Danksagung. Für die Überaus zahlreichen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem uns so schwer betroffenen Verluste sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Ganz besonderen Dank für die vielen Kranz- und Blumenspenden, die Stiftung von heiligen Messen und allen denen, die unserm lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Nicht zuletzt Dank dem Männer- Gesangverein und der Sünger-Einheit für den erhebenden Grabgesang, diesen, sowie der Metzger- Innung, den Gesellen und Lehrlingen, den Fünfzigjährigen, dem Kegelklub 1925, dem Männer- Gesangverein Harmonie, dem Turnerbund und der Sportvereinigung Amicitia für die Kranzniederlegungen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margarete Heckmann Mt. und Kinder. —; ˙ ̃!!!.... ß ß ä A A TT——TTT—T—T—T—T—T—T—T—TD— ————.—. Gemeindekaſſe. 1 i Nur noch im Laufe dieſer Woche können 8 K A 1 K g Volkse Or ohne Mahnkoſten bezahlt werden: AC 7 7 ti 5 i 5 J Martinigefälle, wie Allmendauflage, Gras,, wie Mitglied des Deutſchen Arbelterſängerbundes. Pacht, Holz. Mandeln 5. 2. 3. und 4. Ziel Gemeindeſteuer. i Haſelnußkerne Heute Mittwoch Abend 3. Landwirtſchaftskammerbeiträge. Kokos flocken ½9 Udr 4. 3. Ziel Handwerkskammerbelträge. Sultaninen —— qꝗ 2—— 5 5. Gas⸗, Strom- u Waſſergeld für Oktober. Zitrouat ing II 0 NB. Rückſtellungen von Martinigefällen Orangeat und Steuer auf zu erwartendes Tabaks Obladen des Fraueuchors geld wollen in kürzeſter Friſt bei der Bür⸗ Gewürze Der Vorſtand. germeiſterei beantragt werden.. ABC⸗ Te ieb Viernheim, 11. Dezember 1928. in ſorgfältig ausgewählten Qualitäten Donnerstag Winken bach. empfiehlt die eee ds be Flora- Drogerie E e 41888 1 Tel. 108 E. Richter Tel. 108 Vorm Dorf draus, do ſtehn die Leit De Ehrhardts Hans bringt Chriſtbäum heit Kommt der Wagen erſt in Sicht Alles froh und munter iſt Für den Alles rennt, alles ſpringt 4 Weinnachts Bedarf Alles wird mit fortgeriſſen empfehle in großer Auswahl in praktiſchen und billigen F elhnaenls-Beschenken 3 f Kaum iſt der Wagen eingelenkt Und die Bäume runterg'ſchmiſſen Jetzt geht's los, aufgemacht Bäumchen s' iſt e wahre Pracht 1 Was koſt' dieſer, was koſt der Laag ma mol in annern her finden Sie bei Mannheim e 5 Prozent Rabatt Große Auswahl f Die Weihnachtszeit iſt da!— 5 5 N 7. 5 2 5 bei mäßigen Preiſen Beim Nähen erst zeigt sich die Qualität! Wenn Sie eine Nähmaschine wünschen, auf der Sie besser nähen, stopfen und sticken können, eine, die leichter geht und länger hält, dann wällen Sie eine Pf Aff Von 3 Mk. Wochenr aten an Martin Decker Vertreter gesucht! Rob. Steiert Weinheimerſtraße 62 Der iſt zu voll, der iſt zu leer Do muß noch e Zweigel her Der is ſchepp, der is krumm Ach Leit, was geht ihr mit mir um Herren⸗Wäſche u. bunt Loßt doch nooch mit eiern Poſſe Der liebe Gott hott ſe doch wachſe loſſe Hüte und Mützen Fünfzehn, zwanzig ſtehn 606 do Maunfaktur⸗ u. Modewaren Wäſche⸗ und Ausſtener⸗ Konfektion Bitte Schaufenſter beachten ginn ½8 Uhr. erſcheinen. sesangverein„Liederkranz“ Donnerstag, den 13. ds. Mts. Tealerprobe im Freiſchütz mit Orcheſter. Be⸗ Alles pünktlich Der Dorſtand. Ach was wär ich jetzt ſo froh Damen⸗ u. Herrenſchirme Wie! 14 1 900 S ace deß wißt ihr alle St ed 8 te ſe über m erfalle„ U. Der 1.50 Mark, du biſcht gebiſſe off 1 5 erhan ſchuh 15 14 700 93 17 ins 1 0555 neig'miſſe 5 mit und ohne Futter er ar neme ſchee 4 Wie die mit be Lett umgeh Krawatten u Seidenſchals Der Groß 2 50 Mk. 3 is uverhohle 605 Denwald⸗Klub Ortsgruppe Ich glab den bott er ſelber gſtohle Pullover— Strickweſten 4 25 git ſich 905 17 85 1 di Redd 15 5— 1— 5 Mitt woch, den 12. ds. Mts ann ma do ko hart Herz heet 5. 5 abends 8 ½ Uhr 48 die 198515 15 1 weich Damenſtrümpfe u. Socken 7 i 2 aß einer wär der annern gle 1 ö tung des Vorſtaudes, deus 50 reizt 159 net, 1 0 mich kalt Anterwäſche enn de Hans der kennt de Wa 5 Banderer⸗ und Ver⸗ Die Gee iu bolt far wich mmer eine Frei Auügungs ⸗ Ausſchuſſes. ell ich mieser gesorgt bas far ale Leit Der Vorſitzende.. a J. E. Tel. 427 Weinheim Hauptſtr. 35 CTT Muſik hören, dann wählen Sie: 9 f 5 en 0 Parlophon Laſſen Sie ſich unver⸗ bindlich meine neueſten Modelle in Koffer, Tiſch⸗ u. Schrankapparaten vor⸗ führen.— Große Aus⸗ wahl in Weihnachts- platten und ſonſtigen frigah Selgehe —— Zum Weihnachtsſeſt empfehle preiswerten Gg. Pfeifer 4 i Chriſtbaum⸗Schmuch 12 Kugeln im Karton von 45 J an Große Auswahl in praktiſchen Geſchenk⸗Kartons 90 3 Stück Weihnachtsſeife n 2 14174 von 75 an Wollen Sie wirklich gute Je 7 Kölniſch⸗Waſſer, Zahnbürſten, 7 N 6 Kämme, Kopfbürſten, preiswerte Parfümerien. Schokolade, Pralinen 0, che gehe de e e Ale Backartikel. J Nalhans-D oerl Tel. 198 Peter Moskopp Tel 138 9 SSA—— Kablian, Bratſchelfiſche, Fiſchftle r= Neuaufnahmen Oelſardinen, Bratheringe Lorſcherſtraße 44 Lebensmittelhaus 8 5 nalnee Frachtbriefe erhältlich in der „Zum Rebſtock“. peter Roſchauer Nernheimer fingei (Siernheimer Zelrung— Biernheimer Nachrichten) Srſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 52 r Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., de Neklamezeile 60 Pfg. 1.56 Nr. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtfeitige illustrierte 5 ie bei Wieberholung asgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vos⸗ Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſewie einen Wanb⸗ kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, altes 1. erfolgreiches Lokal⸗Anzeigeblatt in Biernhein ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftaßelle Rathaus ſtr. Nr. 290 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in Geſchäftsſtelle und von fümtlichen Annencen⸗ Expeditionen Deutſchlands und den Aus 0 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Plagvorſchriften bei Anzei werben ua lichkeit beruckſichtigt.— die an deßtemt 1 ee Tagen, En— eine Gewähr 15 3 Donnerstag, den 13. Dezember 1928 e 45. Jahrgang 9 Erhöhung des Zuckerzolls. Der Dreh von Lugano. „ In Lugano folgt einem Staatsmännerheſuch der andere. Die amtlichen Nachrichten, die über dieſe Be⸗ ſprechungen hinter verſchloſſenen Hotelzimmertüren aus⸗ gegeben werden, ſind kurz und dürftig wie kaum je bei ähnlichen Anläſſen. Das hindert die Preſſe des Aus⸗ landes naturgemäß nicht, mancherlei über den Inhalt dieſer Geſpräche zu melden, wobei es natürlich nicht aus⸗ geſchloſſen iſt, daß auch einmal richtige Kombinationen unterlaufen. Immerhin weiß man heute doch bereits aus den Aeußerungen maßgebender deutſcher Stellen in Lugano ſo viel, daß man poſitive Ergebniſſe von dieſen Beſprechungen nicht erwartet. Man hat auch bereits den Dreh gefunden, um den Mißerfolg, wenn man das noch kräftigere Wort Pleite nicht benutzen will, einigermaßen zu verſchleiern. Bekanntlich gehört es zu den diplomatiſchen Gepflogenheiten, ein Fiasko nie oder doch nur in den allerſeltenſten Fällen einzugeſtehen und es iſt eine in diplomatiſchen Kreiſen ſehr geſchätzte Ge⸗ wohnheit, irgendeine Formel zu finden, die nach außen den Eindruck einer völligen Uebereinſtimmung und Einig⸗ keit macht und die nur dem Kenner verrät, daß man ſich im Grunde genommen über nichts einig geworden iſt. Wir haben uns in Deutſchland langſam an dieſe Methode gewöhnt, nachdem wir immer wieder die Er⸗ fahrung haben machen müſſen, daß die einmal ge⸗ fundene Formel von den verſchiedenen Teilnehmern ſpä⸗ ter recht verſchieden ausgelegt wurde, wie das ja auch mit dem berühmten Genfer Kommunique vom 16. Sep⸗ tember inzwiſchen geſchah. Brauchte man in Genf aber immerhin noch eine derartig umfangreiche Formel, um feſtzuſtellen, daß man ſich darüber einig war, daß man ſich nicht einig geworden war, ſo wird man diesmal in Lugano auf ein ſolches Kommunique aller Vorausſicht nach verzichten. Es wird nämlich ſchon jetzt betont, daß man in Lugano nur eine lange unterbrochene Fühlung⸗ nahme wieder aufnimmt, ſo daß ſich diesmal keine greif— baren Ergebniſſe, die etwa in gemeinſamen Kommuniques feſtzuſtellen wären, erzielen laſſen würden. Das iſt, wie geſagt, der Dreh von Lugano, man ſpricht von dem Geiſt der Verhandlungen, mon ſpricht wieder einmal von der Atmoſphäre, aber man ſpricht nicht von den Dingen, über die eigentlich verhandelt wird. Die franzöſiſche Preſſe iſt mit dieſem Verfahren offenbar ſehr zufrieden. Sie iſt auf einen außerordent— lich optimiſtiſchen Ton geſtimmt und glaubt ſogar von einer Entſpannung ſprechen zu können, da in wenigen Tagen durch die Beſprechungen zwiſchen Briand, Streſe— mann und Chamberlain auch die letzten Wolken, die ſeit einigen Wochen die Atmoſphäre verdüſterten, oom Him— mel hinweggefegt ſein würden. Aber ſelbſt dem Soziali⸗ ſten Blum gehen dieſe Kommentare zu weit und nicht mit Unrecht erklärt er im„Populaire“, daß man nicht ſehr viel weiter komme, wenn man alle drei Monate ge⸗ nötigt ſei, das Vertrauen, das die Grundlage einer wirk⸗ lichen Verſtändigungspolitik bilden müſſe, wieder herzu— ſtellen. Die Beſprechungen in Lugano können dies Wun⸗ der jedenfalls nicht bewirken, denn es kommt gar nicht darauf an, daß man irgendwelche höflichen Phraſen drechſelt, und daß man wieder einmal die Atmoſphäre durch derartige Geſpräche gebeſſert hat, ſondern es kommt einzig und allein auf die Taten an. Aber gerade Ta⸗ ten werden den Luganeſer Beſprechungen nicht folgen. Das Reparationsproblem ſteht überhaupt nicht zur Er⸗ örterung, ſondern dieſe Frage ſoll auf den bisher ſchon benutzten Kanälen ihrer, Löſung zugeführt werden, zu⸗ mal auch die Außenminiſter für die Reparationsfrage, wie der techniſche Ausdruck lautet, nicht„federführend“ ſind. Die Räumungsfrage aber iſt heute noch genau ſo ver⸗ fahren wie bisher, zumal ſich Chamberlain und Briand auf den Standpunkt ſtellen, der auch von der franzöſiſchen Preſſe vertreten wird, daß über das Räumungsproblem nicht verhandelt werden kann, ehe man nicht weiß, was aus den finanziellen Verhandlungen herauskommen wird. Dieſe Auffaſſung ſteht im ſchärfſten Widerſpruch zu dem von der deutſchen Regierung ſtets vertretenen Stand⸗ punkt, daß Deutſchland einen Anſpruch auf alsbaldige Räumung des beſetzten Gebietes hat und daß dieſer An⸗ ſpruch, wie auch Dr. Streſemann in ſeiner Reichstags⸗ tede vom 19. November ausdrücklich hervorhob, weder von der Löſung anderer Probleme noch von ſonſtigen Bedingungen irgendwelcher Art abhängt.„Deutſchland wird in ſeinem Rechte verletzt, ſolange dieſer Anſpruch nicht erfüllt wird.“ Das ſind Streſemanns eigene Worte und man vermag nicht einzuſehen, wie auch nur die Atmoſphäre verbeſſert werden ſoll, wenn Deutſchlands Recht weiterhin verletzt bleibt. Es iſt denn auch weiter kein Wunder, daß die Stimmung in den Kreiſen der deutſchen Lugano⸗Delegation weſentlich anders und zwar weſentlich peſſimiſtiſcher iſt, als die ausgeſprochene Hurra⸗ Stimmung der franzöſiſchen Blätter. 7 0 Neues in Kürze. 18: Der italieniſche Unterſtaatsſekretär Graudt be⸗ tonte in ſeiner Unterredung mit Dr. Streſemann, daß die italieniſche Regierung bezüglich der Auslegung des Ar⸗ tikels 431 den Standpunkt der engliſchen und franzöſiſchen Regierungen teile. :: Die Mittwochvorm! tagſitzung des Völkerbunds⸗ rates war ausſchließlich den Verhandlungen über den pol⸗ niſch⸗litauiſchen Streit gewidmet. 6: Die mutmaßliche Urſache zu dem Flugzeugunglück bei Letzlingen ſoll nicht auf Motorſchaden, ſondern auf das infolge Schneetreiben ſehr unſichtige Wetter zurückzu⸗ führen ſein. 18: Die argentiniſche Polizei hat ein weitverzweigtes Komplott gegen den amerikaniſchen Präſidenten Hoover aufgedeckt. Erhöhung des Zuckerzolls. Der Geſetzentwurf über die Unfallverſicherung dem Ausſchuß überwieſen. b Berlin, 12. Dezember. In der Mittwochſitzung des Reichstages wurde die zweite Beratung der Novelle über die Ausdehnung der Unfallperſicherung fortgeſetzt. Artikel 1 der Vorlage, der die Erweiterung der Unfallverſicherung auf eine große Anzahl pon Betrie⸗ ben und Tätigkeiten vorſieht, wurde in der Ausſchußfaſ⸗ ſung angenommen. Beim Artikel 2a, der die Ausdeh⸗ nung auf Kellner und vor allem auf die kaufmänniſchen Angeſtellten bringt, beantragten die Kommuniſten die Streichung des Zuſatzes, daß kaufmänniſche Angeſtellte nur dann verſichert ſind, wenn ihre Tätigkeit den Zwek⸗ ken des verſicherten Betriebes dient. Der Antrag wurde abgelehnt. Der Reſt des Geſetzes wurde im weſentlichen in der Ausſchußfaſſung genehmigt. Angenommen wurden auch die Ausſchußentſchließun⸗ gen über eine weitere Ausdehnung der Unfallverſicherung und über eine Neuregelung der Leiſtungen, ebenſo mit den Stimmen der Antragſteller und der Sozialdemokraten, bei Stimmenthaltung des Zentrums. Die dritte Bera⸗ tung des Geſetzentwurfes wurde zur Erledigung dem Aus⸗ ſchuß verwieſen. Das Haus wandte ſich dann der erſten Beratung des Geſetzentwurfes über Erhöhung des Zuckerzolles auf 25 Mark zu. Abg. Frau Sender(S.) hielt den in der Vorlage feſtgeſetzten Zuckerpreis für zu hoch und kün⸗ digte für den Ausſchuß Aenderungsanträge an. Abg. Hörnle(K.) lehnte die Vorlage ab. Die Vorlage wurde dem handelspolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Aahlreiche Anträge über die Unwetterſchäden auf Sylt wurden dem Ausſchuß überwieſen, ebenſo die kom⸗ muniſtiſchen Anträge, an die Beamten noch vor Weih⸗ nachten die Abfindungsbeträge für die Ablöſung der örtlichen Sonderzuſchläge auszuzahlen und, den Erwerbs⸗ loſen, Sozial- und Kleinrentnern eine Winterbeihilfe zu gewähren. Das Haus vertagte ſich dann auf Donners— tag, 3 Uhr. 5 Anträge zur Notlage der Winzer, kleine Vorlagen. Aus dem In⸗ und Auslande. Landtagsentſchließung zur Räumungsfrage. Berlin. 12. Dez. Der preußiſche Landtag hat in ſei⸗ ner Vollſitzung folgenden Urantrag der deutſchnationalen Fraktion angenommen:„Vor nunmehr zehn Jahren ſind preußiſche Gebiete durch Truppen fremder Mächte beſetzt und preußiſches Land an der Saar der Hoheit Preußens entzogen worden. Aus dieſem Anlaß dankt der preußiſche Landtag der Bevölkerung al Gebiete für ihre tapfere Haltung und ihre unerſchütterliche Treue und er erwartet, daß dem Rechtsanſpruch Deutſchlands entſprechend die ſofortige friſtloſe Räumung des ganzen beſetzten Gebie⸗ tes und die Rückkehr des preußiſchen Saargebietes in den preußiſchen Staatsverband beſchleunigt herbeigeführt wird.“ Der Prinz von Wales am Krankenbett des Königs. London, 12. Dez. Der Prinz von Wales, der in der Nacht in London ankam, verbrachte etwa eine Stunde im Buckingham⸗Palaſt, wo er zunächſt eine Rücksprache mit einem der Aerzte hatte und im Anſchluß daran ſei⸗ nen Vater ſah. Amtlich wurde zu dem Beſuch erklärt, daß der König ſeinen Sohn ſofort erkannte und begrüßte. In dem Befinden des Königs war um jene Zeit gegen⸗ über der Zeit der Aufgabe des Abendberichts eher eine leichte Beſſerung eingetreten, die aber den Ernſt der Kriſe kaum vermindert. Keine Regierungskriſe zu Weihnachten Innenpolitiſche Entſchejdungen nach dem Feſte. Berlin, 12. Dezember. Sowohl Reichstag als auch Landtag haben ihre Vollſitzungen wieder aufgenommen, wodurch ſich naturge⸗ mäß Gelegenheit ergab, die innenpolitiſche Lage eingehen⸗ der zu erörtern. Allgemein ging dabei die Anſicht dahin, daß vor Weihnachten mit irgendwelchen innenpolitiſchen Entſcheidungen nicht zu rechnen iſt. In der Koalitionsfrage wird wahrſcheinlich die Fühlungnahme zwiſchen den Par⸗ teien fortgeſetzt, ohne daß man jedoch im Augenblick von irgendwelchen offiziellen Verhandlungen ſprechen könnte. In Preußen wird auch die Konkordatsfrage vor Weih⸗ nachten das Parlament nicht mehr beſchäftigen, da dem preußiſchen Kabinett die Beſprechung einer entſprechenden deutſchnationalen Anfrage zur Zeit nicht zweckmäßig er⸗ ſcheint. Unter dieſen Umſtänden iſt vorausſichtlich mit ruhigen Verhandlungstagen in den Parlamenten zu rechnen. Dem deutſchen Volke bleibt dann auch die ſeit Jahren übliche Regierungskriſe zur Weihnachtszeit erſpart. Der ſüdamerikaniſche Waffenkonflit. Panamerikaniſche Konferenz und Bolivic! Newyork, 12. Dezember. Wie aus Peru gemeldet wir, ſoll der Vertreter Bo⸗ liviens auf der panamerikaniſchen Konferenz dieſer mit⸗ geteilt haben, daß Bolivien an den Sitzungen teilnehmen werde. Man hofft in den Kreiſen der Konferenz, daß Bolivien ſich auch einem unparteiiſchen Schiedsgericht unterwirft, das aus Braſilien, Peru und Chile beſtehen ſoll. Chile und Argentinien erklärten, daß ſie im Falle des Krieges zwiſchen Bolivien und Paraguay neutral bleiben wollen. Dieſe Nachricht hat in Waſhington beruhigend ge⸗ wirkt. Man hofft, daß die Kriſe dadurch lokal bleibt. Die beiden Länder würden im Kriegsfalle ohne Hilfe von außen die Kriegshandlungen nicht lange weiterfüh⸗ ren können, da das Gelände ein unwegſames ſei. Aus La Paz wird gemeldet, daß Bolivien bereits mobiliſiert habe und drei Kabinettsmitglieder zum RNück⸗ tritt bereit ſeien, damit der Präſident ein Verteidigungs⸗ Miniſterjum bilden könne. Der Beginn der rumäniſchen Wahlen Manius Wahlkartell rechnet mit 80 Prozent aller Stimmen. J Bukareſt, 12. Dezember. Die von der Regierung Maniu ausgeſchriebenen Neu⸗ wahlen in Rumänien haben begonnen. Man rechnet all⸗ gemein damit, daß die Nationalzanariſten, die Partei Manius und die mit ihnen im Wahlkartell befindlichen Parteien, das heißt die deutſchen, die ukrainiſchen und jüdi⸗ ſchen Minderheiten, etwa 80 Prozent aller Stimmen er⸗ halten würden. Man erwartel demgemäß in Regierungs⸗ kreiſen, daß die Regierung ungefähr 300 mit ihren Kar⸗ tellgenoſſen 350 Mandate erhalten wird. Dagegen nimmt man nicht an, daß die liberale Partei imſtande ſein wird, ihren bisherigen Stand zu wahren. Auch die Ausſichten des Kartells der Parteien Ave⸗ reſcus und Profeſſor Jorgas werden allgemein für ſchlecht gehalten. Ebenſo werden das Schickſal der Kommuniſten und der unabhängigen Bauernpartei Lupus, ſowie der Antiſemiten nicht beſonders günſtig beurteilt. Dagegen nimmt man an, daß die Ungarn, mit denen urſprünglich über den Eintritt in die Regierungskoalition verhandelt wurde, einen gewiſſen Erfolg erzielen werden. Der Wahl⸗ tag iſt bisher ruhig verlaufen. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Der Reichspräſident gab zu Ehren des diplo⸗ ae Korps ein Eſſen, an dem die Chefs der hieſigen fremden Miſſionen ſowie der Reichskanzler, der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter u. a. mit ihren men teilnahmen. Berlin. Der vom Vorſtand der Sozialdemokratſſchen Partei für das nächſte Frühjahr in Ausſicht geſtellte Parteitag wird am 10. ärz in Magdeburg eröffnet werden. 5 e e Newhyork. Der Auswärtige Senatsausſchuß beſchäf⸗ tigte ſich erneut mit dem Ager d Sad Die Oppoſition bezeichnete den Vertrag als wertlos. Staatsſekretär Kellogg ir een das Wort, um die Bedenken der Oppofttion zu zerſtreuen 5 Landtagsdebatte Die eifrigen Röche ö Kleine Anfragen und Anträge. O Darmſtadt, 12. Dezember. Der heſſiſche Landtag erledigte in ſeiner Mittwoch⸗ itzung mehrere kleine Vorlagen. Der 0 trums, der für die froſtgeſchädigten Winzer einen Steaer⸗ nachlaß fordert, wurde angenommen, In einem wei⸗ teren Antrag fordert das Zentrum bei der Einſtellung von Arbeitern in die ſtaatlichen Forſtbetriebe nach der Gewerkſchaftszugehörigkeit nicht mehr zu fragen. Die Regierung erklärte, daß die Gewerkſchaftszugehörigkeit deswegen feſtgeſtellt würde, damit die Forſtbehörde wiſſe, welche Organiſationen zu den Tarifverhandlungen zu⸗ gezogen werden müſſen. Die Regierung erklärte ſich jedoch bereit, im Sinne des Antrages zu verfahren. Zu einer ſozialpolitiſchen Debatte führte dann ein An⸗ trag Widmann(S.), Maßnahmen zur Sicherung der Existenz der älteren Arbeiter und Angeſtellten zu treffen. Abg. Widmann ſchilderte die große Not der älteren An⸗ geſtellten und Arbeiter, welche von den Unternehmern rücdkſichtslos entlaſſen würden. Der Staat müſſe vor⸗ bildlich ſein und alle weiblichen Hilfskräfte, welche Töch⸗ ter von höheren Beamten und vermögenden Leuten ſind, entlaſſen. Die dadurch freiwerdenden Stellen ſollten den Familienvätern übertragen werden. Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, Korell, erklärte, daß die Re⸗ gierung bereits eine genaue Prüfung der Verhältniſſe vorgenommen habe. An alle Behörden ſei eine Ver⸗ fügung im Sinne des Antrages erlaſſen worden. Einige von dem Abg. Widmann angeführten Fälle ſeien b. reits erledigt. Abg. Heinſtadt(3.) erklärte für ſeine Partei, daß dieſe dem Antrag zuſtimme, da das Zentrum einen ähnlichen Antrag im Reichstag eingebracht habe. In der anſchließenden Abſtimmung wurde der Antrag Widmann einſtimmig genehmigt. Hierauf befaßte ſich das Haus mit den Anträgen auf Strafverfahren gegen einige Abgeordnete, die abgelehnt wurden. Sodann befaßte ſich der Landtag mit der Angelegenheit des lommuniſtiſchen Abg. Hamann, der in ſeinem Amt als Volksſchullehrer ſeit ſeiner Wahl noch keinen Dienſt getan hat und der ſich trotz Aufforderung weigert, ſeinen Dienſt aufzunehmen. Die eingeholten Gutachten von Staats⸗ rechtslehrern ſprechen ſich dahin aus, daß Abgeordnete Heinerer Parlamente nicht ganz vom Dienſt befreit wer⸗ den können. Nach längerer Debatte wurde beſchloſſen, die Genehmigung für die Einleitung eines Diſziplinar⸗ verfahrens gegen den Abg. Hamann zu erteilen, während ein kommuniſtiſcher Mißtrauensantrag gegen den Staats⸗ präſidenten Adelung abgelehnt wurde. Hierauf vertagte lich das Haus. 4 Großes Flugzeugunglück bei Letzlingen. Die Maſchine verbrannt.— Drei Tote. Berlin, 12. Dezember. Das auf dem Fluge von Köln nach Berlin befind⸗ liche Flugzeug D 1473 mußte aus bisher unbekannten Gründen bei Letzlingen eine Zwiſchenlandung vorneh⸗ men. Dabei wurde die Maſchine ſchwer beſchädigt und verbrannte nach der Landung. Der Paſſagier blieb unverletzt. Die Beſatzung, be⸗ ſtehend aus dem Flugkapitän Dörr, dem Bordmonteur Müller und dem Funker Orgel, kam ums Leben. Kleine Chronik. a Keine amerikaniſchen Oelentdeckungen in Boli⸗ vien. Amtlich wird aus Waſhington zu den europäi⸗ ſchen Meldungen die von amerikaniſchen Oelentdeckungen in Granchaco(Bolivien) berichten, erklärt, daß die Stand · ard Oil Company in der Nähe dieſes Gebietes ledig⸗ lich erfolgloſe Unterſuchungen angeſtellt habe. i Brand in den Oelfeldern Trinidas. Nach Be⸗ zichten aus Trinidas ſind dort bei dem Brande einer Oelquelle im Zentrum der Oelfelder von Trinidas meh⸗ were Perſonen ums Leben gekommen. Zwei Quellen und brei Oeltanks ſtehen gegenwärtig noch in Flammen. Antrag des Zen⸗ s, Stresemann i Mit einer Lampe niedergeſchlagen. In Nantes ſchlug ein 62jähriger Maurer in der Trunkenheit ſeine jährige Geliebte vor den Augen ihres ſiebenjährigen Kindes mit einer Lampe nieder und bearbeitete die Schwerverletzte ſolange mit Fußtritten, bis ſie ſtarb. a Bei der Ueberfahrt verſchwunden. Die engliſche und franzöſiſche Polizei ſind zur Zeit mit Nachforſchungen über das rätſelhafte Verſchwinden der Gattin eines ka⸗ nadiſchen Profeſſors, einer geborenen Deutſchen, bei der Kanalüberfahrt von Plymouth nach Cherbourg, beſchäf⸗ tigt. Die Begleiterin der Gattin des Profeſſors, ebenfalls eine Deutſche, entdeckte bei der Ankunft in Cherbourg das Verſchwinden ihrer Herrin. Aus Furcht vor Konflikten mit den Behörden machte ſie weder der Polizei noch dem Kapitän des Schiffes von dem Verſchwinden Mitteilung, ſondern benachrichtigte nur den Vater der Vermißten, einen Arzt, der ſeine Tochter in Bonn erwarten wollte. Von Aufſtändiſchen getötet. Aus Oran(Algerien) wird gemeldet, daß in der Nähe pon Colomb⸗Cochar ein Handſtreich gegen drei mit franzöſiſchen Militärs beſetzten Automobile verübt wurde. Fünf Inſaſſen, darunter drei Offiziere, wurden getötet, zwei verletzt und einer entführt. Unter den Toten befindet ſich der Oherſt Claverie, Kom⸗ mandant des Territoriums Alin⸗Safra, ſein Antergene⸗ ralſtabschef und ein Hauptmann. Die Aufſtändiſchen konnten entkommen. Ihre Verfolgung iſt eingeleitet wor⸗ den. Die eitrigen Koche , 5 0 5 5 1 N. N hiecef Schmerſten Aus Heſſen. Darmſtadt.(uus dem Gefängnis ausgebro⸗ chen.) Im Gernsheimer Gefängnis ſaß ſeit gerau⸗ mer Zeit ein Artiſt, der in Crumſtadt einen Einbruchs⸗ diebſtahl verübt hatte. Als nun der Gefängniswärter kurze Zeit nicht anweſend war, entſchlüpfte der Burſche durch ein ſeit Wochen in ſeiner Zelle vorbereitetes Mauer⸗ loch. In der Wohnung des Beamten entwendete er noch 225 Mark, nahm auch den Sonntagsanzug des Beamten mit und ließ ſich„für ſein gutes Geld“ von einem Mietauto nach Darmſtadt bringen. Bensbeim.(Ein Möbelwagen ſamt Mobi⸗ Ltar verbrannt.) Hier brannte ein Möbelw Fa. Gebr. Fehres ſamt dem darin befindlichen M. nieder. Es wurde feſtgeſtellt, daß der( ae d alleinige Urheber der dee ee it iſt. Es handelt ſich um einen hieſigen Gaſtwirt. Er hat ſich mehrere Leute gedungen, die die Tal ausführen ſollten. Das Motiv iſt in dem Geldmangel des Brandſtifters zu ſuchen. Er hatte die Möbel zu einem übermäßig hohen Preiſe Wine um nach dem Gelingen des wohlvorbe⸗ reiteten Planes leichter in den Beſitz einer größeren Geld⸗ ſumme zu kommen. Zwei Perſonen, der Urheber und bat eigentliche Brandſtifter befinden ſich in Unterſuchungs⸗ aft. Mainz.(Exploſion im Schacht— Zwei Kinder verletzt.) Eine Schachterploſion entſtand an einem Kanalverſchluß am Leichhof dadurch, daß ein Händ⸗ ler eines dortigen Verkaufsſtandes ein Quantum Karbid in den Schacht geworfen hatte, das ſich entzündete. Der Deckel flog zur Seite und eine Stichflamme verletzte zwei zufällig in der Nähe befindliche drei⸗ und zwölf⸗ 2 1 8 Kinder. Die beiden Verletzten kamen ins Kran⸗ enhaus. i b i Mannheim.(Arbeiter⸗Sängerfeſt 1930 in Mannheim.) Der Gau Baden des Deutſchen Ar⸗ beiter⸗Sängerbundes wird aus Anlaß ſeines 40 jährigen Beſtehens Pfingſten 1930 ein großes Sängerfeſt in Mannheim abhalten. An dieſem Feſte werden ſich nicht nur die 200 Vereine des Gaues Baden beteiligen, ſon⸗ dern darüber hinaus werden die dem Deutſchen Arbei⸗ ter⸗Sängerbund angeſchloſſenen Vereine aus Württem⸗ berg, Heſſen und der Pfalz zum Feſt erwartet, ſodaß im ganzen mit einer Beteiligung von 15⸗ bis 20000 Feſtgäſten zu rechnen iſt. I Mannheim.(Auf der Wanderſchaft töd⸗ lich verunglückt.) In der Nähe von Mannheim wurde am Bahnhof der 27jährige Metzgergehilfe Eugen Zwi⸗ gart aus Freiburg tot aufgefunden. Er trat von Duis⸗ burg aus, wo er in Arbeit ſtand, die Wanderſchaft an and kam nach Mannheim. Vermutlich iſt er dort aus dem Zuge geſtürzt und tot am Gleis liegen geblieben. U Seidelberg.(Zwei Kinder vom Auto überfahren.) Der 6jährige Knabe Walter Nägele wurde von einem Lieferwagen überfahren und ſchwer am Kopf und an den Beinen verletzt. Lebensgefahr be⸗ ſteht nicht.— Außerdem wurde die etwa 7 Jahre alte Tochter eines nde von einem Kraftwa⸗ gen überfahren und leicht verletzt. i Weinheim.(Zuwendungen zum Woh⸗ uungsbau.) Der Ausſchuß des Bezirkswohnungsver⸗ bandes Weinheim⸗Land bringt 23000 Mark an Bau⸗ luſtige im Bezirk Weinheim laut Beſchluß der letzten Sit⸗ zung zur Verteilung. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 13. Dezember. Tiefer Druck bedeckt Süd⸗ und Südweſteuropa, wäh⸗ rend das über Nordeuropa liegende Hoch ſich bei ſtrenger Kälte verſtärkt hat. Die in langſamer Auffüllung be⸗ griffenen flachen Tiefdruckgebilde bringen zunächſt noch wetiere Schneefälle; der Druckverteilung entſprechend wird ſich dann die rauhe Nordoſtſtrömung durchſetzen und den winterlichen Witterungscharakter verſchärfen. Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: wolkig, zunächſt noch Schneefälle, kälter, mit der Zeit verſchärfter Froſt und rauhe Nordoſtwinde. Winterſpaziergang. „Ein ſonniger trockener Wintertag. In wunderbarer Friſche liegt die Natur. Der Menſch allzuſehr an die vier Wände des Hauſes gewohnt, eilt hinaus, ergeht ſich auf beſonnten Wegen und ſchöpft die klare reine Winter⸗ luft in die Lunge. Man ſieht weit über die Felder. In der Ferne 05 die braungraue Mauer eines Waldes, deſſen Gipfel ſtellenweiſe vom Schnee weiß gefleckt ſind. Dort leuchten die Dächer des Dorfes. Vom Kirchturm klingen ſtark und hell vier Schläge. Auf den Halmen, auf den Zweigen, auf den Schol⸗ len und Steinen ruht weißer Schnee. Der Bach iſt ge⸗ froren. aber die Eisdecke. noch gar dünn. läßt auf ſeinen Sin edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. Goporigöt be Greiner& Comp. Berlin W 30. Nachdruck verboten. U 24. Fortſetzung. Welche Kämpfe es gekoſtet, bis die zwei Freunde, Geza und Endre, es durchgeſetzt, ihr eine Betelligung bet dem Konzerte anzuweiſen, ahnte ſie freilich nicht. Die anze große Zahl der Mitwirkenden, die aus lauter deligen 1 war dagegen, am meiſten Endres eigene Schweſter, Komteſſe Vilma, die die Königin des Feſtes ſein ſollte. Die Freunde hatten es aber doch durchgeſetzt, denn abgerechnet alles andere, was ſie dazu bewegen mochte, waren ſie davon überzeugt, daß die Leiſtungen Eliſabeths den Glanzpunkt des Feſtes bilden würden. Sie ſelber ahnte und merkte es auch nicht, daß ſie als Eindringling, als ein fremdes Element unter all dieſen hochtönenden Namen betrachtet wurde, denn die angeborene Gaſtfreundſchaft ließ es nicht zu, in erſter Linie bei den Gaſtgebern, ihr fremd und kalt zu be⸗ 7905 fe 1 1 10 und vor dieſer Tatſache ſchwand alles. Man begrüßte ſie herzlich, beſon⸗ ders die Mutter Endres, der der Sohn 50 255 145 Augen geſchnitten war. Endre 1560 war voller Herz⸗ lichkeit und Liebenswülcbigkeit und auch Komteſſe Vilma, die ſtolz und unnahbar dreinſchaute, gönnte ihr einige freundliche Worte. ö Und die Gäſte, beſonders die Herren, die zuviel ritter⸗ liches Weſen beſaßen, um anders als höflich gegen eine Dame zu ſein, richteten dic nach den 11 5 ebern. Und es war auch unmöglich, anders als auf dle edlen e des 2 9555 Mädchens zu begegnen. So wie ſie ſich durch die Einfachheit ihrer Kleidun von all den Damen unterſchied, ſo überragte ſie ſie faſt alle 5 1 1 1160 Weſens. aufangs r zurechtfinden. Stille und Große fache Farben. Der ſie und verwirrte ſie faſt. Sie glaubte ſich in eine Zauber⸗ Ihr Sinn war auf das welt verſetzt. Welch auserleſene Pracht in den Sälen und e Weiſe der Sie konnte ſich zwar erichtet, darum liebte ſie auch ein⸗ eichtum und Glanz um ſie blendete nichts als Gold und Samt bei den Herren und Damen! Ein ſchlichter, ſchwarzer Frack wäre ein wohltuender Ruhe⸗ punkt für ihr Auge geweſen, ſtatt deſſen blitzten und flimmerten die golddurchwirkten rot⸗ und blauſamtnen Dolmans und Attilas der Herren und die goldverbrämten Atlas⸗ und Samtſchleppen der Damen in dem flutenden Lichtmeere. Selbſt die aufwartenden Diener trugen ſilber⸗ verſchnürte Livreen. Die vielen Säle waren ſchon voll⸗ 5. und noch immer rollten neue Kutſchen heran, te Gäſte brachten. Es war ein reichhaltiges Programm: Vorträge, Geſang, Spiel, und die letzten Stunden ſollten durch Tanzen ausgefüllt werden. Um neun Uhr begannen die Vorträge. Sie wurden in ungariſcher Sprache gehalten, und Eliſabeth konnte nichts davon verſtehen; was ſie aber dabei intereſſierte, war das l Gebärdenſpiel der Bortragenden, das Feuer und die Kraft des Ausdruckes. Ebenſo ging es ihr bei den Deklamationen. Es waren Gedichte von Petöfi und Vörös Marty, aber welcher Wohllaut, welches Feuer lag in den fremdklingenden Lauten: ſie berührten mit ſeltſamem Zauber die Seele. Und das intereſſante Schau⸗ ſpiel, das das Publikum bot, die blitzenden Augen, die feurigen Mienen, das Eljenrufen nach jedem Stücke! Nach den Deklamationen ſang Komteſſe Vilma ein ungariſches Lied. Sie war ein kleines, zierliches Figürchen, faſt 21 phidenartig, in weißen Atlas und roten Krepp gekleidet, von Blumen und Diamanten faſt überſüt. Wie ſie ſang, mußten einſt die Sirenen geſungen haben, als ſie, an dem unheilvollen Abgrunde ſitzend 1 mit ſeiner Schar lockten. Sinnberückend und herzbethrend, voll ſinn⸗ licher Glut und Leidenſchaft klang ihre Stimme und der Applaus, der ihr gezollt wurde, war den Stürmen des Meeres zu vergleichen. Nach ihr betrat Eliſabeth die Bühne. Welch ein 1 Wie wohltuend berührte die edle Erſcheinung das Auge. In einfache, ſchwarze Seide gekleidet, das Kleid keuſch bis zum Hals rei„die dicken, goldblonden 10 8 wie gewöhnlich in ſchlichtem Kranz um den herrlichen Kopf gelegt, keinen Cc als ein Sträußchen Vergißmeinnicht an der Bruft, die ihr auch erſt die Gräfin aus dem Treibhauſe hatte holen 1 175 mit der Bemerkung, ſo ganz ohne jeden ck dürfte hol den Schn ich eine junge Dame in ei e we 1515 lassen, Js wan ft da, b 1 13 500 Wee 0 nachbar. Endre hatte Kavalierspflichten einer leiſen Spuren eines wir 1 n, t d inſchönen, 1 5 5 lee E ee deere deze: Fer dane, 55 geſchnittenen, regelmäßigen Geſichtern der meſſten e Vilma hinterlaſſen, ſchwand vollſtändig, und hätte ſie jetzt neben der hohen Geſtalt des deutſchen übchens geſtanden, ſie wäre etwa. wie ein Wachsfigürchen oder eine von Pracht überladene Puppe neben 195 er⸗ habenen Figur einer antiken Statue 11 ienen. Und ſo verſchieden, wie das Aeußere, war auch an und Spiel. Es waren Mendelsſohnſche Lieder, die Eliſabeth ſpielte. Wie eine reine Prieſterin der Kunſt ſtand ſie dort oben. Welch ein ſtilles, warmes Licht war über ihr ganzes Geſicht gebreitet! Und wie quollen die Töne aus den Saiten... wie ein verklärender Hauch, verſöhnend, er⸗ hebend und zugleich die tiefſte Seele erſchütternd. Vor ſolchen Tönen ſchwand alles Gewöhnliche und Gemeine und nur warmes und reines Empfinden blieb in der e. ein Eljenruf ſchnitt den letzten Ton, das letzte Werk ab, wie es bei Komteſſe Vilmas Geſang der Fall N Als ſie geendet, war eine Stille, daß man ein Blatt hätte fallen hören können. Es war wie in einer Kirche. Und als ſich ſpäter der Applaus losrang, war er auch der Stimmung angemeſſen, faſt weihevoll. Es waren noch einige Vorträge zu hören, aber die Luſt 1 1100 1 11188 vergangen. ö an verteilte n den verſchied ö bübete pts gehn 9 ch ſchiedenen Sälen und der Mittelpunkt geworden, denn viele kamen und ſprachen 1 nich aber de 5 7 70 b an fehr konnte ommen, da meiſten ein ſe ch eule prachen. 5„ ei Tiſch war der alte Graf Palſy b Tiſch⸗ q egen eine junge ma zu erfüllen, und Geza bot ſich hr nicht 16 95 110 ich überhaupt den ccheſch Abend fern, und ſie war arüber. Seit der Geſchichte der Alten konnte ſie hm kein 07 Wort gönnen. Zwar, als fle hn jetzt bei Tiſche gegenüberſaß, konnte ſie ſich 115 nicht erwehren. Sein i ee ichen Seelenſchmerzes und ſie mußte eilna Ae e ee e 1 fobiliar Das Feldgericht v. Gorlice al- Theater. achtung Heute Donnerstag und Freitag. Nur 2 Tage Der geheimnisvolle Rächer Ein überaus gewaltiger Wild Weſt. Schlager. Ein Retter in höchſter Not. Senſationelle Höchſtlelſtungen wechſeln von Anfang bis Ende.— Samstag u. Sonntag kommt:„Die Sandgräfin“ u.„Die Mädchenräuber v Kanſas“ Das Todesurtelſ für dle Hyänen des Schlachtfeldes. Wohl der ſchönſte, er⸗ greifende Film Hochentwickelte Kunſt und ſenſationelles Geſchehen Ein Fum von unerhörtem dramatiſchem Gehalt voll Spannung und Tempo. — Der Stand der Erwerbsloſen. In unſerer J tums mit ihrem Ruf nach freier Liebe und ungebundener Sitte Gemeinde ſind zur Zeit ca. 460 Erwerbsloſe gemeldet. Hier- Die Geſetzestafeln gleiten ihr aus der Hand, drum fehlt ihr von erhalten ea. 350 die zuſtehende Unterſtützung, während auch die Krone, das Zeichen von Frauenwürde in ihrer Hoheit bei den Reſtlichen die Unterſtützungs⸗Anträge noch laufen. In und edler Sitte und deswegen fehlt ihr auch die echt ſchweſter⸗ den letzten Wochen hat ſich die Zahl der Erwerbsloſen beſen⸗ ö liche, verſtehende und gegenſeitig beglückende Liebe. ders durch den Zuſtrom der Bauhandwerker, Maurer Gypſer Und die andere Frauengeſtalt? Majeſtätiſch, groß und ete, erhöht. hehr ſteht ſie da, mit einem Königsmantel über den Schultern, Weine Krone auf dem Haupte. Die rechte Hand umfaßt kräftig Grund ſehen. Raven fliegen auf und krächzen: man hört es weithin. And der Flügelſchlag wilder Enten iſt über dem Teich. Ganz weit rollt mit Rädergeſtampf der Zug. N Schon neigt ſich die Sonne langſam zum Unter⸗ gang, Hinter den Stämmen des Waldes beginnt der Ho⸗ rizont zu glühen und wie ein blutroter Ball ertrinkt die Sonnenkugel am Rande der Welt. Gerötete Wolken ſtehen im Weſten und ragen bereits in die Dämmerung Ruͤſtigkeit, ihren 80ſten Geburtstag. ouper Gruppen. Eliſabeth war faſt trotz allem E 4 1 620 Gortſehung folut.) 5 wie gigantiſche Brücken hinein. Die erſten Lichter blitzen ſchon auf, die Schatten des Abends breiten ſich über Schnee und Weite aus, und über dem ganzen Lande ſchwebt unendlicher Friede, un⸗ endliche Ruhe und die Stille der nächtlichen Weihe. Sterne ſchimmern, Weihnachten naht.. Die 10 Gebote der Tierfreunde im Winter. 1. Füttert die hungernden Vögel. Singvögeln ſtreue man Körnerfutter an geſchützten Stellen. 2. Nehmt euch der herrenloſen Katzen an, ſchützt ſie dadurch vor Quälereien. Sie lohnen Pflege mit drolliger Liebe. Ueberzählige Tiere laßt ſchmerzlos töten. 3. Wenn ihr einen Kettenhund endlos heulen hört, forſcht nach der Arſache. Sorgt dafür, daß Kettenhunde und Zughunde ein trockenes Lager haben. Schützt den Eingang der Hundehütte durch einen vorgehängten Sack vor dem Winde. 4. Achtet darauf, daß bei Fuhren von Sand, Holz uſw. Vorſpann genommen wird, wenn dies nötig. Ein aufklärendes Wort an den Fuhrmann ſchützt manches Pferd vor Schlagen. Beim Stehen ſollen die Pferde ge⸗ nügend zugedeckt ſein. Bei Froſt erwärme man die Eiſen⸗ teile des Zaumes vor dem Anlegen durch Reiben. 5. Sorgt dafür, daß auf den Märkten mit dem Geflügel nicht roh umgegangen wird. 6. Gänſeſtopfen iſt eine Tierquälerei. Geſtopfte Gänſe ſind krank. 7. Beachtet die Viehtransporte beſonders bei Ver⸗ ladungen. 8. Macht in den Landgemeinden auf die Verwendung des Bolzenſchußapparates bei den Hausſchlachtungen auf⸗ merkſam. 9. Schützt die Ställe für Groß⸗ und Kleinvieh ein⸗ ſchlietzlich Kaninchen und Geflügel gegen Kälte und Näſſe: die Tiere werden dadurch vor Krankheiten bewahrt. 10. Verlangt von den Tierſchutzvereinen Aufklä⸗ rungsmaterial für Jugend und Eltern. — Oeffentliche Mittel für den Wohnungsbau. Seit der Stabiliſierung der Währung bis zum 31. März 1928 ſind nach den Feſtſtellungen des Inſtituts für Konjunktur⸗ forſchung rund 8,8 Milliarden im Wohnungsbau inve⸗ ſtiert worden. Der größt Teil davon, rund 54 Prozent, entfällt auf öffentliche Mittel, zirka 27 Prozent auf Hy⸗ pothekenkredite, Sparkaſſen und Verſicherungsunterneh⸗ mungen. Der Reſt entfällt auf Eigenmittel der Bau⸗ herren⸗ und Arbeitgeberdarlehen. Von den durch die öffentliche Hand aufgebrachten Mitteln ſtammt der Haupt- teil, rund 50 Prozent, aus der Hauszinsſteuern. Weiter wurden durch Aufnahme von Anleihen und Darlehen der 1 7 Hand dem Wohnungsbau erhebliche Mittel zugeleitet. — Sountagsrückfahrkarten gelten an Weihnachten 1928 zur Hinfahrt: am Samstag, 22. Dezember, von mittags 12 Uhr an, am Sonntag, 23. Dez., am Montag, 24. Dez., 1. Weihnachtstag, 25. Dez., 2. Weihnachts⸗ tag, 26. Dez.; zur Rückfahrt: am Sonntag, 23. Dez., am Montag, 24. Dez., bis 9 Uhr vormittags, am Dienstag, 25. Dez., am Mittwoch, 26. Dez., am Don⸗ nerstag, 27. Dezember, bis 9 Uhr vormittags. Die Rück⸗ fahrt muß auf dem Zielbahnhof der Sonntaasrückfabr⸗ turtle ut Wollag, 24. Vezember und am Vonnerstag, 27. Dezember, ſpäteſtens um 9 Uhr, von Unterwegsbahn⸗ höfen ſpäteſtens mit dem Zug angetreten oder fortgeſetzt werden, der den Zielbahnhof um 9 Uhr verläßt. Die Rückfahrt iſt nach 9 Uhr ohne Fahrtunterbrechung, bei Zugwechſel mit dem nächſten anſchließenden Eil⸗ oder Perſonenzug zurückzulegen. 80 Jahre alt. Morgen Freitag, den 14. Dez. 1998 begeht unſere achtbare Mitbürgerin Frau Mich. Renz Wiw. Rathausſtr. 86, in voller körperlicher und geiſtiger Wir gratulieren herz⸗ lichſt und wünſchen einen geruhſamen Lebensabend. Die eren drei Ziele Gemeindeſtenern werden durch die hieſige Gemeinde heute beſonders angefordert. Stundung wird keine mehr hierauf gewährt. Der Wich⸗ tigkeit halber ſei auch an dfeſer Stelle hlerauf aufmerk⸗ fam gemacht. *Im Central⸗Theater werden heute Donners tag und morgen Freitag wieder zwel erſtklaſſige Filme gezeigt, die ſich jeder Anſehen ſollte.(Siehe Inſerat). *. O. V. Sonntag Nachmittag 1 Uhr 80 Verſammlung. Neben den Mitgliedern des D. H B. find auch die Angehörigen, nicht zuletzt aber auch alle männlichen und weiblichen Verſicherten der Angeſtellten⸗ verßcherung herzlichſt eingeladen.(Näheres ſiehe Anzeige). „ die Arbeitsamts⸗MNebenſtelle hier, die ſich zurzeit noch im Hauſe des Perun Gemeinderats Schnei⸗ der beſtudet, wird in allernüchſter Zeit verlegt. Im ebäude des Möbelhauſes Brechtel, Rathaus⸗ 2, it man jetzt dabei, neue Räumlichkeiten zu 2 woſelbß das Arbeitsamt untergebracht wird. inntlich tobte ſr g„Zelt der Streit, ob Viernheim zu ankfurt oder Mannheim kommen ſollte. Es wurde m auf den Einſpruch hin Mannheim beſtimmt. Für die Miernheimer Aubelterſchaft iſt dies ein großer Vor- teil, da ſie uche d ie hieſige Nebenſtell da, eka: ae le urdtr bn. ö ö ö Die Sens ation im Winter 1928/29 Die Habenstenerin ein großes 4aktiges Schauspiel von E. v. Wildenbruch wird an Weihnachten und Januar im Karpfen zur Aufführung kommen * Kapelle Hauf⸗Blauk, die am vergangenen Sonntag beim Konzert Joſef Kempf wieder um ihr vorzügliches Können zeigte und großen Beifall erntete, hat wie wir erfahren am letz ten Samstag bei einem Familienball in Heidelberg konzertiert u. dort durch ihr, mit allen muſikaliſchen Feinheiten ausgeſtattete Spiel, Aufſehen erregt. Dieſes beweiſt uns, daß die ſtrebſame Kapelle weit über unſere Ortsgrenze hinaus bekannt iſt und wir können ſtolz darauf ſein eine ſolche in Viernheim zu be- ſitzen. Wie uns weiter mitgeteilt wird erweitert auch die Ka⸗ pelle ihr Blasorcheſter, das z. Zt. mit 17 Perſonen beſetzt iſt und in den Uebungsſtunden tüchtige Fortſchritte macht. * Verbreitung ungünstiger, beuurußigender oder ſchädigender Nachrichten über die Geſchäftsver⸗ hältniſſe des Arbeitgebers durch einen Angeſtellten be⸗ rechtigt auch dann zur friſtloſen Entlaſſung, wenn die Nachrichten nachweisbar wahr ſind, der Angeſtellte jedoch kein berechtigtes Intereſſe an den Verbreitungen hatte. * Prinz Karneval wacht auf! Heute Abend fin⸗ det in der„Stadt Mannheim“ die erſte Verſammlung der „Vereinigten Karneval ⸗Geſellſchaft Viernheims“ ſtatt. Es wird um das Erſcheinen der einzelnen Geſellſchaften dringend gebeten. * Marianiſche Jungfrauen⸗Kongregation Nachklänge zu den Theaterabenden. Und glüht ein Funken Liebe nur in Dir, O, geb ihn her! 4 Die Welt, die iſt ſo weit und groß Unb ach, ſo Liebe, Liebe leer! Irgendwo, im deutſchen Lande, auf uns heilig hiſtoriſcher Stätte, ragt als Symbol einer großen Zeit ein altehrwürdiger Dom zum Himmel empor. Chriſtliche Kultur, gepaart mit ge; einter Kraft und eiſernem Willen eines glaubensfrohen, ſittlich geſunden Volkes hat ihn geſchaffen, als Zeichen ſeines Kämpfens und Strebens nach hohen und höchſten Ide⸗ alen. Und weil ſeine Schöpfer ihr Werk im Lichte des [Glaubens ſahen, deswegen ſo gewaltig impoſant und auch uns ſo vielſagend die Sprache dieſes gigantiſchen Domes. Was er uns, der Frauenwelt zu künden hat, zeigen zwei künſtlich geſchaffene Frauenfiguren über einem Portal. Die eine Frauen⸗ geſtalt, ſo ganz in gebogener Haltung. Die Augen verbunden, kronenlos das Haupt. Aus der einen Hand gleiten die Ge⸗ ſetzestafeln Sinaf zu Boden. Der Wanderſtab, ihre Stütze, fehlt auf ihrem dunklen Lebenswege, denn der Stab, den ſie in der anderen Hand trägt, iſt dreimal gebogen. In erſchüt⸗ ternder Tragik ſpiegelt ſich hier, in dieſer Frauengeſtalt, die Fiau des Unglaubens, denn ihre Augen ſind ja gehalten durch die Binde, ader auch die Frau des neuen, modernen Heiden⸗ den Kreuzesſtab, die linke Hand hält den Kelch, als Symbol ihres Glaubens und frei und lichtſuchend gehen gütige, liebe Augen in die Weite. Das Bild einer Frau, wie das Chriſten⸗ tum ſie geſchaffen, keuſch, rein und hehr, Würde und Adel ihr verleihend und noch etwas anderes hat das Chriſtentum ihr geſchenkt. Einſt ſchmachtete ſie als Sklavin des Mannes, ſeufzte geknechtet unter der Herrſchaft und Macht desſelben, als willenloſes Werkzeug in ſeiner Hand. Chriſtus brachte ihr die Erlöſung und Befreiung durch den Glauben und das andere Geſetz, das der Liebe. Und ſchmachten nicht auch heute wie damals ein großer Teil unſerer Mitſchweſtern, mit verbundenen Augen, die faſt kein Glaubens- und Hoffnungslicht kennen wollen in unſerer, vom modernen entſittlichten Geiſte angeſteckter Zeit in faſt gleichen Banden? Treffen wir nicht Leibes⸗ und Seelennot faſt auf all unſeren Wegen? Und iſt leben diger Glaube uns zum inneren Erleben geworden, dann muß ja ne⸗ ben der warmen Gottesliebe eine ebenſo warme Nächſtenliebe geboren werden. Keines läßt ſich vom anderen trennen. Und ſchlummert die Liebe zum Nächſten auch nur klein, wie das unſcheinbare Samenkörnlein in der Mutter Erde Schoß, Gottes Vatergüte wird ſie betauen und betreuen und dazu die Not des Nächſten, die ſo weh an' unſer Frauenherz greift, wird uns dann lehren, wie wir moderne, katholiſche, d. h. univerſelle Frauentätigkeit üben ſollen im Dienſte der notleidenden Menſchheit praktiſch alles und jedes umfaſſend, einerlei welcher Konfeſſion, Partei oder Stand ſo ein hilfsbedürftiges Menſchenkind ange⸗ hört. So geübt werden dieſe Frauenideale uns frei machen. Frei für Gott, frei für den Nächten, frei für die Tat, frei für das Beiſpiel. Und über die Liebe durch die Tat, ein andermal. Und ſo wie die Sonne Licht und Wärme noch zyrück läßt, und alles in Glut und Feuer golden taucht, wenn längſtens ſie ſchon am Hori⸗ zont verſchwunden, ſo ſoll unſerer Liebe Strah⸗ lenwärme hineinbringen und unſeres ſtarkes Slaubenshoffen durchdringen alle leidgequälte und liebebedürftige Menſchenherzen, zu unſerem eigenen Glücke und zum Glücke derer, denen wir genützt und gedient Sport und Spiel. D. J. K.⸗ Sport. Karlsruhe⸗Grünwinkel auf dem D. J. K.⸗Sportplatz Ein ſeltener, aber ein im Kampfe ſehr erprobter Gaſt ſtellt ſich am Sonntag unſeren„Blauweißen“ im Freundſchafts⸗ ſpiel. Es gilt die in Karlsruhe erlittene Niederlage gutzu⸗ machen. Der Gaſt verfügt über ausgezeichnetes Spielmaterial und wird die Viernheimer Elf ſelbſt auf eigenem Platze den Sieg ſchwer machen. Die jüngſten Berichte über Spiele der Gäſte während der Verbandsrunde ſagen ein intereſſantes Tref⸗ fen an. Spieler der erſten Elf kämpft mit dem nötigen Sieges⸗ willen. Zuſchauer, Freunde und Wönner laßt euch dieſen ſport⸗ lichen Genuß nicht entgehen. Kommt alle zum D. J. K.⸗Sport⸗ platz. Am letzten Sonntag in Lorſch waren viele anweſend, am kommenden Sonntag müſſen ſich die Zuſchauer um weſent⸗ liches noch vermehren. Treffpunkt aller Sportanhänger und Mitglieder iſt am Sonntag der D. J. K.⸗Sportplatz. Bekanntmachung. Betr. Ausſtände der Gemeinde. Wir machen darauf aufmerkſam, daß gemüß Be⸗ ſchluß der Finanzkommiſſton eine Stundung der erſten 3 Ziele Gemeindeſteuer nicht mehr gewährt werden kann. Viernheim, den 12. Dezember 1928. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gebrauchte Maschine zum Sticken und Stopfen vorzüglich N geeignet Das passendste Wemnaenis-sescbenk Dieselbe kaufen Sie günstig bei Georg Wunder 6. Maschinenhandlung. Wein⸗ flaſchen kauft fortwährend Bismarckſtraße 52 eee Freunnol kurzgeſchnitten lief ert frzl Haus n. Brecohtal, Holzhandlung am Denkmal, Tel. 180 Fecene Fell Töpfe kauft man am billigſten bei NB. Sticken und Stopfen kann so- fort kostenlos erlernt werden. Unregelmäßi keiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uns ſofert gemeldet werdan damit win für Mb bilfe ſorgen können. Ball Winkeubat Weinheimerſtr. 53. Leonhard Kuapp Zum Welnnachts-Tiseg Große Auswahl in Schlafdecken Weſten und Pullover Oberhemden, Einſatzhemden Unterhoſen, Unterjacken Schlupfhoſen, Seidenröcke Kragen, Kragenſchoner Selbſtbinder, Gammaſchen Hoſenträger u. Garnituren Handſchuhe, Taſchentücher Strümpfe, Socken Schals, Schals mit Mützen Gute Qualität—— Billige Preiſe 10A 18s! Ecke Rathaus und Waſſerſtraße. Große Auswahl ſchöner Chriſtbäume (Rot- und Weißfichte7 in allen Größen zu haben bei Heinrich Faltermaun, Moltkeſtraße 15