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Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. kalender.— Unnahme von Abonnements täg Ar. 285 Viernheimer Tageblatt Unzeigenpreiſe: Dis eimſpaltige Petitzeile 25 bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Lane 9 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— mah Geſchäftsſtelle und von fämtlichen Annoncen ⸗Expebttionen Deutſchlands und des Austends. Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterel und des Polizeients latvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkett berückfichtigt.— Far dir N Ade berg c tene Tagen, kaum jeboch eme Gewähr nicht Nee me von Anzeigen in meren . Freitag, den e. Dezember 1928 — 3— 45. Jahrgang gerung — Neues in Kürze. 2: Das Urteil im Werkſpionageprozeß in Ludwigshaſen iſt gefällt worden, ohne daß die Hauptſchuldigen, die fran⸗ zöſiſchen Sicherheitsbeamten, einer gerechten Strafe hätten zugeführt werden können. 16: In der öſterreichiſchen Bundesverſammlung wurde der bisherige Präſivent des Nationalrates, Wilhelm Miktas, mit 94 Stimmen zum Bundespräſidenten gewählt. 1: Chamberlain verſucht in einer neuen Erklärung im engliſchen Unterhaus den ſchlechten Eindruck ſeiner letzten Nede zu verwiſchen. 16: Muſſolini hat eine politiſche Rede gehalten, in der 10 119 Vorwurf, Italien treibe imperialiſtiſche Politik, ablehnt. Das Zentrum tagt. Der Auftakt zum Parteitag. V Köln, 6. Dezember. Die große Parteitagung des Zentrums in Köln wurde am Donnerstag mit Sitzungen einer Reihe von Parteiorganiſationen eingeleitet. Im Laufe des Don⸗ nerstag tagten der Induſtrie⸗ und Handelsbeirat der Zentrumspartei, der Reichsfrauenrat, der Reichsbeam⸗ tenbeirat, die Windthorſtbünde und die Studentenorga⸗ Außerdem fanden Beſprechungen über Fra⸗ 5 der Grenzlandangelegenheiten ſtatt. Auch der auf dem letzten Parteitag eingeſetzte Aus- ſchuß zur Vorbereitung einer Wahlrechtsreform hielt eine Sitzung ab. Alle dieſe Beratungen dienten der Vorbereitung des eigentlichen Parteitages. der am Samstag und Sonn⸗ tag im Meſſehof ſtattfindet. Die Frage der Führer⸗ ſchaft in der Zentrumspartei iſt noch immer lebhaft um⸗ ſtritten. Der Ausgang der Wahl läßt ſich noch nicht überblicken. Jedenfalls iſt es bisher nicht gelungen, eine einheitliche Stellungnahme für die eine oder andere Per⸗ ſönlichteit herbeizuführen. Es wird abzuwarten ſein, ob das während der vorbereitenden Tagungen am Donners⸗ tag oder Freitag gelingt. Bereits am Donnerstag waren faſt alle maßgeben— den und führenden Perſönlichkeiten des Zentrums in Köln anweſend. Abends findet eine Beſprechung des Parteivorſtandes ſtatt, die hauptſächlich Organiſations— fragen des Parteitages ſelbſt betrifft. Aus dem In⸗ und Auslande. Poincare zur Angelegenheit der Gazette du Franc. Paris, 6. Dez. Die Preſſe veröffentlicht einen Brief Poincares an den Abgeordneten Caſtanet, der in ſeiner Interpellation über die Angelegenheit der Gazette du Franc Anſpielungen gemacht hatte, daß auch Parlamenta⸗ rier und Regierungsmitglieber in ſie verwickelt ſeien. Poin⸗ care ſtellt feſt, daß der in der Interpellation genannte Unterſtaatsſekretär Pate wohl an der Gazette du Franc be⸗ ſchäftiat war, er babe aber dieſes Amt bei der Uebernahme eee eee Der Auftakt des Staatsſekretariats niedergelegt. Der Miniſterprä⸗ ſident erſucht den Abgeordneten um Nennung von wei⸗ teren Namen und ſtellt die Verfolgung aller Schuldigen in Ausſicht. Glückliches Amerika. Nemwyork, 6. Dez. Schatzſekretär Mellon ſtellt in ſeinem Jahresbericht über die Wirtſchaftslage in Ame⸗ rika feſt, daß das am 30. Juni beendete ſiskaliſche Jahr nur drei vom Hundert unter dem Endergebnis des vergangenen Jahres zurückbleibe. Präfident Coolidge er⸗ klärte in ſeinem Haushaltsbericht für 1930, daß zwar keine unmittelbaren Ausſichten für eine weitere Ver⸗ minderung der Steuern beſtünden, daß aber die Geſamt⸗ lage günſtig und vorausſichtlich mit einem kleinen Ueber⸗ ſchuß zu rechnen ſei. Steuer-Erhöhungen würden nicht ſtattfinden. Kleine politiſche Meldungen. Hamburg. Zwiſchen den Regierungen der Länder Preu⸗ ßen und Hamburg en zum Zwecke der Entwickelung des preußiſch-hamburgiſchen Wirtſchaftsgebietes Abkommen ge⸗ troffen, die die Vereinheitlichung aller ſchwebenden Fragen ſchaffen ſollen. Paris. Im Finanzausſchuß der Kammer ſtellte der Finanzminiſter feſt, daß der Haushalt mit einem Ein⸗ nahmeüberſchuß von etwa 37 Millionen Franken abſchlie— ßen werde. London. Chamberlain wird an der Ratstagung in Lugano nur dann teilnehmen, wenn im Befinden des Königs eine weſentliche Beſſerung eingetreten iſt. Im Falle eines unbefriedigenden Krankheitsverlaufes werde Cham⸗ berlain wahrſcheinlich durch eine andere Perſönlichkeit erſetzt werden. Heſſiſcher Landtag. Die Beratungen des Finanzausſchuſſes. O Darmſtadt, 6. Dezember. Der Finanzausſchuß des Landtages genehmigte in ſeiner Donnerstagsſitzung die Regierungsvorlage, die zum Ausbau der Polizeiunterkünfte 200 000 Mark vorſieht. Hierbei teilte der Miniſter des Innern mit, daß über den vorgeſehenen Betrag vom Reich weitere 500 000. Mark Ueberweiſungen zu erwarten ſeien, die für die Polizei zur Verfügung geſtellt würden und daß infolgedeſſen noch weitere Einrichtungen geſchaffen würden. Ferner wurde ein Geſetzentwurf, der eine Abänderung zum Gemeindeum⸗ lagegeſetz darſtellt, angenommen. In dieſer Vorlage wird in Gemeinden das Recht zur Erhebung von Filialſteuern zugeſprochen und weiter das Zuſchlagsrecht zur Waren— hausſteuer bis zu 100 Prozent geſtattet. Eine weitere Re⸗ gierungsvorlage, die einen Betrag von 10000 Mark zur Errichtung von Stützmauern in den ſtaatlichen Wein⸗ bergen vorſieht, wurde ebenfalls genehmigt. Sodann wurden einige kommuniſtiſche Anträge durch die Regie— rungsantwort als erledigt erklärt und eine Regierungs— vorlage, zur Beſchaffung von Wäſche für die Badeanſtalt des Bades Nauheim einen Betrag von 40000 Mart aus⸗ zuſetzen, genehmigt. Einem ſozialdemokratiſchen Antrag, zur Förderung des Wohnunasbaues und zur Belebung zum Parteitag. bes Arbeusmarttes von Seuen des Staates einen höhereßt Betrag zur Verfügung zu ſtellen, erklärte ſich die Regie⸗ rung bereit zu entſprechen. Einem Regierungsantrag, in welchem um die Zuſtimmung nachgeſucht wurde, daß der Anteil des Staates an der Kraftfahrzeugſteuer nicht, wie ſeither vorgeſehen, 4 Prozent, ſondern den feſten Betrag von 100 000 Mark ausmachen ſolle, wurde zugeſtimmt, während die Regierung einem Zentrumsantrag, der ſich gegen die Wiedereinführung der Weinſteuer durch das Reich wandte, Unterſtützung zuſagte. Sodann erledigte der Ausſchuß noch eine Reihe weiterer kleinerer Vorlagen und vertagte ſich auf unbeſtimmte Zeit. Miklas Bundespräſident von Heſterreich. Die Sozialdemokraten ermöglichen durch Stimmenthaltung die Wahl. O Wien, 6. Dezember. Nachdem der erſte und zweite Wahlgang der Bun⸗ desverſammlung, die ſich mit der Wahl des neuen Bun⸗ despräſidenten beſchäftigte, ergebnislos verlaufen war, wurden in der um 19,30 Uhr vorgenommenen dritten Wahl von den Sozialdemokraten leere Stimmzettel ab⸗ gegeben. Der Präſident des Nationalrates, Miklas, er⸗ hielt 92 Stimmen und Polizeipräſident Schober 28 Stimmen. Da nach der bisherigen Gepflogenheit bei der Wahl des Bundespräſidenten leere Stimmzettel! ungültig ſind, war die Summe der abgegebenen gültigen Stimmen 120. Die abſolute Mehrheit betrug ſomit 61 Stimmen, Der bisherige Präſident des Nati galrates, Miklas, iſt da⸗ mit mit 94 Stimmen zum Bundespräſidenten gewählt Gerben und Kroaten. Peibitſchewitſeh ſagt Kampf bis zum Ende an. % Agram, 6. Dezember. Belgrader Meldungen über Maßnahmen, die die Regierung im Zuſammenhang mit den blutigen Ereig⸗ niſſen in Agram vorzunehmen beabſichtige, ſind in den Freiſen der kroatiſchen Oppoſition auf das ſchärfſte ver⸗ urteilt worden. Die Erklärungen des Führers der bäuer⸗ lich⸗demokratiſchen Koalition Pribitſchewitſch wurden in Belgrader Zeitungen durch die Zenſur geſtrichen. Pribitſchewitſch äußerte ſich in dieſen Erklärungen u. a. dahin, daß aus Belgrad täglich Drohungen gegen die Kroaten gerichtet würden. Durch dieſe Drohungen werde die Spannung nur noch größer. Wir fürchten uns vor dieſen Drohungen nicht, ſo erklärte Pribitſchewitſch, und werden eine würdige Antwort darauf geben. Anſere Antwort iſt der Kampf mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung ſtehen, bis zum Ende. g Heute 2 Blätter. Winter-Mänte! Ringsgurt-Mäntel den 48, 55.-, 65.-, 78.5 135. Schwarze Paletols Szenen 5 8.—, 52.-, 69.-, 65.- 5 130. Warme Ulster E.. 52, 68.-, 72.-, 62.- 5 120. Anzüge. e es.. 368. 44.-, 58.—, 75.- v. 130. Mnaben- Mäntel... 9.-, 14. 19.—, 24.- vs 42. Mnaben- Anzüge... 8.80 15.—, 22. 28. b 40. L. Ber 1 Sesichtigen Sie unsere neuen Schauhallen! 2 laber 2 0 Sohn 7 Unzugstoffe Hosen Lodenſoppen Rauchiachen las Kind 5 6 Sich vom Weihnachtsmann wünscht! per Mtr. 7. 10.— 12.— 16. 19.- bs 28. ... 3.90, 6.50, 1.48, 12. 5 39. ... 12.0, 16.- 29.-, 30. b 40. ... 19., 25. 30.-, 35.- b 70. Reiche Auswahl in: Pullover— Strickwesten— Sportstrümpfe Hosenträger, Kravatten etc. dio Vorm. M. 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Krankenhaus. 1, Mannheim.(Nochmals„Mannheim im Licht“.) Es iſt beſchloſſen wordden, nahezu die geſam⸗ ten Beleuchtungsanlagen des Lichtfeſtes zu belaſſen und am kommenden Sonntag, den 2. Advent, die Feſtbeleuch⸗ tung der Stadt zu wiederholen. Einiges in dem Beleuch⸗ tungsprogramm muß zwar wegfallen, das Geſamtbild jedoch wird nicht darunter leiden. Am kommenden Sonn⸗ dag ſind in Mannheim die Läden geöffnet. J Seidelberg.(Am 16. Dezember Ober bür⸗ germeiſterwahl.) Die Wahl des Heidelberger Ober⸗ bürgermeiſters findet am Sonntag, den 16. Dezember, vormittags von 11 bis 12 Uhr ſtatt. Man kann wohl mit Sicherheit annehmen, daß Dr. Neinhaus zum Ober⸗ bürgermeiſter 90. 08 wird. U Wiesloch.(Verhaftete Einbrecher.) Zwei Einbrecher, der eine von Heddesheim, der andere von Waldwimmersbach, wurden von der Gendarmerie ver⸗ haftet, nachdem ſie ſowohl in Rotenberg wie in Mühlhau⸗ ſſen mehrere Diebſtähle verübt hatten. A Wallſtadt.(Von einem Mannheimer Auto totgefahren.) In der Nähe von Wallſtadt wurde mittags ein Fußgänger von einem Mannheimer Auto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod gleich eintrat. J Buchen.(Ein neuer Brand in Altrheim.) Wiederum wurde unſer Städtchen durch das Heulen der Feuerſirene in Aufregung verſetzt. Ein glutroter Himmel ſtand über dem Bauland. Wiederum war in Altrheim Feuer ausgebrochen. Es brannte die dicht neben dem letzten Brandplatz gelegene Scheune des Landwirts Fr „ ³ÄWs³ ⁵⅛²--.] 6ù—bb ĩͤ uf NTH IN Ein edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. Copyright by Greiner& Comp. Berlin W 30. Nachdruck verboten. Als ſie dann mit ihrem Sohne allein war, äußerte ſie es unverhohlen. Sie wunderte ſich ſehr, daß das (Mädchen ſeine Begleitung angenommen, das hätte ſie doch nicht vermutet. Wie er überhaupt dazu gekommen ſei, ſich ihr anzubieten. ö„Mich wundert mehr, wie du Fräulein Werner einen Gang ohne meine oder deine Begleitung vorſchlagen konnteſt,“ verſetzte der Graf, der innerlich zornig war, ſich aber Mühe gab, ſo unbefangen als möglich zu ſcheinen. „Welches Intereſſe könnten für ſie feuchte, modrige Gänge und Kammern haben! Abgerechnet die Gefährlichkeit des Weges.“ „Ich dachte, Sanna ſollte ſie begleiten, ich hatte ſie auch zu dieſem Zwecke um die Mittagsſtunde zu ihr ge⸗ ſchickt, denn die kennt jeden Winkel im Kaſtell.“ „Das konnte doch nicht dein Ernſt ſein, Mutter! Kennt die Alte die Sagen und Erzählungen, die ſich daran (knüpfen? Und die feuchten, toten Steine hätten ihr eben⸗ [falls nichts erzählt. Sie ſchickte Sanna um die Schlüſſel zu mir. Da ſie in der Bibliothek wartete, ſo ging ich ſſelber hin und erbot mich, ſie zu begleiten. Sie wollte anfangs nichts davon wiſſen, bis ich ihr das Gefahr⸗ volle des Weges vorſtellte, und daß ſie unmöglich ſich zullein in dem alten Gemäuer zurecht finden könnte. Ich wundere mich überhaupt, daß du ſo viel Aufhebens über eine Sache machſt, die ſich doch von ſelbſt verſteht. Was paßt dir nicht daran? Daß wir allein gingen? Daß ich mich vielleicht hätte leichtfertig betragen können?? Du haſt es ſelber bemerkt, Mutter, Fräulein Werners Leben iſt nicht dazu angetan, daß der Zudringlichſte den Mut dazu fände, und du— weißt ja,“ fügte er mit keinem Lächeln hinzu,„ich fange an, ſolide Grundſätze (zu bekommen.“ Er hatte dies alles in kurzen Unterbrechungen geſagt, ö 19. Fortſetzung 0 letzte Müller wurde ins Krankenhaus eingeliefert. damit ihn ſein übervolles Herz der Mutter gegenüber micht Scheuermann dis auf den Grund nieder. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch unbekannt. Man vermutet Brandſtiftung. Doch können auch Funken vom letzten Brand, die unter der Aſche glühten, den neuen Brand verurſacht haben. „() Karlsruhe.(Einbrecher.) Ein bis jetzt un⸗ bekannter Einbrecher brach die Tür des im dritten Stod eines Hauſes der Weſtendſtraße gelegenen Zimmers eines Studenten auf und entwendete aus einem Kleiderſchranl Sachen im Geſamtwert von etwa 200 Mark. Der Täter perſuchte im ſelben Hauſe noch eine zweite Tür aufzu⸗ brechen, was ihm jedoch nicht gelang. (J, Karlsruhe.(Die Elektrifizierung der Oſt⸗Weſtlinie.) Nach Mitteilung der bayeriſchen Re⸗ gierung ſoll der elektriſche Ausbau der Linie München— Augsburg— Alm— Stuttgart— Karlsruhe nunmehr in Bälde in Angriff genommen werden. (Karlsruhe.(Selbſtverſchuldeter Un⸗ fall.) Ein I14jähriger Mechanikerlehrling von hier er— litt in der Werkſtätte ſeines Meiſters dadurch einen Un⸗ fall, daß er zum Anzünden des Heizofens Benzin verwen⸗ dete, das vorzeitig Feuer fing, ihm als Stichflamme in das Geſicht ſchlug und ihm die rechte Geſichtsſeite verbrannte. (0) Bruchſal.(Anonyme Briefe.) Aufſehen er⸗ regte in Wieſental die Beſchlagnahme der Leiche eines jungen Mädchens vor der Beerdigung. Auf Grund einer anonymen Anzeige wurde eine Sektion vorgenommen, die jedoch nichts Nachteiliges ergab. „ 00) Baden⸗Baden.(Ein begehrter Poſten.) um die neue Kurdirektorſtelle haben ſich nicht weniger als 96 Herren beworben. Kurdirektor von Hochwächter iſt vom 25. Januar ab in ſeinem Dienſte beurlaubt. () Waldulm, Amt Achern.(Unfall im Schot⸗ terwerk.) Im Schotterwerk Oſſela wurden die Ar⸗ beiter Theodor Hund und Leo Müller von Oberachern beim Herſtellen eines Bohrloches von ſich löſenden Steinen begraben. Hund brach dabei ein Bein. Der ſchwerer ver⸗ () Pforzheim.(Ein zwölfjähriger Lebens⸗ retter.) Auf dem Enzufer⸗Vorland unterhalb des neuen Meßplatzes ſpielten mehrere Kinder Fußball. Als dabei der Ball ins Waſſer ſprang, wollte ihn einer der Betei⸗ ligten, ein etwa neunjähriger Knabe wieder herausholen, fiel aber dabei in die zur Zeit hochgehende Enz und wurde fortgeriſſen. Der kurz vorher dazugekommene 12 Jahre alte Sohn Willy des Kriminalſekretärs Hertweck ſprang dem Ertrinkenden ſofort nach und brachte ihn unter Einſetzung ſeines eigenen Lebens wieder ans Land. Der Retter konnte ſelbſt nicht ſchwimmen. 9 Freiburg.(Verurteilung wegen Kinds⸗ tötung,) Das Schwurgericht verurteilte die ledige 24 Jahre alte Hilda Gutjahr von Windenreute wegen Kinds⸗ tötung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Die Gutjahr hatte ihr Kind, das ſie unbemerkt im elterlichen Haufe geboren hatte, gleich nach der Geburt in den Abort ge⸗ worfen und ſo getötet. Vermiſchtes. Der Scheck auf offener Bühne. Wie aus Oslo ge⸗ ſchrieben wird, ſcheint es in der Hafenſtadt Kriſtiansſund doch noch kunſtfreudige und gebefreudige Menſchen zu geben. Dort wurde vor überfülltem Hauſe ein Gaſtſpiel einer Truppe abſolviert, die mit einer Wiedergabe von „Orpheus“ aufwartete. Den Bürgern gefiel das der⸗ maßen, daß ſie zur letzten Vorſtellung eine Abordnung auf die Bühne ſchickten, die dem Leiter und Kapellmeiſter einen Scheck überreichte, als— Reiſeſtipendium, wie die Stifter ſich liebenswürdigerweiſe ausdrückten.— Für⸗ wahr an dieſen Bürgern von Kriſtiansſund, einem Städt⸗ chen von 16000 Einwohnern im Amt Romsdal, bisher nur wegen ſeines Fiſchhandels bekannt, könnten ſich die Bürger der größeren Stäte eine Beiſpiel nehmen! I indem er leichte Rauchwolken vor ſich herwirbelte, weniger, aus ruhiger Sorgloſigkeit, wie es die Gräfin dachte, als ſich Zeit zu laſſen, um— den richtigen Ausdruck zu finden, verrate. 11. Kapitel. Es war einige Wochen ſpäter. Den ganzen Tag war es trübe, es regnete und ſchneite ununterbrochen, und obwohl es ſchneidend kalt war, denn von den Bergen fuhr ein heftiger Wind, der die Wipfel der Bäume neigte, lagen doch dichte Nebel auf dem Schloß und der Um⸗ gegend, die alle Linien und Konturen verwiſchten und ein halbes Dämmerlicht verbreiteten. Wer an dieſem Tage nichts Wichtigeres außer dem Hauſe vorhatte, der verließ die ſchützenden Mauern nicht, — und doch war der Graf am Morgen ſchon fortgeritten, zur frühen Stunde in die grauen Nebel hinaus. Es herrſchte überhaupt eine Stimmung im Schloſſe, die mit der trüben, grauen Luft draußen im vollſtändigen Ein⸗ klange war.. Die Gräfin war den ganzen Tag für dci unſichtbar, ſelbſt für ihre Enkel, die Dienerſchaft chlich trübe umher, ging auf den Zehen und wagte kein lautes Wort, als ſei ein Schwerkranker im Hauſe. Eliſabeth vergingen die Stunden in der Beſchäftigung mit den Kindern; als ſie abends zur Ruhe gebracht waren, ging ſie auf ihr Zimmer, und die Alte brachte ihr den Tes Es war das zweite Mal ſeit ihrem Verweilen im Schloſſe, daß ſie ihn allein auf ihrem Zimmer trank, doch war die erſtere Veranlaſſung eine heitere geweſen; damals war das Schloß voller Gäſte, heute ſchien auf allen ein trüber, ſchwerer Geiſt zu liegen.. Der Graf war noch nicht zurück, die Gräfin noch immer unſichtbar, und das Geſicht der treuen Alten, die Eliſabeth den ganzen 100 nicht geſehen, zeigte Spuren von vielen vergoſſenen ränen. Eliſabeth erkundigte ſich nach dem Befinden der Gräfin, ob ſie krank ſei. „Krank? Jawohl, hier und hier,“ ſagte Datka mit Das Mädchen ſah betroffen zu ihr auf. „Es iſt heut' ein trauriger, trauriger Tag, liebes Fräulein,“ fuhr die alte Frau fort.„Der Gedenktag für den ſeligen Herrn, und... auch für die gnädige Komteſſe.“ „Starben ſie denn an einem Tage?“ fragte Eliſabeth. „Heut vor vier und heut vor neunzehn Jahren hat unſere Frau das ſchwere Unglück getroffen, ein Unglück, was ihr Haar gebleicht und ihren Körper gebrochen hat, und das ſie nie und nimmer vergeſſen wird.“ Eliſabeth ſah, daß die Alte in der Stimmung war, ihr kummerbeladenes Herz zu entlaſten, aber ſie beſtärkte ſie nicht darin, im Gegenteil ſagte ſie: „Schweigt lieber, Sanna, ſo ſehr es Euch auch Be⸗ dürfnis ſein mag; es iſt das Geheimnis Eurer Herrſchaft.“ „Es iſt kein Geheimnis, liebes Fräulein,“ verſetzte die Datka mit traurigem Lächeln.„Es kennt ein jeder die traurige Geſchichte, nicht nur hier im Dorf und in der Gegend, ſondern im ganzen Komitat, ja im ganzen Land Ungarn. Und meine Gnädige weiß ja auch, daß ſie jeder kennt, ſie will nur nicht davon ſprechen, nicht daran er⸗ innert werden.— Wenn Sie mir zuhören wollen, will ich ſie Ihnen erzählen, die Geſchichte, liebes Fräulein, damit... Sie ſehen, daß meine Gnädige nicht immer ... ſo ſtarr und kalt war wie jetzt, daß es eine Zeit gegeben, wo ihr Herz jung geweſen, jung und licht wie ihre Augen, und damit Sie auch einmal von meiner armen Irma hören ſollen, von der armen gnädigen Kom⸗ teſſe, die ich mehr geliebt hab', als mein eigenes Blut.“ Eliſabeth tat keine Einſprache mehr. Es drängte ſie ja ſelber, einen tieferen Blick in die Verhältniſſe des Schloſſes zu tun, nicht aus Neugier, ſondern aus wahrem 6„ an dem Schickſale der Menſchen, in deren Mitte r lebte; beſonders drängte es ſie, von der Mutter der leinen etwas Näheres zu erfahren, auf der— ein be⸗ ſonders ſchweres Schickſal zu ruhen ſchien. traurigem Ton und wies auf Kopf und Herz. Gortſetzung folgt.) 7 * laſſen, ſondern werde immer noch fortgeſetzt. Der Werkſpionageprozeß. Ein mildes Arteil. Ludwigshafen, 6. Dezember. Im Verlauf der weiteren Zeugenvernehmung ſagte der 0 0 0 Müller aus, daß er beobachtet habe, wie ſich Hellmann Aufzeichnungen über die Formeln eines 1 Gerner e gemacht habe. Die Se VIm.einwirtſchaft ſchilderte, wie Hellmann ſie zu beſtimmen ſuchte, ihm Servierfrau einer gegen Belohnung von je 500 Mark die Namen von zwei Laboranten zu verſchaffen. Als der Angeklagte erfahren habe, daß die zwei Chemiker, 1 Namen ſie ihm angegeben habe, bei Dr. Pier beſchäfti ſeien, habe er hocherfreut geſagt:„Wenn wir Dr. Pier haben, iſt ganz Deutſchland verloren“. Beim Fortgehen habe er bemerkt:„Wenn ſie mich verraten, riskiere ich vier Jahre Gefängnis“. igt Heher das Werkſpionagenetz der franzöſiſchen Surete gaben die Bekundungen des Zeugen Noe Aufſchlüſſe, deren Wichtigkeit hauptſächlich darauf beruht, daß die franzöſiſche Werkſpionage auch auf das Leunawerk aus⸗ gedehnt wurde. Er, Noe, ſei in ein Cafe beſtellt worden und dort einem Mana, der ſich ſpäter als der Surete⸗ Beamte Stößel entpuppte, vorgeſtellt worden, der ihm erklärt habe, Beauftragter einer franzöſiſchen Fabrik zu ſein und Leute zu gewinnen habe, die Betriebsgehejmniſſe verrieten. Stößel habe ihm auch das Anſinnen geſtellt, Militärſpionage zu betreiben. In der Wohnung Stößels habe er auch den zuſtändigen Mann, Nordes, kennenge⸗ lernt, der ihm erklärt habe, daß es genüge, wenn er ihm Laboranten des Leunawerkes nenne. 1 Kriminaloberkommiſſar Bayer gab bei ſeiner Ver⸗ nehmung eine Schilderung der Tätigkeit der Surete im Werkſpionagefalle und bezeichnet das, was der Prozeß enthülle, nur als einen kleinen Bruchteil der franzöſiſchen Spionagetätigkeit. Die Spionagetätig⸗ keit 99 Gurete habe nach der Aufdeckung des Werk⸗ ſpionagefalles der J. G. Farbeninduſtrie nicht nachge⸗ Nach der Vernehmung des Zeugen wurde die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit ausgeſchloſſen, um den Angeklagten Gelegenheit zu geben, ſich reſtlos über einige Punkte zu äußern, über die ſie in der öffentlichen Sitzung aus Angſt vor franzöſiſchen Repreſſalien keine Ausſagen gemacht hatten. Die Strafanträge. Nach Abſchluß der Beweisaufnahme nahm der erſte Staatsanwalt, Dr. Keller, das Wort, der von der gro⸗ zen wirtſchaftlichen Bedeutung der J. G. Farbeninduſtrie ausging. Aufgabe des Staates ſei es, ein derartiges Un⸗ ternehmen wegen ſeiner gewaltigen Bedeutung für die ge⸗ ſamte deutſche Wirtſchaft gegen Angriffe und Gefährdung zu ſchützen. a Es ſei ſehr bedauerlich, daß es nicht gelungen ſei, des Hauptſchuldigen Nordes habhaft zu werden und ihn in dieſen Prozeß hineinzuziehen. Bei der recht⸗ lichen Würdigung führte er aus, daß es ſich bei dem dem franzöſiſchen Spionagedienſt verratenen Material um Be⸗ triebsgeheimniſſe handele und daß ſich die Angeklagten hewuß. waren, Betriebsgeheimniſſe preisgegeben zu haben. Der Anklagevertreter hält ſomit den Vorſatz der An⸗ geklagten bei ihrem Vergehen gegen das Geſetz wegen unlauteren Wettbewerb für gegeben. Desgleichen hält er den Angeklagten Schwarzwälder des Verſuchs der Militär⸗ ſpionage für überführt. Gegen Hellmann ſchwebe noch ein Verfahren wegen Militärſpionage. a Straferſchwerend ſei für Hellmann auch die Skrupelloſig⸗ leit ſeines Vorgehens, ſeine durch keine Notlage begrün⸗ dete Habgier und ſeine Verantwortungsloſigkeit, mit der er die mitangeklagten Müller und Magin verführt und ins Unglück gebracht habe. Der Anklagevertreter ſtellte ſodann die Strafanträge. Juſtizrat Schulz, der Verteidiger von Schwarzwälder und Müller, beantragte für Schwarzwälder hinſichtlich der Anklage wegen verſuchter Militärſpionage Freiſpre⸗ chung und hinſichtlich der anderen Straftaten eine Strafe in Höhe der bisher verbüßten Unterſuchungshaft. Nach einem kurzen Rückblick des Staatsanwaltes erhielten die Angeklagten das Schlußwort. Während Hellmann und Magin darauf verzichteten, erklärte Schwarzwälder mit weinerlicher Stimme, daß er die Folgerungen ziehe, aber mit Rückſicht auf ſeine Familje auf eine milde Strafe bitte. Müller erklärte, daß er nicht die Abſicht gehabt habe, etwas ſtrafbares zu tun und bat um eine milde Strafe. Das Gericht verkündete darauf das Arteil: Der Angeklagte Hellmann wird des fortgeſetzten Ver⸗ gehens gegen das Geſetz des unlauteren Wettbewerbs in Strafeinheit mit einem Vergehen der Anſtiftung für ſchuldig erklärt und zu einer Gefäugnisſtraſe von einem Jahr verurteilt, im übrigen wird der Angeklagte freigeſprochen. Der Angeklagte Schwarzwälder wird eines fortgeſetzten Vergehens gegen den unlauteren Wettbe⸗ werb für ſchuldig und zu einer Gefäugnisſtraſe von neun Monaten verurteilt, im übrigen erfolgt Frei⸗ ſprechung. Der Angeklagte Müller wird wegen eines Ver⸗ gehens des unlauteren Wettbewerbes und Beihilfe zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, im übrigen frei⸗ geſprochen. Auf die Strafen werden bei Hellmann, Mül⸗ ler und Schwarzwälder je 4 Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Der Angeklagte Magin wird freigeſprochen. Soweit Verurteilungen erfolgen, haben die Angeklagten die Koſten zu tragen. Der Haftbefehl gegen Müller wird aufgehoben, gegen die Angeklagten Hellmann und Schwarzwälder jedoch aufrecht erhalten. ö ö Zur Urteilsbegründung führte der Gerichtsvorſitzend⸗ u. g. aus, daß das Gericht durch Verhandlungen feſtge⸗ ſtellt habe, daß franzöſiſche Beamte der Sur'te deutſche Staatsangehörige zu Zwecken der Werkſpionage miß⸗ braucht hätten. Es möge dahingeſtellt hleißen, auf welche! Art und Weiſe die Namen Hellmann und Schwarzwalder dem franzöſiſchen Werkſpionagedienſt bekannt geworden ſeien, feſt ſteht jedenfalls, daß die Namen durch den fran⸗ zöſiſchen Verwaltungsoffizier in Ludwigshafen, Kapitän n der franzöſiſchen Surete mitgeteilt worden eien. Die Angeklagten Hellmann und Müller erklärten nach der Arteils begründung, daß ſie die Strafe annehmen, der Angeklagte Schwarzwälder behielt ſich eine Er⸗ Härung vor. Der Vertreter der Anklage erklärte, noch keine Aeußerung geben zu können. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Das Todesurteil beſtätigt.) Der Arbeiter Wilhelm Sinowaz aus Wiesbaden war vom Schwurgericht wegen Mordes zum Tode und wegen anderer Vergehen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sinowaz hatte am 10. Mai 1927 die 59 Jahre alte Witwe Süßer erdroſſelt und ſich an der Leiche ver⸗ gangen. Gegen das Urteil hatte der Angeklagte Re⸗ viſion eingelegt, die jetzt vom erſten Strafſenat des Reichsgerichts verworfen wurde. Damit iſt das Todes⸗ urteil beſtätigt. Koblenz.(Aus der Haft entlaſſen.) Am 22. November wurden unter dem Verdacht, ſich wäh⸗ rend des letzten Manövers ein Faß Rotwein aus Mili⸗ tärbeſtänden angeeignet zu haben, ſieben junge Leute aus Stadttyll in der Eifel von der Beſatzung verhaf⸗ tet und in das Militärgefängnis in Trier eingeliefert. Wie wir nunmehr vom Reichskommiſſariat erfahren, ſind dieſe Leute wieder aus der Haft entlaſſen worden. Oberhauſen.(Tod beim Sport.) Der Vor⸗ ſitzende eines Turnvereins beſichtigte ein Handballſpiel ſeines Vereins. Hierbei traf ihn ein Ball ſo unglücklich an den Kopf, daß er ſofort umſank und an einer inneren Kopfverletzung geſtorben iſt. Trier.(Ein Kind entführt.) Dieſer Tage wurde in Hoxel bei Trier die zehnjährige Tochter des Korbmachers Hartmann von einem Unbekannten ent⸗ rührt Aus Heſſen. Darmstadt.(Ziffern von der Techniſchen Hochſchule.) Der Beſuch der Techniſchen Hochſchale Darmſtadt ſtellt ſich für das laufende Winterſemeſter wie folgt: 2511 Studierende, 27 Hörer, zuſammen alſo 2538, die regelrechtes Fachſtudium betreiben. Maldmichelbach.(Moloch Verkehr.) In Gras⸗Ellenbach bei Waldmichelbach wurde der Gemeinde⸗ rechner Steinmann vor ſeinem Hauſe von einem Auto angefahren und tödlich verletzt. Offenbach. Durch elektriſchen Strom ge⸗ tötet.) Der Schutzmann Adam Brauneis aus Seli⸗ genſtadt, der auf ſeinem Hofe mit Schlachten beſchäftigt war und deshalb eine proviſoriſche elektriſche Lichtleitung gelegt hatte, kam der Leitung zu nahe und erhielt einen Schlag, ſodaß er tot zuſammenbrach. Er hinterläßt Frau und drei minderjährige Kinder. Mainz.(Amtsunterſchlagung.) In der Ge⸗ meindekaſſe in Drais wurde ein Fehlbetrag von über 20000 Mark entdeckt. Das Manko ſoll aber ſchon bei dem früheren, inzwiſchen verſtorbenen Gemeinderechner be⸗ ſtanden haben. Bei der Staatsanwaltſchaft in Mainz ſchwebt ein Ermittlungsverfahren. Mainz.(Das neue Telegraphenamt im Rohbau vollendet.) Der ſieben Stockwerk hohe Neubau am Münſterplatz iſt jetzt im Rohbau vollendet. Die Abrüſtung des in Eiſenbeton erſtellten Gebäudes wird bald erfolgt ſein, worauf mit der Innen-Ausſtattung und der Fertigſtellung der Faſſaden uſw. begonnen werden kann. Kleintierzucht. Ungeziefer auf Ziegen. In der Hauptſache handelt es ſich hier um Flöhe, Käuſe und Mien(Haut- und Blutmilbe). Flöhe und Läuſe nehmen überhand bei ungenügender Reinlichkeit. Nur durch peinlichſte Sauberkeit ſowohl an den Tieren ſelbſt als im Stalle kann man dieſer Blutſauger Derr werden. Dieſes Ungeziefer ſitzt in der Regel an den Ohr⸗— rändern oder anderen Teilen des Kopfes. Man entfernt die Schmarotzer durch Waſchen mit Seifenwaſſer, dem etwas Petroleum zugeſetzt iſt. Um auch die Brut zu ver⸗ nichten, müſſen dieſe Waſchungen im Abſtand von meh, reren Tagen wiederholt werden. Gleichzeitig iſt auch die; lung gründlich zu reinigen. 1 1 f Feet ſind die Milben. Die Hautmilbe bohre⸗ ſich Gänge in die Haut. An den befallenen Stellen, fallen die Haare aus. Infolge des ſtändigen Juckreizes ſuchen die Tiere die angegriffenen Stellen zu kratzen und zu ſcheuern. Der Schorf fällt dabei ab und es inet gli nicht ſelten wäſſernde Wunden. Daß durch die ſtete An⸗ ruhe und Beläſtigung das Allgemeinbefinden der Tiere leidet und der Milchertrag infolgedeſſen herabgeht, iſt ja ganz ſelbſtverſtändlich. unverzügliche Eingreifen iſt notwendig. In der Regel befällt die Hautmilbe die Kopf⸗ teile und ſonſt wenig behaarten Stellen des Körpers. Die angegriffenen Körperteile ſind mit grüner Seife zu beſtreichen oder mit einer Salbe, die der befragte Tier⸗ arzt verordnet. Beherbergt man mehrere Ziegen in einem Stall, entfernt man vorteilhaft die noch nicht infizierten Tiere, damit dieſe nicht auch befallen werden. Die Blutmilbe bohrt ſich mit dem Konf in die Haut und ſaugt dem befallenen Tiere das Blut ab. Der Hinterleib der Milbe ſchwillt dabei bis zur Erbſen⸗ größe an. Durch Auftropfen von Petroleum kann man die Blutſauger zum Loslaſſen bringen, wonach man ſie tötet, Riemals reiße man die Milben heraus. Die Kopfteile würden in der Haut ſitzen bleiben und eitrige Geſchwüre hervorrufen.„ Ein Erdbeben in Bulgarien. In Südbulgarien, das bekanntlich fa im Frühjahr von einem heftigen Erdbeben heimgeſucht worden iſt, wurden neuerdings leich⸗ tere Erdſtöße verſpürt. i Eiſenbahnunglück in Polen. Auf der Station Zyrardow ſtieß ein nach Warſchau fahrender Güterzug infolge falſcher Weichenſtellung auf einen anderen Güter⸗ zug auf, wobei ſieben Wagen zertrümmert und die Lo⸗ komotive ſtark beſchädigt wurde, drei Güterwagen ſchoben ſich vollkommen ineinander, Der Zugführer fand den Tod und zwei Beamte erlitten leichte Verletzungen. Der Weichenſteller wurde verhaftet. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 6. Dezember. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,335— 20,375; Newyork 4,1920— 4, 2000; Amſterdam 168,30— 168,66; Brüſſel 58,275— 58,395; Danzig 81,29— 81,45; Italien 21,95— 21,99; Jugo⸗ ſlawien 7,368— 7,382; Kopenhagen 111,82— 112,04; Liſſabon 18,70— 18,74; Oslo 111,76— 111,98; Paris 16,37— 16,41; Prag 12,421— 12,441; Schweiz 80,76 — 80,92: Spanien 67,71— 67,85; Stockholm 112,02— 112,24; Wien 58,95— 59,07. Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 172; Commerz.⸗ und Privatbank 197,50; Darmſt.⸗ und Nationalbank 299,25; Deutſche Bank 174,75; Diskonto⸗ Komm. 164,50; Dresdner Bank 174; Hamburg⸗ Amerika Paketf. 144,50; Nordd. Lloyd 142,50; Allg. Elektrizitäts⸗ geſellſchaft 205,75: Daimler⸗Benz 84,75; Deutſche Erdöl 144,25: Linoleumwerke 344; J. G. Farbeninduftrie 281; Geſ. für elektr. Untern. 280,50; Th. Goldſchmidt 102; Ph. Holzmann 142; Karſtadt 230,25; 5 Wet 90,50; 9 o⸗ lyphonwerke 478; Rhein. Braunkohlen und Brikett 289,75; Rhein. Elektrizität 181,50; Rhein. Stahl 149,75; Schult⸗ heiß⸗Patzenhofer 334; Tietz 292,50; Ver. Glanzſtoffe Elber⸗ feld 558; Ver. Stahl 93,50; Zellſtoff Waldhof 288. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 6,5; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 10 bis 12; Rotkraut 12 bis 15; Blu⸗ menkohl, Stück 20 bis 120; Karotten, Büſchel 10 bis 15; Gelbe Rüben 14 bis 15; Rote Rüben 15 bis 18; Weiße Rüben 10 bis 12; Spinat 10 bis 12; Zwiebeln 14 bis 15: Kopfſalat, Stück 10 bis 30; Endivienſalat, Stück 10 bis 35; Feldſalat 80 bis 120; Kohlraben, Stück 10 bis 15 Tomaten 70 bis 80; Meerrettich, Stück 20 bis 70; Aepfel 20 bis 55; Birnen 20 bis 45: Trauben 100; Nüſſe 60 bie 75: Süßrahmbutter 240 bis 260; Landbutter 210 bis 20; Weißer Käſe 50 bis 55; Eier, Stück 11 bis 22; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 800; Huhn, 4600 be Stück 300 bis 700; Enten, geſchlachtek, Stuck 500 bis 1100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1100 bis 1800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 150; Rindfleiſch 110; ac 70 bis 80; Kalbfleiſch 120 bis 130; Schweinefleiſch 120 bis 130; und ene 72; Rehragout 100; Rehbug 1591 Rehrücken und Keule 200 bis 250; Feldhaſenragout 120; Feldhaſenbraten 160; Faſanen, Stück 300 bis 450. Mannheimer Produktenbörſe. Mangels Kaufluſt ver⸗ kehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Die Preiſe ſind im allgemeinen etwas ſchwächer. Man nannte im nichtoffi⸗ ziellen Verkehr: Weizen, inl. mit 23,50; ausl. mit 26,50 bis 28; Roggen, inl. mit 22,50; Hafer, inl. mit 22 bis 237, ausl. mit 23,25 bis 24; Braugerſte mit 25 bis 25,50; pfälziſche Gerſte mit 26 bis 26,50: Futtergerſte mit 20 bis 22; Mais mit Sack mit 22,50; Weizenmehl, Spez. Null, mit 33,25; Roggenmehl mit 29,25 bis 32; Weizen⸗ kleie mit 13,75 und Biertreber mit Sack mit 20 bis 20,25: alles in Reichsmark pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugetrieben: 167 Kälber, 6 Schafe, 43 Schweine, 506 Ferkel und Läufer, 4 Ziegen. Bezahlt wur⸗ den pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 70 bis 72, 64 bis 66, 54 bis 56, 44 bis 48; Schafe 44 bis 46; Schweine—,—, 79 bis 80, 78 bis 79, 75 bis 76, 70 bis 2,—; Ferkel bis 4 Wochen alt 12 bis 18, über 4 Wochen alt 20 bis 28; Läufer 32 bis 38 Rm. pro Stück; Ziegen 10 bis 22.— Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, ge⸗ räumt; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen, inl. 22,75; Roggen, inl. 22; Sommergerſte, inl. 23,75 bis 24; Hafer, inl. 22,75 bis 23,25: Mais 22,25; Weizenmehl, Spezial Null 32,75 bis 33,25; Roggenmehl 29,25 bis 30: Weizenkleie 13,75 bis 13,85; Roggenkleie 14,25; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht⸗ viehmarkt waren zugetrieben: 1172 Kälber, 517 Schafe, 312 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebend. ewicht in Reichsmark: Kälber 67 bis 70, 62 bis 66, 54 bis 61: Schafe 46 bis 51, 42 bis 45, 33 bis 41; Schweine 76 bis 78, 76 bis 79, 75 bis 78.— Marktverlauf: In allen Viehgattungen mäßig rege, ausverkauft. Ein internationaler Kultur⸗Tonfilm der Hapag Die Hamburg-Amerika Linie hat mit Unter⸗ ſtützung zahlreicher Staaten gelegentlich der letzten Welt⸗ reiſe ihres Dampfers„Reſolute“ einen Film von dem Leben der Menſchen auf der Erde anfertigen laſſen und dabei auch viel nationales Muſik⸗Material geſammelt. Dieſer Film wird noch im Laufe dieſes Jahres in Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Tonbild⸗Syndikat unter der Produktionsleitung von Dr. Guido Bagier als großer internationaler Tonfilm deutſchen Urſprungs heraus⸗ kommen. Die Bearbeitung liegt in den Händen von Heinrich Mutzenbecher, dem Leiter der Expedition, und Walter Ruttmann. Die Titel verfaßt der Frankfurter Dichter Alphons Paquet, die Kompoſition der verbindenden Muſik hat Wolfgang Zeller über⸗ nommen.(Mitgeteilt von der hieſigen Vertretung der Hamburg⸗Amerika Linie.)