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Dezember, abends 8 Uhr findet im Saale zum Kaiserhof auf Wunsch vom Publikum Wiederholung des Schauspiels „urch Rol und Leid Lu Welnnachs rau Weihnachtsdrama in 3 Akten Personen: Bergmann, Fabrikbesitzer Anna Maria, seine Tochter Oswald Hammer, Ingenieur Orsula, beider Kind(Gjährig) Baron Feldhaus, ein Lebemann Kiesewetter, Bürodiener b Berta, seine Frau Johann. Diener bei Bergmann Buchholz, Hauswirt. Ort der Handlung: Der 1. Akt spielt in Bergmanns Villa, der 2. Akt in Oswalds Wohnung, der 3. Akt in einer Dachstube. Zeit: Gegenwart. Zwischen dem 1. und 2. Akt liegt ein Zeitraum von 6 Jahren; 2 zwischen dem 2. und 3. Akt! D Eintrittspreis: Eine Mark. Friseur Haas, Bismarckstraße, Buch. handlung Hofmann und im Lokal Hartenvorverkaul: zum Kaiserhof. Kasseneröffnung 7 Uhr— Anfang 8 Uhr a ei Bergmann Jahr. Kapelle Gärtner-Seibert. Die Bühnenausstattung im 1. u. 2. Akt wurde in liebenswürd. Weise von der Fa. Möbelhaus Carl Hoek, Viernheim, Wein“ 8 heimer- und Rathausstraße gestellt. 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Dieſes Verbot gilt für die Dauer von fünf Jahren nach dem Ausſcheiden aus dem Staatsdienſt mit einer gewiſſen Einſchränkung für höhere Beamte der Provinzialverwaltung. Ehemalige Beamte, die bisher eine derartige Tätigkeit ausübten, müſſen ehre Stellung innerhalb von acht Tagen aufgeben. Um der Verordnung den gehörigen Nachdruck zu verleihen, wird beſtimmt, daß Firmen bei Bewer⸗ bungen um Staatsaufträge ausdrücklich verſichern müſſen, daß in ihren Betrieben und ihrer Verwaltung keine Per⸗ ſon beſchäftigt iſt, die unter obiges Verbot fällt. Für Ver— fehlungen werden beträchtliche, Geldſtrafen angedroht. Wirklich ſympathiſche Reformen, die durchaus geeig— net erſcheinen, das öffentliche Leben— in Spanien ſelbſt⸗ verſtändlich— zu bereinigen. Hoffentlich machen ſie Schule und dienen anderen Staaten zum Vorbild. Sie können jedem Lande zur Nacheiferung nicht dringend genug em— ofohlen werden. Reparations⸗ und Anſchlußfrage. Was die franzöſiſche Preſſe ſagt. O Paris, 27. Dezember. Die Kundgebung führender deutſcher Staatsmänner in der Reparations⸗ und Anſchlußfrage hat in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe wieder eine lebhafte Aufregung hervor- gerufen. Der„Temps“ befaßt ſich in einem Leitartikel„Mit den deutſchen Hoff⸗ nungen“. Nach ſeiner Meinung läuft die Haltung des Reichs⸗ kanzlers Müller, der in den Deutſchen die Illuſion einer, neuen Prüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit unterhalten, wolle, Gefahr, zu eruſten politiſchen Unannehmlichkeit zu führen, wenn die ſogenannten Hoffnungen ſich als eitel herausſtellen ſollten. Die tauſendmal wiederholten Behaup⸗ tungen der berufenſten deutſchen Staatsmänner würden in nichts die tatſüchliche Lage ändern, ſie würden nur noch mehr das Mißtrauen der Alliierten wachrufen und eine Atmosphäre ſchaffen, die die endgültige Löſung der Re⸗ parationsfrage ſchwieriger geſtalten müſſe. Auch die Reden über den Anſchluß werden vom„Temps“ von politiſchem Geſichtspunkt aus als ungelegen angeſehen. Die von Mi⸗ niſter Koch angewandte Taktik, die Einrichtungen und Ver⸗ waltungs niſationen Deutſchlands und Oeſterreichs ein⸗ ander an iſſen, wirb vom„Temps“ als gefährlicher be— zeichnet aa. die brutale Forderung de Rechtes, die Vereinigung ſogar gegen den Geißt und den Buchſtaben der Verträge durchzuführen. In Wien wie in Berlin könne, man nicht verkennen, daß dieſe Frage ſich nicht mit Er⸗ folg vor dem Völkerbund ſtellen laſſen werde, wo ſich nie⸗ mals eine notwendige Einmütigkeit finden laſſen werde, um den Beſtrebungen der Pangeemaniſten Recht zu geben. Das„Journal des Debats“ hält es für bezeichnend, daß nach den Unterhauaugen von Lugano und am Vorabend der Sachverſtändigenkon⸗ erenz der deutſche Reichskanzler die Theſe aufgreift, der Ste ſimann vor Briand und Chamberlain nicht Geltung poincare und Briand gegen Mißverſtändniſſe Keine Antwort auf die Erklärungen des Reichskanzlers. Paris, 27. Dezember. In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen verſichert man, daß weder Poincare noch Briand auf die Erklärungen des deutſchen Reichskanzlers in der Reparations- und in der Anſchlußfrage antworten werden, da ein ſolcher Austauſch von Erklärungen geeignet ſei. eher Mißver— ſtändniſſe hervorzurufen, als ſie zu beſeitigen. Wegen der Erklärungen des deutſchen Reichskanzlers liber die Nachprüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit bringt man in ſehr gut unterrichteten politiſchen Kreiſen zum Ausdruck, daß die franzöſiſchen Sachverſtändigen ſich lategoriſch der Repiſion des Dawesplanes widerſetzen wer⸗ den, da ſelt Anwendung des Planes nichts eingetreten ſei, was die Annahme zulaſſen würde, daß die deutſche Zah⸗ lungsfähigkeit ſich vermindert habe. Briand und die Kongregationsartikel. Die Kammerkommiſſion für auswärtige Angelegen— heiten hörte Außenminiſter Briand über die Kongrega— tionsartikel des Dezeber-Kollektivs. Die Erledigung dieſer Artikel 33 bis 43(früher 70 und 71) liegt übrigens der Finanzkommiſſion ob, während die Außenkommiſſion nur ihr Gutachten abzugeben hat. Briand erklärte die Rolle der Miſſionare und betonte, man begehe einen ſchweren Fehler, wenn man den Kongreaationsgeſellſchaften nicht die Mittel gebe, um ſich einen Nachwuchs heranzuziehen. Es ſei notwendig, das Prinzip für die franzöſiſche Schule im Auslande zu retten. Die Anſicht Streſemanns. Berlin. 27. Dezember. Dr. Streſemann gewährte dem Korreſpondenten der„Baltimore Sun“ eine Unter⸗ redung, in der er ihm den Standpunkt der deutſchen Re— gierung über die Ausführungen des britiſchen Außenmini— ſters im Unterhaus und des Lordkanzlers im Oberhaus über die Rheinlandsräumung klarlegte. Dr. Streſemann erklärte u. a., daß man in einer ſo lebenswichtigen Frage die Tatſache, daß der Verſailler Vertrag der deutſchen Regierung nach ihrer Ueberzeugung einen, begründeten Rechtsanſpruch auf Räumung gebe, nicht einfach in den Hintergrund treten laſſen könne. Es handele ſich dabei nicht um ſubtile juriſtiſche Deduktionen, ſondern um die vernünftige, loyale Auslegung einer kurzen aber äußerſt wichtigen Beſtimmung des Ver⸗ ſailler Vertrages. Wenn auch die britiſche Auffaſſung ſich in der Auslegung des Artikels 431 auf einen anderen Ar⸗ tikel des Verſailler Vertrages, nämlich 429 ſtütze, ſo ſei es doch unmöglich, dabei ſoweit zu gehen, daß man die vorzeitige Räumung des Rheinlandes von der effektiven Abtragung der deutſchen Reparationsſchuld abhängig mache. Es ſej überhaupt intereſſant, daß die britiſche Re⸗ gierung nicht immer die gleiche Anſicht wie ſetzt ver⸗ treten habe. Um die Richtigkeit der deutſchen Auffaſſung, daß auch hin⸗ ſichtlich dr Reparationen die Vorausſetzung des Artikels 431 bereits jetzt erfüllt ſei, zu beweiſen, wies Dr. Streſe⸗ mann auf die durch den Dawesplan geſchaffenen effek⸗ tiven Pfänder hin, zu deren Beſtellung Deutſchland nach dem Verſailler Vertrag nicht verpflichtet iſt. Die deutſche Auffaſſung finde außerdem in der ge⸗ meinſamen Erklärung von Wilſon, Clemenceau und Llond George, in der es heißt, daß, wenn Deutſchland vor 1935 Beweiſe ſeines guten Willens und ausreichende Ga⸗ rantien für die Erfüllung ſeiner Vertragsverpflichtungen gegeben habe, die beteilngten alliierten und aſſoziierten Mächte bereit ſein würden, eine Vereinbarung über die frühere Beendigung der Beſetzungsperiode zu treffen. ene, Spanien beſſert die Gehälter auf Hoovers Rückkehr. Die Ernennung der Sachverſtändigen Amerikas. M Waſhington, 27. Dezember. Die Entſcheidung des neuen amerikaniſchen Präſiden⸗ ten Hoover, von Rio de Janeiro nach Waſhington zu⸗ rückzukehren, anſtatt wie urſprünglich geplant in Florida Halt zu machen, wird ſeinem Wunſche zugeſchrieben, bei der Wahl der beiden amerikaniſchen Sachverſtändigen für die bevorſtehende Konferenz mitzuwirken. Wenn auch die Sachverſtändigen wahrſcheinlich ihre Arbeit noch unter der Amtszeit des Präſidenten Coolidge beginnen werden. ſo nimmt man doch an, daß dieſe Ar⸗ beiten über den 4. März hinaus andauern werden. Wie man in Waſhington beſonders unterſtreicht, hat ſich Hoo⸗ ver ſtets über die Reparationsfrage auf dem Laufenden gehalten, nachdem er als Sekretär in das Handelsde⸗ partement nach Waſhington kam. Nach einer Meldung des„Newyork Herald“ wird Parker Gilbert in wenigen Tagen nach Waſhington kom⸗ men und dann, wie bei früheren Gelegenheiten, den zu— künftigen Staatspräſidenten mit ſeinen Beobachtungen be— kannt machen. Rücktritt des jugoflawiſchen Kabinetts? Ein politiſcher Anſchlag in Agram. 2 Belgrad, 27. Dezember. Miniſterpräſident Koroſchetz iſt am 2. Weihnachts⸗ feiertag aus Marburg wieder in Belgrad eingetroffen. Seine frühzeitige Rückkehr wird mit dem bevorſtehenden Rücktritt ſeines Kabinetts in Zuſammenhang gebracht. Miniſterpräſident Koroſchetz hatte noch am gleichen Tage eine Unterredung mit dem Chef der demokratiſchen Partei. Wukitſchewitſch, und dem Chef der mohammedani⸗ ſchen Partei, Spaho. Man nimmt an, daß Koroſchetz den Rücktritt ſeines Kabinetts am Donnerstag oder Freitag dem König erklären wird. Wie aus Agram gemeldet Tafe wurde im wird. Grauer zum Opfer fiel. Grauer wurde zum des Kaffeehauſes gerufen und als er ſich dorthin begab, ſchoß ein Unbekannter hinterrücks auf ihn. Zwei Schüſſe aus dem Revolver verletzten Grauer ſchwer. Er wurde in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus überführt. Max ſpricht davon, der Anſchlag ſei aus volitiſcher Rachſucht ausgeführt worden, da Grauer als Agent der Agramer Polizei Briefſchaften, die für Stefan Naditſch belaſtend geweſen ſeien, der Polizeipräfektur i habe. Aufruf Aman Allahs an ſein Volk. Zugeſtändniſſe an die Religionsgemeinſchaften. Konſtantinopel, 27. Dezember. Wie aus Kabul gemeldet wird, macht der ſtrenge Froſt weitere Kämpfe in Afghaniſtan völlig unmöglich. Der König ſol! an das afghaniſche Voll einen Aufruf gerichtet haben, in dem er eine Politik des Friedens, ſowie Zugeſtändniſſe an die religiöſen Gemeinſchaften ankün⸗ digte und die Unterſtützung des Volkes im Kampf gegen die Aufſtändiſchen verlange. Zwiſchen ſeiner Mutter und Vertretern der religiöſen Gemeinſchaften ſei ein Abkommen erzielt worden. Nach afghaniſchen Berichten ſoll der Obermullah be— ſchloſſen haben, die Aufſtändiſchen zur Einſtellung des Kampfes gegen die Regierungstruppen aufzufordern. Der König habe den Kronrat einberufen. Kleine politiſche Meldungen., Berlin. Der Geſamtübersblick über den Verkehr auf der Reichsbahn von Berlin aus für die Zeit vom 21. bis 26. Dezember ergibt, daß etioa 380 000 Perſonen in dieſer Zeit Berlin verlaſſen haben, das ſind 60 000 mehr als in Jahre 1927. Telephon Amerikaniſche Gloſſen. In einer amerikaniſchen Zeitung finden wir folgende boshafte Bemerkungen, die wir hier in wörtlicher Ueber⸗ ſetzung bringen wollen: Angeblich wird an der muſikaliſchen Akademie in Budapeſt eine Profeſſur für amerikaniſche Jazzkunde (Jazzologie) eingerichtet. Anſcheinend denken die ungari⸗ bebe nagen 0 15 e 1 e von der 6„ als er ſagte: ei Li eſehen, iſt die che Mui doch beſſer als ſie ſich b Die Mondfinſternis, die am 27. d. M. um 2 Uhr morgens ante auch auf eine gele 5940 Etunle 2 1 0 werden können. Anſtändige Leute ſchlafen bereits , ee i 8 rausgeko Alſo wer ſoll die Mondfinſternis eigentlich ſeben? e 6 0 u. a. hinzugekommen ſind. Die Glühkopfmototen ffen konnte. Das Blatt ſchreibt weiter, nichts beweiſe, haben denſelben Vorteil, und ferner eine große Betriebs⸗ daß bit gegenwärtigen Gefühle zwischen Deutschand a5 ſicherheit, da ſie weder Magnet noch Vergaſer noch Zünd⸗ Oesterreich ſich nicht ſpäter einmal unter irgendwelchem Ein⸗ kerzen noch Ventile nötig haben. Freilich ſind auch die fluß in feindliche Gefühle verwandeln könnten. Die auf⸗ 1 9 Re auf die Verwendung ge⸗ Hiſſchen N 0 e 1 5 51 7 Einſatz von Maſchinen. Der Verbrauch von Elektrizität[ wiſſer Schweröle eingerichtet, jedoch nur auf Koſten von 1 it“ und ſpäter wahrſchei 5 at am meiſten zugenommen, nämlich in den letzten 12 Motorleiſtung und Lebensdauer.„ een führen 10 5 e een ahren um 52 Millionen Mark, während die Ankaufs⸗ f*„ Aehnlich äußert ſich umme für Landmaſchinen 1913 380 Millionen und 1925 Die Telleregge, ein von Amerika herübergekom⸗ die nationaliſtiſche„Liberte“. 110 500 Millionen betrug. Die Zahlen für Kraftöle] menes Gerät, eignet ſich, wie kein anderes, zum Zerreißen Die Frage ſei ernſt und verdiene die größte Aufmerkſamteit 10 für die gleichen Zeiträume 10 und 12 und für den[ des Murzelnetzes bei der Urbarmachung von Moor. Nach. in London und Paris. Was werde, ſo meint das Blatt, die Besetzung deutſchen Gebietes, dieſes letzte mili⸗ ohlenverbrauch 100 und 115 Millionen. dem Einebnen und Abmähen des Heidekrautes wird ge⸗ schließlich Italien tun, wenn die r Abele enſtelſe ufhedell a leibſel dem Weltkrieg, endlich zu f. I tellert, dann geſchält, hierauf nochmals guer zur Schäl. Kandnen 25 Kilometer von der Adria entſernt aufgeſtellt e e Dieſelmotorpflüge. Die ganze Entwicklung J lurche. der letzten Jahre drängt auf die Verwendung der billigen etelfert und ſchließlich folgt die tiefere Furche. würden. beſeltigen. Schweröle bin. Bis nor kurzem mar der 30 pferdige Benz⸗ Paris. Die Verhaftung Gillots, in der Affäre„Gazette du Franc“, der früher Sekretär des Miniſters de Monzie war, hat in Paris großes Aufſehen hervorgerufen. Der Unterſuchungsrichter wird wahrſcheinlich zur Verhaftung einer weiteren bekannten Perſönlichkeit ſchreiten. Rom. Der deutſche Botſchafter beim Heiligen Stuhl, von Bergen, wurde vom Guck in Privataudienz empfangen und überbrachte ihm die Glückwünſche des Reichspräſidentes zum neuen Jahre. Rom. Die Leiche des Generals Cadorna u iſt nach der Heimat des Verſtorbenen, Pallanza, überführt worden, wo in Anweſenheit des italieniſchen Fronprinzen, den Ver⸗ tretern der Regierung, des Heeres der Marine, ſowie den Spitzen der Behörden die feierliche Beiſetzung in der Fa⸗ miliengruft 1 fand. f Dr. Streſemann ſtellte ſodann die Frage, ob man etwa heſtreiten wolle, daß Deutſchland Beweiſe ſeines guten Willens und ausreichende Garantien im Sinne dieſer Erklarung gegeben habe. Nach alledem ſo erklärte Streſemann, halte ich mich für berechtigt, zu erwarten, daß unſere juriſtiſchen Argumente auf die Dauer nicht ohne Wirkung bleiben und daß ſie zuſammen mit den nicht weniger ſtarken poli⸗ tiſchen und moraliſchen Argumenten dazu führen werden, f Neues für Landwirte. die, Mechaniſierung des Landbaues zieht insel, weitere Kreiſe. Das zeigt ſich in dem ſtetig wachſen⸗ den Verbrauch von Elektrizität, Oel, Kohlen und dem Ohne die Arbeit der Telleregge würde d ur a. 6 ſehr ſchwer durchzuführen fein, a e 1675 5 f 25 15 ö„ Neues in Kürze. 2: Dr. Streſemann hat in einem Interview die wichtig⸗ ſten Fragen der Reparationen und Rheinlandräumung klar und erſchöpfend vom deutſchen Standpunkt aus behandelt. 2s: Spanien hat Reformen angekündigt, die beweiſen, daß es durchaus nicht mehr als rückſtändig anzuſprechen iſt und die überall zur Nachahmung empfehlenswert ſind. :s: Aman Ullah hat einen Aufruf an das afghaniſche Volk erlaſſen, in welchem er zum Kampfe gegen die Auf⸗ ſtändigen auffordert und religiöſe Zugeſtändniſſe verſpricht. Ein Weihnachtsgruß des Reichskanzlers. Volkseinheit mit Oeſterreich. V Wien, 27. Dezember. Reichskanzler Hermann Müller veröffentlicht in der „Neuen Freien Preſſe“ einen Weihnachtsgruß an die Deutſchen in Oeſterreich, in dem er u. a. ſagt, die einzelnen deutſchen Stämme ſeien außer durch die Sprache und Kultur auch durch das gemeinſame Rechtsbewußtſein zu einer Volkseinheit verbunden. Es darf nicht überſehen werden, daß ſich ſchon lange vor dem Kriege Beſtrebungen zur Herbeiführung einer Nechtsangleſchung geltend gemacht hätten. Wenn ſeit eini⸗ gen Jahren dieſe Beſtrebungen ſtärker hervorträten, ſo müſſe man darin einen neuen Beweis für das unzerſtör⸗ bare Zuſammengehörigkeitsgefühl des deutſchen Volkes im Neſche und in Oeſterreich ſehen. Nach ſchweren Jahren ſtehe dem deutſchen Volke immer noch eine ſchwere Zukunft bevor. Es werde ihrer nur dann Herr werden können, wenn es in allen großen Fragen ſich einige. Wenn er zu Weihnachten für das deutſche Volk einen Wunſch ausſpreche ſo ſei es der, daß es in ſeiner fried⸗ lichen Aufbauarbeit auf allen Gebieten möge fortfahren können. Er glaube auch der Zuſtimmung aller Deutſchen im Reiche ſicher zu ſein, wenn er für die Deutſchen in Oeſterreich den gleichen Wunſch übermittle. Tariffriede bei der Reichsbahn. Das Lohnabkommen nicht gekündigt. Berlin, 27. Dezember. In den letzten Tagen haben beim Eiſenbahner-Ein⸗ Heitsverband, der größten Organiſation der deutſchen Eiſen⸗ bahner, Verhandlungen darüber ſtattgefunden, ob das bis zum 31. Dezember laufende Lohnabkommen gekündigt wer— den ſolle oder nicht. Der Beirat des Verbandes, der ſich aus Vertretern aller deutſchen Ortsgruppen zuſammenſetzt, iſt nach langen Erwägungen zu der neberzeugung gekommen, daß aus tak⸗ tiſchen Gründen eine Kündigung des Abkommens zur Zeit nicht empfehlenswert ſei, und hat dem Vorſtand des Ver⸗ bandes anheim geſtellt, entſprechende Schritte erſt ſpäter zu einem gelegeneren Zeitpunkt zu unternehmen. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Beſſerung im Befinden Fachots hält an. Paris. 27. Dezember. Nach den ärztlichen Berichten macht die Beſſerung im Geſundheitszuſtand des Gene— ralſtaatsanwalts Fachot weitere Fortſchritte. In der Unterſuchung gegen den Täter ſcheint eine neue Wendung eingetreten zu ſein. Dem Unterſuchungsrichter ſind näm⸗ lich aus dem Elſaß ſehr genaue Angaben zugegangen, die eine Unterſuchung des Attentäters auf ſeinen Geiſteszu⸗ ſtand erforderlich machen werden. Es ſollen ſtarke An⸗ zeichen für eine erbliche Belaſtung vorliegen. Eisregen über Wien. Ueber 90 Perſonen verletzt. Wien, 27. Dez. Ueber Wien ging ein Eisregen nie⸗ det, der die Bürgerſteige mit einer glatten Kruſte überzog. Die unmittelbare Folge davon war, daß Paſſanten in Maſſen ſtürzten und teils ſchwere Knochenbrüche und ſon⸗ ſtige Verletzungen ſich zuzogen. Von 5 Uhr nachmittags bis ſpät nachts waren die Wagen der Rettungsgeſellſchaft in fortwährender Fahrt begriffen und die Unfallſtationen ſowie die Kranken⸗ häuſer füllten ſich mit Verunalückten. Ueber 90 Per⸗ . ſonen mußren zum Teil mit ſchweren Verketungen in ärztlicher Behandlung bleiben, während eine weit grö⸗ ere Menge nach erſter Hilfeleiſtung entlaſſen werden onnte. Faſt die ganze Polizeiſchulmannſchaft wie auch die Reſervemannſchaften und die Kommiſſariate leiſteten an den Straßenkreuzungen Hilfe, um die Paſſanten über die Straßen zu begleiten. Der Autoverkehr war voll⸗ kommen lahmgelegt, da die Wagen ſelbſt bei langſa⸗ mer Fahrt auf den vereiſten Straßen nicht vorwärts kommen konnten. Kleine Chronik. Revolte betrunkener Sträflinge. Im Stockholmer Zentralgefängnis überfielen einige Gefangene, die ſich an verdünntem Politur⸗Spiritus berauſcht hatten, das Wach⸗ perſonal mit Stühlen und anderen Gegenſtänden. Ein Ge⸗ fängnisbeamter und der 2. Direktor wurden ſchwer ver⸗ wundet. Dieſem wurde bei einem Schlage über das Ge⸗ ſicht die Lippe aufgeſchlagen. Außerdem wurden zwei Beamte leichter verletzt. Erſt nach hartem Kampf gelang es, die betrunkenen Gefangenen zu überwältigen. b Paderewfki will Poſen ein Wilſon⸗Denkmal ſcheu⸗ ken. Ignaz Paderewſki hat bei einem amerikaniſchen Bildhauer ein großes Wilſon-Denkmal beſtellt, das er der Stadt Poſen zur Erinnerung an ſeinen Einzug nach dem Weltkrieg ſchenken will. i Ein grauenvoller Verkehrsunfall., Bei Lodz hat ſich ein ſchwerer und beſonders grauenvoller Verkehrs⸗ unfall ereignet. Ein Auto raſte mit voller Geſchwindig⸗ keit in ein ihm begegnendes Geſpann hinein, wobei beide Pferde auf der Stelle getötet wurden. Die Deichſel des Wagens durchſchlug gleichzeitig die Autoſcheibe und riß dom(chauffeur den Kopf ab. Neue Glückwunſchtelegramme 07700 28 werden von der Reichspoſt nach Entwürfen von Profeſſor Hohlwe ⸗München für Weihnachten und Neujahr heraus⸗ gegebe“ Oben die beiden Vorderſeiten.“ Innen⸗ und Rückſeite. Beſatzungszwiſchenfälle ohne Ende. Schwere UAebergriffe der franzöſiſchen Surete. Ludwigshafen, 27. Dezember. Wie erſt jetzt bekannt wird, wollten am 19. Dezember zwei deutſche Kriminalbeamte in der Schützenſtraße einen verdächtigen Mann kontrollieren, den ſie bereits einige Zeit beobachtet hatten. Der Mann wollte ſeinen Aus— weis vorzeigen, als der franzöſiſche Suretebeamte Fouden hinzukam, dem Mann zurief„Marſch, weiter!“ und i mit ſich fortzog. Die ſo an der Ausübung ihrer Dienſt— pflicht behinderten deutſchen Beamten ſchrie er an:„Haben Sie jetzt bald genug geſpitzelt?“ Die deutſchen Beamten erhoben Einſpruch, erhielten aber die Antwort:„Das geht Sie garnichts an.“ Wegen dieſes Vorfalles hat der Oberbürgermeiſter beim franzöſiſchen Platzkommando Ver— wahrung eingelegt. Nach einer weiteren Meldung erlaubten ſich am glei— chen Tage zwei Suretebeamten. darunter auch Foucon. 1 Haustreppe und entfernte ſich, ohne ſich weiter um den „ emen weſteren Uevergri, indem ſie oyne Grund einen Ludwigshafener ſtellungsloſen Kaufmann von der Straße weg zur franzöſiſchen Surete mitnahmen and ihn dort einem eingehenden Verhör unterzogen, das ſich insbeſon⸗ dere darauf bezog, ob der betreffende Mann im Dienſte der Ludwigshafener Polizei ſtehe; ſie warf ihm vor, er habe ſie ſcharf beobachtet. Nach dem Verhör wurde der Mann wieder freigelaſſen. Auch dieſer Fall ſtellt einen un⸗ zuläſſigen Uebergriff der Surete dar, da der Verhaftete einen ordnungsmäßigen Ausweis bei ſich hatte und den Franzoſen keinen Grund zum Einſchreiten gegeben hatte. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Blutig er Familienſtreit.) Im Verlauf von Familienſtreitigkeiten verletzte der 23jährige Ph. Jochum ſeinen Vater mit einem Taſchenmeſſer er⸗ heblich, aber nicht lebensgefährlich am Kopf. Der Ver⸗ letzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Darmſtadt.(Geſtändiger Mörder.) Der Kellner Friedrich Stojkof hatte in der Nacht zum 19. De⸗ zember die Beſitzerin des hieſigen Sportcafes, Hilde Kraft, durch drei Kopfſchüſſe erſchoſſen und ſich ſelbſt eine Kugel in den Kopf gejagt. Inzwiſchen hat ſich ſein Zuſtand ſo⸗ weit gebeſſert, daß er im Städtiſchen Krankenhaus von der Kriminalpolizei zum erſtenmal protokollariſch vernom⸗ men werden konnte. Wie wir hören, hat er die Mordtat ſofort eingeſtanden und verſichert, daß er ſelbſt entſchloſ⸗ ſen war, ſeinem Leben ein Ende zu machen. Für dieſen Vorſatz ſprechen auch einige Einzeichnungen in ſeinem Notizbuch, die er einige Tage vor der Tat eingetragen haben muß. Ueber die letzten Gründe, die ihn zur Tat getrieben haben, wußte er beim Verhör keine klaren An⸗ gaben zu machen. Er will ſich in einem Affektzuſtand befunden haben. Er hatte bereits wiederholt Malaria⸗ Anfälle und ſtand auch an dieſem Abend durch die vorher mit dem Ehemann der Erſchoſſenen unternommene Bier⸗ reiſe unter den Nachwiekungen des Alkohols. Der ein⸗ fachen Annahme einer Affekthandlung ſteht jedoch die Tatſache entgegen, daß Stojkof ſich um 2 Uhr aus ſeiner Wohnung den Reoolver holte und ſich dann drei Stun⸗ den lang im Sportcafe aufhielt.. f Darmſtadt.(Autounfall des Landtags abgeordneten Ritzel.) Am Heilig⸗Kreutz ereig⸗ nete ſich ein Autounfall. Auf der überaus glat⸗ ten Straße ſtieß das Perſonenauto des Landtagsabgeord⸗ neten Ritzel mit einem mit Pferden beſpannten Wagen zuſammen. Perſonenſchaden entſtand glücklicherweiſe nicht, die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Mainz.(Vom Auto angefahren und ſchwer verletzt.) Der 28jährige Heizer Joh. Klein aus der Breidenbacherſtraße, der beim ſtädt. Maſchinenamt beſchäf⸗ tigt iſt, wurde auf dem Bebelring von einem Perſonen⸗ autd angefahren und zu Boden geſchleudert, wo er le⸗ wußtlos liegen blieb. Der Chauffeur des Autos erſah aus mitge ührten Papieren des Klein deſſen Wohnung und brachte ihn dorthin. Er legte den Bewußtloſen auf die Verletzten zu bekümmern. In dieſem Augenblick kam der Hausmeiſter des Hauſes, in dem der Klein wohnte, hin⸗ zu und konnte noch die Nummer des Autos notieren. Klein, der eine Gehirnerſchütterung und einen Schädelbruch davontrug, wurde ins Krankenhaus überführt. Mainz.(Blutvergiftungen.) Das 19 Jahre alte Dienſtmädchen Däch von hier zog ſich an der rechten Hand eine kleine Verletzung zu, in die Schmutz eindrang und eine Blutvergiftung verurſachte.— Der 28 Jahre alte Werkmeiſter Wilhelm Pares aus Kaſtel verletzte ſich an der rechten Hand und trat durch Eindringen von Schmutz ebenfalls Blutvergiftung ein. Beide Perſonen fanden Aufnahme im Krankenhaus. . Kelſterbach.(Tödlicher Unfall.) Eine hie⸗ ſige 60 jährige Einwohnerin ſtürzte ſo unglücklich eine kleine Treppe herab, daß ſie die Wirbelſäule brach und auf der Stelle tot war. Gimbsheim.(Einbruch auf dem Eiſe.) Unter eigener Lebensgefahr rettete der Fußballſpieler Philipp Metzger die beiden Knaben Otto Lauth und Georg Schwarz, die auf dem Eiſe eingebrochen und bereits in dem Waſſer verſunken waren, vom Tode des Ertrinkens. Bingen.(Das Wein⸗ und Heimatmuſeum in Bingen.) In einer hier ſtattgefundenen Ver⸗ ſammlung wurde dapon Mitteilung gemacht, daß das orſt ſeit kurzer Zeit im aroßen Turm der Bura Klopp Ein edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. Comp. Berlin W̃ 30. (Nachdruck verboten.) Copyright by Grein 0 36. Fortſetzung. 1 War es der Gedanke, daß ein fremdes Mädchen, eine Bürgerliche, die eine abhängige Stellung in ihrem Hauſe einnahm, es wagte, dieſe alte wunde Stelle zu berühren, der das Autlitz der Gräfin ſo furchtbar bleich und zu⸗ gleich ſo hart und ſteinern machte? „Ich habe noch keinen Augenblick bereut, gehandelt zu haben, wie ich es tat,“ ſagte ſie mit kaltem, eiſigem Ausdrucke. „Ich kann es nicht glauben!“ rief Eliſabeth mit tiefer Erregung.„So weit kann ſich die Natur nicht verirren. Das Teuerſte preiszugeben für einen leeren, toten Begriff!“ ö„Leerer, toter Begriff! Was verſtehen Sie davon?“ verſetzte die Gräfin in faſt geringſchätzendem Tone.„Geza iſt meine letzte, einzige Hoffnung, ich habe nichts als ihn: er iſt das Vermüchtnis eines teuren, früh verlorenen Gatten. Kein fremdes Reis ſoll ſich an dieſem letzten Stamm anſetzen, ſo lange ich lebe! Fräulein Werner, an dem Tage, an dem mein Sohn Sie ſeine Gattin nennt, (hat ſeine Mutter aufgehört zu leben. Um dieſen Preis (können Sie... Gräfin Cillagi werden.“ Cliſabeth wandte ſich von der Gräfin und trat an eines der Fenſter. Tiefes, undurchdringliches Dunkel lag nuf der Erde, floß vom Himmel, kein Stern trat aus 7 ſchwarzgrauen Höhe... auch hier durchdrang kein ichter Punkt die tiefe Nacht der Vorurteile, die auf der Seele dieſer Frau lag. Lauge ſtand ſie am Fenſter, aber ihr Blick hatte ſich von der leeren Oede ab⸗ und ihrem Innern zugewendet. Dachte ſie an ihre heute geſprochenn Worte und wie wenig ſſie geahnt, wie bald„dieſe 00 ſittliche Kraftäußerung“ n ſie herantreten würde? Wer ſie jetzt ſah in ihrer illen, völlig 1 en Haltung, den Kopf ein wenig geſenkt, die Blicke zu Boden gerichtet, ahnte er, daß ſie enen Kampf großer Seelen kämpfte, den Kampf der Selbſtverleugnungek 1 1% Eine Hand berührte ihre Schulter, ſie hob das Auge mit einen ſaſt abweiſenben Ausdrucke, aber das Antlitz ihr gegenüber gab ihr augenblicklich das völlige Sich— bewußtwerden wieder. „ Eliſabeth,“ ſagte die Gräfin, und ein faſt erſchüttern⸗ der Ausdruck von Gram und Verzweiflung lag jetzt auf ihrem Geſichte,„ich will tun, was ich nur einmal in meinem Leben getan... einmal.. als ich den gemeinen Verbrechertod von meinem Gatten abwenden wollte, ich will bitten, bitten aus der Tiefe meines gequälten Mutter- herzens, laſſen Sie mir meinen Sohn! Ich hab' nichts auf Erden, als ihn.“ a „Oh, Eliſabeth,“ fuhr die Gräfin fort, als das Mädchen ſchwieg,„ich habe Sie hochgehalten. Was einem ganzen Leben nicht gelang, gelang Ihnen in wenigen kurzen Mo⸗ naten. Sie lehrten mich das Bürgertum achten. Machen Sie nicht, daß dieſe Empfindung ſo ſchrecklich ins Gegen⸗ teil umſchlägt.“ „Wozu rufen Sie den bürgerlichen Stolz in mir wach, den Sie erſt vorhin ſo verletzt haben?“ unterbrach ſie Eliſabeth mit großem, ruhigem Blick.„Nie noch war der Einzelne der Repräſentant eines nach Millionen zählenden Standes und— in ſolchen Lagen des Lebens gewiß nicht.“ Ein leiſes Beben ging ich bin nur ein bürgerliches Mädchen— aber zu ſtolz, um Ihre Einwilligung zu erbetteln, und— auch zu feige, um 5 eine ſolche Weiſe um den furchtbaren Preis, den Sie andeuten, mein Glück zu erkaufen.— Ich bin mir der Macht wohl bewußt, die... die ich über 10 01 Sohn habe, ich weiß, daß es nur eines Blickes, eines Wortes bedarf, um ſchon morgen ſeine Gattin zu heißen, weil ich aber dieſe Macht kenne, will ich ſie nicht gegen eine Mutter gebrauchen. Wenn es Ihnen genehm iſt, ſo 1 ich noch heute das Schloß. Graf Geza habe ich zum letzten⸗ mal geſehen.“ räfin Helene hatte mit allen möglichen Waffen ge⸗ desi Sie hatte verletzt und geſchmeichelt, gedroht und Mit t, ſie war eingeſtanden mit dem ganzen e ute einer Mutter, für die alles auf dem Spfele ſteht, und doch machte ſie der Steg im erſten Moment betroffen. Und ſo groß war ihr Vertrauen in dieſem Augenblick zu r Oughertalekt und Größe ihrer Gegner daß i aeg. urch ihre Stimme.„Frau Gräfin, 0 die Wiederholung des geſprochenen Wortes ver⸗ angte. f „Sie ſind ein edles Mädchen, Eliſabeth, und ich wiil Ihnen das nie vergeſſen.“ Sie ſtreckte ihr die Hand ent⸗ gegen, aber Eliſabeth ſchien es nicht zu bemerken.„Es iſt beſſer, wenn Sie noch heute nacht 1 5 Am Tag⸗ ließe ſich das ſchwer unbemerkt bewerkſtelligen. J will Misko benachrichtigen. In zwei Stunden ſoll er am Kreuz⸗ weg bei der großen Linde halten. Ich bringe Sie ſelbſt an die bezeichnete Stelle. Ihre Koffer werden Ihnen nach⸗ geſchickt, wenn Sie mir die Adreſſe zurücklaſſen wollen.“ Schweigend trat Eliſabeth an den Tiſch und ſchweigend 1 ſie die Adreſſe; dann wandte ſie ſich zum Gehen. hre Geſtalt ſchien zu wanken, als ſie durch das Zimmer ſchritt, bei der Türe blieb ſie einen Moment ſtehen. Ihr 9 war ſehr bleich.„Leben Sie wohl, Frau Gräfin, und mögen Sie die Stunde nicht bereuen. Doch, Sie ſind ja die Mutter und er— Ihr einziger Sohn.“ Die Tür öffnete und ſchloß ſich, und die allein. 1 17. Kapitel. zar Man ſchrieb das Jahr 1870. Die Sonne war unter⸗ Ses gen und zarte, durchſichtige Nebelſchleier wallten in er Luft, ſie umhüllten die ſanft aufſteigenden Hügelketten, bedeckten das liebliche Tal, das zwiſchen ihnen lag, und umſpannten jede Erdwelle, jeden Baum und Strauch, als wollten ſie das ſtille, heilige Wehen der Natur wahren vor dem rauhen Schatten der Natur. So ruhig und friedlich die Landſchaft ſchien, ſo ſpielte ſich doch in dieſem Augenblicke in nicht zu weiter Entfernung ein gewaltiges, weltbedeutendes Ereignis ab. Jenſeits der Hügelketten, keine Stunde entfernt, wütete die Schlacht, und die Feuer, 1 0 99 di röteten, die dumpfen Donner, die von eit zu Magee die Erde beben und zittern machten, waren die von Sedan, bald ein halbes Jahrhundert vor den ie b Ggortſebuns folgt) ten, die der Weltkrieg in den gleichen Gegenden 5 AI 40 5 auch eit die Luft erſchütterten und in meilenweitern — Sede Heimatmuleum in den letzten drei wionaten von 5100 Perſonen beſucht worden iſt. Neben zahl⸗ reichen Leihgaben wurden in den letzten Monaten 130 wertvolle wiſſenſchaftliche Stücke erworben. Um das Mu⸗ eum in geſchichtlicher Hinſicht voll auszufüllen, ſollen jetzt Gegenſtände aus der Saane zur Ausſtel⸗ Hedi gelangen. Für das geplante Heimatmuſeum ſind ereits wertvolle und ſeltene Ausſtellungsſtücke erworben worden. Der heſſiſche Staat, Stadt und Kreis Bingen haben anſehnliche Geldbeträge zum Ausbau des Muſeums bereitgeſtellt. Geſſenheim.(Weinbautagung.) Unter Vor⸗ ſitz des Grafen Matuſchka⸗Greiffenclau hielt der Rhein⸗ gauer Weinbau⸗Verein in der Lehr⸗ und Forſchungsan⸗ ſtalt für Wein⸗, Obſt⸗ und Gartenbau eine Tagung ab, in der über das Leben des Rebſtocks und ſeine Pflege referiert wurde. In der anſchließenden Ausſprache wurde von dem Vertreter des pfälziſchen Weinbaugebietes auf die dort erzielten Erfolge beim Roden mit dem Raupen⸗ pflug hingewieſen. Worms.(Verhafteter Scheckbetrüger.) Ein 31 Jahre alter Ingenieur wurde wegen fortgeſetzter Scheck⸗ betrügereien ſowie zum Strafvollzug feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Zuſammenſtoß zwiſchen Kleinbahn und Autobus 15 5 79 Fahrgäſte verletzt. kesden, 27. Dez. Als am zweiten Feiertag der gegen 11 Uhr vormittags in Heidenau abſahrende ſtart beſetzte Zug der Müglitz⸗Talbahn ſich der Station Durck⸗ ae denne a Mieder mit einem aus Bä⸗ kommenden, nach Dresde e ſt⸗ autobus zuſammen. e Der Antoführer hate den Warnungspfiff der Loko⸗ motive überhört. Der ntobus wurde aufgeriſſen und dabei 13 Perſonen leich berletzt. Der Verkehr auf der Bahn und auf der Straße wurde über zwei Stunden voll⸗ ſtändig unterbrochen. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Sich ſelbſt mit Petroleum übergoſſen.) Im Badezimmer ihrer Dienſtherrſchaft at ſich eine 18 Jahre alte Hausangeſtellte mit Petro⸗ leum übergoſſen und angezündet. Mit ſehr erheblichen Brandwunden wurde ſie ins allgemeine Krankenhaus ein— geliefert. i Mannheim.(Ein Tobſüchtiger ſpringt aus dem Fenſter.) In der Alphornſtraße ſtürzte ſich in der Nacht ein 24jähriger Schreiner infolge eines Tob— ſuchtsanfalles vom zweiten Stock auf die Straße, wo er mit einer Beckenquetſchung liegen blieb. Man brachte den Bedauernswerten ins Krankenhaus. Mannheim.(Ein Revolverheld.) In der Nacht erſchien in den im Sandgewann 11 liegenden Ba— racken ein 50 Jahre alter Taglöhner und bedrohte dort zwei Familien mit einem Revolver. Er gab auch zweimal einen ſcharfen Schuß ab, ohne jedoch zu treffen. Darauf— hin wurde er von vier Brüdern gemeinſam mit Spaten und anderen Gegenſtänden verprügelt und zwar derart, daß ſeine Verbringung ins allgemeine Krankenhaus not— wendig wurde. Heidelberg.(Kirchenbrand.) In der Heilig⸗ Geiſt⸗Kirche entſtand in der Nacht zum erſten Weihnachts- feiertag ein Brand, der erſt in den Morgenſtunden ent- deckt wurde und bereits eine gefährliche Ausdehnung angenommen hatte. Die wertvolle alte Orgel war ſchon bedroht, doch gelang es der Feuerwehr, des Brandes raſch Herr zu werden. Der Brandſchaden wird auf rund 10000 Mark geſchätzt. Das Feuer entſtand durch Heiß⸗ laufen eines Heizungsmotors. Schwetzingen.(Tod auf den Schienen.) Auf der Strecke Schwetzingen— Hockenheim wurde in der Nähe der Blockſtelle Neubruch die Leiche eines 24 Jahre alten Mädchens aus Schwetzingen überfahren auf den Schie⸗ nen aufgefunden. Ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, wird die Unterſuchung ergeben. g Lokales und Allgemeines. * Wetterbericht vom 28. Dezember. Mit dem Warmlufteinbruch iſt während der Weih⸗ nachtsfeiertage bei auffriſchenden Südweſtwinden zunächſt in der Ebene und ſpäter auch im Gebirge allgemein Tau⸗ wetter eingetreten. In tieferen Lagen iſt die Schnee⸗ decke nunmehr vollkommen abgeſchmolzen. Im Gebirge liegen noch meiſt 20—30 Zentimeter Schnee, der Hoch⸗ ſchwarzwald hat ſtellenweiſe noch bis zu 80 Zentimeter. Auf dem Feldberg blieb die Temperatur meiſt in Ge⸗ friervunktnähe. Neue Warmluftmaſſen rücken von Süd⸗ frankreich in Begleitung eines Tiefdruckwirbels heran, ihnen voraus eine Regenfront. Wir werden daher die milde Witterung behalten. Worausſichkliche Witterung bis Sams⸗ tag: Anhaltend mild, weitere Zufuhr wärmerer Luft⸗ maſſen aus Weſt; wolkig mit Aufheiterungen, höchſtens⸗ vereinzelt leichter Regen; Hochſchwarzwald Temperaturen bei Null.. Das Jahr neigt ſich. Inmitten des Glanzes des Weihngchtsfeſtes kommt es bins kaum zum Bewußtſein, daß inzwiſchen des Jahres letzte Woche herangenaht iſt. Das Jahr 1928 neigt ſich, noch wenige Tage und ein neues wird zu begrüßen ſein. So will es der turbulente Ablauf des Lebens, daß Ereigniſſe und Feſte und Daten wechſeln, wie auf⸗ und absteigende Geſtirne zu gleicher Zeit. Während das eine heraufkommt und ſich dem Zenith nähert, verblaßt das andere und ſinkt hinab. Hinker der ſtrahlenden Zeit des Weihnachtsfeſtes und des Sylveſterabends ſteht der nuͤch⸗ terne Morgen eines neuen Jahres ſtehen all' die kühlen und teilweiſe traurigen Bilanzen des alten, verfloſſenen Jahres, ſteht ſchließlich der Ausblick auf eine Ebene von Zeit und Schidſal, deren Wege und Abgründe niemand kennt. ö Wenn nun auch das Weihnachtsfeſt Gelegenheit ge⸗ geben hat bei manchem zu mildern, was das Jahr Schwe⸗ res und Böſes gebracht hat, und wenn am einzelnen Men⸗ ſchenkind vielleicht dann und wann 2 455 urde, was im Laufe des Jahres von ihm 1 gt worden wat, dan ann man von einem auten Ausklana ſprechen, dann iſt * 1 der Beginn des neuen Jayres in Hoffnung und Vertrauen getaucht. 0 5 Das Jahr neigt ſich. 1 — Mas man bei der Einkommenſteuer nicht abziehen darf. Allgemein trifft man auf die Auffaſſung, daß bei der Veranlagung zur deutſchen Einkommenſteuer die ame⸗ rikaniſche Einkommenſteuer, welche aus dem Zinsgenuß aus amerikaniſchen Wertpapieren ſchon direkt in Amerika zum Abzug gelangte, abgezogen werden dürfe. Dieſe Annahme iſt irrig, vielmehr hat der Reichsfinanzhof dahin entſchieden, daß die bereits in Amerika gezahlte Ein⸗ kommenſteuer nicht abzugsfähig iſt. Ebenſo werden Aus⸗ gaben, die bei der Verheiratung entſtanden ſind, nicht als Grund für eine Ermäßigung angeſehen, da dieſe Ausgaben zu den Koſten für die Beſtreitung des Haushalts ge⸗ hören. Lediglich wenn ganz beſondere Umſtände vorlie⸗ gen, können ſie bei der Feſtſetzung der Einkommenſteuer berückſichtigt werden. — Die Koſten der Wohnungszwangswirtſchaft. Im Laufe einer Auseinanderſetzung über die Höhe der Koſten der Wohnungszwangswirtſchaft im Wohnungsweſen, die auf Grund der Berechnungen eines Reichstagsabgeordne⸗ ten und eines bekannten Wohnungspolitikers zwiſchen die⸗ ſem und dem zuſtändigen Referenten im Reichsarheits⸗ miniſterium, Miniſterialrat Ebel, in jüngſter Zeit ſtatt⸗ fand, ſtellte der letztere die überraſchende Tatſache feſt, daß im Reichsarbeitsminiſterium weder die Höhe der Ko— ſten noch die Zahl der bei den Wohnungsämtern be⸗ ſchäftigten Beamten bekannt ſei. Die Ermittlung ſei des⸗ halb auch kaum möglich, weil vor allem in den Mittel⸗ und Kleinſtädten die in Frage kommenden Beamten nicht nur Aufgaben der Zwangswirtſchaft, ſondern auch andere Aufgaben der Gemeindeverwaltung erledigen. — Porſicht beim Umgang mit Schwarzpulver! Unter Zugrundelegung der amtlichen Unfallſtatiſtik iſt die Mehrzahl der Sprengſtoffunfälle auf die Verwendung von Schwarzpulver zurückzuführen. Es ſcheint daher feſt⸗ zuſtehen, daß immer noch nicht die notwendige Klarheit über die Reibungsempfindlichkeit und leichte Entzündlichkeit des Schwarzpulvers beſteht, weshalb die Gewerheaufſichts⸗ beamten angewieſen wurden, diejenigen Perſonen ein⸗ gehend zu belehren und zu größter Vorſicht beim Um⸗ gang mit Schwarzpulver zu ermahnen, die beim Ge⸗ brauch desſelben in erſter Linie in Betracht kommen. Auf Grund der Gewerbeordnung iſt daher die Möglichkeit ge⸗ geben, dem Unternehmer zu unterſagen, durch angeeig⸗ nete Perſonen Sprengarbeiten vornehmen zu laſſen. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 27. Dezember. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,36— 20,40; Newyork 4,1935— 4,2015; Amſterdam 168,68— 168,92; Brüſſel 58,37— 58,49; Danzig 81,38— 81,54; Italien 21,41— 21,57; Jugo⸗ ſlawien 7,383— 7,397; Kopenhagen 112,03— 112,25: Liſſabon 18,48— 18,52: Oslo 111,89— 112,11; Paris 16,42— 16,46; Prag 12,426— 12,446: Schweiz 80,91 — 81,07: Spanien 68,40— 68,54; Stockholm 112,49— 112,71; Wien 59,07— 59,19. Berliner Efſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 243,50; Commerz⸗ und Privatbank 195; Darmſt.⸗ und Nationalbank 289; Deutſche Bank 170,50; Diskonto⸗ Komm. 161,75; Dresdner Bank 171; Hapag 140,25; Nordd. Lloyd 136,50; Allg. Elektrizitätsgeſellſchaft 191,50; Daim⸗ ler⸗Benz 78; Linoleumwerke 341,50; J. G. Farbeninduſtrie 268,125; Geſ. für elektr. Untern. 261; Th. Goldſchmidt 97: Karſtadt 230,125: Metallbank 139; Oſtwerke 278; Phönix 90,50: Polyphonwerke 460; Rhein. Braunkohlen und Br. 277; Rhein. Elektrizität 173,25; Rhein. Stahl 139,75; Schultheiß⸗Patzenhofer 321; Tietz 288; Ver. Glanzſtoffe 90722 531,50: Ver. Stahl 92,875; Zellſtoff Wald⸗ of 272. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 7; Wirſing 18 bis 20; Weißkraut 15 bis 16: Rotkraut 15 bis 20; Blumen⸗ kohl 70 bis 140; Karotten, Büſchel 15; Gelbe Rüben 15 bis 18; Rote Rüben 15 bis 18; Weiße Rüben 12 bis 15: Spinat 25 bis 35; Zwiebeln 15 bis 18; Kopfſalat, Stück 35 bis 45; Endivienſalat, Stück 25 bis 50; Feldſalat 160 bis 180; Tomaten 60 bis 80; Meerrettich, Stück 20 bis 70; Aepfel 25 bis 60; Birnen 25 bis 505 Trauben 100; Nüſſe 55 bis 70; Süßrahmbutter 240 bis 260 Land⸗ butter 220; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 11 bis 22; Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 600; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 600; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1400: Rindfleiſch 110; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 72 Rehragout 100; Rehbug 150: Reh⸗ rücken und Keule 250; Feldhaſenragout 120; Feldhaſen⸗ braten 160; Wildenten, Stück 250 bis 300. Mannheimer Produktenbörſe. Die Börſe verkehrte aua! heute in ruhiger Haltung. Der Beſuch war ſchwach, wie dies immer zwiſchen der Weihnachtszeit und Neujahr dee Fall iſt. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. mit 23,25 bis 23,50; ausl. mit 26,25 bis 28: Roggen, inl. mit 22,50; Hafer, inl. mit 22 bis 23,25; Braugerſte mit 25,25 bis 25,75; Pfälz. Gerſte mit 26,25 bis 26,75: Futtergerſte mit 20 bis 22; Mais mit Sack mit 22,50 bis 22,75; Weizenmehl, Spezial Null, mit 33; Roggenmehl mit 29,50 bis 31,50; Weizenkleie mit 13,75 und Biertreber mit Sack mit 20,25 bis 20,50; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Donnerstag waren e 113 Ochſen, 94 Bullen, 205 Kühe, 265 Färſen, 450 Kälber, 1 Schaf, 1716 Schweine, 1 Ziege. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 54 bis 56, 42 bis 44, 44 bis 46, 36 bis 40, 33 bis 37, 32 bis 35; Bullen 48 bis 51, 44 bis 47, 38 bis 40, 32 bis 35; Kühe 48 bis 50, 36 bis 40, 26 bis 32, 18 bis 20: Färſen 55 bis 57, 46 bis 50, 35 bis 40; Kälber—, 77 bis 79, 72 bis 76, 64 bis 70, 60 bis 64; Schafe 44 bis 46; Schweine—, 76 bis 78, 77 bis 79, 77 bis 80, 70 bis 74, 70 bis 72,—; Ziegen 14 bis 20.— Marktverlauf: Mit Großvieh langſam, Ueber⸗ ſtand; mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen mit⸗ telmäßig, geräumt. Mannheimer Pferdemarkt.. Donnerstag waren zugeführt: 154 Arbeitspferde, 50 Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro Stück in Reichsmark: Arbeitspferde 800 bis 1600; Schlachtpferde 60 bis 120. Feierliche Uberreichung der Geſelleubtiefe. Zu einer ernſten Feier geſtaltete ſich am Sonntag Nach⸗ mittag die Uaberreiſchung der Geſellenbriefe an die Handwerks- prüflinge. Außer den Jung⸗Geſellen und den Lehrmeiſtern hatte ſich eine ganze Anzahl von Mitgliedern des Gewerbevereins und Freunden des Handwerks eingefunden. Die Gemeindeverwal⸗ tung war durch Herrn Bürgermeiſter Lamberth, der Ge⸗ Dem Pferdemarkt am meinderat durch die G.-R. Schloſſer und Pfenning 5 und die Schule durch Herrn Berufsſchulrektor Mayr vertreten. Der Vorſitzende des Gewerbevereins, Herr J. Wunderle und die Handwerkskammer haben ſich entſchuldigen laſſen. Nach einigen Begrüßungsworten des Vorſitzenden G.⸗R. Zöller machte er einige allgemeine Bemerkungen über den Ausfall der Prüfung, den er als nicht ganz befriedigend erklärte. Zu be⸗ mängeln war insbeſondere, daß bei guten Schulzeugniſſen die Prüfungsleiſtungen nicht auf der Höhe ſtanden. Der Prüfung hatten ſich 10 Jungen unterzogen, wovon 7 Schreiner und 3 Polſterer, deren Geſellenſtücke in 4 Nachttiſch chen, 3 Küchen⸗ tiſche umd 3 Divan und Chaiſelongue beſtanden. Hierauf er- griff Herr Bürgermeiſter Lamberth das Wort, um den Prüf⸗ lingen ernſte Mahnungen mit auf den Lebensweg zu geben, wobei er insbeſondere die Notwendigkeit betonte, jetzt an die Vervollkommnung zu gehen, an die Feinarbeit, in anderen Werk⸗ ſtätten Erfahrungen zu ſammeln, die freie Zeit neben dem Sport auch zur geiſtiger Förderung, zur Aneignung theoretiſchen Wiſſens auszunutzen, und immer der Schule zu gedenken und den Lehr— meiſtern, Lehrern und Geiſtlichen Achtung entgegenzubringen. Herr Rektor Mayr nahm die Berufsſchule in Schutz, deren Erfolge gut ſind. Vereinzelte Fälle könnten dieſe Tatſache nicht erſchüttern. Die jungen Leute müßten ſich fortbilden durch die Lektüre guter Bücher und Zeitſchriften, da ihre Ausbildung mit der Geſellenprüfnng noch lange nicht abgeſchloſſen ſei. Auch Herr Rektor Mayr hielt es für notwendig, daß die Jung-Ge⸗ ſellen in die Fremde gehen und in der Welt ſich umſchauen und nicht allzufrüh ſich ſelbſtſtändig machen, was auch Herr Zöller nochmals unterſtrich. Erfahrungen auf dem Gebiete des Lehrlingsweſens und der Geſchäftsgründungen beſtätigen das Geſagte. Für die Lehrmeiſter ſprach Herr Schreinermeiſter Gregor Gärtner, der auf die Not des Handwerks und auf die Notwendigkeit tüchtiger Handwerker hinwies und den Jung- Geſellen wertvolle Ermahnungen mit auf den Weg gab. Der Vorſ. Zöller ſprach der Prüfungskommiſſion und den Lehr— meiſtern den ſchuldigen Dank aus und ſtellte in Ausſicht, daß ſich künftig der Prüfungsausſchuß an den Prüfungen beteiligt in ähnlicher Weiſe wie dies früher der Fall war. Nachdem noch der Jung-Geſelle Schneider für die Ueberreichung der Geſellenbriefe den Dank der Prüflinge ausgeſprochen hatte, war die Veranſtaltung zu Ende. Aufführung der Operette „Die Brat'lgeiger“ durch den Geſang-Verein„TLiederkrau“ am Sonntag, den 30. Dezember. Unter Hinweis auf das Inſerat in der Samstagsnummer dieſes Blattes werden alle, die im alten Jahre nochmal frohe Stunden erleben wollen, auf die Aufführung der Operette „Die Brat'lgeiger“ aufmerkſam gemacht. Die Zeit in der die Handlung ſpielt, iſt unſerer heutigen nicht unähnlich. Auch damals ſeufzte die Menſchheit unter den Nachwehen grauen hafter Kriege. Das weite Land war um den verdienten Lohn gekommen. Niemand kümmerte ſich mehr um die Verſprechen, die man dem Volke für ſeine treue Hingabe gegeben hatte. Polizei⸗ ſpitzel ſchnüffelten in die geheimſten Winkel. Jede freiheitliche Bewegung wurde mit drakoniſchen Maßnahmen unterdrückt. Turnvereine, Geſangsrlegen wurden aufgelöſt, alſo überall ſtärkſte Knechtung. In Wien, dem Machtbereich des Miniſters Metter- nich trieb man es in dieſer Beziehung am tollſten. Trotz die- ſer Gewaltmaßnahmen war das Geiſtesleben nicht zu unter⸗ drücken. Es ſproßten überall neue Blüten in der Dichtung, in der Malerei, beſonders aber in der Muſik. Wien, die Stadt der Gemütlichkeit war ein beſonders günſtiger Nährboden für neue Beſtrebungen auf dieſem Gebiet. In ganz kurzen Zügen ſei der Inhalt hier wiedergegeben: In der Werkſtatt des ehrbaren Buchbindermeiſters Lichtſcheidl iſt eine kleine Re— volution ausgebrochen. Niemand will mehr arbeiten weil ver- boten wurde, während der Arbeit zu ſingen. Unter den Ar- beitern befindet ſich auch Johann Strauß, dem der muſikfeind⸗ liche Meiſter ſogar ſeine Geige verſteckt hat, weil er es wagte in der Freizeit ſeine ſelbſt erſonnenen Melodien zu ſpielen. Des Meiſters Frau nimmt einen anderen Standpunkt ein. Hinter dem Rücken ihres Mannes gibt ſie die Fiedel zurück und noch dazu Geld, damit der Lehrbub nach ſeiner Flucht aus der Werkſtatt wenigſtens in der erſten Zeit der größten Not enthoben iſt. Strauß kommt zuerſt zu Pamer, der ſchon Lehr⸗ meiſter eines Lanner war. Leider iſt Pamer eher dem Trunk als der Muſik ergeben. Lanner iſt nun ſein Konkurrent ge- worden. Eines Tages ſpielt Lanner in den zwei Tauben auf Viel Volk ſtellt ſich ein. Soldaten kommen um dieſe neuen Weiſen zu hören. Pamer mit ſeinem Gehilfen Strauß will im Gaſthaus gegenüber ſeinem ehemaligen Schüler zeigen, daß er noch größeren Anhang hat. Der Verſuch mißlingt, weil er ſeinem alten Laſter verfallen iſt. Dadurch kommt Strauß in größte Not. Er wird, als er ſich im größten Elend befindet von dem Gehilfen des Lanner aufgefordert, mit ihnen zu ziehen. Erſt muß er ein Probeſpiel bei Lanner ablegen. ſchließt dieſer ſeinen neuen Schüler in die Arme. Der iſt voll Glück, weil er endlich einen Menſchen gefunden hat, der ihn verſteht. Das tröſtet ihn auch, als er ſieht, wie ſchamlos er von Chriſt, der ſtolzen Tochter des Himmelpfordgrundes, hinter- gangen worden iſt. Alles Volk jubelt den beiden nun eng verbundenen Freunden zu. Auf die herrlichen Muſikeinlagen wurde ſchon wiederholt hingewieſen. Genußreiche Stunden ſtehen allen Beſuchern bevor. P. J. M. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamts Heppenheim wird am Dienstag, den 8. Januar 1929, auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Donnerstag, den 3. Jannar 1929 vormittags 11 Uhr bei uns anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuer⸗ Angelegenheiten an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 27. Dezember 1928. Heſfiſche Wei ee Viernheim amberth. Begeiſtert 0 *