* v ον⏑ντνιντνν²οανααννονονοναε Ratholisch. Arbeiter- Verein enen Turngenoſſenſchaft 1803 Da in letzter Zelt unſere Sportplatz anlage durch Fuhrwerksbeſitzer überfahren]! und auch Pferde bewegt wurden, ſehen wir uns veranlaßt, die Betreffenden zu war⸗ nen; andernfalls wir gegen die Schuldigen wegen Sachbeſchädigung vorgehen müſſen. NB Sams aa, den 5. Januar, abends 8 ¼ Uhr Vorſtandsſitzung im Saftladen. Wegen Wichtigkeit der Tages ordnung iſt es Pflicht, daß alles pünktlich und reſtlos erſcheint. Der Vor ſitzende. Reichsbanner Schwarz ⸗Rot⸗Gold Mittwoch, den 9. Januar findet bei Kamerad Herbert im Gaſth. zum Karpfen eine dringende Vorſtandsſitzung Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet Der Vorſtand,. Inſerie en brinat Gemen! Hadfahrer- Verein Eintracht i a Heute Abend 8 Uhr 4 Wir beehren uns hiermit unſere Mitglieder und deren Angehörigen zu unſerem am 6. Jannar im „Freiſchütz“ ſtattfindenden Familien⸗Abend einzuladen. Nichtmitglieder haben keinen Zutritt. Saal- eröffnung 7 Uhr. Das Stuhlumlegen bitten wir zu unterlaſſen. Der Vorſtand. Wir beehren uns, unsere werten Mitglieder nebst An- gehörigen sowie Freunde u. Gönner des Vereins zu unserem am Sonntag, 6. Januar im gr. Karpfensaale stattfindenden Ginter:Renzert wehe Siernhelmer Bürger-Atg:— Sierng. Bolkgblesg rhei Siernheimer Gtueang— Bternhetmer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt 2 UAnzeigenpreife: Dis einſpaltige Petitzeile koſtet 25 g., die Reklamezeile 80 Pfg. N 1 bei Wiederholung asgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen von- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſcres Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Aunoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Ans lands. Amlsblatt der Heſſiſchen Värgermeiſterei und des Polizeianis latzvorſchriften bei Anzei werb Möglichkeit t.— din Platzvorſchriften nzeigen en nach Möglich— Fur 2 — mit anschliessendem Ball höflichst einzuladen. Jedes Mitglied ist berechtigt eine Dame frei einzuführen. ia für Nichtmitglieder 50 Pfg.—. Ver- losungsgegenstände sind bitte bis Sonntag mittag 1 Uhr im „Storchen“ sowie beim Präsidenten Böhm abzugeben. Der Vorſtaud. Ice dg e an Fg crap Maag; aan Turnerbund. Von Freitag, den 4. Jan. ab wieder! regelmäßige Turnſtunde, Dienstags Arſcheint täglich ait Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 180 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte Manntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Unnahme von Abennenients täglich in der Geſchäfts ſtelle u. beim Zeitungs träger Erstes, ältestes u. erfolgreichſtes Lskal⸗Anzeigeblat in Biernhein 5 ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— of ſcheckkonte Nr. 2157 Unt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäfta pelle Rathaus ſtr. v οοιοοονονονονονινι Were ſtatt. an bestimmt vorgeſchriebenen Tagen, kaun jedoch eine — ſcakladdhpadddddndcgddddhp add agdhn dn, Aaffagm allaahh ee eh p/ M du — DNIe eee lub der Gelldgeizuchter fen Mede nalberband 5 Biernheim Donnerstag, d. 3. Jan. 1929, abds. 8 Uhr Januar 1929 Freitag, den 4. N 46. Jahrgang e Weltreiſe des„Graf Zeppelin Die Mitglieder wer den gebeten, bis zum 15. ds. Mts. ſämtliche Rechnungen an den Geſchäfts⸗ führer Adler abzugeben, zwecks Abrechnung 3 3 0 Vorſtandsſitzung im Gaſthaus„zum Fürſt Alexander“ bei N Kollege Klee Um zahlreiches Erſcheinen aller Vor ſtandsmitglieder bittet b Der Vorſitzende Knapp 775566955989 Den verehrlichen Gleuers flichtigen diene zur gefl. Kenntnis, daß ich laufend, zu— nächſt wöchentlich, jeweils Samstags Nachmittag ab 5 Uhr im Hauſe des Herrn Bernh. Brückmann, Holzſägewerk, 5 Schulſtraße zur Beratung in zuchhaltungs- und Steuerangelegenheiten zur Verfügung ſtehe. Uebernehme zum Jahresſchluß die Aufſtellung von Geſchäfts⸗ und Steuerbilanzen, ſowie von 0 und Auszahlung. Später einlaufende Rech⸗ nungen können nicht mehr berückſichtſat werden. Der Vorſitzende. Uehungs⸗ Stunile im Lokal. Der Fahrwart 5 und Freitags vunkt 8 Uhr für alle Jugendturner, Geräteturner und Sportler. i Ferner von nächſten Mittwoch, 9. Januar ab Schülerturnſtunde von 5 Uhr an. 5 Um vollzähltges und pünktliches Erſcheinen aller erwarten Die Turnwarte. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde Geſang⸗Verein„Flora“ N Heute Donnerstag und morgen N Freitag Abend punkt 8 Uhr Bühnenprobe 4 8„für ſämtliche 1 355 „ ze Karpfen. Sams fag, den 8. 5 eee Mis, abends punkt 8 Uhr Slng⸗ e slunde im Lokal. Da am näch⸗ ſten Sonntag unſer Konzert ſtattfindet, werden die Sänger ſowie die Theaterſpieler gebeten vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Der Dorſtand. Silliger Räſe Zwei starke Einleg⸗ ſchweine zu verkaufen bei Mich. Falter- mann 2 WI. W. Hansstraße Nr. 17 Ein fast neuer Kinder- wagen zu verkaufen. Zuerfragen im Verlag 5. Jan. Sch' mos 23. Tewes Sabbat⸗Anfang 430 Uhr 1 Morgen 880 Uhr Nachm. 350 Uhr 5„ Abend 55o Uhr Wochentage Abend 6 Uhr Morgen 7 Uhr Rosch Chodeſch Schwat iſt Samstag. Allgäuer Stangenkäſe 3 Pfd 139 Deſſertküſe in Stantolpackung ca 125 gr. 154 Delikateß⸗Kümmelkäſe Portion 30 u. 18 Camembert beſte Marken„ 30 u. 25 4 Schweizerkäſe 1155 10 1 805 Schweizer ohne Rinde JJ Pfd. 2 Po tion 18 und 163 dn verkaufen 35 504 Edel-Ausleſe Schachtel Zteil. Zirka 30 Ztr. gel be dustrie Rarlolleln Weinheimerstr. 54 (Hinterhaus) ſchweine zu verkaufen, Goetheſtraße 17. empfehle Prima Makko⸗Domaſt, 130 u. 160 em br. Bettkaltun, Bettücher, Bettuchbiber und Leinen am Stück. Kiſſenbezüge von 1.80 Mk. an Varchent u. Federleinen 80,130 u. 160 m br. Bettfedern und Halbdaunen Prima Croiſe Sinnet zu 1.40 Mk. bedeutend unter Preis. Tur Aussianungen Einkommenſteuererklärungen. Beſte Referenzen ſtehen zu Dienſten. Max Lauterbach Bücherreviſor und Steuerberater Tel. 27774 Mannheim Rahnfelsſtr. 7 Aeg Wie Bilderfaͤlſcher arbeiten. Ein zeitgemäßer Rückblick. Die Aufmerkſamkeit des Publikums hat ſich in der letzten Zeit mehrfach mit Fällen zu beſchäftigen gehabt, in denen rückſichtsloſe und betrügeriſche Antiquitätenhänd⸗ ler ſich die beſonderen Gaben kalentvoller armer Künſt⸗ ler zunutze machten, und von dieſen angefertigte Statuen oder Bilder als Werke alter oder berühmter Meiſter herrichten ließen und für Millionenbeträge auf den Markt brachten. In der Tat hat ſich das Fälſcherhandwerk ſchon ſeit Jahrhunderten, ja Jahrtauſenden zu einer aus⸗ gebreiteten und ganz raffinierten Arbeitsgattung ent⸗ wickelt, über die es eine umfangreiche Literatur gibt, deren Werke, geſammelt, eine recht ſtattliche Bibliothek ausmachen würden. Das größere Publikum hört nur in ganz beſonders ſenſationellen Fällen von derartigen Fäl⸗ ſchungen. Wir erinnern an die berühmte Geſchichte der Tiara des Königs Saitaphernes, die vor wenigen Jahrzehnten die ganze Kunſtwelt in Atem hielt, an die Geſchichte der Florabüſte, die dem Leonardo da Vinci zugeſchrieben wurde, und die gerade in Deutſchland aus beſonderen Gründen großes Aufſehen erregte u. a. mehr. Schon in den Zeiten der alten Griechen und Römer waren Kunſtfälſchungen an der Ta⸗ gesordnung. Viele Muſeen beherbergen noch heute„grie⸗ chiſche Statuen“, die tatſächlich nichts anderes ſind, als in Italien angefertigte Nachbildungen griechiſcher Kunſt⸗ werke. Auch mit manchen angeblich äayptiſchen Kunſt⸗ werten verhan es ſah nicht anders. Es mag nicht un⸗ intereſſant ſein, an Hand der füngſten Literatur über die Künſte der Fälſcher b einen Blick in dieſe geheimnisvollen Werkſtätten zu werfen. Es handelt ſich hierbei natürlich nicht um grobe Nachahmungen, wie ſie naien Italien⸗ und Grie⸗ chenlandreiſenden von geriſſenen Trödlern angedreht zu werden pflegen, 1 55 um jene ganz raffiniert her⸗ geſtellten Stücke, die ſelbſt imſtande ſind, den Fachmann, Muſeumsdirektoren und Verfaſſer dickleibiger Werke über die klaſſiſche Kunſt zu täuſchen. „Echt oder Fälſchung“ iſt der Titel eines Werkes von Dr. A. Neuburger, das die neueſten, alle modernen techniſchen Errungenschaften benutzenden Tricks derartiger Kunſtſchwindler auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage unterſucht. Neuburger beſchäftigt bah u. g. auch mit den Fälſchungen, die in der Zeit der e her⸗ fe tellt wurden, um die damals Ade hoch im Kurſe e enden Werke der klaſſiſchen Antike nachzuabmen. Sämtl. Marinaden Bücklinge— Lachsheringe Holl. Salzheringe 5 Proz. Nabatt Alois Walter Feinſter Rahmkäſe Portion Doſe von 60% an besangverein 10 Stück 85 4 D utſchen Michel. lellte z. B. nach klaſſiſchen Mrſtern Statuen her, die man dann in die Erde gruh, um ſie— unter Umſtänden ſogar noch vor Augenzeugen— wieder ausgraben zu können. So befindet ſich zum Beiſpiel im Nationalmu⸗ ſeum zu Neapel ein„antiker“, in Pompeji„ausgegra⸗ hener Marmorbrunnen, deſſen Reliefs nach einer Skizze von— Albrecht Dürer hergeſtellt ſind. Der Florer tiner Antiquitätenhändler Giovanni Frappa ließ um die fünfziger und ſechziger Jahre des verfloſſenen Jahr⸗ hunderts durch den jungen Bildhauer Giovanni Baſtia⸗ nini die prachtvollſten Kunſtwerke herſtellen. Seine an⸗ gebliche Büſte des 1542 verſtorbenen Dichters Benivieni wurde vom Pariſer Louvremuſeum angekauft. Sie war 1864 angefertigt und Der Begriff„Tierquälerei“ Da über den Begriff Tierquälerei, die durch Parg⸗ graph 360 Ziffer 13 StGB. unter Strafe geſtellt iſt, im Publikum noch weitgehend irrige Anſichten vertreten ſind und ſehr häufig an Polizeibeamte Erſuchen um Ein⸗ ſchreiten gerichtet werden, ſei kurz eine neuere Entſcheidung des Kammergerichtes erwähnt. In einer Entſcheidung vom 24.8. 1928 nimmt das Kammergericht zu der Frage der Tierquälerei an Zugtieren Stellung. Das Kammergericht. ſagt in ſeinem Urteil, eine Tierquälerei ſetze voraus, daß das Tier mißhandelt worden iſt, aber nicht jedes Schlagen von Zugtieren ſtele eine Mißhandlung dar. Zugtiere bedürfen mehrfach regelmäßig eines gewiſſen Antreibens durch die Peitſche, das ſich, je nach der Natur des Tieres und der Axt der von ihm zu vollbringenden Leiſtung, auch zu einer Reihe von Schlägen ſteigern kann. Eine Miß⸗ achtung ſtellt dieſes Schlagen jedoch dar, wenn es der Art ſeiner Ausführung nach geeignet iſt, die Geſundheit des Tieres zu ſchädigen, oder ihm durch die Umſtände nicht ge⸗ rechtfertigte Schmerzen verurſacht. 5 5 Dieſer letzte Fall kann ſowohl dann vorliegen, wenn das Tier ſtärker geſchlagen wird, als es zur Erzielung det von ihm verlangten Leiſtung nötig iſt, ferner, wenn das Schlagen zur Erzielung einer Leistung erfolgt, der das Tier nicht gewachſen iſt oder deren Erbringung nach ſach⸗ gemäßer Geſtaltung der Arbeit ſich hätte vermeiden laſſen. Weiter aber verlangt der Tatbeſtand der Tierquälerei, daß es ſich um eine rohe 17% handelt, daß die Mißhandlung einer gefühlloſen Geſinnung ent⸗ fungen iſt. N der dem Urteil zugrundeliegende Fall die Frage der Abfuhr von Ausſchachtungsmaterial aus einer Bau⸗ Man übe betrifft, ſei auf die Stellungnahme des Kammerge⸗ ee im t i 0 1 95 8 * „Sängerbund“. Freitag Abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. NB. Samstag Abend Vor⸗ ſtandsſitzung im Gaſthaus zum 0 Hagelkörner Cretonne Robert Steiert Weinheimerſtraße 62. von 85 Pig. an Aus einer Baugruve hatte der Angetlagte zu ſchaffen. Das porinſtanzliche Gericht hatte ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß der Angeklagte hätte wiſſen müſ⸗ ſen, daß dieſes Unterlaſſen der Herſtellung eines befe⸗ ſtigten Abfuhrweges zu ernſten Mißhandlungen der Tiere⸗ führen mußte. Das Kammergericht ſtellte feſt, daß der Tatbeſtand des Wiſſenmüſſens nicht die rechtlichen Bor⸗ ausſetzungen der Anwendung des Paragraph 360 Ziffer 13 StGB. trifft, da dieſer ein vorſätzliches Handeln verlangt. Dieſes liegt aber nicht ſchon dann vor, wenn der Angeklagte hätte wiſſen müſſen, daß das Fehlen einer Fahrbahn zu Mißhandlungen der Tiere hätte führen müſ⸗ ſen, ſondern erſt dann, wenn er dieſe Folge tatſächlich als möglich vorausgeſehen hat und ſich für den Fall ihres Eintretens einverſtanden erklärt hat. Es wird ſich alſo empfehlen, wenn nicht eine beſondere Polizeiverordnung entſprechende Vorſchriften enthält, von dem Fahrunternehmer, der aus einer Baugrube abfahren wird, zu verlangen, daß er eine befeſtigte Fahrbahn her⸗ ſtellt, falls das Abfahren infolge der beſonderen örtlichen Verhältniſſe eine übermäßige Beanſpruchung der Zugtiere varſtellen würde. Kleine Chronik. Ein fünfſtöckiges Londoner Geſchäftsgebände durch Feuer zerſtört. Durch ein Großfeuer wurd: in London in der 175 des Viktoria-Bahnhofes ein fünfſtöckiges Ge⸗ bäude zerstört, das eine Anzahl von Läden und in den oberen Stockwerken eine Leinen en gros⸗Firma barg. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Bei den Löſcharbeiten wurden zwei Feuerwehrleute verletzt. d 1 5 Starte Unwetter in Mittelſtalſen. In Mittelita⸗ lien regnet es ſeit zwei Tagen unabläſſig, während in Norditalien Schnee gefallen iſt. Ueber Piſa ging ein aer heftiges Gewitter nieder, bei dem große ſielen und unzählige Fenſter zertrümmert wurden. Die Dichte der Hagelkörner, die den Boden bedeckten, erreichte eine Höhe von mehr als 10 Zentimeter. Während des Gewitters, das zwei Stunden dauerte, war auch der Straßenverkehr teilweiſe unterbrochen, da die elektriſche Zentrale durch einen Blitzſchlag beſchädigt wurde. Auch in dem Lagerraum einer Fabrik ſchlug der Blitz ein und brachte das Dach zum Einſturz. a „ Bombenesploſſon in Buenos Aires. Wie aus Buenos Aires berichtet wird, explodierte dort in einer Bäclerei eine Bombe. Eine Peron wurd: verletzt. Das Perſonal der Päckerei befindet ſich gegenwärtig in Streit. . auf in⸗ befeſtigten Abfuhrwegen eine große Zahl von Laſtfuhr⸗ werken fahren laſſen, ohne vorher eine geeignete Fahrbahn die Weltreiſe Neues in Kü ze. is: Für 1929 iſt von Seiten der Zeppelin⸗Luftſahrt⸗ geſellſchaft außer einer Fahrt nach Aegypten und Paläſtina eine Weltreiſe geplant, die über Sibirien, Japan und Ame⸗ rika nach Friedrichshafen zurückführen ſoll. 1: Im Gegenſatz zu Parker Gilberts optimiſtiſchem Bericht ſtehen die Feſtſtellungen des amerikaniſchen Handels⸗ attaches, der die deutſche Wirtſchaſtskriſe als außerordent⸗ lich ſchwer bezeichnet. .:: In ſehr ſcharfer Weiſe nimmt der Führer elſäſſiſchen Autonomiſten, Abbe Haegy, gegen das gehen franzöſiſcher nationaliſtiſcher Kreiſe im Stellung. 5 6: Die jugoſlawiſchen Oppoſitions führer werden dem König ein vollſtändiges Programm über die Neuordnung der Staatsverfaſſung vorlegen. Weltreiſe des„Graf Zeppelin“. Ueber Sibirien, Japan und Amerika. M Friedrichshafen, 3. Januar. Kurz vor Jahresende hat Dr. Eckener ſich über ſeine der Vor⸗ Elſaß Pläne für das Jahr 1929 geäußert. Danach iſt nach Abſchluß der von der D. V. L. geforderten weiteren Ver— ſuchsfahrt vorausſichtlich im März wieder mit einer großen Reiſe des Luftſchiffes zu rechnen, die evtl. über das Mittelmeer nach Aegypten und Paläſting führen ſoll. Die engliſche Regierung hat bereits den Ankermaſt in Port Said für eine Zwiſchen⸗ landung zur Verfügung geſtellt. Die große Weltreiſe, die Dr. Eckener bekanntlich ſeit langer Zeit geplant hat, wird dann vorausſichtlich im Hochſommer angetreten werden. Sie ſoll quer über Sibirien, deſſen Hochgebirge am Süd— ende des Baikalſees paſſiert werden, zunächſt nach Tokio 11 0 wo vorausſichtlich durch Lieferungen von Amerika her ein Brenngaslager eingerichtet wird. Von Tokio geht die Fahrt dann vor⸗ ausſichtlich über San Diego(Kalifornien) und Lakehurſt nach Friedrichshafen zurück. Alle Vorbereitungen für dieſe größte Fahrt, die ein Luftſchiff bisher unternommen hat, werden ſchon jetzt getroffen, insbeſondere auch hinſichtlich der Wetterberatung und des Studiums der meteorologi— ſchen Verhältniſſe im fernen Oſten. Dr. Eckener will auf eine Neihe von Paſſagieren und vor allen Dingen große Mengen Poſt mitnehmen. Daneben ſchweben die Verhandlungen mit der Werft— leitung über die Geſtaltung des bis zum Jahre 19,30 zu bauenden neuen Zeppelinluftſchiffes, das den„Graf Zeppelin“ nicht nur an Größe, ſondern vielleicht auch hin— ſichtlich der Zahl der einzubauenden Motoren erheblich übertreffen ſoll. Eine Entſcheidung hinſichtlich der Ma— ſchinenanlage iſt noch nicht gefallen, doch iſt u. a. der Plan aufgetaucht, den neuen Zeppelin mit zehn Motoren anſtelle der bisherigen fünf auszu— rüſten. Vorausſichtlich im nächſten Monat wird mit dem Ahbruch der alten ſogenannten Ringbäuhalle in Friedrichs⸗ hafen begonnen werden, die zwiſchen dem Verwaltungs- gebäude und der mittleren der drei Hallen liegt. An ihrer Stelle wird die neue große Werfthalle errichtet, die 50 91 555 breit, 46 Meter hoch und 250 Meter lang ſein wird. f 1 4 Kleine politiſche Meldungen. Verlin. Der Reichsarbeitsminiſter hat den am 21. De⸗ zember gefällten Schiedsſpruch für die Werftinduſtrie für verbindlich erklärt. Paris. Die Meldungen von einer ſchweren Erkrankung des früheren amerikaniſchen Botſchafters in Paris, Herrick, werden in Pariſer politiſchen Kreiſen mit lebhaftem Be⸗ dauern entgegengenommen. Herrick war zu Beginn des Weltk reges in Paris amerikaniſcher Botſchafter und ſich als ein erbitterter Gegner Deutſchlands erwieſen. Bozen. Das bekannte, von Reichsdeutſchen und Frem⸗ den gern beſuchte Hotel„Mondſchein“ wurde von der ita⸗ lieniſchen Behörde angeblich wegen ungenügender Beſetzung geſchloſſen. London. Der engliſche König hat dem letzten Bericht inden eine ruheloſe Nacht verbracht. Im Allgemeinbe⸗ inden iſt jedoch keine Veränderung zu verzeichnen. Buenos Aires. Argentinien hat ſich geweigert, der Auf⸗ be der pan⸗amerikaniſchen Konferenz Folge zu lei⸗ ſten, einen Vertreter für die Vermittlungskommiſſion in em bolivianiſch⸗paraguayniſchen Streitfall zu ernennen. Aus Nah und Fern. Saarbrücken.(Ausſchreitungen der Saar⸗ ſch utztruppen.) Zwei belgiſche Soldaten haben in der Deutſchherrenſtraße in Saarbrücken einen ungefähr 60 Jahre alten Mann ohne irgend einen erſichtlichen Grund furchtbar mißhandelt. Anſcheinend dürfen ſolche Neujahrsgrüße der angeblich zum Schutze der Saarbah⸗ nen notwendigen internationalen Soldateska nicht fehlen. Auch voriges Neujahr provozierte der Bahnſchutz die Be⸗ völkerung in ähnlicher Weiſe. Damals kam es zu einer großen, abſichtlich von Franzoſen und Belgier hervor⸗ gerufenen Schlägerei in einer Wirtſchaft der Vorſtadt⸗ ſtraße, wobei die Soldateska allerdings den Kürzeren zog. Saarbrücken.(Ein ſchweres Grubenun⸗ glück verhindert.) Auf dem unmittelbar an der Saargrenze niedergebrachten Schacht„St. Fontaine“ der Grubengeſellſchaft Saar und Moſel brach aus einem durch eine Sprengung aufgeſchoſſenen Spalt plötzlich eine ſolche Menge giftiger Gaſe aus, daß die geſamte Belegſchaft zwei Sohlen in aller Eile räumen mußte. Durch die Gaſe ſind ſieben Steigerreviere unfahrbar geworden. Die Ausſtrömung iſt ſo ſtark, daß an eine Einfahrt in den nächſten Tagen nicht zu denken iſt. Etwa tauſend Berg⸗ leute ſind vorläufig zum Feiern gezwungen. Es iſt als ein großes Glück zu bezeichnen, daß die Gaſe ſich nicht entzündet haben, weil ſonſt Hunderte von Bergleuten mit dem Tode bedroht geweſen wären. Würzburg.(Eine Malzfabrik in Flam⸗ men aufgegangen.) In der Malzfabrik Fauſt in Kottendorf brach Großfeuer aus, dem das fünfſtök⸗ kige Gebäude bis auf das Mauerwerk zum Opfer fiel. Unter furchtbarem Getöſe ſtürzte in der Nacht die Malz⸗ darre und ein Teil der Außenmauer zuſammen. Unge⸗ fähr 4000 Zentner Malz und Gerſte ſowie alle Maſchinen bis auf ein Auto wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden, der ſich auf einige 100 000 Mark beläuft, ſoll durch Verſicherung gedeckt ſein. Man vermutet, daß das Feuer entweder durch Kurzſchluß oder durch Heißlaufen eines Motors zum Ausbruch kam. Die Arbeiter verſuchten vergebens, den Brand im Entſtehen zu löſchen. 4 Hammelburg(Rhön).(Flammentod einer Irrſinnigen.) Hier verübte eine im Pfründerhaus untergebrachte irrſinnige Frau, die in dieſen Tagen in eine Heilanſtalt verbracht werden ſollte, einen grauſigen Selbſtmord. Die Frau zündete das Bett an, in dem ſie lag. Als man auf den entſtandenen Brand aufmerkſam wurde, war ſie bereits tot. Alpen.(Ein gefährlicher Bahnübergang.) Auf der Strecke Mörs— Kanten wurde am Bahnübergang Alpen, an dem ſich im vergangenen Jahre mehrere ſchwere Autounfälle ereigneten, ein Kraftwagen, der von einem Reiſenden einer M.⸗Gladbacher Firma geſteuert wurde, vom Zuge erfaßt und ungefähr 30 Meter weit mitge— ſchleift. Der Reiſende wurde lebensgefährlich verletzt. Wattenſcheid.(Rache des Verſchmähten.) Ein Bergmann und ſeine Braut wurden hier erſchoſſen aufgefunden. Die Mordkommiſſion ſtellte feſt, daß der Bergmann das Mädchen und dann ſich ſelbſt erſchoſſen hat. Grund: verſchmähte Liebe. Chemnitz.(Baden verboten.) Der Nat der Stadt Chemnitz hat infolge der hier herrſchenden Trinkwaſſernot, die hauptſächlich auf die geringen Nie— derſchläge des vorigen Jahres und das Fehlen einer größeren Talſperre zurückzuführen iſt, mit ſofortiger Wir— lung das Baden an Wochentagen verboten. Das Waſ— ſerwerkamt wird eine ſtrenge Kontrolle ausüben. Zu⸗ widerhandelnden ſoll eine Geldbuße auferlegt werden. Mor oͤverſuch eines Polizeiwachtmeiſters Er entleibt ſich ſelbſt. a V Elberfeld, 3. Januar. In einem Schuppen der Firma Drolshagen wur⸗ den der Chauffeur Hoitz und der Polizeiwachtemeiſter Olsberger mit ſchweren Schußhverletzungen in verneh— mungsunfähigen Zuſtande aufgefunden. Die Schwerver— letzten wurden ſofort ins Krankenhaus gebracht, wo der— Polizeiwachtmeiſter inzwiſchen verſtarb. Hyitz erklärte, kachdem er das Bewußtſein wieder erlangt hatte, ſein Freund Oloberger habe ihn am Vormittag im Kontor⸗ häuschen aufgeſucht, wo ſie in Gegenwart einer Büroan⸗ geſtellten Ztecitigkeiten bekommen hätten. Im Verlaufe dieſer Auseinanderſetzungen hube Ols⸗ berger plötzlich eine Schußwaffe gezogen und auf ihn mehrere Schüſſe abgegeben. Er, Hoitz, ſei dunn zuſammen⸗ gebrochen. Als dies der Schupowachtmeiſter geſehen abe, habe er ſich ſelbſt erſchoſſen. Olsberger war ein in weſt⸗ deutſchen Sportkreiſen ſehr bekannter Mann, der Wver⸗ schiedenen ſportlichen Zweigen Meifterſchaſten erti, hat. J ²⁰¹ uqꝛ ·˙mwmi ö ö Das Märchen von Oeutſchlands Wohlſtand. Der Reparationsbericht an Hoover gefunkt. D Newyork, 3. Januar. In Waſhington verlautet, daß Gilberts Bericht aus⸗ zugsweiſe an Bord des Kriegsſchiffes„Utah“ gefunkt worden ſei, um Hoover in die Lage zu verſetzen, den Bericht in Ruhe zu überprüfen. Es ſei zu warten, daß die Folgerungen, die Hoover aus dem Bericht Gilberts ziehe, als Grundlage für die Einſtellung der amerikani⸗ ſchen Regierung gegenüber der Reparationsfrage ange⸗ nommen würden. Waſhingtoner maßgebende amtliche Perſönlichkeiten verweigern jede Stellungnahme zum Bericht, da ſie nicht in die Ausſprache über die Repara⸗ tionsfrage hineingezogen werden wollen. Beamte des Schatz⸗ und Handelsamtes erklären, daß der Bericht zu begrüßen ſei, da er Deutſchlands Erholung nach dem Kriege zeige. Gilberts Bericht erleichtere die Aufgabe der Sachverſtändigen, die Reparationsendſumme zu finden. Auch Wallſtreet⸗Kreiſe ſind erfreut über den optimiſtiſchen Ton Gilberts. Sie werfen immer wieder die Frage auf, ob eine Auflegung deutſcher Eiſenbahn⸗ bonds möglich iſt, wobei hervorgehoben wird, daß Waſhingtoner Kreiſe bisher immer betonten, eine Auf⸗ legung zu dieſem Zeitpunkt ſei unratſam. Sie legen alſo weniger Gewicht auf die Frage, ob eine Reparationsend⸗ regelung komme oder nicht. Auch die Abendpreſſe ſpricht wieder in hochtönen⸗ der Weiſe von Deutſchlands Gedeihen, wobei ſogar er⸗ klärt wird, Deutſchlands Wohlſtand folge dem Amerikas. Aus Heſſen. ö „ Darmſtadt. 141 Wohnungseinbrüche in 5 Tagen.) Innerhalb von fünf Tagen fanden elf Woh⸗ pur oe ſtatt. Der Täter drang mit Nachſchlüſſel durch offenſtehende Kloſettfenſter, durch Einſchlagen von Fenſterſcheiben, durch Hochklettern an Reben über die Bal⸗ kone, durch Anſtellen von Balken an Badezimmerfen⸗ ſtern, durch Auf- und Abſteigen an Dachkandeln und Blitzableitern uſw. in die Wohnungen ein. In fünf Fäl⸗ len wurde der Täter von den Wohnungsinhabern über⸗ raſcht und verließ den Tatort über Ballon, Blitzableiter oder Dachkandel. Es handelt ſich um einen 18 bis 22⸗ jährigen Menſchen. Reichenbach i. O.(Der Brand in Reichen⸗ bach.) Die be. dem Brand gefundene verkohlte Leiche wurde als die des Knechtes des Hofes identifiziert. Die⸗ ſer hatte einer Magd mehrfach ſeine Liebe geſtanden, aber keine Erhörung gefunden. Nachdem er ſchon kage— lang mit dem Gedenken umgegangen war, das Mädchen zu töten und ſich dann der Polizei zu ſtellen— niemand hatte dieſe Drohung ernſt genommen—, verſuchte er einen Einbruch in die Kammer, wo er die Magd ſchla⸗ fend glaubte. Dieſe war aber am gleichen Abend zu. ihren Eltern gegangen und entging ſo dem Tode. In der gleichen Nacht noch ſteckte der Knecht, dem zum 1. Januar gekündigt war, das Anweſen an drei Stellen in Brand. Er hat ſich dann wahrſcheinlich ſelbſt nicht mehr retten können und iſt in den Flammen umge⸗ kommen.. Sießen.(Ein glücklicher Gewinner.) Der glückliche Gewinner des Hauptgewinns der Gießener Ver⸗ kehrs⸗Werhelotterie, einer Opel-Limouſine, iſt der Ober⸗ ſchaffner Wende vom Bahnhof Gießen. 0 Hungen.(Tödlicher Sturz.) Seinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt im Krankenhaus der Arbeiter Oberheim aus Trais⸗Horloff. Er war auf dem dortigen Schwelwerk beſchäftigt und ſtürzte von einem hohen Bag⸗ ger aus beträchtlicher Höhe herunter. 15 0„Friedberg.(Schwere Meſſerſtecherei.) In Nieder⸗Florſtadt hatten mehrere jungen Burſchen des Nachts eine Auseinanderſetzung, die zu Tätlichkeiten führte wobei das Meſſer zuletzt eine Rolle ſpielte. Einer der Burſchen brachte ſeinen Gegnern mehrere Stiche im Ge⸗ t, am Hals und an den Beinen bei. Parlamentariſche Arbeitsgemeinſchaft. Darmſtadt, 3. Jan. Die volksparteilichen und volts⸗ rechtsparteilichen Abgeordneten des heſfiſchen es haben ich zu einer Arbeitsgemeinſchaft(nach Artikel 29 der Geſchäftsordnung) zuſammengeſchloſſen, um eine ſtär⸗ 100 ese ch in 055 e 15 im Aelteſtenrat zu erheiſchen. Im übrigen behalten beide i lige Beweaungsfrejheit und Gel de Varteſen 105 * 8 1 M. 222 ͤ Aus dem badiſchen Lande. 1 Mannheim.(Wieder ein Kind verbrüht.) In einer Wohnung im ehemaligen Gefangenenlager fiel ein 2 Jahre altes Kind in einem unbewachten Augen⸗ blick in einen am Boden ſtehenden mit heißem Waſſer gefüllten Waſchtopf, wodurch es erhebliche Verbrennun⸗ en am rechten Unterſchenkel davontrug. wurde ins 0 g. Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. i Mannheim.(Verbot der Demonſtrations⸗ umzüge.) Das unterm 20. Dezember 1923 erlaſſene Verbot der Abhaltung von Kundgebungen und Demon⸗ ſtrationen der Erwerhsloſen auf öffentlichen Wegen, Stra⸗ ßen und Plätzen Mannheims iſt, wie mitgeteilt wird, von der Polizeidirektion mit Rückſicht auf den von der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands und dem Roten Frontkämpferbund unterzeichneten Artikel„Schluß mit dem Mannheimer Polizeiterror“ in der Nummer 300 der Arbeiterzeitung vom 22. Dezember 1928 bis auf Weiteres verlängert worden. Gleichzeitig wurde das Verbot auf die KPD., den R&B. und die der KPD. und dem RF B angeſchloſſenen Nebenorganiſationen ausgedehnt. i Heidelberg(Der Badebetrieb in Hei⸗ delberg.) Seit Eröffnung des Thermalbadehauſes der Bed Heidelberg A. 5. im letzten Sommer ſind ungefähr 10000 Badekarten verabfolgt worden. Vor allem nimmt die Heidelberger Bevölkerung das Bad ſtark in Anſpruch. IJ Heidelberg.(Vom Verbrennungstod ge⸗ rettet.) Auf dem Meßbplatz brach in einer Verkaufs⸗ bude plötzlich ein Brand aus. Die beiden Inſaſſen konn⸗ ten erſt nach Einſchlagen der Tür gerettet werden. Sie haben ſchwere Brandwunden erlitten. 5 Neckarzimmern.(Diebſtahl.) Aus der Kaſſe des Freiherrlich v. Gemmingen'ſchen Rentamtes wurden am hellen Tage 2000 Mark é ſtohlen. Von den Dieben fehlt noch jede Spur. Einer, der ſeine Gpießgeſellen verrät. Wie aus London geſchrieben wird, ſteht die bekannte engliſche Geheimpolizei„Scotland ard“ gegenwärtig wie⸗ der einmal vor einem Rätſel. Ein ſeit langem geſuchter Verbrecher, von dem man mußte, daß er das Oberhaupt einer Bande war, ſchien eingeſehen zu haben, daß er, auf eigene Faust arbeitend, weiter käme, als wenn er mit ſeiner Bande zuſammenginge und dann noch mit ihr teilte. Um nun ſeine unbequemen Spießgeſellen los zu ſein, ver⸗ riet er ſie alleſamt an die Polizei und hob dann auf einen gefälſchten Scheck noch 4000 Pfund(80 000 Mark) ab, um von Stunde an ſpurlos zu verduften. Die Polizei verhaftete allerdings nun die ganze Bande und man kann ſich denken, daß die Verbrecher vor Wut ſchäumten, als ſie von dem Verrat ihres Ober⸗ hauptes hörten. Selbſtverſtändlich ſchonten ſie ihn auch nicht und machten nun der Polizei die entſprechenden An⸗ gaben über den Verräter. Man kann aber nicht ſagen, daß die„Scotland Yard“ durch dieſe Angaben viel ange geworden wäre. Sie erfuhr zwar, daß der Mann in Londoner Verbrecherkreiſen den Namen Barcyn führte; aber ſonſt bekam ſie recht belangloſe und widerſprechende Angaben über ſein Aeußeres; die einen behaupteten, er ſei glatt raſiert, die anderen, er trage eine Bürſte auf der Oberlippe, die dritten, er ſei vollbärtig. Manche wollten einen Leberfleck auf ſeinem linken Kinn, manche eine Warze auf der rechten Wange geſehen haben, manche behaupteten, keines von beiden geſehen zu haben. Feſt liegt nur, daß der Mann ziemlich groß iſt, im übrigen ſteht die Geheimpolizei vor einem Rätſel. MM 4 ad abe Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 3. Januar. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. 8. London 20,372— 20,402; Newyork 4,2000— 4,2080; Amſterdam 168,61—. 168, 95; rüſſel 58,39— 38,51; Danzig 81,46— 81,62; Italien 21,98— 22,02; Jugo⸗ ſlawien 7,382— 7,396; e 112,06— 112,28; Liſſabon 18,60— 18,65; Oslo 111,95— 112,17; Paris 16,405— 16,445: Prag 12,435— 12,455; Schweiz 890,87 — 81,03; Spanien 68,51— 68,65 Stockholm 112,33— 112,55; Wien 59,12— 59, 24. Berliner Eſſektennotlerungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 251,75: Commerz.⸗ und Privatbank 201,50; Darmſt. und Nationalbank 296,50; Deutſche Bank 175,25; Diskonto⸗ Komm. 168.75: Dresdner Bank 1.74.75: Havao 140,25: zin edles Frauenleben. Roman von Carola Weiß. wuyright by Greiner& Comp. Berlin W'ö 30. Nachdruck verboten. „ Fortſetzung, Er nahm den Verband von Bruſt und Arm ab, unler⸗ ſuchte den Zuſtand der Wunden und legte dann einen „Sie müſſen Ihr Leben als ein Gnadengeſchenk vom Himmel betrachten und es vorſichtig neuen Verband an. behandeln.“ „Und doch muß ich eine Frage an Sie richten, Herr Doktor.“ Der alte Herr ſah ihn an. „Wo erhielt ich den erſten Verband, hier oder auf dem Schlachtfelde?“ „Hier, ich war es ſelber, der ihn anlegte.“ „ch trug etwas auf der Bruſt, ein Andenken, das as ich ſchwer vermiſſe.“ „War es eine Locke?“ „Es war eine Locke,“ verſetzte der Kranke mit tiefer Bewegung. „Das Büſchel Haare hat Sie gerettet,“ ſagte der auſe.„Sle lagen eine ganze Nacht wären verblutet, wenn das Haar Es war Herzen gar nicht zu entfernen, Chefarzt nach einer auf freiem Felde un den rinnenden Lebensſtrom nicht aufgehalten. aber auch von Ihrem eine ſolche feſte Maſſe bildete es mit Ihrem Blute.“ Der Krauke ſah zu Boden. Was ergaßf ihn ſo tief aß es mit der Erinnerung an die, deren Andenken ihn gerettet, auch nicht anders ſei, daß ſie nicht aus dem Herzen zu reißen ſei, bei dieſen Worten? Dachte er daran, daß ſle ſich hineingewachſen in ſein ganzes Leben? „Haben Sie die Locke, Herr Doktor?“ fragte er nach einem langen Schweigen. 1285 habe ſie 1 17 will mich aber erkundigen, Viel⸗ icht hat e einer“ der Aerzte, die mit dabei waren, ewahrt“, e Alig. aner 58 al 195,825; Daimter⸗Benz 76,20, Linoleumwerke 356,125; J. G. Farbeninduſtrie 2717 Gef. für elektr. Untern. 269,50; Th. Goldſchmidt 97; Karſtadt 236; Metallbank 146,75; 97 9 911 Polyphonwerke 465; Rhein. Braunkohlen und Br. 2„75; Rhein. Gagarin 183; Rhein. Stahl 142; Schultheiß⸗Patzenhofer 328; Tietz 296,75; Ver. ö Elberfeld 539; Ver. Stahl 93,50 Zellſtoff Waldhof 289. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfenn pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 6,5; Wirſing 20 Weißkraut 12 bis 15; Rotkraut 18 bis 20; Blumenkohl, Stück 50 bis 130; Karotten, Büſchel 15 bis 18; Gelbe Rüben 15 bis 18; Rote Rüben 15 bis 18; Weiße Rüben 15; Spinat 18 bis 25; Roſenkohl 32 bis 40; Zwie⸗ beln 15 bis 18; Kopfſalat, Stück 30 bis 40; Endivienſalat, Stück 15 bis 50; Feldſalat 140 bis 160; Kohlraben, Stück 10 bis 15; Tomaten 55 bis 80; Meerrettich, Stück 20 bis 70; Aepfel 25 bis 60; Birnen 30 bis 50; Trauben 100; Zitronen, Stück 5 bis 12; Orangen 25 bis 28: Man⸗ darinen 30 bis 35: Nüſſe 60 bis 65; Kaſtanien 30 bis 35; Süßrahmbutter 240 bis 260; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 12 bis 22; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 750; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 700; Enten, geſchlachtet, 600 bis 1100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1700; Tauben, geſchlachtet, Stück 100; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 72; Rehragout 100; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 250; Feldhaſenragout 100 bis 120; e 160; Faſanen, Stück 500; Wild⸗ enten, St 5 Mannheimer Produktenbörſe. Die Offerten von nordamerikaniſchen Abladen lauten etwas höher, während diejenigen von Argentinien niedriger gehalten ſind. Am ieſigen Platz war die Tendenz weiter ruhig, bei kleinen mſätzen. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. mit 23,50; ausl. mit 26 bis 28; Roggen, inl. mit 22,50; Hafer, inl. mit 22 bis 23,25; Braugerſte 25,25 bis 25,75 pfälziſche Gerſte mit 26,25 bis 26,75; Futtergerſte mit 20 bis 22; Mais mit Sack mit 22,25 bis 22,50; Weizenmehl, Spezial Null, mit 32,75; Roggenmehl mit 28,75 bis 31,50; Kleie mit 13,75; Biertreber mit 20,25 bis 20,50; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 95 Kälber, 10 Schafe, 132 Schweine, 997 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Bezahlt wur⸗ den pro 50 1 Lebendgewicht in Reichsmark: Käl⸗ ber—, 74 bis 76, 68 bis 70, 62 bis 66, 52 bis 56; Schafe—, 44 bis 46; Schweine—,—, 77 bis 78, 77 bis 78, 72 bis 74, 70 bis 72; Ferkel bis 4 Wochen alt 15 bis 21, über 4 Wochen alt 24 bis 32, Läufer 34 bis 42 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 4. Januar. Unter dem Einfluß des inzwiſchen noch eilte i europäiſchen Hochdruckgebietes hielt das Froſtwetter mit rauhen, in der Höhe ſtürmiſchen, Nordoſtwinden bei uns an, Das Uebergreifen von Randwellen des Mittelmeer⸗ tiefs über die Alpen hatte verbreitete Schneefälle zur Folge, die auch in der Ebene wieder eine leichte Schnee⸗ decke erzeugten. Im Gebirge ſind durchſchnittlich 10 bis 20 Zentimeter Neuſchnee gefallen. Die anhaltende Be⸗ wölkung hat bisher eine Verſchärfung des Froſtes ver⸗ hindert. Mit Rücksicht auf die ſtabile Luftdruckverteilung wird mit dem Einfluß der ſüdlich von uns gelegenen Störungen zu rechnen und daher nur langſame Auf⸗ heiterung zu erwarten ſein. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Fortdauer des Froſtwetters, vorwiegend wolkig und zeitweiſe Schneefälle, im Gebirge mäßiger, in der Ebene leichter Froſt. Der getreue Begleiter im neuen Jahr. Das neue Jahr iſt ein Geheimnis. Alle Verſuche menſchlichen Aberglaubens in die Rätſel der Zukunft ein⸗ zudringen, ſind vergeblich. Wir können die Zeiten nicht vorausſehen, aber wir haben die Pflicht, ſie im Erleben zu verſtehen. Wir müſſen Urſache und Zuſammenhang, Sinn und Weſen, Folgewirkungen und Weiterentwicklung der Ge— ſchehniſſe erkennen und verſtehen lernen. Wir müſſen es, weil wir ſonſt nicht als Menſchen und nicht als Söhne eines großen Volkes unſere Aufgaben und Pflichten ver⸗ ſtehen und nicht mit Erfolg an der Geſtaltung des eige⸗ nen Lebens, wie des Lebens der Geſamtheit arbeiten können. a Aber zum Verſtändnis unſerer Zeit bedürfen wir eines Beraters, eines Begleiters. der uns von den Dingen Dai ge ſie 10 ja untrennbar m lichen 21,1 v. H. Die 150 faben⸗e Bet 00 ien 1 en, ihre Bedeutung, ihre nal ſo 19 50 eigene Erkenntnis⸗ und Akels 110 5 7 5 Wer aber könnte das, als die ee und ie Zeit ſelbſt ſchreibt ſich in der Zeitung ihr Erleben und ihre Geſchichte. 1 1 b Ein neues Jahr zieht rätſelſchwer herauf. Läßt es ſich auch nicht in den Becher ſchauen, aus dem uns die Wurfel fallen werden. Unſer getreuer Begleiter, die Zei⸗ tung, wird ihm Tag und Stunde abhorchen, wird ihm ſorglich und wachſam den Puls fühlen, wird in all ſeinen Mienen forſchen und leſen und wir werden ſo wenigſtens unſere Zeit verſtehen und ſie nützen können, wie es uns Menſchen geſetzt iſt. n — Weitere erhebliche Zunahme der Arbeitsloſigkeit. Auch in der erſten Hälfte des Monats Dezember 1928 hat die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung erheblich zugenommen, und zwar von rund 1 030 000 auf 1 300 000, das iſt um 270 000 oder um 26,2 v. H.(in der vorhergehenden Berichts⸗ zeit 27,9 v. H.). Der Zuwachs betrug bei den männlichen Hauptunterſtützungsempfängern 27,0 v. H. bei den weih⸗ Zahl der Zuſchlagsempfänger iſt in der Zeit vom 15. November bis 15. Dezember von rund 761 000 auf 1 285 000 geſtiegen.5— Die Zahl der Kriſenunterſtützten iſt in weit geringerem Umfange ge⸗ ſtiegen. Die Zunahme betrug bei den Hauptunterſtützungs⸗ empfängern in der Berichtszeit rund 8700 oder 8,1 v. H. (von 108 100 auf 116 800) beſonders ſtark war ſie bei den weiblichen Hauptunterſtützungsempfängern p(12.4 v. H.). Die Zahl der Zuſchlagsempfänger iſt in der Zeit pom 15„November bis 15. Dezember 1928 auf rund 107 300 auf 124 200 geſtiegen. ?„Geheime Macht“. Die geheime Macht iſt die Spionageabteilung einer Regierung, die im Auslande zahlreiche Agenten unterhält. Michael Bohnen ſpielt in dem neueſten Großfilm der Parufamet„Geheime Macht“ einen Geheim⸗ kommiſſar. Er gerät durch eine Liebesgeſchichte in die Netze der feindlichen Partei. Seine Gegenſpielerin iſt Suzy Vernon. Es iſt ein überaus ſpannender, in ganz großem Rahmen herge⸗ ſtellter Klaſſefilm der Ufa, den Erich Waſchneck mit Meiſterſchaft inſzeniert hat. Der Film wird ab Heute im Central⸗Theater zu ſehen ſein. * Fremden⸗Kitzung. Die Vorbereitungen für die Saale ſind in vollem Gange. Außer den Viernheimer Vereine mit ihren Narren erſcheinen, u. in die Bütte ſteigen. Ein wunderbares Programm iſt jetzt ſchon fertig⸗ geſtellt, welches ſicher närriſche Stimmung in die Maſſe bringen wird. Für Muſik iſt die Viernheimer Feuer⸗ wehr Kapelle verpflichtet welche mit ihrer närr. Mufik ſicher an der Stimmung mit beiträgt. Der Abend wird veranſtaltet um den am 10. Febr. ſtattſindenden Carne⸗ vals Zug etwas zu finanzieren. Freunde und Gönner werden deshalb jetzt ſchon aufmerkſam gemacht, ſich die⸗ ſen närr. Abend freizuhalten. ? Emigranten. Sie leben in den großen Städten Mitteleuropas und des Weſtens, fern von der Heimat, zu der ſchiedenartigſten Berufen, die ſie aber niemals ausüben können. Großgrundbeſitzer und Generäle, Diplomaten und hohe Poliziſten verrichten hier untergeordnete Arbeiten als Kellner, Muſiker, Droſchkenchauffeure und dergl.— Der neue Großfilm der Paru⸗ famet„Geheime Macht“ führt in dieſes Milieu ein. Dieſer Film, den die Ufa in ganz großem Rahmen hergeſtellt hat, wird ab Heute im Central-Theater zu ſehen ſein. Neujahrskonzert des Männergeſangvereins Wie alljährlich, ſo hielt auch der M.⸗G.⸗V. in dieſem Jahre wieder ſein Konzert am Neujahrstage ab. hat dieſes Jahr von der Aufführung eines größeren Werkes, im Intereſſe einer abwechslungsreichen Geſtaltung des Pro- gramms Abſtand genommen. Dieſer Idee lag das Beſtreben zu Grunde, den Männerchor in den Vordergrund dieſer Ver⸗ Als er am Abend mit Schweſter Pia beiſammen war, teilte er ihr das Verlangen des Kranken mit. „Es wäre mir leid, wenn es verloren gegangen wäre,“ fügte er hinzu,„der arme Menſch legt einen Wert auf das Büſchel gelber Haare, als hinge ſein Leben daran.“ ö„Ich habe die Locke aufbewahrt,“ verſetzte die Schweſter, 5 rang vergebens, unbefangen zu erſcheinen.„Ich dachte, er... der Verwundete könne ſie zurückverlangen, wenn er am Leben bliebe.“ „Sie ſind ſorgſam wie immer, und auf alles und jedes bedacht.“ Der Ton klang gütig, aber eine leiſe ſchalkhafte Neckerei war darin nicht zu verkennen. Sie eilte fort, weniger aus Verlangen, das Gefor⸗ derte zu holen, als aus der Nähe des Arztes zu kommen. „Sie haben mich lange warten laſſen,“ ſagte der alte Herr, als ſie mit dem Verlangten zurückkehrte. „Ich konnte die Locke nicht gleich finden.“ „Der Anblick entſchädigt. Welch eine Pracht!“ er hielt ſie gegen das Licht.„Wie lang, wie weich, und von welch wunderbarer Farbe! Jetzt kann ich es dem armen Schelm nicht verdenken, daß er ſie nicht miſſen wollte. Aber wiſſen Sie,“ fuhr er fort, und jetzt funkelten die grauen Augen mit dem bekannten Ausdruck hinter den Gläſern, „das Haar gleicht dem Ihren wie ein Waſſertropfen dem andern! Merkwürdig, gan er in ſich hinein, wie es entfernte ſich. 19. Kapitel. as duterte nicht lange. Die alte merkwürdig!“ Dann lachte eine Art war, wenn er recht innerlich vergnügt war, ſtreichelte ihr die Wangen und Am andern Tage übergab der Arzt dem Kranken das Verlorene und dieſer dankte ihm mit ſo tiefbewegten Worten dafür, als habe er ihm das Teuerſte wiederge⸗ geben. Einige Tage wirkte das Wiedergewonnene beruht⸗ 0 auf ihn, man ſah, wie er ſich zuſehends erholte. Doch Unruhe trat wieder was eintreffen mußte. So oft die Tür aufging, hob er den Kopf mit dem Ausdruck der Erwartung, dem dann eine tiefe Enttäuſchung folgte. Oft erkundigte er ſich bei ſeiner Pflegerin nach der andern Schweſter, die früher in der Pflege mit ihr abgewechſelt und jetzt, ſeit er zu geneſen angefangen, nie wieder die Zelle betrat. Die Nonne ſagte, es ſeien einige Schwerkranke im nieße, liege bei derartigen Fällen die Pflege ganz in ihren Händen; auch gelegenen Pacht⸗ und Landhäuſer, wo ebenfalls viele Ver ⸗ wundete untergebracht wären. ö Eines Tages age er den Chefarzt, wer die Locke in Verwahrung gehabt. 1 „Eine der Schweſtern,“ gab dieſer zur Antwyct. Der Chefarzt war nicht ohne Verlegenheit. Er wußte, daß Schweſter Pia unerkannt bleiben wollte. Er kannte die Gründe für dieſe Handlungsweiſe nicht, aber den Charakter des Mädchens genug, um dieſe zu ehren, une ſie zu kennen. 5 „Schenken Sie mir noch einige Miunten!“ bat der Mann und richtete ſeine dunklen Augen forſchend auf das Geſicht des Arztes,„iſt es möglich, daß wir in einer Krankheit, wo alle unſere Sinne von einem dichten Nebel! umhüllt find, für eines ein halblichtes Bewußtſein haben und dieſen Punkt feſthalten unter all den Wirren und Schrecken, die unſer krankes Gehirn hervorbringt, ja ihn als erſten Gedanken hineintragen in das neue Sichbewußt⸗ werden?“ ſele das. Seelenleben. ſo 1 575 eine olche Erſcheinung nicht zu den unm 1 llen,“ ant⸗ wortete ber Arzt, bei dem jetzt das w eſſe wach wurde. N. 45 „So habe ich nicht geträumt?“ rief ber Kr feſtem, überzeugendem Tone. e ein, bie ſich erhaften Aufre beltiate lh e dcn eee u it und ammen verbunden. eruſten Zeit beſonders zu begrüßen iſt.— Die Chöre er⸗ freuten ſich durchweg einer metallenen Klangfarbe, die ſowohl Liedern zur Geltung kam. tete Kultivierung des Geſangs hat hier zweifellos Fortſchritte des Vortrages gaben alle Chöre, beſonders aber das:„Nemm dich in Acht vor unſern Pälzer Mädcha“ ſowie:„Horch, was kommt von draußen rein“ das beſte Zeugnis. vorzt iſt auch die Tonreinheit mit welcher die Chöre geſungen wurden und die trotz der Ueberfüllung des Saales und der damit ſich ergebenden Schwiexigkeiten ohne nennenswerte Trübung gewahrt wurde. ö Chor- Vortrag war für den Verein ein voller Erfolg, auf den er berechtigt ſtolz ſein kann. Herrn Ehormeiſter Guſtin Lamberth, der an dieſem Erfolge beſonderen Anteil hat.— Die Theater Stücke, die in dankenswerter Weiſe von unſerem eifrigen und bewährten Vor— 19 ſtandsniitgliede Herrn Hans Hoock eingeübt wurden, wäh⸗ 1 renddem unſer Ehrenchormeiſter, Herrn Rektor Mayr den muſikaliſchen Teil beſtritt, in ſeiner bewährten Hand lag auch 0 die lavierbegleitung, waren ſehr gut und wurden ſehr beifällig aufgenommen. und das zweite, der Schwank„Im ſilberneu Löffel“ wurden am 12. Jan. ſtattfindende Fremden Sitzung im Karpfen ⸗ Carneval⸗Geſellſchaften, werden noch ansländiſche Nurren⸗ Ein Jedes gab ſich redliche Mühe und trug einen Teil zum auten Gelingen bei. Glanzpunkt des Abends. Karikaturen, die die einzelnen Rollen wahrheitsgetreu verkör— ſie eine unbändige Sehnſucht zieht. Sie ſtammen aus den ver⸗ 0 lachen. Herr Hans Hook als feſcher Leutnant und Herr gerade wie für die Rollen geſchaffen. wechslungen, das beiderſeitig gut ausgeprägte mimiſche Spiel, war glänzend.— Alles in allem war der Abend mit ſeinem 9 abwechslungsreichen Programm einen Genuß für jeden Beſucher, Dank wiſſen werden. pen 6. Januar 1929, abends 8 Uhr im Engel'aale ſtatt, wo⸗ n die Sangesbrüder der übrigen Vereine, ſowie Freunde und Bonner und alle die, die einen wirklich ſchönen, genußreichen 5 Abend verleben wollen, freundlichſt eingeladen ſind. ö alle, es wird viel Schönes und Gutes geboten. Der Verein des Männer⸗Geſang⸗Vereins. Nummer. Kloſter und da Schweſter Pia das höchſte Vertrauen ge⸗ ö ehe ſie ſehr häufig in die nahe- Penn ſie nur zu leben hatten und für ein Glas'l Weiner'l und „Wenn es ein Gedanke war, der vor der Krank⸗ ſſenſchaftliche Inter- 1 1 JAHRE SWECHSETI- VERKAUF 5 5 mit. Kamelhaarttoff- Hausschuhe Wolle mit Baumwolle, e reizende Dessins„98 Stoffhausschuhe Lederschle, Lackkappe, großes Pompoõ n 1.98 Roll- chevr.-Damen-Spangenschuhe bräliige Qualitat, beliebter Stiabensehh. 8.95 Elegante Lack-Damen-Spangenschuhe für Straße und Gesellschaft . 7.95 bene Nindbox-Herren-Halbschuhe, bene Läck-Herren-Halhschuhe 9.85 8 f Kräftige Arbeitsschuhe mit Beschlag, besonders preiswert. 6.95 94 an 60 H, 2/3 P J, 20 Mittelstr. 50 0 U Schwetzingerstrane 48 aaanag. Herkarau, Rheingoldstrade anſtaltung zu ſetzen. Weiterhin konnte man erſehen, daß die Vereinsleitung das Beſtreben hatte, durch die Aufführung von Singſpielen, Theaterſtücken ete., die durchweg humoriſtiſch waren erheiternd auf das Publikum einzuwirken, was in der heutigen in der„Nacht in Babylon“ als auch in den anderen leichteren Die Veredelung und durchgearbei— zu verzeichnen, die ſehr beachtlich ſind. Für die gute Technik Hervorzuheben Die Auffaſſung war einwandfrei. Das Fazit: Der Dank und Lob dem Dirigenten Das erſte, das Singſpiel„Elslein von Caub“ vollendet, geſanglich und ſp eleriſch gegeben, und ernteten durch ihre gute Komik, immer und immer Lachſalven und reichen Bei— fall. Die Damen- und Herrenrollen lagen in guten Händen. „Eine gemiſchte Geſellſchaft“ war ein Jutereſſaut waren die originellen perten. Dieſes Stück fand eine beſonders freundliche Aufnahme und die lokalen Einflechtungen verurſachten wahre Beifalls— ſtüͤrme.—„Die letzten zwei Thaler“ eine Duoſzene aus der guten alten Zeit, war ein beſonderes Labſal für ſolche die gern akob Müller als tölpelhafter Burſche, waren 2 Originale, Die kunterbunten Ver- ür den ſie dem Männer⸗Geſang-⸗Verein und ſeiner Leitung Eine Wiederholung findet am Sonntag, Kommt Vergeßt die orgen des Alltags, lacht Euch einmal tüchtig aus im Konzert Inſerat erſcheint in morgiger Die Brat'lgeiger. 5 Der Geſangverein„Liederkranz, konnte ſich wahrlich einen würbigeren Abſchluß ſeines Jubiläumsjahres ſchaffen als nit der Aufführung der Zaktigen Operette„Die Brat'lgeiger“ um verfloſſenen Sonntag. Nicht eine Operette war es, wie ſie un größten Teil von Vereinsbühnen aufgeführt werden und chlechthin nur aufgeführt werden können Es war eine Illu tration des echten Wiener Volkslebens zu Zeiten des großen Walzerkönigs Johann Strauß und ſeines Freundes Joſeph Lan- r, der in Bezug auf Schaffen in Tanzmelodien und Volks- nuſtk kaum hinter dem Schöpfer des deutſchen Walzers zurück tand. Die Brat'lgeiger, wi ſie im Volke munde hießen, waren nue Klaſſe für ſich, eigens vom Herrgott für die damaligen Wiener geſchaffen, von einer gewiſſen Schicht, privelegierter Kreiſe 1 achtet, aber geliebt, umjubelt und verehrt vom Wiener Volk. cht um Reichtümer anzuſammeln machten ſie Muſik, nein u Brat'l alſo mit andren Worten für Eſſen und Trinken pielten ſie in ſchönſten Melodien zum Tanze auf. Und ſolche Frachtgeſtalten der damaligen Zeit, die beſten ihrer Art waren im die Helden unſerer Operette Johann Strauß und Joſef anner In origineller feſſelnder Weiſe ziehen die erſten Künſt⸗ erfahre dieſer Muſiker an unſerem Auge vorüber. Wir ſehen de beſonders der junge Johann Strauß mit einem harten, bidrigen Geſchick zu kämpfen hatte. Wie er, von dem, leider ir zu ſehr mehr dem Trunke, als ſeiner Fidel ergebenen Brat'l⸗ iger Pamer in einer Buchbinderwerkſtatt entdeckt wird. Pamers zerdie t es, den jungen Strauß deſſen ſeelenvolles goldues zemüt in einer engen Stube bei der harten liebloſen Behand⸗ i ig des zuchbindermeiſters Lichtſcheldl verkümmern mußte her⸗ 18 holen aus bieſer Miſere und ihn einzuführen in das 8 geiger. Des weiteren wird uns gezeigt bel dem immer mehr verkommenden Pamer nicht hoch kommen kann, wie er durch glückhafte Umſtände zu dem auch noch jungen Lanner, deſſen Ruf als Muſiker und Menſch ſehr weit verbreitet iſt, als ebenbürtiger Partner gelangt, wie er in kürzeſter Zeit ebenfalls einen Ruf erwirbt, wie ein fal- ſches Mädchenherz ihn umgarnt und dann ſeine Liebe zurück— weiſt, wie er aufs tiefſte verletzt allem, auch ſeiner geliebten Fiedel entſagen will und wie dann doch zum Schluſſe die Sonne des Glückes und der Liebe auch ihm leuchtete. Vieles andere des in Handlung ungemein reichen Inhalts des Werkes könnte noch geſagt werden. Es würde zu weit führen. Gelegenheit dieſes alles ſelbſt mitzuerleben iſt meines Wiſſens nochmals bei der Wiederholung, am 13. Januar 1929, geboten. Der Auf⸗ führung ſelbſt iſt eine hohe künſtleriſche Note zu erkennen. Welche Unſumme von Fleiß und Verantwortlichkeitwelche Menge an Zeit und perſönlichen Opfern aufgebracht werden mußten, vermögen nur die zu ermeſſen, die mitgearbeitet haben. Und es wäre vermeſſen, angeſichts dieſes Allem und in Anbetracht daß es ja keine Berufsſchauſpieler ſind, die uns das herrliche Werk vermittelten, ein Maßſtab der Kritik anlegen zu wollen Alle gaben ſie ihr Beſtes.(Fortſetzung folgt), Mainz.(Zu der Anterſchlagung in Main 3.) Der frühere Buchhalter der chemiſchen Fabrik Albert und Co. in Mainz⸗Amöneburg wurde jetzt von der Kriminalpolizei vernommen und gab zu, die genannte Summe nach und nach als Darlehen erhalten zu haben. Aeber ſeine Erfindung wollte er nichts ſagen, ſtellte aber er Firma ſein Geſchäft und ſein Lager in Wiesbaden zur Deckung des Verluſtes zur Verfügung. Hierdurch dürfte der fehlende Betcag zum großen Teile wieder her⸗ eingebracht werden. Im Hinblick auf eine über 50jäh⸗ rige tadelloſe Dienſtzeit des in den Nuheſtand getre⸗ tenen Prokuriſten, der wohl nur in gutem Glauben und unter dem Eindruck einer Suggeſſion gehandelt haben muß, hat die Firma von einer Anzeige abgeſehen, doch iſt der Staatsanwaltſchaft von anderer Seite die An⸗ gelegenheit bekannt geworden. 5 Bingen.(Weinverſteigerungen.) Vom 3. bis 11. April und vom 18. bis 21. Juni werden in Bin⸗ gen unter Teilnahme aller großen Weingüter des Be⸗ zirks Weinverſteigerungen veranſtaltet werden, an denen ſich auch die heſſiſche Weinbaudomäne beteiligen wird. WOHNUNG5 AN 100 Gr. Grobſchnitt 20. 50 Gr. Feinſchnitt 30, 40, 50, 60, 70 100 Gr. Mittelſchnitt 40, 60, 80 N Mk. 50 Gr. Mittelſchuit 25, 40 250 Gr. Mittelſchultt 1 Met. 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