r W 77700 4 Verein hRatholiſch. Kaufleute u. Beamten Viernheim Tamm ggg Wir gestatten uns hiermit, unsere vit. Mitglieder nebst ihren Familienangehörigen, sowie Freunde u. Gönner unseres Vereins zu der am 2. Weihnachtstag(26. Dez.), abends 8 Uhr im Saale des Gasthauses „Zur Vorstadt“ stattfindenden Weihnachts- Feier 2 ergebenst einzuladen. 0 0 e= PROGRAMM: Weihnachtsouvertüre. Begrüßung. Prolog. Ansprache des Geistl. Beirates. Gemeinschaftl. Lied Nr. I. Wie Franzl und Trautl zum Christkind kommen. Weihnachtsspiel mit Reigen. Gemeinschaftl. Lied Nr. 2. Der Christbaum. Weihnachtsgedicht. Schäl vor Gericht. Schwank. Gemütliches Beisammensein unter Mit— wirkung der Musikkapelle. Der Vorstand. N D 4 D. N SD Y NN — Zur Beachtung! Pünktl. um 8 Uhr nimmt die Weihnachtsfeier ihren Anfang. Der Saal ist gut geheizt u. für angenehmen Aufenthalt Sorge getragen. ee e S 2 N 8 Du 25 N— 2 S e een 215 1 9 1 1 2 [Geſang⸗Verein, Liederkranz“ 2. Weihnachtsfeiertag nachmittags 1 Uhr J Singſtunde im Lokal.— enge Abend halb s Uhr Durchprobe ſämtlicher Chöre und Lieder mit Grcheſter im Lokal.— Freitag Abend halb 6 Uhr letzte Geſamtprobe im„Freiſchutz“. Ich bitte alles, pünktlich zu erſcheinen. Der Dirigent. NB. Nicht vergeſſen am 2. Weihnachts feiertag beim Reichs bnnd zu erſcheinen. Fur don Gabenusch e finden Sie große Auswahl in gutgepflegten Flaſchenweine Flaſche von 1.30 an mit Glas Feinſte Liköre Uunſeren geſchätzten Leſerinnen u. Leſer geſundes und frohes Weihnachtsfeſt! Druck und Verlag Viernheimer Anzeiger e en, A ̃ ˙ ̃. 7 Ü—᷑!—— 2 8 0 82 8 2 8 e e e 5,. e Flaſche von 1.— an Prima Qualitäten Kaffee / Pfd. von 65 Pfg. an in ſchönen Geſchenkdüten. al der Kriegsbeschädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Kriegs- add aa add add An ed Reichsbund hinterbſiebenen, Ortsgruppe Viernheim Weihnachtsſchokolade in Geſchenkpackungen, 3 Tafeln 1 Mark. Cigarren, Cigaretten Feinſeife. Billigſte Preiſe! Alois Walter Suchen Sie Weihn cht geſchenke in Uhren. Gold⸗ u. Silberwaren ſo ſinden Sie das Gewünſchie ſicher bet A. Specht Uhrmacherme ſter Reuhausſtr. 68 Aach agen adh adden Aadddghd addadhn agdno add Kada aaa ade findet im„Freischützsaale“ unsere Weihnachts⸗Feier mit der Theateraufführung„Menſchenhaß u. Menſchenliebe“ Eintritt für Nichtmitglieder 50 Pfg. Kassenöffnung 7 Uhr. uu u un y ep up ul uu up up G5 Am 1. Weihnachtsfeiertage, abends pünktlich 8 Uhr statt.— Kapelle Hanf-Blanka Zu dieser Feier laden wir alle Mitglieder herzlich ein. Der Vorſtand. A ldd Möfgg: dh cg cle Uhr- U hg Me Lokale Nachrichten * Reichsbund der Kriegsbeſchädigteu. Am 1. Weihnachtsfeiertage hält die Ortsgruppe im Freiſchützſaale ſeine diesjährige Weihnachtsfeier ab. Die muſikaliſche Leitung hat die Kapelle Hanf-Blank übernommen. Zur Ausführung gelangt das Weihnachtsſchauſpiel in 4 Akten„Menſchenhaß und Menſchenliebe“ ein ergreifendes Weihnachtsſtück, das durch ſei— ne ſchlichte und lebenswahre Handlung jedes Herz rührt und in echte Weihnachtsſtimmung verſetzt. Der Anfang iſt pünktlich auf abends 8 Uhr feſtgeſetzt. Kaſſeneröffzung auf 7 Uhr.(Siehe Inſerat.) Geſanguerein Käugerbund. Laut Juſerat lädt der Verein zu ſeinem am 2. Weihnachtsfeiertage ſtattfindenden Konzert ein. Auf dem Programm finden wir das 4aktige Drama „Auf Leben und Tod“, heitere Einakter, ſowie vor allem be— achtenswerte Mäunerchöre. Wir wollen unſeren Beſuchern nicht mehr verſprechen, als uns zu bieten in unſeren Kräften ſteht— Doch dürften die gutgewählten Männerchöre, für deren beſten Vortrag der Dirigent bürgt, ſowie die wirkungsvollen theatra— liſchen Darbietungen jedem BBeſucher einen genußreichen Abend ſichern. Tilmſchau. Dem Zentral Theater iſt es gelungen ſeinen Beſuchern ein Prachtprogramm über Weihnachten zu zeigen, das dem Unternehmen alle Ehre macht. 1. zeigt man aus der Ufa— Sonderklaſſe„Caſanova“. Ein Rieſenfilm in 11 Akten. Ein Ufa⸗Spitzenfilmwerk das an Schönheit und Handlung alles bisher gebotene übertrifft. Schreibt doch der„Berliner Lokal Anzeiger“: Das beſte aller europäiſchen Erzeugniſſe aller Zeiten der künſtleriſch vollendeſte Weltfilm, wirklich ein Meiſterwerk. Ein Ausſtattungsfilm, der an Prachtfülle und Schönheit ſeines— gleichen ſucht. Dieſes Filmwerk wird über Weihnachten zum Tagesgeſpräch von Viernheim werden und das Zentral-Theater wird über die beiden Feiertagen ſeine Beſucher kaum faſſen können. Das Gebotene geht über den gewöhnlichen Rahmen bei weitem hinaus und für jeden Beſucher wird es eine Über raſchung ſein. Das 2. Filmwerk heißt„Grazielle“. Ein ſpan. Großfilm mit wunderbaren Landſchaften abentenerlicher und ſpan⸗ nender Handlung. Eine Liebesgeſchichte von ſeltener Schönheit in 6 feſſelnden Akten. Wollen See einen ſchönen Feiertagabend erleben, ſo ſei Ihnen ein Beſuch des Zentral-Theaters empfoh— len. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen am Platze bietet das Unternehmen. Erſte und ſchönſte Vergnügungsſtätte Viernheims. Sport und Spiel. Kreis Unterbaden Eine wichtige Vorentſcheidung in der Meiſterſchaft iſt geſtern gefallen. bett dem ſenſatlonellen Na 60 nahm„Amicitia“ Viernheim an Friedriche feld für die knappe Nlederlage im Vorſpiel Revanche. Damit dürfte Friedrichefeld wohlals Meiſterſchaftsan wäß ter ausgeſchieden ſein. Im Rennen bletben noch„Phönix“ Mannhelm der geſtern mit einem 4:1. Sieg über Weinheim die Führung . 0 5 bach He das 2 Spiele weniger getragen hat, aber nach Verluſtpunkten mit„Phönix“ leich ſteht. Das Rückſpiel der belden Rwalen auf 355 hoͤnſxplatz wird wohl die Meiſterſ chaftsentſcheſdung bringen. heinau ſpielte gegen Käfertal unentſchſeden und über⸗ ate badurch Weinheim in der⸗ Tabelle. Einen noch rößeren Sprung vom Vorletzten auf den 5 Platz machte bene dank ſeinem knappen aber wertvollen Sie von 120 über 07 i f 73 Tabellenſtand der Ante badener Kreisliga: Vereine Sp.. un. verl. Phönix Mannheim 13 1723 1 Amtettia Viernheim 11 Germ. Friedrichsfeld 12 Sp. Club Käfertal 12 Alemania Rheinau 13 VfTugt. Feudenheim 13 F 6. 09 Weinheim 11 Spog. 07 Mannheim 13 22:39 FG. 13 Mannheim 142 4 20.53 Reſultate der Kreisliga(Kreis Anter baden) Alemannia Rheinau— Spſ Cl. Käfertal 232 Phönix Mannheim— 09 Weinheim Amlettla Bternheim— Germania Friedrichsfeld V. f. Tu. R Feudenheim— Sp.⸗Vgg. 07 Mannheim Reſultate der Bezirksliga(Gruppe Rhein) Sp.. Waldhof— F Cl. 08 Mannheim 7 V. f. L. Neckarau— Sp Vergg. Sandhofen 5: Phönix Ludwigshafen— Plalz Ludwigs hafen 4: * DAg.-Handball Viernheim 1.— Lampertheim 1. 2:1 Am geſtrigen Sonntag trug unſere 1. Handball⸗ ma enſchaft ihr vorletztes Verbande ſpiel gegen den Kreis- meiſter Lampertheim aus. Sie ſchlug ihren Gegner nach hartem Kampf mit 2:1 aus dem Felde.— Kommenden Sonntgg letztes Verbandsſpiel gegen Gernsheim. , 1. Tore 34:13 42.7 41:22 33.21 22.37 16 39 34.33 de 22A 4:1 6:0 1:0 Handball des Turnerbundes. Turnerbund Viernheim 1.— D T. Schriesheim 1. 2:3 Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Den Ladenſchluß an Werktagen. Wir ſehen uns veranlaßt die hieſigen Gewerbetreibenden auf die unten folgende Polizeiverordnung hinzuweiſen und emp— fehlen die ſtrikte Befolgung dieſer Beſtimmungen bei Meidung von Strafanzeigen. Wir machen auch beſonders darauf auf— merkſam, daß auch die Flaſchenbierhändler dieſen Beſtimmungen unterworfen ſind, auch wenn ſie offiziell keinen offenen Laden haben Betr.: Wie oben. Nach 8 9 des Reichsgeſetzes betr. Verordnung über Re- gelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18. März 1919 müſſen von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens offenen Ver⸗ kaufsſtellen mit Ausnahme von Apotheken für den geſchäſtlichen Verkehr geſchloſſen ſein, auch wenn weder Lehrlinge noch Ange— ſtellten beſchäftigt ſind. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Die Ausübung des Friſeurgewerbes iſt bis 8 Uhr bezw. bis 9 Uhr abends geſtattet unter der Bedingung, daß ein Waren⸗ verkauf nach der des allgemeinen Ladenſchlußes unterbleibt und durch ſichtbare Vorkehrungen(Verhängen der Waren mit Tuch und Aushängen eines Schildes betr. Verbot der Abgabe von Waren nach 7 Uhr) der Verkauf von Waren ausgeſchloſſen wer⸗ den. Außerdem müſſen die Beſtimmungen der Geſellen und Lehrlingsbeſchäftigung hierbei beachtet werden. f Viernheim, den 21. Dezember 1928. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim Ludwig. Gottesdienſt⸗Groͤnung Hochheiliges Weihnachtsfest: 5 Uhr Chriſtmeite mit Predigt und anſchließend hl. Meſſe Die heilige Kommunion wird nach der Predigt und in der hl Meſſe ausgeteilt. 7 Uhr Gottesdienſt bei den Engl. Fräulein und bei den Barmherzigen Schweſtern. 5 8 Uhr hl. Meſſe in der neuen Kirche. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe in der alten Kirche. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Ugr Veſper, nach derſelben Erteilung der Gene⸗ ralabſolutlon für die Mitglieder des 3. Ordens. Von 3 bits gegen 5 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Teſt des heiligen Stephanus. Die Gottes dienſt Ordnung wie an Sonntagen. 8 Uhr General Kommunton für die Jubilare und Jubtlarinnen des Jahrgangs 1878/79. In der neuen Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½8 Uhr beſt. Amt für A. M. Ringhof geb. Pfenning, Mutter Anng Marg. geb. Hoock, Juliana geb. Winkler und Angehörige. 8 Uhr beſt. E., A. für Nikolaus Schmitt, Ehefrau Kath. geb. Pfenning, Söhne Georg und Peter, bei⸗ derſeitige Eltern und Angehörige. Freitag: ½8 Uhr 1. S.A. für Anton Riehl. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Phil. Knapp, Ehefrau A. Maria geb. Faltermann, Enkel Georg und Jakob Knapp, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige, Samstag: ½8 Uhr beſt. Amt für die Verſtorbenen des Jahrgangs 1878/79. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna Maria Lammer geb. Mandel, Eltern Schwiegereltern, beide Söhne: Karl und Johannes, Schwiegerſohn Georg Mandel und Schwiegertochter Anna M. Lammer geb. Frank. Am Montag iſt bet den Engliſchen Fräulein, am Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr eine hl Meſſe. An beiden Weihnachtstagen iſt Collekte für den Mainzer Dom. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde. Dienstag, den 25. Dezember. J. Weihnachtsfetertag Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Kollekte für die Heiden⸗ miſſton. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Mittwoch, den 26. Dezember. 2. Weihnachts fetertag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte f. d. Heidenmiſſton Abends 8 Uhr: Jugendverein. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 213 Stück a Verkauft: 155 Stück Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 12— 18 Läufer das Stück von 27— 50 Mark. ö * HGeute 2 Blätter. eee eee eee Statt Karten —— Als Verlobte grüßen: Roſa Kadlez Hermann Hofmann Viernheim, Weihnachten 1928. b weihnachts⸗ Feier mit Ball geſtatten wir uns, unſere werten Mitglieder, Freunde u. Gön⸗ ner nebſt Angehörigen freundlichſt einzuladen. Der Vorſtand. 5 1, e e, e e a e FCC 85 % οπ/·‚οποYο/öaeeennne, eee eee e Sänger⸗Einheit e D O— 0 2 Einladung! 5 Wir beehren uns, unsere werten Mitglieder nebst deren Angehörigen, zu unserem am Neu- jahrstage im grolen Freiſchützsaal stattfin- erpaumpssbedo höflichst einzuladen. Micht mitglieder haben keinen Zutritt! Das Stuhlumlegen wolle unterbleiben! Eintritt: frei Anfang: 8 Uhr Der Vorſtand. A h /h fh fh n fh fh fx h fh NN NN N W Dperellen-Tueater Hiernheim 1929 Das große Ereignis aus dem jetzigen Leben! Am 1. Weihnachtsfeiertage, abends 8 Uhr findet im Sudle zum Kaiserhof die Eyst- Aufführung Ah Ji did leu Tur Welnnachtstreu Weihnachitsdrama in 3 Akten Personen: Bergmann, Fabrikbesitzer Anna Maria, seine Tochter Oswald Hammer, Ingenieur Orsula, beider Kind(Gjährig) Baron Feldhaus, ein Lebemann Kiesewetter, Bürodiener bei Bergmann Berta, seine Frau Johann, Diener bei Bergmann Buchholz, Haus wirt. Ort der Handlung: Der 1. Akt spielt in Bergmanns Villa, der 2. Akt in Oswalds Wohnung, der 3. Akt in einer Dachstube. Zeit: Gegenwart. ö Zwischen dem 1. und 2, Alt liegt ein Zeitraum von 6 Jahren; zwischen dem 2, und 3. Akt 1 Jahr. n Eintrittspreis: Eine Mark. Narlenvorverkaul- handlung Hofmann und im Lokal zum Kaiserhof. ggamamndageengmaam. Au 1 U 0 ach 1 f Aachen Friseur Haas, Bismarckstraße, Buch-— Kasseneröffaung 7 Uhr= Anfang 6 uhr Kapelle Gärtner-Seibert. Die Bühnenausstattung im 1. u. 2 Alt wurde in liebenswürd. Weise von der Pa. Möbelhaus Carl Hoek, Viernheim, Wein- heimer und Rathausstraße gestellt. Wir laden die verehrl. hiesige Einwohnerschaft freundl. ein und bitten um ihren werten Bésuch. Die Spielleitung 1 Theater- Gesellscha Privat- Handelsschule Vinz. Stock Mannneim 1 M 4, 10 eg 1800 Am 7. Januar beginnen geschlossen durchgeführte Handels- Hurse für Damen und Herren N e 7 e eee Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen Maria Helbig 8 Georg Michael Kalt Viernheim, Weihnachten 1928. e e e Iag- und Abendkurse Osterkurse: 6. April Man verlange Prospekte Zum deulschen Katser, Am 2. W ihnachtsſeiertog I ölfentlichhe anl. Tau 5 —— Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen Gretchen Jäger Georg Kühlwein Viernheim, Weihnachten 1928. Anlerhanun9 wozu höflichſt einladet Der Wirt Kavelle Harl Lamberih Gärtner Seibert l Prima andwrazt Eilormbriheus And Techenkols am Lager efülnand Lamberti Kohlenhandlung Waſſerſtraße Waſſerſtraße l Dpangen. Mapdapmen, Bananen ö Die Mitglieder werden gebet., die Mannſchaften insbeſonders die 1. zahlreich zu begleiten. Trauben, Zitronen, Maronen, Datteln, Feigen, Nüſſe, Haſſelnuſſe, Aepfel, Kokosnüſſe, Oelnüſſe Weidkraul, fiolkraul. Gelperunen Zwiebel, Kartoffel weiwein, fioltwein. Malaga Magenbitter, Arrak, Rum, Litöre. Kirſchwaſſer, Zwetſchenwaſſer, Weinbrand, Lebensmitteinaus Peter Noschauer Zum fehstock von 6—7 Mk. zu verkaufen Val. Winkenbach, Weinheimerſtraße Nußkohlen Briketts Zeche nkoks ſtets auf Liger Peler Noschauer, Zum Rabslock D. L* K. — Sportplatz Am 2. Weihnachtstag finden folgende Verbands⸗ ſpiele ſtatt: ürſtadt 1. gegen 5 he 1. Lorſch 2. gegen Viernheim 2. Abſahrt wie bereits bekanntgegeben. Die Sportleitung. ..—— Veihnachlsgabe des Central Theaters. Ein Prachtprogramm von Qualität Ein Prunk- und Spitzenfilm der Filmkunst. „ Augn, (siukin in Fu 0ä Dieses Filmwerk ist das Schönste und Beste, was man bisher gesehen hat. An Kunst, Ausstattung, Pracht und Glanz steht dasselbe an allererster Stelle. Der grösste Reichtum und die größte Liebesgeschichte der Welt in prächtigen Akten. Das Central- Theater wird seinen Besuchern über Weihnachten das Beste bieten, was je in Viernheim an Kunst und Schönheit geboten wurde. Ein Besuch ist für Jeden eine Weihnachtsgabe. Als 2 Teil des Programms kommt: Ein spanischer Großgßfilm von Klasse. Eine abenteuerliche u. ergreifende Liebesge- schichte zu Wasser u. zu Land in 6 wunder- baren Akten.— Die schönsten Landschaf- ten der Welt sowie die spannende Hand- lung fesseln den Be- sucher von Anfang bis Ende.— Anfang: An beiden Feiertagen ab 7 Uhr. Ab 9 Uhr ist nochmals das ganze Programm zu sehen. genung Kinder. An beiden Fiertagen Grosse Kinder- Vorstellung. 1. Rin- tin- tin. 2. Graziella. 3 schöne Lustspiele. Allen meinen werten Besuchern Fröhliche Weihnachten in neueſter Jorm Roederherde LI. G 4 Messelöfen d cee Waschmaschinen von 15 Mk. an f Brikettkaſten, ſchöne Dekors, äußerſt günſtig. Ofenſchirme, Kohlenfüller und Chriſtbaumſtänder zu äußerſt billigen Preiſen, empfiehlt Mikol, Wunderle, Alicenſtraße 10 195 3 9 8 wir ein frohes Weihnachtsfest Wir Gebe von jetzt ab bis Weih⸗ 5 nachtuachten auf alle Artikel LA Für Herren⸗Geſchenke empfehle be⸗ ſonders mein gut ſortiertes Lager in Cigarren, Cigaretten, Rauch⸗ 00 und Kautabake. Beim Einkauf von 5 Paketen Rauch— tabak erhalten Sie 1 Paket gratis. cho erden Mitglied des Deutschen Arbeitersängerbundes ſſaſaaaaaaapapgenggaggagcggpacaggggag agg Unseren werten Mitgliedern, Freunden und Gönnern wünschen die herzlichsten Glückwünsche. itten, uns im kommenden Jahre ebenso aktiv zu unter- stützen, wis flies im vergangenen Jahre der Fall war. Am 2. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr (Eintritt für jedermann) Großes historisches Schauspiel in 4 Akten von E. v. Wildenbruch u. zum bevorstehenden Jahreswechsel Der VMorsta ndl. pee e lle e Cnlorodontpackungen 5 Als passende 1 1 17 Walmnachis-Gaschenle wie: 3.50 Seifen in Cartons wie Dralle, Elida, Mouson, 4711, Khasana etc. von 85 Pfg. bis 10.00 Mk. Parſüms div. Mark. v. 604.50 Cognac, Liköre und Weine Malaga 2.75 2.40 1. 75 dto. offen o. Glas/ Ltr. 1.30 Cigarren, Cigaretten u. Tabake Schokoladen und Pralinen für die Deka- Stoffmalerei compl. Farbküsten 7.75 6.25 4.75 empfiehlt in großer Auswahl die f Flora- Drogerie Emil Richter. Saftladen zum grünen Laub. Am 2. Weihnachtsfeiertag, nach⸗ mittags und abends 5 gutbeſetze Tanzunſtb. Es ladet freundl. ein Die Muſik. Der Wirt. Walnnacntsgesen ent empfehle ich Dieses Stück wurde an allen größeren Bühnen aufgeführt 30 Mitwirkende Aantarschünwaran ſowie ſämtliche Schuhwaren in den! verſchiedenſten Ausführungen und Preislagen. Schuhhaus Plenning Seegartenſtraße 10. Besucher voll befriedigen wird. Mitglieder und Ang . J 2 * * g * * 1 E, eee d. 9 78 e. 8 e e e e 1065— 0 0 Auch der weiteſte Weg lohnt ſich Ihre Wolpnachls- Finkauſe bei mir zu decken. Ste finden praͤktiſche unb nützliche deschenne in großer Auswahl zu billigen J Preiſen. Nobert Seiert Manufaktur und Modewaren Wäſche und Ausſteuer Konfektion e e e eee e 1 Ul e e n e ee e e, Eine äubherst spannende Handlung, die durch wirkungsvolle Kostümierung und Dekoration, sowie durch hochdramatische Szenen und gute Darstellung den Karten zu Mk I. 10 im Vorverkauf erhältlich bei: Matthias Mandel, Fried- richstr. 10, Miche! Müller, Neuhäuserstr. 10, Karl Schalk, Lampertheimerstr. 10, Adam Dieter, Hansstr. S und im Lokal zum Karpfen. ehörige haben zur Weihnachtsfeier am 1. Feiertag gegen ein Eintrittsgeld von 609 Autritt. Der Vorstand. f g f ö g 0 0 f g 5 amm 2. Welnnaenisteserlag groller 1 Tanz im Gasthaus zum Läwen. Wozu freunblichſt einladet Friedrich Numpf. Georg Mirchner. Leerer 8 Losang- ere s N 0 5 0 evtl. mit Laden. Mitglied des Heſſiſchen u. Deutſchen Sängerbundes S Dees „ Am 2. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr 78 S 70 N 6 NN N. e e ee A i W. 9 3 25 IJ . NN N zum Aufſtellen von N. Maſchinen geſucht Offerten werden un! ter F. W. 100 an den Verlag ds. Bl. erbeten. Gewandte finden gute Ver- dienſtmöglichkeit 8 Näheres 0 i ſchuhbeſohlaufalt „Ahenanta“ m Lokal zum Schützenhof hält der Verein im„Engelſaale“ ſein diesjähriges d Peſhuagtskunzert mit anſchließendem Ball erwartet 1 Geſangverein„Flora“ Am 2. Weihnachtsfetertag vorm. 1/10 Uhr Singſtunde Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen Der Dirigent. Wir laden hierzu unſere werten Ehrenmit⸗ glieder, paſſiven Mitglieder nebſt Angehörigen, ſo⸗ wie Freunde und Gönner des Vereins herzlichſt ein. Eintritt für Nichtmitglieder 50. Anfang punkt 8 Uhr. Kaſſenöffnung 7 Uhr. Der Vorstand. fladl-Ronn- U. Tourenklub Slaubwolae Am Mlttwoch, den 26.(3. Weihnachts ⸗ feiertag) findet nachmittags um 1 Uhr Saalprobe ſtatt im Vereins Lokal zum grünen Laub. 85 dieſer Prode müſſen alle Theater⸗ pleler, pünktlich und reſtlos erſcheinen Der Spielleiter. S008 88080 9 0 ſausport„Cermania“ . ::...—————ß ß. ͤ—K————— —..ññß;ßx7˙ ᷑ſ—¾—:..—.———— Am 2. Weihnachts feiertag, abends halb 9 Uhr „ 5 5 8 8 5 5 5 1 Weihnachtsfeier verbunden mit Monzert und Ball wozu wir unſere Mitglieder mit Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner freundlich ſt einladen. a. Der Vorstand. Weihnachts ⸗ Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ Weihnachten in uns. Weihnachten, das Friedensfeſt der Welt. Das iſt der Sinn und Inhalt der Worte der Engel, die ſich an die Menſchen aller Völker und Zeiten richten. Noch heute find ſie lebendig und dringen an unſer Ohr und unſer Herz. Aber wie weit ſind wir von dieſem Ziele entfernt! Auch heute noch, da die Friedensſehnſucht ins Gewaltige geſtiegen iſt. Rachſucht und Herrſchſucht regieren in erhöhtem Maße als früher, und mehr als ſonſt leidet die Menſchheit unter dieſen Geißeln. und dennoch iſt Weihnachten, dennoch iſt die Botſchaft von Chriſti Geburt eine ewige Wahrheit, die auch daun ihren erhabenen Wert nicht verliert, wenn die Wogen des Chaos über die Erde rollen und alles zu vernichten drohen, oder wenn Unfriedfertige geſchäftig am Werke ſind, um neue Kataſtrophen vorzubereiten. Denn der Weihnachtsgedanke, ſo ſehr er ſich auch an die Allgemeinheit der Völker wendet, er gilt in be⸗ ſonderer Weiſe dem einzelnen Menſchen. Er allein hat die Macht und Kraft, für ſich und ſeine Umgebung dem Frieden zum Siege zu verhelfen. Raſtlos iſt unſere Zeit. Jeder Tag bringt ein Neues, etwas, das eine Umwälzung hervorbringen will. Das Heute verdrängt das Geſtern, und ſchon richten ſich die Gedanken auf das Morgen, das weitere Wandlungen bringen ſoll. der Strom der Gegenwart fließt nicht mehr, er ſtürzt in wilden Sprüngen vorwärts und alles geſchieht mit einer Gewalt, die unwider⸗ ſtehlich iſt. Hemmungslos geht es über den einzelnen Menſchen hinweg. Was ihm heute vertraut zu werden beginnt, iſt morgen ſchon veraltet. Manch einer ver— liert den rechten Maßſtab und das geſunde Urteil. Kann es da Wunder nehmen, daß auch in religiöſer Hinſicht ſich eine tief ſchürfende Bewegung vollzieht? Wie anders wäre das Entſtehen zahlreicher Sekten und anderer myſtiſcher Bewegungen zu verſtehen. Auch auf dem Gebiete des Glaubens ſuchen viele das Neue. Aber Religion iſt nichts, was an die äußeren Erſcheinungen gebunden iſt. An ewigen Wahrheiten vermag kein politiſcher, kein kultureller und kein techniſcher oder wiſſenſchaftlicher Umſturz zu rütteln. Gleich Säulen ſtehen ſie im Wandel der Zeiten und ragen hoch in die Fernen des Himmels. Nur die Wünſche und An⸗ ſprüche des Menſchen an das Leben haben ſich geändert. Wie ein Rauſch erfaßte ſie die ſchnellbeſchwingte Zeit, und im Wirbel der Stunden finden ſie nicht die Ruhe, um im eigenen Herzen Einkehr zu halten. Um die Stimmen des vergeſſenen Gottes im Innern zu übertönen, ſtürzen ſie ſich nach außen. Betätigungs⸗ ſucht, das Verlangen nach Geltung, der Wunſch, wenig⸗ ſtens einmal im Ruhm eines flüchtigen Tages aufzu⸗ glänzen, was ſind ſie anders als eine Flucht vor der inneren Leere? Weihnachtsabend, Nacht des Herrn. Kindheits— erinnerungen ſteigen vor der Seele auf. Ueber das Land breitet ſich eine ungeheure winterliche Stille. Ruhig und klar ſcheint das Licht der Sterne vom blauen Himmelszelt. Am Chriſtbaum, dem Zeichen des Lebens, brennen die Kerzen, und fromme Lieder klingen durch die Luft. Glocken miſchen ſich darein und ver⸗ künden mit erzenen Stimmen die Geburt Chriſti. Iſt es nicht, als ſtänden wir vor einer Pforte, hinter der ſich unſerer Seele Seligkeit verbirgt? Wie gerne möchten wir ſie ſich öffnen ſehen und hineinſchreiten, um vor der armen Krippe unſer Knie zu beugen, wo der Hei⸗ land mit ſeinem Glorienſcheine als ſchwaches Kindlein ruht. Kinderglaube und Jugendglück, wie liegen ſie ſern und weit in der Vergangenheit! Die kindliche Einfalt hat der Staub der Lebensſtraßen er⸗ ſtickt. Verſchloſſen iſt das Tor zur Weihnachtsfreude, denn nur die kindlich reine Seele kennt das Zauber⸗ wort, das ſie erſchließt. Doch, kann es eine Zeit geben, die die Menſchen ſo arm macht, daß ſie die Myſterien ihres Glaubens nicht mehr erleben können? Ruht nicht in der Tiefe eines jeden Herzens ein Funke, der nur darauf wartet, angefacht zu werden, um in heller Flamme zu er⸗ ſtrahlen? Dunkle Stunden gibt es in jedem Menſchenleben einmal. Dieſe aber iſt die erſchütterndſte, in der man ſich ganz einſam einem übergewaltigen Schickſal gegenüberſieht. Wie ſchrumpfen dann die Er⸗ folge und Ehren, die man einheimſte, in ein Nichts zuſammen! Wie hohl werden die Vergnügungen und Zerſtreuungen, durch die man ſich ſelbſt zu entfliehen verſuchte! Unerbittlich tönt aus dieſer düſtern Stunde die Frage entgegen: Was biſt du? Vergangenheit und Zukunft werden zu unendlichen Straßen, die ſich im Raum verlieren und nur der ſchickſalsſchwere Augen⸗ blick iſt lebendig und drängt zur Entſcheidung. Da wird der verachtete kleine göttliche Funke im Herzen lebendig und aus banger Bruſt entringt ſich der Ruf zu Gott. Aus Erkennen wächſt Demut vor der Größe und Majeſtät des Lenkers aller Geſchicke. Klein iſt des Menſchen Leben in des Schöpfers Hand, doch ſeine Güte ſpendet Segen und Frieden auch in das ärmſte Herz. eee( ddſdddã d AAA Pilice eilge Hacht/ auf Engels chwingen Schwebfſt du nieder quuf die elt Durch den Flockenwirbel Hingen Weihnachtsglocben übers Pelb Mergęnglanz ſtrahlt nah und ferne Durch das ſchneevermehte Land, Und der Herrgott hat der Gterne Gchönſten Chriſthaum annebrannt n dem ruheloſen Streben. Uunſrer geit will lęis und lind uns ein ſſüßes Lied umſchweben. Von Mar id und dem Mind Könige und Hirten nien. In des Binder holdem Bann. In dem Stall, und Weiſe Ziehen. Hus dem Mornenlanòd heran on dem VMind will unde bingen. berm Stall ęin heller Stern lund die Engelschörg ſingen. Jubelnd pon dem ug Des Herrn, Künden jciuuchsend, daß hienieden, So ſie ihren Gchůöpfęr ꝑhrt- ohlgefrillen und Goltesfrieden Hller Meęnſehhęit wider ftihrt Heuss Hacht, gieß ſolchen Segen ſhich Unſte ern quis, Lomm cuuf ſchnęeenermahten egen fluch in unſgy Dunkles ¹¹,! Sieh: nur Raſt iſt uns beſchiedęn., Drring und in unſeręr geit: Und dein heilger Gottes fpieden Iſt uns fern und ſehnſiichtsweit⸗ * Aus den Tiefen der Seele quillt ein neuer, reiner Strom des Glaubens, der innerſtes Erleben geworden iſt. Aus Nacht und Einſamkeit ward ein neuer Menſch zur Gotteskindſchaft geboren. Ihm ſagt die Weihnachtsbotſchaft mehr als dem ſchlichten Kinde, das ſich an dem äußerlichen Schein erfreut. Bewußt gereift im Kampf mit den ewigen Gewalten, öffnet ihm der Geſang der Engel in Wahrheit die Tore des Himmels. Die Worte der heiligen Nacht werden lebendig in ihm und er weiß, daß die Verheißung des Friedens ſich in ihm verwirklichen wird. Gottesfrieden! Wie ein überirdiſcher Hauch durch⸗ weht er die kalte Welt und ſenkt ſich nieder in die Herzen, die eines guten Willens ſind. Beugen wir unſer Haupt, öffnen wir unſere Seelen dem Chriſtkind, das mahnend an unſere Türe klopft. Mag Haß und Zwietracht die Welt entzweien, mag der toſende Wirbel um unſer Haus brauſen, in uns iſt Weihnacht, feierliche, gnadenvolle Weihnachtszeit. Von innigem Glück erfüllt ſchauen wir nach der Lichtquelle in Bethlehem und fühlen den Strom der Liebe und des Friedens durch unſer Herz gleiten. Die Nacht wird hell, die Nebel teilen ſich, und in wunder⸗ barem Glanz liegt die Welt und das Leben vor uns. Das düſtere Grau eines Weges ohne Ziel und Ende iſt verſchwunden, denn vor uns liegt der ſchmale und doch ſo glückſelige Pfad, der aus den Niederungen zu den Höhen emporführt Wie die Meiſen aus dem Morgenlande folgen auch wir dem geheimnisvollen Stern voll neuen Vertrauens und neuer Hoffnuna. montag, 24. Dezember 1928. Du Bethlehem im Stamme Juda Wo einſt im Stalle Chriſtus geboren wurde. Anter den Stätten des heiligen Landes nimmt Beth⸗ lehem eine beſondere Stelle ein. In dieſen Weihnachts⸗ tagen fragen wir unwillkürlich, wie es heute an dem Ge⸗ burtsort des Heilands ausſieht. In früheren Jahrhun⸗ derten hieß Bethlehem Ephratas, das 1 55 Brothaus, ein Name, der ſeine Entſtehung der großen Fruchtbarkeit des Ortes verdankt. Hoch ſteht die weiße Stadt über den kahlen Hügeln Judäas. Die Abhänge des Berges ſind bedeckt mit Weinbergen, Oelbaumhainen, grünen Aeckern und Wieſen. a Die Stadt iſt heute faſt durchweg von Chriſten bewohnt. Ihre Geſchichte iſt reich an vielen Wechſelfällen. er in den erſten chriſtlichen Jahrhunderten viele reiche Klöſter entſtanden waren, kamen die Muſelmanen und zer⸗ ſtörten die Stadt. Noch einmal wurde ſpäterhin, im Jahre 1244, die Stadt durch die Chowarismier verwüſtet. Aber immer wieder blühte ſie neu auf. Die Bevölkerung zeigt heute einen regen Induſtriefleiß, dem viele Kunſtgegen⸗ ſtände, Roſenkränze. Vaſen, Schmuckkäſten ihre Entſteung verdanken. Das Material hierzu liefert das Meer mit ſeinen Perlmuttſchalen und der Libanon mit ſeinen Zedern. Ueber der Stätte, wo einſt im Stalle Chriſtus geboren wurde, erhebt ſich heute die alte Marienkirche. eine koſtbare Baſilika, die von den mohammedaniſchen Zer⸗ ſtörern verſchont blieb. Bevor man in das Innere gelangt. muß man einen nur etwa anderthalb Meter hohen Ein⸗ gang paſſieren. Eine abſichtliche Einrichtung. um zu ver⸗ hindern, daß Mohammedaner Pferde in das Gotteshaus trieben, wie ſie es ſonſt zu tun pflegten. Die hohen Säulen und Wölbungen, die in ihrem feierlichen Ernſt einen tiefen Eindruck machen, ſtammen noch aus der Zeit Juſti⸗ nians. Am Weihnachtsfeſt des Jahres 1101 wurde hier Balduin zum König von Jeruſalem geſalbt. Ueberladener Schmuck und zahlreiche bildliche Darſtellungen zeugen von. der Inbrunſt, mit der die drei Bekenntniſſe, denen die Kirche gehört, ihrer Aufgabe, der Erhaltung dieſes Ortes, dienen. ö Unterhalb der Kirche befindet ſich eine Felſenhöhle die Geburtsgrotte Koſtbarer Marmor und weiche Tep⸗ piche ſchmücken den heiligen Raum. Tag und Nacht brennen goldene und ſilberne Lampen. In einer Niſche ſtrahlt ein ſilberner Stern auf dem Marmorgeſtein, und hier ſind die gedankenſchweren Worte eingegraben:„Hie de virgine Maria Jesus Christus natus est!“ Hier gebar die Jung⸗ frau Maria Jeſus Chriſtus! Die Schauer der Ewigkeit umſäuſeln dieſen Ort! Menſchen aller Völker und Zeiten. Könige und Knechte ſanken hier zu Boden um das Kind anzubeten. das von hier aus ſeinen Leidens- und Er⸗ löſungsweg begann. Wer einmal dieſe Stätte beſuchte, der kann ſie nie vergeſſen. Unauslöſchlich prägt er ſich in die Seele ein, und vielen iſt es, als trügen ſie in ihrem Herzen einen Hauch der Heiligkeit mit ſich fort. — Das Geſchenk. In vielen Gegenden war es früher üblich, daß Kauf⸗ leute ihren Angeſtellten am Weihnachtstage, da dieſe kom⸗ men, um ihren Glückwunſch darzubringen, ein Geſchenk übergeben. So kamen auch zu einem Manne vier junge Leute und wünſchten ihm Heil und Segen zum Feſt. „Liebe Freunde,“ ſagte der Mann,„hier ſind eure Ge— ſchenke; jeder mag wählen, ob er zwanzig Mark oder meine Bibel haben will.“ „Ich kann nicht leſen,“ ſagte der erſte,„alſo erbitte ich das Geld.“ 1 5 „Leſen kann ich zwar,“ meinte der zweite,„doch ich be⸗ finde mich in großer Not; ich gebe lieber dem Gelde den Vorzug.“ Der dritte begründete in Wunſch, das Geld zu erhalten. 1 Jetzt kam die Reihe an den vierten, einen jungen ſchmäch⸗ tigen Burſchen. Der Mann ſah ihn freundlich an und ſprach:„Willſt du auch zwanzig Mark haben?? „Lieber Herr,“ antwortete der Gefragte,„da Sie ſagen, das Buch ſei ſchön, ſo will ich es lieber nehmen als das Geld und meiner Mutter daraus vorleſen.“ Der Alte reichte ihm die Bibel hin. Der Beſchenkte öffnete ſie und fand Blättern Goldſtücke. Die andern ſchauten beſtürzt auf die Bibel und den Schenker. „Es iſt nicht meine Schuld,“ ſagte der alte Mann,„daß ihr ſchlecht gewählt habt. Ihr habt es euch ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben, daß ihr nicht gewählt habt wie dieſer hier.“ Bei dieſen Worten entglomm ein ſeltſames Leuchten den Augen des Greiſes: die Stube ward hell und ſtrahlend, als fiele gleißendes Sonnenlicht herein. Und war doch ein grauer Tag. F ähnlichen Worten ſeinen zwiſchen den Franz Lächler. Er ſchmückt den Baum! Wer? Nun, wer anders als Onkel Hempel? Das tat er ſchon ſeit Jahren in der Familie Hinzel⸗ mann, er, der als Junggeſelle auch zu Weihnachten ſonſt nicht viel zu tun hatte. Gutmütig war er und ein treuer Freund. Am das zu wiſſen, brauchte man ihm nur in die kleinen freundlichen Augen zu blicken. Das goldene Gemüt, das dahinter ſteckte, glänzte einem ordentlich entgegen— ein milder, warmer Glanz, wie man ihn heutzutage ſelten findet. Währent des Sommers war Herr Hempel immer auf Reiſen. Er var ein Naturfreund und— ſeine Mittel er⸗ laubten es ihm. Im Herbſt kehrte er zurück, von den Kin⸗ dern ſeiner Nachbarſchaft ſehnſüchtig erwartet. Denn Onkel Hempel mit leeren Taſchen war undenkbar, namentlich wenn er von der Reiſe kam. Da gab es denn allerlei kleine Aeberraſchungen. Beſonders mit der Familie Hinzelmann ſtand er auf beſtem Fuß. Er war mit Herrn Regiſtrator Hinzelmann bekannt ge⸗ worden, als die gegenſeitigen Skatneigungen ſich auf der Suche nach einem dritten Mann begegneten. Solches Band ſchließt feſt und Hempel und Hinzelmann hielt es nun ſchon an die zehn Jahre umſchlungen. Zwar„ſiezten“ ſie ſich wie vor dieſem Zeitraum, aber man konnte ſie doch Freunde nennen. Seit acht Jahren geſellte ſich zu dem Skat ein neues verbindendes Moment— Herr Hempel ſchmückte regelmäßig am Chriſttage den Weihnachtsbaum der Hinzel⸗ mannſchen Familie. 16 Der Herr Regiſtrator hatte nämlich eines Abends in der Stammkneipe geäußert, daß ihm keine Beſchäftigung ſchlechter von der Hand ginge, als dieſe. Da hatte Herr Hempel ihn ſtarr angeſehen und ſchließlich ſeine höchſte Ver⸗ wunderung ausgeſprochen. So lange er zurückdenken könne, habe ihm dieſe Beſchäftigung immer nur„Spaß gemacht“. Freilich ſei an ſeinem Junggeſellenbäumchen nie viel auf⸗ zuputzen gewefſen, aber weder das Bäumchen habe je bei ihm gefehlt, noch das„Drum und Dran“. Und nun erſt ein Familienvater! Wenn er auch aus Erfahrung über dieſen Stand nicht urteilen könne, ſo müſſe er doch ſeine unmaßgebliche Meinung dahin kundgeben, daß dieſe Vor⸗ bereitungen auf das Chriſtfeſt und vor allem das Schmücken des Tannenbaumes beinah beneidenswerte Vorzüge des⸗ ſelben ſeien. „Trotzdem haben Sie ſich bis jetzt von dieſem Stande ängſtlich ferngehalten,“ hatte der Regiſtrator mit einiger Ironie bemerkt. rn nr Herz—.“ Herr Hempel aber hatte nachdenklich erwidert:„Ach ja, wenn man den Anſchluß verpaßt hat! Und nun“— er zeigte auf den Hinterkopf—„ſteht Mondſchein im Ka⸗ lender. Jetzt iſt es Nacht mit allen Heiratsgedanken.“— Von jenem Jahr an ſchmückte Onkel Hempel den Weih⸗ nachtsbaum bei Hinzelmanns. 2 And wieder ſtand das ſchönſte aller Feſte vor der Tür. Am 23. Dezember kroch Hempel in einigen Dachſtuben her⸗ um, wo er bei Leuten, die er als verſchämte Arme kannte, den hochwillkommenen Knecht Ruprecht ſpielte. Der 24. gehörte immer ausſchließlich Hinzelmanns. Die Familie des Regiſtrators beſtand außer dem langen, hageren Familienoberhaupt und ſeiner kugelrunden gemüt⸗ lichen beſſeren Hälfte aus vier Sprößlingen— zwei Knaben und zwei Mädchen: Karl hatte es auf ſeinem wiſſenſchaft⸗ lichen Werdegang bereits bis zur Obertertia gebracht, wäh⸗ rend Max noch die Weisheit der Quarta in ſich aufnahm; von den beiden Mädchen drückte nur noch eins, die zwölf⸗ jährige Emmy, die Schulbank, wogegen das älteſte der Ge⸗ ſchwiſter, die neunzehnjährige Helene, bereits ſeit mehreren Jahren„Fräulein“ genannt wurde und der Mutter als Stütze der Hausfrau zur Seite ſtand. Hempel hatte die ganze Hinzelmannſche Nachkommen⸗ ſchaft heranwachſen ſehen und wurde von allen Kindern „Onkel“ genannt, ſogar noch von Helene, die er wiederum noch ebenſo vertraulich duzte, wie ehedem. Und Helene war es auch, die ihm am Nachmittag des 24. die Tür öffnete, nachdem er am Vormittag ſchon einmal in der feſt ver⸗ ſchloſſenen guten Stube allein beſchäftigt geweſen war. Dort ſtand der Weihnachtsbaum, und mit den Aus⸗ ſchmückungsarbeiten war Hempel in der Hauptſache bereits am Vormittag fertig geworden. An der Spitze hing der große Engel und poſaunte mit geblähten Backen. rings her⸗ um blinkten und blitzten goldene und ſilberne Sterne, Leuchtkugelketten und glitzerndes Engelshaar zogen ſich durch das Grün der Zweige. Es galt nur noch die letzte Hand anzulegen, und dabei ſollte Helene helfen. 4 „Onkel Hempel ſtieg die Leiter hinauf und das junge Mädchen mußte ihm die Schmuckſtücke emporreichen, die an dem Baum noch zu befeſtigen waren. „Nun die Näſchereien!“ befahl er nach einiger Zeit. „Die Jungens und die Emmy wollen doch aus was zum Plündern haben. Die Pfefferkuchen, bitte!—— Die ver⸗ ſchlungenen Herzen, die du da haſt, ſind wohl zu ſchwer. Aber laß ſehen! Hm— was dieſe Pfefferkuchenfabrikanten ſich alles in Poeſie leiſten!“ Er las die in Zuckerguß auf rotem Grunde prangende Widmung: „Glücklich zwei Herzen, die ſich finden, In treuer Liebe ſich verbinden.“ „Haha! Was die Kinder ſich wohl dabei denken werden? Nicht wahr, Lenchen? Aber du antworteſt ja gar nicht—.“ Er ſah erſtaunt auf Helene herab, die ſichtlich verlegen eine Leuchtkugelreihe ordnete. Das junge Mädchen hin⸗ gegen fühlte, wie es unter dieſem Blick errötete, antwortete aber trotzdem faſt ſchroff:„Ich finde den Vers ſehr ſchön!“ „Ei, ſieh doch einmal! Sehr ſchön ſagſt du?“—— Wie er ſie in dieſem Augenblick„von oben herab“ be⸗ trachtete, ſo hatte er ſie noch nie angeſehen. Er hatte auch ſie, gleich ihren Geſchwiſtern, bis zur Stunde für ein Kind gehalten; für ein etwas erwachſenes Kind zwar, aber es war doch erſt ein paar Jährchen her, daß ſie noch zur Schule ging. Nun erkannte er mit einem Male, daß die Knoſpe über Nacht vollerblüht war. Er ſtrich ſich mit der Hand über die Augen und dann über die Glatze. An dem zunehmenden Mond hätte er den raſchen Lauf der Zeit eigentlich beſſer bemerken ſollen. „Alſo den Vers finden Sie— findeſt du ſchön? Und darf man fragen, warum? Aber ich bitte um Verzeihung! Junge Damen darf man danach wohl nicht fragen, hm—.“ „O, weshalb nicht—?“ entgegnete ſie mit erkünſtelter Heiterkeit.„Aber hier iſt ein anderes Stück für das Deren e F Weihnachtsglocken. ü Skizze von Herta Braun. Der Abend ſank auf die Stadt hernieder. Ganz ſtill und einſam war es in der Wohnung des alten Rates Georg Reitinger. Die alte Haushälterin Frau Berta Taube war ausgegangen, um Weihnachtseinkäufe zu machen, und der alte Rat ſaß nun in ſeinem Seſſel am Kamin, in dem ein luſtiges Feuer loderte, und ſtarrte nachdenklich vor ſich hin. So ſtill und einſam war es nun ſchon um ihn herum ſeit fünf Jahren, ſeitdem Fritz, der einzige Sohn hinausge— gangen war in die weite, ferne Welt. Er war nicht frei⸗ willig gegangen. Ein ſchwerer, wilder, heftiger Streit zwi— ſchen Vater und Sohn war entſtanden, als der Zwanzig⸗ jährige mit einem Mal von der Univerſität nach Ablauf des erſten Semeſters wiedergekommen war und an dieſem Kamin, deſſen Flammen jetzt ſeltſame Lichter auf die harten Geſichtszüge des alten Herrn warfen, geſagt hatte:„Vater, ich kann und will nicht Juriſt werden. Mich lockt es, das, was ich ſehe, das, was ich erlebe, zu zeichnen, in bunten Farben hinzuwerfen, ich will Maler, ich will Künſtler werden!“ Da war der alte Herr in jähem Zorn aufgefahren Das wäre ja noch ſchöner, wenn der Junge den Traum des Vaters, ſeinen Sohn als angeſehenen Rechtsanwalt zu ſehen, zerſtören wollte.„Künſtler! Faxen! Du wirſt ſcharſe hatte der Alte gerufen, und dann waren Worte, ſcharfe, bittere Worte gefallen zwiſchen Vater und Sohn. Immer heftiger war der Streit geworden, bis der alte Nat im höchſten Zorn dem Sohn verboten hatte, je wieder ſein Haus zu betreten, das war gerade Weihnachten vor fünf Jahren geweſen. Am nächſten Abend ache war ein langer Brief gekom⸗ men, darin ſtanden allerhand Worte, die von harten Kämpfen, aber auch von beginnenden Erfolgen und von einer te Fer Sehnſucht nach dem Vaterhauſe ſprachen. Aber der alte Herr war hart geblieben. Der Sohn durfte nicht heimkommen. Und dann kam kein Brief mehr. Der alte Herr am Kamin ſeufzte tief auf. Dann dachte er: Ach was, nur nicht weich werden. Soll der Junge, der mit meine Lieblingspläne zerſtört hat, ruhig ſein Los tra⸗ augen? Nein, hier an dieſem ſtarken Zweig ſoll l 56 1 er ſtarke 8 3 9 0 l das Doppel a och ehe er ſeinen Entſchluß ausführte, las er noch ein⸗ mal den Spruch:„Glücklich zwei Herzen, die 5 inden, in treuer Liebe ſich verbinden.“—„ entlich haſt du nicht un⸗ recht, Lenchen, der Vers iſt nicht chlecht. Sie ſa eudig zu ihm auf. Und wie ſich ſo ihre Blicke trafen, da war ihm, als durch⸗ flute auch ihn ein Glück, ſo ſonnig, ſo warm und über⸗ wältigend. 5 „Mädel!“ ſchrie er,„Lenchen!“ f Schon war er von dem Tritt heruntergeſprungen, und lag nun vor der Erſchreckten 56 den Knien. „Könnteſt du den alten Onkel Hempel wohl noch gern haben, nicht ſo, wie man einen Onkel gern hat, ſondern wie ein Weib den Mann? Könnteſt du meine vierzig Jahre vergeſſen und———“ 5 Er fragte nicht weiter. Ihr holdſelige Verwirrung verratendes Antlitz, ihr ganzes liebeatmendes Weſen war ihm Antwort genug.— Ein Not ſpäter mußte ſich der Herr Regiſtrator Hinzel⸗ mann ſelbſt ſeinen Chriſtbaum ſchmücken; denn das Ober⸗ haupt der Familie Hempel wurde durch den Aufputz des eigenen Baumes vollauf in Anſpruch genommen. Ein klei⸗ ner Erdenbürger ſollte ja zum erſten Male das bunte, leuchtende Wunder ſchauen. Fröhliche Weihnachten! Georg Perſich. Zweimal Weihnachten in einem Jahr. Der blühende Dornbuſch von Glaſtonburry. Für viele würde es durchaus nicht unangenehm fein, wenn ſie zweimal im Jahre Weihnachten feiern könnten. Man frage nur einmal in ſeinem Bekanntenkreiſe nach. Ganz beſtimmt aber werden die Kinder mit lautem Ja⸗ Geſchrei antworten. Doch da kann man nun nicht viel Jahre es gibt eben nur einen 25. Dezember in jedem ahre. Dennoch gab es einmal eine Zeit, in der man zweimal, und zwar kurz hintereinander, den Tag von Chriſti Geburt feſtlich beging. Das war in England im Jahre 1751, als man den Kalender neuen Stils einführte. Dabei mußte das Weihnachtsfeſt früher angeſetzt werden. Nach altem Brauch zog man an dieſem Tage in langen Prozeſſionen mit Kerzen und dem üblichen Gepränge nach Glaſtonburry, wo jedes Jahr am Weihnachtstage ein blühender Dorn buſch herrliche Blüten trug. Anſcheinend hatte der Dornbuſch von der Neuordnung des Kalenders noch keine Notiz genommen, denn das Wunder hatte ſich nicht ein⸗ geſtellt. Enttäuſcht glaubte man, daß es mit dem neuen Kalender nicht ſeine Richtigkeit habe, und feierte darum das Feſt zum alten Termin ein zweftes Mal. Aller⸗ dings hatte man ſich im folgenden Jahre an den neuen Kalender gewöhnt. und auch der Dornbuſch hatte ſeine Obſtruktion aufgegeben, ſo daß nun alles in geordneten Bahnen lief und in der Weltgeſchichte nur einmal zwei Weihnachtsfeiern im gleichen Jahr abgehalten wurden. alte Herr noch ſann und an vergangene Tage dachte, da begannen da draußen in der Dämmerung die Weihnachts⸗ glocken zu läuten. Feierlich mahnend drangen die Glocken⸗ klänge an das Ohr des alten Rates. Ganz ſeltſam mutete es ihn an. Wieder Weihnachten und wieder alleine. Weih— nachten, das Feſt der Liebe, Weihnachten, das Feſt der Freude. Und er wurde immer älter und älter und blieb allein, der Sohn, der einzige, war da draußen in der kalten wilden Welt. Klang es nicht aus dem Glockenläuten her⸗ aus, als rief ihm eine Stimme zu:„Vergeben und Ver⸗ geſſen! Vergeben und Helfen!“ Der alte Mann im Lehnſtuhl ſtreckte die Arme aus, ſein Herz war voller Sehnſucht, mein Sohn! rief er, mein Sohn! Da klappte die Flurtür. Frau Taube kam in das Zimmer geſchlürft und machte Licht. In der Hand hiel ſie ein Zei⸗ tungsblatt, das ſtreckte ſie jeßt dem alten Herrn entgegen und ſagte ſchüchtern:„Herr Rat, der— Fritz— der hat ſo einen großen Erfolg gehabt. Es ſteht alles in der Zeitung!“ „Fritz! Ach, wenn er doch hier wäre!“ rief der Rat, und dieſer Wunſch kam ihm aus tiefſtem Herzen. Die Zimmertür öffnete ſich. Da ſtand er ſchon, der ver⸗ loren geglaubte. Heimlich hatte er ſich mit Frau Taube in die Bein geſchlichen. Kein Wort fiel zwiſchen Vater und Sohn, aber zwei Hände fanden ſich im feſten, innigen Druck, eine alte, faltige, zitternde Hand und eine warme, junge, kräftige. Dann glitt der alte Herr wieder in ſeinen Lehnſtuhl zurück, vor ihm auf dem Fell vor dem Kamin ſaß der Junge und erzählte mit lachendem Munde von der 1 9 Ferne. Und draußen läuteten die Weihnachts⸗ glocken. 22 1 N* K. 8, 1 0 dungen beachtet werden dürfen: Weihnachten im Sprichwort. Wie auf andere hervorragende Tage des Jahres, hat der Volksmund auch auf das Weihnachtsfeſt ſeine weiſen Sprüche gemünzt, die von altersher im Schwange 15 aber in Gefahr ſind, der Vergeſſenheit anheimzufallen. Na⸗ türlich ſpielen die Wetterregeln dabei eine große Rolle. Nachfolgend ein paar Proben: Sind die Weihnachten grün, Kannſt du Oſtern den Pelz anziehn. * Weihnachten feucht und naß, Gibt leere Speicher und leeres Faß 7 Grüne Weihnacht und Oſtern weiß, Der Regen vernichtet des Landmanns Fleih. * Weihnachten Mücken, Oſtern im Schnee. 1. Beſſer, die Weihnachten kniſtern, Als daß ſie filtern f 77 Weihnachten klar, Gutes Weinjahr. * Aber der urwüchſige Volkshumor hat auch noch andere Sprüchlein geprägt, die au heute in ihren Nutzanwen⸗ Bis Weihnacht 0 Nach Weihnacht v 5 * Zu Weihnachten gibt's keine Oſtereier. gen. Zu mir darf er nicht mehr kommen! Und während det Wenn die Weihnachteſemmel botzehrt it Kommt Wider Schwarzbrot. 75 1% „Aas, dieſer gräuliche o⸗beinige Kerl mit den Rofnen⸗ geit beobachtete. Und Unter dem Chriſtbaum. Wie feiern wir Weihnachten? Natürlich wiſſen wir das. Aber wenn es gerade darauf ankommt, dann ſehen wir uns doch plötzlich wieder vor die Notwendigkeit geſetzt, dieſe Frage möglichſt ſchön zu löſen. Doch bevor wir uns eine erſchöpfende Antwort darauf geben, beantworten wir uns einmal die Frage, warum wir denn eigentlich Weih⸗ nachten feiern? Seien wir ganz ehrlich, es iſt nicht nur das religiöſe Bedürfnis, das in einer Weihnachtsfeier Be⸗ friedigung ſucht, ſondern gar manche äußerliche Umſtände locken mit ihren mannigfachen Reizen jedes Jahr einen rechten Weihnachtsabend zu begehen, wie wir ihn von kleinauf gewohnt ſind. Wir wollen wieder Kinder werden und uns in Erinnerung an vergangene ſchöne Feſte neu erfreuen. Das Althergebrachte wird alſo ſicherlich auf unſer Gemüt den ſtärkſten und nachhaltigſten Eindruck ausüben. i . Da iſt die Tanne. Der eine liebt ſie in ihrem natür⸗ lichen Grün, der andere ſchmückt ſie mit glitzerndem Engels⸗ haar. Papierfähnchen. daß ſie oft wie eine buntſchimmernde Pyramide erſcheint. Die Tüchtigkeit unſerer elektriſchen Induſtrie in allen Ehren, mit ihren gläſernen Kerzen kann 15 aber ein weihnachtsfrohes Herz kaum begeiſtern. Da ſind die guten alten Kerzen, mit ihrem flackernden, kniſtern⸗ den Licht und dem Duft, der von ihnen ausgeht, immer noch die einzige Feſtbeleuchtung. Für jedes Familien⸗ mitglied ſtehen auf dem weißgedeckten Tiſch, den Tannen⸗ zweige freundlich zieren. die Gabenteller mit Nüſſen, Aepfeln und Backwerk. Leider verſchwindet die Krippe immer mehr. Es wäre ſchade, wenn dieſer liebliche Brauch ganz vergeſſen würde. Wo nur ein Inſtrument im Hauſe iſt, da läßt man es erklingen, während die alten vertrauten Geſänge den Raum erfüllen. Der Abend im vertrauten Kreiſe. Neben der eigentlichen Beſcherungsfeier ſteht die Feſt⸗ mahlzeit im Mittelpunkt des Abends Die Hausfrau, die ſich ſonſt nicht gern dreinreden läßt, möge hier aber doch einmal den guten Rat berückſichtigen, daß die Feſtmahlzeit ſo wenig Arbeit wie möglich verurſachen ſoll Es macht ihr ja ſelbſt keinen Spaß, wenn ſie bis zum letzten Augenblick vor dem glühenden Küchenherd angſt⸗ und ſorgenvoll das Gelingen ihrer Künſte verfolgt. Es kommt hier weniger auf das Was als auf das Wie an Noch ſo gut gemeinte Geſchäftigkeit ſoll die Feierlichkeit nicht dämpfen Denn feierlich und eindrucksvoll ſoll es ja ſein. Darum fort auch mit den elektriſchen und Gaslampen ſtellt einige mit Tan⸗ nenzweigen umwundene Kerzenleuchter auf den Tiſch! Das wird jedem unmittelbar das Gefühl vermitteln daß nicht ein gewöhnlicher Sonn- oder Feiertag iſt, ſondern daß der Heilige Abend ein Feſt für ſich darſtellt, das mit keinem underen verglichen werden kann Feſttäglich ſei auch die Kleidung, denn das hebt die Stimmung Dann kommt die leichte und doch etwas gemütvolle Fröhlichkeit ſchnell auf, die ſich um alle wie ein lächelndes Band zieht. Und noch an eines wollen wir erinnern. Wie ſo viele Menſchen müſſen den Heiligen Abend in Einſamkeit be— gehen, weil ſie kein rechtes Heim haben. Was tut's, wenn wir einen Bekannten zu uns einladen und mit teilhaben laſſen an unſerer Fröhlichkeit? Das iſt gewiß ein Werk der Menſchenliebe, wie es die Weihnachtszeit gebeut. Das Gaſtmahl. Nach der kleinen häuslichen Feier kommt dann an den Feſttagen das erweiterte Gaſtrecht zu Ehren. Meiſt wird eine größere Feier veranſtaltet, zu der eine größere An⸗ zahl von Gäſten— ſofern unſer Geldbeutel mit ihnen ein⸗ verſtanden iſt— eingeladen wird Hier kann die Hausfrau eigen, was ſie kann, und ſie zeigt es auch. Weiß gedeckt iſt er Tiſch, kleine Tannenzweige liegen vor den Tellern, der. ganze Tafelprunk entſteigt den Kaſten und Laden, um beim glänzenden Feſt den Reichtum des Hauſes zu zeigen. Da⸗ mit ſoll nicht geſagt ſein, daß, wer keine einwandfrei ge⸗ ſtempelten Silberſachen ſeinen Gäſten vorzulegen vermag, etwa ein weniger ſchönes Feſt bieten kann. Es kommt auch hier auf das Wie an. Geſchmack muß man haben und ihn auch zeigen. Dann ſind die ſauber geputzten einfachen Eß⸗ beſtecke mindeſtens ebenſo gut. Wenn man ſtatt des ſilber⸗ nen Prunk⸗Aufſatzes eine Glasſchale mit rotwangigen Aepfeln und grünen Tannenzweigen auf den Tiſch ſtellt, dann kann auch ein genießeriſches Auge ſein Behagen fin⸗ den. Was wir haben, das danken wir doch meiſt einem glücklichen Schickſal, aber was wir können, das iſt unſer perſönlichſtes Eigentum und Verdienſt. Glücklich die Haus⸗ frau, die ihre beſcheidenen Verhältniſſe durch eine gewählte und ſchöne Dekoration unmerklich macht! Bleibt noch die Frage der Tiſchordnung. Es iſt ſchon gut, wenn man einer größeren Anzahl von Gäſten durch Tiſchkarten ihre Plätze gibt Aber beachten wir es wohl, daß wir nicht zwei Kampfhähne einander gegenüber ſetzen oder zwei ſpitzen Zungen Gelegenheit geben, mit vereinten Kräften ihre Pfeile mit Widerhäkchen in die Tiſchrunde zu verſenden Beachten wir Schillers Mahnung;„Wenn ſich das Strenge mit dem Zarten, wenn Starkes ſich und Mil⸗ des paarten, dann gibt es einen guten Klang.“ Und was ſich liebt oder ſich gern neckt, das ſetze man getroſt zuſam⸗ men. Aber es tut nicht gut, Vorſehung ſpielen zu wollen, wenn die Hoffnungsloſigkeit einer Heirat ſchon mit Sicher- heit zu erwarten iſt Die muſikaliſche Umrahmung eines ſolchen Feſtes iſt ein Kapitel für ſich Hausmuſtk iſt ſicher ſehr ſchön und in allen Fällen empfehlenswert Aber wenn der Sprößling oder das hoffnungsvolle Töchterlein gewohnheitsmäßig noch bei jedem Takt zweimal danebengreift, dann verlange man von ſeinen Gäſten nicht daß ſie aus dem Gekrächz und Geklimper ein ſtimmungsvolles Weihnachtslied heraus— hören ſollen Wer ein Intereſſe für Muſik hat. und gerade deſſen Urteil iſt ja erwünſcht, der wird ſich nur mit inne⸗ rem Schauder zu der unumgänglichen Höflichkeitslüge her⸗ beilaſſen. Doch wenn man wirklich in der Lage iſt, muſi⸗ kaliſche Genüſſe darzubieten. dann ziere man ſich nicht. Beſchwingt von lieblichen Melodien iſt ein Gaſtmahl ein erhöhter Genuß. Chriſtnacht und Volksglauben Das Geheimnis der zwölf Nächte. Das Weihnachtsfeſt ſteht im Mittelpunkt der zwölf Nächte, die das alte Jahr in das neue hinübergeleiten. Uralter Aberglaube verlegt in dieſe dunkle Zeit die ſelt— ſamſten Vorſtellungen, die ſich in geheimnisvollen Wir- kungen, die dieſer Zeit innewohnen ſollen, ausdrücken. n der heiligen Nacht redet das Vieh und weisſagt die Zukunft; aber außer einigen Sonntagskindern iſt es keinem vergönnt, dieſe Sprache zu hören, die die Tiere ſprechen, wenn ſie auf den Knien liegen und beten. In der Mitternachtsſtunde der Chriſtnacht wird alles Waſſer in Brunnen und Flüſſen in Wein verwandelt; aber nur inet können es ſchöpfen, und wer davon ſpricht, er⸗ blindet. Meiſt Weihnachten ohne Schnee. Wie war das Wetter e in vergangener eit? Weihnachten ohne Schnee iſt kein Weihnachten. Die Schneedecke muß ſogar knüppelhart gefroren ſein, wenn ſie unſeren Anſprüchen genügen ſoll. Das verlangt nicht nur unſere landläufige Vorſtellung vom Weihnachtsfeſt, ſondern, wie jeder männiglich weiß, wiſſen unſere alten Leute, wenn ſie von früheren Zeiten erzählen, nur von richtigen Schnee⸗ Weihnachten zu berichten, und wie es in der guten alten Zeit war, ſo ſoll es auch heute ſein. Die Wahrheitsliebe unſerer alten Herrſchaften in allen Ehten, aber hier dürften ſie uns wohl doch etwas vorge⸗ flunkert haben, oder ihr Sinn zum Fabulieren hat ihnen eben einen poetiſch recht wirkſamen Streich geſpielt. Denn halten wir uns an die Tatſachen, dann müſſen wir feſtſtellen, daß auf ein Weihnachten mit Schnee und Eis viele„grüne“ Weihnachten kommen, an denen es regnet oder gar die Sonne lacht. Natürlich müſſen wir die Landſtriche unſerer Heimat, die hoch in den Gebirgen liegen, oder weit im Oſten, außer Betracht laſſen. Nehmen wir Berlin als Mittel⸗ punkt, ſo gab es dort ſeit 1890 nur fünfmal 191 05 Weihnachten, und zwar in dem genannten Jahr, 1917, 1923. Im vergangenen Jahre ſetzte der Froſt gerade am Weih⸗ Nachtstage ein. 1908 verzeichnete man allerdings auch nur einen eichten Froſt. Sonſt gab es meiſt mildes regneriſches Wetter. Ein wirklich ſtrenger Winter herrſchte nur 1870 und 1876. f Stirmiſche Weihnachten hingegen gibt es viel häufiger. Feger ag die furchtbaren Sturmfluten an der Nord⸗ ſee im Jahre 1277 und 1717, die von entſetzlichen Folgen waten. Auch die alten Germanen ſcheinen die Stürme gut gekannt zu haben. Denn die Mythen und Sagen, die ſich um die Sonnenwendtage ranken, an denen der„Wilde Jäger“, Wotan mit ſeinem Heer, durch die Lüfte brauſte, deuten darauf hin, 97 man meiſtens Stürme um dieſe a die überwiegende Mehrzahl un⸗ In Tirol wurden die Elemente gefüttert, indem man Mehl in die Luft ſtreute, eine Speiſe in die Erde vergrub oder eine Opfergabe in das Herdfeuer warf. a Wir empfinden auch heute noch den tiefen Sinn dieſer Gebräuche: um die Elemente, die Natur und die Götter zu verſöhnen. die zur Zeit des alten Julfeſtes durch die Wolken zogen, opfert man, um ſelbſt entſühnt zu werden, um die geheimnisvollen Naturmächte gnädig zu ſtimmen. All dieſer Glaube, der heute Aberglaube geworden iſt, wurzelt in der ſchweren Stimmung dieſer Wintertage und der Winterſonnenwende. Dieſe alten Sitten und Vorſtel⸗ lungen laſſen auch hier wieder einiges von dem tiefen inneren Zuſammenhang der Natur und der menſchlichen Seele ahnen. Lächeln wir auch heute über manches, reiz⸗ voll iſt es trotzdem zu ſehen, wie ſich unſere Vorväter gegen die geheimnisvollen Gewalten ſchützten. ſerer Stürme aus Weſten kommt und milde Witterung bringen, ſo darf man annehmen, daß auch in deutſchen Ur⸗ eiten am 25. Dezember Schneelandſchaften nicht an der agesordnung waren. 72 2 M e. e e, e gl,, 21 2 72 e e eee 1 ee 17 e e e n e e e e Ewiges Weihnachtslicht. Wißt ihr noch, wie ihr als Kinder gelauſcht: Klingelt der Weihnachtsmann? Des Engels ſilberner Fittich rauſcht Wie einſt durch die Zeit, die verrann. Durch viele Jahre dahin, zurück In die Kindheit, da wir noch fromm Glaubten an ewiges lachendes Glück Und beteten: Weihnachtsmann, komm! Mit reichſten Gaben ſtelle dich ein And fülle die Tiſche zum Feſte, a Den Tannenbaum ſchmücke mit Lichterſchein Und Aepfeln und Nüſſen aufs beſte!— Nun lauſchen wir wieder einmal in die Nacht, Da das Chriſtkind geboren ward. In allen Herzen das Lied erwacht: „Von Jeſſe kam die Art—“ Und wie wir ſo lauſchen, da läutet es leis Durch all die verganeenen Zeiten. 1 Wir wiſſen nicht: ward unſer Haupthaar weiß? Wir fühlen nur Türen aufgleiten. Da erfüllt ſich wieder der Wundertraum: Wir ſind Kinder, die G. ben empfangen! Die Lichter am kniſternden Weihnachts bauen Im ewigen 5 e. 1 Kitt Weihnachtsgebäck. Delitates Weihnachtsgebäck. Ein 7 Pfund geriebene 1 7 Mandeln, ſechs bis acht Stück bittere dazu, ein halbes und Butter, drei Eier, ein fade end feinen Zucker, ein wenig Zitronenſchale und ein halbes Pfund feinſtes Mehl. Die Butter wird zu Schaum gerührt, die Zutaten ſind nach und nach düngen zuletzt das Mehl. mit dieſem wird ein zuſammen⸗ ängender Teig gearbeitet und möglichſt dünn in kleine Muſcheln von Weißblech, die jeder Spengler arbeitet, gedrückt., und in mäßiger Hitze hellbraun gebacken. Dieſes Gebäck ſieht in ſeiner Form genau wie eine Muſchel ſehr appetitlich aus und ſchmeckt vorzüglich. Waſſerbiskuits. Vier Eier werden geklopft, einhalb Abend Zucker, der in ein halbes Glas Waſſer aufgekocht, wird end daran gegoſſen unter ſtarkem Rühren und eine Viertel Stunde lang geklopft. Etwas Zitronenſaft und gewiegte Schalen nebſt 185 Gramm Mehl hineingerührt und auf mit Butter beſtriche⸗ nem Blech im Ofen gebacken. Fruchtkuchen. Eine Taſſe Butter, anderthalb Taſſe Zucker, drei Eier, eine Zitrone, einen halben Löffel bind Mustat⸗ nuß, ein halbes Pfund Roſinen, ein halbes Pfund Korinthen, ein Viertel Pfund Zitronat, ein Viertel Pfund Mandeln, eine Taſſe 11 55 Milch, drei Taſſen Mehl. ein kleiner Teelöffel doppelkohlenſaures Natron. Man rühre die Butter, den Zucker und die ganzen Eier eine halbe Stunde lang, füge die geriebene Zitronenſchale und Saft und Muskatnuß hinzu. Nach und nach das Mehl und die ſaure Milch, in welches das kohlenſaure Natron, welches vorher mit einem Eßlöffel voll kochenden Waſſers angebrüht, gemiſcht wird. Zuletzt die Frucht, welche gut mit Mehl beſtaubt ſein muß. Gebacken wird eine Stunde oder länger in einem mäßig heißen Ofen. Das Gebäck muß wenigſtens einen Monat vor Weihnachten gebacken werden. Je älter, je beſſer. Man backe in runder, mit Fett beſtrichener, papierausgelegter Form. ö Rätſel. Logogriph. Das Schiff, ein Wrack nach wilden Stürmen, Treibt ſteuerlos, der Wogen Spiel, Die immer höher noch ſich türmen, Als ſei. der Wolken Reich ihr Ziel. Die Mannſchaft bleich, verzweifelt ringend— Winkt rettend nirgends denn ein Port? Da plötzlich aus dem Nebel dringend— Ein Jubelſchrei— das Rätſelwort! Um eine Letter noch es mehre, Daß leuchtend ſich den Gläub'gen zeigt Nun Er, der unerreichbar Hehre, Der ſich zum Niedrigſten doch neigt. Was iſt Gefahr für Leib und Leben, Verglichen mit der Seele Not! Aus ihr uns ſiegreich zu erheben, Er ſeine Retterhand uns bot. Problem. Auflöſungen. Binn nv zug did quis: us 1401 ch dupjec auvji) 64116080 8 Ein Kind wartet Kleine Skizze von Theodor Paul. Ein Kind lehnt einſam auf der Straße an einer Mauer. Vorbei eilen die Menſchen mit Paketen beladen. Drüben in den Geſchäftsſtraßen locken die Lichter, in den Schau⸗ fenſtern liegen die köſtlichen Sachen, Gaben für den Het⸗ ligen Abend. Die ſchwere Schneeluft ſcheint leicht zu ſein von all der frohen Erwartung, die die Herzen der Men⸗ ſchen erfüllt. f. 9 Aber das Kind fröſtelt in dem ärmlichen Kleid. Aus blaſſem Geſichtchen ſchauen ein Paar ſehnſüchtige Augen nach dem Glanz, der dort ſtrahlt und der doch nicht auf dies kleine Weſen ſtrahlt, das nach ihm verlangt und ſich jetzt im Froſt die Hände reibt und mit den kalten Füßen trippelt. Es weiß, daß es arm iſt und abſeits ſteht. Im Schat⸗ ten der großen Lichterfülle, die die weihnachtliche Welt er⸗ hellt. Das Chriſtkind wird nicht zu ihm kommen Wohl bei einer Beſcherung, die für die Armen in einem großen, überfüllten Saal abgehalten wird, da wird es ein Weih⸗ nachtsbäumchen ſehen. Da wird auch eine kleine Gabe ſein für die mageren Händchen. Die Mutter hat davon erzählt. daß es ſchön ſein werde, wenn dort das Chriſtkind beſchere. Aber das Kind mag nicht die vielen Menſchen, mag nicht die lauten Reden. Dort kommt das Chriſtkind nicht zu ihm ſelbſt. Und es will doch gerade ein Chriſttind ha⸗ ben für ſich allein. Ein Bäumchen nur, das daheim in der Stube aufleuchtet. Im gewohnten Kreiſe der Lieben will es ſingen von der hochheiligen Nacht. Ein Bäumchen nur——— Aber in unſer armes Heim kann das Chriſtkind gar nicht kommen, ſagte die Mutter. Arm ſein. Ach, 17 5 Wan e 10 60 das Kind den Trennungsſtrich, der die Menſchen ſcheidet.. Bach falt 95 Schnee. Der Wind bläſt durch die Gaſſen. Dicke Tropfen rollen von den Wangen des Kindes. Es hat ſo Heimweh nach dem Chriſtkind, das die Liebe bringt. Vielleicht kommt oe gütiger e det ein Bäumchen bringt. Vielleicht? Ob keiner kom