Motto: Wer mal richtig näreiſch wil jet. der kumm zu de Ahtlete in Saftlare nei * Körperpflege 1896 Viernheim. Samstag, den 19. Januar 1920, abends 8,11 Uhr groger öffentllober Masken- Ball mit Prämiierung 2 7 im Saftladen zum grünen Laub. Einzug des Prinzen Carnevals und der Masken erfolgt 8,3 Ahr. 8 45 Hierzu laden wir ſämtliche Närrinnen und Narren höflichſt ein Der Elferrat. — Maskenkarten zum Preiſe von 1,20 Mk. ſind noch zu haben bei den Mitgliedern Michael Hunele, Weinheimerſtraße 72; Adam Heiß, Friedrich Ebertſtraße 14, Hemrich verein fur Sport u. ziernheimerfinzeige Viernheimer Tageblatt E Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 1 die R ile 60 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für FInſerate und Notizen ves⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslaubs. 5(Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Mehrere ſchöne f ö 1* falle 35 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Masken N J And ald ad E 1.30 W. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Heute Abend 8 Uhr Sonnagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 1 f g 6 Hertinger, Ludwigſtraße 38; Peter Koob, Kreuzſtraße 7; Gg. Kempf, Verl. Alexanderſtraße 40; Ludwig Kammuff, Kiesſtraße 18 und im Saftladen zum grünen Land Mitglied des Deuiſchen Arbeiterfängerbundes. beute Mittwoch Abend Gingſtunde Aal. Hirchenchor bci Geſangprobe für den ganzen Chor. Die Sänger und Sängerinnen werden gebeten, das Geſang⸗ buch mitzubringen. Der Dirigent. Nostume zu verleihen Wasserstr. 13 Vorelmole Narnevals-80 80s chall wozu närriſchſt 9 V Hausrat Gemeinnütz. Möbelversorgung für das Rhein-, Main- u. Lahngebiet Gd. m. b. H. Mannheim P 7, 8 Rede öde aller Art Mittwoch, den 16. Jan. iſt bei Mitglied Brechtel in der Kanone närxiſche »Mitglieder⸗ Verſammlung einladet Der Elferrat. Tattersallstr. 12(Nähe Hauptbahnhof) ſJee-Butter ledizünal-Verhand Freitag Abend 8 Uhr Vorstands-Sitzung bei Mitglied Beckenbach im er wie Küchen, Schlaſ-⸗ kimmer, Speise- und 9 Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbel Matratzen, Feder- agp acahan gaddgdd add addgdar cg adddddd added anal Miernneim betten. 20 Gegen Barzahlung od.. ſppagdgcnp gm aug Annan e: Aeg Maag agg ah Odenwaldklub(ortsgrunne Wheim) Einladung zum 7. Panderer⸗Ehrungsfeſt am Samstag, den 19. Jannar 1929, abends 8 Uhr im Clublokal„zum Löwen“. Zu obiger Feier laden wir unſere werten Mitglieder mit ihren Familienangehbörigen, ſowie Freunde und Förderer unſerer Sache ergebenſt ein und erwarten zahlreiche Beteiligung. Mit Wandergruß„Friſch auf“ Der Vorſtand. J weſentlichen auch der Perſonalhaushalt für 1929 ſei, wofür Ieilzahlung unter au- Berordent! günstigen Bedingungen. Saftladen Der Vorfitzende. Besichtigung unserer Ausstellungsräume, 6 Etagen, ohne jeden das Beste was die Molkerei liefert I e 2.10 Kristallzucker bund 27 Srienzucker. 0 29 Staubzucker 0 31 Würfelzuckerpeni va. 3 J Morca-Würfelzucker rana 33 ſtait reichen. Radsport„Germania“. Sonntag, den 0. Jan., nachm. 1 Uhr findet im Vereinslokal zum„Schützenhof“ unſere dies jäh ize ordentliche Seneral- Versammlung Alle Mitglieder, aktive, paſſiwe und Ehrenmitglieder werden gebeten, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. wird im Lokal bekannt gegeben N. B. Anträge ſind bis 20. Januar, vorm. 12 Uhr bei dem Vorſitzenden einzu⸗ Kaufzwan teme gestattet. NB. Um lrreführung wirvermeiden, geben nur bekannt, dab wir neue Möbel führen. faſt Verlibo verkaufen Maunheimerſtraße 46 Unregelmäßigkeiten uns ſo für Abhilfe ſorgen können. in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen ort gemeldet werden damit w. neu billig zu Tagesordnung Der Vorſitzende. Würfelzucker dnn 34 Domino In 5 und 2 Pfund Pakelen Pfund Husten-Bonhons pu 40 Reines amerikanisches Schweineschmalz „ 74„ Betr: ———————— ei 7 Iſt Tierbändigen Tierquäler von Direktor Karl Krone. g Vor Jahren habe ich in der„Berliner Illuſtrierten Zeitung“ darauf hingewieſen, daß nichts verfehlter it, als der Ausdruck„Tierbändiger“. Er mag aus Zeiten ammen, in denen man ſenſationslüſternem Publikum falſche Tatſachen vortäuſchen zu müſſen glaubte oder er mag aus verkehrten Vorſtellungen heraus im Volksmund: entſtanden ſein.. 5 1. Es gebt bei Raubtieren nichts zu bändigen, denn 15 haben neben einem furchtbaren Gebiß an jeder Tatze fünf gewaltige, nadelſpitze Krallen und der Verſuch, Be⸗ ſtien mit ſolchen Waffen zu„bändigen“ wäre bei ihrer immenſen Kraft und Gewandtheit in jedem Falle ein Wahnſinn. a 9 5 f So falſch, wie der Ausdruck„Bändiger“ iſt, ſo ab⸗ wegig ſind„Dreſſeur“ oder„Dompteur“. Die einzig richtige Bezeichnung iſt Tierlehrer. Nur mit unendlicher Liebe und Geduld kann der Tierlehrer ganz allmählich dazu übergehen, das Vertrauen der Tiere zu gewinnen; dann kann er daran denken, ſie„Kunſtſtücke“ zu lehren. Wenn die Allgemeinheit wüßte, daß Wochen dazu ge⸗ hören, bis es gelingt die anzulernenden Tiere unter ſtän⸗ digem Locken mit 8 ae durch den Laufkäfig in den Vorführungskäſig zu bringen, daß weitere Wochen dazu gehören, oft Monate erforderlich ſind, bis man ſie durch die beſten Fleiſchfetzen an zuerſt meterlangen, dann immer kürzer werdenden Stangen auf Reichweite an ſich heranbringt und daß jetzt erſt mit doppelter Güte Kunſt⸗ stücke gelehrt werden können, dann würden kaum noch ſo irrige Anſichten über Tierdreſſuren Glauben finden. Und wie es beim Raubtier iſt, ſo iſt es bei jeder anderen vierbeinigen Kreatur. Revolver und Piitſche, Blitz und Knall ſind nichts anderes als effekthaſchende Requiſiten — ſie gehören in die Manege, wie die Glocke in den Kirchturm. ö l f 5 intereſſanter Fall, der meine Ausführungen ein⸗ wandfrei belegt, ö. del fange bei mir Löwen und Tiger vorführte, verließ mein Werbehmen im Februar 1927 in Spanien und trat ein E agement bei Mr. Mills an, dem bedeutendſten engliſchen Aielteunternehmer Zu den von dieſem jungen vorgeführten Tieren gehörte mein ſechsjähriger Löwe Paris“ Prachtexemplar, das mit dem Gartgang Bieſes Vorfübrers derart bösartia wurde, daß nieman ereignete ſich ſoehen: Ein junger Mann, Bekanntmachung. Ortsbauplanerweiterung; der Beine“(Leimenkaute). Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt- nis, daß die neuen Straßen- und Baufluchtlinien durch uns feſtgeſtellt wurden. Der Ortsbauplan liegt 8 Tage lang auf unſerem Büro— Zimmer 29— offen. Viernheim, den 15. Januar 1929. Heſfiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Donnerstag, den 17 abends 8 Uhr hier:„Auf im Klublokal. D. M. B. Vorſtandsſitzung Der Rest meiner . Januar 1929, Der Vorſtand. Augeselel Frachtb erhältlich in ber Buchdruckerei Viernheimer Anzeiger. riefe Meinheimerstr. 53 meiner Angeſtenten, auch ich ſeivn nicht, es wagen konnten, dem Tier ſich zu nähern. Mit der allergroͤßten Vorſicht nur konnte man an den Käfig heran, an ein Vorführen von„Paris“ war vollends nicht mehr zu denken. So blieb das volle zehn Monate, bis Mr. Mills kurz vor Weihnachten mich beſuchte.„Paris“ gefiel ihm ſo ausnehmend gut, daß er bat, ihn kaufen zu dürfen. Denn er war der Meinung, daß er wieder vorgeführt werden könnte, wenn ſein alter Betreuer, jener junge Mann, der bei Mr. Mills noch im Engagement war, ihn wieder behandeln würde. Der junge Mann wurde alſo von London nach München beordert. 15 Er kam, und als er ſich vor„Paris“ Käfig ſtellte, da brüllte der Löwe hoch auf vor Freude, warf ſich zu Boden, wälzte ſich, gebärdete ſich wie toll: ein alter Freund dürſte ohne die geringſte Gefahr den Käfig be⸗ treten, durfte ihm die Hand in den Rachen ſtecken, ihm die Mähne zauſen, kurzum:„Paris“ wax außer Rand und Band und ließ alles mit ſich geſchehen. Und wir alle, die wir Zeuge dieſer Szene Haren, waren in der Tat ergriffen. N. a 140 Mr. Mills bekam den Lönen. Heute arbeitet„Paris unter ſeinem alten Lehrer wie früger, ſchon ſeit mehreren Wochen und als ſenſationellſten All improviſierten die beiden einen Ringkampf, eine Dreſſur“, die als die gefährlichſte Darbietung auf dieſem Gebiete zu betrach⸗ ten iſt. f Aueimn dieſer Fall, der noch u beliebig viele andere vermehrt werden könnte, iſt wohl der beſte Beweis dafür, daß Tierdreſſur keine Tierquäletei ſein kann. Dean diefer „Paris“, der gegen alles andere Jiebeswerben gänzlich unzulänglich war, hätte ſeinen Quäler wohl anders be⸗ grüßt, als dieſen jungen Mann, den ihm der beſte und gütigſte Freund geweſen ſein muß und dec er mit rüh⸗ render Freude und Treue nach o anger Trennung ent⸗ denenſprang. „ Aenn die Huhner zu viel legen.... Die Eiergꝛoß⸗ händler der Vereinigten Staaten befinden ſich in nicht geringer Verlegenheit: Der Preis der Eier ſinkt ut chwindelnder Fahrt. Im Sommer legen nämlich die Hühner auf dem Lande eine ſo beiſpielloſe Menge von Eiern, daß man mit dem Ueberfluß gar nicht weiß, wo⸗ hin; und außerdem wurde— jetzt kommt den Europäern ein Lächein aun— bei der letzten Präſidentenwahl das Eierwerſen auf ein nie gekanntes Maß beſchräukt. „Ehrlich währt am längſten!“ O, ihr Berliner Jungens! 15 8 85 5 Val. Winkenbach Auf dem Bürgerſteig einer der Nebenſtraßen des Kurfürſtendamms liegt ein kleines Weihnachtspaketchen, e e d h N unc uf Ua ſcchlieben. mepblen wird wegen vorgerückter Saison Fehleuderprusen neuen fein in Seidenpapier gehüllt, ordentlich verſchnürt, mit einem kleinen Holzknebel verſehen, wie ihn die beſſeren Geſchäſte für ihre weiblichen Kunden bereithalten. Un⸗ weit davon in einem Torweg ſchlendert ein kleiner Junge auf und ab. Er ſcheint keinerlei Beziehungen zu dem herrenloſen oder damenloſen Paketchen auf dem Bürger ſteig zu unterhalten und pfeift mit Ausdauer den ent⸗ zückeenden Schlager vor ſich hin:„Ich küſſe ihre Hand Madame...“ zuweilen unterbrochen von dem nicht min⸗ der geiſtpollen:„Ach Brigitte, beſtell doch, bitte, Eis, Eis, 8 7 18 Eiligen Schrittes, mit Weihnachtspäckchen und ⸗pa⸗ ketchen beladen, kommt eine Dame des Weges. Bitte, eine wirkliche Dame! Sie ſieht das Paketchen, das ver⸗ lodend auf dem Bürgerſteig liegt, gar nicht, obwohl die Spitzen ihrer Ueberſchuhe es beinahe ſtreifen. Sie geht vorbei. Der Junge im Torweg ſtellt ſein Pfeifen ein. Er bückt ſich eilig nach dem Päckchen, ſpringt der Dame nach, und ruft:„Ach Verzeihung, haben Sie nicht eben das Paketchen verloren?“ Die funge Dame lächelt ihr bezau⸗ berndſtes Lächeln: Sie erfaßt ſofort die Lage. In dieſer vornehmen Aufmachung ſteckt gewiß ein ſehr nützlicher Gegenſtand. Sie zieht ihre Börſe und reicht dem Jun⸗ gen ein Fünfzigpfennigſtück:„Da haſt du was für deine 120 Nimmt das Päckchen und enteilt flüchtigen Fußes. Ein Herr, der den Vorfall beobachtet hat, ſtellt den kleinen Burſchen zur Rede:„Die Dame hat ja das Pa⸗ ketchen gar nicht verloren!“ „Weiß ich!“ 0 1 5 haſt du es ihr denn gegeben?“ b„Weil ich ihr eine Lehre geben wollte; in dem Pa⸗ ketchen befindet 0 ein„ 10 F 1 1 d 90 1 Aden d 1 er⸗ er jeden Fünfziger, den ſoſche Da⸗ men für dieſe Belebrung benden g* dungen aus Bombay die zukünftige indiſche Verfaſſung ausgesprochen. ettel, weiter nichts. Auf dem kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erstes, älleſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Donnerstag, den 12. Januar 1929 Amlsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit beruckſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben.. —ñä 55 0 46. N Jahrgang 350 Millionen neue Steuern Das Deſizit wird immer größer. i Der Haushalt für 1929. Berlin, 16. Januar. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde die Haushaltsberatung mit einer allgemeinen Ausſp rache fort⸗ geſetzt. Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding wies zunächſt darauf hin, daß 925 Nachtragshaushalt für 1923 im 50 Millionen Mark in Betracht kämen. Davon ſeien 36 Millionen zwangsläufig, 14 Millionen entfielen auf Aus⸗ gaben, die nicht abſolut zwingenden Urſachen entſprängen. Zur Haushaltslage 1923 im allgemeinen übergehend, erklärte der Miniſter unter anderem, das Steueraufkommen in den Monaten April bis Oktober habe insgeſamt 6811,7 Millionen Mark er⸗ geben, davon entfielen auf den Länderanteil 2639,6 Mil⸗ lionen und auf den Reichsanteil 4172,1 Millionen Mark. Die Entwicklung des Steueraufkommens habe durchaus den Erwartungen entſprochen. Keinesfalls, ſo betonte der Minſſter, werde das Jahr 1928 mit einem Ueberſchuß ab⸗ Er wandte ſich dann der ö Lage für 1929 zu und erklärte, ſolange das Kabinett zur Deckungsſtage des Haushalts für 1929 nicht endgültig Stellung ge⸗ nommen habe, könne er beſtimmte Angaben dazu nicht machen. Nach ſeinen Vorſchlägen werde der Haushalt vollkommen ausgeglichen ſein. Zuſammen mit der Er⸗ höhung der RNeparationslaſten um 312 Millionen Merk belaufe ſich der Fehlbetrag für 1929 auf etwa 600 Mil⸗ lionen Mark. Selbſtverſtändlich ſeien noch weitere Anforderungen der Reſſorts entſtanden, die das Defizit auf rund 850 Millionen Mark erhöhen würden. ö Der Miniſter betonte ſeine Bemühungen, dieſe Anfor⸗ derungen ſtark herabzumindern. Der Betrag, der durch N Steuerbedarf zu decken ſei, werde ſich auf rund 350 Millionen Reichsmark belaufen. Natürlich ſei die Re⸗ parationsfrage ſinanzpolitiſch mit der Geſamtgeſtaltung des Haushalts verbunden, inſofern werde eine Erörterung der Reparatlonsfrage N bei der Beratung des Sachhaushaltes zu erfolgen haben. Im übrigen ſei der Zeitpunkt der Behandlung der Re⸗ parationsfrage eine wichtige poli iſch⸗taktiſche Angelegen⸗ heit, deren Entſcheidung ſich die Reichsregierung noch vor⸗ behalten müſſe. Durchaus treffliche Beme kungen. An die Rede des Neichsfinanzminiſters ſchloß ſich eine umfangreiche Ausſprache, in der u. a. von verſchiedenen Seiten das Ueberhandnehmen der Repräſentationspflichten 1 unter Hinweis auf die ſchwere wirkſchaftliche und politi⸗ ſche Lage, in der ſich Deutſchland befindet, gerügt wurde. Es ſei keine Urſache vorhanden durch äugzerlſche. glanzvolle Repräſentationen dieſe Not zu vertuſchen. Man ſolle nicht Achtung durch die Mithilfe des äußeten Prun⸗ kes erwerben, ſondern die deutſchen Vertreter ſollten durch 1 das Vorbild ihrer Perſönlichteit und durch kluges und vornehmes Auftreten die Hochachtung der Welt erwer⸗ ben. Beſonders wurden auch die Nepräſentatlonskoſten gloffzert, die das Reich gelegentlich der Anweſenheit des ehemaligen Königs von Afghaniſtan ausgegeben habe. In den Repräſentationsverpflichtungen liege zudem auch eine bedeutende Energievergeudung und Droſſelung der Arbeitskräfte der führenden deutſchen Männer. die ſich faſt ſämtlich darüber beklagt und verſichert hätten, daß dieſe Pflichten am Mark ihrer Kräfte zehrten. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Nach Berichten der Landesarbeitsämter iſt die Zahl der Arbeitsloſen in der letzten Woche wiederum geſtiegen. Brüſſel. Die belgiſche Regierung hat neue Vorſchläge 18. 75 15 eine Abänderung der Verträge vom Jahre tie Verwaltung der Schelde überſandt. London. Der allindiſche Kongreß hat ſich nach Mel⸗ für die Trockenlegung Indiens durch „ Konſtantinopel. Ju Verlauf der poltzeilichen Unter⸗ ſuchungen über eine in Bruſſa aufgedeckte Verſchwörung gegen die Regierung von Angora wurden 30 Perſonen 5 6 5 Die Verſchwürer hatten einen bewaffneten Marſch nach Angora geplant, um Kemal Paſcha zu ſtürzen, Washington. Die Ratiflzierung des Kellunspattes er⸗ Bias nach längerer Debatte mit 84 Stimmen gegen die ine des Aae, Wiaine. f Der Wirrwarr in Afghaniſtan. Aman Allah nicht abgereiſt. X Kabul, 16. Januar. Die Nachrichten darüber, daß König Aman Ullah nach Europa abgeflogen ſei, werden von der afghaniſchen Regierung als falſch bezeichnet. Aman Allah befindet ſich in Kandaher und habe bisher noch keine Erlaubnis von der Regierung, das afghaniſche Gebiet zu verlaſſen. Der neue König Inayat Allah verſtändigte Aman Allah, daß die Genehmigung für das Verlaſſen des afghaniſchen Gebietes vom Kronrat und dem Rat des Mullahs ab⸗ hängig ſei. Die afghaniſche Polizei hat Anweiſung, darauf zu achten, daß alle afghaniſchen Frauen den Schleier tragen. Engliſche Meldungen beſtätigen, daß die Abdankung 801 Allahs die Aufſtände in Afghaniſtan nicht beendet hat. ö Der Sonderbkrichterſtatter des„Dailn Mail“ in Lahore, meldet ſeinem Blatt, Aman Allah habe in der letzten Zeit zahlreiche Warnungen erhalten, daß ſein Leben in Gefahr ſei. Obwohl ein beherrſchter Mann, habe er perfönlich eine Entſcheidung getroffen, die Afghaniſtan in weiteres Anglück ſtürzen könne. Engliſche Kreiſe ig In⸗ dien ſeien der Auffaſſung, daß ſich auch der britiſche Geſandte in großer Gefahr befinde, nachdem der Einfluß Aman Allahs beſeitigt ſei. Der neue Herrſchee beſitze anſcheinend nicht die ſtarle Perſönlichkeit ſeines Bruders. Der Vertreter der afghaniſchen Regierung in Karat— ſchi, ein perſönlicher Freund des neuen Königs, habe er— klärt, die Thronbeſteigung des Bruders Aman Ullahs ſtelle wahrſcheinlich den Verſuch dar, Zeit zu gewinnen, um die Aufſtändiſchen zur Niederlegung der Waffen zu veranlaſſen. f Weitere Angriffe auf Kabul. Zwei aufſtändiſche Stämme haben Kabul wieder an— gegriffen. Aus der Meldung geht hervor, daß nicht alle Stämme ſich bereit erklärt haben, den neuen König Inayat Ullah anzuerkennen. Die Lage bleibt bis auf weiteres in Kabul geſpannt. Beſonders engliſche Meldun— gen weiſen darauf hin, daß die politiſche Lage in Kabul noch ſehr viel Unerwartetes bringen kann. Das unſchuldige Polen. Verhandlungen über die Minderheitenſrage. Warſchau, 16. Januar. In einer Rede im Auswärtigen Ausſchuß erklärte Zaleſti u. a., daß er froh darüber ſei, daß der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemann in Lugano verſprochen habe, die Minderheitenfrage vor dem Völkerbundsrat zur Sprache zu bringen. Er hoffe, das Streſemann ſein Ver— ſprechen halten werde. Polen habe nichts gegen eine eingehende Prüfung des Minderheitenproblems und eine weitere Entwicklung des internationalen Min derheitenſchutzes einzuwenden, ſelbftperſtändlich unter der Vorausſetzung, daß dieſes Sy⸗ ſtem auf ſämtliche Mitgliederſtaaten des Völkerbundes ausgedehnt werde. Jedes Hervortreten Polens auf internationalem poli— tiſchem Gebiete rufe in Deutſchland in letzter Zeit einen Sturm hervor, ſogar dann, wenn die betreffende Ange— legenheit garnichts mit Deutſchland zu tun habe. Die Verbitterung des deutſchen Volkes über den verlorenen Krieg ſuche eine Entladung und wende ſich dabei gegen das völlig unſchuldige Polen. Zn den Nücklrittsabſichten Gilberis. Verlockende Angebote von Baulfirmen. O' Paris, 16. Januar. ö„Newyork Herald“ ergänzt die Meldungen über die Rücktrittsabſichten Parker Gilberts dahin, daß ſeine Tä⸗ tigkeit als Reparationsagent bei den amerjlaniſchen Ban⸗ llers ſolchen Beifall gefunden habe, daß Parker Gilbert zahlreiche verlockende Angebote erhielt. Parker Gilbert bekommt gegenwärtig ein Gehalt von 50 000 Dollar jühr⸗ lich, das im Vergleich mit dem Einkommen, das er als Teilhaber einer großen Bankfirma haben könnte, unbe⸗ deutend iſt und ſchätzuüu weiſe mindeſtens eine Miflion Dollar lährlich betragen bürde. Daß Parker Gilbert Finanzmann und Juriſt ſei ind in ſeinen Beziehungen zu Deutſchland und den amtlichen alliierten Stellen einen bemerkenswerten Kopf bewieſen habe, ſoll der Grund für die verlockenden Angebote ſein. F 0 Was ſagt er ſelbſt dazu? f Parker Gilbert erklärte zu den Gerüchten über ſeine angeblichen Rücktrittsabſichten: „Das iſt das erſtemal, daß ich davon höre. Ich glaube, dieſe Erklärung genügt!“ Trotzdem wird hier erneut davon geſprochen, daß Parker Gilbert in das Bankhaus Morgan eintreten werde, falls die Sachverſtändigen eine Löſung der Reparationsfrage finden ſollten. Man weiſt in dieſem Zuſammenhang dar⸗ auf hin, daß der Poſten des Reparationsagenten zu einem reinen Verwaltungspoſten werden würde, falls es gelingen ſollte, die Reparationsfrage endgültig zu löſen. Eine merkwürdige Angelegenheit. b Peinliche Indiskretionen. Berlin, 16. Januar. Die dem Dentſchland wenig freundlich geſinnten Ver⸗ leger Steed gehörige engliſche Zeitſc rift„Review of Ne⸗ views“ veröffentlichte eine Denkſchrift des Neichswehr⸗ miniſters Groener über die Notwendigkeit des Panzer⸗ kruzers„A“, die ihrer ganzen Zuſammenſtellung nach durchaus nicht für eine Veröffentlichung beſtimmt und geeignet war. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt dieſe vertrauliche Denkſchrift außer den Kabinettsmitgliedern auch auf beſonderen Wunſch einigen Länderregierungen ſowie einigen Reichstagsabgeordneten, die an der Aus⸗ ſprache über die Panzerkreuzerfrage beſonders beteiligt waren, zugeſtellt worden. Die Unterſuchung, auf welche Weiſe die Denkſchrift oder eine Abſchrift dieſer Denk⸗ ſchrift von irgendeinem Inhaber dieſer Denkſchrift in eng⸗ liſche Hände geraten iſt, dauert noch an. Im Gegenſatz zu einer Blättermeldung handelt es ſich nicht um eine Denkſchriſt der Reich regierung, ſondern des Reichswehr⸗ miniſters. Im übrigen verdiene hinzugefügt zu werden, daß ſich in der engliſchen Veröffentlichung, die ſich mit der deutſchen Denkſchrift deckt, irgend etwas Senſationelles, das über das bekannte und in den Ausſprachen des Reichs⸗ tages hinaus geht, nicht enthalten iſt. Kleinrentnerfürſorge. Sitzung im ſozialpolitiſhen Ausſchuß. b Vietlin, 16. Januar. Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages beriet die Anträge zur Kleinrentnerfürſorge. ö Der demokratiſche Redner erklärte, ſeine Freunde würden auf Anträge verzichten, wenn die Regierung ihre Zuſage einlöſe, die Kleinrent⸗ nerhilfe auf eine von dem Ermeſſen der örtlichen Für⸗ ſorgeſtellen unabhängige geſetzliche Grundlage zu ſtellen. Der Redner der Deutſchnationalen Volkspactei legte dar, die Kleinrentner und namentlich die Frauen hätten zwar nicht verſicherungspflichtige Arbeit Aller ſondern die ſtille opferfreudige Familien- und Kultur⸗ arbeit, die für den Staat von außerordentlicher Bedeu⸗ tung geweſen ſei. Die Rentner ſollen bedacht werden, bei denen der Rückgang des Einkommens auf weniger als 500 Mark auf einen durch den Krieg veranlaßten Kapitalverbrauch zurückzuführen ſei. Abg. Trau Dr. Matz(D. Vp.) bedauerte die ablehnende Stellungnahme der neuen Denk⸗ ſchrift des Reichsarbeitsminiſteriums. Helfen könne nur ein Geſetz. a 1 Miniſterlaldireltor Dr. Grieſer vom Reichsarbeitsminiſterium ging unter anderem auf den deutſchnationalen Entwurf ein. Er trug Bedenken vor, die im allgemeinen gegen die Vorlage erhoben wer⸗ den müßten. Rentnern, die ſich kein Kapital für ein Ren⸗ teneinkommen von jährlich mindeſtens 500 Mark hätten ſchaffen können, vielmehr ihre ganzen Mittel für die Er⸗ ziehung und Ausbildung ihrer Kinder angewendet hätten, müßten ausfallen. Wenn der Abg. Hergt bemängelt habe, daß im Notvrogramm ö 75 Millionen Mark für die Invalidenrentner aufgewendet worden ſeien, dagegen nur 25 Millionen Mark für die Kleinrentner, ſo müßte dabei doch in Be⸗ tracht gezogen werden, daß dieſen Beträgen auf den Kopf der Kleinrentner 90 jährlich gefallen eien, für die Invalidenrentner dagen, ur 36 Mark im Jahre herangenommen werden. Der Zentrume!: ner betonte, daß ſeine Partei zur ver itwortungsvollen Mit⸗ arbeit an dieſer ſchweren Materie ereit ſei und den Klein⸗ rentnern den rechtlichen Anſpruch auf ihre Verſorgung zubilligen wolle. Rqeues in Kürze 25: Reichsminiſter Dr. Hilſerving erörterte im Haus⸗ es Neichsta 4 den cht aushalt für Bf e. e ern chr e rm er roener en kerle der deutſchen Denkſchriſt. l ö 6: Vor dem ſogialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages wurde das Kleinrentnerfürforgegeſetz beraten. 16: Die ſtarken Schnecverwehungen haben faßt in ganz Deutſchland zu Eiſenbahnbetriebsſtörungen geführt. 5—— Blutſauger am Volksvermögen. Urteil im Düſſeldorfer Sachlieferungsprozeß. M Düſſeldorf, 16. Januar. Im Sachlieferungsprozeß hatten die Kläger D'Herbe⸗ mont⸗Paris ind die fran öſiſche Republik, nachdem das gen die Unternahmunge. des Kommerzienrats Max Fali erlaſſene Urteil auf Zahlung von fünf Millionen Mark an den Reparationsagenten nur e voll⸗ reckt werden konnte, zwei neue Arreſte von ſe 1,1 Mil⸗ onen Mark gegen den Kommerzienrat perſönlich und ſein neues Unternehmen, die Kommerz⸗ und Induſtrie⸗ A.-G., erwirkt. Die Falk⸗Partei hatte gegen die Ar⸗ reſte Einſpruch erhoben und in der Verhandlung die Schuld an den Schiebungen bei den Sachlieferungen der franzöſiſchen Regierung und dem Grafen D'Herbemont beigemeſſen. Die Entſcheidung der erſten Zivilkammer des Land⸗ gerichts wurde jetzt verkündet. Beide Arreſte wurden be⸗ Fätigt. Die Kammer erklärte, der Einwand der Anzuſtän⸗ digkeit ſei unberechtigt. Der Klageanſpruch ſelbſt ſei in früheren Verhandlungen hinlänglich gellärt. Die Kam⸗ mer habe den Einſpruch gegen die beiden Arreſte loſten⸗ pflichtig abgewieſen, weil ſie die während der Dauer des Nechtsſtreites erfolgte Kapitalzuſammenlegung bei Falls früherem Hauptunternehmen, der Rhein⸗Handels⸗ Konzern⸗A.⸗G., von 750 000 auf 50 0090 Mark als eine anfechtbare Transaktion betrachte. Gevering in Dortmund. Meinungsverſchiedenheiten über den Schiedeſpr uch. D Dortmund, 16. Januar. Im Magi tratsſitzungsſaal zu Dortmund traten dle Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber der nord⸗ weſtlichen Cruppe der Eiſeninduſtrie unter dem Porſitz des Neichsinnenminiſters Severing zuſammen, um über die Auslegung des vom Neichsminiſter gefällten Schleds⸗ ſpruchs zu beraten. In der Sitzung kam es zu einer angeregten Aus⸗ ſprache. Während zum Beiſpiel die Vertreter der Arbeit⸗ geber die Arbeitszeit ſo eingeteilt wiſſen wollten, daß der Sonnabend ganz frei ift. ſind die Arbeitnehmervertreter daran intereſſierl, die Arbeitszeit über ſechs Tage zu ver⸗ teilen, alſo am Sonnabend zu arbeiten, um dadurch täglich einen frühzeitigen Ar beſlsſchluß zu erzielen. Weiter ſind Unklarheiten über die Spszialiſie⸗ rung verſchiedener Betriebe entſtanden, die in dieſer Sit⸗ zung geklärt werden ſollen. Die Beſprechungen wurden gegen 15.30 Uhr unterbrochen, well der Reichsinnenmint⸗ ſter bereits um 15.45 Ahr nach Berlin zurückkehren mußte. Es ſollen über die Meinungsveiſchiedenheiten noch Unter⸗ lagen beſchafft werden und demnächſt eine weitere Beſpre⸗ chung ſtattfinden. Die Folgen des Schueeſturms. Eiſenbahnſtörungen in ganz Deutſchland. . O Bern. 16. Januar. Der heftige Schneeſturm, der große Teile des Reiches heimſuchte, hat zum Teil erhebliche Verkehrsſtörungen ur Folge gehabt. Das Unwetter iſt zurückzuführen auf den Votübergang eines ſehr ſtarken Tiefdruckgebiet. das lich an der norweafſchen Kiel iſdet hatte. An C A eee eee Ei. Stürme des Herzens. Roman von Hans v. Hekethauſen. Copyright by Greiner& Comp., Berlin RW. (Nachdruck verboten). der 4. For tſetzung. „Bravo Anthe!“ rief Eberhard und küßte ſie.„Wie kommſt denn du her— ſo wett biſt a lang net mehr zu Fuß gegangen.“ „Ich wollte zu dir— in die Klamm.“ „Nanu!“ war die erſtaunte Antwort.„Is was paſſiert, Ankhe?“ Sie nickte. „Schlagen hat er mich wollen— da lief ich— und ſuchte dich!“ „Kreuzhimmeldonnerwetter!“ Eberhard ſah in dieſem Augenblicke aus, als ob er ſeine ungebändigte Körperkraft ſofort handgreiflich werden laſſen wollte. Flüſternd mit ein paar Worten erzählte ſie ihm, was ſte erlebt hatte, auch wie es gekommen, daß Bendemann in ihrer Begleitung ſet. „Die Sach! muß a End' haben,“ ſagte er und ballte die Fauſt,„ſo ein ruppiges Luder— na warte!— Und das nennt ſich a fein gebild'ter Mann, der andere über die Achſel anſchaut, bloß weil ſie Wadenſtrümpfel und Gemslederhoſen tragen, die für ſeine Naſ' a ſchlechten Ter immer von ſeinen eblen Gefühlen Geruch haben ſpricht und meint, ſo a fein organiſiertes Gemüt wie hab kein Menſch!“ Er ſpuckte auf den Weg und gab ſeinem Nad mit den Nagelſchuhen einen Fußtritt. o iſt denn der Siegmund?“ fragte er unvermittelt. Wahrſcheinlich daheim,“ meinte ſte und errötete.„Er weiß chts davon—“ 5„machte er gedehnt,„aufpaſſen ſollt' er, wenn er wirklich ſo ein großer Freund von dir is.“ Ste mußte über dieſe Annahme ſeines jugendlichen Feuerkopfes beinahe lächelnn Ach, ſeine Welt- und Menſchenerfahrung reichte wohl überhaupt nicht weit genug, um hier hilfreich einzugreifen. 5 d ö 928 ſowie den e ür 1920, der eln Deſizit von 30 Millionen bringt. 7 0 er beutſchen und dänischen Küſte herrſchten le von gen mit ſich. Wie aus Schwerin gemeldet wird, wurden in Mecklenburg zahlreiche Straßen und Eiſenbahngeleiſe vom Schnee verweht. Viele Züge trafen mit Verſpätun⸗ zen ein. Der erſte Zug, der zwiſchen Wismar und Schwe⸗ kin verkehrt, mußte ausfallen. Die D- Züge von Warne⸗ wünde nach Berlin und Hamburg hatten Verspätungen bon einer Stunde. Die Fähre von Giedſer kam mit 30 Mi wer egend war die Lichtverſorgung mehrece Stunde. unter brochen. Nach einer Meldung aus Hannoser hat der Schneefall beſonders zwiſchen Köln und Ham anerhebliche Störungen hervorgerufen. Alle Züge kamen mit etwa Iſtündiger Verſpätung in Hamm an. Im Ge⸗ birge traten auf den Kleinbahnen ſtarke Schneeverwehun⸗ gen ein. Auch auf den Hauptlinien hatten die Züge eine lſtündige Verſpätung. Die Telegraphen⸗ und die Aeber⸗ landleitungen waren verſchiedentlich geſtört. 9 80 1 Schon, daß er ſich nicht ſagte, daß gerade Siegmund, dem bis 10, desgleichen an der ſchwediſchen Küſte. Der Sturm führte ungewöhnlich reiche Schneemen⸗ 1 Verſpätung in Warnemünde an. In der Büt⸗⸗ nicht Der längſte Mann Deutſchlands. er übrigens der zweitgrößte der Welt ist, mißt 2,21 eter, blickt auf 22 Lenze zurück, übte früher den Beruf ines biederen Schuhmachers aus und stammt vom Rhein, aus Köln. Als Germanys größter Filmportier bildet er augenblicklich eine„große“ Attraktion eines bekannten Lichtspielhauses in Berlin. Der Riese hört zwar auf einen bürgerlichen Namen, wird jedoch nur Uranus genannt. Hat die Erde Raum für Alle? Was moderne Forſcher über das Bevölkerungsproblem der Welt denlen. „Es gibt auf Erden Brot genug für alle Menſchen⸗ kinder“, ſo meinte dereinſt Heinrich Heine. Iſt das wahr? Und vor allen Dingen: Wird es in einigen Jahrzehnten noch wahr ſein? 1,8 Milliarden Menſchen leben augen⸗ blicklich in den verſchiedenen Ländern der Mutter Erde und ſchon bei dieſer Zahl haben manche Regierungen einen ſehr ſchweren Kampf zu führen, um den Bevölkerungs⸗ überſchuß, der ſich in ihren Ländern nach und nach bil⸗ det, in geeigneter Weiſe in denjenigen Gegenden der Welt unterzubringen, die noch zu dünn bevölkert und alſo in der Lage ſind, den Zuſtrom der Auswanderer aus anderen Gegenden aufzuneb en. Namhafte Miſſenſchaftle, bahon ſie mit unfretem Herzen gegenüberſtand, fern von alledem bleiben mußte. Wie leicht konnte ſeine ihr ſo teure Per⸗ ſönlichteit mit hineingezogen werden in eine Kataſtrophe, die langſam ihrer Entwicklung entgegenreifte. Das Ehepaar merkte an den verſtörten Mienen der Geſchwiſter, daß etwas vorgefallen ſei. Beide ſaßen ver⸗ tummt: da. Endlich mahnte die Frau Rat zum Aufbruch. Nan ſchritt gemeinſam heim und unterhielt ſich, ſo gut wie es ging. Erſt zu Ende des Weges wurde das Geſpräch lebhafter. Jetzt meinte die Frau Rat zu Jolanthe: „Wir machen alljährlich dieſe Reiſe, ich möcht ſagen, ie iſt für uns ſo eine Art ſeeltſches Vergnügungsbad, wenn ch ſo ſagen ſoll, es iſt meine geiſtige Einmachezeit! In unſerem kleinen Amtsſtädtchen in Heſſen iſt man beſcheiden geworden. Ich war ein ſehr verwöhntes Mädchen und olgte meinem Manne in mir gänzlich fremde, heterogene erhältniſſe. Aber was kann man nicht alles aus Liebe!“ Ein zärtlicher Blick flog zu ihrem ſtattlichen Manne hinüber. Er ſah noch immer ſehr gut aus trotz ſeiner ergrauten Haare und eines leidenden Zuges um den liebenswürdigen Mund. Er ſchien ihre Worte gehört zu haben, denn er wandte trotz einer intereſſanten Unter⸗ haltung mit Bendemann den Kopf und lächelte ihr zu. Tas innige Verhältnis der Eheleute drängt 1 einem jeden Beobachter auf. Sie blieben eigentlich immer in Nee ee ärtlicher Fühlung miteinander. Wenn er eine ſprach, ſo hörte es der andere, und wenn einer von ihnen ein gutes, intereſſantes Wort in der Unter⸗ haltung warf, f. glitt ein Sonnenſchein der Freude über des andern Geſicht, als wollte es ſagen:„Das war mal wieder ganz wie du—!“ „Wir erkämpfen uns dieſe Wochen“, 155 die Frau Rat fort.„Nun nützen wir aber auch jede Stunde, jede Minute. Wir ſagen uns tighuch, dieſe Ferienwochen ſind ur Freude da, und mein Mann und ich können uns ſo een Freilich, hier in dieſer wunderbaren Gotteswelt müßte man ja ein ganz toller Chriſt ſein, wenn man nicht chen 4 zu kommen. einmal jauch⸗ Si t dieſen Fragen bel tigt. In Den ſchle 175 allen 0 70 r gelber et Proſeſſat e i ee e e e e dieſen Problemen„Teil ihrer Leben geweiht Allerbings ohne dabel zu den gi arbeit geweiht haben, A ud e der Anſicht it, a daß die Erde im ganzen in der Lage ist, etwa 6 Mil⸗ lnarden Meuſchen Naum und Brot zu bieten, idelberger Gelehrte das Maximum an Men⸗ e Welt Ante emen und Nahrung geben könnte, erheb ich niedriger, auf 6,2 Milliarden Menſchen feſt. Der alte engliſche Wirtſchaftler Malthus 2 125 10 ö ten Theorien bekanntlich ſeinerzeit die 1 ten 50 die Vermehrung der Menſchen erhebl ſchneller erfolgen werde, als die Zunahme der Nahrunge⸗ mittel und daß infolgedeſſen in nicht allzu ferner Zukunft eine Kataſtrophe unvermeidlich ſein werde. ſeinen Lehren fußen, wie man weiß, die Theorien der ſogenann⸗ ten Malthuſianer, die für eine künſtliche Einſchränkung der Geburten eintreten, um auf dieſe Weiſe emer Aeber⸗ bevölkerung der Welt vorzubeugen. Nun, wir können be⸗ ruhigt fein. Die überwäftigende Mehrzahl aller modernen Forſcher ſind zu dem Ergebnis gekommen, daß die Welt bequem noch einige Milliarden Menſchen mehr e 10 benngleich die Endziffern, zu denen ſie graugen, re ahi on hender abweichen. Während Fiercs mit einer Verſorgungsmöglichkeit für 9 Milliarden rechnet, lommt Ballod nur auf 5,5 Milliarden, aber pon unſeren letzigen 1,8 bis zu dieſer Zahl iſt es ja auch immerhin noch ein Sprung. l e Die Unterſchiede, die ſich zwiſchen den beiden deutſchen Gelehrten Fiſcher und Penck ergeben, beruhen in kurzen Worten auf folgenden Erwägungen. Fiſcher ſetzt die zu⸗ künftige Bevölkerungszi fer Europas auf 60 Millionen Menſchen an, Penck dagegen auf 100 Millionen weniger. Dagegen rechnet Penck für Aſten, das heute rund 1 Mil⸗ liarde Menſchen beherbergt, für die Zukunft, d. h. nach zwei bis drei Jahrhunderten mit 1,7 Milliarden. Fiſcher aber nur mit 1,5 Milliarden. Südamerika. wo etzt nur 145 Millionen Menſchen wohnen, könnte nach Fi⸗ 16 950 Millionen faſſen, nach Penck hingegen 1.1 Mil⸗ jarden uſw.— In einem jedenfalls ſind ſich die Ge⸗ lehrten einig: Die größten Zukunftsausſichten als Menſchenzentren haben Auſtralien und Afrika. 1 955 Afrika, das augenblicklich eine Einwohnerzahl pon k Millionen hat, könnte nach Sia über 1.5 Mil⸗ liarden, nach Penck ſogar 2,3 Milliarden Menſchen beher⸗ bergen und ernähren. Bezüglich Auſtralſens kommen die beiden Forſcher zu demſelben Reſultat ſeiner augenblick⸗ lichen Bewohnerzahl von 9 Millionen ſtellen ſie eine Zu⸗ kunftsziffer von 450 Millionen gegenüber. N Aus allen dieſen Erwägungen ergibt ſich mit Sicher⸗ heit wenigſtens das eine, daß ſich der größte Nahrungs⸗ mittelüberſchuß der Erdzukunft auf der füdlichen Hälfte der Welt, und zwar in erſter Linie in den Tropen befin⸗ den wird. Aus dieſer Erkenntnis geht aber gleichzeitig auch die Hauptichwierigkeſt hervor, mit der man zu kämp⸗ fen haben wird. Dem eee und in gewiſſer Beſchränkung auch der Tierhaltung iſt das Tropenklima durchaus günſtig. Für den Menſchen jedoch iſt es unter den augenblicklichen Verhältniſſen geradezu als ungünſtig zu bezeichnen. Trotzdem liegt in den großen Prärien Auſtraliens. in den weiten Steppen, Gebirgen und Wäldern Afrikas, in den Tälern und Arwäldern des ſüd⸗ amtrilaniſchen Kontinents die eigentliche Zukunft Aides Abführmiſtel Neem ech, SAHL Schweizer pillen enenrer An 73e AN AEN Aorta er. gra 5 beer..* aufgewachſen und ſehen es nicht mehr ſo wie unſeretns, der nur einmal im Jahre ſechs Wochen herkommt und immer wieder von neuem ſtaunend all die Schönhetten der Natur mit den Augen in Wonne trinkt.“ „Doch ich ſehe es noch,“ gab Jolanthe leiſe zurück, „aber— ſo wie ich jetzt nun einmal bin, tut es meinen Augen weh, all die Schönheiten zu ſehen und nicht als ſolche zu empfinden.“ f „Armes Kind!“ ſagte die Rätin mitleidig. Sie hatte Jaber Arm genommen und fühlte ſich mit ihren vierzig Jahren geradezu mütterlich ihr gegenüber. Dabet dachte ſie an ihre blühende Kinderſchar daheim.„Sehen Sie,“ fuhr ſte herzlich fort,„ich mache es nun ſo: ich nehme mein ganzes Paket mit Sorgen hierher und laſſe es alle Jahre in den Bergen. Können Sie das nicht auch fertig bringen?“ „Nein,“ ſagte Jolanthe düſter. „Auch dann nicht, wenn Sie ernſtlich wollen?“ „Auch dann nicht.“ „Hm, das iſt freilich troſtlos. Aber ich Aenderung müßte es doch geben. Nichts hat Beſtand, ſagt man, nur die echte Liebe—— da muß ſich doch auch das Leid wandeln laſſen! Wenn man nun ſo fung iſt wie Sie, ſo lebensvoll und ſo gut.“ „Ich bin nicht gut,“ ſtieß Jolanthe raſch heraus,„ich kann's nicht mehr ſein— es iſt alles in mir aufgepeitſcht, entfeſſelt—“ ſie brach ſchluchzend ab. 3 Nun wurde die Rätin ernſt. Vielleicht gehörte die Bekanntſchaft dieſes unglücklichen ſchönen Geſchöpfes auch te beſtimmt, hier helfen und unterſtützen zu können. Manch einer ſtrauchelt im Unglück und wird ſchlecht durch die Schlechtigkeit anderer. a i f „Sie haben mir ſehr viel geſagt,“ begann ſie mit ruhiger Freundlichkett.„Nun bitte ich um Ihe. Bert ranen. Wir wohnen im Deutſchen Hauſe. Wenn Sie eine Freun⸗ din, ich meine, eine erfahrene Frau brauchen, ſo kommen Ste einmal zu mir. Ich habe biel von der Welt geſehen. Die ſogenannten Mu 1 ſprechen mir gar nicht 1 900 aber ſolche, die nicht aus noch ein wiſſen. Wollen das Freuen lernte, nicht 1 75 mindeſtens 1 75 ausrufen kann: mein Gott, ich danke dir, daß meine ugen das ſehen... Sie ſind nun zwar in all der Pracht „Ja, ich komme,“ ſagte Jolanthe und preßte ihren Arm. Cortſehung folgt.) 12 reichen Ernte dieſes Sommers für ſie, vielleicht war —— meine, eine 0 1 ö . gichlge Umſchichtung des Klima, herrſcht, wirkt auf den Menſchen entnervend. Es wied nötig ſein, die Leiſtungs fähigkeit des In⸗ Dianers aus dem Amazonasgebiet mit der Tatkraft Prof. Penck ſieht voraus, daß vor allen Dingen die ſüd⸗ Anſchwung nehnten werden. In zwei Jahrhunderten, ſo Meint cr, werde B bein. Allerdings in atößere Anzahl von Bewohnern ernähren, als ſie heute die aeerechnet hatte, au 1 Ar alle hat die Erde!“ der wrenſcheit nicht vergeſſen, daß dem Tropenboden eine un⸗ 5 Urtraff 0 i ſche Urkraft innewohnt und daß er bedeutend Menſchen als 1 210 ernähren kann. Während in dem pengürtel dereinſt einmal etwa 5 Milliarden Menſchen e N 15200 finden könnten, wohnen heute dort eeſſ u 500 Millionen. Dort iſt alſo noch Überſchüſſiger Plat 4,5 Milliarden neuer Anſiedler mit ihren Familien Ahrend die gemäßigte Zone zukünftig höchſtens noch 4.5 bis 1,75 Milliarden Zuwachs ertragen kann.— Eine uptſchwierigkeit wird es ſein die klimatiſchen Wider⸗ de zu überwinden. Hierzu wird nach und nach eint 1 enſchengeſchlecht⸗ notwendig ein, wohei auch die ſyſtematiſche Ertüchtigung der Raſſer eine große Rolle zu ſpielen berufen iſt. Das feuchtheiß⸗ as in den zahlreichen Gegenden Südamerikas des Europäers und Nordamerikaners, der Zähigkeit des Chineſen und der Körperkraft des Negers zu vereinigen. amerifaniſchen Staaten dank der günſtigen Bedingungen, die ſie für die Uebergaugszeit bieten, einen ungeahnten ilien der mächtigſte Staat der Erde zunächſt in heißem Kampfe der Ur⸗ wald gerodet, das mpfige, fieberſchwangere Gebiet der Flußtäler ſanjert worden. Bequemer es in Auſtralien ſein, das eben⸗ alls in abſeh“ Zeit mit einem enormen Zuwachs an Bevölkerung zu chnen haben wird. ä Unſer altes Europa ſelbſt itt nach der Anſicht Zahl. zeicher Gelehrter bereits mit 60 Prozent derjenigen Men⸗ ſchenmenge bevölkert, die es übe aupt faſſen kann. Viele kuropäiſche Länder, darunter auch Deutſchland, können mit hren Bodenerzeugniſſen unter keinen Umſtänden eine ſchon bewohnen. Eine Beruhigung geben uns allerdings die Forſchungen unſerer Gelehrten: in den nächſten 200 bis 300 Jahren wird die Katastrophe mit der Malthus keinen Fall eintreten. Für dieſen Zeitraum gilt wirklich noch der alte Spruch:„Naum Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. Januar 1929. Starker Schneefall iſt die letzte Nacht und heute er niedergegangen. Die ganze Natur prangt im weißen eid.— Es werden aus vielen Gegenden Deutſchlands große chueeverwehungen gemeldet. Der Zugverkehr meldet große erſpätungen.— Unſere gefiederten Sänger ſind nun ganz auf enſchenhilfe augewieſen. Streuen wir ihnen fleißig Futter, mit auch ſie uns im kommenden Frühling wieder mit ihren elodien erfreuen können * Geſangverein„Fängerbund. Zu dem laut ſerat im närriſch dekorierten Kalſerhofſaale am Samstag hend ſtattfindenden öffentlichen Maskenball ſind Maskenkarten 1.20 Mark zu haben im Gaſthaus zur Germania, Deutſcher ichel, Kalſerhof, ſowie beim Ehrenvorſitzenden Nikol. Helbig, athausſtraße, 1. Vorſitzender P. Müller, Lamperthelmerſtr. 51 d beim Diener Jakob Buſalt, Wieſeuſtraße 11. Bei der mit verbundenen Prämliernng kommen ſchöne Kunſtgegenſtände Aushändigung. Der Prinz Karneval wird mit großen berraſchungen aufwarten. „ geimat ade. Aus Baden und der Pfalz ſind die⸗ Tage 150 Perſonen ausgewandert. Hierbei iſt jedes Alter treten. Auch aus unſerem Ort ſind in letzter Zeit wieder lige Perſonen ausgewandert. Mögen ſie iu der neuen Welt Enttäuſchungen bewahrt bleiben. Wir wünſchen viel Glück. „Im Winterwald. Auch im Winter bietet der geſtern in Weinheim einige Frühwanderer über den Geiersberg das ſelten ſchöne Bild ſechs Rehe in einem Rudel zu ſehen, die Futter ſuchten. Es war ein herrlicher Anblick, der aber nicht lange wehrte denn kaum hatten die Rehe den Wanderer bemerkt flohen ſie blitzartig davon. Ein anderer Wanderrr er⸗ zählt uns, daß er im Walde bei Rittenweier zwei prächtige Füchſe geſehen hat, wovon einer einen Haſen als Beute trug. * Dienſtmädchen fürs Ausland werben zur Zeit ſich genaueſtens erkundigen, damit man nicht das Opfer von Mädchenhändlern wird. Man tut gut, wenn man ſich an die Bahnhofsmiſſion wendet. Kaltgeſtellter gürgermeiſter. In Grünberg (Heſſen) wurde der dortige Bürgermeiſter Jöckel ſeines Dienſtes enthoben. Es ſoll da manches nicht in Ordnung geweſen ſein. i“Die Mannheimer Anduſtrie kämpft ſchwer um ihre Exiſtenz; ſie hilft ſich ſo mit Abbau und Verſchmelzungen durchs Leben. Ein weiieres troſtloſes Beiſpiel iſt, daß im Mann⸗ heimer Hafen vor dem Krieg 5000 bis 6000 Arbeiter be⸗ ſchäftigt waren, während es ſolche heute knapp 1500 ſind. Die Urſachen dieſes beklagenswerten Zuſtandes ſind nicht nur der verlorene Krieg, ſondern viel mehr noch die fortgeſchrittene Tech⸗ nik, die zahlloſe Arbeitskräfte überflüſſig wachte.(Da braucht man ſich über den Geburtenrückgang wahrlich nicht zu wundern. Die Leute denten in dieſem Punkt heute ſchon etwas mehr nach, als es zu Zeiten wiriſchaftlichen Aufſchwungs der Fall geweſen. Deutſchland ſtirbt noch nicht aus. Die Red.) * Ein Tänder-Fußball⸗Wettſpiel findet am 10. Februar, nachmittags 3 Uhr in Mannheim ſtatt Zum erſten male iſt Mannheim der Schauplatz einer ſo bedeutenden Sport⸗ veranſtaltung. Es wird mit einer Beſucherzahl von 40 000 Perſouen gerechnet. Ausgetragen wird es zwiſchen Deutſchland und der Schweiz. Dam ſeunkt die Automobil-Preiſe! Bereits auf der Internationalen Automobil⸗Ausſtellung ſah man, welch großer Beliebtheit ſich die DaW⸗Wagen erfreuen. Durch die eintretende rege Nachfrage konnte die Produktionsbaſis erweitert werden, wodurch wieder ein niedrigerer Preis erzielt wird. Die Zſchopauer Motorenwerke geben heute bekannt, daß ſie die Preiſe für ihre Wagen ganz erheblich niedriger ſetzen. In Anbetracht deſſen, daß das Kleinauto immer mehr ein dringender Gebrauchs- gegeuſtand für den modernen Menſchen wird, iſt dieſe Maßnahme ſehr zu begrüßen. Bei einem Preis von RM. 2285.— kann man wohl behaupten, daß der elegante und zuberläſſige 3—4 ſitzge Dor W⸗Wagen den Titel Volksverkehrsmittel verdient. Vertretung am hieſigen Platze: Hans Knapp, Fahrzeughand⸗ lung, Lorſcherſtraße f Untergrabung der Exiſtenzen. N Die Herrſchgewaltigen der Welt wiſſen nur zu gut, daß die Völker aus mehr als Tauſend Wunden bluten. Und un- zählig ſind die Exiſtenzen, die dieſem wild gewordenen Terror täglich zum Opfer fallen. Und ſchon wieder kommt der Po ſaunenruf von 350 Millionen neuer Steuern. Ein ganz trau riges Kapitel iſt es, daß weite Volkskreiſe nicht einmal die Geſtehungskoſten ihrer Arbeit bezahlt bekommen. Der nach⸗ ſtehende Artikel, welcher der„Lampertheimer Zeitung“ ent⸗ nommen iſt, gibt ein trauriges Beiſpiel wie es zur Zeit unſern Landw erten ergeht. Die„Lampertheimer Zeitung“ ſchreibt: — Tabakverkauf- Sitzung. Geſtern fand im Darm⸗ ſtädter Hof in Lampertheim erneut eine Tabakeinſchreibeſitzung ſt att, nachdem ſolche der vorigen Woche reſultatlos verlief. Dieſe geſtrige Sitzung ſtand ebenfalls unter keinem guten Stern, denn troß nürmiſchen Wogens der Geiſter verlief ſie zum Teil wieder im Sande, ſo für Viernheim. Wiederum hatte die Landwirt⸗ ſchaftskammer Darmſtadt die Verkaufsverhandlungen unter Vor- ſitz des bewährten Herrn Dr. Schül⸗Heppenheim durchgeführt Auch im Winter ins Frele! 1 Von Neumann. 9 in 8 recht erfüllt der Sport ſeinen Zweck nur, A t em Freien betrieben wird. Der Sport und ſport⸗ 5 Hetätigung gehören nicht in ſtaubige Hallen. Ge⸗ „ Alshockenſpiel und leichtathletiſche Wettkämpfe, eben⸗ ef aeg. in großen und doch intimen Sporthallen gen Publikum und begeiſtern es, weil nirgends der Fel ezwiſchen Akteuren und Publikum enger iſt als e käumlich doch begrenzten Hallen. Leicht aber n 0 bekarſſge Bexanſtaltungen zu zirzenſiſchen Spielen, . daß in dem Tabak- und Alkoholdunſt die Geſund⸗ der Aktſonen nicht gefördert wird, iſt klar. „Sport. gehört ins Freie, und auch im Winter er ſich un Freien ſportlich betätigen. Gymnaſtil inen allerdings muß er in die Halle verlegen, 10 ſie ſauber gehalten und nur im Training be * 10 dagegen auch nichts zu ſagen. Aber Prinzipy 10 bleiben: hinaus ins Freie, hinaus in die friſche hinaus in die Natur auch an kalten Tagen. Wir haben ja die Herbſt⸗ und Winterſports! 0 Geſünderes gibt es als die Winterluft, und wer lichtig anzleht, hat vom Skilauf, vom Schlittſchuhlauf 71 Rodeln große Vorteile. Leider iſt noch nicht f 0 fäßt n 1 vergönnt, aber behelfs⸗ Schne fa überall ausführen, vorausgeſetzt, daß Aber der Sportler iſt nicht etwa vom Schnee ab⸗ bung er kann ſich einem det verſchledenen Ballspiele 0 en, die gerade im Herbft und Winter beliebt ſind. Er 8 e nandern, kann durch den Wald laufen, kann auf dem int 9 07 fahren, er hat ſo viel Möglichkeiten, ſich im ler im Sporte zu betätigen, daß er nicht in Berlegen⸗ kommen kann. Die Aufſaſſung, die letper ſehr allgemein it ö gemein iſt, daß alnamdlauſ oder ein Fußballſpiel unbedingt mit einer Hes enden muß, iſt unbegründet und längſt wider⸗ 5 er Sportsmann braucht weiter nichts zu tun, als 1 f dag ch eld walten zu laſſen. In den Ver⸗ 0 977 alles bekannt, darum gehen bie Vereine auch ter zum Sport ins Freie. Nicht nur zu dem, was Wald ſeine Reize in ſeinem ſtillen Frieden. So hatten vor ⸗ wieder geſucht. Man ſollte, bevor man eine Reiſe dorthin macht, Erſtere war durch Herrn Dr. Finger⸗Darmſtadt vertreten. Bie Verſammlung war durch Vertreter des een als auch folche der Tabakbauenden Landwirtſchaft diesmal außerordentlich ſtark vertreten, von hier und den anderen Orten. Die Verhandlungen wurden unter größter Spannung aller Teil⸗ nehmer beider Parteien erwartet. Man begann mit Lampert⸗ helm: Angebot der Jungbauern-Vereinigung(Klotz) 200 ger. zunächſt kein Preisangebot, dann ſolches auf 41 Mk., kein Zu⸗ ſchlag hierauf. Dann 2. Angebot hier der B.⸗Vereinigung Einig⸗ keit, 450 Zentner, ebenfalls kein Preisangebot; folgt 3. Ange⸗ bot des Tabakbauvereins(Vorſ. Wegerle) mit 1500 Zentnern. Vorſ. Wegerle letzgenannten Vereins weiſt daraufhin, daß weniger als die Mindeſtforderung der vorherigen Sitzung(55 Mk.) nicht diskutabel ſei, da die Produktionskoſten p. Morgen 450—500 Mk, betragen. Der Kampf geht hart auf hart durch durch Einwendungen der Tabakhandels⸗Vertreter und endigt mit Verkauf von 45 Mk. p. Ztr. für alle 3 hieſigen Vereine mit zuſammen 2150 Zentnern an Firma Brinkmann⸗Bremen. Ein bedauerlich ſchwacher Preis. Lorſch mit 250 Ztr.(Vereins⸗ mitglieder) J. Angebot bei 58 Mk. kein Zuſchlag beim 2. An⸗ gebot mit 60 Mk. erfolgt Zuſchlag. Käufer iſt Landfried⸗Hei⸗ delberg. Großhauſen: 1 Angebot 51 Ml. ohne Zuſchlag, 2. Angebot mit 52.50 Mk. bei Zuſchlag, an Fa. Brinkmann-Bre⸗ men. Viernheim erfährt bei zweimaligem Angebot keinen Zu⸗ ſchlag und bleibt unerledigt. Unumgänglich zwingt ſich uns am Schluſſe bei Betrachtung dieſer Vorgänge die Bemerkung auf, daß wenn nicht einmal die Geſtehnngskoſten der Opfer der 1 5 0 175 10 Verkaufspreiſen erreicht werden, Tabak⸗ au⸗Kultur bezw. Exiſtenz unſerer Landwirtſcha a e ſtenz unſ ſchaft aufs Kaſte — In Sachſen kam es verſchiedenerorts zu Erwerbs⸗ loſenunruhen. Auch wurden Rathäuſer geſtürmt. Die Polizei mußte überall eingreifen. * — Eine Eifer ſuchtstragödie hat ſich bei Hambur. abgeſpielt. Auf einem Gute erſchoß eine A 1 holſteiniſche Prinzeſſin ihren Mann und verübte darauf Selbſt⸗ mord. Der Erſchoſſene, der als beſonders ſchöner Mann be⸗ kannt war, unterhielt noch andererſeits Beziehungen. * — 250 Schneepflüge ſind unterwegs nach Berlin, um die durch den Schnee hervorgerufenen Verkehrsſtörungen zu beſeitigen. Geſuche um Beihilfe für den Mittelſtand. Jg der letzten Zeit ſind an den Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft eine größere Anzahl von Geſuchen ge⸗ richtet worden, in denen unter Hinweis auf irgendwelche nicht beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen Antrag auf Zahlung einer einmaligen Beihilfe für den Mittelſtand und Verſetzung in eine niedrigere Steuerklaſſe geſtellt wird. Beide Anträge ſind gegenſtandslos, da eine Reichs mitteiſtandsordnung, auf die ſich in den Geſuchen berufen wird, nicht exiſtiert, Mittel für Unterſtützungen auch nicht vorhanden ſind und Anträge wegen Herabſetzung d. e Steuer nur durch die hierfür in Frage kommenden In⸗ ſtanzen der Reichsfinanzverwaltung erledigt werden kön⸗ neu. Der faſt überall gewählte gleiche Wortlaut der Ge⸗ ſuche legt die Vermutung nahe, daß jemand, um ſich einen Vorteil zu verſchaffen, ſich zur Abfaſſung derartiger Anträge anbietet. Die Geſuchſteller ſind meiſt in Gaſt⸗ wirte⸗, aber auch in Handwerkerkreiſen zu ſuchen. Es wird deswegen hiermit öffentlicht zur Vermeidung von Schä⸗ digungen auf den Sachverhalt aufmerkſam gemacht. eech, en abr faglimten. Nase bikrem Maäbſiaden —— Fin 9 f md Aue fun C adler werden als Delegierte an der Sachverstünfligenonkerens teilnehmen. Die Ernennung Morgans sell auf die Iuitia- tive Parker Gilberts zurückzuführen sein. Aus Heſſen. „Mainz.(Schwefelſäureattentat.) Als der 22 Jahre alte Schreiner Hubert ſeine Arbeltsſtelle in Kaſtel verlleß, goß ihm ein von ihm verlaſſenes Mädchen aus einer Flaſche Schweſelſäure ins Geſicht. Mit ſchegef Geſichtsverbrennungen wurde Hubert ins Städtiſche Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Die Attentäterin wurde in Haft genommen. Nüſſelsheim.(Der höchſte Eiſenbetonſchorn⸗ ſte in Europas in Rüſſelsheim.) Der Höhen⸗ rekord in dem induſtriereichen Rhein— Main⸗Gebiet, den ü ein Schornſtein der J.⸗G. Farbeninduſtrie in Höchſt a. M. mit 125 Metern hielt, iſt jetzt überholt von einem Eee entgegengehenden Schornſtein in Rüf⸗ elsheim, der gle 1 der höchſte Eiſenbetonſchornſtein Europas wird. Nach dem Verbandsſyftem Hof ausge⸗ rt, wird er 138 Meter hoch. Die obere Oeffnung hat en reſpektablen Durchmeſſer von 3,5 Metern, der Durch⸗ meſſer 25 Terrain iſt 7.5 Meter, die Fundamentplatte in Voltsmund als Wint n Spſel und feet bezeichnet wird, ſondern 1 öder einer Tiefe von etern durchmißt 16,50 Meter. Der gewaltige Rieſe 105 ine Maſſe von 1500 Nabe den Bericht von der Hauptverſammlung der freiw. Sanitäts-Kolonne vom roten Kreuz zu Viernheim am 13. Januar 1929. Am 1 ½ Uhr eröffnete der 1. Kolonnenführer die gut; beſuchte Verſammlung und dankte für das zahlreiche Erſcheinen. Die Tagesordnung umſaßte 1. den Tätigkeitsbericht, 2. den Kaſſenbericht, 3. den Transportbericht, 4. den Geräͤtezeugwarts⸗ bericht, 5. die Sterbekaſſe und 6. Verſchiedenes. 1. Punkt Der ſtellvertretende Kolonnenführer gab in kurzen Umriſſen den Tätigkeitsbericht bekannt. Im verfloſſenen Jahre wurden acht Uebungen, darunter 1 Alarm⸗Uebung abgehalten, 5 Mitglieder verſammlungen, 13 Vorſtandsſitzungen, darunter 6 erweiterte und außerdem noch 2 Komiteeſitzungen. Die Kolonne war vier- mal auswärts, bei Feſtlichkeiten in Darmſtadt, Waldhof, Gießen (Kolonnentag! und Frankenthal. In vielen Fällen wurde die erſte Hilfe geleiſtet. En Unterrichtskurſus wurde abgehalten. Bet verſchiedenen Vereinen wurden Wachen geſtellt. An Feſt lichkeiten hatte die Kolonne das 15•jährige Stiftungsfeſt und die Einweihung des von den Frauen und Jungfrauen der Ko⸗ lonne geſtifteten Tiſchbanners gefeiert. 2. Punkt: Der Kaſſier gab den von den Reviſoren geprüften Kaſſenbericht bekannt, worin ein kleiner Ueberſchuß zu verzeichnen war. Der Be⸗ richt wurde von der Verſammlung für gutgeheißen und dem Kaſſier Entlaſtung erteilt. 3. Punkt: Der Transportſührer gab den Trans portbericht bekannt 1928 tätigte die Kolonne 42 Transporte, davon 3 auswärts. 4. Punkt: Die Geräte- und Zeugwarte gaben ihre Berichte bekannt, wonach dee Kolonne ein ſchönes Inventar zu verzeichnen hat. 5. Punkt: Der Zu⸗ tritt in die Sterbekaſſe wurde beſchloſſen, es ſoll aber eine Liſte an die fehlende Mitglieder zirkulieren. 6. Punkt: In der Ko⸗ lonnenführung wurde eine Aenderung vorgenommen, danach wur⸗ de der 1. Kolonnenführer Beikert, Michael zum 1. Vorſitzenden der ſtellvertretende Kolonnenführer Wunder, Michael zum 1. Ko⸗ lonnenführer und der 2. Kolonnenführer Kirchner, Corneltus zum ſtellvertretenden Kolonnenführer gewählt. Nach Erledi⸗ gung einiger wichtiger Anfragen ſchloß der 1. Vorſitende mit dem Wahlſpruch:„Edel ſei der Menſch, d gut!“ die gutverlaufene le 0 1 N.. 3 der 200 Wa er einzelne Buchſtabe der äußere virmenaufſchrift hat eine obe von 8 Metern. f 75 91 8 Inſerieren bringt Gewinn! 6. 5