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Generalverſammlung W. statt. wozu alle Mitalteder und Ehrenmitglieder höflichſt eingeladen ſind. des neuen Geſchäftsjahres empfehle mein buſſorlertes Luger in Geſchäftsbüchet Der Vorſtand. Brie fo der, Schnellhefte, Samstag, den 19. Januar, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum„Eichbaum“ ung Vorſtandsſitz Um vollzähliges Erſcheinen aller Vorſtands⸗ mitglieder bittet Der Borſitzende. l 5 8 2700 1 Sonntag, den 20. Jonnar, nachm. 2 Uhr im Gaſthaus„zum Karpfen“ im Gbertſälchen Generalverſammlung Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2 Kaſſen⸗ bericht, 3 Gnilaſtung u. Neuwahl des Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Die werken Mitglieder ſind blerzu freundl. eingeladen und werden um pünktliches Erſcheinen gebeten. Der Vorſtond. 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Morgen Freitag Abend halb 9 Uhr allahrer-Verein„Vorwärtz findet im Lokal„zum Brauhaus“ Vorſtandsſitzung abends 8 Uhr Alois Walter im Klublokal. Trag D. N Donnerstag, den 17. an wre Vorſtandsſitzung Der Vorſtand. ſtatt. Samstag Abend 8 Uhr ( n r MN „e, Singſtunde. e die Probe muß in Anbetrat des zu bringenden Ständchen präeis beginnen. Januar 1929, 1 uör, findet im Freiſchütz unſere dier jährige ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder höfl. einladen. 500000 ) Geſangverein Sängerbund .* Motto. Willſcht verlewe e närriſchi Stund, e l u kummſcht uff de Maskebahl zum Sängerbund den 19. Januar, abends 8,11 Uhr großer öffentlicher e eee eee e bu Samstag, im„Kaiſer ho Masken⸗ mit Prämiierung unter Mitwirkung des N. C. Grcheſters. Es ladet närriſcht ein 5 Maszlenkarten zu 1,20 41 ſind in den Vorverkaufsſtellen erhältlich 9 Gier und Raſſe ſin b Reinhard Steinſtr. und Michael Hoock Feiebrichſtr zu melden. Alles nähere kann dort erfahre werden gelzüchter 1926.. Der Brutapparat iſt eingettoffen Intereſ enten, welche bei der erſten Brut einlegen wol⸗ len, merden gebeten ſich bis ſpäteſtens Same tag Januar unter Angabe der Anzahl der dem 2. Vorſitzenden Mech Der Borſtand. Ball Kotelett Der Elferrat. und 8 bei Mubolans 1 5— ffigoſ Segche eingetroffen Pfd. 50 Pfg. eb gene Hofmann, am Haltepunkt 2 bratfertig geputzt 7 Lorſcher⸗ g Fommer, Str. 18. Militär-Arieger-Verein Hassia „ 1 g 750 0 N Zu unſerer am Fonntag, d. 20. Januar, abends 8 Uhr in dem großen„Freiſchützſaale“ ſtattfindenden Weihnachts⸗Feier mit Lichtbilder⸗Vortrag Gaben⸗Verloſung und Ball laden wir unſere werten Kameraden nebſt Familienangehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins aufs herzlichſte ein Der Vorſtand. NG. Verloſungsgegenſtände wollen bis Sonntag nachm. 1 Uhr im Freiſchütz abgegeben werden. i g lager sich anzusehen Anfang ½ Ukr Verſchiedentlich ſind Kopenhagen leeres Rettungsboot an Land getrieben worden. 7 borſteten Dampfers am ſpäten Abend zu retten. Samstag, den 19 Januar, abends 8 Ul Der 1. Vorſitzene Einheit Am Sonntag, den 20. Januar 1929, nach ö Der Varſtand. 5(Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1% Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige ilußtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älletes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckronto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſſtelle Rarhausſtr. Viernheimer Tageblatt N Anzeigenpreife: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewahr nicht Ane sb b (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 5 f 10 Reklamezeile 60 Pfg. Inſerate und Notizen vor⸗ eres 1 Freitag, den 18. Januar 1929 Der Schneeſturm. Angeheurer Schneefall in Dänemark. Nach einer Mitteilung der däniſchen Staatsbahn mußte infolge des ungeheuren Schneefſalles auf faſt allen Staatsbahnen in Seeland der Verkehr vollſtändig einge- stellt werden. Insgeſamt liegen 15 Eiſeubahnzüge im Schnee ſeſt. auch Schneepflüge ſtecken geblieben. Der Tageszug aus Deutſchland konnte ebenfalls nicht nach Kopenhagen durchgeführt werden. Die Fahrgäſte mußten in Naſtveg übernachten. Auf dem Eiſenbahnknotenpunkt Ros⸗ kille herrſcht völliges Durcheinander. Wever vorgeſtern noch geſtern konnten von oder nach auch nur ein einziger Güterzug verkehren. Beſonders ſchlimm iſt es mit der Milchverſorgung Kopen⸗ ha gens beſtel tt. Man rechnet damit, daß eine Einſchränkung in der Abgabe von Wkilch eintreten wird. Verſchiedentlich blieben auch Poſtkraftwagen im Schnee een, ſodaß Hilfe durch Schlitten herangezogen werden mußten. In der Nacht raſte über Vendſyſſel ein heftiger Kandſturm. Vor einem Fiſcherdorf wurde ſoviel Eis an⸗ getrieben, daß ſich ein mächtiger Eisberg bildete, der den Häuſern mit Vernichtung drohte. Erſt wenige Schritte vor dem Ort kamen die gewaltigen Eis⸗ maſſen zum Stillſtand. Wie aus Korſör gemeldet wird, iſt in der 1 97 10 In dem Boot fand man lediglich drei abgebrannte Raketen, die Nationalität des Bootes konnte noch nicht feſtgeſtellt wer⸗ den. Nach e aus Bornholm iſt es Mans die Beſatzung des bei Gudjer geſtrandeten und Mittſchiff ge⸗ Die 26 Mann ſtarke Beſatzung wurde mit Hilfe einer Raketen⸗ Leine einzeln an Land geholt. Orkan an der holländiſchen Küſte. In der Nacht herrſchte an der holländiſchen Küſte ein schwerer Nordſturm mit Schneegeſtöber. Der Wind erreichte eine Geſchwindigkeit von 25 Metern und einen Druck von 75 Kilogramm auf das Quadratmeter. Der däniſche Damp⸗ ſer„Chili“ geriet bei Vliſſingen in eine Boe und verlor dabei den Anker. Schlepper eilten zu Hilfe. Am Ausgang der Zuiderſee in die Nordſee ſind zwe Laſtſchuten vom Anker losgeriſſen. Eine davon befindet ſich in Not. Schneeſtürme über Dalmatien. Während noch am Sonntag in Dalmatien Tempera⸗ turen von 26 Grad über Null zu verzeichnen waren, herrſch⸗ ten ſeit zwei Tagen dort heftige Schuceſtürme. Durch die Schneeverwehungen wurden zahlreiche Eiſenbahn⸗ und Te⸗ lephon⸗Verbindungen unterbrochen. ordentliche General⸗Verſenmlurg Auch London heimgeſucht. Auch London wurde von einem ſchweren Schureſturm helmgeſucht, der die Straßen verfinſterre und wit ſo un⸗ geheurer Wucht tobte, daß Fußgänger und Fahrzeuge zu ämpſen hatten, um vorwärts zu kommen. Gchwere Störungen im Berliner Fernverkehr. i Die von Berlin ausgehenden Züge ſind erheblichen Unregelmäßi keiten unterworfen. Der D-Zug 174, der um 21 ͤ Uhr 29 Min. vom Schleſiſchen Bahnhof nach Hannover fährt, bleb ſchon bei Eichkamp infolge Bruchs einer Kur⸗ belſtange, verur acht durch den Schnee, liegen und mußte nach 7 0 harlottenburg 65 ickgezogen werden. Da durch dieſen Unfall die Ferngleſſe geſperrt waren, erlitten auch die nachfolgenden Züge erhebliche Verſpätungen. Der Degug 16 ab Schleſiſchen Bahnhof 22 Uhr 21 Min. nach Eſſen-Hüſſeldorf 80 Minuten Verſpätung, der D⸗ug 8 ab Schleſiſchen Bahnhof 22 Uhr 41 Min. nach Dorkmund Köln 60 Minuten Verſpätung, der Luxuszug 12 ab Schleſiſchen Bahnhof 21 Uhr 56 Min. nach Köln.—Aachen mit Anſchluß Paris—Oſtende—Callais 80 Minuten Ver: ſpätung, der Perſonenzug 734 ab Schleſiſchen Bahnhof 22 ͤ Uhr 50 Min. nach Hannover- Hamm Köln 70 Mi⸗ nuten Verſpätung. Der Dauupfer„Majeſtie“ ſchwer beſchädigt. Der Ozeandampfer„Mfajeſtie“ iſt ſchwer beſchädigt in dem Newyorker Hafen eingelaufen. Am Montag iſt im ſchwe⸗ reu Sturm eine rieſige Sturzſee über das Schiff hinweg⸗ Alaangen, die das geſante Vorſchiff, die Räume der dritten Klaſſe und die Maunſchaftsräume unter Waſſer ſetzte. Ein Toter und mehrere Verwundete 955 zu en Im Augenblick der Kataſtrophe waren die Geſellſchaftsräume der dritten Klaſſe mit Frauen und Kin⸗ dern gefüllt. Die von oben eindringenden Waſſermaſſen drückten die Türen zu. Es eutſtand eine Panfk, b die erſt behoben wurde, als man die Türen mit Aexten Waſſe lagen hatte. In den Mannſchaftsräumen ſtand das Waſſer im Augenblick ſechs Fuß hoch. Das Licht erloſch 7 die Mannſchaften mußten in den dunklen Näumen ſo⸗ 100 e warten, bis auch hier die Türen aufgeſchlagen g 5 75 en. Trotzdem die Pumpen bis fetzt unterbrochen arbei⸗ den debt immer noch Waiſer im Vorderſchiff. Neues in Kürze. zs: Rieſige Schneemaſſen verbunden mit einem orkan⸗ artigen Sturm gingen über ganz Europa nieder. Parker Gilbert dementiert wiederholt und ent⸗ 72 25 ſchieden die Meldungen über ſeine angeblichen Rücktritts⸗ abſichten. :: In einem Interview erklärt der König von Jugo⸗ flawien, daß ſein Ziel gerechte Volksgeſetze und ein ge⸗ ſunver Parlamentarismus ſeien. sé: neber Afghaniſtan kurſieren die verſchiedenſten Ge⸗ rüchte, immerhin ſcheinen die Kämpfe fortzubeſtehen, in deren Verlauf Kabul von den Aufſtändigen eingenommen wurde. Reichsgericht und Neichspatentamt. Aus dem Haushalts ausſchuß des Reichstages. Berlin, 17. Januar. In der Sitzung des Baushaltsausſchuſſes des Reichs- tages wurde beim Kapitel„Reichsgericht“ ein Antrag an— genommen, der die Reichsregierung erſucht, bis zur drit— ten Leſung des Haushalts 1929 eine Nachweiſung über die auf Grund des Paragraphen 40 des Beſoldungsge— ſetzes bis Ende des vorigen Jahres weggefallenen Stellen vorzulegen. Eine kurze Ausſprache entſpann ſich über die Bewilligung eines Dienſtautos für den Reichsgerichtspräſidenten, wie es für andere lei⸗ tende Beamte in großen Städten längſt üblich ſei. Beim Kapitel„Reichspatentamt“ legte der Berichterſtatter dar, daß dieſes Amt ſchon ſeit 1911 ſeine Arbeiten nicht mehr ordnungsmäßig erledigen könne. Im Jahre 1927 ſeien über 112000 Anmeldungen rückſtändig geblieben. Dem— entſprechend müſſe das Perſonal auch verſtärkt werden. Wenn auch eine Rationaliſierung des Betriebes verſucht werde, ſo könne ſich dieſe doch erſt in Jahren auswirken. Durch die Verzögerung der Erledigung der Anmeldungen entſtehe ein großer finanzieller Schaden für die Wirtſchaft, aber auch für die Einnahmen des Pa⸗ tentamtes, das jetzt Ueberſchüſſe in Höhe von fünf Mil- lionen Reichsmark bringe. Einſparungen bei Beamten würden die Einnahmen vermindern. Das Kapitel„Pa— tentamt“ wurde ſchließlich dem Unterausſchuß überwieſen. Aus dem In und Auslande. Vor dem Ausbruch einer Revolution in Honduras? Paris, 17. Jan. Nach einem Havastelegramm aus Newyork ſoll in Honduras der Ausbruch einer Revolution drohen. Die Ausländer verlaſſen bereits in größter Haſt das Land. Bekanntlich ſind die Konſervativen mit dem Ausgang der letzten Wahlen, bei denen ſie geſchlagen wurden, ſehr unzufrieden. Der amerikaniſche Kreuzer „Denver“ liegt für alle Fälle an der Küſte von Honduras vor Anker, um fliehende Ausländer aufnehmen zu können. General Booth abgeſetzt. London, 17. Jan. Der Oberſte Rat der Heilsarmee teilte nach einer Nachtſitzung in den frühen Morgenſtun⸗ den mit, daß mit 55 gegen 8 Stimmen eine Entſchließung angenommen worden iſt, in der General Booth als kör⸗ perlich unfähig bezeichnet wird, die Leitung der Heilsarmee weiter zu behalten. Das Ergebnis der Abstimmung könne als eine volle Rechtfertigung der Zuſammenberufung des Oberſten Rates angeſehen werden. Noch dieſe Woche werde ſich der Oberſte Rat mit der Frage der Nachfolge von Booth befaſſen. Polens Kriegsrüſtung. Warſchau, 17. Jan. Bei der Beratung des Haus⸗ halts des polniſchen Kriegsminiſteriums im Sejm⸗Aus⸗ ſchuß teilte der Berichterſtatter Major Koscialkowſti u. a. mit, daß in der letzten Zeit Betriebe für die Herſtel⸗ lung von Gasahwehrgeräten errichtet worden ſeien. Der Heereshaushalt ſei reha auf 1.3 Milliarden Zloty veranſchlagt worden. Marſchall Pilſudſti habe ihn jedoch auf 814 Millionen herabgeſetzt, was 30,64 Prozent des polniſchen Geſamthaushalts ausmache. Im Vergleich 1 10 Vorjahr ſeien die Ausgaben für militäriſche Zwecke laut Voranſchlag des Miniſteriums um 54 Millionen Zloty erhöht worden. 615 000 Dollar für einen Platz an der Börſe. Newyork, 17. Jan. Für eine Zulaſſungskarte für die Newyorker Börſe wurde ein Preis von 615 000 Dollar 7 0 5 Damit iſt der letzte Rekord, der mit 600 000 ollar gehalten wurde, wiederum überboten worden. Die Namen des Käufers und des Verkäufers der Zulaſſung⸗ karte ſind nicht elannteebe worden ö 46. Jahrgang Ueber Europa raſt der Sturm . 7 Der Kampf geht weiter. Wo iſt Aman Allah. Aus Afghaniſtan kommen die widerſprechendſten Mei⸗ dungen. Nach einer Verſion iſt Aman Ullah längſt in Sicherheit, nach einer zweiten befindet er ſich in Kandahar, von wo aus ſeine Familie ihren Aufſtieg genommen hat, inmitten treuer Stämme, nach einer dritten hält er ſich bei ſeinem Bruder in Kabul auf. Die letztere wäre die für ihn ungünſtigſte, da ſeine Gegner in Kabul eingedrun— gen ſind und eine Gefangennahme für ihn recht böſe aus⸗ gehen könnte. Sein Hauptfeind, Sada⸗J⸗Bakau, hat einen Preis auf ſeinen Kopf geſetzt und man weiß, daß bei den rauhen Sitten des Orients auch mit depoſſedierten Fürſten wenig Feb erleſens gemacht wird. Hoffen wir, daß er glücklich entkommen iſt, umſo mehr, da auch der erſt einige Tage alte Thron ſeines Bruders bedenklich wackelt. Es hat den Anſchein, als wolle man von der ganzen Dynaſtie nichts mehr wiſſen. Im Gegenſatze hierzu wird allerdings auch gemeldet, daß verſchiedene Teile des Landes dem früheren König treu geblieben ſind und daß der Stamm Mohmand Aman Ullah ſtürmiſch gebeten habe, ihn gegen die Aufſtändiſchen zu führen. Eines ſcheint allerdings feſtzuſtehen, Kabul iſt in den Händen der Auf— ſtändiſchen. Straßenkämpfe in Kabul. Kairo, 17. Januar. Nach den letzten hier eingetrof⸗ fenen Nachrichten aus Afghaniſtan beſtätigt es ſich, daß die Stadt Kabul bereits von den Aufſtändiſchen beſetzt iſt. Es finden Straßenkämpfe ſtatt. Die aufſtändiſche Artil⸗ lerie hat das Gebäude der türkiſchen Geſandtſchaft beſchä⸗ digt. Der neue König befindet ſich zwar immer noch in Kabul, beherrſcht aber die Lage nicht. Dreiviertel der Armee befinden ſich bereits auf Seiten der Aufſtändiſch en. Der Führer der Aufſtändiſchen hat es abgelehnt, mit den Prieſtern zu verhandeln, die der neue König zu ihm geſandt hatte. Ein Beſchluß des oberſchleſiſchen Geim. Ausweiſung aller deutſchen Ingenieure gefordert. Kattowitz, 17. Januar. Dank dem Zuſammenſtoß zwiſchen Streſemann und Zaleſki auf der letzten Völkerbundstagung in o wird von der polniſchen Preſſe und den polniſche, Oerbänden eine wüſte Hetze gegen die deutſchen Ingenieure in der oſtoberſchleſiſchen Schwerinduſtrie getrieben. In der Sitzung des ſchleſiſchen Sejms iſt von der Negierungspartei ein Dringlichkeitsantrag eingebracht worden, der die Wojewoden auffordert, Feſtſtellungen zu treffen. wieviel deutſche Kräfte in der oſtoberſchleſiſchen In⸗ duſtrie noch vorhanden ſind. Weiter verlangt der Antrag ſofortige Ausweiſung aller Ingenieure und Direktoren deutſcher Staatsangehöriglkeit. Vor allem ſei der Nachweis zu erbringen, daß Polen keineswegs von deutſchen Fachkräften abhängig iſt. Na⸗ mens des deutſchen Klubs wandte ſich Chefredakteur Dr. Pant gegen dieſen Antrag und betonte, daß die ober⸗ ſchleſiſche Bevölkerung keine nationalen Phraſen, ſondern Arbeit und Brot wolle. Aber Arbeit und Brot würden in Oberſchleſien nur dann vorhanden ſein, wenn der Friede herrſche. In namentlicher Abſtimmung wurde der Antrag 171 55 gegen 13 Stimmen bei 19 Enthaltungen ange— men. Kabinettsrat in Paris. Immer noch bedrohliche Lage. Paris, 17. Januar. Unter dem Vorſitz Poincares fand ein Kabinettsrat ſtatt, der ſich mit laufenden Angelegenheiten beſchäftigte. Das Kabinett dürfte immerhin auch die durch die Wahl der Abgeordneten der Kammerfraktion für die große Kommiſſion geſchaffene Lage geprüft haben. Das Spiel der ſogenannten„Parteiverwandtſchaften“, das den bei⸗ den Kartellparteien noch die 15 Stimmen der linken An⸗ abhängigen verſchaffte, ermöglichte den Radikalſoziali⸗ ſten ihre Lage beizubehalten. Die Regierung wird ſich aſſo am 23. Januar ſaſt derſelben Zuſammenſtellung der Parteien gegenſberſehen wie im Vorjahre, wodurch ihre Aufgabe nicht erleichtert wird. Beſonders werden die Schwierigkeiten weiter be⸗ ſtehen, die der Finanzausſchuß im vergangenen Jahre machte, zumal Malvy und Chappebeluine auch weiterhin ihre Aemtet als Vorſitzender bzw. Generalberichterſtatter des Finanzausſchuſſes beibehalten dürften. Zur Ernennung Morgans und goungs Die Regierung iſt einverſtanden. O' Paris, 17. Januar. Das Berfahren zur Ernennung der amerikaniſchen Mitglieder des Sachverſtändigenausſchuſſes hat begonnen, als der engliſche Botſchafter in Waſhington, Howard, als Doyen ſeinen Kollegen von Frankreich, Belgien, Italien, Japan und Deutſchland die Wahl von Pierpont Morgan und Owen MPoung vorgeſchlagen hat. Gleichzeitig habe die engliſche Regierung wiſſen laſſen, daß die beiden Per⸗ ſönlichkeiten genehm ſeien. Am Dienstag hätten Frank⸗ reich und Deutech and, am Mittwoch Belgien und Italien und ſicher auch Japan ihre Zuſtimmung erteilt. Jetzt werde Howard Pierpont Morgan und Owen Poung ein ofſinelles Angebot unterbreiten, mit denen Perler Gilbert bereits Fühlung genommen habe. Wenn die Einwilligung Mergans und Owen Youngs vorliege, würden die Neparationskommiſſion und die deutſche Ne⸗ gi'rung, nachdem ſie ſich verſichert hätten, daß ſeltens der Waſhingtoner Neei rung keine Bedenken beſtünden, die Ernennung der amer kaniſchen Sachverſtändigen vor⸗ nehmen. Parker Gilbert will bleiben. London, 17. Januar. Der Reparationsagent Parker Gilbert hat auf felegraphiſche Anfrage von ſeinem Er⸗ holungsaufeptba't in Hoyi ville im Staate Kentucky aus an den Vert e er er Pri ich⸗Aſo adet⸗Peeß o'cende Ant⸗ wort geſandt: „Die Ecrichte über meinen Rücktritt ſind vollkom⸗ men frei erfunden. Ich kehr» am 26. Januar nach Europa zurück, um meine Arbeit als Generglagent für die Ne⸗ parationszahlungen wieder auſzunehmen.“ Das Ziel— eine liberale Regierung. Der König von Jugoſlawien über ſein Regime. Paris, 17. Januar. Der„Matin“ ve öffentlicht eine Unterredung ſeines Sonderberichterſtatters mit König Alexander von Jugo— llawien. Der König erklär“ u. a., er habe nur die Wahl gehabt, die Verantwortung voll und ganz zu übernehmen, oder ſein Land der Anar hie preiszugeben. Das Par⸗ lament ſei unfähig geweſen, überhaupt noch eine arbeits⸗ freudige Regierung zu bilden. Späterhin wolle er ſein Land dur) gerechte Volks⸗ geſetze an einen beſeren Pariumentarismus und an der Demokratie teilnehmen laſſen. Er wolle, daß die Be⸗ völkerung ihren Willen habe und mehr Unabhängigkeit als in der Vergangenheit bekomme. 55 Um dieſes Ziel zr erreichen, müſſe eine dezentraliſiert⸗ und liberale Regieruns norbereitet werden, die gleichzeitig territoriale und geiſtige Einheit Jugoſlawiens ſchütze Es müſſe eine gute Beamtenſchaft herangebildet werden. Klagen der deutſchen Minderheiten. Der Führer der deutſchen Minderheiten in Südſla— wien, Dr. Kraft, macht in einer Eingabe an den Miniſter des Innern darauf aufmerkſam, daß die untergeordneten Organe in der Landſchaft Woiwodina nicht nur Ortsverbände der Partei der Deutſchen auflöſe, obwohl deren Auflöſung von der Regierung nicht dekretiert iſt, ſondern auch Ortsgruppen des deutſchen Kulturbundes der abſolut unpolitiſchen Charakter trägt. Sogar gegen deutſche landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften wird vorge⸗ gangen und von ihnen verlangt, daß ſie ein Geſuch um die Genehmigung ihres Beſtandes einreichen. Dr. Kraft bittet den Miniſter, dieſen Mißſtänden abzuhelfen. Kleine politiſche Meldungen Berlin. Im Strafrechtsausſchuß des Reichstages wandte ſich der Reichs juſtizminiſter gegen den Vorwurf der Kom⸗ muniſtiſchen Partei über menſchenunwürdige Behandlung der Strafgefangenen. Halle. Die Geſamtzahl der ende im Ge⸗ biete des Landesarbeitsamtes Mitteldeutſchland betrug am 1. Dezember 1928 119 000, ſie ſtieg bis zum 5. Januar 1929 auf 202 000. 105 5 79 75 Brüſſel. Der flämiſche Aktiviſtenführer Dr. Bo wurde 0 der Haft entlaſſen und hat ſich nach Antwerpen Aus Heſſen. Darmſtabt.(Kommunale Wahlen in Heſ⸗ ſen.) An. Dezember 1929 laufen turnusgemäß in allen Städten und Landgemeinden Heſſens die Stadtver⸗ ordneten⸗ und Gemeinderatsmandate ab. Behördlicher An⸗ ordnungen gemäß ſind die Neuwahlen allerorts ſo zeitig vorzunehmen, daß etwaige Wahlbeanſtandungen bis zum Ende des Jahres verwalkungsgerichtlich durchgeführt wer⸗ den können. Man rechnet mit den Neuwahlen Ende Ok⸗ tober oder Anfangs November. Darmſtadt.(Landwirtſchaftliche Prüfun⸗ gen in Heſſen.) Die nächſten Prüfungen für den hö⸗ heren landwirtſchaftlichen Staatsdienſt finden Ende Fe⸗ bruar d. J. ſtatt. Geſuche um Zulaſſung ſind unter Verwendung des Eingabeſtempels an das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft bis 1. Februar d. J. einzu⸗ reichen.. Mainz.(Weiſenau eingemeindet.) Die Ein⸗ gemeindungsverhandlungen zwiſchen Mainz und Weiſe⸗ nau haben zu einer Einigung der beiden Ortſchaften ge⸗ führt. Die Verträge zwiſchen Mainz und Weiſenau ſind abgeſchloſſen. e 1 Müſſelsheim.(Die Koſten der Rüſſelsheimer Brücke.) Nach der nun vorliegenden Abrechnung koſtete der Brücenbau 667000 Mark.(vorgeſehen waren 500 000 Mark). Die Deckung geſchah wie folgt: Opel⸗ werke 100 000 Mark, Dr. Fritz Opel 100 000 Mark, wertſchaffende Arheitsloſenfürſorge in Preußen und Heſſen 78 000 Mark, heſſiſcher Staat 65000 Mark, Bezirksver⸗ band Wiesbaden 84000 Mark, Landkreis Wiesbaden 38.000 Mark, Stadt Rüſſelsheim 91000 Mark, Gemeinde Flörsheim 61000 Mark, Provinz Starkenburg 28000 Mark, Kreis Groß-Gerau 28 000 Mark. Hierzu kom⸗ men die von den Gemeinden Rüſſelsheim und Flörsheim zu tragenden Gelände- und Herſtellungskoſten für die Anfuhrſtraßen der Brücken bis zu den Brückenköpfen. Geſetzgebungsausſchuß des Landtags. Darmſtadt, 17. Jan. Der Geſetzgebungsausſchuß des Landtags beriet die Vorlage eines Geſetzentwurfs über die Ablöſung der Markanleihen der heſſiſchen Gemein⸗ den und Gemeindeverbände, die von den Abgeordneten Dr. Beſt. Prof. Axt und Dr. Wolf eingebracht worden war. es entſpann ſich zunächſt eine Geſchäftsordnungs⸗ debatte über die Zulaſſung dieſes Antrages, da nach der Geſchäftsordnung 5, Unterſchriften notwendig ſind. Die Abgeordneten Dr. Niepoth und Dr. Keller(DV.) erklärten zwar, mit dem Entwurf nicht in allen Teilen 5 15 i 1 einverſtanden zu ſein, gapen aber ihre Unter chrift, um die Beratung zu ermöglichen. Der Antrag, W. tag wolle beſchließen, die Regierung um eine Vorlage 100 Sinne dieſes Geſetzentwurfes zu erſuchen, wurde abge⸗ ehnt. 5 15 Der Ausſchuß nahm dann die Beratung eines Ent⸗ wurfs eines Geſetzes zur Bekämpfung des Zigeunerunwe⸗ ſens auf. Ein Antrag Sturmfels, der den Ausdruck Zi⸗ geuner durch einen anderen erſetzt wiſſen wollte, wurde ab⸗ gelehnt und der Artikel 1 in folgender Faſſung angenom⸗ men: 1. Zigeuner dürfen im Gebiet des Volksſtaates Heſ⸗ ſen mit Wohnwagen und Wohnkarren nur umherziehen, weng ihnen die ſchriftliche Erlaubnis dazu von der zuſtän⸗ digen Verwaltungsbehörde erteilt iſt. Die Erlaubnis kann in der Weiſe beſchränkt werden, daß eine beſtimmt be⸗ zeichnete Reiſerichtung vorgeſchrieben wird. Die Erlaubnis darf nur unter der Vorausſetzung erteilt werden, daß der Nachſuchende 1. die deutſche Stgatsangehörigkeit, 2. einen 5 zur Ausübung des Gewerbes im Volksſtaat Heſſen be⸗ rechtigten Wandergewerbeſchein, ſowie 3. eine amtliche Beſcheinigung über ſeine erkennungsdienſtliche Behandlung (Fingerabdrucknahme) beſitzt. In beſonderen Ausnahms⸗ fällen kann die Erlaubnis auch an Staatenloſe erte werden Ferngaslettung undicht Die Arſache des neuen Gasrohrbruchs in Duisburg. Duisburg, 17. Januar. Die Gaserkrankungen der beiden Perſonen, die boi dem abermaligen Bruch eines Gasrohres in der Fern gasleitung in der Lothar⸗Straße erkrankten, haben ſich zum Glück als nicht ſchwer herausgeſtellt. N Inzwiſchen hat die Ruhrgas A.⸗G., die die Fern. gasleitung von Duisburg bis Köln ausbaut, ſich in einer Preſſebeſprechung über das neue Gasunglück geäußert. Die Anterſuchung der Bruchſtelle hat gezeigt, daß dieſes Unglück in ähnlicher Art entſtanden iſt, wie das zu An⸗ fang des Jahres in der Gärtnerſtraße. Es iſt abermals eine Schweißnaht in einer Rohrmuffe geriſſen. Durch die zahlreich eingebauten Riechrohre konnte das Gas ſo⸗ fort entweichen. Die beiden Erkrankungen ſind darauf zurückzuführen. daß das Gas in die Luft entwich, dann vom Wind in das betreffende Haus zurückgetrieben wurde. Weiter wurde bekanntgegeben, daß die Ruhrgas A.⸗G energiſch bemüht iſt, durch neue Verſuche alle mit dem erngas⸗ bau entſtehenden Schwierigkeiten zu beſeitigen. 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Das Amtsrichter⸗ ehepaar ging links herauf ins Deutſche Haus und Jolanthe mit ihrem Bruder und Henning Bendemann wanderten ſchweigend an der Ache dahin, bis ſie den Weg zur Villa Elorado erreicht hatten. „Das ſind Menſchen, die mir gefallen,“ ſagte Henning und hoffte damit das Schweigen zu brechen.„Erinnern Sie ſich, was ich Ihnen vorhin ſagte, gnädige Frau?“ Fragend ſah ihn Jolanthe an. 5 5 Hier haben Sie das Beiſpiel, daß eine echte Liebe zwiſchen Mann und Weib alles ausgleichen kann, die verſchiedenen Zonen, aus denen die Menſchen ſtammen, und die innere Verſchtedenheit. Der Amtsgerichtsrat iſt nur einfacher Leute Kind, wie er mir vorhin erzählte, die Frau ſtammt aus großſtädtiſchen Patrizierverhältniſſen, er iſt Pommer, und ſie iſt vom Rhein— etwas Verſchie⸗ deneres könnte es kaum geben.“ „Weshalb ſagen Sie mir das?“ fragte ſie beinahe feindſelig. „Ich glaubte, dieſe Betrachtung hätte ſich Ihnen im Laufe des heutigen Nachmittags in Geſellſchaft dieſer zwei F außerorden lichen Lebenskünſtler ſelber aufgedrängt.“ „Nein,“ ſagte ſie kurz. Nun lächelte er wieder. „Meine Schweſter iſt halt nervös,“ meinte Eberhard gutherzig. f 9 8 ich ſo garſtig, daß du mich entſchuldigen mußt?“ fiel ſie ſchnell ein.„Verzethen Sie, Herr Bendemann.“ „dicht doch, ich freue mich, wenn Ste ſich mir gegenüber immer ſo geben werden, wie Ihnen gerade zumute iſt— nur ſo— ich bitte ſogar darum.“ f Wieder traf ihn ihr erſtaunter Blick. Was war dies nur für ein Mann— er verſtand ſte, auch wenn ſte ſich ſelbſt ein Rätſel war. Nun bat er ſie ſogar, ſich ret und natürlich zu geben— ganz ſo, wie ihr juſt zumute ſei. Und ſagte ihr der eigene Mann nicht täglich, daß dieſe Natürlichkeit an ihr ſein Abſcheu ſei, daß ſie ſich zu⸗ Dane müſſe, um endlich dieſes nichtswürdige emperament loszuwerden, das ihn bis aufs Blut reizte? War ſie noch nicht alt genug, oder beſaß ſie nicht genügend Verſtand, das alles zu enträtſeln? Sie war noch ganz in Hennings Worte verſenkt, als ſie, in der Penſion angelangt, ihren Bruder nach ihrem Manne fragen hörte. Der Herr ſei mit dem gnädigen Fräulein und Herrn Reutter in das Deutſche Haus gegangen, dort gaſtierten heute abend die Tegernſeer Sänger und Tänzer. Die Herrſchaften möchten nur auch dorthin kommen, meldete ein dienſtbarer Geiſt. Eberhard ſchnitt ein Geſicht und ſagte kurz.„Na, das iſt ja ganz was Neu's!“ Nach einigem Sinnen fragte er: „Kommſt du mit, Anthe?“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Und Sie, Herr Bendemann?“ „Ja, ich begleite Sie.“ „Komm doch mit!“ bat der Bruder. „Weshalb reden Ste zu“ fragte Henning.„Ihre Frau Schweſter wird ſehr müde ſein von dem ungewohnten Gange.“ Ste warf ihm einen dankbaren Blick zu und reichte ihm die Hand zum Abſchiede. Er drückte ſie ihr ohne Scheu und ſagte herzlich:„Auf Wiederſehen!“ Dann ging er in bein Zimmer und ließ die Geſchwiſter allein zu Abend ſpeiſen. „Des is einmal ein ganzer Kerl!“ meinte Eberhard, „ſo einer von der ſtädtiſchen Sort“, die uns über⸗ legen is!“ „Wieſo?“ fragte ſie. f 5 „Nu, die haben ſo eine ungebundene Kraft und Tüch⸗ tigkeit, ſolche Ueberlegenheit an ſich, mit der wir doch nicht mitkönnen. Da ts all's gleichmäßig betſammen, Kopf, Herz und Gemüt, nichts Halbes iſt da drinn, und über all dem waltet eine große Menſchengüte und Toleranz.“ „Was du nicht alles weißt!“ meinte ſie abwehrend. H 1, 5 1469 Eberhard war mit ſeinen Gedanken ſchor wieder wei⸗ ter:„In den nächſten Tagen ſteig ich mit ihm auf den Watzmann,“ ſagte er ſchmünzelnd,„da ſollteſt du mit⸗ kommen, Anthe.“ „Kindskopf!“ war die Antwort.„Danach iſt mir jetzt gerade zumute, du ahnſt gar nicht, wie milde i von dem bißchen Gehen heute bin.“ e „Aber du haſt es ja früher gekonnt und biſt doch eigentlich geſund.“ Ste trat dicht an ihn heran und ſah ihm brennend in die Augen.. „Du— red' nicht immer von früher, da hatt ich keine Nerven, denn ich konnte ein frohes does haben. Man wird ſchlaff und kraftlos, wenn's ſo über einen kommt, wie über mich.“ „Anthe, laß dich nicht unterkriegen!“ „Nein, nein!“ ſtöhnte ſie,„ſag' nichts mehr— geh nun ins Deutſche Haus, Herr Bendemann wird ſchon auf dich warten.“ Er nahm ſie noch einmal feſt in die Arme und ſagte mit blitzenden Augen: g „Kopf hoch! Irgendwie muß man doch ſchließlich alles beherrſchen.“ Dann ging er. Bendemann erwartete ihn ſchon an der Haustür. 3. Kapitel. f Der Saal des Deutſchen Hauſes war gedrängt voll Meuſchen. Sogar bis in den geräumigen Garten hinern ſaßen die Zuhörer. Wenn die Tegernſeer Sönger dort gaſtierten, war das Lokal ſtets gefüllt, und lustige Ge⸗ ſichter ſah man überall. Auch hier miſchten zich die Troch- ten unter die ſtädtiſche Kleidung der Fremden Per ute ⸗ drige dunkle Saal war und die Luft war ſchlecht. Gortſetzunt keen 5 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 18. Januar. a Nachts waren die Temperaturen infolge der dem Durchzug der Böe vorangehenden Aufheiterung erheblich geſunken(in der Ebene bis auf minus 13 Grad). Die Vuftdrugverteilung über Europa beginnt ſich umzugrup⸗ pieren, ſo daß jetzt für die nächſte Zeit mit einem durch weitere Schneefälle eingeleiteten allmählichen Uebergang zu milderer Witterung gerechnet werden kann. Voraus ſichtliche Witterung bis Sams tag: Zunächſt noch Fortdauer des Froſtes bei meiſt heikerem Wetter, ſpäter, durch Schneefälle eingeleitet, Uebergang zu milderer Witterung in Ausſicht. Winternacht Auf den in Schnee prunkenden Tag folgt die Nacht, die Winternacht. Ernſte 1 der heiteren Sommernacht, ſchei⸗ det ſie in ihrem Dunkel ſtreng die Erde vom Himmel. Wie ein großes, weites Tuch überſpannt die Schnee⸗ decke, Land, Berge und Häuſer. Im Schneegewand iſt auch die nächtliche ſchlafende Welt eine ungeheure Ein⸗ heit, ein mächtiges Gebilde, wie aus einem Guß. Ueber ihr, ebenfalls geſchloſſen und als abgerundetes Ganzes, laſtet das nächtliche Himmelsgewölbe, in weitem Raum der Schatten oft nicht einmal durch Sternenſchimmer freundlich erhellt. Und der Wanderer, der am Horizont die Berüh— rungslinie zwiſchen Erde und Himmel deutlich ſieht, den der Schnee an den Fußſohlen zum verlangſamten, an der Erde klebenden Gang zwingt, er iſt auch ein„Wanderer zwiſchen zwei Welten“. Die Erde ſucht ihn feſtzuhalten, aber er ſchaut von ſeinen Augen klarer und mafeſtätiſcher als je in den Zeiten des Jahres das Rund des Him⸗ melsraumes über ſich. Kein Laut ſtört ſeinen Gedanken— fluß, ringsum ſchweigt die weiße, von der Nacht um— fangenen Monotomje, und inmitten dieſer ſchlicht-erha⸗ benen Natur fühlt ſich die Seele getrieben, ins pulſende Herz ſich zurückzuziehen. Wieder wird es zu Mittler zwi— 11 ſchen Erde und Himmel, dieſes empfindſame kleine, menſch— liche Herz, wieder ringt es mit dem Zwieſpalt, mit der Nichtigkeit des Menſchen überhaupt.... Marktberichte. Mannheimer Produktenbörſe. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. mit 24, ausl. mit 26,50 bis 28,25; Roggen, inl. mit 23 bis 23,25; Hafer, inl. mit 22,75 bis 23,50; Braugerſte mit 25,50 bis 26: pfälziſche Gerſte mit 26,25 bis 27; Futter⸗ gerſte mit 20,50 bis 22; Mais mit Sack mit 23; Weizen⸗ mehl, Spezial Null, mit 33,25: Roggenmehl mit 29,50 bis 1.50 Weizenkleie mit 13,75 und Biertreber mit Sack mit 20,25 bis 20,50; alles in Reichsmark pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag wurden zugetrieben: 164 Kälber, 22 Schafe, 132 Schweine, 306 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber . 70 bis 72, 64 bis 66, 56 bis 60, 48 bis 54; Schafe 43 bis 45; Schweine—,—, 75 bis 76, 74 bis 75, 71 bis 72, 1 Mane bis 4 Wochen 13 bis 19, über 4 Wochen 22 bis 28 Läufer 30 bis 36 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig; langſam ena mt mit Schweinen ruhig; änfern ruhig. mit Nerkeln und 0 a ö Die Forderungen des Auslandes ſind weiter erhöht, doch hatte dies auf den hie⸗ ſigen Markt keinen größeren Einfluß ausgeübt. Die Preiſe ſind im Vergleich zum letzten Montag ziemlich unverändert. Odenwald⸗Klub. Die hieſige Ortsgruppe des O. W. K. rüſtet zu ihrem 7. Wanderer⸗Ehrungsfeſte, das morgen, den 19. Januar im Gaſthaus zum Löwen ſtattfindet. Sie hat keine Opfer geſcheu, um den Beſuchern den Aufenthalt in ihrer Mitte ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Neben ausge⸗ wählten Konzertſtücken der Tanzſportkapelle wird ein echtes Odenwälder Volksſtück, betitelt„Das Examen“ von Amtsge⸗ richtsrat Becker, Dieburg zur Aufführung gelangen. Im Auftrag des Haupt-⸗Ausſchuſſes wird Herr Hauptlehrer Weißert, Mann⸗ heim die Wanderer-Ehrung vornehmen. Wir wünſchen der rüh⸗ rigen Ortsgruppe ein vollbeſetztes Haus. * Sportvereinigung„Amiritia“ 09. Heute Abend 8 Uhr Zuſammenkunft zwecks Aufſtellung der Schüler und Jugendmannſchaft. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. * 3„ 13. Heute zum letzeumale zeigt das Zentral- Theater den gewaltigen Detektivfilm 3 13. Ein überaus ſpannender und atemraubender Großfilm voll Abenteuer und Senſationen in 7 gewaltigen Akten. Daß es ſich um einen außergewöhnlichen Detektiv-Schlager handelt, das ſagt ſchon der rätſelhafte Titel 3& 13. Der Hauptſchlager des Programms iſt jedoch die große Zirkus-Atraktion„Die letzte Gala-Vorſtel— lung des Zirkus Wolfſon“. Eine Bomben-⸗Senſation ein Span⸗ nungsfilm 1. Ranges. Ueberall haben beide Filmwerke große Erfolge erzielt, ſodaß dieſes Programm als eine Revue der Senſation bezeichnet werden kann. Jedem Kinofreund iſt die heutige(letzter Tag) Vorſtellung zu empfehlen. Ein Beſuch überzeugt. Ab morgen Samstag der Großſilm„Freiwild“. Der ehemalige Kaiſer feiert ſeinen 70. Geburts⸗ tag. Wilhelm II. hat, wie der„New Pork Herald“ meldet 600 Einladungen ergehen laſſen zu einem großen Bankett, das an— läßlich ſeines 70. Geburtstages am 27. Januar in Doorn ſtattfinden ſoll. Er habe auch ein neues Buch geſchrieben unter dem Titel:„Meine Vorfahren“. Mledizinal Verband. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß heute Abend um 8 Uhr bei Mitglied Becken⸗ bach im Saftladen eine Vorſtands-Sitzung ſtattfindet. * Vorher verraten. In einem Berliner Stadtteil unternahm die Polizei Razzia, die ganz geheim gehalten werden ſollte. Etwa 1500 Polizeibeamte waren bei dieſem Nachtſpuck beteiligt. Das Ergebnis waren 200 Verhaftungen, die bis auf 20, da dieſe keine Ausweispapiere hatten, entlaſſen wurden. Unter den 20 befanden ſich 12„Geſuchte“. Ein magerer Erfolg! Der Schueeſturm, welcher die vorletzte Nacht über Europa hinwegbrauſte, hatte auch in unſerer Gemarkung an manchen Stellen meterhohe Schneehaufen zuſammengetragen.— Geſtern Nacht wurden ſtellenweiſe große Schneeballſchlachten aus- getragen. Von den Beteiligten haben einige noch heute beträcht- liches Ohrenſauſen. Sonſt ging es noch glücklich ab. Zwei Meter hoher Schneefall wird von der Schwäbiſchen Alb gemeldet. Gewiß ein bischen zuviel des Guten. Der arme Schwob' hot ſei Not! Gemeinderatswahlen. Im Herbſt dieſes Jah- res finden in Heſſen die Gemeinderatswahlen ſtatt. Ob ſie dies— mal wie ſonſt ſo heiß verlaufen werden, wird von der Gebun— denheit der Parteien abhängen. * Maskenbälle. Mit dem Jahresanfang iſt auch die Zeit der Maskenbälle verbunden. Einige Wochen darf der Prinz Karneval das Zepter ſchwingen. Jung und alt macht auch hier mal gerne mit. Frohes Lachen erhält geſund. Und ſprühender Humor iſt allemal auf einem Maskenball zu Haus. Laßt die Alltagsſorgen ſamt den Steuerzettel zu Haus, geht hin auf einen Maskenball und lacht euch geſund. Siehe Inſerat 1 Geſanguerein„Sängerbund“. Heute Abend halb 9 Uhr vollzählige Singſtunde im Lokal zur„Germania“. Die Fremdͤenlegionswerbung. Je Woche 100— 200 Deutſche. VM Saarbrücken, 17. Januar. In Metz kann man jeden Samstag vormittag 100 bis 200 junge Deutſche aus allen Gegenden des Reiches vor dem früheren deutſchen Bezirkskommando erblicken, die zum Teil freiwillig, größtenteils aber durch Werber verleitet, ſich zum Eintritt in die Fremdenlegion melden wollen. Zeitweilig iſt der Andrang ſo ſtark, daß nur die kräftigſten Leute von der beſten Geſundheit Aufnahme finden. Der Anblick dieſer verlorenen Söhne des deut⸗ ſchen Vaterlandes ſtimmt unſagbar traurig. Der äußere Anblick deutet bereits darauf hin, daß neben unverbef⸗ ſerlichen Abenteurern ſich auch eine bedeutende Anzahl bedenklicher Geſtalten befinden, die ſicherlich in Afrika 121 J der deuiſchen Juſtlz zu verſchwinden, alle Urſache K. N 5 5 den heute dicht mii Rauch gerüllt Verein für Sport u. 5 Körperpflege 1896 Viernheim. Samstag, den 19. Januar 1929, abends 8,11 Uhr groger öffentlicher Masken- Gall mi im Saftladen zum grünen Laub. Hierzu laden wir ſämtliche Närrinnen und Narren höflichſt ein Maskenkarten zum Preiſe von 1,20 Mk. ſind noch zu haben bei den Mit Hertinger, Ludwigſtraße 33; Peter Koob, Kreuzſtraße 7; Gg. Kempf, gliedern Michael Huuele, Weinheimerſtraße 72; Verl. Alexanderſtraße 40; Ludwig Kammuff, Kiesſtraße 18 und im Saftladen zum grünen Laub. Motto: Wer mal richtig närriſch will ſei, der kumm zu de Ahtlete in Saftlare nei Einzug des Prinzen Carnevals und der Masken erfolgt 8,31 Uhr. Der Elierrat. Adam Heiß, Friedrich Ebertſtraße 14, Heinrich Schuhhaus Liſcher n Mein Iupentur⸗Ausverkauf beginnt heute Verſäumen Sie nicht dieſe günſtige Gelegenheit ſich in Qualitäts Schuhwaren billig einzudecken un der Drehſcheibe —