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Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſfiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Ar. 21 Freitag, den 25. Januar 1929 Ein Ein Mahnruf der Wirtſchaſt. Die Steuererhöhungsvorſchläge der Reichsregierung. Berlin, 24. Januar. Die Spitzenverbände der Wirtſchaft, der Reichsver⸗ band der deutſchen Induſtrie, der Reichsverband des deut⸗ Balngus Drogerie meshobp! ſchen Handwerks, der deutſche Handwerks- und Gewerbe⸗ wuàammertag, der Reichsverband der Privatverſicherungen, 11 der Zentralverband des deutſchen Bank- und Bankier⸗ lands 5 gewerbes, der deutſche Induſtrie- und Handelstag, die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels und der Reichsverband des deutſchen Groß- und Ueberſeehandels nahmen in einer Kundgebung ſcharf Stellung gegen die geplanten Steuererhöhungen, die die Kapitalbildung be— eeinträchtigen und die Rentabilität der einzelnen Betriebe ausſchließen müßten. Dann wird in der Entſchließung höchſte Sparſam⸗ teit aller öffentlichen Körperſchaften verlangt, insbeſon⸗ dere der Länder und Gemeinden. 0 Neue Steuererhöhun⸗ gen müßten die Produktions bedingungen weiter erſchweren In der Entſchließung wird die Auf⸗ faſſung ausgedrückt, daß auch im neuen Etat der Not⸗ 0 wendigkeit der Ausgabenbeſchränkung nicht genügend ent⸗ ſprochen worden ſei. Es werden daher weitere Ausgaben⸗ beſchränkungen verlangt. Ammer und uche! ſofort zu mieten geſucht. Wer, ſagt der Verlag. 10 . Obwohl die Spitzenverbände die Steuervereinheit⸗ lichung wünſchten, müſſe der jetzige Entwurf abgelehnt werden, da der vorgeſchlagene Weg zu einer Verſtärkung des Steuerdruckes verleite und nicht der Forderung zur Zum Schluß wird die Flaggenfrage im Strafrechts ausſchuß. Nur Schwarz⸗Rot⸗Gold genießt geſetzlichen Schutz. . Berlin, 24. Januar. Im Strafrechtsausſchuß des Reichstages erklärte Reichsjuſtizminiſter Koch⸗Weſer, daß er mit aller Ent⸗ ſchiedenheit für die Aufrechterhaltung des ſtrafrechtlichen Schutzes der Reichs⸗ und Landesfarben eintrete. Die Reichsfarben als wichtigſtes Hoheitszeichen des Staates müßten mit einem kraftvollen Schutz bedacht bleiben. Den deutſchnationalen Antrag, die alten Reichsfarben unter den Schutz des Strafrechts zu ſtellen, könne er nicht 6 1 befürworten. Die alten Farben hätten als Symbole einer großen Vergangenheit gewiß Anſpruch auf Achtung und Wer ſie ſchmähe, handele nach ſeiner Auf- faſſung unmoraliſch. Einen ſtrafrechtlichen Schutz könne der Staat aber nur den Farben gewähren, die er ſich zu ſeinen Hoheitszeichen ausgewählt habe. Ein praktiſches Bedürfnis, die Handelsflagge den Reichsfarben gleich⸗ zuſtellen, ſei nicht hervorgetreten. Ein Schutz der Farben Schwarz⸗Weiß⸗Rot werde durch eine Strafbeſtimmung zum Schutz der Handelsflagge nicht erzielt. In der Abſtimmung wurden zunächſt die Anträge der Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei, auch die Farben Schwarz⸗Weiß⸗Rot in einen beſonderen ge⸗ ſetzlichen Schutz einzubeziehen, abgelehnt. Dagegen ſtimm⸗ ten die Kommuniſten, die Sozialdemokraten und die De⸗ mokraten. Schließlich wurde Paragraph 165 in der Faſ⸗ ung der Regierungsvorlage unverändert angenommen. Bäuerliche Siedlungskritik. Nur 3000 Siedlungen der Nachkriegszeit? 1 Berlin, 24. Januar. Die Dae Bauern⸗Zeitung“ befaßt ſich mit den 5 5 lungsſtatiſtik für 1926 und 1927. Nach Neſen Zahlen ſollen von 1919 bis 1927 auf Grund des lodcheliedlungsgeſetze⸗ 21 594 neue Stellen mit einer be⸗ iedelten Fläche von 207 670 Hektar im Reiche entſtanden ein. Gegenüher dieſen Zahlen aber wird darauf hinge⸗ wieſen, daß in die Reichsſiedlungsſtatiſtſt alles hinein⸗ Kulemmen wird, was von Siedlungsgeſellſchaften oder deulturämtern überhaupt bearbeitet worden iſt, und daß emufolge in den Zahlen der Siedlungsſtatiſtik auch gen von nichtländlichen Vorſtadtſiedlungen enthal⸗ falk Väuerliche Siedlungen ſind ſeit dem Kriege 3 fellos bei weitem noch leine 8000 Stück entſtanden, 0 im Durchſchnitt bei ſorgfältigſter Erwägung über ö Stellen im Jahr gur unerheblich hinauskommt. Mahnruf Stellung der Warteſtandsbeamten. Als Auftakt ein Tribünenzwiſchenfall im Reichstag. be Berlin, 24. Januar. a Der Reichstag trat heute, von Präſident Löbe freund— lich begrüßt, zu ſeiner erſten Plenarſitzung nach den Weih⸗ nachtsferien zuſammen. Die als einziger Punkt auf der Tagesordnung ſtehende erſte Leſung des Geſetzes über die Aenderung der Rechtsverhältniſſe der Wartegeldempfänger wurde ver— hältnismäßig raſch erledigt. Der Geſetzentwärf will die Zahl der Warteſtandsbeamten dadurch vermindern, daß ſich die Warteſtandsbeamten verpflichten, auch außer⸗ planmäßige Stellen anzunehmen, wenn die Beſchäftigung an ihrem Wohnſitz mindeſtens vier oder außerhalb min— deſtens acht Monate dauert. Bisher waren die Warte⸗ ſtandsbeamten nur verpflichtet, eine ihrem früheren Rang entſprechende Planſtelle anzunehmen. Der Geſetzentwurf ſieht auch die freiwillige Penſionierung der Wartegeld— empfänger unter Anrechnung der Wartezeit vor. An der Ausſprache, die Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding mit einigen kurzen Begründungsworten und mit dem Hinweis auf die außerordentlich große Zahl der Warte⸗ geldempfänger einleitete, beteiligten ſich nur Vertreter der Oppoſition, die namentlich dagegen proteſtierten, daß das Geſetz durchgepeitſcht werden ſolle. Der Geſetzentwurf wurde ſchließlich dem Haushalts- ausſchuß überwieſen. Bei der Feſtſetzung der nächſten Tagesordnung kam es dann zu einem Zwiſchenfall. Als ein kommuniſtiſcher Antrag, am Freitag die kommu— niſtiſche Erwerbsloſen- und Panzerkreuzer-Interpellation zu beraten, abgelehnt wurde, erhoben ſich auf der Publi— kumstribüne zahlreiche Perſonen, die in den Saal hin— unterſchrien, daß ſie arbeitslos ſeien und Arbeit und Brot ver⸗ langten. Auch warfen ſie verſchiedene Plakate in den Saal hin— unter. Ein Verſuch, die Radaumacher durch Hausdiener entfernen zu laſſen, ſchlug zunächſt fehl. Vielmehr ſetzten, als der Präſident die Sitzung geſchloſſen und auf Frei— tag nachmittag 2 Uhr vertagt hatte, noch zahlreiche Tri— bünenbeſucher den Lärm fort, in den die kommuniſtiſchen Abgeordneten unten im Saale mit Händeklatſchen ein— fielen. Die Reichsbahn im Dezember 1928. f 8,8 Millionen Defizit. Berlin, 24. Januar. Die Einnahmen der deutſchen Reichs bahngeſellſchaft jm Monat Dezember 1928 betrugen insgeſamt 412 837 000 Mark. Sie ſetzen ſich zuſammen aus 1. Perſonen⸗ und Gepäckverkehr 2. Güterverkehr 3. ſonſtige Einnahmen 94 526 000 M. 285 870 000 M. 32 441000 M. insgeſamt 412 837000 M. Demgegenüber betrugen die Ausgaben 1. für den Betrieb und Unterhaltung 309 330 000 M. 2. für Erneuerung der Reichseiſenbahn⸗ anlagen 3. Dienſt der Reparationsſchuldverſchrei⸗ bungen f 4. feſte Laſten 42 997 000 M. 54 791 000 M. 14 557 000 M. insgeſamt 421 765 000 M. ſo daß die Ausgabeverpflichtungen die Einnahmen um rund 8,8 Millionen Reichsmark überſtiegen. Im Güterverkehr brachte der Monat Dezember ge⸗ genüber November einen ſtacten Verkehrsrückgang, wäh⸗ rend der Expreßgatverlehr, beſorders in der Zeit vor Weihnachten ſehr ſtark wan Im Perſonenverkehr trat im Monat Dezember eine Peſenteiche Aenderung gegen⸗ 46. Jahrgang der Wirtſchaft Reviſion der Schlichtungsordnung. Das Arteil des Reichs arbeitsgerichts. & Leipzig, 24. Januar. Der Eiſenkonflikt hat durch den Spruch des Reichs⸗ arbeitsgerichts nun auch ſeinen formalen Abſchluß gefun⸗ den, und ſchon aus dieſem Grunde iſt das Urteil, das nach längerer Beratung gefällt wurde, zu begrüßen. Das Arteil hebt den Spruch der zweiten Inſtanz, der zugunſten der Arbeitnehmer ausgefallen war, auf, erklärt den Spruch der erſten Inſtanz, der den Arbeit⸗ gebern Recht gegeben hatte, als zu recht ergangen, und bezeichnet den Schiedsſpruch, um den ſich die ganze recht⸗ liche Auseinanderſetzung drehe, als nichtig. Von beiden Seiten findet das Urteil der oberſten Inſtanz eine Kritik, die zeigt, daß man ſowohl im Lager der Arbeitgeber wie in dem der Arbeitnehmer zufrieden iſt, daß die Dinge einen Abſchluß gefunden haben, und wenn auch die Unternehmer einen gewiſſen formalen Er— folg buchen können, ſo hat der ganze Gang der Aus⸗ einanderſetzung über den Schiedsſpruch doch auch die be— rechtigten Intereſſen der Arbeitnehmerſchaft gewahrt, und auch in der ihnen naheſtehenden Preſſe überwiegt die Be⸗ friedigung über den tatſächlichen Ausgang des Kampfes gegenüber theoretiſchen Betrachtungen zur Rechtsfrage. Stark betont wird allerdings auch im Hinblick auf das Arteil des Reichsarbeitsgerichts erneut das Verlangen nach einer Reviſion der Schlichtungsordnung, und über dieſe Frage ſind die Auseinanderſetzungen ja in vollem Gange. Anklagen gegen Polen. Litauiſche Denkſchrift an die Mächte. O Kowno, 24. Januar. Die litauiſche Regierung hat den Vertretern derjeni⸗ gen Staaten, mit denen ſie diplomatiſche Beziehungen un⸗ terhält, zu der Lage, die durch das Litwinow⸗ Angebot in Oſteuropa entſtanden iſt, eine ausführliche Denlſchrift überreicht. Nach einem kurzen hiſtoriſchen Rückblick beſchäftigt ſich die Denkſchrift insbeſondere mit dem Verhalten Polens, das unter allen möglichen Vorwänden eine Verſchlep— pungstaktik verfolge. Die Haltung der Warſchauer Re⸗ gierung könne nicht anders aufgefaßt werden, als daß ſie ſich zum Beſchützer der baltiſchen Staaten und Rumänien ausgeben wolle. Wenn die polniſche Regierung behaupte, daß die litauiſche Regierung es ablehne, diplomatiſche Beziehungen zu Polen anzuknüpfen, ſo müſſe demgegenüber darauf hin⸗ gewieſen werden, daß das Nichtvorhandenſein diplomati⸗ ſcher Beziehungen oder anderer Beziehungen zwiſchen Li⸗ tauen und Polen ſediglich darauf zurückzuführen ſei, daß Polen den Vertrag von Suwalli(Oktober 1920) verlert und General Zelic ki Litauen gewaltſam Wilna ent⸗ riſſen habe. Solang dieſes Unrecht nicht wieder gutge⸗ macht ſei, würde Litauen ſich von jeder Aufnahme von Be⸗ ziehungen zu Polen zurückhalten. Es liege alſo an Polen, dieſe Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen. Zum Schluß heißt es dann: Andererſeits zeigt die polniſche Regierung, wie aus dem oben angeführten her⸗ vorgeht, ihre Gewohnheit, internationale Vereinbarungen beſonders auszulegen, wenn ihr das als geeignet erſcheint. Borah für Näumung des Rheinlandes Aber das offizielle Amerika iſt desintereſſiert. F Hamburg, 24. Januar. Senator Borah bezeichnete in einer Beſprechung mit einem deutſchen Zeitungsvertreter die ſofortige Räumung des Rheinlandes als einen für die Beſſerung der Ver⸗ hältniſſe in Europa unbedingt notwendigen Schritt. Deutſchland ſei Mitglied des Völkerbundes und Sig⸗ natarmacht des Locarno⸗Paktes. Deutſchland habe den Kellogg⸗Briand⸗Pakt gegen den Krieg unterzeichnet und ſei abgerüſtet. Das deutſche Volk wünſche in Frieden zu leben. Die Belaſtung durch die Rheinlandbeſetzung mache es für Deutſchland nur ſchwieriger, die Reparations⸗Laſt abzutragen und erſchwere daher für die G.äubiger⸗Na⸗ tionen die Realiſierung ihrer Forderungen. Es liege im Intereſſe aller Nationen, daß ie Bürde, dieſer Ueber⸗ bleibſel aus den Kriegstagen hinter uns gebracht werde. Nichts würde in den Vereinigten Staaten eine günſtigere Wirkung auf die nher dem November ein. Geſamtlage ausüben, als die Löſung ——— dieler Frage. — 2 1 ————— — 5 ä— Neues in Kürze. 25 Ju der un Reichstagsſigung kam es zu Demon⸗ ſtratlonen von arbeitsloſen Tribünenbeſuchern. 9: Die Spitzenverbände der geſamten wirtſchaftlichen Drzaniſationen proteſtieren in einer ſcharſen Eniſchließunt 2 e Belaſtung durch die geplanten Steuerer⸗ 8: Litauen hat eine Denkſchrift an die Mächte, mit denen es diplomatiſche Beziehungen unterhält, gerichtet, die ſchwere Anklagen gegen olen enthält. za: In Moskau wurde ein Geheimbund von Trotzki⸗ anhängern aufgedeckt, deſſen Mitglieder in großer Zahl verhaftet worden find. Eine Verſchwörung Trotzkis? Sammelbecken aller Unzufriedenen. 8 Moskau, 24. Januar. Nach Meldungen ruſſiſcher Blätter iſt angeblich ein Geheimbund von Trotzkianhängern, der 150 Mitglieder zählte, aufgedeckt worden. Sämtliche Mitglieder ſeien ver⸗ haftet worden, darunter auch der frühere Mitarbeiter Lenins, Woronſki, und das frühere Mitglied des Kriegs⸗ und Revolutionsrates, Pankratow. Offenbar hereitet das Zentralkomitee der ruſſiſchen Kommuniſtiſchen Partei neue Maßnahmen gegen die Trotzkianhänger vor. Trotzki wird beſchuldigt, im Mittelpunkt einer Op⸗ poſition zu ſtehen, die ſämtliche gegen die Sowjetregie⸗ rung geſinnten Elemente in ſich aufnehme, unbeſchadet ihrer politiſchen Einſtellung. Trotzki wird außerdem zum Vorwurf gemacht, in der ausländiſchen Preſſe auch der Emigrantenpreſſe, gegen die Sowjetregierung Stimmung gemacht zu haben. Außerdem wird der Trotzki'ſchen Op⸗ poſition die angebliche Propaganda in der Roten Armee verübelt, desgleichen die in den Komintern. Trotzli wird immer mehr in gegenrevolutionäres Fahrwaſſer gedrängt. Trotzki aus der Haft entflohen? London, 24. Januar. Die„Daily Mail“ meldet ergänzend zu dem Kampf der Sowjetregierung gegen Trotzkiſten aus Riga, daß Trotzki aus ſeinem Verban⸗ nungsort entkommen und bereits einen ziemlichen Anhang hinter ſich haben ſoll. N Aus dem In⸗ und Auslande. Korfanty gegen die Deutſchenausweiſung. Kattowitz, 24. Januar. Aus der Regierungskoali⸗ tion im ſchleſiſchen Seim heraus war bekanntlich vor kurzem der Antrag auf Feſtſtellung aller deutſchen In⸗ genieure und Techniker zum Zwecke ihrer Ausweiſung dem Seſm zugeleitet worden. Korfanty wandte ſich ſcharf gegen den Antrag und bezeichnete ihn als politiſch und wirtſchaftlich unklug. Er beantragte die Ueberweiſung des Antrages an die Warſchauer Regierung. Korfantys Antrag wurde mit den Stimmen der Deutſchen und der deutſchen und polniſchen Sozialdemokraten, ſowie der Korfanty⸗Partei, angenommen. Koalitionskriſe in Oeſterreich. Wien, 24. Januar. Im öſterreichiſchen Nationalrat wurde wieder ein ſozialdemokratiſcher Antrag mit den Großdeutſchen gegen die Stimmen der Chriſtlich⸗-Sozialen und des Landbundes angenommen, ebenfalls ein groß⸗ deutſcher Antrag mit den Stimmen der Sozialdemokraten. Beide Anträge betrafen kulturelle Fragen. Die ſchon durch das vorherige ſozialdemokratiſch⸗großdeutſche Zu⸗ ſammengehen in der Eherechtsfrage hervorgerufene Koali⸗ tionskriſe hat ſich infolge dieſes neuen Abſpringens der Großdeutſchen Partei zweifellos verſchärft. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Im Reichstage haben bereits unverbindliche Fühlungnahmen des Reichskanzlers mit maße dan Ver⸗ tretern der verſchiedenen Parteien wegen der Koalitions⸗ bildung ſtattgefunden. ö Berlin. Die afghaniſchen Geſandtſchaften im Auslande erkennen Habib Ullah als König nicht an. ü i arheimerweg 1 Jahre alt, zu Wallrabs in Thüringen geboren, unter. hielt ſeit einiger Zeit mit der ein ſtrafbares Verhältnis, von wußten. Mord und Gelb ſtmor d. Die 14iäbrige Geliebte und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. rt a. M., 24. Jan. In dem nahegelegenen T eine ſchwere Bluttat zu. Der im Fahrburſche Nußmann, 28 14jährigen Elſe Stuck dem die Eltern nichts Da die Sache ans Tageslicht kam, und Nußmann Angſt hatte, daß er ins Zuchthaus kommen würde, ging er in die elterliche Wohnung des Mädchens. Eltern nicht zu Hauſe waren, nahm er einen Nachſchlüſ⸗ ſel und verſchaffte ſich ſo Zutritt in die Wohnräume. Er ging an das Bett des Mädchens und tötete es durch einen Schuß in die rechte Schläfe. ö einen Kopfſchuß bei und wurde ſchwerverletzt ins Heilig⸗ Geiſt⸗Hoſpital gebracht, wo er bald, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, ſtarb.„ Da die Er ſelbſt brachte ſich dann Sport und Alkohol. Nachdem der offizielle Trainer des Münchner Ruder⸗ clubs 1880, H. Barth, öffentlich erklärt hat, daß er ſei⸗ nen Rudertrainingsmannſchaften einen halben Liter Bier geſtatte, mehren ſich die Stimmen derer, die ſich dem Ur⸗ teil dieſes erfahrenen Sportsmannes anſchließen. So ſchreibt die„Neue Augsburger Zeitung“ unter obigem Titel:„In der vielumſtrittenen Frage, ob bei der Aus⸗ übung des Sportes mäßiger Biergenuß zuträglich iſt oder nicht, haben ſich die Anſichten in den berufenen Kreiſen der Sportärzte, Turn⸗ und Sportwarte, ſowie bei den Vereinstrainern im Laufe der letzten 1200 Jahre erheb⸗ lich gewandelt. Für Jugendliche hat die ſtrenge Abſtinenz nach wie vor ihre volle Berechtigung. Alkohol darf nie — auch in kleinſten Mengen nicht— vor einer turneriſchen oder ſportlichen Leiſtung genoſſen werden; er wirkt im⸗ mer ungünſtig. Der leichten Anregung folgt, faſt ſtets vor Ablauf auch einer ſehr kurzen Leiſtung, die gefähr⸗ liche Erſchlaffung. Gerade der halbe Meter, um den man auf kurzen Strecken ſchlechter wird, kann den Sieg koſten. Nach ſportlicher oder turneriſcher Anſtrengung iſt mäßiger (dabei individuell verſchieden zu beurteilen!) Alkoholgenuß in Form leichten Bieres für den erwachſenen Körper— nicht aber für den jugendlichen— unſchädlich. Das iſt nicht nur die Anſicht des Deutſchen Aerztebundes zur För⸗ derung der Leibesübungen, ſondern auch der überwiegen⸗ den Mehrheit der Sport⸗ und Turnwarte, ſowie Trainer. Die Erfahrung lehrt das. Offiziere im Frieden gaben beim Regimentsſchießen ihren Soldaten vor dem Schießen 1—2 Glas Bier, damit die Leute ruhiger und ſicherer Joſſen. Dieſe Maßnahme hat ſich erfahrungsgemäß aus⸗ cgezeichnet bewährt. Was hat ferner den Studenten und ihren Leiſtungen im Krieg und Frieden der Alkohol ge⸗ ſchadet? Oder wären die Turnkneipen nach dem Turn- abend nicht ſchon längſt energiſch und ſyſtematiſch unter⸗ bunden worden, wenn ſie ſchädliche Wirkungen gezeigt hätten! Bekannte Aerzte, vor allem Chirurgen, wie Pro. feſſor Bergmann(München), Königshöfer(Stuttgart) und viele andere tranken vor den Operationen ein Glas Bier oder ein Glas Wein, um auf dem Operationstiſch ruhiger und ſicherer arbeiten zu können. Wieder viele andere Aerzte und Wiſſenſchaftler wie Profeſſor Moritz (Köln) Sittmann(München) u. a. m. waren längere Zeit ſtrenge Abſtinenzler, gaben die Abſtinenz aber wieder bewußt auf. Hofrat Uhl, der bekannte Vorſitzende vom Sp. V. München 1860, ſtarb als Abſtinenzler an Leber⸗ leiden. Der alte Turner und deutſche Meiſter im Hoch⸗ ſprung, Profeſſor Hüppe, Phyſiologe, heute 74 Jahre alt, Hans Braun, der heſte deutſche Läufer, Erich Rade⸗ macher, Deutſchlands beſter Rekordſchwimmer, der deuiſch Meiſter Houben(Krefeld), R. Corts(Berlin), der deutſche Schwimmer, Sportwart Riter von Halt und Dr. Diem, die bekannten e Sportführer, und hundert andere ſund und waren keine Abſtinenzler. Geheimrat Dr. L Höflmayer(München), der Vorſitzende der Spoctärzte⸗ kommiſſion des deutſchen Schwimmverbanves, hat die Un⸗ ſchädlichkeit des mäßigen Alkoholgenuſſes in einem Vor⸗ trag in Augsburg glänzend dargetan.“ Aus dem badischen ehe Müble abgebrannt.— Zwel Schwetberleble. i Unterſchapf, Kreis, Mos bach, 24. Januar. In der Nacht brannte die weitbekannte ſogenannte„Lauermühle“, ein altes, aus ſtarkem Eichenholz gebautes Anweſen, aus unbekannter Urſache bis auf den Grund nieder. Der Be⸗ ſitzer, ſein Sohn und deſſen Frau konnten bei höchſter Gefahr gerade noch, faſt unbekleidet, gerettet werden. Der Knecht 80 ſich beim Verlaſſen des brennenden Hauſes ſchwere Brandwunden zu, ſodaß er ins Spital nach Bor⸗ berg gebracht werden mußte. Die ganze neue Mühlen⸗ einrichtung und das geſamte Inventar des 5700 fiel den Flammen zum Opfer. Auswärtige Hilfe mußte mit eingreifen, um das mächtige Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken und die anſtoßenden Oekonomiegebäude zu retten. Lagerhausbeſitzer Weigand erlitt beim Löſchen eine ſchwere Verletzung. 5 i Mannheim.(Feſtgenommener Straßen⸗ räuber.) Die Polizei verhaftete nach aufregender Jagd durch einige Straßen der Stadt einen 18 Jahre alten Burſchen, der an verſchiedenen Räubereien beteiligt war. Die Räuber hatten von dem Wagen eines hieſigen Spe⸗ ditionsgeſchäftes zu wiederholten Malen Pakete geſtohlen. Bei einer Hausſuchung bei dem Verhafteten wurden ver⸗ ſchiedene der geſtohlenen Gegenſtände zu Tage gefördert, genommen wurden. Aus unbekannter Urſache geriet in der Nacht in der Haupt⸗ ſtraße im Vorort Feudenheim eine Schreinerei mit Ma⸗ ſchinenbetrieb in Brand, dem fertige Möbel, Holz, Four⸗ niere uſw. zum Opfer fielen. Auch die Maſchinen wurden ſtark beſchädigt. Das Feuer wurde von der um 1.30 Uhr alarmierten Beꝛufsfeuerwehr mil drei Schlauchleitun⸗ gen, die von der Motorſpritze geſpeiſt wurden, gelöſcht. Die Aufräumungsarbeiten wurden von der Freiwilligen träat etma 60. 70 000 Mark. Ein verbängnisvoller Irrtum 5 + Levon, 24. Januar. 1 11 warf, omben auf ein Gebiet ab, das von ob ßer Zirkel erſchien. e b be worfenen Gebiet Truppen angeſammelt, die eine weiße Soldaten wurden getötet, eine große Anzahl verwundet. —.—— Schweres Zugunglück in China.— Elf Tot 20 Verletzte. Auf der Peking⸗Tientſin⸗Bahn ſſteßen 12 folge falſcher Weichenſtellung zwei Züge zuſammen. Elf Perſonen wurden getötet und 20 ſchwer verletzt. Aus Heſſen. Rheinheſſens we U ſich mit Bayern olidariſch. Schwabenheim, 24. Jan. Auf ei i 00 0 der Freien Bauernschaft! un Schwabenheim wurde folgende Entſchließung angenommen:„Die Rhein⸗ ſchlüſſen der Bayeriſchen Bauernkammern i **„** wel timatum an die Reichsregierung richteten, ab iehend⸗ ſtellt, wenn man den landwirtſchaftlichen Belangen keine deutſchen Bauernorganiſationen mit de i 1 m E mit den bayeriſchen Beſchlüſſen ſolidariſch zu 16 555 15 eine gemeinſame Front der deutſchen Bauern zu errichten.“ 5 10. gat.) Der Kellner Stoykow, der vor eini it di fei ane benden Hilde Kraft erſchofen und 20 10 e 1 1 en beigebracht hatte, 8 en Unterſuchungsgefängnis zugeführt werden. en „ Stürme des Herzens. 180 Roman von Haus v. Hekethauſen. Copgright by Greiner& Comp., Berlin NW 6. Machdruck verboten.) 11. Fortſetzung. „Ein ſchrecklicher Mann,“ ſagte ſchließlich die Amts⸗ „Und das Schlimmſte iſt, er iſt in allem ſo ehrlich, daß man ihm. gerichtsrätin und wandte ſich an Jolanthe. nicht zürnen kann.“ „Ja, man ſollte immer ehrlich gegen ſich und andere ſein,“ bemerkte Jolanthe.„Ich glaube, ich habe viel darin heute gelernt.“ „Was wollen Sie tun?“ fragte die Amtsgerichtsrätin beſorgt. „Ich werde meinem Manne ſagen, daß ich ihn verlaſſe“, war die ſehr leiſe geſprochene Antwort. Henning hatte ſie aber doch verſtanden. Ein ganz merkwürdiges Gefühl der Freude überkam ihn. Das war ſein Werk— die direkte Folge ſeiner Worte vorhin auf Dann aber ſiegte die Ueberlegung jeiner ruhigen Natur: war es klug von ihr, dieſen Schritt hier die Dinge ſich zu geſtalten begannen, konnte ein Bufall ihr leicht das volle unantaſtbare Recht zur 1 durch das ſchuldhafte Leben ihres Mannes in die Hand ſpielen. Sollte er ihr dies ſagen— kannte er ſie ſchon genug dazu, und hatte Weg der Be⸗ dem Lockſteinn ſelbſt herbeizuführen? So wie er ſchon genügend Material, um ihr den fretung in die Hand zu geben? 0 Nein, ſie war eine ſtarke, ſtolze Natur, ſie mußte ihren Weg allein gehen. Bedurfte r eines Rates, war es noch immer Zeit genug für ihn, ihr zu helfen 1 U 1 ( 5 Er wußte ja auch nicht, in wel au ſtolz. Sieg⸗ mund fiel ihm ein— und damit befeſtigte ſich ſein(en den inneren Ver⸗ hältnis dieſer zu ihr ſtand. Vielleicht beſtand doch ein ſtillſchweigendes Einvernehmen zwiſchen beiden Da ängte er ſich als Dritter nicht hinein, dazu war er Er hatte jene immer für beſonders töricht und blind gehalten, die ſich zwiſchen zwei andere ſchoben. Charak- tervolle Menſchen gingen eben ihren eigenen, für ſie allein paſſenden Weg, den ihnen ihr Inſtinkt vorſchrieb. Und dieſe Frau hatte Charakter! Das Unglück hatte ſie nicht zerſchmettert, ſie war ſehend dadurch geworden! Die Zukunft mochte zeigen, ob er ſie richtig bewertete. Die Amtsgerichtsrätin konnte ihre Unruhe und Angſt nicht verbergen, aber Jolanthe machte ſo ein entſchloſſe⸗ nes Geſicht, daß ſie verſtummte. Kurz ehe ſie ſich trennten, ſagte ſie, und es klang bedrückt:„Wollen Sie denn ganz vergeſſen, was Sie ein anderes Mal, gerade auf dem Lockſtein— dereinſt geſprochen haben?“ Jolanthe aber ſagte nur: „Ich muß einen Irrtum wieder gut machen, ich bin es mir ſelber ſchuldig— und in gewiſſem Sinne auch ihm, obgleich er das nicht verſtehen wird.“ Dann trennten ſie ſich und die Amtsgerichtsrätin ging ſorgenſchwer davon. i 4. Kapitel. Grander ſaß mit ſeiner Nichte auf dem Balkon der Villa, als Henning und Jolanthe langſam daher kamen. Er erhob ſich, als ſie in Rufweite waren, und ſchrie ihnen zu: „Na, Sie haben mir einen großen Dienſt erwieſen! So alſo muß man es machen, wenn man ſeine Frau wieder haben will! Nun muß man ſchon die jungen Herren ausſchicken, um ſeine eigene Frau ſuchen zu laſſen... Siegmund Reutter iſt auch auf der Jagd nach dir— der Herr Bendemann hat aber anſcheinend mehr Findertalent!“ Jolanthe blieb ſtehen und ſandte einen düſteren Blick zum Balkon empor. Ver Tor! Wie oft hatte er doch in dieſen ſechs Jahren ſeine Vorteile ihr gegenüber immer Fingern entglitt... atmende Bruſt, als müſſe ſie das emporwallende Blut bändigen. die Frau ergriff ihn wieder. „Ruhe, Ruhe!“ ſagte er plötzlich.„Sie werden ſie nötig haben.“ Da ſah ſie ihn groß an— aber ſie wandte ſchnell den Blick, als blende ſie etwas. Schweigend gingen ſie ins Haus. Am Nachmittag hatte ſie es einzurichten gewußt, daß Als ſie Müdigkeit vorſchüttzte, lachte ihr Mann und meinte, das ſei ein neuer Trick, ihre Verehrer fühlen zu laſſen, daß ohne ſie das Vergnügen nur ein halbes ſei. Als ſie ſah, daß alle fort waren, trat ſie zu ihrem Manne ins Zimmer und bat um eine Unterredüng. „Was willſt du,“ fragte er mißtrauiſch. „Ich habe die anderen fortgeſchickt, ſprechen.“ „Welche Ehre! Sie iſt mir lange nicht zuteil ge⸗ worden.“ ee 5 „Ich will dir mitteilen, daß ich dich von meiner Gegenwart befreien werde. Unſer Zuſammenleben— oder richtiger geſagt, unſer gänzliches Nichtzueinanderpaſſen wird dir ebenſo ſchwer und unerträglich erſcheinen wie mir. Ich verlaſſe dich und kehre nie wleder zurück.“ Als einzige Antwort darauf entſtand ein knackendes N Er hatte einen Teller 100 Tiſch ergriffen und brach ihn mitten durch... Nun fete die Scherben ihr vor die Füße. Er ſprang aus ſeinem Stuhl auf und ſchuellte, wie von einem Reptil gebiſſen, empor. 5 um dich zu immer dann ſeine Machtvollkommenheit ſchreiend üben da geſucht, wo ſich nur Verluſte für ihn geſtalteten— worauf mehrere Familienangehörige ebenfalls in Haft 1 i Mannheim.(Großfeuer in Feudenheim.) N letzungen davon. Darmſtadt zu verantworten, ren Grund zur Annahme mildernder Ane Feuerwehr Feudenheim übernommen. Der Schaden be⸗ Ein Bombenflugzeug bombardiert eigene Truppentelle. In Wirklichkeit waren auf dem be⸗ 0 chen Not.) Kopfbedeckung trugen. Drei indiſche Offiziere und acht eſpenan per Kleine Chronik. f Schulgebäude ſich vergiftet. Fenſter eines heſſiſche Bauernſchaft erklärt ſich ſolidariſch mit den Be. i ee e e in der ule daß die Landwirtſchaft die Belieferung der Städte ein⸗ 5 Gerechtigkeit widerfahren läßt. Wir wenden uns an alle f (Stoykow in Unterſuchungs⸗ Ganz unwillkürlich legte ſie ihre Hand auf die hoch- 1 Henning Bendemann ſah das alles, und die Sorge um ü „ Weißkraut 16 bis 20; Rotkraut 18 bis 20; Blumen⸗ die Nichte mit den Herren einen Ausflug unternahm. „„ DPaortſebung folg) 1 Emſtadt.(Ex ploſion in einer Fabril. e d 5 ine oſion, di or⸗ dentlich ſtarke Wirkung hatte. Die im bal dein schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, etwa 20 an der Jahl, bemerkten aus dem Dampfheizofen eine Stich⸗ flamme herausziſchen. Sie flüchteten daraufhin durch 15 Nottüren ins Freie. e erfolgte eine Explo⸗ ſion mit ſtarkem Getöſe. Die Wände, Türen und Fen⸗ ſter des Raumes wurden zerſtört. Das Feuer konnte von der Feuerwehr in einſtündiger Arbeit gelöſcht wer⸗ den, Der Gebäudeſchaden iſt erheblich, die Maſchinen blieben intakt. „Dieburg.(Anonyme Briefſchreiber.) Das Hreisamt Dieburg und mehrere an dem Kreisamt be⸗ 1 ſchäftigte Beamte und Angeſtellte werden ſeit längerer Zeit durch anonyme Poſtkarten uſw. in ieder Weiſe beleidigt und verdächtigt. Die anonymen Zuſchrif⸗ ten haben einen derartigen Umfang angenommen, daß ſich die Staatsanwaltſchaft mit der Angelegenheit beſchäf⸗ lig hat und zur gerichtlichen Belangung des Täters bzw. 5 111 Täter eine Belohnung von 100 Reichsmark ausgeſetzt bat. Lampertheim.(Strafe eines leichtſinni⸗ gen Motorradfahrers.) Im Spee be letzten Jahres fuhr der hieſige Fabrikarbeiter Kau; i ſeinem Bruder, letzterer auf dem Soziusſitz, 0 05 Rürſtadt nach Lampertheim. Da er auf der falſchen Seite fuhr, rannte er mit voller Geſchwindigkeit in ein ſchwere Rollfuhrwerk, wobei ſein Bruder derart auf das Fahrwerk geſchleudert wurde, daß er einen ſchweren Schädel erlitt und noch in derſelben Nacht verſtarb. Der 1 Kaupp ſelbſt kam mit einem Armhruch und leichten Ver⸗ Er hatte ſic 15 vor dem Gericht in 0 as ihn wegen fahrläſſi Tötung zu ſechs Monaten Gefängnis elle Jene eigenen Verletzungen ſowie der Tod ſeines Bruders wa⸗ Mainz.(mainzer Roſenmontagszug.) D Roſenmontagszug hat, ſoweit feſtſteht, nunmehr beſtinmte Formen angenommen. Die Zahl der eingelaufenen Ent⸗ würfe erreicht bald die 200; man hat ſchon angefan die nötige Auswahl zu treffen. Soweit man Cube haf verſprechen die einzelnen Skizzen in humoriſtiſcher und fkünſtlicher Hinſicht einen Zug, der ilä t n coe e Zug dem Jubiläumszug 1928 Ein Bombenflugzeng der britiſchen Luftſtreitkräfte 1 nach Berichtena us Peſchawar, drei! Aus Nah und Fern. Koblenz.(Ein Zeichen der wirtſchaftli⸗ Der Güterverkehr auf dem Rhein iſt im 0 infolge des Rheinſchifferſtreirs und der Eiſenausſperrung, ſowie ſonſtiger wirtſchaftlicher Urſachen um vier Millionen Tonnen zurückgegangen. Kaſſel.(Die Gasrohre roſten!) In der 1 Fliegengaſſe wurde in den Abendſtunden vor dem Hauſe Nr. 11 ein undichtes Gasrohr feſtgeſtellt. Das Gasrohr ouqar infolge längerer Lagerung in der Erde durchgeroſtet. (Kein Wunder, wenn man hört, daß Rohre bereits über 50 Jahre in der Erde liegen!) Eine Gefahr für die Anwohner beſtand nicht, da das Ausſtrömen von Gas gering war. Köln.(Schülerſelbſtmord.) Ein Unterpri⸗ wManer des Realgymnaſiums 85 ft auf ben hat im ö lüftet. Er iſt auf dem dritten Stock durch ein e in die Dachrinne geſtiegen, hat ein enſtet Lehrzimmers der Chemie durchſchlagen und ads einem im Vorbereitungszimmer ſtehenden verſchloſſe⸗ nen, Schrank das Gift entwendet. Der Verſtorbene ge⸗ hörte zu den 1 Schülern ſeiner Klaſſe und N 8 einerlei Schwierigkeiten. Er war ollwaiſe. Die Gründe der Tat liegen in privaten Verhältniſſen und haben mit der Schule nichts zu tun. „ Mettmann.(Führerloſe Straßenbahn.) in ſchauriger Unglücksfall ereignete ſich auf der Strecke er Solinger Kreisbahn. Der Führer eines Wagens, der der 1 5 war, daß die Spannung aus der Leitung ge⸗ utſcht ſei, öffnete die Wagenkür und ſchlug mit dem K gegen einen Straßenbahnmaſt. Durch den heftigen An. prall fiel er aus dem Wagen, ſo daß die Straßenbahn führerlos weiterfuhr. Ein ſiebenjähriger Junge hatte die Heiſtesgegenwart, dem Schaffner zu ſchellen, der den Wagen dann zum Stehen brachte und dadurch noch ei 9 Unglück verhütete. Den Führer fand ih 50 Meter zurück mit zerſchmettretem Schädel in ſeinem Blute liegen. Da er noch Lebenszeichen von ſich gab, wurde er dem Krankenhauſe in Ohlias zugeführt. wollen, wo ihm iyr weſen ſicher und rrig unter urn Marktberichte. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſteurungen 3 Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen 5 ochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund erlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 7; Wirſing 20 bis 10 Stück 50 bis 130; Roſenkohl 40 bis 45; Gelbe Rüben 5 ne 20; Rote Rüben 18 bis 20 Weiße Rüben 15 bis 20; lubargwurzeln 40 bis 60; Zwiebeln 16 bis 20; Kopf⸗ lat, Stück 30 bis 45; Endivienſalat, Stück 30 bis 60; 5 Peldſalat 180 bis 200; Grünkohl 25 bis 30; Tomaten 70 80; Meerrettich, Stück 20 bis 70; Aepfel 30 bis 705 0 50 bis 90; Aubrahnbutſen 220 bis 260; Landbutter bis 180; Weißer Käſe 50; Eier, Stuck 11 bis 20; dahn, geſchlachtet,; 0b 9797 Stück 200 bis 750; Huhn, Seco bie Stück is 700; Enten, geſchlachtet, Stuck 600 bis 1 Gänſe, ee Suck 1000 bis 1800; Tauben, al achtet, Stuck 100 bis 150; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch der ſeclöſteiſch 130; Schwelnefleiſch 120 bis 130; Ge⸗ nd ſleiſch 727 U Naſdde 100; Rehbug 150; Rehrücken „Keule 250; 1100 900 120; Feldhaſenbraten 60g gielanen, Stück 450 bis 500; Wildenten, Stück 250 Mannheimer Produktenbörſe. Angeregt dur öhere n orderungen haben die Preiſe flle Prolgel rede elle und Mehl angezogen. Man 17 7 15 im nichtoffi⸗ it 90 Verkehr! Welzen, inl. mit 24,25 bis 24,50; ausl. gf 6,75 bis 28,50; Ro gen, inl. mit 23,25 bis 23,50; 5 inl, mit 5 510 36035 e e a 0 5 rſte m J 5 Futtergerſte m 11 bis 22,50; Mats mit Sack 23,50 bis 26,78 etzen⸗ ahl Spezial Rull, mit 34; Roggenmehl, je 579 us⸗ elch mit 30,50 bis 32,50; Kleie mit 13,75; alles g 90 smark pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. jon annheimer Kleinviehmarkt. Dem leinviehmarkt am 1 i waren zugeführt: 150 Kälber, 30 Schafe, 93 0 Kilo 408 Ferkel und Läufer, Bezahlt wurden pro 8 70 amm ebendgewicht in Reichsmark: Kälber 46 4 90 Schafe 42 bis 46 N 70 bis 763 Ferkel 4 bie 477 16 bis 23, über 4 Wochen 25 bis 32; Käufer Rm. pro Stück.— Marktberlauf: Mit Kälbern d. Schweine; iufern f. det 5 ruhig, langſam geräumt; mit Ferkeln 5 .—.— N N E ö 2 r 4 10 72 118 1 6 1 2 75. . 1 Zur Stern fahr Riga- monte Gario Mit vierzehnſtündiger Verſpätung trafen ſämtliche deut⸗ 9155 Teilnehmer der Internationalen Sternfahrt nach onte Carlo in Berlin ein. Oben: Bei Schlochau an der polniſchen Grenze war die Landſtraße derart verſchneit, daß man erſt den Weg mit Hacke und Schaufel bahnen mußte. Links: Caracciola und Burggaller ſchieben ihren im Schnee ſteckengebliebenen Wandererwagen auf eine beſ⸗ ſere Fahrbahn. Nechts: Frau Lotte Bahr, Caracciola und Buragaller. 2 Wetterbericht vom 25. Januar. Der Zuſtrom polarer Luft aus Norden hat den Keil hohen Druckes, der von Grönland über Island bis nach England reichte, noch weiter nach Süden vorgetrieben und das über Frankreich gelegene Teiltief nach Südoſten abgedrängt. Hierbei iſt die Froſtgrenze von Mittel- deutſchland wieder an den Rhein gerückt, ſodaß die Nacht⸗ temperaturen bei uns auch in der Ebene wieder den Gefrierpunkt erreichten und die Niederſchläge in Schnee übergingen. Die gegenwärtige Druckverteilung mit hohem Druck über Nordeuropa läßt weiteren Temperaturrück— gang erwarten. Vor ausſichtliche Witterung bis Sams- tag: Wolkig, weitere Schneefälle, in der Ebene anhal⸗ tend leichter, im Gebirge mäßiger Froſt bei Luftzufuhr aus Nordoſten. Winterliche Fahrt. Puſtend und ſchnaufend ſucht der Zug ſeinen We durch tiefwinterliches Land. e 1 Mit dem Erwachen des Tages hatte es leiſe zu ſchneien begonnen. Dichter ward der Flockenwirbel und nun waren längſt Straßen und Felder, Häuſer und Bäume mit einer dicken neuen Schicht blendendweißen Schnees überzogen. „Wie menſchenleer und einſam doch die Welt iſt. Weithin dehnen ſich jungfräulich unberührt die weißen Flächen. Kaum, daß irgendwo an nebelgrauem Rande ein Bauernfuhrwerk durch die Stille zieht. An den Stationen zeigen ſich nur wenig Menſchen. Wen nicht Beruf und Zwang auf die Straße nötigt, der bleibt im Schmutz von Haus und Hof. Doch rechter Hand im Felde zeigt ſich Leben. Faſanen ſind's und Rehe. In ſtarken Völkern ſitzt und ſtelzt das Federwild im Schnee. Marche ſchier eingeſchneit, ſodaß nur noch ein dunkler Punkt aus weißer Hülle ragt. In ſtarken Rudeln ſtehen die Rehe. Vierzehn, achtzehn, zwanzig. Ganz nah kommen ſie an die menſchlichen Siedlungen heran. Und manche ruh'n vertraut im Schnee, der ſie fan 1 warme Decke faſt bis zum Hals hinauf um⸗ ngt. „Dann aber wieder Einſamkeit und Schweigen. Und weiter geht durch tiefverhülltes Land die winterliche Fahrt. — Die„Ru Wo⸗Broſchüre“ an den Poſtſchaltern! Der Herr Reichspoſtminiſter hat verfügt, daß von Mitte Januar ab die Aufklärungsbroſchüre„Augen auf!“, das Büchlein zur Anfallverhütung für jung und alt an ſämt⸗ lichen Poſtſchaltern des Deutſchen Reiches an das Publi⸗ kum abgegeben werden ſoll. Es werden 45 Sammellager im ganzen Reich eingerichtet, von denen aus die einzel⸗ nen Poſtanſtalten beliefert werden. Infolgedeſſen iſt es möglich, von einem Tag zum andern jede benötigte Be⸗ ſtellung auszuführen. Die Broſchüre iſt 64 Seiten ſtark, reich illuſtriert und mit feſtem, bunten Deckelbild verſehen. Sie wird nur zum Originalpreis von 0,15 Pfennig pro Exemplar abgegeben. Durch dieſe dankenswerte Maß⸗ nahme des Reichspoſtminiſteriums werden die Beſtre⸗ bungen der Reichs⸗Unfallverhütungs-Woche(RU Wo) ſtark unterſtützt. Denn auf dieſe Weiſe iſt es möglich. Denn auf dieſe Weiſe iſt es möglich, ohne koſtſpielige und zeitraubende Beſtellungen, Verſendungen, Rechnun⸗ gen und Geldüberweiſungen auf dem allereinfachſten Wege in jeder Stadt und in jedem größeren Dorf des Deut⸗ ſchen Reichs das wichtigſte Aufklärungsmittel der RU Wo. zu erhalten. Gerade die möglichſt weitgehende Verbrei⸗ tung von recht verſtändlichem und wirkungsvollem Auf⸗ klärungsmaterial iſt aber eine der Hauptzwecke der RU Wo, Je mehr derartige Aufklärungsbroſchüren nicht nur in die Fabrikbetriebe, ſondern auch in die Schulen, Haus⸗ haltungen uſp. gelangen, deſto ſtärker und länger nach⸗ wirkend wird die Veranſtaltung dieſer Propagandawoche ſein. Denn einen Feind, den man bekämpfen will, muß man vor allen Dingen kennen lernen und dieſes Kennen⸗ lernen der Unfallgefahren vermitteln die„RU Wo.⸗Bro⸗ ſchüre Augen auf“ leicht und ſchnell. —. Auswanderung nach den Vereinigten Staaten. Wie der Hamburg⸗Amerika⸗Linie mitgeteilt wird, iſt im Senat der Vereinigten Staaten von Amerika eine Reſolution eingebracht worden, die Inkraftſetzung der in dem ame⸗ rikaniſchen Einwanderungsgeſetz von 1924 vorgeſehenen neuen Einwanderungsquoten um ein weiteres Jahr zu Nepcluſon Es beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß dieſe Reſolution noch vor dem 4. März angenommen wird. Praktiſch würde das bedeuten, daß die gegenwärtige deutſche Einwanderungsquote in Höhe von etwa 51000 auch für das amerikaniſche Fiskalſahr vom 1. Juli 1929 bis zum 30. Juni 1930 noch in Kraft bleibt. Der Maskenball des Turner-gundes findet dieſes Jahr am Samstag, den 2. Februar, ſtatt. Auch dieſes Jahr wird der Prinz Carneval ähnlich wie bei den vorjährigen Maskenbällen ſein Szepter ſchwingen. Sämtlichen Maskierten wie Richtmaskierten ſei im Voraus ſchon geſagt, daß ihnen der Turnerbund⸗Maskenball einige ſchöne närriſche Stunden be⸗ reiten wird. — Juſendung unpeſteliter Waren. Häufig erhalten Pri⸗ vatperſonen Warenſendungen, die garnicht beſtellt waren. Oft ſind die Waren minderwertiger Art. Den Sendungen lind vielfach Zahlungsaufforderungen oder längere Schrei⸗ ben beigefügt, in denen entweder um Rückſendung der Ware oder um Bezahlung gebeten ſind. E legentlich ent⸗ halten die Schreiben auch das erforderliche Rückporto. Jur rechtlichen Beurteilung ſolcher Fälle iſt zu ſagen, daß die unbeſtellte Zuſendung nur ein Verkaufsangebol darſtellt. Schweigen des Empfängers derartiger Zuſendungen be⸗ eutet aber keineswegs die Annahme des Angebotes. Rar wenn der Empfänger Kaufmann iſt und ſeit längerem in regelmäßiger Geſchäftsverbindung mit dem Abſender der Ware ſteht, wäre Schweigen einer Annahme des Angebo⸗ tes gleich zu ſetzen. Im übrigen iſt der Empfänger nicht verpflichtet, die Ware zurückzuſchicken. Die Waren ſind lediglich mit der gleichen Sorgfalt aufzubewahren, die bei eigenen Sachen angewendek zu werden pflegt. Die Rücknahme iſt dem Abſender auf Verlangen zu aeſtatten. Katholiken verfolgung in Mexiko. „Calles iſt von einem wahren Blutdurſt beſeſſen“, ſo ſchrieb ſchon vor einem Jahr der Chefredakteur Elguero an der mexikaniſchen Zeitung Excelſior. Hat er Unrecht gehabt? Was ſoll man anders zu dem Fall ſagen, der wiederum aus der allerletzten Zeit vom Schauplatz der mexikaniſchen Chriſtenver⸗ folgung gemeldet wird? Ein Pfarrer Übiarco kleidet ſich in der Sakriſtei an, um eine Ehe einzuſegnen. Da dringt ein Offizier mit einer Reihe Soldaten ins Haus. Sie nehmen den Pfarrer gefangen und— erſchießen ihn. Ohne Verhör, ohne Gerichts- verhandlung und dergl. Will man etwa behaupten, der Fall ſei vereinzelt? Muß man nicht, wenn einmal in der Geſchichte, dann in Mexiko von einer ſyſtematiſchen Katholikenverfolgung ſprechen? Am kommenden Sonntag, den 27. Januar, wird P. Mariaux S. J. über die wirklichen Zuſtände in Mexiko ſprechen. Nur Tatſachen werden zur Darſtellung gelangen. U. a. wird die Frage behandelt werden: Wie konnte es dazu kommen, daß man eine Ordensſchweſter als Anſtifterin zum Morde zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt hat? Es iſt eine Ehrenpflicht für jeden Katholiken, ſich Klar⸗ heit über die Lage in dem Lande zu verſchaffen, in dem unſere Glaubensbrüder ſo beiſpiellos leiden müſſen. Kaninchen⸗ und Geflügel⸗Schau in Viernheim. f Der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916,(Lokal im „Kaiſerhof“) hält am Sonntag, den 27. Januar ſeine diesjährige Schau ab. Da der Verein dieſes Jahr gerade ſeine größte Leiſtungen auf den Schauen bei mancher Konkurrenz von 500 bis 800 Tieren mit vielen Sieger⸗, Stadtehren⸗ und Ehren- preiſen erwieſen hat, ſtellt er auf ſeine Schau nur erſtklaſſiges Materials beider Gattungen. Der Verein beteiligte ſich auf 6 großen Schauen wie: Solingen, Grümma bei Dresden, Mann- heim⸗Feudenbeim, Lampertheim, Weinheim und zuletzt noch Gau⸗ Geflügel⸗Schau in Sulzbach und errang insgeſamt, 2 Sieger, 1 Stadtehrenpreis, 21 Ehrenpreiſe, 24 1. Preiſe, 31 2. Preiſe und 35 3. Preiſe, insgeſamt 114 Preiſe. Am 20. Jan. 1929 beteiligten ſich unſere Geflügelzüchter mit ihrem Tiermaterial in Sulzbach und erhielten, trotz unſerem ſchweren Konkurrent Birkenau folgende Züchter-Preiſe: Stefan Schmitt mit 1.2 Italiener(ſchwarz) Ehrenpreis, einen 2. und einen 3. Preis. Müller, Alexander,(Senior), mit 2,4 Rheinländer 1., 2. und 3. Preis. Joh. Jäger, Bäckermeiſter mit 1,2 Silberbrackel, 1. und 2. Preis, mit 1,3 Italiener, rebh.] Ehrenpreis und 3. Preis. 0,3 Italiener(ſchwarz) 1. Preis. 1,1 Brieftauben 1. Preis. Polizeiwachtmeiſter K. Krauß, mit 1,2 Wyandott, (weiß) 1. und 2. Preis. 1,2 Rodeländer 1., 2. und 3. Preis 1,2 Wyandott(ſchwarz) 2. Preis. 1,0 Bronze Pute, 2. Preis Sie errangen insgeſamt 2 E., 7 1., 7 2. und 6 3. Preiſe. Peter Berg mit 0,1 Zwerg Wyandott(ſchwarz) 1. Preis. Kaſ⸗ par Adler mit 1,0 Lachs, 3. Preis. Michael Bauer mit 1,2 Rodeländer, 3. Preis. Ein Zeichen, daß der Verein in beiden Gattungen an der Spitze ſteht, und jeder Konkurrenz ſtand hält Wir machen die Einwohnerſchaft beſonders aufmerkſam, ſich mal dieſes Pelzwerk zu beſichtigen, was heutzutage aus dem Kanin- chenfell die feinſten Pelze angefertigt werden. 9/0 der Damen- welt trägt heute Kaninchenpelze und wiſſen es nicht. Es lohnt ſich dieſe Sachen anzuſehen. Es iſt alles verkäuflich und jeder Intereſſent kann ſeinen Wunſch erfüllen in einem Stamm Kanin- chen, Geflügel oder dergleichen. Deshalb am Sonntag die Parole: „Auf in den„Kaiſerhof“ auf die große Schau“! J. B. Eingeſandt (Ohne Verantwortung der Redaktion) Seit ungefähr 10 Tagen hat ſich der einzige Zeitmeſſer in der Mitte des Ortes ſelbſtändig gemacht und weigert ſich mit denen der Bahnen Schritt zu halten. Er hat ſich losgeſagt von der mitteleuropäiſchen Normal- zeit und hat wohl bald die Zeit des Pariſer Eifelturms. Unangenehm für diejenigen, welche als Arbeiter oder An- geſtellte die Folgen der 7 Minuten Verſpätung der Kirchenuhr tragen müſſen. Noch ſchlimmer aber, wenn die O. E. G.(Or- dentlich Gis⸗Gekühlt 7) ihre mit Eisblumen verzierten, gegen Hitzſchlag temperierten Züge mit 1½ bis 2 Stunden Abſtand laufen läßt! Doppelt unangenehm, wenn man frühzeitig genug aus den Federn iſt. Ein Vorſchlag: Sollte es nicht möglich ſein die Uhr des Rathauſes, welche ſich aus unbekannten Gründen ſchamhaft mit grau überzogen hat, wieder in Gang zu ſetzen? Vielleicht mit elektr. Verbindung mit einer der Bahnuhren? Und wenn ſie noch bei Anbruch der Dunkelheit von innen oder außen beleuch⸗ tet wäre—— das wäre doch für ſehr viele von großem Nutzen. Mag dann die Kirchenuhr weiter roſten— ein Zeichen der Vergänglichkeit. 0 g 720 Das Ortsbild würde gewiß nicht darunter leiden. Einer für die vielen Anderen.