Helanentmachung——— ugelaufen ein ſchwarzes Huhn. 8 0 Biernbeim, den 18. Dezember 1928. geſfiſches Poliieiamt. Ludwig.“ Hanlahrer- Verein Eintracht Heute Dienstag Abend pünktlich 8 Uhr im Vereins lokai zur Vorſtadt Theaterprobe a inen erwartet Vollzähliges Erſche Der Spielleiter. Rad- Renn- U. Tourenzian Staubwole leute Dienstag Abend 8 ½ Uhr Zusammenkunft im Gaſthaus zun Freiſchütz“ betr. Bezahlung von 40% Geld⸗ beſchaffungskoſten für bereits ſchon gezahlte Darlehen an die Gemeinde. Heute Dienstag Abend um 8 Uhr 5959885 9 8 e ö „Theaterprobe„ f„Manan. lünglings- Sodantät- im Lokal zum grünen Laub(Saftladen). 8 ö Hierzu haben alle Theaterſpleler vom erein zu erſcheinen. e ee e Verein. Harnaval ögseltschalt U heim Heute Dienstag Abend 20,11 Uhr i wichtige 0 85 Vorſtandsſitzung 8 in den„Vier Jahreszeiten“. Tagesordnung: Fremden Sitzung. Es ladet närriſcht ein Der Vorſitzen de. J.*;ö· 8 SCEE Verſammlung „Kettelerſälchen“. tliches und vollzähliges Erſcheinen bittet ö des Jungmännerbundes N 5 Der Vorſtand. HA 5 Heu tee Dienstag Abend 8 Uhr 3 Sade e Meme wt. Kundſchaft zur Mitteilung, daß ich nicht mehr bei Georg Faber, ſondern im Hau⸗ ſe meiner Schwiegerel⸗ tern Johann Helbig, Waldſtraße 48, wohne. Adam Helbig Hausmetzger. Sade 2 Einieg⸗ ſchweine zu verkaufen Friedrichstr. 52 Reue Ubnen Volkschor Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes. Heute Dienstag Abend pünktlich 8 Uhr Bühnenprobe Sämtliche Mitwirkende müſſen erscheinen. Der Spielleiter. Mittwoch Abend 1 Cingſtunde — des Frauenchors. Kommenden Sonntag Kinder-Weihnachtsfetier. 1. Weihnachtsfeiertag: Weihnachtsfeier für Mit⸗ glieder und Angehörige. ü 2. Weihnachtsfelertag:(Eintritt f. jedermann) Aufführung des 4aktigen Schauſpiels„Die Ra⸗ beuſteinerin“. Der Vorſtand. 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Dezember 1928 88 Schüſſe im Arwald. e Es begann mit Grenzzwiſchenfällen. Die Boli⸗ vianer hatten auf dem Staatsgebiete von Paraguay im Urwald von Gran Chaco ein Fort, namens lar⸗ dia, errichtet. Sie nennen es wenigſtens Fort, wie auch der erſte Kriegsbericht aus La Paz von zahl⸗ reichen anderen Forts ſpricht. Tatſächlich dürfte es ſich bei allen dieſen Forts um Blockhäuſer handeln, die mitten im Urwald zu Angriffs⸗ und Verteidigungszwecken angelegt ſind. Syſtematiſch hat die Regierung Boliviens den Einmarſch und die Beſetzung des Gran Chaco vor⸗ bereitet. Dieſes Urwaldgebiet birgt nämlich nicht nur wilde Tiere und giftige Schlangen, ſondern auch Petro⸗ leumquellen, deren Ergiebigkeit und Ausbeute großen Kapitalreichtum verſpricht. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß der Angriff in dieſem Falle von Bolivien ausgeht. So wenig als es, um einen europäiſchen vergleichenden Maßſtab anzulegen, Luxemburg einfallen kann, das in affen ſtarrende Belgien anzugreifen, ebenſo wenig konnte es Paraguay in den i bekämpfen zu wollen. Paraguay kämpft lediglich um die Unverſehrtheit ſeines Staatsgebietes, die Erhaltung ſeines Nationalver⸗ mögens und ſein gutes Recht. Durch Staatsvertrag war Bolivien verpflichtet, alle Grenzſtreitigkeiten zwiſchen Bo⸗ livien und Paraguay vor ein Schiedsgericht zu bringen, dem der Präſident Argentiniens vorſaß. Bolivien küm⸗ merte ſich um dieſen Schiedsgerichtsvertrag nicht. Es ließ auch die Warnungen des Völkerbundsrates, die von Lugano ausgingen, zunächſt verpuffen und beſchuldigte hierauf im Widerſpruch mit aller Wahrheit das kleine Paraguay, die Zwiſchenfälle und den Einmarſch der Bo⸗ livianer verſchuldet zu haben. Paraguay dagegen erklärte ſich ſofort bereit, den Grenzzwiſchenfall vom Fort Van⸗ guardia einem Schiedsgericht zu unterbreiten, einerlei ob dieſes Schiedsgericht auf Grund des beſtehenden Abkom⸗ mens zwiſchen Argentinien, Bolivien und Paraguay zu⸗ ſammentritt, oder auf Anregung des Genfer Völkerbun⸗ des oder auf Wunſch der panamerikaniſchen Konferenz, die vor einer Woche in Waſhington zuſammentrat. Bo⸗ livien dagegen lehnte bisher jeden Schiedsgerichtsvorſchlag ab und marſchierte mit ſtarken Kräften in Paraguay ein. Sinn kommen, Bolivien militäriſch Dies iſt vorerſt der politiſche und militäriſche Tatbeſtand. 5 Auch die erſten Kriegsberichte liegen vor. Die Bo— livianer erobern ein Fort nach dem anderen, während die Paraguayer ſich auf eine befeſtigte Linie zurückziehen. Ueber 100 Tote hat Paraguay ſchon in den erſten beiden Kriegstagen zu beklagen. Die Verluſte der Bolivianer ſollen geringer ſein. Beſteht deswegen für uns etwa Grund zut Aufregung? Wenn während des Weltkrieges an einem Tage an der Weſtfront keine beſonderen Exeigniſſe waren, fielen doch durchſchnittlich 100 bis 200 deutſche Volksge⸗ noſſen, wenn unſere Verluſte nicht noch größer waren. Im Heeresberichte konnte man dann leſen:„Von der Weſt⸗ front nichts Neues.“— Und doch! Die erſten Toten in dem füdamerikaniſchen Konflikt können uns nicht kalt laſſen, denn hier kämpfen die Truppen zweier Mächte gegeneinander, die beid: dem Völkerbunde angehören. Oberſter Zweck dieſes Bundes iſt aber nach Ausweis der ganzen Völkerbundsjdee und der wahrhaft bewegten Ge⸗ ſchichte des Genfer Völlerbundes die Verhütung des Krie⸗ ges. Feierlich haben ſich dazu alle Mächte des Bundes verpflichtet, auch Bolivien und Paraguay. Gleichwohl Die Frage iſt jetzt die, ob die Autorität des Völker⸗ bundes ausreichen wird, um die militäriſchen Bewegungen auf füdamerikaniſchem Boden aufzuhalten und Bolivien zu zwingen, ein Schiedsgericht des Bundes anzuerkennen. Verſagt hier der Völkerbund, dann muß ſein Anſehen in der Welt unheilbaren Schaden leiden. Dabei verken⸗ nen wir nicht die ganze Schwere der Aufgabe, vor der Briand ſteht. Hinter Bolivien, das völlig unter der Fi⸗ nanzkontrolle der Vereinigten Staaten Nordamerikas ſich befindet, ſcheint Washington zu ſtehen. Die panam'erika⸗ niſche Konferenz beauftragte ſchon vor einer Woche Staatsſekretär Kellogg, einen Sonderausſchuß einzuſetzen, der den Konflikt in Südamerika auf friedlichem Wege beilegen ſoll. Von der Tätigkeit dieſes Kelloggausſchuſſes hat man aber in den letzten Tagen ebenſo wenig etwas gehört, wie von der Wirkſamkeit des Kelloggpaktes zur internationalen Aechtung des Krieges. Die Bolivianer hegen in dieſer Hinſicht offenbar keinerlei Befürchtungen, obwohl ſie wiſſen, daß eine Reihe von ſüdamerikaniſchen 99 0. vornehmlich Argentinien, den Uebergang des Gran Chaco von Paraguay an Bolivien nicht ſtillſchwei⸗ gend hinzunehmen gedenken. Die militäriſchen Ausein⸗ ae el haben begonnen. b ſchwerere po⸗ litiſche Konflikte ſind im Anzuge. Der Aelleſtenausſchuß des Waſhingtoner Senats aber beſchloß, ſich zuerſt über Wed mae der Regierung Coolidge ſchlüſſig zu 0 und dann erſt über den Kelloggpakt zu beraten. Die Kriegsfack Sie meee Beſprechung Hoeſch- Poincare. Optimismus in Paris. N Berlin, 18. Dezember. ö Zu der Unterredung zwiſchen Botſchafter v. Hoeſch und Poincare wird von zuſtändiger Berliner Stelle in Aebereinſtimmung mit dem von Paris ausgegebene: deutſchen Kommunique mitgeteilt, daß der Meinungsaus⸗ tauſch zu einer weſentlichen Annäherung der beiderſeitigen Standpunkte führen werde. Die noch ſtrittigen drei Punkte, nämlich die Frage der Ernennung der Sach⸗ verſtändigen, die Frage der Ernennung der amerikani⸗ ſchen Sachverſtändigen und die Frage der Auftragsertei⸗ lung ſeien in dieſer Unterhaltung erörtert worden. Hierzu erklärt der offiziöſe„Excelſior“, nachdem ſich die deutſche und franzöſiſche Regierung darüber geeinigt hätten, die Diskuſſion ihrer rein juriſtiſchen Seite zu ent⸗ kleiden, ſeien Die Hauptſchwierigkeiten überwunden. Es ſei zu erwarten, daß die franzöſiſche Antwort auf die deutſche Note vom 30. Oktober im Laufe des nächſten Miniſterrates geprüft werde, in dem Briand über die Ergebniſſe der Unterhaltungen der drei Außen— miniſter in Lugano berichten werde. Auch der„Petit Pariſien“ verſichert, daß die Unterhaltung des Bot— ſchafters mit dem Miniſterpräſidenten die Dinge geför— dert habe. Man könne damit rechnen, daß die Antwort der franzöſiſchen Regierung in Kürze überreicht werde. Gegen jede Rheinlandräumung. Ein Ausfall des„Echo de Paris“. O' Paris, 18. Dezember. „Echo de Paris“ benutzt die Beſprechungen von Lugano zu einem neuen Ausfall gegen die vorzeitige Rheinlandräumung. Es wendet ſich gegen den Plan der Erſetzung der militäriſchen Beſatzung durch die Feſtſtel— lungs- und Verſöhnungskommiſſion, die eine illuſoriſche Garantie eines Syſtems ſei, das nicht einmal mehr den Schein wahre. a Wenn die neue Kommiſſion etwas feſtzuſtellen habe, ſo könnten es nur Umtriebe Deutſchlands ſein, die den Frieden gefährden könnten. Man ſehe nicht eln, wie es möglich ſein ſolle, verſöhnen zu können, ohne ſofort gegen die Angreifer Sanktionen zu ergreifen. Damit dieſes Syſtem wirkſam ſei, müßte die Kommiſſion berechtigt ſein, unmittelbar zur Zerſtörung der Rheinbrücken zu ſchreiten, ohne die ein deutſcher Einfall unmöglich ſei. Man komme indirekt zu der Formel der Beſatzung zu— rück, die allein beim gegenwärtigen Stand der inter⸗ nationalen Unſtabilität annehmbar ſei. Dunkle Machenſchaſten. Merkwürdige Gerüchte in Oſtpreußen. T Königsberg, 18. Dezember. Der Oberpräſident der Provinz Oſtpreußen, Dr. Siehr, wendet ſich mit einer Erklärung an die Oeffent— lichkeit, in der es u. a. heißt: „Seit einiger Zeit werdeu in der Provinz allent⸗ halben, zum Teil ſogar in öffentlichen Verſammlungen, Gerüchte verbreitet, daß Oſtpreußen aufgegeben oder ge— gen andere Gebiete ausgetauſcht werden ſolle. Dieſe Gerüchte ſind völlig unwahr. Der Gedanke, Oſtpreußen in irgend einer Form aufzugeben, iſt von keiner amt⸗ lichen deutſchen Stelle auch nur erwogen worden. Genan das Gegenteil iſt richtig. Die Reichsregierung und die preußiſche Staatsregierung ſind mit allen Kräften be⸗ müht, das ſchwer geprüfte Oſtpreußen, den letzten Eck⸗ pfeiler des Deutſchtums im Oſten, auf jede denkbare Art und Weiſe zu ſtützen. Die Gerüchte ſind geeignet, Oſtpreußen auf das ſchärfſte zu ſchädigen, indem ſie die Gefährlichkeit oſtpreußen⸗ſeindlicher Seite ſtärken und die Kreditwürdigkeit der Provinz untergraben, außer⸗ dem aber in weitem Kreiſe der Bevölkerung ganz un⸗ berechtigt ungeheure Erregung und Beunruhigung hin⸗ eintragen. Die Verbreitung dieſer Gerüchte muß daher geradezu als gemeingefährlich und verbrecheriſch bezeich⸗ net werden.“ 4 Man geht wohl ſicherlich nicht fehl in der An⸗ nahme, daß die Urheber der Gerüchte in gewiſſen Orga⸗ niſationen jenſeits der Grenze zu ſuchen ſind, beſonders da man weiß, wie mit allen nur mögliche Mitteln immer wieder der Verſuch gemacht wurde, eine autideutſche Pro⸗ 70 1 05 in dieſem kerndeutſche nLande Hergeblich zu ent⸗ eſſeln. f M el lodert auf. 45. Jahrgang Erfolge von Paraguay. Für und gegen eine Vermittlung. M Newyork, 18. Dezember. Nach Meldungen aus Südamerika iſt Bolivien ge⸗ willt, etwa 200000 Mann zu mobiliſieren, während Pa⸗ raguay nur imſtande iſt, 60 000 Mann aufzuſtellen. Aus Aſuncion wird amtlich gemeldet, daß die para⸗ guayaniſchen Truppen drei Forts zurückerobert hätten, ſodaß die Bolivianer augenblicklich nur noch das Fott Boqueron beſetzt hielten, das die Paraguayaner trotz überlegener Stärke des Angreifers acht Stunden lang vet⸗ teidigt hätten. Wie weiter mitgeteilt wird, hat etnent ein bolivianiſches Flugzeug auf paraguayaniſchem Gebiet Bomben abgeworfen. 1 5 Bolivien erwägt. 8 Der bolivianiſche Geſandte hat der panamerikaniſchen Konferenz mitgeteilt, daß Bolivien alle Vermittlungsvor⸗ ſchläge erwäge. Die Regierung müſſe jedoch zunächſt die weiteren Entſcheidungen des bolivianiſchen Kongreſſes ab⸗ warten. In Konferenzkreiſen hält man nunmehr einen Krieg für unvermeidlich. Die in Montepideo ſitzende ſtän⸗ dige Schiedsgerichtskommiſſion hat in ihrer Antwortnote an Bolivien dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, Bolivien die Vermittlung dieſer Kommiſſion abgelehnt hat. Die Regierung von Paraguay hat Kellogg in einer Note mitgeteilt, daß ſie durchaus bereit ſei, das Vermittlungsangebot der panamerikaniſchen Konſerenz anzunehmen. Bolivien ſei in Paraguay ohne vorherige Kriegserklärung eingefallen. Als Grund dafür habe es lediglich angeben können, daß Paraguay Bolivien Wiedergutmachung ſchuldig ſei. Paraguay habe auch bereits das argentiniſche Vermittlungsangebot ange⸗ nommen. Neue Note Boliviens an den Völkerbund. Genf, 18. Dezember. Eine Note des Außenminiſters von Bolivien, Elio, iſt eingetroffen. Die Note, die an den Generalſekretär des Völkerbundes zur Weiterleitung an den Ratspräſidenten gerichtet iſt, ſtellt eine Beantwortung der Note Briands aus Lugano vom 16. Dezember dar und iſt vom 17. Dezember datiert. In der Note erklärt die Regierung von Bolivien, ſie könne dem Ratspräſidenten die Verſicherung geben, daß ſie ſofort dem Chef der militäriſchen Grenzpoſten die An⸗ ordnung erteilt habe, von jedem Vordringen und von jedem Angriff abzuſehen und ſich ausſchließlich auf die Ver⸗ teidigung zu beſchränken. Die Regierung von Bolivien ſetzt jedoch den Völkerbundsrat davon in Kenntnis, daß Paraguay die Mo biliſierung der Klaſſen 18 bis 28 an⸗ geordnet habe. Bolivien habe dagegen ſich damit begnügt, die zur Sicherheit notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Dieſe Note iſt ſofort ſämtlichen Mitgliedern des Völ⸗ kerbundsrates übermittelt worden. Blockadeangſt oder Waffenſtillſtand? Nach in Waſhington eingetroffenen Meldungen aus Südamerika hat die bolivianiſche Regierung ihre Trup⸗ pen angewieſen, fämtliche Kriegsmaßnahmen vorläufig zu unterbrechen. Man nimmt daher an, daß Bolivien innerhalb der nächſten zwei Tagen dem gemeinfamen Druck Perus, Chiles, Argentinien und Braſilien nach⸗ geben und den Vermittlungsvorſchlag annehmen wird. Die vier ſüdamerikaniſchen Staaten hatten beide kriegs⸗ führende Regierungen mit Blockade bedroht. In Nordamerika wird allgemein angenommen, daß Hoover Argentinien peranlaſſen wird, das gemeinſame Vorgehen der vier ſüdamerikaniſchen Großſtaaten in die Wege zu leiten. f er. N75 0 0 Der Völkerbund befindet ſich in dieſer Angelegenheit in einer außerordentlich ſchwierigen Lage. Ein Eingreifen des Völkerbundsrats zur Beilegung des Streitfalls wird einerſeits für unbedingt notwendig erachtet, um das An⸗ ſehen des Völkerbundes auf dem ſüdamerikaniſchen Kon⸗ tinent aufrecht zu erhalten, weil der Zuſammenhang zwi⸗ ſchen den ſüdamerikaniſchen Staaten und dem Völkerbund in der letzten Zeit außerordentlich loſe geworden iſt, da die beiden größten Staaten Lateinamerikas, Argentinien und Braſilien, nicht mehr zum Völkerbund gehören. An⸗ dererſeits befürchtet man, daß ein allzu energiſches Auf⸗ treten des ölkerbundsrats in dem Streitfall von der Waſhingtoner Regierung als Verletzung der Monroe⸗Doktrin aufgefaßt würde. Hierbei wird darauf pee ee 17 die Vereinigten Staaten 16 40 finanzielle Intereſſen in Bolivien haben. Für die Einwirkung auf den onflikt ſelbſt ind die Machtmittel des Völkerbundes allerdings nur ſehr gering bewerten. Die Lage in Afghaniſtan. Serſchiedene Auffaſſung in London und Moskau. 0 0 London, 18. Dezember. Die Lage in Afghaniſtan wird in London mit größ⸗ der Sorge verfolgt. Die Erfolge der Aufſtändiſchen in der unmittelbaren Umgebung von Kabul haben bereits die Sicherheit der ausländiſchen Vertreter in der afghani⸗ ſchen Hauptſtadt in Frage geſtellt. Die Revolution hat nicht mehr den Charakter von Erhebung einzelner Stämme. Die Mitteilung, wonach die afghaniſche Armee oder Teile revoltiert haben, wird in weiteren Berichten beſtä⸗ tigt. Auch dieſe Tatſache wird auf die Einnahme von Fortis in der Amgebung von Kabul zurückgeführt. Nach dem„Daily Telegraph“ richtet ſich die Feindſeligkeit gegen die Ausländer, vorläufig gegen die Nuſſen und Türen, weil ruſſiſche Flieger im Dienſte Aman⸗Allahs die Aufſtändiſchen bombardiert haben und weil ſich in der afghaniſchen Armee zahlreiche türkiſche Stabsoffiziere befinden.- Was die RNuſſen melden. Moskau, 18. Dezember. Der Aufſtand in Afghani⸗ ſtan befindet ſich im Erlöſchen. Den Aufſtändiſchen, die Dſchelalabad umzingelt hatten, iſt es nicht gelungen, die Stadt einzunehmen. Zur Zeit finden zwiſchen Vertretern der Regierung und den Aufſtändiſchen Verhandlungen ber die Einſtellung der Feindſeligkeiten ſtatt. In RNegierungslkreiſen iſt man beſtrebt, dem Aufſtand nunmehr ohne Blutvergießen ein Ende zu machen, zumal die Aufſtändiſchen ein Opfer fremder Einflüſſe geworden Find. Ohne Nückſicht auf die Verhandlungen ergreift die Regierung weitere energiſche Maßnahmen zur ſchnellen Unterdrückung des Aufſtandes. In Kabul werden grö⸗ tere Truppenteile zuſammengezogen. Es treffen Frei⸗ willige aus den Bergſtämmen in Kabul ein. Die Lage der Regierung iſt feſt. R Aman Allahs ſchlechte Ausſichten. Nonſtantinopel, 18. Dez. Nach Meldungen aus Teheran die bei der perſiſchen Regierung eingelaufen ſind, hat ſich die Lage Aman Allahs wieder verſchlechtert. Die Berſuche neue Truppen zu ſammeln, die ihm treu ſind. ſind ergebnislos verlaufen. Aman Ullah beſitzt nicht ge⸗ nügend Gewalt, die Forts von Kabul von den aufſtändi⸗ ſchen Truppen zurückzuerobern. In Kabul ſelbſt ſoll voll⸗ kommene Ruhe herrſchen. Die Aufſtändiſchen haben das Fort, in dem ſich König Aman Ullah und die Königin 17 5 0 in der Nähe von Kabul durch Flugzeuge be⸗ ſchoſſen. Mehrere Millionen Prozeßkoſten. 10 000 flowaliſche Eiſenbahner klagen. O Prag, 18. Dezember. Das neue Gehaltsſyſtem nimmt bezüglich der ſo⸗ genannten flowakiſchen Zulagen für Eiſenbahner in der Iſchechoſlowakei nicht entſprechende Rückſicht auf die Eiſen⸗ bahner flowakiſcher Nationalität, während alle aus Böh⸗ men und Mähren und Schleſien in die Slowakei ver⸗ fetzten Eiſenbahner dieſe Zulage erhalten. ö Da die nicht bis Ende 1928 geltend gemachten For⸗ derungen verjähren, haben die ſlowaliſchen Eiſenbahner nach Meldungen aus Kaſchau Maſſenklagen vorbereitet, die bis zum 31. Dezember bei den zuſtändigen Gerichten eingereicht werden. Die klagenden Eiſenbahner haben bisher 1 Million Kronen für die Durchführung dieſer Prozeſſe zur Verfügung geſtellt. Dem Staate werden dadurch Prozeßkoſten von mehreren Millionen verurſacht werden. Bisher haben die ſlowaliſchen Eiſenbahner un⸗ gefähr 10 000 Klagen eingereicht. 0 Kleine politiſche Meldungen. 3 Straßburg. Unter dem Vorſitz des Unterſtaatsſekre⸗ Lars Oberkirch fand die Gründung der neuen Partei ſtatt, die ſich von der elſüſſiſchen Volkspartei abſplitterte. Sie trägt den Namen:„Nationale Volksaktion vom Elſaß.“ Paris. Im Elyſee fand unter dem Vorſitz Doumergues ein franzöſiſcher Miniſterrat ſtatt, bei dem Poincare und Hriand über die letzten volitiſchen Fragen berichteten. Neues in Kürze. 2: In Oſtpreußen kurſieren Gerüchte, nach denen die Reichsregierung gewillt ſei, dieſe Provinz aufzugeben. Sie wurden natürlich ſeitens des Oberpräſidenten ganz kate⸗ goriſch dementiert. 26: Die Verſchleppungspolitik der Polen bei den Ver⸗ tragsberhandlungen treibt weiter üppige Blüten. Hermes iſt wieder von Warſchau abgereiſt. 28: Es hat den Auſchein, als ob unter dem Drucke der latein⸗amerikauiſchen Mächte Bolivien beabſichtigt, weitere Kriegshandlungen vorläufig zu unterlaſſen. 28: Trotz der wiverſprechenden Meldungen aus Afgha⸗ niſtan kann wohl geſagt werden, daß die Verhältniſſe für Aman ullah ſich recht ungünſtig entwickelt haben. polenvertrag auf dem Gefrierpunkt. Völlig negatives Ergebnis. b Berlin, 18. Dezember. Miniſter Hermes hat Warſchau wieder verlaſſen, um der Reichsregierung zu berichten. Die einzige offizielle Sitzung, die diesmal mit den Polen ſtattfand, danerte nur zwölf Minuten und hatte ein völlig negatives Er⸗ gebnis. Der polniſche Delegatſonsführer habe eine Er⸗ Hlärung abgegeben, die ſich nur auf die ſchriftlichen deut⸗ ſchen Vorſchläge vom 4. Dezember bezogen hätten, die als ungenügend erklärt worden ſeien. Vor der Abreiſe Hermes hätten die beiden Delegationsführer noch eine mehrſtündige private Ausſprache gehabt, in der ſich doch wieder Möglichkeiten der Verſtändigung ergeben hätten. Hermes habe daraufhin ſeine Rückkehr nach Warſchau für Mitte Januar in Ausſicht geſtellt. Was die„Epoca“ dazu ſagt. Warſchau, 18. Dez. Unter der Ueberſchrift„Die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen vertagt“ veröffentlich die halbamtliche„Epoca“ und mit ihr ein großer Teil der übrigen Morgenpreſſe eine von der Agenkur„Preß“ ver⸗ breitete Mitteilung, in der es heißt, daß im Gebäude des Miniſterpräſidiums eine mehr als dreiſtündige Beſpre⸗ chung zwiſchen Reichsminiſter a. D. Hermes und Mini⸗ ſter Twardowſki unter Beteiligung der beiderſeitigen De⸗ legationsmitglieder ſtattgefunden habe. Man habe be⸗ ſchloſſen, die Frage der polniſchen Schweine-Ausfuhr bei der nächſten Zuſammenkunft im Januar erneut zur Unter⸗ ſuchung zu ſtellen. i i Zu der Erneuerung des K deutſche Seite erklärt, daß ſie dem Vorſchlag des pel⸗ niſchen Bevollmächtigten in Bezug auf eine unverzüglich und von den Geſamiverhandlungen getrennte Behand ung dieſer Frage der deutſchen Reichsreglerung zu neuerlicher Entſcheſdung vorlegen werde. Ferner habe die deutſche Sete den Wunſch ausgedrückt, in Verhandlungen über die Angleichung der Eſſenbahn⸗Tariſe einzutreten. Wie aus den gewundenen Ausführungen der„Evoca“ zu erſehen iſt, hat die ee wiederum kein po⸗ er ſitives Reſultat gezeitigt. Die Polen haben erneut ihren Standpunkt geltend gemacht, daß die Holzabkommen⸗ Frage außerhalb der Geſamtverhandlungen geregelt wer⸗ den müſſe. Aus dem In⸗ und Auslande. Verhaftung von zwei Beamten der Reichsvermögens⸗ verwaltung. Köln, 18. Dez. In Koblenz ſind kürzlich zwei Be⸗ Iamte der Reichs vermögensverwaltung von der franzöſi⸗ ſchen Gendarmerie bzw. Beſatzungsbehörde feſtgenommen und in das dortige Militärgefängnis gebracht worden. Ein dritter Beamter war zur Vernehmung geladen, ist aber wieder frei gelaſſen worden. Franzoſen zu der Verhaftung veranlaßt haben, ſind unhe⸗ kannt. Aus dem Zuſammenhang iſt allerdings zu ſchlie⸗ ßen, daß es ſich um die gleichen Dinge handelt, die die Franzosen zu der Verhaftung der Mainzer Beamten veranlagten. Die Gründe, die die Aus Heſſen. Neue Vorlagen im Landtag. Darmftadt, 18. Dez. In einem Antrag der ſozial⸗ demokratiſchen Fraktion wird die Regierung aufgefordert. baldigſt dem Landtag den Entwurf eines Geſetzes über die Regelung des Itrenrechtes in Heſſen vorzulegen. Dio Deutſche Volkspartei beantragt, den Leitern der Realſchulen i. E. zu Nidda, Oberingelheim, Rüſſelsheim, Schlitz und Vilbel die Amtsbezeichnung„Direktor zu verleihen, da dieſe Leiter die gleiche Tätigkeit ausuben. wie die Direktoren der übrigen Nichtvollanſtalten. Ein Zentrumsantrag wünſcht, daß die Polizeiämter mit allem Nachdruck dem Geſetz über das Verbot des Kinobeſuchs drch Jugendliche ihre Aufmerkſamkeit len wenden, dr. de Kinobeſitzer die erlaſſenen Vorſchriften umgehen würden. Ein weiterer Zentrumsantrag wülnſcht, daß die Regierung ſich bei der Reichsregierung für Abänderung der Gebühren der Gerichtsvollzieher hinſicht⸗ lich der Bemeſſung der Reiſekoſten einſetzt. f Die Demokraten beantragen, der Landtag wolle be⸗ ſchließen, die Regierung zu erſuchen, die Freie Rhein⸗ heſſiſche Bauernſchaft aufzufordern, Rechnung abzalegen über die Verteilung der ihr von öffentlichen Körperſchaften zugegangenen Hagelſvenden. . gibt es zahllose Ver- kehre mittel. Sie können daher ohne Umstände mren Vorteil aus un- serer grobstäd tischen Auswahl moderner Quallitätskleidung ziehen · Gebr. MNamnes Mannheim F d. 11-12 Die Qualitätskleidunt für Herren u. n. Ein edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. Copyright by Greiner& Comp. Berlin W 30. Nachdruck verboten. 30. Foriſetzung. Er hielt ſie mit tiefer Bewegung feſt. „Oh, es iſt zu viel, zu viel,“ ſagte er,„wo gibt es Worte, Ihr Weſen nur annähernd zu bezeichnen?.. Wo gibt es Worte, um Ihnen zu ſagen Nein, nein!“ unterbrach er ſich, als er ihre unruhige Bewegung ge⸗ wahrte,„Sie haben nichts zu befürchten. Sie ſollen nie mehr eine ſolche Rede von mir hören... wie in jener Nacht... ich bin ſo wenig Ihrer Teilnahme wert, wie der Abgrund wert iſt, von dem Licht der Sonne be⸗ ſchienen zu werden.“ Die Datka erſchien mit einem Diener, den Kaffeetiſch im Freien zu decken. Die Gräfin hatte es zu Ehren von Eliſabeths erſtem Ausgang ſo arrangiert; bald darauf kam auch dieſe ſelbſt in den Garten. „da bringe ich Ihnen etwas,“ ſagte ſie freundlich zu Eliſabeth und legte ihr einen Brief auf den Schoß, „den hat eben der Poſtbote gebracht.“ 6 Eliſabeth errötete freudig, es war die Handſchrift ihres Onkels. 0 E.„du 4 den Weg nach Jablonka,“ wandte ſich bann die Gräfin an ihren Sohn,„da kommt Endre ge⸗ ritten.“ Wirklich ritt in dieſem Augenblick Graf Palſy an dem Garten vorbei. Er grüßte die Damen vom Pferde, dann ſtieg er bei ber Freitreppe ab, übergab das Tier einem herbeieilen⸗ den Diener und trat in den Garten. „ Endre küßte der Gräfin die Hand, ſchüttelte kräftig bie Rechte des Freundes und wandte ſich dann mit einer ſaſt freudigen Bewegung zu Eliſabeth. „Endlich gantz geneſen!“ ſagte er.„Wiſſen Sie, Fräu⸗ kein Werner, ich habe mir die halbe Gchull an dem Un ⸗ falle zugeſchrieben e 1 ö „Wieſo, Herr Graf?“ fragte Eliſabeth. f „Weil es Sie gerade betreffen mußte, als Sie von unſerem Feſte heimfuhren... Weißt du, Geza,“ wandte er ſich mit der größten Harmloſigkeit an den Grafen,„ich begreife es bis heute nicht, wie euch das paſſieren konnte. Ihr hattet doch Wagenlaternen, und es iſt keinem der „heimkehrenden Gäſte nur der kleinſte Unfall zugeſtoßen und Misko iſt doch der bewährteſte Kutſcher dreißig Meilen in der Runde.“ „Misko hat nicht kutſchiert, ſondern ich,“ ſagte Geza mit rauher Stimme und ohne aufzublicken. „Du?“ rief Endre.„Dir iſt das paſſiert! Das iſt aber, verzeihe mir, faſt unverantwortlich.“ „Es war unbeſonnen von ihm,“ ſagte Gräfin Fee „es war finſtere Nacht und er wird wie gewöhnlich wild gefahren ſein.“ Graf Geza ſtand auf glühenden Kohlen; gab es eine Strafe für begangenes Fehl, ſo litt er ſie. Vor ihr auf dieſe Weiſe an jene Unglücksnacht erinnert zu werden! Und nichts zu ſeiner Entſchuldigung vorbringen zu können, nicht die geringſte Phraſe, daß es ihm leid tue, daß er es nicht beabſichtigt, nicht irgend etwas, das ſein Be⸗ dauern ausgedrückt hätte. Wie leichtfertig, ja wie roh mußte er ſeiner Mutter, ſeinem Freunde erſcheinen. „Finden Sie Geza nicht ſehr verändert?“ fragte die Gräfin im Laufe des Geſpräches mit beſorgtem Tone.„Ich war beſtürzt bei ſeinem Anblick,“ fuhr ſie fort,„und doch behauptet er, es fehle ihm gar nichts und will keinen Arzt zu Rate ziehen.“ 0 „Fühlſt du dich wirklich wohl, Geza?“ fragte Endre, „ich finde dich, offen geſtanden, auch ſehr verändert.“ „Es iſt nichts,“ unterbrach ihn Geza mit einer faſt heftigen Bewegung.„Ich litt die letzte Zeit an Kopf⸗ ſchmerz, das hat ſich aber ſchon gegeben, ſeitdem ich zu Hauſe bin.“ i a 5 Endre ſah ſeinen Freund mit einem ſeltſam betroffenen Blick an. Was war das? Was bedeutete dies grundlos heftige, faſt krankhafte Weſen? begleitete ihn Geza zu Als Endre Palſy gegen ſechs Uhr abend heimritt, Pferd“. Der Weg war deen führte durch einen Teil des Parkes, unter deſſen müch⸗ tigen, hundertjährigen Eichen ein ewiges Dämmerlicht herrſcht. An vielen Stellen fund die Sonne gar keinen Bonne und vergoldete nur die Wipfel und Kronen den äume. Schmale, gewundene Waldpfade wechſelten mit geraden, breiten Kieswegen. Nahe beim Ausgang des Boch floß der Strom, einen weiten Bogen beſchreibend. och ſeine ſonſt ſo klaren Gewäſſer waren in dem Wald⸗ ehege von einem grünen Schein umſponnen. Die Freunde Daten die Brücke paſſiert und waren an einer Stelle angelangt, wo die Bäume lichter ſtanden und der gol⸗ dene Sonnenſtrahl auf dem mooſigen Grunde umher⸗ huſchte. Hier hielt Endre ſein Pferd an. 0 „Es hilft nichts,“ ſagte er,„es muß geſprochen werden. Haſt du mir nichts zu vertrauen, Geza?“ f 4 Geza ſchwieg. 9 „Wir haben bis jetzt jedes Geheimnis geteilt,“ fuhr Endre fort,„ſoll es nicht ferner ſo ſein?“ 5 „Was ſoll ich dir denn ſagen?“ Es war faſt wie ein Aufſchrei, der ſich den Lippen entrang, er preßte mi“ einer wilden Gebärde die Hand auf die Schläfe.„D; wirſt mich ja doch nicht verſtehen, du und keiner; 105 habe ſchon oft von der Macht der Liebe gehört und geleſen fuhr er wie im Selbſtgeſpräch fort,„glaubte ſie oft ſcho ſelber empfunden zu haben, was am heißen Blutes war. Daß ſie de alles Beſtehende mit de Wurzeln aus dem Boden reißen kann, das hätte ich mi gedacht.“ „Du brauchſt mir nichts mehr zu ſagen,“ unterbrach ihn Palſy,„du liebſt Eliſabeth Meiner f Statt aller Antwort ſprang Geza zur Erde und warf ich in das Gras. Palſy ſtieg ebenfalls ab, er band beide ferde an einen Baum und ſetzte ſich neben den Freund. Eine lange Zeit verging im eigen, dann ſagte en Endre: f 1 „Es liegt wie ein Fluch auf deiner Familte, vor Ja beine Schweſter, jetzt du, was wird deine Mutter ſagen SGeza gab keine Antwort. e 1 2 1 4 105 4 e. Fortſezung felat.) nde nur Spiel de Zwei Zuchthauswachtmeiſter niedergeſchoſſen. Der Verbrecher hält ein Polizelaufgebot in Schach. N f D Infterburg. 18. Dezember. Der zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Raub⸗ mörder Bernecker erhielt im Inſterburger Zuchthaus den Beſuch eines Verwandten. Als der Oberwachtmeiſter Za⸗ charlas den Beſucher zu Bernecker in die Zelle ließ, hatte Bernecker plötzlich einen Revolver in der Hand und gab auf den Oberwachtmeiſter einen Schuß ab, der dieſen tötete. Der hinzukommende Wachtmeiſter Naujoks erhielt ebenfalls einen Schuß in den Kopf und mußte ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Bernecker hatte es offenbar auf den Schlüſſelbund des Hauptwachtmeiſters abgeſehen, um entfliehen zu können. Nach der Tat ver⸗ barrikadierte ſich Bernecker mit ſeinem Verwandten in einem Naum des Seitenflügels der Strafanſtalt. Die alarmierte Schutzpolizei gab darauf mehrere Schüſſe auf die Zellentür ab. Nachdem der Strafanſtalts⸗ direktor die Tür geöffnet hatte, drangen die Poliziſten ein. Lauk, der nur einen leichten Beinſchuß davongetragen hatte, ergab ſich. Er wurde ins Gefängnis überführt. Bernecker lag beſinnungslos in ſeiner Zelle. Bei ihm wurde ein Kopfſchuß, ſowie ein Bruſt⸗ und Armſchuß feſtgeſtellt. Wie Lauk angibt, hat ſich Bernecker den Kopfſchuß ſelbſt beigebracht, als er ſah, daß es ein Ent⸗ rinnen für ihn nicht gab. Man rechnet mit dem Ableben Merneckers, da eine Infektion der Wunde eingetreten iſt. Brandkataſtrophe in Berlin. Ueber 40 Arbeiter verletzt. N i pes Berlin, 18. Dezember. Im Laufe des Vormittags kam in einem Fabrik⸗ gebäude Berlins in der Schönlein⸗Straße ein Feuer zum Ausbruch, das einen ungeheueren Umfang annahm. Es handelt ſich um eine Radio⸗Zubehör⸗Fabrik Dr. Baeker und Co., in flärte Weiſe eine Exploſion entſtand. An den reichlich vorhandenen Zelluloidvorräten fand das Feuer gute Nah⸗ rung und breitete ſich mit ungeheurer Schnelligkeit aus. Die Angeſtellten der Fabrik, Frauen und Mädchen juchten ſich zunächſt durch das Treppenhaus zu retten, konnten jedoch infolge des großen Qualmes nur zum Teil hinausgelangten. Der Beſitzer der Radiofabrik ſelbſt ſprang in ſeiner Angſt aus dem Fenſter des erſten Stock⸗ werkes. Ebenſo ein Arbeiter, der mit einem Schädel⸗ bruch auf dem Fabrikhof liegen blieb. Schon nach kurzer Zeit ſtürzte die Treppe des Gebäudes bis zur zweiten Zahlungsbefehl an Schulze zuſtellen laſſen. Eiage ein, ſo daß den noch im Gebäude befindlichen Ar⸗ beitern nur die Möglichkeit blieb, durch die Fenſter in das Freie zu gelangen. Beim Eintreffen der Feuerwehr hin⸗ gen ſieben Mädchen von außen an den Fenſtern und war⸗ teten zuf das Ausbreiten des Sprungtuches. Faſt ſämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen, etwa 40 an der Zahl, wurden mehr oder weniger verletzt. 30 von ihnen fanden bisher Aufnahme im Urban⸗Kranken⸗ haus. Sie wieſen zum größten Teil Brandwunden und Stichwunden im Geſicht auf. Der Feuerwehr gelang es, 15 Perſonen zu retten, die keinen Schaden nahmen. 25 N Lokales uns Allgemeines. Wetterbericht vom 19. Dezember. Vordusſichtliche Witterung bis Don nerstag: Fortdauer des meiſt neblig⸗trüben Wetters und vorübergehend etwas kälter, noch zeitweiſe Nieder⸗ ſchläge, im Gebirge Schnee bei leichtem Froſt. Der Zahlungsbefehl Ich habe einen Zahlungsbefehl erhalten. Ich habe einen Zahlungsbefehl an Müller geſchickt. Müller hat einen Schulze hat gerade den Zahlungsbefehl an Lehmann ausgeſtellt. Leh⸗ mann.. ſo geht's weiter. Jeder ſendet heute Zahlungs⸗ befehle, weil er ſelbſt welche erhält. Wenige ſind heute von dem Zahlungsbefehl verſchont. Man denke: ein Befehl zum Zahlen! Da iſt leicht befohlen: Sie haben innerhalb einer Woche.. Wenn man nichts hat, weil man ja ſelbſt auf die Wirkung ſeines eigenen Zahlungsbefehls wartet. Symptom der Zeit, Beweis, wie ſchlecht es überall tehen muß, daß man den Zahlungsbefehl, von dem man früher doch eine gewiſſe Angſt hatte— freilich platzte er auch nicht ſo ſchnell wie jetzt ins Haus— heute nicht mehr ſo tragiſch nimmt, weil dieſer Befehl inzwiſchen ein Allgemeingut geworden iſt. Und wenn man noch daran zweifelt, daß unſere Zeit bitterböſe iſt, ſo laſſe man ſich von dem Gerichtsbeam⸗ ken, der die Zahlungsbefehle ausfertigt, erzählen, wie klein ſeine Abteilung früher war, wie groß ſie letzt iſt, daß die Zahl der Zahlungsbefehle rapid gewachſen iſt und in Kurven auf und niedergehend ſtändig zunimmt. Man frage die Rechtsanwälte, wie viele Prozeſſe ſie wegen nicht Be⸗ ſolgung des Zahlungsbefehls führen müſſen. Aber man braucht ſich ja nicht einmal zu erkundigen, denn wer Augen hat zu ſehen, ſieht ſchon rundum den Ernſt der Zeit, das Ringen eines Jeden um ſeine Exiſtenz. Auch Zahlungsbe⸗ fehle können den Gläubiger nicht ſchneller zu ſeinem Gelde bringen, es ſei denn, er habe es tatſächlich mit einem bös⸗ willigen Schuldner zu tun, der zahlen kann, aber nicht gerne ſein Geld früher fortgibt als er unbedingt muß. Ihre Zahl wird aber gering ſein. Wir leben in der Zeit, da alles von der Hand in den Mund geht, kurz geſagt, in der jeder um ſein tägliches Aus⸗ kommen kämpfen und ſorgen muß. Und wird leben in einer Zeit, die täglich ſchlimmere Not, ſchärferen Kampf, ſogar Verzweiflung bringt. Und in dieſer Zeit liegt wieder einmal das Weihnachtsfeſt. Wer kann ſich dem Zwange entziehen, der Ueberlieferung dieſes Feſtes zu folgen und wenigſtens ſeine Angehörigen, ſoweit es ihm möglich iſt, keine Geſchenke zu bereiten? Wie aber, wenn das nötige Kleingeld fehlt, dem Herzenswunſche entſprechen? Und da lieſt man, man könne heute kaufen, morgen zahlen, man könne auf Kredit erhalten. was man wolle. Das beruhigt. deren Räumen aus bisher unge⸗ Wran nimmt ven Kredn in Auppruch und freut ſich am i ere ed die Geſchenke aufgebaut ſind. 10 mit leeren Händen zu ſtehen. Aber einmal muß die Schul getilgt werden. Dann zeigt ſich, wie leicht es iſt. Schulden zu machen, wie ſchwer aber, ſie pünktlich zu bezahlen. Mah⸗ nungen kommen und man kann nicht, denn man mahnt ſelbſt vergeblich. Da kommt der Zahlungsbefehl. Der Kreislauf der Zahlungsbefehle iſt ſchon 6 Durch das Weihnachtsfeſt wird er erweitert, verſchärft, erhöht. Muß man ſich deshalb nicht fragen: Soll ich von de“ Kreditangebot Gebrauch machen? Soll ich nicht lieber aur die Geſchenke verzichten und das nur kaufen, was ich wirk⸗ lich bezahlen kann? Man überlege. Hat man nicht die Gewißheit, ſpäteren Verpflichtungen nachkommen zu kön⸗ nen, ſo ſei man verſtändig und laſſe ſich durch Kreditan⸗ gebote nicht verleiten, leichtſinnig zu werden. Denn man kann hundert gegen eins wetten: Der Zahlungsbefehl kommt und bringt die Unruhe und das Unbehagen, das Zahlenmüſſen um jeden Preis. — Wichtig für Reifende nach Südtirol. Schon wieder. holt wurde in der Preſſe darauf aufmerkſam gemacht, daß in beſtimmten Grenzgebieten des Auslandes aus militäri⸗ ſchen Gründen photographiſche Aufnahmen jeder Art, die Anfertigung von Zeichnungen und Skizzen, ſowie das Sammeln von Notizen über örtliche Verhältniſſe ver⸗ boten ſind. Nicht einheimiſche Reiſende, die dieſen Vor⸗ ſchriften, wenn auch aus Unkenntnis und ohne böſe Ab⸗ ſicht zuwiderhandeln, ſetzen ſich unter Umſtänden neben der Beſchlagnahme ihrer photographiſchen Apparate noch empfindlicher Beſtrafung aus. Vor kurzem hat Italier für Südtirol neue Beſtimmungen dieſer Art erlaſſe. Allen Reiſenden, die Südtirol beſuchen wollen, ſei dahe dringend geraten, alles Photographieren, Zeichnen uſw. in dieſem Grenzgebiet zu unterlaſſen. In einzelnen Ge⸗ bieten iſt auch das Mitführen von photographiſchen Ap⸗ paraten überhaupt unterſagt, ebenſo iſt das Betreten die⸗ ſer Gebiete nur auf Grund beſonderer Erlaubnisſcheine, geſtattet. Dieſe werden vom Offizierskommando der Kgl. Karabinerie, von der Zollwache oder von dem Garni⸗ ſonskommando ausgeſtellt. Es empfiehlt ſich daher vor Ueberſchreiten der ſüdtiroler, italieniſchen Grenze ſich über die Beſtimmungen auf das genaueſte zu vergewiſſern. D sie näht. stopft, stickt, kappt, säumt — sie ist die Nähmaschine für alle Nadelarbeiten. Verlangen Sie Prospekt! Von 7 Mk. Wochenraien an Martin Dedier Mannheim N 2. 12 Vertreter gesucht. Gemeinderats⸗Sitzung Diene tag, den 18. Dezember 1928. Den Vorſitz führte Herr Bürger meiſter Lamberth. Das Protokoll Herr Berw⸗Sekr. Haas. Es fehlten vier Herren Vor Elntuttt in die Tagesordnung wurden eine Reihe von Kom miſſionsBeſchlüſſe bekanntgegeben, von welchen wir hier die wichtiaſten anführen: Ein Einſpruch der Mleter der vier Noſwohnungen gegen die Mietfeſt⸗ ſetzungen wurde abgelehnt— Desgleichen ein Antrag um Erſtellung eines Fahrradſchuppens in der Goethe⸗ ſchule.— Für Vorhän e in den Schulen wurden 160.— und für Anſchaffung von Straßenſchilder 88.75 Mark genehmigt.— Verſchiedene Friſtgeſuche wurden tells ge⸗ nehmigt, teils abgelehnt.— Die Hundeſteuer wurde wie voriges Jahr feſtgeſetzt.— Der D. J. K. wurden für Aufwendungen für den Sporſpplatz ein einmaliger Zuſchuß von 400 Mark gewährt.— Dem Opernſänger Joſef Kempf wurde für ſein Konzert die Luſtbarkeitsſteuer er- laſſen.— Ein Annag der Freiw. Sanitätekolonne um Erlaß einer Reſiſchuld von 150 Mark wurde abgelehnt. — Dem Arbeiten Samariter Bund wird ein Schulſaal zur Verfügung geſtellt.— Die Kautton des Gas meiſters wurde auf 400 Mark aufgeweriet.— Die Kokspreiser⸗ höhung wurde zurückgeſtellt, damit jedermann noch Ge⸗ legenheit gegeben iſt, den verbilligten Koks zu beziehen. — In der Bertholdus Pfenn noh Straße wird noch eine gampe angebracht, damit die Beleuchtung beſſer iſt.— Die Kreditvermittlung wurde durch die Finanzkommiſſion nochmals durchgeprüft, Es wurde feſtgeſtellt, daß die⸗ jenigen die bis zum Stichtag, 1. April 1926 das Geld zurückbezahlt hatten, keine Beſchaffungskoſten angefordert erhielten. Im allgem liegt kein Bedenken für evil Ver⸗ luſt vor. Mit den kritiſchen Fällen wird ſich die Finanz ⸗ lommiſſion weiter befaſſen. Zur Tagesordnung: Uhren e ez, 1. Ortsdurchfahrten in Viernheim; hier Straßen ⸗ teerung. Der Provinzial⸗Ausſchuß hat nunmehr auf In⸗ ter pellation der Gemeinde den Koſtenanteil der Gemeinde von ½ auf ¼ herabgeſetzt. Die Gemeinde ſpart hier⸗ durch 2000 Mark. Der Gemeinderat ſtimmt dem zu, ſo⸗ daß alſo bei günſtigem Wetter mit der Straßenteerung zu rechnen iſt. 5 i 2. Herſtellung der Provinzialſtraßen; hier Aushub von Gräben. Auf die verſchiedenen Reklamationen durch bie Gemeinde und die Bauernkommiſſion teilt der Prov. Ausſchuß mit, daß von den Gräben nicht Abſtand ge⸗ nommen werden kann und die Gemeinde für Abhilfe ſorgen ſoll. Der Gemeinderat nimmt hiervon Kenntnis und erkennt die Stellung des Provinzilal⸗Ausſchuſſes nicht an. Es ſoll Herr Landtagsabgeordneter Keller gebeten werden dieſe Angelegenheit im Landtag zur Sprache zu bringen, damit evtl. von dort Abhllfe geſchaſſen wird. Wenn nicht, wird die Sache nach 2 Monaten wieder durch die Gemeinde weiter getrieben. 3. Verſtaatlichung der Ortspolizei. Gegen die der Gemeinde aufgebürdeten Polizeikoſten von 21 600 Mk. für das Jahr 1925 wurde dauernd reklamiert. Nun iſt ein Beſcheid des Miiſters des Innern eingelaufen, daß eine höchſtrichrerliche Entſcheidung nicht getroffen werden kann und der Betrag zu zahlen iſt. In der Zwiſchen⸗ zeit wurde der Betrag bis auſ ca 1500 Mark der Ge⸗ meinde an Reichsſteueranteilen zurückbehalten. Der Ge⸗ meinderat nimmt hiervon Kenntnis und iſt mit der Schluß ⸗ zahlung einverſtanden. Allerdings ſoll darauf beſtanden werden, daß der Staat zwet Wachtmeiſter, wie das fril⸗ her bei den 2 Gendarmen war, ganz bezahlt und für die Gemeinde jetzt noch 17 a 1200 Mark pro Jahr zu zahlen blieben. Punkt 4. Antrag der Auguſte Zehner Wtw. um Einbür⸗ gerung im Volksſtaat Heſſen, wurde gegen 5 Stimmen abgelehnt. Punkt 5. Antrag der Operetten- und Theatergeſellſchaft hier um Erlaß der Luſtbarkeitsſteuer, wurde, da die Sache als gewerbsmäßig zu bezeichnen iſt, abgelehnt. Ein ähnlicher An⸗ trag des Reichsbundes wurde, da Wohltätigkeit eine Rolle ſpielt, genehmigt. 8 Punkt 6. Wohnungsſache Johann Wamſer, Kinobeſitzer ſowie Gertrude Haas hier. Die Angelegenheit Gertrude Haas hat ſich in der Zwiſchenzeit ſelbſt erledigt. Die Wohnungsſache Wamſer wurde genehmigt. 5 a Punkt 7. Ortsſatzung über die Abgabe von Gas und elektr. Energie. Dieſe Ortsſatzung wurde ohne Diskuſſion ge⸗ nehmigt. Dieſelbe wird zur Einſicht der Intereſſenten bei der Bürgermeiſterei offengelegt. Punkt 8. Enteignung von Straßengelände der P. Ehatt 1. Erben; hier Beſtellung eines Anwaltes. Die Enteignung iſt ausgeſprochen. z Ueber die Preisfeſtſetzung wird geklagt. Ter⸗ min am 23. Jan. 1929. Unverbindlicher Streitwert 2248,50 Mk. Die Angelegenheit wird dem Rechtsanwalt Dr. Hofmann; Darmſtadt übertragen. Punkt 9. Verkauf der Moenania. Der Gemeinderat nimmt von den Verkaufsverhandlungen, die vor dem Abſchluß ſtehen, Kenntnis und beſchließt an dem abgeſchloſſenen Kauf⸗Vertrag mit Martin Burnus und Rechtsnachfolger feſtzu⸗ halten. Hiernach dürfen nur Viernheimer Arbeiter beſchäftigt werden und muß das übrige Gelände zum Verkaufspreis von 10 pro qm an die Gemeinde zurückverkauft werden. Punkt 10. Waldmarkierung. Von einer Anregung über Waldmarkierung, zwecks beſſerer Orientierung wird Kenntnis genommen u. ſollen die notwendigen Schritte eingeleitet werden. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Sport und Spiel. Sp.⸗Vgg. 09 1.— M. F. C. 1913 M'heim 1. 7:1 5 2.— 7 7„ 2. 90 0 3.— 7 55 35 89 Der letzte Sonntag brachte der Sportvereinigung wiederum dret haushohe Siege. Diesmal war es der Mannheimer Neuling M. F. C. 1913 der jetzt daran glauben mußte und die zurzeit beſtehende Hochform der Viernheimer anzuerkennen gezwungen war. Bet ſchnee⸗ bedecktem Platze haben die Gäſte den Anſtoß, dle Ein ⸗ heimiſchen übernehmen jedoch gleich das Kommando. Trotz ungeheuer vieler Chancen fallen bis zur Halbzeit nur 7 Tore. Nach dem Wechſel wird die Sache etwas beſſer und 5 weitere Tore, ſowie ein Gegentor(11 m) bringen das 7:1 zuſtande, das viel höher noch ausfallen hätte können. Viernheim pflegte troz dem hohen Schnee ein viel zu flaches, engmaſchiges Spiel, das bei einem ſtär⸗ keren Gegner vielleicht hätte zum Verhängnis werden können. Die 2. Mannſchaft ſiegte hoch mit 9:0, nachdem es bet Halbzeit noch 0:0 ſtand. Dies ſtolze dritte, die „Elſerne Elf“ brachte das Unglaublichſte fertig. 18 Tore zu ſchießen iſt ja allerhand und war noch nicht da. Wie wird es nun am Sonntag. Friedrichsfeld komm nach Viernheim. Wieder iſt es eine gewiſſe Vorentſcheidung um die Meiſterſchaft und das Sptel wird wohl eines der härteſten werden. 3 Bereine liegen nach Verluſtpunkten gerechnet, an 1. Stelle. Viernheim, Friedrichsfeld und Phönix! Wer wird es ſchaffen? Wenn die Finheimtſchen aufpaßen und die Nerven nicht verlieren ſollte es gelingen Hoffen wir das beſte! Phönix empfängt Weinheim, 07 fene geht nach Feudenhetim und Rheinau empfängt ertal. Wochenplan der Sportvereinizung„Amleilla“ 09, Viernheim Donnerstag Abend halb 9 Uhr: Hallentratning, ebenſo Spielausſchußſitzung im Lokal., Freitag abend Spielerzuſammenkunft Sonntag, den 23 Dez. 1928, Verbandsſplele gegen„Ger⸗ manta“ Friedrichsfeld, Entſcheldungsvolles Treffen, Privatmannſchaft auf dem V. f. N.⸗Platze. Beginn 11 Uhr. Abfahrt 10,16 O. E. G. 1 Die Sportleitung. 7 40