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Zuſammenſtoß mit Zaleſki in Lugäno. Lugano, 15. Dezember. In der öffentlichen Sitzung des Völkerbundrates it es zum Schluß zu einem ungewöhnlich ernſten und ſolgenreichen Zuſammenſtoß zwiſchen Dr. Streſemann und dem polniſchen Außenminiſter Zaleſti gekommen, der pro⸗ vozlerende und nach Form und Inhalt unglaublich be⸗ leidigende Erklärungen über den deutſchen Volksbund in Oberſchleſien abgab und den deutſchen Volksbund des Hochverrats und der Gefährdung des polniſchen Staates beſchuldigte. Dr. Streſemann, der bereits während der Rede Zaleſis mehrmals erregt mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlug, antwortete in erregtem leidenſchaftlichem Ton, fort⸗ geſetzt die Stimme aufs höchſte ſteigernd: Mit größtem Erſtaunen habe er der Rede des pol⸗ niſchen Außenminiſters gefolgt und bedauere ſeine Worte, aus denen der Geiſt des Haſſes geſprochen habe. Der polniſche Außenminiſter habe zum Kampf gegen die deutſchen Minderheiten in Oberſchleſien aufgerufen. Es kann ſein, daß die einzelnen Fragen nicht von ſo großer Bedeutung ſeien. wie Handelsvertragsver⸗ handlungen oder wichtige Wirtſchaftsperhandlungen. Er müſſe aber Zaleſki fragen, was die Minderheitenfragen, mit der wirtſchaftlichen Entwicklung Oberſchleſiens zu tun hätten, die Zaleſki in ſeiner Rede berührt habe. Es handele ſich hier um die heiligſten Güter der Menſchheit, um Schule, Sprache und Religion. deren Schutz der Völkerbund feierlichſt garantiert habe und für die er die Verantwortung vor der ganzen Welt trage. Es iſt unerhört von Ihnen! Wie kommen Sie dazu, zu ſagen, daß wir hier un⸗ nütze Zeit verlieren, wenn es ſich hier um die Grundfra⸗ gen handelt? Sie kennen die Minderhelten⸗Kommiſſion. Sie wiſſen, daß darin den deutſchen Minderheiten das Recht der Organiſation und das Mittel des Appell an den Völkerbundsrat gewährleistet und beſtätigt iſt. Warum das Unrecht nur auf der einen Seite ſuchen? Was für politiſche Gründe haben Sie bewogen, in dieſem Augen⸗ blick am Abſchluß der Tagung derartige Erklärungen ab⸗ zugeben? Wenn Sie von der mwiriſchaftlichen Entwſcklung Hberſchleſiens ſprechen, foll ich Ihnen mit der wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung Deutſchlands antworten, die auch in der letzten Zeit eine aufſteigende Entwicklung genommen hat? Soll ich Ihnen antworten, daß heute noch an den leitenden Stellen in Oberſchleſien deutſche Männer und deutſche Intelligenz ſtehen? Wohin wären Sie gekommen, wenn dieſe deutſchen Kräfte nicht vor⸗ handen wären? Was hat Sie veranlaßt, alte Wun⸗ den wieder aufzureißen? Wollen Sie mir erklären, wie herrlich weit Sie es mit der Entwicklung Ober⸗ ſchleſzens unter polniſcher Herrſchaft gebracht haben? Seit wann iſt es verboten, Organſſationen zu ſchaf⸗ fen und Fragen vor den Völkerbundsrat zu bringen? Sie wagen es, den Minderheiten nicht zu geſtatten von den im Völkerbund verbrieften Rechten Gebrauch zu machen, und ſich an den Völkerbundsrat zu wenden? Sie haben vom Hochverrat geſprochen. Liebe zur alten Heimat und Hochverrat ſind oft mit⸗ t einander eng verbunden. Ich kenne einzelne Perſönlichteiten im Völkerbunds⸗ vat, die den Aae um ihre Heimat mit dem Gefühl ihres Herzens in Uebereinſtimmung bringen. Wollen Sie dieſes Recht dem deutſchen Volke nehmen? Sie erklären, daß der deutſche Volksbund eine Gefährdung des pol⸗ niſchen Staates ſei. Sie 7705 hier, daß der deutſche Voltsbund eine Agitation ſei, die auf die Dauer nicht geduldet werden könne, da ſie den Beſtand des pol⸗ niſchen Staates erſchüttere und eine Gefährdung des Frie⸗ dens bedeute. 8 Ich lann in keiner Weiſe zugeben, daß dieſer Stand⸗ punkt der Auffaſſung der Minderheitenrechte im Völker⸗ bund Wlatz greift. Wenn der Völlerbundsrat ſich auf dieſen Standpunkt über den utz der Religion und der Sprache ſtellt, ſo iſt die Saule erſchüttert auf der der Völler bund ſteht. Ein großer Teil der Menſchheit glaubt heute nur noch an den Bölf end, weil er in ihm den Hier und Wahrer der Nia, der Minderheiten ſieht. Erregung zur ben hierbei nichts zu ſuchen, ihre unberechtigte Anma⸗ Drohung mit Deutſchlands Aus r it. Wenn tatſächlich dieſe Auffaſſung im Völkerbundsrat nicht mehr herrſchen ſollte, ſo werden ſich große Staa⸗ ten überlegen müſſen, ob noch weiterhin ihre Mit⸗ wirkung überhaupt möglich erſcheint. Der Völkerbund iſt darauf aufgebaut, daß er Rechte für dieſenigen gibt, die in einem anderen Staate für die Grundlage ihrer Nation, die Religion, Glauben und Sprache, kämpfen dürfen. Die von Außenminiſter Zaleſki aufgeworfene Frage ſcheint mir von Pic iert f entſcheidender Bedeu⸗ tung zu ſein, daß ich hiermit offiziell vor dem Völker⸗ bundsrat die Forderung ſtelle, daß auf der nächſten Tagung des Völkerbundrates die grundſätzliche Frage der Minderheitenrechte und die Behandlung der Minderheiten durch den Völkerbundsrat als offizieller Punkt auf die Tagesordnung geſetzt wird. Dieſe Frage darf nicht mehr wie bisher als ein Anhängſel behandelt werden. Die Ausführungen Dr. Streſemanns, die fortgeſetzt in höchſter leidenſchaftlicher Erregung und ausſchließlich dem polniſchen Außenminſſter ins Geſicht geſprochen wur⸗ den, wurden von der ganzen Verſammlung mit unge⸗ möhnlicher Spannung unter größtem Schweigen angehört. Briand verſucht zu beſchwichtigen. Unmittelbar nach der Erklärung Streſemanns ergriff der Ratspräſident, Briand, das Wort. Briand betonte, der Gedankenaustauſch, dem der Rat beigewohnt habe, habe ihn erſtaunt. Er wolle nicht, daß der Rat unter dem ſchlechten Eindruck dieſer Ausſprache auseinandergehe und daß ſich die Oeffentlichkeit eine falſche Vorſtellung über die Bedeutung dieſes Gedankenaustauſches mache. In keinem Augenblick habe der Völkerbundsrat aufgehört, ſich mit den Rechten der Minderheiten zu befaſſen. Gerade dieſe bis ins einzelne gehende Debatte zeige die Wichtigkeit, die der Rat dieſer Frage beilege. Es iſt mög⸗ lich, daß eine Reviſion des Minderheitenverfahrens vor— genommen werde im Sinne einer Beſchleunigung des bis— herigen Verfahrens. Wenn dieſe Fragen auf die Tagung des Völkerbundrates gelangen, würden ſie mit größter Gründlichkeit geprüft werden, unter voller Wahrung der Intereſſen der Minderheiten. Briamd erklärte damit die gegenwärtige Tagung für geſchloſſen. Polen gegen Nheinlandräumung. Eine dreiste und gänzlich unberechtigte Einmiſchung. O Warſchau, 15. Dezember. Im Sejmausſchuß für auswärtige Angelegenheiten begründete der Abg. Stronſki einen Antrag der Rechts- parteien über die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Rheinlandsbeſatzung als eine Garantie für die Einhaltung des Verſailler Ver⸗ trages. Die zahlreichen Reden deutſcher Politiker der Rechten im Reichstag führte er dabei zum Beweiſe da⸗ für an, daß die deutſchen Rüſtungen gegen Polen ge— richtet ſeien. Die neueren Nachrichten über die Rüſtungen Deutſchlands ließen die Befürchtung aufkommen, daß eine vorzeitige Räumung des Rheinlandes den Frieden ſchwächen könne. Der Abgeordnete des Regierungsblocks, Löwenherz, ſchloß ſich der Auffaſſung ſeines Vorredners an und verlangte für den Fall einer Räumung des Rheinlandes andere Garantien. Polen werde bis zum letzten Blutstropfen für die polniſchen Gebiete kämpfen. Der Antrag wurde ſchließlich bei Stimmenthaltung der Linksparteien und der Minderheiten, die eine Stellungnahme erſt nach dem erwarteten Expoſe des Außenminiſters Naleſki einneh⸗ men werden, angenommen. 5 Der rechtsradikale Miniſter M früheren Ka⸗ binett Poincare hat dieſer Tage in Nancy eine Rede gehalten, in der er verlangte, daß das Rheinland erſt nach Sicherung der polniſchen Weſtgrenze geräumt wer⸗ den dürfe. Nach dem polniſchen Vorſtoß im Seim iſt nicht zu zweifeln, daß zwiſchen den Scharfmachern an der i arſchau ein enger Zuſammenhang beſteht. Die Einmiſchung der Polen in die Räumungs⸗ Seine und denen in verhandlungen iſt ſo häufig ſelbſt von Seiten der Alliſer⸗ ten zurücgewieſen worden, daß man über ihre unnßtige agesordnung übergehen kann. Die Polen 5 wird nie geduldet werden deutſchland droht mit dem Austritt aus dem Völkerbund! Das Endergebnis von Lugano. % Möglichkeiten aber leine Einigung. 800 1 D Lugano, 15. Dezember. Die zweite Beſprechung zwiſchen Streſemann, Cham⸗ berlain und Briand, die eineinhalb Stunden dauerte, iſt in dieſer Form die letzte Beſprechung der drei Außen⸗ miniſter auf dieſer Ratstagung geweſen. Im Vorder⸗ grunde der Beſprechungen waren faſt ausſchlietzlich alle diejenigen Fragen, die gegenwärtig zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſtehen N Die Unterhaltungen ſind mit außergewöhnlichem Ernſt und Nachdruck auf allen Seiten geführt worden und haben zu einer ſehr offenen und unzweidentigen Erklärung über die beſtehenden Differenzen geführt, wobei die Gegen⸗ ſätze vielfach ſcharf aufeinander geprallt ſind. Es wird noch einmal hervorgehoben, daß irgendwelche neuen Be⸗ ſchlüſſe nicht gefaßt worden ſind, da grundſätzliche Ent⸗ ſcheidungen nicht ohne die anderen aun dem Genfer Be⸗ ſchluß beteiligten Regierungen erfolgen konnten. Die Einſetzung des Sachverſtändigenausſchuſſes für die Reparationsfragen iſt in den N nur be⸗ rührt worden. Es wird erwartet, daß der chverſtan⸗ digenausſchuß nicht vor Mitte Januar zuſammentreten wird. Es wird ausdrücklich erklärt, es könne keine Rede davon ſein, daß die im Genfer Beſchluß vorgeſehene Feſt⸗ ſtellungskommiſſion einen anderen Namen erhält, mög⸗ licherweiſe als„Liquidationskommiſſion“ ernannt würde und in dieſer Form weiterhin über das Jahr 1935 in Kraft bliebe. Der Standpunkt der deutſchen Regierung in diefer Frage wird nach wie vor als„undiskutabel und ſelbſtver⸗ ſtändlich“ erklärt. Irgendeine Form einer Kontrollin⸗ ſtanz im Rheinland, in welcher Form ſie auch immer er⸗ ſcheinen möge, komme über das Jahr 1935 auf keinen Fall in Frage. Weiter wird hervorgehoben, bei den Außenminiſtern der an dieſen Beſprechungen beteiligten Mächte herrſche die UAeberzengung, daß nunmehr ernſt⸗ hafte Anſtrengungen gemacht werden müßten, um 3u einem guten Ergebnis zu gelangen und eine Löſung her beizuführen, die für Deutſchland und die anderen Mächte annehmbar iſt. Die Verhandlungen über die Rheinlandräumung und die Bildung der Feſtſtellungskommiſſion werden ſofort aufgenommen werden, ſobald der Sachverſtändigenaus⸗ ſchuß für die Reparationsfragen zuſammengetreten iſt. Der Gedanke einer etappenweiſen Räumung des Rhein⸗ landes, entſprechend dem Fortgang der Verhandlungen über die Reparationsfragen wird heute von keiner der beteiligten Regierungen vertreten und ſteht außerhalb des Diskuſſion. Die Geſamträumung der Rheinlande wird nach wie vor als möglich angeſehen, ſobald eine Eiaigung „über die politiſchen Fragen erzielt worden iſt. Einheitsfront Frankreich⸗England⸗Italien. Die engliſche und italieniſche Delegation vetöffentlich⸗ ten eine gemeinſam vereinbarte amtliche Mitteilung. in der bekanntgegeben wird, daß beide Regierungen über das zur Durchführung der Genfer Beſchlüſſe notwendige Vor⸗ gehen ſich in vollſter Uebereinſtimmung befänden. Wie ſchon mehrfach gemeldet, wurde von engliſcher Seite auf die italieniſche Regierung ein Drud ausgeübt. mit der franzöſiſchen Regierung zu einer Verſtändigung zu gelangen. Aus der engliſch⸗italieniſchen Mitteilung geht her⸗ vor, daß nunmehr auch die b alieniſche Regierung ſich dem engliſch⸗franzöſiſchen Standpunkt in der Neparations⸗ und Räumungsfrage uneingeſchrän“ angeſchloſſen hat. — Keine Schneeketten auf geteerten Straße benützen. Von verſchiedenen Straßen⸗ und Flußbauämtern wird berichtet, daß ſehr viele Straßen, ſoweit ſie geteert ſind. im allgemeinen ſchneefrei ſind. Trotzdem fahren Auto⸗ mobile und Laſtkraftwagen, mit Schneeketten verſehen, auf den ſchutzloſen Straßen, die durch die wie Hammer⸗ ſchläge wirkenden Stöße der Glieder der Schneeketten ſehr beſchädigt werden, ſodaß, wenn dieſer Mißbrauch länger dauert, viele tauſend Mark Ausbeſſerungs⸗ oder Wieder⸗ herſtellungskoſten entſtehen. Für dieſen Schaden müſſen die Eigentümer der mit Schneeketten fahrenden Kraft⸗ fahrzeuge aufkommen. Die Straßen⸗ und Flußbauäntter bitten dringendſt, die Kraftfahrzeugführer aufmerkſam zu machen, daß die Erhaltung der mit großen Kosten her⸗ geſtellten Teerſtrecken Pflicht eines jeden Fahters iſt und daß jeder, der durch Schueeketten bei ſchneefreier Fahr⸗ bahn dieſe beſchäbigt, für den Schaden aufzukommen hat. ——————— e — e 3 Neues in Kürze. „e: Kurz vor Schin teivigte Dr. Streſemann in einer äußerſt ſcharſen Rede ge den Polen Zaleſti die veutſchen Minderheits rechte in Oberſchleſien. 26: Die Bölkerbunbstagung wurde nach Streſemauns Volenrede von Briand mit einigen ſchö nnen und beſchwich⸗ kigenden Worten geſchloſſen. 26: Der Staatsgerichtshof hat ſich an den Reichsprä⸗ identen gewandt, da er ſich infolge der Ernennung der eee durch vie Reichsregierung in feiner Achtung verletzt fühlt. Letzte Beſprechungen Severing. Schlichterſoruch am kommenden Freitag in Dortmund. ö VM Düſſeldorf, 15. Dezember. Am Samstag fanden im Gebäude der Regierung 0 Düſſeldorf die letzten Düſſeldorfer Beſprechungen des Reichsinnenminiſters Severing und zwar mit den Arbeit⸗ geber⸗Vertretern der Nordweſtlichen Gruppe ſtatt. Sepering hat die Vertreter der beiden Parteien auf den 21. Dezember nachmittags 4 Uhr nach Dortmund eingeladen, wo er ihnen ſeinen Schlichterſpruch mitteilen wird. Eine freie Vereinbarung kommt nach Lage der Dinge nicht mehr in Frage. Staatsgerichtshof und Reichsregierung. Konflikt wegen der Neichsbahnverwaltung. „ BVerlin, 15. Dezember. Der Staatsgerichtshof trat unter dem Vorſitz des Reichsgerichtspräſidenten, Miniſter a. D. Simons, zu⸗ ſammen, um über den badiſchen Antrag auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung in der Frage der Benennung der Reichsbahnverwaltungsratsmitglieder zu entſcheiden. Da die Reichsregierung ſeiner Entſcheidung durch die Ernennung der neuen Verwaltungsratsmitglieder zuvorge⸗ ommen iſt, hat der Staatsgerichtshof die Verhandlung über den badiſchen Antrag, dem ſich auch Württemberg und Sachſen angeſchloſſen hatten, auf unbeſtimmte Zeit vertagt und beſchloſſen, ſich an den Reichspräſidenten zu wenden, mit der Vitte, dem Staatsgerſchtshof diefenige Achtung zu gewähcleiſten, deren er zur Erfüllung ſeiner Maatsrechtlichen Aufgaben bedürfe. — Aus dem In⸗ und Auslande. Der Mainzer Spionageradan. Mainz. 15. Dezember. Die Ermittlungen des Un⸗ kerſuchungsrichters in der Spionageangelegenheit haben isher kaum greifbare Ergebniſſe gezeitigt, die auf Spio⸗ nage ſchließen laſſen. Es deutet alles darauf hin, daß wahrſcheinlich eine Anklage höchſtens wegen Einbruchdieb⸗ ſtahls erhoben werden kann. Dieſe Gelegenheit haben ſich die Franzoſen nicht entgehen laſſen, um eine große Spio⸗ magepropaganda für ſich ins Werk zu ſetzen. Lohnſtreit des Saarbrücker Bergarbeiterverbandes. Saarbrücken, 15. 10 Wegen der von dem Berg⸗ arbeiterverband aufgeſtellten Lohnforderungen fanden Verhandlungen mit der franzöſiſchen Bergwerksdirektion ktatt die jedoch zu keinem für die Bergleute annehmbaren Ergebnis geführt haben. Dagegen haben ſie erreicht, daß auch diejenigen Bergleute, die von der Bergwerksdirek⸗ tion gekündigt und im Laufe des Jahres wiedereingeſtellt wurden, die volle Weihnachtsgratifikation von 100 Fran⸗ ken erhalten. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Der Schtedsſpruch, den der Schlichter für den Schlichterbezirk 1 im Tarifſtreit in der weſt⸗ 1 ese üringiſchen Textilinduſtrie am 27. November 1928 gefällt hat, 105 vom Reichsarbeitsminiſter im öf⸗ fentlichen Intereſſe für verbindlich erklärt worden. — Central- Theater. . l.„IDie Sandgräfin“ der Vörkerbundstagung ber⸗ Gerten. Eine wWeſprechung der Vertreter des Land⸗ kiſcen der Deulſchen Volkspartei hat mit dem preu⸗ iſchen Miniſterpräſidenten wegen der Regierungsumbil⸗ ung ſtattgefunden. Eine praktiſche Auswirküng dilrfte vor Weihnachten nicht zu erwarten ſein Wien. Die Größdeutſche Parteileitung hat beſchloſſen, daß die großdeutſchen Partetminiſter bet einer Fortdauer der gegenwärtigen Verhältniſſe aus en Kabinett Seipel austreten ſollen. Paris die franzöſiſche Kammer hat mit 460 gegen 120 Stimm 28 geſamte Finanzgeſetz angenommen. Newhor; Die Nane eiche golfer at ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung angenommen, in der Bolivien und Paraguay die Vermittlung zur Beilegung des Streit⸗ falles angeboten wird. Wiriſchaftsumſchau. Wirtſchaftspolitiſche Neuorientierung der großen Par⸗ teien.— Das religiöſe Prinzip in der Wirtſchaft.— Kapitalſeindliche Tendenzen.— Film und Auto. Es iſt eine alt bekannte Begleiterſcheinung großer Wirtſchaftskriſen, daß mit zunehmender Verſchlechterung der Wirtſchaftslage das Intereſſe ſowohl der Geſchäfts⸗ welt als auch der Arbeitnehmerkreiſe an der Erörterung aktueller wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſcher Fragen ſtark zu⸗ nimmt. Eine Beſtätigung dieſer Beobachtung liefern auch die neueſten Vorgänge. Es iſt kein Zufall, daß innerhalb der politiſchen Parteien, insbeſondere der bür⸗ gerlichen, emſig gearbeitet wird, um neue wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſche Richtlinien, die der politiſchen und welt⸗ anſchaulichen Einſtellung der Parteien entſprechen, aus⸗ zuarheiten und ſie bis in alle Einzelheiten zu Wirt⸗ ſchaftsprogrammen auszugeſtalten. Die der Sozialdemo⸗ kratie naheſtehenden freien Gewerkſchaften machten den Anfang auf ihrem Hamburger Gewerkſchaftstag, der ſeine beſondere Note durch die ee einer ge⸗ meinſamen Arbeit der fü ſozialiſtiſchen und gewerk⸗ ſchaftlichen Theoretiker über das Thema„Wirtſchafts⸗ demokratie“ erhielt. Ein unſtreitig 0 wichtiger Vorgang auf dieſem Gebiete war in den letzten Tagen die große wirtſchaftspo⸗ litiſche Rede Profeſſor Deſſauers auf dem Kölner Partei⸗ tag des Zentrums, die in der Ankündigung eines neuen Wirtſchaftsprogramms der Zentrumspartei gipfelte. Deſ⸗ ſauer war in der Lage, ſchon in großen Zügen die für dieſes Programm maßgebenden wirtſchaftsphiloſophi⸗ ſchen und ſoziologiſchen Gedankengänge darzulegen. Er geht aus vom religiöſen Prinzip und vertritt die Auf⸗ faſſung, daß die Wirtſchaft oft in ihren eigenen Geſetzen im religiöſen Sinne betrieben werden könne. Hier decken ſich die Anſchauunger des Zentrumspolitikers mit den Beſtrebungen hervorragender Wirtſchaftspolitiker aus an⸗ dern Lager, die ebenfalls für eine Ethiſierung des Wirt⸗ ſchaftsſyſtems eintreten. Während man in der Vorkriegs⸗ zeit alles Heil in der größtmöglichen Bewegungsfreiheit des einzelnen Individuums ſah, hat doch der Krieg mit ſeinen Folgen gezeigt, daß alle wirtſchaftliche Betätigung und die Ausübung der Rechte und Freiheit in der Ge⸗ ſellſchaft das übergeordnete Intereſſe der Allgemeinheit nicht verletzen darf, wenn nicht die Nation ſchwer geſchä⸗ digt wird. Aber auch die in der Nachkriegszeit aufgetre⸗ tene Ueberſchätzung der Kollektivwirtſchaft kann für deut⸗ che Verhältniſſe nicht richtunggebend ſein. Deſſauer ſtellt ale in den Vordergrund das kooperative Wirt⸗ ſchaftsſyſtem, d. h. die Zuſammenwirkung von Konſu⸗ menten und Produzenten zu planmäßiger Wirtſchaft auf Grund genauer Kenntnis und Aufklärung wirtſchaftlicher Zuſammenhänge und Vorgänge. Man kann es nur begrüßen, daß die politiſchen Par⸗ teien mehr und mehr von der Ueberſchätzung rein poli⸗ tiſcher Doktrinen und Programme wieder abkommen und ich auf die primäre Bedeutung der Wirtſchaft und Wirt⸗ chaftspolitik beſinnen. Die großen techniſchen Amwälzun⸗ gen und Fortſchritte der Nachkriegszeit ſowie die ganze Neuorganiſation des Produktionsprozeſſes haben 61 verſtändlich auch die ſozialen Strömungen und Zuſtände unſerer Zeit weitgehend beeinflußt. Sicher ſchießt die⸗ jenige Richtung weit über alle Ziele hinaus, die mit Pro⸗ feſſor Schmalenbach die Entwicklung zur gebundenen Wirt⸗ ſchaft als das Endziel betrachtet. Eine ſolche Eutwicklung wurde rer ur Vermocherung uno zur volligen Sta nation ihren, Desha heute vorherrſchende kapitalfeindliche Tende a als eine 1155 cheinung. Gerade in Deutſchland hat das private Unternehmertum und vor allem auch der freie Mittelſtand nach wie vor ſeine An ce d e de einen hohen Wert für die Geſamtwirtſchaft un die Kultur unſeres Volkes. 5 Die kapitalfeindlichen Tendenzen werden naturgemä ermuntert dadurch, daß ſic in einzelnen Gewerben un Industrien immer wieder bedauerliche Fäulnisherde 1 05 tun, die aber keineswegs charakteriſtiſch für unſere wirt⸗ ſchaftlichen Zuſtände im allgemeinen ſind. Ein ſehr trübes Kapitel in unſerer modernen Wirtſchaft bilden die Z. ſtände in der Filminduſtrie, der Automobilinduſtrie uſtv. Gerade die beiden genannten Branchen haben im Laufe der letzten Jahre hunderte von Millionen an Bank⸗ krediten und Aktienkapitalien aufgezehrt, ohne mit dieſem Aufwand eine gewiſſe Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Auslande errungen zu haben, im Gegenteil, iſt der ele dieſer Entwicklung eine Ueberfremdung großer Unternehmungen ſowohl der Film⸗ wie der Automobil⸗ induſtrie geweſen. Die den letzten Tagen abgehaltene Generalverſammlung der N. S. A. Fahrzeugwerke A.⸗G. hat deutlich gezeigt, wie weit unſere Wirtſchaft in ein⸗ 1700005 Teilgebieten noch non einer Ethiſierung entfernt Ir. i anch die a nicht me Aus Heſſen. Darmſtadt.(Die Weihnachtsferien in Heſ⸗ ſen.) Einer Anordnung des heſſiſchen Kultusminiſteriums zufolge, dauern die diesjährigen Weihnachtsferien an allen öffentlichen höheren Unterrichtsanſtalten und Volks⸗ ſchulen, Fortbildungs⸗ und Berufsſchulen zwei Wochen. Der Unterricht ſchließt im alten Jahre am Samstag, den 22. Dezember, mit der letzten ſtundenplanmäßigen Vor⸗ mittagsſtunde und beginnt im neuen Jahre am Montag, den 7. Januar. Darmſtadt.(Vier Jahre Gefängnis für den Totſchlag an der Geliebten.) Am zweiten Verhandlungstag der Anklage gegen den Tiſchlergeſellen Peter Gölz wegen Totſchlags äußern ſich über den Cha⸗ rakter desſelben zwei weitere Gutachter. Er ſei ein verſchloſſener, aber leidenſchaftlicher Charakter. Ein Arzt childert ihn als Sonderling, er ſei aber voll zurechnungs⸗ ähig und für die Tat voll verantwortlich. Eine Zeugin berichtet über die Abneigung, die die Getötete gegen Gölz empfunden habe. Weitere Zeugenvernehmungen ergeben Anbeuti daß der Angeklagte bei ſeiner Feſtnahme die Tat eingeſtanden habe, während er jetzt behaupte, er habe die Knopf nur prügeln wollen. Das Urteil lautete auf vier Jahre Gefängnis unter Zubilligung mildernder Umſtände und unter Anrechnung von ſechs Monaten Un⸗ Terſuchunashaft. f Mörſelden.(Endlich gefaßt.) Der ſchon feit langer Zeit von der Frankfurter Kriminalpolizei ſteck⸗ brieflich verfolgte Neiſende L. Siegel konnte hier verhaf⸗ tet werden. Siegel, der ſich umfangreicher Betrügereien als Druckſachen⸗ und Zigarrenreiſender uſw. insbeſondere in Frankfurt hat zuſchulden kommen laſſen, wurde nach Frankfurt ins Gefängnis überführt. Mainz. 11 franzöſiſcher Soldat wegen Notzucht feſtgenommen.) Von der franzöſiſchen Gendarmerie feſtgenommen wurde der franzöſiſche Sol⸗ dat, der vor einigen Wochen ein junges Mädchen in der Nähe von Mombach ſchwer mißhandelt und an ihm einen Notzuchtverſuch verübt hatte. Der Soldat wurde in das Militärgefängnis eingeliefert. Ueber das Verbrechen wird demnächſt verhandelt werden. Gießen.(Streng beſtrafter Anfug.) Der Senat der Landesuniverſität hat einen Studenten wegen Einſchlagens einer Scheibe am Feuermeldeapparat und böswilliger Alarmierung der Feuerwehr für das lau⸗ fende Semeſter vom Studium an der Univerſität aus⸗ geſchloſſen. Gießen.(Ein Bürgermeiſter vor Gericht.) Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte ſich der Bürger⸗ meiſter und Landwirt des oberbeſſiſchen Dorfes Eifa zu Heute letzter Tag! has gealag weltstadnrogramm. 2 Ffimwerze von lasse 22.„ʃDie Mädchenräuber von Kansas“ Ein Doppelpregramm voll Sensationen, Abenteuer, Spannung. sowie dramatisch und ergretend fesseln den Besucher von Anfang bis Ende, Ein Besuch lohnt aich. Alles auf ins Central Ein edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. Copyright 60 Greiner& Comp. Berlin W̃y 30. Nachdruck verboten. 27. Fortſetzung. Zum erſten Male verfehlte Eliſabeths Nähe nicht nur den alten Zauber, ſondern rief alle böſen Gewalten wach und der Rückſchlag war um ſo furchtbarer, je länger dieſe unterdrückt, je mehr Geza ſeine Natur bezwungen hatte. Ein Orkan ändert auch oft die Richtung und die Gegend, die er am längſten geſchont, wird meiſt am hef⸗ Eliſabeth wußte, daß es ein Unglück 85 würde, aber es war eine ſeltſame Ruhe in ihrem tigſten betroffen. erzen. Sie hüllte ſich feſt in den Pelzmantel und brückte ich in die Ecke des weichgepolſterten Wagens, um ſich vor en furchtbaren Stößen zu ſchützen, denn die mißhandel⸗ ten Pferde jagten in raſender Schnelligkeit über die ab⸗ ſchüſſige, finſtere, von Waſſerlachen und Schneehügeln un⸗ terbrochene Straße dahin, riſſen die ſchwere Kutſche 1105 ternd nach, die bald wie aus ihren Angeln der lin 55. eſchleudert wurde. Was wollte er, e eine dunkle Trieb in ihm— zu vernichten. urchtbarer die Geräuſch; Eliſabeth drohten die Sinne zu ſchwinden. Da, ein Ruck, ein e Gekrache und der Wagen lag zerſchmettert an der Böſchung unten. Dem entſetzlichen Gepolter brochenen Achſe ſtanden. Herr und Diener waren ziemlich weit geſchleubert worden, aber ſie hatten keinen anderen Schaden genom⸗ men, als daß ſie reichlich unſanft auf den halb angeweich⸗ ten Schnee zu ſizen kamen. e Nach ber unglückſeligen Tat kam der Graf zu ſich ihm 00 als erwache er aus einem böſen, entſetlichen in⸗ er Unglück⸗ r kannte ſich ſelbſt nicht mehr. Es war 155 ſich ſie, 7 alles! Immer raſender wurde der Lauf der Tiere, immer töße, immer wilder und polternder das 1 eine unheilvolle Stille. Man hörte nichts als das naufen der Tiere, bie zitternd und mit Schweiß bedeckt neben der zer⸗ Traum. Mit dem Bewußtſein erwachte auch der Ge⸗ danke an ſie. Wo war ſie geblieben? Eine wahnſinnige Angſt ergriff ihn, in wilden Sätzen rannte er die kurze Strecke zurück. Da lag unter dem zertrümmerten Wagen, nur der Oberkörper frei, ein dunkler Gegenſtand. „Eliſabeth!“ rief er mit halberſtickter Stimme. Keine Antwort, nur ein leiſes Beben. Mit Lu Miskos hob er ben Wagen. Es dauerte Minuten und ſie hatten vollauf zu tun, bis das ſchwere Gefährt entfernt und ſie frei war. Einen Fußtritt tiefer und die Räder wären ihr über die Bruſt gegangen. So lag ſie mit dem Oberkörper frei und das ganze Gewicht des ſchweren Wagens ruhte auf den Beinen. Vor völligem Zerſchmettern hatte ſie der weiche Mantel geſchützt. Als er ſich über ſie beugte, um ſie aufzuheben, ſagte ſie mit leiſer, ſchwacher, kaum vernehmlicher Stimme: „Rühren Sie mich nicht an. Denn lieber will ich ſterben, als von Ihnen gerettet ſein.“ Da ſtürzte Graf Geza vor ihr nieder und mit einer Stimme, die durch Mark und Bein ging, mit einer Stimme, in der die furchtbarſte Verzweiflung lag, rief er: „Im Namen ber ewigen Barmherzigkeit, laſſen Sie b retten! Haſſen und verachten Sie mich, wie ein wil⸗ es Tier, nur jetzt nehmen Sie meine Hilfe an, wenn ich mich nicht hier vor Ihren Augen töten ſoll!“ Er konnte nicht weiterſprechen, was man nicht für möglich hielt, ebe ein heißes, tiefes Weinen rang ſich aus der Bruſt des wilden, ungeſtümen Mannes. b Vor dieſem furchtbaren Schmerze, dieſer 1910 75 en Verzweiflung, dieſen brennenden Tränen ſchwand der bumpfe Groll aus ihrem Herzen. ö 5 bin nicht ſo beſchäbigt, wie Sie glauben,“ ſagte 15 o ſehr ſie ſich zwang, ruhig zu ſprechen, man merkte hrer Stimme die Anſtrengung an:„Ich kann mich nur nicht 0 0 0 und die Beine ſchmerzen. 1 ie mich aufrichten? Vielleicht wird es dadurch beſſer.“ 11 Er hob ſie mit zitternden Händen auf, ließ von Mis ko ein Stück des zertrümmerten Wagens zu einem Site ber⸗ M eee. richten, breitete den Pelzmantel darüber und ließ fie ſanft barauf nieder. „Sehen Sie, es geht und wird auch bald wieder gut,“ ſagte 13 mit Selbſtverleugnung. Ihre Stimme war wie ebrochen und Schauer auf Schauer erſchütterten ihren örper. Er nahm ſeinen Reitermantel ab und wi 15 7 ſie darein. Er konnte vor Jammer nicht ſprechen, ö Kehle war ihm wie zugeſchnürt. Die Selbſtverachtung und der Zorn gegen ſich brannte wie verzehrendes Feuer in ſeinem Herzen und er hätte ſich am liebſten eine Kugel durch den Kopf gejagt. Misko ſpannte ſich eines der Pferde aus und ſchwang ich darauf, er wollte ins Schloß und Hilfe holen. D ahnung ſeines Herrn, ſich ja nur zu beeilen, hörte er kaum mehr. Er war im Dunkel en ie und man 11 1 er Stille der Nacht den raſenden Galopp ſeines erdes. Geza ſtand ſchweigend vor der ſtillen Geſtalt. Seine Hände waren ineinandergepreßt und ein Jammer, eine Verzweiflung in ſeinem Herzen, für die es keine Worte gab. Ununterbrochen rieſelte der Regen herab, Nebel zogen wie Wolkenſchatten an ihm vorüber. Kein Stern durch⸗ brach die Finſternis. Alles ſchwarz, düſter, unheimlich kein Ton Furchdrang die Stille, als hier und da ein 9 1 Windſtoß oder ber ſchrille Schrei eines Nacht⸗ vogels. Er fühlte nicht die naſſe Kälte, die ihm durch alle Poren drang, nicht den ſchneidenden Wind, der um ſein Unbedecktes Haupt fuhr, denn die Mütze par ihm vom Kopfe gefallen und ihm war nicht eingefallen, ſie zu ſuchen. Minute auf Minute verrann, 45 991 f 10 mit dem bleiernen Schritt einer Ewigkeit vorüber. En lich konnte er es nicht länger ertragen. Jede Minute länger auf dem freien Felde, in Schnee und Regen von dem Winde umbrauſt, mehrte die Gefahr. Er wollte ſin auf den Armen ins Schloß 1 Is er ſich aber ſie beugte, ſah er, daß ſie ohnmächtig war.* ſtopfung der Gehirnarterien(Arterienverkal Wo wen er in eier Reihe von Faulen in ige 1 ee chtsvorſteher längſt außer Kurs geſetzte 11 8 des„Großherzogtums Zeſ⸗ seil verwendete und darch Raſureß gefälſcht hat. Urteil lautete auf drei Mongte Gefängnis. Oeffentliche Notſtands arbeiten in Heſſen. N Zur verſtärkten Förderung von Notſtandsarbeiten stehen im Rechnungsjahr 1928/29 an Reichs⸗ und Lan⸗ desmitteln je 1.2, zuſammen 2,4 Millionen Reichsmark zur Verfügung. Die Mittel ſind im Einvernehmen mit dem Landesarbeitsamt Heſſen zu Frankfurt a. M. auf — zum Teil bereits im Gange befindliche— Notſtands⸗ arbeiten verteilt worden, die einen Geſamtkoſtenaufwand von über 7 Millionen Reichsmark erfordern und die Ab⸗ en von rund 224 000 Arbeitsloſentagewerken ermög⸗ lichen. i Bei der Verteilung der Reichs⸗ und Landesmittel, über die bis zum Ende des laufenden Rechnungsjahres alſo bis zum 31. März 1929 verfügt werden kann, ſind Anträge aus Bezirken und Gemeinden, die unter beſon⸗ ders großer und langdauernder Arbeitsloſigkeit leiden, bevorzugt berückſichtigt worden. In der Zeit vom 1. April 1926 bis Mitte Novem⸗ ber 1928 ſind insgeſamt für öffentliche Notſtandsarbeiten, bei denen rund 1200 000 Erwerbsloſentagewerke geleiſtet wurden, 10 600 000 Rm, verſtärkte Förderung aus Reichs⸗ und Landesmitteln bewilligt worden. Dazu kamen noch die im weſentlichen als Zuſchuß gegebenen Be⸗ träge für die Grundförderung von insgeſamt etwa 3,5 Millionen Rm. Von den Darlehen in der verſtärkten Förderung entfallen auf die fünf Städte(Darmſtadt, Offenbach, Gießen, Mainz und Worms) rund 3,8 Mil⸗ lionen, während etwa 7,3 Millionen Rm. Darlehen aufgewendet wurden. Neben dieſen ſogen. öffentlichen Notſtandsarbeiten geht das Beſtreben der Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeinde⸗ behörden dahin, die Vergebung von Aufträgen auf Lieferungen und Arbeiten, wenn irgend angängig, den Konjunkturſchwankungen anzupaſſen, um auf dieſe Weiſe in Kriſenzeiten für Arbeitsgelegenheit zu ſorgen. Es ſollen auch Wiederherſtellungsarbeiten an und in Ge⸗ bäuden nicht ausſchließlich in der guten Jahreszeit aus⸗ eführt werden, da es ſehr wohl möglich iſt, dieſe Arbeiten zum großen Teile auch in den Wintermonaten durchzuführen. Aus dem badiſchen Lande. i Mannheim.(Der Hotelbau wird fertig⸗ ſeſtel lt.) Der Mannheimer Bürgerausſchuß hat in ge⸗ er Sitzung beſchloſſen, den Hotelbau an der Auguſta⸗ Anlage fertigzuſtellen. Die Grundlagen zur Aufnahme der fehlenden Mittel wurden geſchaffen. Weitere ſtä tiſche Mittel als die bereits bewilligten 2,3 Millionen Rua. werden jedoch zu dem Bau nicht gegeben. Es 0921 Vor⸗ ſorge wan ſein, daß der feige Voranſchlag, der bereits um 1,75 Millionen Mark überſchritten iſt, nicht noch weiter überſchritten wird und daß das Hotel bald⸗ möglichſt fertiggeſtellt wird. Nach der Betriebsrechnung wird zwar ein laufender Zuſchuß der Stadt für den Be⸗ trieb des Hotels nicht notwendig ſein, aber auch mit einer ausreichenden Verzinſung des von der Stadt gegebenen Geldes wird nicht gerechnet werden können. i Mannheim.(Badiſcher Architektentag an Mannheim.). Der Landesbezirk Baden des VBun⸗ des Deutſcher Architekten wird im nächſten Frühſommer eme Landestagung verbunden mit einer öffentlichen Sit⸗ zung in Mannheim abhalten. a e U Heidelberg.(Weihnachtsbeihilfe fürEr⸗ erbt e,.) Nach einem Beſchluß des Stadtrates ge⸗ langt nachſtehende Weihnachtsbeihilfe für Erwerbslose zur Verteilung: Arbeitsloſenunterſtützungsempfänger, ledige 12 M., verheiratete 15 M., für jedes im Haushalt be⸗ findliche Kind 3 M.; Kriſenunterſtützungsempfänger und Ausgeſteuerte: ledige 15 M., derheiratete 19 M., für jedes im Haushalt befindliche Kind 3 M. Die Geſamt⸗ ſumme dürfte 50 000 Nm. betragen. a i Buchen.(Ein neues Schadenfeuer bei Buchen.) 1 mitten im Dorf gelegenen Scheune des Landwirtes Franz Karl Schäfer Feuer aus, das jedoch raſch auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Die Entſtehung des Brandes it noch ungeklärt. 6 105 10 800 ) Karlsruhe.(Paragraph 176. egen. uchtelt verbrechen hatte ſich der Taglöhner Melchior Köh⸗ ler aus Untergrombach vor dem Schöffengericht zu ver⸗ antworten. Er wurde im Sinne des Paragraph 176 Ziffer 3 des Strafgeſetzbuches zu 2115 Monaten Gefäng⸗ nis unter Anrechnung eines Monaks der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt.. Karlsruhe.(Die Maſern.) Hier haben ſich in der dhe Zeil bie Maſern ziemlich ausgebreitet und einen verhältnismäßig ſchweren Charakter angenommen. Viele Kinder i Aer von 2—4 Jahren, die übrigens an ſich ſehr ſchwächlich waren, ſind geſtorben. Grund zur Be⸗ unrühigung liegt jedoch nicht vor. Gehirnerweichung. Man kennt mehrere Arten von Gehirnerweichung, die man nach dem rein äußerlichen Farhenunterſchied in die rote, gelbe und weiße Gehirnerweſchung trennt. Eine Gehirnblutung zertrümmert die in ihrem Bereich befind⸗ liche Gehlrumaſſe und verwandelt ſie in einen blutigen Blei. Deshalb nennt man dieſe Form die rote. Die Blu⸗ tungen erfolgen faſt immer aus feinen Arterien und Ka⸗ pillaren. Iſt die Blutmenge, die in das Gehirn einge⸗ drungen iſt, ſehr groß, ſo tritt gewöhnlich in wenigen Se⸗ kunden oder Minuten der Tod ein; andernfalls werden Teile des Körpers 1 1 je nachdem wo die Gehirn⸗ etweichung ihren Sicz hat. Im günſtigeren Falle iſt eine ewiſſe ane möglich: 0 rote Brei bildet ſich, unter Jurücklaſſung einer bräunlichen Farbe, zurück, wenn auch nicht eine vollſtändige Heilung eintreten kann. Wird einem Teile des Gehirns allmählich durch Ver⸗ kung) die entzogen, ſo ſtirbt dleſer Teil ab und ve ganz, um erſt bel Eintreten der Heilung zurückgebildet zu werden. Auch hier bleibt eine 9 urüick. 1 Art b e d e n Bee und hat ihren 76 a dermiſchten Erweichungsform des Safe g on großem Einfluß it die plötzliche oder allmähliche eue ber dab es ee, Be Saasen le r ee ahrung entzogen, ſo ſtirbt dſeſer 5 e 1 1 8 ür Maßnahmen in den Landbezirken Im benachbarten Nimſchheim brach in der und rechtzeitige Ueberkunft der vor Schaden bewahrt bleiben will, verwende nur 0% ihrer Wat Wirtung werden purch piotzuches Dineinfahren eines Bluttropfens in eine Gehirnarterie, hauptſächlich bei Herzkranken, bewirkt. Je nach der Grötze der zerſtörten Gehirnpartie tritt entweder ſofortiger Tod oder eine Läh⸗ mung der Sprache oder einzelner Körperpartien, ja ſogar Erblindung ein. Die ſogenannte gelbe Gehirnerweichung tritt viel ſchleichender auf. Sie äußert ſich bei dem Er⸗ krankten in anhaltendem Kopfweh, Gedächtuisſchwäche. Der Patient verändert allmählich ſein ganzes Benehmen, wird et verſtimmt und durch jede Kleinigkeit erregbar. Früher ordnungsliebend und ſparſam, zeigt er den Hang zur Verſchwendung, vernachläſſigt ſein Aeußeres und gibt ſich dem übermäßigen Genuß von Reizmifteln, wie Spiri⸗ oſen, Tabak uſw., hin. Er verliert die Sicherheit im Sprechen, ſtolpert, die Hände zittern und die Schrift ver⸗ liert ihre frühere Regelmäßigkeit. Viel ſind leicht geneigt, in dieſen Anzeichen eine große Nervoſität zu ſehen, und ſind ſich gar nicht bewußt, welche Folgen eine Gehirn⸗ erweichung nach ſich ziehen kann. Im Anfangsſtadium iſt durch einen ſehr vorſichtigen Lebenswandel, Vermeidung aller Uebertreibungen im Trinken und Eſſen, körperlicher Anſtrengungen und gei⸗ ſtiger Erregung eine Heilung möglich. Ja, es können ſo⸗ gar Störungen an den Gliedmaßen ſo weit behoben werden, daß man ſie gar nicht merkt. Das iſt aber nur möglich bei rechtzeitiger Erkennung der Erkrankung und dementſprechender Behandlung; denn der Beginn des Leidens zieht ſich nicht nur Wochen oder Monate, ſon⸗ dern Jahre bin und wird vielfach zu ſpät richtig erkannt. Poft bringt Glück! Die neue Poſtkarte der deutſchen Nothilfe, die als Glücksſymbol ein Kind mit zwei vierblättrigen Kleeblät⸗ tern zeigt, gelangte ſoeben zur Ausgabe. E Lokales und Allgemeines. Vom Weihnachtsbacken. Duft von allerlei Gewürzen, Südfrüchten und lek⸗ keren Sachen durchzieht die Wohnräume. Geſchäftig hat die Hausfrau die Rezepte vor ſich ausgebreitet, darunter manches, das nur und einzig allein von der Nachbarin oder einer guten Bekannten zu erhalten war. Mehl, Zuk⸗ ker, Schokolade, Mandeln, Roſinen, Orangeade, Korin⸗ then, Butter, Honig, Milch, Eier, Schlagrahm und alle ſonſtigen guten Dinge, Nelken nicht zu vergeſſen, ſtehen bereit große und kleine Schüſſeln ſind da, und daneben alle die verſchiedenen Backformen. Die Kinder ſammeln ſich in dieſen für die Hausfrau anſtrengenden Stunden eifrig um den Tiſch, wo es ſoviel zu lecken gibt— grad wehren muß man ihnen, daß ſie nicht mit den Fingern in den ſüßen Teig langen. Und wieviel Leckerbiſſen da in den Küchen ſtadtauf und ſtadtab und draußen auf den Höfen gebacken wer⸗ den! Wer wollte ſich unterſtehen, das alles aufzuzählen. Die Hausfrau ſetzt ihren Stolz darein, ihre Bachkunſt Nan ſchwierigen Rezepten zu erproben und wirklich delikate Sachen herzuſtellen. So manches Stück ſoll auch dem Weihnachtsgaſt die Frage abnötigen, ob nicht das Rezept zu bekommen ſei. Natürlich muß das Weihnachtsgebäck, um gut zu munden, noch einige Zeit lang lagern. Es iſt oft nicht einfach, es vor allzu gierigen Schleckermäulern gut zu verſtecken. Vor den Kleinen hat die Mutter da wenig zu beſorgen, aber die Größeren! Wenn im Hauſe das Weihnachtsgebäck gebacken wird, ſo iſt das für das Kind das untrüglichſte Zeichen, daß nun bald der Heilige Abend naht. Der Duft vom Weihnachtsbacken gehört unvermeidlich zu jener Stim⸗ mung, die die Vorweihnachtszeit ſo glücklich auszeichnet. — Die Poſt in Erwartung des Weihnachts⸗Palet⸗ verkehrs. Um den geſteigerten Anforderungen des Weih⸗ nachts⸗Paketverkehrs gerecht zu werden, hat die Poſt, ge⸗ ſtützt auf die Erfahrungen der früheren Jahre, umfaſſende Vorbereitungen getroffen, die eine ſchnelle und pünktliche Zuführung der Sendungen in die Hand des Empfängers erwarten laſſen. Die Annahmeſchalter werden dem Be⸗ Voſſe entſprechend vermehrt, neben den beſtehenden Poſtverbindungen ſind zahlreiche außergewöhnliche Be⸗ förderungsgelegenheiten auf der Bahn und auf Land⸗ wegen vorgeſehen. Soweit die Pakete vom Empfänger nicht abgeholt werden, erfolgt ihre Zuſtellung unter Ver⸗ mehrung der Betriebsmittel und der Zuſtellkräfte ohne beſondere Koſten mit der gewohnten Pünktlichkeit. Wer eine Pakete rechtzeitig bei der Poſt aufliefert, kann icher ſein, daß ſie zu der gewünſchten Zeit den Emp⸗ änger erreichen. Wer verhindert iſt, ſeine Patete per⸗ ſönlich bei der Poſt aufzuliefern, oder 150 den Weg zum oſtamt ſparen will, gebe ſie dem Paketzuſteller mit. as kann überall geſchehen, wo die Paketzuſtellung mit Fuhrwerk 1 wird. Die Gebühr für die Mit⸗ nahme beträgt 20 Rpf. für ein Paket. — Püachenverſand mit der Briefpoft. Von der Ver⸗ ſendung der Päckchen, insbeſondere ſoweit es ſich um eilige Beförderungen mit der Briefpoſt handelt, wird erfahrungsgemäß durch die Poſtverſender während des Weihnachtsverkehrs häufig Gebrauch gemacht. Da es ſich um einen Maſſenverkehr handelt, der vorausſichtlich in dieſem Jahr einen 4 roßen Umfang eee wird, wird im Intereſſe der Hoſtbenutzer auf die Nok⸗ endigkeit der hn und haltbaren Verpadung der Pal 1 ndringlich hingewieſen. Wer auf eine unverſehrte N e e Pädchen Wert feat und Verpackungsſtoff und eine haltbare Umſchnürung ob Aeg fanden eben Verschluß, 5 Ward⸗Ahren bei Groß, Taacagagpggpngggmgeneen z 2. 44 mannheim F 2. 44 Das ſparſame Deutſchlanv. Nach elner dem Reſchs⸗ tag vorliegenden Statiſtik betragen die Einlagen der deut⸗ ſchen Sparer zur Zeit rund 74 Milliarden Reichs mark Deutſchland hat damit mehr als ein Drittel ſeiner Spar⸗ einlagen vom Jahre 1913 erreicht. Die letzten Jahre weiſen ſtark anſteigende Sparſummen auf. Im Mone“ Januar 1928 betrug der Einlageüberſchuß der deutſch.. Sparkaſſe 428,7 Millionen Reichsmark und erreichte mit dieſer Zahl den höchſten bisher erzielten Einlageüberſchuß. Man kann alſo mit Recht von einem wiedererwachten Spartrieb ſprechen. Ein Vergleich der derzeitigen Einlage⸗ ſummen mit denen der Vorkriegszeit gibt bei Gegenüber⸗ ſtellung einzelner deutſcher Länder ein intereſſantes Bild. Den größten Anteil ibrer Vorkrieaserſparniſſe haben * Der filberne Sonntag, wie der geſtrige Sonntag von der Geſchäftswelt allgemein genannt wird, war ein ſchöner trockener Wintertag. Der am Samstag gefallene Schnee blieb liegen und ſo war reichlich Gelegenheit zum Rodeln.— Weih⸗ nachten naht mehr und mehr. Ueberall fieht man frohe Men⸗ ſchen mit geheimnisvollen Geſichtern heimlaufen und Ueber⸗ raſchungen für ihre Lieben einzukaufen. Es kommt das Feſt der Liebe und der Freude.— Die 3. Lokal⸗Geflügel⸗ ſchau des Clubs der Geflügelzüchter im Karpfen war die einzige größere Veranſtaltung geſtern nachmittag und hatte ſich eines recht regen Beſuches zu erfreuen. Das liebe Federvieh ſaß peinlich ſauber in ſeinen Käfigen und ließ ſich bewundern. Bei dem Preisſchießen wurde mancher ſchöner Preis errungen. — Abends hatte die Mar. Jüngl.⸗Sodalität im Frei⸗ ſchütz eine Kinovorführung, die ſich eines glänzenden Beſuches erfreute und für jeden Beſucher ein gewinnbringender Ahend war.— Auch im Central⸗Theater war Hochbetrieb. Das erſtlaſſige Filmprogramm hatte wieder viele Freunde der Flim⸗ merwand angelockt, die auch hochbefriedigt das Theater ver⸗ ließen. Heute Montag letztmals das Weltſtadtprogramm.— In den Gaſtſtätten war es mehr oder weniger ruhig. Man merkte, daß für das Weihnachtsfeſt allenthalben geſpart wird. Per Polizeibericht der letzten Woche meldet fol⸗ gende Anzeigen: 4 wegen Ruheſtörung, 2 Polen wegen Paß⸗ vergehen(ohne Paß zugereiſt), 1 wegen Unterſchlagung, 1 wegen Hausfriedensbruch und 1 wegen Diebſtahl. „ Gemeinderatsſitzung. Dienstag, des 13. Dez. 1928, abends 8 Uhr findet eine Sitzung des Gemeinde⸗ rats mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Ortsdurch⸗ fahrten in Viernheim; hier Straßenteerung. 2. Henſtel⸗ lung der Provinzialſtraßen; hier Aushub von Grüben. 3. Verſtaatlichung der Orts polizei. 4. Antrag der Auguſt Zehner Ww. um Einbürgerung im Volksſtaat Hefen. 5. Antrag der Operetten⸗ und Theatergeſellſchaft hier, um Erlaß der Luſtbarkeitsſteuer. 6. Wohnungsſache Johann Wamſer, Kinobeſitzer ſowie Gertrud Haas hier. 7. Ortsſatzung über die Abgade von Gas und elektr. Energie. 8. Enteignung von Straßengelände der P. Ehatt 1. Erben; hier Beſtellung eines Anwalts. Sport und Spiel. Kreis Unterbaden Phönix Mannheim konnte in Käfertal nur unent⸗ ſchteden 2:2 ſpielen und mußte infolge dieſes Punktver⸗ luſtes die Tabellenführung auch weiterhin an Friedrichs⸗ feld überlaffen. Viernheim eroberte ſich durch einen hohen Steg über 1913 Mannheim von 7:1 den dritten Platz wleder zurück. 07 Mannheim konnte auf eigenem Platze gegen Rheinau nur unentſchieden ſpielen und blieb auf dem vorletzten Platz, während Weinheim durch einen 5:0 Steg über Feudenheim weiter aufrückte.— Die Grünen zeigten geſtern kein allzugroßes Können, das auf den ſchneeigen Platz und auch auf den minderwertigen Geg⸗ ner zurückzuführen iſt. Trotzdem wurde der Kampf mlt dem hohen Reſultat von 1:7 gewonnen. Die Möglichkeit auf die Meiſterſchaft iſt wieder erneut aufgetaucht. Die 2. Mannſchaft gewann 9:0 und die 3. Mannſchaft 18.2 auch gegen 1913 Mannheim. Bet der folgenden Tabelle tſt das Spiel Käfertal— Biernheim noch nicht berückſichtigt. Tabellenſtand der Unterbadener Kreisliga: Bereine Sp. zew. un. verl. Tore Germ. Friedrichsfeld 10 1 40.12 Phönie Mannheim 11 26:11 Amicttia Viernheim 10 36.7 Sp.⸗Club Käfertal 11 31:19 F. B. 09 Weinheim 10 33:29 Alemania Rheinau 12 20:35 Spvg. 07 Mannheim 12 22:38 Bf Tust. Jeudenheim 12 15.89 F. 13 Mannheim 12 20:53 Die Ergebniſſe im Kreiſe Unterbaden. Viernheim— 1913 Mannheim 71 Käfertal— Phönix Mannheim 07 Mannheim— Rheinau 09 Weinheim— Feudenheim Gruppe Rhein Sp.⸗. Waldhof— fe. Neckaran Phönix Zudwigshafen— 08 Mannheim Bft Mannheim— Sp. Mundenheim Sp.⸗Vgg. Sandhofen— Pfalz hafen D. 3. K. ⸗ 80 5 1. Das Freundſchaftstreffen gegen Karlsruhe ⸗Grun⸗ winkel gewannen die Hieſigen 4:2. 222228 One e. . Weinheimer Schweine markt. Zugeführt: 261 Sl Verkauft: 174 Stück Milchſchweine wurden verkauft das Stüc von 11— 17 Läufer das Stück von 25— 40 Mark.