ſtehe, 0 von 40 Tagen ver denkl ergehen bem 9 ge.- N chtliche Urkunde ahr 1521. Es i 9 fü 5 manſteigende Seitental hinaus in den Weiter ſieht man auf dem Kreuz das ſchernd und ſchäumend S. H. S. OBERI AGER. 3 hat machen laſſen zur Ehre Gottes H. it dem Fel 2 Der Wa 5 berjägerkreu ge vor dem 30 teht er eſt, des Hun fte eines Ta apelle. reitete 0 irſch deutet a über die ge ſtei Plät f 1 id ungezähmter Kra er wurden die v 1 4 1 zu Tal. Himmel es betra f tzt und e Hir chen Ze s das nt, daß au 8 D 95 aß ſte Entſtehung des Gnadenortes erzählt. (Heute hei So die Sa 0 uzes zur E ine Wanderun anfan berjäger). ld eines tet und — Laudenbach E — f d ſie ſuchten den Wa unter einem Baume dem Boden aber blinkte ein K chen vom Beim Wei die Leute au Steinkreuz. Raſch verb (Dieſes Kreu Dieſes errich Es war lan Zeiten der P Quelle. Die er bringt un DIESES CREULZ H. M. L. ZU EHREN GOTTES Bald erblicken wir eine davor u. ſchauen nach Auf einmal erblickte er a Augenblick war er blind. Seine Angehörigen ſor ſelbe ehrfürchtig unter Bet Odenwald. Ungeſtüm ur vorbei Der H tet etwa: — Da ſtrei ſchaute ihn an. zur nämli hellem W̃ jägers bene Stelle eine K nele.“) der erwä hl. Kre das S. Bi bach un Hir ch f zeit ie haben gegend frankreich tſtanden in geben, nun da iſt wieder ein großer Krieg en ch Darmſtadt, ein Bonarbard geſchickt haben den Mit dieſer ſehr großer tark, daß der n ſich gegeben gleich ich. Da iſt es 7 1 en in rußland e große Kälte, der Traubenherb Das war dem ſtern ſeine gerade jetzt im ſonders intereſſieren. n Juli ſchon Neuen we halbe ohm Na, Jahre wurde ſo f zo adel. Im Jahre eg entſtanden iſt ſem erungsvertrag ab. ruthe gegen mitter⸗ hat ſie gegen mittag Später kamen no ffnet. Holz ſtolz: f z es hat auch ſehr „ hab auf 10 morgen u manheim zu oppen Kefathal. „ſie haben aber die ag durch in bariß eingek ſte wein gewachſen, in der wiß zwei mahl zei⸗ f lampertheim gekom⸗ e bodendate über den „ſie ſind in kurzer ommen und tlie 3 da, geſchwenkt, 1 1 5. „Zimmermann und K ie Fahr s dieſer ſtern ſeine Deu chten ſind nicht gut ge ang gedauert biſ 1813 den Eten heimer Familie entnom⸗ 1 1 f ſer liche Kri Hirſchle 2 ſere Leſer r zeit wieder in ſchenkt! ſikanten, zla 2 0 1 gewa⸗ ize, es war geführt! geben. D ſehr großer ogen 0 ie frũ 1 * 3 fangen und auf die inſel Elwa horn“. Allgemeine Verlagsan⸗ am Himmel ein n ferbrant iſt. geſchmiert, (hütt zu man ferlohren inem ſch Spring i net wie a In de In 8 urz Auszug, der aus einem alten von einem guten fte un daß die Fran wo ſie di getrieben. men die ruſen in Frankre „denn in die amper n Strahl vo cht hat die Coſaken au a Jungfer ga, Jungfer, ſie geſchwind! Spielet auf! Bin i net a Bür einen In der Welt? ch na 2 Bawettche) erö Po ar iſt der beſ ergangen wa ſes hat ſo l 1 1 iß den Kay 8 Nähen, Nachen ene an der ziege m Feld? dem Feld, im grüne poſt ein Nach mitternacht er große entſe erklärt, iar 1814 ſind al 1 0 ſaſa! u Hebenheim an Aus„des Knabe Wunder einem Baum guten Tabak tner bekommen. ten wegen der Tabak being an den ſtöcke 811 hat ſi 8 „welcher eine d uſtig zum Tanz (das ie Poſt ann eine neue Zeit. if 1 ayſer bonabart ge Er iſt aber in K 7 * Will ſie mit mir tan Geb ſie mir d'Händ! Stüble auf⸗ und ab Und a Gläsle einge Schöne Mu Spielt mir a Tän Guata Mor Mag Spielet auf! Obendrauf! Obendrauf ein München. njahr 1928 be Begegnet mir Rede iſt, dür ührſtein ein Nach Bar Vor mitter Heiſa 5 Nachſtehender he Hausbuch einer L eder herau erfüllung Die „da ſind die f ch auch zau gekommen a 5 8 Aus einem Lampertheimer Hausbuch. 50 men und in dem die In dießem i r ſind dernach ka fbahn ähren an ahr 1 Wei 1811 hat es den lte es iſt von N halbe ohm 1 1 * N * Das gute Weinjahr 1811. kreich b 5 chloß d hm ein Herr namens Strau 2 moße die Herren Rümer 1887 d ging d ie Damp Im J tern geze einer ruthe. — chein gefahren mit heim zu hock men auf das Neu ohngeför nacht geſtanden. gezeigt, worau ufällig in über all in e in frankreic großen gethan angekome und hat ſi tung war. biß Nofember Hunger wi Deutung, N f folgte i Bahn Damit beg worden. dießem ia tigen b Viehlen und 76 Cen ra 7 f heim nach Weinheim lau f⸗ oſt austragen und des Mit⸗ um auch dorthin die Poſt l. ch icht twa le blieb indes ni Alle ſſung 1865 Lorſch ie Poſt, welche er 7 1 welcher ſe e heimkam. ſen no ſtexpeditor Kempf und im alten Nat d vervier ders Zigarren nſpru Einer ſei⸗ oſtexpeditor „las einmal auf heim die Zeitung m Kopf gegen ei⸗ chwollener Na e von Po Form er ſoll keine ſchöngefärbte Das alles gen Verhältnis 40 Ihre Uni⸗ Rei f von ing, er ging „wo er aber das ſe Veranlaf te Poſtillon ö 9 mpf ſtarb im Jahre 1818. Es eſie von Poſt ch genommen zeigen, wo die Dieſe Verhält⸗ ſtempfänger ſich mehrten, hlen dem Poſt ſtadt, verpflichtete ſein Amt ein. Erſter uſtraße, welcher de ſon 1 f. ter verzichtet hatte, u. Taxisſchen Poſt. Herr germeif bringen. Der Brie enſchen. Ton. hm zu ger — äuſer zu Poſtwagen wurde am ernen Schienen geſetzt Ausdruck gefunden in e Alltag war und wie Bürgermeiſter Kemp iernheim errichtet wurde. Rücken, um die Poſt ock, das Peitſchenkna chern sfalles wurde. 2 und an die Stelle von kes vollendete Darm chte d a zen Kreis abgeholt hatte. Dieſer izieller Titel war, brachte die Poſt⸗ aus und dort wurde ihm ein Polizei⸗ li deshalb verwendete ſich im gen Jahrhunderts waren eim recht ſchlecht. Weder auf mpf wurde im Jahre lexander Gra hr in A 8 l mein Bericht „wie wir die dama iche le in V f ei waren Volkslieblinge. 8 den war, vertraute ſich der npfen deren Gef geholt. Der er ferde mußte Der heim ab Di 7 * ge ſe zu einem Freudentag oder zu gsleben des Volkes und hat m Empfindun ürgermeiſter Kemp „ Neuba nach Viern efreund war ieft mit de ein Le feld e vert dem Wege von Hütten Bür editor der Thurn är Schr Po n werden; 5 A f 1 angebracht. Der Ver ehr wurde rkehr verdoppelte un knüpft. Da da ſon ger wohnten. ie P wermütigen Lenau, in dem alle 8 N rzen des Volkes meiſt geboren, ch nur noch ſehr ſelten vernimmt, greifenden herzogl 1 Dp lors Ke der Briefve attern au gen des Vo einen Ranzen auf dem der Lohn war i zu den Holzma en Unglück ſch ff roß kſte wurde B ür „ beides volkstümliche Künſte, hatten r Poſtillonlied, wie man es oft gehört ben Kutſche durch tauſend Fäden mit ört man ihn ſchon kommen r Eiſenbahn die alte Po urch die Fabriken, be Paketpoſt Poſtillon. ührte denſelben in ed ch Viernheim zu ſo wie der grau ernheim die rung lebt. Jahren des vdri jungen Poſtillon ltniſſe in Viernh „ um ihm die r Briefbote Wer ſch t, Po Wald Opfer eines tragt ner Nachfolger öder kam von 5 r eines geliebten M Uhr von Viern hn forttrug enfeld laufen, e in Vi ch Hütt ringen. heute au äglichkeit gewor für den gan ketenempfän der daß er mit Der erſte Briefkaſten wurd n Bens ge 0 t. 0 n Herr name jederwahl als iche Mann mit be an, der i dem letzten La pfindun haben. Doch Erinne In den 50er 5 n ſeines Hornes dur nen noch nicht getötet itz hoch oben auf dem B Poſtwägelchen und bra bald, da die chen na ker, Poſterp rpoſt einge exp „Seht ihr die Roſſe vor dem Wagen nheim im Kreisamt abgeholt ten an der Tre t e un te ſi ke in haus immer abe a ß eine Po Im Jahre 1862 auf eine W̃ Von fern h erſter Poſt Hornblaſen rn der gel mpf und f E Das iſt ein altes S man tadt ote war Jakob Werle ſa är * * rzen des Volles ve eine Allt dem He gewöhnli N Die Poſtillone hen, ſondern ote, wie ſein o auf das Rath mitgegeben ch. Auch d n wurde die Und den 0 hr gutgehe „ aus dem He 5 istag Wilhelm Klee. ung ſein mpf ſelbſt ſtellen: Ke erhabenen und er „ und Ruß und R „Poſtillon“ des ihr ſe f- und Pa Poſtverhä oche kam ei Poſtillo und Liedern b i und jetzt kam der „als die Zeit de länger bei der 5 tief i dem und ſtieß in die Lekt e nen Baum, ute ſſe konnter nicht me nd Wert bote mu ags na Karſams hieß er in unſerer des Herrn. 9 K Jahre 1860 der morgens um 5 ſen mußte, lieber in den ſchwanken Em halten mit ſeinem in Darm Poſtſekret Kreisbot dafür, da Herrn Ke Briefb ſachen diener — und das den Her Erzã he die W̃᷑ Brie ni 1 ˖ zu Pfingſtmontag, Kreuz shung und die Freuage m der aſtenzeit. Auch feiern man auf dem Kreuzberg den Wendelinustag. An de Hauptfeſten ſah der Wallfahrts⸗ ort oft mehr als 3000 rzller. Die Kapelle faßte aber nicht einmal 100 Perſe nn. An den Freitagen d. Faſtenzeit las der Pfarrer von Hemsbach hier oben ein 91. Meſſe und hielt anſchließend eine Predigt. 5. An den andern Tage beſuchten die Einſiedler die hl. Meſſe in der Kirche zu Jemsbach. Fromm und ehrbar war ihr Lebenswandel; es wird am 14. Mai 1768 vom Oberamt Ladenburg be vers hervorgehoben. Deshalb wurde ihrem Geſuch, ein- Zammlung in der kurpfälziſchen Landen veranſtalten zu fen, ſtattgegeben. 80 Gulden und 30 Kreuzer gingen en. Für die Kapelle hatte man aber ſchon darüber hinau 110 Gulden 32 Kreuzer aus⸗ gegeben. Es ſollte außer zem die ſchadhafte Decke ausge⸗ beſſert, der Fußboden her e dellt und ein Vordach für die Wallfahrer angebracht we den. In den Aemtern Neu⸗ ſtadt, Lautern und Kreuzuach hatte man nicht geſammelt. Man erſuchte deshalb 170 die kurpfälziſche Regierung um Genehmigung einer n maligen Sammlung. Dieſes Geſuch wurde 1771 abgeſchlagen. Das Jahr 1801 wurde durch die politiſchen Abmachun⸗ gen des Friedens von Lüneville den Klöſtern und Einſiede⸗ leien in der Pfalz zum Verhängnis. Aeberall wurde die Aufhebung der Klöſter oft in brutaler Weiſe durchgeführt. Doch wunderbar, unſere Einſiedelei auf dem Kreuzberg blieb ganz vergeſſen. Endlich, im Jahre 1808,„entdeckte“ die badiſche Regierung den Einſiedler auf dem Kreuzberg. Das Regierungsprotokoll vom 9. Januar 1808 atmet ſo recht den Geiſt jener Zeit, wenn man da lieſt:„Nach ur⸗ ſchriftlich anliegendem Bericht des Amtes und Pfarramtes Weinheim ſei dieſe Eremitage nicht nur für den Kirchen⸗ dienſt von keinem Nutzen, ſondern auch der religiöſen und reineren ſittlichen Bildung nachteilig und könne ebenſo we⸗ — auch in ſtaatspolizeilicher(1) Hinſicht mehr fortbeſte⸗ hen.“ Bald mußten nun auf Anordnung der Regierung die Gebäude verſteigert werden. Dem 65jährigen Eremiten Kirſch wurde ein jährlicher Ruhegehalt von 62 Gulden 30 Kreuzern gewährt; mit dem Anfügen, er möge ſich zu ſei⸗ nen Verwandten nach Bensheim begeben.— Die Verſteigerung erfolgte dann am 10. Auguſt 1808 und brachte einen Erlös von 537 Gulden 1 Kreuzer. Es blieb nur das vom Schultheiß Wiegand in Hemsbach er⸗ ſteigerte Steinkreuz ſtehen; ſelbſt die Stationen mußten entfernt werden.— Trotz alledem ſtarb die Wallfahrt nicht ganz aus. Ja, ſie erfuhr einige Jahre ſpäter durch eine intereſſante Verordnung der badiſchen Regierung neues Aufleben. Diete Verordnung vom 30. Mai 1817 geſtat⸗ tete nämlich mit Rückſicht auf das große Elend die Pro⸗ zeſſionen wieder. Nun ſtellte man im geheimen wieder die Stationen auf. Schon hoffte man, Kapelle und Klauſe wieder aufbauen zu können. Aber wie täuſchte man ſich! Seit 1818 zogen die Wallfahrer mit Kreuz, Fahnen und Geſang auf ihren alten, liebgewonnenen Kreuzberg. Das war für Aug und Ohr der Reformiſten in Laudenbach zu arg. Ende 1919 beſchwerten ſie ſich hierüber bei der evangeliſchen Oberkirchenbehörde,„durch die durchziehenden Prozeſſionen werde der proteſtantiſche Gottesdienſt ge⸗ ſtört.“ Daraufhin mußte durch einen Erlaß des Bezirks⸗ amts Weinheim 1820 alles wieder entfernt werden. Durch eine Eingabe konnte lediglich nur erreicht werden, daß das Steinkreuz ſtehen bleiben dürfe, allerdings nur für den Fall, daß niemals wieder die Stationen aufgeſtellt wür⸗ den; für dieſen Fall mußte dann auch das Steinkreuz beſeitigt werden.— 5 Die nächſten 20 Jahre verliefen ohne Zbwiſchenfälle. Da meldete am 21. Juni 1841 der Brigadier Groß in Weinheim, daß das Kreuz wieder mit 14 Stationen um⸗ geben worden ſei und daß beſonders aus Heſſen wieder Prozeſſionen auf den Kreuzberg zögen. Hierauf erging die amtliche Weiſung, das ſteinerne Kreuz zu entfernen und in den Dörfern das Verbot der Wallfahrt bekannt⸗ zugeben. Auch das heſſiſche Kreisamt Heppenheim wurde gebeten, dies zu kun. Es geſchah auch, doch hat es ſo den Anſchein, als ob ſich das Kreisamt Heppenheim nicht ſonderlich um die Prozeſſionen nach dem Kreuzberg ge⸗ kümmert hätte, und man pilgerte weiterhin auf den Kreuzberg.— So lief denn am 7. Mai 1842 beim Bezirksamt ein anonymes Schreiben ein, daß„die Lauferei ſchon das ganze Frühjahr weitergehe und daß viele Wallfahrer, na⸗ 1 0 aus Heppenheim und dem heſſiſchen Odenwald ämen.“ Sofortige Wiederholung des Verbots war die Folge, ja noch mehr, die Waldhüter erhielten ſtrenge Weiſung, jeden Wallfahrer aus dem Walde zu jagen. Weigere er ſich, ſo ſoll gegen ihn beim Forſtamt Schriesheim Anzeige erſtattet werden.— Auch das blieb fruchtlos. Oben genannter Groß machte am 29. April 1851 erneut eine Anzeige, die er nach den Revolutionsjahren 1848 und 1849 damit begründete, die Wallfahrer könn⸗ ten zu politiſchen Verſammlungen ausarten. Daraufhin mußten einige damals dort befindliche Holzkreuze beſei⸗ tigt und das Verbot erneuert werden.— Erſt als das Geſetz von 1860 die Regelung religiöſer Angelegenheiten grundſätzlich den Kirchen überlaſſen wur⸗ de, blieben die Wallfahrer unbehelligt, und die Wallfahrt erblühte von neuem. So wurden die von einer Witwe aus Bensheim geſtifteten Stationen unter Pfarrer Hof⸗ mann von Hemsbach 1874 aufgeſtellt. Wallfahrtstage wurden hauptſächlich der Pfingſtmontag und Kreuzerhö⸗ hung. 1892 wurden neue, gußeiſerne Stationen aufgeſtellt. Am 30. Juli 1893 konnte auch ein neues Steinkreuz ein⸗ geweiht werden. Der Plan, daſelbſt wieder eine neue Kapelle erſtehen zu laſſen, zerſchellte auch hier an dem Widerſtand der weltlichen Behörden.— So entſchloß man ſich dann, im nahen Ober⸗Lauden⸗ bach eine größere Kapelle zu bauen. Frommer Brauch und chriſtliche Sitte hält auch heute nicht die Gläubigen der Umgegend davon ab, die ſchon von altersher gewohn⸗ ten Wallfahrten auf den Kreuzberg zu machen, wenn ihn auch keine Kapelle ſchmückt.— Bensheimer Lehrer u. ihre Beſoldungsnoten aus dem Jahr 1803 Von Dr. E. Berlet. Beim Uebergang der Kurmainzer Befitzungen an Heſ⸗ ſen regelte die„Generalkommiſſion zur Organiſation der Entſchädigungslande“ unter anderem auch das Bensheimer Schulweſen. In einem Bericht der Bensheimer Amts⸗ vogtei am 31. Mai 1803 gab man die Beantwortung folgender Fragen:„1. was ein jeder der Privatlehrer ſo⸗ wohl der Profeſſoren zu lehren habe und was ein jeder derſelben an Gehalt beziehe und woher? 2. Worin der Schulfond beſtehe und was er nach Abzug der gewöhn⸗ lichen Ausgaben erübrige? 3. Worin der Kirchenfond beſtehe und in welchem Verhältnis die Einnahme mit der Ausgabe bestünde?“ Die für eine Geſchichte des Bens hei⸗ mer Schulweſens belangreichen Stellen ſollen aus dieſem Bericht im folgenden angeführt werden. s Zunächſt wird die Notwendigkeit einer allgemeinen und durchgreifenden Verbeſſerung aller Schulen der Stadt Bensheim begründet, und dann fährt der berichtende Amtsvogt weiter:„Vorzüglich bei den Lehrern der deut⸗ ſchen Jugend iſt ein ſo großes Mißverhältnis zwiſchen den Lebensbedürfniſſen und ihrem Gehalt, daß dieſe Dien. ſte Rückſicht verdienen. Die Urſachen ſind in den älterer Zeiten aufzuſuchen; im 16. Jahrhundert war nur eir Schullehrer, welchem ein Collaborator oder Praecepto⸗ beigegeben war. Jener war aut fundiert. als aber in de Folge die Schuljugend mit der vermehrten Volksmenge eine Trennung und die Anſtellung mehrerer Schullehrer nötig machte, ſo fehlte es an Quellen zum Unterhalt die⸗ ſer Leute, indem die Stadtkaſſe verſchuldet, auch die geiſt⸗ lichen Fonds in dem Zuſtand nicht waren, daß große Verbeſſerungen gemacht werden konnten, wozu noch an⸗ dere in der Verfaſſung gelegene Hinderniſſe beitraten. Der Rektor behielt demnach ſeine Beſoldung, und dieſe Lehrer waren ſo wie alle ſtädtiſche Diener ſchlecht beſoldet. Zu den lateiniſchen Schulen waren ſchon in älteren Zeiten die Altariſten oder Benefiziaten beſtimmt, und dieſer Fond reichte nur kärglich zu ihrem Unterhalte zu. Daher wurde im Jahre 1782 vom Erzbiſchof und Kur⸗ fürſt die Verordnung gemacht, daß die beiden Benefiziaten nur zuſammen 300 Gulden nebſt den Präſenz⸗Gefällen und geiſtlichen Accidenzien jährlich für ſich beziehen Die Verrichtungen dieſer beiden Venefiziaten ſind, die jungen Leute, welche ſich dem Studium widmen wollen, nach vorher bei dem Rektor erhaltenen Anfangsgründen in der lateiniſchen Sprache, der Moral, Geſchichte, Geo⸗ graphie⸗, Mathematik, Schön- und Rechtſchreibekunſt und dergleichen Wiſſenſchaften zu unterrichten und in einem Zeitraum von 4 Jahren bis zur akademiſchen Laufbahn zu führen, und es befinden ſich in den beiden unteren Klaſ⸗ ſen 10—12 und in den oberen 6—8 Schüler gewöhn⸗ lich;.... Ihre jetzige Beſoldung iſt: i 1. Für den Profeſſoren Forſcher: 1. Ein Wohnhaus im Anſchlag zu 50 Gulden 2. Ein Garten verlehnt zu 8 3. Aus dem Schulfond mit den Zulagen 515 4. Aus der Präſenz: 6 Morgen 3 Viertel Aecker, pro Morgen zu 11 Gulden 74,15 an Korn: 2 Malter 15 an Gerſte: 1 Malter an Spelz an Hafer an Wein 8 Viertel an Geld von Anniverſarien ſtänd! 17 2..... Profeſſor Emig hat keine Wohnung und kei⸗ nen Garten, die übrige Beſoldung iſt der obigen gleich mit 663 Gulden 39 Kreuzer 3. Rektor Halbauer hat die Knaben, welche zum Stu⸗ dieren beſtimmt werden, in den erſten Grundſätzen der Reeligion und Moral, in den Anfangsgründen der latei⸗ niſchen Sprache, der Rechenkunſt, dann in Schön⸗ und Rechtſchreiben, auch in der Muſik zu unterrichten und hat gewöhnlich 16, höchſtens 20 Schüler. Dann dirigiert er den Chor und ſpielt die Orgel beim Gottesdienſt. Sein Gehalt beſteht 1. in einem Wohnhaus zu 50 fl 2. aus dem Schulfond 25 3. aus dem Hoſpital⸗ u. Armenfond 100 daher wegen Unterricht in der Muſitk 65 daher an Gerſte 4 Malter 16 an Hafer 10 Malter 30 3. aus dem Kirchenfond an Geld wegen fundierter Anniverſarien an Korn 16 Malter an Spelz 4 Malter an Wein 4 Ohm 4 Vie 77 77 524 fl 57 Kr. Weiter hat derſelbe das Holz von der deutſchen Schule des Cantors, welches Vermögende in Geld bezahlen und für die Unvermögenden 2 Klafter Buchenhoolz aus der Stadtwaldung, wofür er die Schulſtube zu heizen hat dann verſchiedene Accidenzien von Begräbniſſen u. dgl., die hier in keinen Anſchlag kommen. 4. Die Verrichtungen des Cantors, welche Stelle nun⸗ mehr in der Perſon des Oechslein beſetzt iſt, ſind die Er⸗ ziehung der größeren zum Bürgerſtand gewidmeten Kna⸗ ben in Religion und Moral, in Deutſch, Leſen und Schrei⸗ ben und in Rechnen, womit einige allgemeine Grundſätze von Geſchichte, Geographie und Naturgeſchichte, auch Ak. kerbau und Gartenkunde zu verbinden wäre. f Derſelbe hat zwiſchen 100 und 120 Zöglinge und ſein Beſoldung iſt:. 1. aus dem Schulfond 131 fl f 2. aus der Hoſpitalkaſſe 56„ 3. aus der Kirchenkaſſe wegen fun⸗ 3 dierten Anniverſarien 9„ 20 Kr. 4. die 1802 bewilligten 40„— 236 fl 20 Kr. 5. Lehrer Kauch iſt zum Unterricht für die kleine Ju⸗ gend beiderlei Geſchlechts in den erſten Anfangsgründen der Religion, des Leſens und Schreibens beſtimmt, und von ihm gehen die Zöglinge, gleichfa'ls über 100 an der Zahl, zur Schule des Cantors über. Sein Gehalt iſt: 1. eine Wohnung 40 fl 2. aus dem Schulfond 45„ 3. aus dem Hoſpitalfond 113 4. die 1802 bewilligte Zulage mit 40„ 8 i 235 fl Dann bezieht derſelbe Holzgeld von den vermögenden Kindern und für die unvermögenden 2 Klafter Buchen⸗ holz aus den Stadtwaldungen, wofür er die Schulſtube zu heizen hat. 6. Dem Mädchenſchullehrer Kräger iſt die Erziehung aller Mädchen vom 7. Jahre bis zu ihrer Entlaſſung im Religionsunterricht, im Leſen und Schreiben übertragen deren Zahl ſich etwa auf 120 bis 140 beläuft. Sein Ge⸗ halt beſteht: 1. in einer Wohnung zu 40 fl 2. aus dem Schulfond 128„ 30 Kr. deſſen Frau, wegen zu ertellenden Unterricht im Nähen u. Stricken 15 3. aus dem Hoſpital, die an den vori⸗ gen Schullehrer bewilligte Abgabe mit a 86„ 30 Kr. 4. aus dem Kirchenfond 50„ d 5. wegen fundierten Anniber arien 9„ 20 Kr. 6. die im Jahr 1802 bewilligte Zulage 40„ 369 fl 20 Kr. Sodann das Holz wie der vorige. 7. Schullehrer Schieb zu Fehlheim iſt für alle dortige Knaben und Mädchen angeſtellt, etwa 40 Zöglinge, be⸗ zieht: N 1. aus dem hieſigen Schulfond 39 fl 2. von den Fehlheimer Gemeinde⸗ gliedern 8 4 Malter Korn 24 4 Malter Gerſte 16 3. ein Morgen Acker 8 4 ein Stück Weſe 5 100 fl Das Holz wie die andern.“ Soweit der Bericht der Bensheimer Amtsvogtei. Un⸗ ſchwer läßt ſich daraus der Aufbau des ſtädtiſchen Schul⸗ weſens im Jahre 1803 erkennen. Aus der Elementar⸗ klaſſe gehen die Buben über in die Klaſſe des Kantors und die Mädchen in die des Mädchenſchullehrers. Neben dieſer eigentlichen Volksſchule für die Kinder des Bür⸗ gerſtandes, beſtand eine Knabenſchule, welche der Rektor leitete, als Vorbereitung für den Uebergang zu den Klaf⸗ ſen der beiden Benefiziaten. *. 77 77