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Klub der Heſlägelzüchter 1920 Unſere nächſte Verſammlung findet am erſten Dienstag nächſten Monats, alſo am 5. Februar 1929, im Lokal zum„Stern“ ſtatt. Das erſcheinen aller Mitglieder iſt er— forderlich. Die Schau unſeres Brudervereins wird den Züchtern für morgen zum Beſuche empfohlen Der 1. Vorſitzende. cada gde agdgd adkäddüon alan aaddacgv gddddup aadddhnvaadddgghv alda adde Nanimchen- U. Gefügeizuchlberein 1010 0 heim uad 15 2 L * 18 155 9* f N 8 *. 5 N * 18 4 groſter Pelzschau u. Preisschiellen Eröffnung: Vormittags 9 Uhr Schluß: Abends 7 Uhr Alle Mitglieder, Freunde und Gönner unſerer Sache ladet freundlichſt ein 0. 27. Jan. im Lokal! zum ‚ Kaiserhof“ unſere diesjährige, lokale verbunden mit Die Ausſtellungs⸗Leitung. gg; ge daa aaa a r n h An — ie dnnn An Auadgn Aa Alge hand Waaggg- eg Aang Wan- . ————— Vorbereitung von Schülern u. 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Monat in diesem Jahre mit uns, denn es sind 5 Mitglieder durch Sterbefall aus unsrer Mitte geschieden, für welche an Ster- bebeihilfe 500 Mk. von der hiesigen Ortsgruppe aufgebracht werden mußte. Immer wieder bitten wir die Nicht- organisierten um Anschluß. Der Vorstand Nat! Wo decken die Landwirte ihren Bedarf in ollene-, Regen- U. Sommerdechen? Ackerleinen, Ackerſträngen u. Jugtauen, Stahl- u. Kohrpeitſchen, Rumte u. Unter⸗ kumte und alle anderen in das Fach einſchlagenden Franz Brechte Artikel? Bei Sattlerei 5 Rathausſtr. 32 75 A Hausrat Gemeinnütz. Möbelversorgung für das Rhein-, Main- u. Lahngebietd. m. b. H. Mannheim p 7, Aller Art wie Küchen, Schlal-⸗ zimmer, Speise- und Herren zimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbel Matratzen, Feder- betten. (jegen Barzahlung od. Tellzahlung untef au- gerordentl! günstigen Bedingungen. Besichtigung unserer Ausstellungsräume, 6 Etagen, ohne ſeden Kaufzwang gerne gestattet. NB. 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Nachzügler können nicht mehr gemeldet werden, Der Vorſtand. herein iur Sport ung Körperpflege Heute Samstag Abend 8 Uhr Vorſtands⸗ Sitzung im Weißen Roß bei Mitglied Faltermann. 1 Um reſtloſes Erſcheinen 6 aller Vorſtands mitglieder Der Vorſitzendch (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes u. erfolgreiches Lolal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fan 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schrliftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ———— Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Nolizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amlsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berücksichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. (Viernheimer Bürger⸗Zia.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig. Montag, den 28. Januar 1929 Neue franzöſiſche Forderungen Oas beſcheidene Frankreich. Forderungen auf der Sachverſtändigen⸗Konſerenz. 5 Paris, 26. Januar. Zu den bevorſtehenden Sachverſtändigenverhandlun⸗ gen ſchreibt der„Gaulois“: Die den Sachverſtändigen zu⸗ erkannte Unabhängigkeit würde hei einem Mißerfolg der Verhandlungen den Mächten erlauben, ſich ihrer Verant⸗ wortlichkeit zu entledigen. Das Blatt glaubt, daß die franzöſiſche Regierung wahrſcheinlich folgende Forderun— gen aufſtellen werde: 1. Aufrechterhaltnug der bisherigen Zahresleiſtung von 2,5 Millfarven Goldmark auf eine Zeit, die der in den Verträgen von London und Waſheugton für die eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Sczulben feſtgeſetzten Dauer entſpricht. Aucrkennung des Prinzips der Privatiſierung der deutſchen Schulden. 0 3. Abſchaffung der Trausfer⸗tlauſel, die Amerika ſeinen Schuldnern verweigert. „Abſchaffung der Naturalleiſtungen von Seiten Deutſch⸗ lands, en den Fällen, in denen ſie uicht mehr von der franzöſiſchen Volkswirtſchaft aufgenommen werden können und die Verpflichtung für das Deutſche Reich, in bar zu zahlen. Englaud werde ſich an die Valfour⸗ Note halten, ſich aber angeſichts der hohen Arbeits⸗ loſenzifſer bemützen, die Finanzdebatte auszudehnen, zum ſie auf wirtſchaftliches oder vielleicht politiſches Gebiet zu bringen. e a Auch die Forderungen der übrigen Alliierten ſeien bekannt. Die gefürchtete Unbekannte der Verhandlungen ſei die Haltung Amerikas, deſſen Mitarbeit für die Durch⸗ führung aller in Ausſicht genommenen Löſungen unerläß⸗ lich ſei. 4 „ Bekannflich werden ſolche Forderungen immer reich— lich hoch geſtellt, da man mit Abſtrichen rechnen muß wie bei jedem Kuhhandel. Hier iſt aber alles auf Einſeitig⸗ keit berechnet und ſelbſt mit dem beſten Willen kann man auch nicht die geringſte Erleichterung für Deutſchland her⸗ ausfinden. Im Gegenteil, die Abſchaffung der Trans⸗ ferklauſel ſtellt eine direkte Gefahr für die Stabilität unſe⸗ rer Währung dar. Zum Glück ſind ja unſere Sachver⸗ ſtaͤndigen heute den anderen gleichberechtigt und die Zeiten eines Diktats ſind vorüber. Immerhin muß befürchtet werden, daß aus der Konferenz uns kein Vorteil blühen und daß ſie ausgehen wird wie das Hornberger Schießen. Verſchleppungstaktik in Paris. „Waffenſtillſtand“ in der elſäſſiſchen Frage? O' Paris, 26. Januar. „„Die radikale Partei hat durch den Abgeordneten Richard in der Kammer erklären laſſen, daß ſie bereit ſei, 1 ber elſäſſiſchen Debatte ſich einer Tagesordnung anzu⸗ ſchlieen, die ohne Rückſicht auf die politiſche Zufammen⸗ ſetzung der Kammer und der Regierung vor Frankreich und der ganzen Welt den einſtimmigen Willen bekundet, eine frarsöſiſche Politik der Einheit und Inlegrität des indes fortzuſetzen. In den letzten 43 Stunden ſeien in den Wandelgän⸗ gen der Kammer Verhandlungen geführt worben, die Darauf hinauslieſen, einen Waffenſtillſtand von langer Dauer abzuſchließen, der ſich über die ganze, zur Viquldie⸗ rung des Finanzwerles der Neglerung erforderliche Pe⸗ kode erſtrecken würde. Dieſe Periode betrachte man nach allgemeiner Anſicht an dem Tage als abgeſchloſſen, an dem bach Beendigung der Neparationsverhandlungen nut noch das endgültige Ablommen durch das Parlament zu vatifheeren bliebe. Rußlands Hand in Arabien. Engliſche Befürchtungen. goht 0 London, 26. Januar. Zwischen dem Iman Jahja von Jemen und einer Sandetdelegation iſt nach langen Verhandlungen ein Han⸗ klrpertrag unterzeichnet worden. Dem Handelsverkrag mißt man in London keine große Bedeutung bei, 0 aber feiner Beſtimmung, daß die Sowjetregierung die eſtändige Handelsbelegalion nach Jemen enſfendel, eie Reihe diplomatiſcher Privilegien genießen ſoll. Man befürchtet in London nun, daß die Sowpet⸗ tometung dieſen vorgeſchobenen Poſten für ihre Propa⸗ gtett in Arabien, Aegypten und Indien be⸗ * wird. Die zur Zeit fehr geſpannten Beziehungen zwichen dem Iman von Jemen und dem britiſchen Pro⸗ teltotat in Aden glaubt man beteits dem kuſſiſchen Ein⸗ an mülſſen. ö kin deſchrelben Heuchelei der Mächte. Zuſammenſtoß auf der Opium⸗Tagung. Genf, 26. Januar. „Auf der Opiumtagung des Völkerbundes kam es zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem Vertreter Chinas einerſeits, wobei ſich die Vertreter Englands und Indiens(beide Engländer) auf die Seite Japans ſtell⸗ ten. Der Opium-Ausſchuß befaßte ſich augenblicklich mit dem blühenden Opiumſchmuggel. Die meiſten Regierungs⸗ vertreter ſind bemüht, ihre eigenen Länder reinzuwaſchen und andere als Alleinſchuldige darzuſtellen. Als größter Schmuggelſall war die Verſchiebung von mehreren tau⸗ end Kilogramm Rauſc ift von der Firma Sandoz in Baſel an die holländiſche Firma Naarden zur Sprache gekommen. Der engliſche Vertreter ſtellt: feſt, daß von dieſem geſchmuggelten Rauſchaift rund dreitauſend Kilo⸗ gramm nach China gegangen ſind. Der chineſiſche Vertreter hielt dann eine ſorgfältig vorbereitete Rede, die auch ſoſort im Wortlaut der Preſſe ntitgeteilt wurde. Dieſe Vorſichtsmaßregel erwies ſich als ſehr nützli.). Die Rede lief im dbeſentlichen darauf hin⸗ aus, daß es einerſeits jetzt ein neues Ching gebe, daß aber andererſeits China ſeit jeher und beſonders ſeit dem großen Opiumkriege mit England(China hatte die Einfuhr des das Volk ſchädigende Opiums verhoten, die Handelsintereſſen Englands, das China zur Einfuhr von Opimm zwingen wollte, führten zu dem„Opium⸗ Kri von 1840—42), ſeit dem japaniſchen Einhruch in Formoſa, ſeit der japaniſchen Beſetzung von Schan⸗ tung, ſowie infolge der mangelnden Jollhoheit und der einſeitigen Verträge auf ſeinem Gebiete keine Ordnung habe ſchaffen können und auch jetzt noch nicht könne. Der Engländer wünſchte die Fortlaſſung der poli— tiſchen Bemerkungen aus dem Sitzungsbericht. Dem wi— derſprach der Chineſe mit dem Hinweis darauf, es würde in China nie verſtanden werden, daß China im Völter⸗ bund ſitze und trotzdem ſeine Ausführungen nicht gehört würden. Sonderbarer Weiſe ſprach ſich auch der Präſident für die Streichung der Bemerkung des Chineſen aus. Der Japaner forderte mit vor Aufregung zitternder Stimme dieſe Streichung, weil er ſonſt antworten müßte. Der Chineſe blieb bei ſeiner Ablehnung. Da man ſich trotz einer ſtundenlangen Diskuſſion nicht einigen konnte, beauftragte man ſchließlich den Präſidenten, ſich mit dem chineſiſchen Vertreter über eine etwaige Streichung der politiſchen Stellen ſeiner Rede auseinanderzuſetzen. Es wird weiter gemaßregelt. Polniſche„Toleranz“ in Oberſchleſien. 2 Kattowitz, 26. Januar. Der deutſche Pfarrer Buſchmann in Bielſchowitz iſt von dem Kattowitzer Biſchof ohne Angabe von Gründen ſeines Amtes enthoben worden, was innerhalb der Ge— meinde das größte Aufſehen erregt hat. An den Biſchof, der ſich zu dieſer Maßnahme auf„Anweiſung der polniſchen Wojewodſchaft“ entſchloß, haben die polniſchen Gemeinde— mitglieder die Aufforderung gerichtet, die Maßnahme rück— gängig zu machen. Es iſt übrigens das erſte Mal, daß die laſſen ſich zum Werkzeug des Deutſchenhaſſes hat machen aſſen. Wie aus Teſchen gemeldet wird, haben die polniſchen Schulbehörden die Entfernung aller deutſchen Schulkinder aus der deutſchen Minderheitenſchule angeordnet, die nicht im Orte ſelbſt wohnen, ſerner aller Kinder über 14 Jahre. Wie es um die Gleichberechtigung der Deutſchen beſtellt iſt, zeigt auch dieſer Vorfall, da den polniſchen Kindern aus ſämtlichen Ortſchaften aus der umgegend der Mſuch Teſchener Schulen geſtattet iſt. Deutſchenverfolgungen im Korridor. Zwei Meldungen werfen neuerdings ein bezeichnendes Licht auf die polniſche Minderheitenpolitik gegenüber dem Deutſchtum. Der polniſche 4 in Dirſchau hat aus den deutſchen Klaſſen einer Volksſchule 21 Kinder zwangs⸗ weiſe in polniſche Volksſchulen überführen laſſen, trotzdem die Kinder ausdrücklich von ihren Eltern für die deutſchen Klaſſen angemeldet waren und dieſe zum Teil ſchon ſeit Jahren beſuchten. Es liegt alſo hier ein rechtswidriger Ein⸗ riff vor, gegen den von deutſcher Seite bereits ſchärfſter 0 eingebracht wurde, der aber wohl die Anrufung des Völkerbundes bei nächſter Gelegenheit erforderlich ma⸗ chen wird. Der zweite Fall, der ſich ebenfalls in Dirſchau ereig⸗ net hat, iſt vie Liquidierung einer ſeit langem beſtehenden veutſchen Maſchinenfabrit durch den polniſchen Staroſten, der die ſofortige Räumung der Fabrik forderte, wodurch die Arbeiterſchaft brotlos geworden iſt. Die Fabrik iſt in den Beſitz einer neu gegründeten polniſchen Gewerbeſchule über⸗ gegangen, für die man oſſenbar auf dieſe Weite Naum ſchaſſen wollte. 46. Jahrgang C Afghaniſtans verworrene Lage. Wieder Ausſichten für Aman Ullah. Kairo, 26. Januar. König Aman Allah hat einen Aufruf an fein Volk gerichtet, in dem er um die Anterſtützung der brei⸗ teſten Schichten der Bevölkerung erſucht; Aman Allah ſchwört, daß er nicht eher ruhen werde, bis Ordnung und Ruhe wieder hergeſtellt ſeien. Der Stamm Du⸗ rani hat ſich bereits Aman Ullah angeſchloſſen. In den letzten Kämpfen zwiſchen den Truppen Habib Allahs und den Truppen Aman Ullahs wurde der Onkel Habib Allahs getötet, der eine beſondere Teuppe führte. Aman Allah beabſichtigt, die Militärattachees der auslündi⸗ ſchen Geſandtſchaften in Kabul zu ſich einzuladen. Die Einſtellung der afghaniſchen Stämme. Der mächtige Stamm der Ghilzais in der Gegend von Ghasni ſei gegenwärtig der unbekannte Faktor in den weiteren Ereigniſſen. Es bleibe ungewiß, ob er Aman Allah oder Habib Ullah aͤnterſtützen oder auf eigene; Fauſt vorgehen werde. Von den einflußreichen Stämmen hätten bisher nur die Schinwaris endgültig erklärt, daß ſie Habib Ullah als Emir nicht anerkennten. Die Ne⸗ gierungsbildung ſei Habib Ullah bisher nicht gelungen. Die Berichte aus ruſſiſcher Quelle, daß in der Nähe von Kabul bereits Kämpfe geweſen ſeien, die mit einem Rückſchlag Habib Ullahs geendigt hätten, werden über Indien vorläufig nicht beſtätigt, dagegen werden die Mel⸗ dungen über die Niederbrennung von Dakka durch örtliche mohammedaniſche Stämme beſtätigt. Der unhaltbare Eiſenbahnvertrag. Reichsbahn⸗Enklaven. e Berlin, 27. Januar. Zurzeit ſind die Finanzminiſter der Länder in Ber— lin verſammelt, um mit der Reichsregierung über die Eiſenbahnabſindungen und die damit zuſammenhängenden Fragen zu beraten. In dieſem Augenblick muß aber auch darauf aufmerkſam gemacht werden, daß die Staatsver— träge über den Uebergang der Ländereiſenbahnen auß das Reich andere unhaltbare Beſtimmungen enthalten, die unbedingt geändert werden müſſen. Es ſei nur daran er⸗ innert, daß durch dieſe Staatsverträge gewiſſe Enklaven bei der Reichsbahn verewigt worden ſind. So iſt die Stadt Ludwigshafen der Gruppenverwal⸗ tung Banern unterſtellt. Sie ljegt rund 300 Kilometer nordweſtlich von München, dem Sitz der Gruppenverwal⸗ tung Bauern. Zwiſchen ihr und dem rechtstheiniſchen Bezirl der Gruppenverwaltung liegen wie Riegel einge⸗ ſchohen die Reichs bahndirektionsbezirte Stuttgart, Karls⸗ ruhe und Mainz. Die Reichsbahndireltion Ludwigsha⸗ fen muß die Material⸗ und Stoffbeſchaffung, die Beſchaf⸗ ſung von Erſatzteilen für Signaleinrichtungen, Weichen und anderem mehr über München vornehmen. Auch die übrige innere Verwaltung wird von München aus diri⸗ giert. Will die Reichs bahndirektion Ludwigshafen einen Weichenwärter als Beamten anſtellen, ſo kann ſie das nicht, bevor nicht die Gruppenvetwaltung oder das Ver⸗ ſonalamt in München milgewirkt haben. Kleine politiſche Meidungen. Berlin. Die„Grüne Woche-Berlin 1929“ wurde mit einer Anſprache des Leiters der Ausſtellung, Hans Jür⸗ gen von Haacke, eröffnet. Hierauf ſprach der Reichsernäh⸗ rungsminiſter. 5 Paris. In Nizza iſt die Konferenz der Internationalen Eiſenbahnunion zuſammengetreten. Vertreten ſind Deutſch⸗ keich Belgien, Großbritannien, Italien, Japan und Frank⸗ reich. Rom, Im Miniſterrat wurde das Schiffsbau⸗Programm und die Erforderniſſe der Kriegsmarine geprüft. Der Bau von zwei Kreuzern zu je 10 000 Tonnen, von zwei Tor⸗ pedobooten, von vier Torpedobootszerſtörern und von fünf Unterſeebooten wurde beſchloſſen. i Waſhington. Staatsſekretär Kellogg erklärte, er ſei der 11 655 aß eine Weltkonferenz zur Kodifizterung des inter⸗ nationalen Seerechts und zur Feſtſtellung der Seerechte der neutralen Länder ein Wettrüſten zwiſchen Großbritan⸗ ven und den Vereinigten Staaten verhindern könnte Aus Nah und Fern. Die neueſte Sparkaſſenaffäre. Saarbrücken, 26. Jan. Zu der Sparkaſſenangelegen⸗ heit in Hausweiler iſt noch zu melden, daß das Defizit durch leichtefertige Kreditgewährung entſtanden iſt. Die Kaſſe hat einſtweilen ihre Zahlungen eingeſtellt, doch hofft man, daß eine Sanierung mit Hilfe des Spar⸗ und Dar⸗ lehnskaſſenverbandes zu ermöglichen iſt, ſo daß die Spar⸗ einlagen nicht in Mitleidenſchaft gezogen werden. Die Meldung von der Flucht des Rendanten eee ſich nicht, er befindet ſich bei ſeinen Eltern in Altenkeſſel, wo er ſich der Unterſuchungsbehörde zur Verfügung hält. Frankfurt a. M.(Auf dem Staketenzaun aufgeſpießt.) Die 20 Jahre alte Verkäuferin Klara Himmelreich wurde in der Nacht mit dem Rücken auf den Staketenſpitzen des Vorgartens ihres Hauſes aufgeſpießt aufgefunden. Das Mädchen war aus dem dritten Stock des Hauſes heruntergeſtürzt. Es ſtarb bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. Koblenz.(Beim Einbruch erwiſcht.) In der Nacht wurde in einem Konfektionsgeſchäft ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl verübt. Einbrecher, die aus der Schau⸗ fenſterſcheibhe ein Stück herausgeſchnitten hatten, waren in den Laden eingedrungen. Eine Polizeiſtreifſe bemerkte den Vorfall und konnte bei Durchſuchung des Ladenlokals die Täter hinter der Theke verſteckt vorfinden. Sie hatten ſich bereits einen Poſten Anzüge beiſeite gelegt, um dieſen mitzunehmen. Es handelt ſich um zwei ſchon mehrfach wegen Einbruchsdiebſtahls vorbeſtrafte Männer. Kaſſel.(Eine Räuberbande von Sekunda⸗ nern.) In Gerſtungen wurden die UAnterſekundaner Bu⸗ chanil, Dietrich und einige ihrer Freunde vom Jugend⸗ gericht zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatten eine richtige Räuberbande gebildet, ſich mit Armee⸗ revolbern. Masken, Gift und Einbrechwerkzeugen ver⸗ ſehen und überfielen einzelne Gehöfte und plünderten ſie. Vor ihrem erſten Raubzug großen Stils, für den ſie einen regelrechten Feldzugsplan entworfen hatten, konnten die Burſchen verhaftet werden. 1 Köln(Eine Kino-⸗Kaſſiererin geflüch⸗ tet.) Die Kaſſiererin der Lichlſpiele des Weſtens. Mayer⸗ bof, iſt mit ihrem arbeitsloſen Mann und rund 6000 Mark, die ſie zur Bank bringen ſollte, geflohen. Die Flüchtigen ſind. wie man annimmt, nach Frankreich ab⸗ gereiſt. Köln.(Internationale Hotelausſtellung.) Der 1869 in Köln gegründete Internationale Hotelbeſitzer⸗ verein hält in dieſem Jahre ſeine 60. Jubiläumstagung in der Gründungsſtadt ab. Anläßlich dieſer Tagung hat der Verein beſchloſſen, in Verbindung mit dem Meſſe⸗ und Ausſtellungsamt Köln eine Internationale Hotel⸗ ausſtellung zu veranſtalten. Die Ausſtellung findet vom 12. bis 20. Oktober 1929 in den Ausſtellungshallen Köln- Deutz ſtatt.. Köln.(Falſche Leichen.) Auf dem Südfried⸗ hof ſollte die Leiche eines Einwohners beerdigt werden. Angehörige und Freunde ſowie Mitglieder eines Ver⸗ eins begehrten die Leiche noch einmal zu ſehen. Wie er⸗ ſchraken ſie, als anſtett des Vaters und Freundes eine Frauenleiche in dem Sarge lag. Es ſtellte ſich heraus, daß die eigentlich zu beerdigende Leiche nicht mehr da war, alſo ſchon beerdigt ſein mußte. Die Verwechſlung ſoll im Krankenhaus vorgekommen ſein. Es hat ſich weiter herausgeſtellt, daß noch mehrere Verwechſlungen erfolgt ſind, ſodaß 15 bis 18 Leichen ausgegraben wer⸗ den müſſen. Duisburg(Unterſchlagungen und kein Ende.) Bei der Ruhrorter Niederlaſſung einer großen holländiſchen Reederei ſollen durch einen langjährigen Angeſtelften, der als Buchhalter und Kaſſier tätig war, über 50— 60 000 Mar, veruntreut worden ſein. Erfurt.(Zwei Mörder feſtgenommen.) Ende vorigen Jahres gelang es der Erfurter Kriminal- polizei, hier den ſteckbrieflich verfolgten Schneider Max Fallack aus Rathenow feſtzunehmen. Fallack hatte in Verbindung mit einem anderen Täter am 4. September 1928 in Wegeringhauſen bei Drolshagen in Weſtfalen den Arbeiter Bruno Hüfner ermordet und beraubt. Nun⸗ mehr iſt es der Elberfelder Kriminalpolizei gelungen, auch den zweiten Täter, den 22 Jahre alten Arbeiter Julius Fink aus Mühlhauſen i C. zu verhaften. Die beiden hatten den Hüfner nach 2 Jerlaſſen der Herberge in Wegeringhauſen an einer“ elle überfallen, ermordet und beraubt. To bei! er. ſind geſtändig. Stürme des Herzens. Roman von Hans v. Hekethauſen. Copyright by Greiner& Comp., Berlin NW 6. (Nachdruck verboten.) 13. Fortſetzung. Stunden mochten vergangen ſein. Sie ihren brennenden, ſchmerzenden Augen, daß ſie lange auf einen Punkt geſtarrt haben mußte, es war der Lock— ſtein, der jetzt im flammenden Abendſonnengold ſtand und von dem ſcheidenden Tageslichte purpurfarben um- Luſtig flatterte die blauweiße Fahne auf und die Meuge Menſchen ſah man ſich ſäumt wurde. ſeinem Gipfel, dort bewegen. ſenden und Fremden, und hatten Grund, ſich dieſer Freude hinzugeben.. Oh, wie ſchön das ſein mußte, in dem geliebten Hei- matlande auch einmal wieder ſo von ganzem Herzen froh ſein zu können, all das eigene Elend zu vergeſſen und ein neues Leben anzufangen... Eberle würde ihr hel⸗ en ihm. Sie wollte auch arbeiten, ſie hatte in ihrer Jugend allerlei gelernt. Mitten in ihre Gedanken hinein erſcholl Geſang. Eine weiche, volle Männerſtimme erklang hinter ihr aus den Felſenwegen, die zum„Kalten Keller“ führen. Es kam jemand von dort herabgeſchrtitten, den Strophen des reizenden Ttroler Liedchens deutlich das Aufſchlagen der Nagelſchuhe im Geſtein. Ach, wie iſt ſo ſüß der Augenblick, Herz an Herz zu ruhen im Liebesglück... fang die Stimme. Sie hatten es neulich von den Schlier⸗ ſeern aus Reichenhall in der„Krone“ ſingen hören. Sie ſatz ganz ſtill und lauſchte, oh, wie gut kannte ſte dieſe Stimme! Stegmund hatte das entzückende Lied ſoſort behalten und ſang es nun, einſchmeichelnd ſchön, wie er alles ſingen konnte. Als ſie bemertte, daß er näher kam, ſchloß ſte die Augen und thre Hände legten ſich zitternd über das Ge⸗ * 0 C ˙Ü— N ˙ .—. ſicht. Mit ein paar Sätzen war er neben ihr und ſeßte merkte an Gewiß waren ſie froh, wie hier alle Rei- ganze kommen Sie nicht mehr, und über tags gehen Sie lieber ſie fand jeden Augenblick eine Zufluchtsſtätte bei ö 0 ein es iſt immer jemand in Ihrer Geſellſchaft und das iſt man hörte zwiſchen a 1 Neues in Kürze. N 28 ꝛ6: Der deutſche Außenhandel iſt auch im Jahre 19 le 7 Fa allerdings in ofern eine 0 egenüber 1927, als ver Einfuhrüberſchuß von 3,425 5 jarden auf 1,858 geſunken iſt. 520 6: Weitere Verletzung der Minderheitsrechte der deut⸗ ſchen Schulen in Oberſchleſien durch Polen werden wohl erneut der Völkerbund beſchäftigen müſſen.. 825 26: Frankreichs angebliche Forderungen für die Sach⸗ bed bi ſind derart überſpannt, daß an 910 guten Ausgang der Verhandlungen ernſthaft gezweife werden muß. 0 18: Auf der Genfer Opiumtagung hat der ertreter Chinas ven Mächten— vor allem England— die ſich an dem illegitimen Gifthandel bereichert haben, nnangenehme Wahrheiten geſagt. Immer noch paſſiv. Der Außenhandel im Dezember und im Jahre 19238. Berlin, 26. Januar. Die Einfuhr Deutſchlands betrug im Dezember 1928 im reinen Warenverkehr 1100,9 Millionen Reichsmark. Die Ausfuhr ohne Reparationsſachlieferungen 978,4 Mil⸗ lionen Reichsmark. Der Einfuhrüberſchuß beläuft ſich ſo⸗ nach auf 122,5 Millionen Reichsmark, Gegenüber dem Vormonat iſt die Einfuhr um 72,5 Millionen Reichsmark geſunken. Dieſer Rückgang verteilt ſich auf alle Waren⸗ gruppen. Die Ausfuhr iſt gegenüber dem Vormonat um 38,6 Millionen Reichsmark höher ausgewieſen. Dieſe Zahl läßt aber nicht ohne weiteres auf die tatſächliche Entwicklung der Ausfuhr ſchließen, da, wie ſchon im Be⸗ richt über das Außenhandelsergebnis im vorigen Monat dargelegt worden iſt, die Novemberausfuhr nicht vollſtän⸗ dig erfaßt werden konnte. In Wirklichkeit dürfte die Aus⸗ Denen Dezember niedriger geweſen ſein als im No⸗ vember, Das Statiſche Reichsamt hat jetzt den Verſuch ge⸗ macht die bei dem Aebergang von der alten zur neuen Erhebungsmethode vorübergehend wirkſamen Einflüſſe nachträglich rechneriſch auszugeſtallen. Auf dieſe Weiſe hat es eine Berechnung der deutſchen Handelsbilanz im ganzen Jahre 1928 vorgenommen und iſt dabei zu einem Einfuhrüberſchuß von 1,338 Milliarden Reichsmark ge⸗ genüber einem Einfuhrüberſczuß im Jahre 1927 von 3,425 Milikarden N ihsmark gekommen. — 9 Aus dem Ie Ind Auslande. Reichskonferenz der Berg hounr heiter. Berlin, 26. Jan. Auf der Reich- konferenz der Berg⸗ bauarbeiter Deutſchlands forderte der Verbandsvorſitzende Huſemann die Einſührung der gebundenen Wirtſchaft in Deutſchland in Anlehnung an das Wirtſchaftsprogramm der ſozialiſtiſchen Arbeitecinternationale. Der Einfluß der Arbeilnehmer auf das Preisniveau müſſe gestärkt wer⸗ den. Es ſei volkswirtſchaftlich nicht ragbar, 745 der in⸗ ländiſche Verbraucher die Kohle teurer bezahlen müſſe als der ausländiſche. Mit Bezug auf das Reparations— problem erklärte Huſemann, eine Aufhebung des Trans⸗ ferſchutzes ſei nur dei bedeutender Herabſetzung der Ne— narationsſumme erträalich. 7 Aus Heſſen. Eine Lederfabrik vom Feuer zerſtört. Darmſtadt, 26. Jan. In Langen brach in der Le⸗ derfabrik Frick ein Feuer aus, das innerhalb zwei Stun— den die Gebäude ſamt Inventar vernichtete. Die Entſte⸗ hungsurſache iſt noch nicht bekannt. Der Schaden be⸗ trägt nahezu 100000 Mark. Von den in der Fabrik beſchäfligten 60 Arbeitern wurden zwei Perſonen verletzt. Die deutſchen Weinhandelsverbände zu ſchwebenden Fragen. Mainz, 26. Jan. Die Geſchäftsſtelle deutſcher Wein— handelsverbände hielt unter der Leitung von Kommer— zienrat Unger eine Sitzung ab, die u. a. zur Weingeſetz— frage Stellung nahm. Vor allem wurden die Verſchnitt— frage und der ablehnende Beſcheid des Reichsminiſte— riums des Innern zur zeitlichen Begrenzung der Wein— verbeſſerung beſprochen. Beſchloſſen wurde, die Eingabe des deutſchen Weinbauverbandes ſich ohne weiteres zu ihr ins hohe duftende Gras. W Mein Wunſch geht in Erfüllung“, ſagte er, und ſeine Augen blitzten,„als ich dort oben ſtand, mußte ich an Sie denken, ich habe Sie heute noch kaum geſehen! Aber ein ſolches Geſicht dürfen Sie nicht machen— wenn Sie mit mir ſind, müſſen Sie heiter ſein.“ „Das möchte ich ſchon, aber—“ „Kein aber habe ich zwar ſchon immer gewußt, aber hier kann man 5 9 ö es noch beſſer lernen.“ Er neigte ſich zu ihr Feldblumen hinter das Ohr. Es überlief ſie heiß und ſie wurde dunkelrot. „Liebe, ſchöne Frau Anthe, wiſſen Sie, Sie ſind in der letzten Zeit gar nicht gut gegen mich geweſen. liebe Leichtſinn iſt fort, wenn ich abends ſinge, mit der ſupertlugen Frau Amtsgerichtsrat ſpazieren.“ „Leichtſinn?“ wiederholte ſie und ſah ihn erſchrocken an. Aber ſie wandte den Blick. Seine Augen lachten und glühten, und das lähmte ſie faſt. „Nun ja, wir verſtanden uns ſonſt beſſer, ich meine, mir läſtig.“ „Warum verſtehen Sie mich jetzt nicht beſſer?“ ſagte ſie halblaut,„ſehen Ste nicht, daß ich Schweres zu über— winden habe?“ „Nun ja, aber den Kopf brauchen Sie doch nicht hängen zu laſſen. Es gibt ſo ein Lied, das heißt:„Die Kirſchen in Nachbars Garten“— und„Die verbotenen Früchte ſchmecken am beſten“. Er lachte leichtſinnig und gab ihr ein Vierklee, das er eben im Graſe gefunden auf Verlängerung der — das Leben iſt zum Genießen da! Das ö und ſteckte ihr leiſe ein paar Stellung. Der hatte.„Eins haben Sie nämlich noch nicht heraus“, fuhr er fort und fixterte ſie in einer halb liegenden Stellung, „daß man Ihnen das Freuen verbietet, ſollte Sie nicht hindern, ſich Ihre Freuden da zu ſuchen, wo ſte ſich bie⸗ ten— wenn nicht anders— heimlich! Das geht nie⸗ mand etwas an und ſchadet niemand. So halte ich es und fahre ganz gut dabei.“ „Sie haben auch niemand, der Ihnen etwas verbietet“, ſagte ſte raſch und wechſelte die Farbe. machen 8 1 15 Zudlerungsfriſt zu unterstutzen in ber Nofmung, aun un Reichstag nochmals ein Antrag geſtellt 5 1 5 eine Verlängerung der Zuckerungsfriſt im Intereſſe der VBer⸗ wertbarmachung der geſamten 1928er Weinernte zu er⸗ möglichen. Außerdem wurde folgende Entſchließung an⸗ genommen:„Die in der Mac deutſcher Wein⸗ handelsverbände zuſammengeſchloſſenen Organiſationen des Weinhandels ſind auf Grund der in den letzten Jah⸗ ren gemachten Erfahrungen der Ueberzeugung, 18 Meſ⸗ ſen und Ausſtellungen kein geeignetes Mittel zur Hebung des Abſatzes von Wein ſind. Sie lehnen, darum aich eine Beteiligung an der Weltausstellung in Barcelona ab, da auf jeden Fall ein mit den erforderlichen Auf⸗ wendungen in Einklang ſtehender Erfolg nicht erwartet werden kann.“ g 5 2 Darmſtadt.(Beſtrafter Leichtſinn.) Im den Abendſtunden verſuchte ein Schloſſerlehrling auf eine fahrende Straßenbahn aufzuſpringen. Hierbei kam er zu Fall, wurde von einem in gleicher Fanden fahren⸗ renden Lieferkraftewagen erfaßt und überfahren. Der Verunglückte wurde dem Städtiſchen Krankenhauſe zu⸗ geführt, wo er ſchwer verletzt niederliegt. 1 Büttelborn.(Ein Neiterverein für Star⸗ kenburg.) Zur Hebung der Pferdezucht und gleich⸗ zeitiger Pon e Betätigung der Jungbauern wurde in Büttelborn bei ſehr ſtarker Beteiligung ein Starkenbur⸗ ger Reiterverein gegründet. 1. Vorſitzender iſt G. Heil⸗ Habitzheim. 5 5 Groß⸗Gerau.(der Wohnungsbau im Kreis Groß⸗Gerau.) Anter den heſſiſchen Kreiſen dürfte der Kreis Groß⸗Gerau im Jahre 1928 relativ den ſtärk⸗ ſten Zuwachs an Neuwohnungen erreicht haben. Für die Orte Rüſſelsheim, Biſchofsheim, Ginsheim und Guſtavs⸗ burg hat der heſſiſche Staat eine Sonderaktion im Woh⸗ nungsbau unternommen. Der etwas über 72 000 Ein⸗ wohner zählende Landkreis hat 1928 über 600 Neu⸗ wohnungen erſtellt, es entfällt alſo auf je 120 Einwoh⸗ ner eine Neuwohnung. Die Zahl der Kreisbewohner, die jetzt noch eine Wohnung ſuchen, beträgt 1100. 400 dieser Geſuche wurden als dringlich anerkannt: Mörfelden.(Zwiſchen den Puffern er⸗ drückt.) Der aus Mörfelden ſtammende Rangierer Keil geriet auf dem Frankfurter Güterbahnhof beim Rangieren durch Ausgleiten zwiſchen die Puffer zweier Güterwagen und wurde erdrückt. Worms.(Perunglückter Bahnbeamter.) Auf der Station Bobſtadt wurde der 58Jährige Schaff⸗ ner Röder von Mannheim, zum Dienſtperſonal des Per⸗ ſonenzuges 2665 Mannheim— Frankfurt gehörend, ver⸗ mißt. Röder war von ſeinem Zuge überfahren worden und hatte ſchwere Verletzungen davongetragen. Worms.(Wegen Anterſchlagung verhaf⸗ tet.) Ein zur Zeit in Eich wohnhafter 27jähriger aus Wiesbaden wurde wegen Anterſchlagung verhaftet und dem Amtsgericht in Worms zugeführt. Worms.(Ein Werber für die Fremden legion verhaftet.) Hier wurde von der Polizei ein 23jähriger Metzger aus Eckartsberga wegen Verſuchs det Anwerbung zur Fredenlegion verhaftet. Oppenheim.(Beim Rodeln tödlich ver⸗ unglückt.) In Vendersheim benutzten mehrere Jun⸗ gen einen Faßſchlitten, dem ſie als Steuer einen gewöhn⸗ lichen Rodler voranſtellten. Bei dem ſteilen Feldweg von Wolfsheim verlor der 14jährige Philipp Lutz die Ge⸗ walt über das Fahrzeug, ſtürzte und geriet unter die Kufen des Faßſchlittens, ſo daß ihm der Schädel einge⸗ drückt wurde. Der ſofort herbeigeholte Arzt traf den Verletzten in hoffnungsloſem Zuſtand an. Der Tod trat nach kurzer it in. Heidesheim.(Vom Zug u verfahren und ge⸗ tötet.) In der Nähe der Station Heidesheim Wurde ein Rottenarbeiter überfahren und getötet. Der Arbeiter war an einem Packwagen beſchäftigt, als ein vor i⸗ fahrender Triebwagen ihn von hinten erfaßte und zu Boden ſchmiß. Ginsh im.(Eingemeindungsver andlun gen.) Eine eerſte Fühlungnahme der Eingenteindungs kommiſſionen der Mainſpitze, der Orte Biſchofsheim, Gu ſtavsburg und Ginsheim mit der Eingemeindungskom⸗ miſſion der Stadt Mainz iſt für nächſte Woche auſeſetzt. Man hofft in baldigen Anſchluß hieran mit den offi⸗ ziellen Verhandlungen beginnen zu können. — Reue Kälte in Sicht? Allmorgendlich lagern über dem Rhein und ſeinen Tälern dicke Nebel. Hierdurch wird die, Schiffahrt ſtark behindert. Allgemein wird der Nebel als Vorbote neuer Kälte betrachtet. auch mal meiner wenn ich je heirate, was ich bezweifle—, wenig⸗ ſtens vorläufig denke ich gar nicht daran... Aber das ſteht feſt, wer ſeiner Frau eine Freude verbietet, iſt ein Eſel. Wenn ſie gehorcht oder gehorchen muß, ſo kann man unter hundert Fällen bet neunzig ſicher ſein, daß ſie ſich Erſatz dafür ſchafft ſo oder ſo.— Ich meine heimlich. Ein Tyrann iſt ein unreifes Kamel in meinen Augen, und wer erſt ſo weit kommt, daß er Überhaupt etwas verbieten muß, hat von vornherein verſptelt.“ „Ja,“ ſagte ſie plötzlich und hob den brennenden Blick. Er lächelte ſie an. Er lag noch immer in derſelben Den ſchönen Kopf hatte er auf die eine Hand und ſeine Blicke glitten über ihre volle, weiche „Ich werde es geſtützt, Geſtalt. Seine Nähe hatte noch nie ſo erregend auf ſie gewirkt! War es die Art, wie er ſie anſah, oder war es der in ihr entfachte Durſt nach Leben— ſie empfand nur un⸗ klar, daß ſie ein Zauber umgab, den ſie gierig trank und ihn erſchauernd fühlte. N a „Ich ſinge Ihnen heute abend was“, ſagte er wieder, „es iſt ſchon lange her, daß Sie mich zu neuen Liedern begeiſterten... War das ein Unrecht?“ fragte er plötz⸗ lich und legte die freie Hand auf ihre ente. f „Nein, nein,“ war ihre ſchnelle Antwort,„ich ſehne mich nach Muſik— nach frohen Menſchen— 00 5 „Nun werden Sie ſchon wieder ernſthaft“, jagte er halb e 75 ll 11 5 ganze Leichtſinn iſt fort.“ „Ich will aber nicht le innig ſein“, es ihr leidenſchaftlich. e „Doch— wenn ich Sie darum bitte— liebe, liebe Frau Anthe, ja?“ „Nein, nein“, ſtöhnte ſie und prang Auch er ſtand ſchon auf den Füßen. Tieſes Dämmerlicht lag über den Bergen und hüllte alles in einen blauen Schleier. Die Sicherheit, hier nicht mehr geſehen zu werden, machte ihn kühn und trieb ihm das Blut zu Kopfe. Er war verliebt in die ſchöne Frau und fühlte zu deutlich, wie groß die Macht war, die er über ſie hätte, wenn er wollte„ Ghortſebung tolat) vom Boden auf. Fonders dankbar ſind. 0 f icht alle arten Futter, dazu geriebenes Brot, kleine Frau darin bequem bees und Allgemeines. ,. 0 15 Vogelſütterung im Winter. Wer einen Garten hat, freut ſich gewiß auch, wenn t viele unſerer nützlichen gefiederten Sänger bei ihm ohnung zu nehmen oder recht oft zu Gaſte kommen. ſut dann ſein Möglichſtes, um die Vögel an ſeinen urten zu feſſeln, Dazu gehört aber nicht nur die Schaf⸗ g von Niſtgelegenheit und die Vernichtung der ver⸗ ledenen Feinde der Vögel, ſondern auch eine verſtänd⸗ volle Winterfütterung. Hierzu iſt zunächſt ein Futter⸗ schen nötig, das man am beſten mit Reiſig über⸗ at, auf einen ein bis eineinhalb Meter hohen Pfahl be⸗ igt, welchen man freiſtehend in einem Grasplatz ein⸗ int. Wer es ermöglichen kann, errichtet zweckmäßig chrere ſolcher Futterhäuschen. Sie bereiten dem Vogel⸗ unde viel Freude, denn immerfort ſind die Häuschen n hungrigen Gäſten umlagert, von Meiſen, Amſeln, koſſeln, überwinternden Finken und ſelbſt von Meiſtet hatz, welcher als echter Vagabund gar zu gerne einmal en Krawall anfängt. Als Futter benutzt man zer⸗ ate Tiſchabfälle, ferner Hanf, Hirſe, Mohn, Leinſamen, bſamen uſw. Jeder Gaſt ſucht ſich dann ſchon aus, s ihm am beſten zuſagt. Für Meiſen legt man Rin⸗ oder Hammeltalg dazu, für welchen dieſe Tiere Wer ein übriges tun will, eiſchabfälle uſw. zuſammen, ſchüttet ſie im Verhält⸗ 10 zu 15 in heißem Hammeltalg und gießt dann ganze über die Tannenzweige. Hier erſtarrt das tter, bleibt alſo haften und bereitet den Vögeln un⸗ dige Freude. Fällt einmal Schnee auf die Zweige, ſchadet das nichts, die Vögel wiſſen Beſcheid und arren den Schnee ſchon ſelbſt hinweg — Poſtwurfſendungen. Vom 1. Kärk an ſoll— nächſt verſuchsweiſe— das jetzige Verfahren, wonach Verſender von Poſtwurfſendungen zur Feſtſtellung Zahl der erforderlichen Stücke bei allen Zuſtell-Poſt⸗ ſtalten anfragen müſſen, in deren Geſchäftsbereich die 'oſtwurfſendungen verteilt werden Nabe in folgenden zeiſe umgeſtaltet werden. Die Anfragen ſind von den rſendern nur noch an eine Dienſtſtelle(Auskunftsſtelle r Poſtwurfſendungen) zu richten. Die Ausfkunftsſtellen nen an den Poſtſchaltern, bei großen Verkehrsämtern den Auskunftsſchaltern erfrogt werden. Für jede Ant⸗ rt wird von den Auskunftsſtellen eine Gebühr von Pfennig erhoben. Dieſe Gebühr wird auf dem Ant⸗ rtſchreiben als Nachgebühr ausgeworfen, in ihr iſt Beförderungsgebühr für das Antwortſchreiben mit⸗ halten. Die Gebühr wird auch dann nur einmal er⸗ ben, wenn ſich die Antwort auf mehrere Poſtämter sſelben Obervoſtdirektionsbezirkes erſtreckt. — Kauft Markenheftchen! Durch eine ſehr praktiſche, lſcheinend aber nicht genügend bekannte Einrichtung der ülſchen Reichsvoſt, die Freimarkenheftchen mit Freimar⸗ zu 8 und 15 Pfennig, iſt dem Publikum die Mög⸗ heit gegeben, zu jeder Zeit einen kleinen Vorrat der bräuchlichſten Briefmarken bequem bei ſich zu kragen. ie Heftchen haben in jeder Brieftaſche Platz, helfen ſtets, s der Verlegenheit, erſpacen den Gang zur Poſt und s Anſtellen am Schalter. Preis des Heftchens, die an i Poſtſchaltern zu haben ſind, iſt 2 Mark das Stück. — Schonende Behanblung der Pakete. Klagen über cht genügende ſorgfältige Behandlung von Paketen ben der Reichspoft Veranlaſſung gegeben, erneut auf Beſtimmungen hinzuweiſen, wonach Pakete, nament- h auch ſolche, die äußerlich als mit heſonderer Vorſicht behandelnde gekennzeichnet ſind, z. B. Sendungen mit ern, lebenden Tieren, Obſt. Glaswaren, Zigaretten d ähnlichem leicht zerbrechlichem Inhalt, beim Ein— d Ausladen, Lagern und Stapeln in den Packkam⸗ kn, Beförderungsmitteln uſw. vor Beſchädigungen zu ſützen ſind. Par Eine neue Panſtmarke. Zum Zwecke der Unter⸗ ————— N 0 58 N42 Kampf den Giften und Bazilten. itteilungen aus einem neuen, wichtigen Induſtelezcheig. JGrauenhafteſte Waffe im Kampfe der Geſcho ſtereinander ſind die Gifte, und uralt iſt das Stteben E Menſchen, ſich gegen ihre Wirkung zu ſchützen. Be⸗ ut iſt aus dem früheſten Altertum die Geſchichte des puigs Mithridates, der in langſamer Steigerung ſeinen brper an die Aufnahme von Giftmengen gewöhnte, ſche die tödliche Doſis weitaus überſtiegen. Er ſoll guch ken mit Giftſtoffen gefüttert und das Blut dieſer Tiere Schutzmittel verwandt haben. Indiſche Schlangenbeſchwörer laſſen ſich Schlangen ſteigender Giftigkeit beißen d ſind deshalb gegen die Biſſe ihrer Tiere gefeit. tmögen ſogar mit Hilfe ihres Speichels von einer ftſchlange gebiſſene Menſchen zu retten. Auf dieſe Er⸗ einungen gründet ſich eine der intereſſanteſten Induſtrien erer Zeit, die Induſtrie der Heilſera. Sie geht von der Erkenntnis aus, daß der„Mithri⸗ tismus“, die abſichtliche Gewöhnung des Menſchen an Aufnahme immer größerer Giftmengen, auf der Er⸗ gung gewiſſer Gegengifte, der ſog. Antitoxine, durch Organismus beruht, und führt die Bildung dieſer loffe im Körper größerer Säugetiere, vor allem bei ö erden durch Impfung künſtlich herbei. I jedem Gift gehört ein beſtimmtes Antitorin, des allein die Wirkung dieſes einen Giftes auf⸗ 1 zuheben vermag. t und Antitorine paſſen lach dem klaſſiſchen Aus⸗ uch eines der bedeutendſten Wiſſenſchaftſer— zueinan⸗ 0 wie Schlüſſel und Schloß. Die Herſtellung von Sera 5 Schlangenbiſſe wird vor allem in Südamerika und dien, aber auch in Deutſchland ſchon in großem Um⸗ 1 betrieben. Die zur Herſtellung bon Schlangengift⸗ itoxinen gebrauchten Schlangen werden in Käfigen von (ia — 1 er Baſſins gehalten und in etwa zweiwöchentlichen Ab⸗ den mit großen Fleiſchſtucken gefüttert. Die Ent⸗ hung des Giftes erfolgt ebenfalls vierzehntägig. im schſtfalle einmal wöchentlich. Sie darf keinesfalls mit Fütterung zuſammenfallen, da das Gift gleichzeitig die Verdauung der Tiere unentbehrlich iſt. Mit einer gen Zange wird die Schlange hinter dem Kopfe ge⸗ 0 und aus ihrem Käfig herausgezogen. Dann wird b fer Einführung einer flachen Glasſchale zwiſchen die ter zum Beißen gereizt, wobei eine gewiſſe Giftmenge tomatiſch in die Schale ſpritzt. um das Abbrechen der gahne zu vermeiden, iſt die Schale mit einem Kau⸗ 10 zukhäutchen überzogen. 4 ützung des römiſchen Komitees für die Forſchungen in en Katakomben von St. Thomas hat der Papſt aus⸗ nahmsweiſe genehmigt, daß ſein Bildnis im Pontifi⸗ kal⸗Ornat mit Tiara auf einer Serie von Marken abge⸗ bildet werbe, die in Spanien und zwar in Toledo und Santiago Tompoſtella zum Verkauf gelangen ſollen. — Totaliſator bei Luſtpoſtveranſtaltungen? Schon lange beſteht angeſichts des ſtarken Intereſſes, das Luft⸗ ſportveranſtaltungen in der Oeffentlichkeit gefunden ha⸗ ben, in den beteiligten Kreiſen der Wunſch, ähnlich wie bei anderen Sportwettkämpfen, insbeſondere den Pferde⸗ rennen, auch bei Luftſportvecogſtaltungen einen Totali⸗ ſatorbetrieb einzurichten. Der Deutſche Luftfahrtverband in Berlin hat ſich mit einer Eingabe in dieſer Frage an den zeichstag gewandt. Dieſe Eingabe iſt nunmehr der, aiaßsrzojerung zur Erwägung überwieſen worden. Hintergrund: Die ſtark beſchädigte engliſche Geſandtſchaft. Vorn: Gefangene Amanullahs, die mit erhobenen Armen fortgeführt werden. * Vom Sonntag. Der letzte Sonntag im Januar zeigte ein recht grimmiges Geſicht. Sonntag im Schnee kann man ihn heißen. Es wäre doch nun genug mit der Kälte, über— haupt für uns verwöhnte Süddeutſche, wo wir doch in der wärmſten Zone Deutſchlands wohnen. Doch:„Und dräut der Winter noch ſo ſehr f es muß doch Frühling werden“ Und dieſer Frühling, möge er bald kommen. Bringt er doch nicht nur angenehme Temperatur, ſondern auch für viele Brot und Arbeit mit. Können doch dann wieder die Bauar— beiter und viele andere Berufe die Arbeit aufnehmen und ſich ſo wieder ein beſſeres Los ſchaffen. Unter der Ungunſt der jetzigen Verhältniſſe leiden naturgemäß alles Die diesjährigen Maskenbälle haben alle nicht den Beſuch und auch nicht die Stimmung wie im vorigen und früheren Jahren. Selbſt Prinz Karueval kann die Menſchen ihre Sorgen nicht vergeſſen machen. Am Samstag Abend waren zwei Maskenbälle und zwar im „Karpfen“ u. im„Fürſten Alexander“. Der Verlauf war recht ſchön.— Der Sonntag war mehr ruhig. Größere Saalver— anſtaltung war keine.— Der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916 hielt im Kaiſerhof eine Kaninchen- und Geflügelſchau ab, die ſich eines recht guten Beſuches erfreute. Die Pelzſchau er— regte beſonderes Intereſſe.— Im„Tannhäuſer“ bei Jean Haas fand ein gutbeſetzter Kappenabend ſtatt. Bei munterem Konzert und einigen luſtigen humoriſtiſchen Vorträgen, ſowie fröhlichem Pokulieren wurden ſchöne gemütliche Stunden ange⸗ nehmer Erholung verlebt.— Das Central Theater brachte wie— der ein Prachtprogramm zur Vorführung und hatte hiermit einen guten Erfolg.— In den übrigen Gaſtſtätten herrſchte der übliche Sonntagsbetrieb. N Polizeibericht. In der letzten Woche wurden beim hieſigen Polizeiamt wieder eine Reihe von Anzeige eingebracht und zwar: 1 wegen Körperverletzung; 1 wegen Widerſtand gegen die Staatsgewalt; 1 wegen Pfandunterſchlagung; 2 wegen Vergehen gegen das Urkundenſtempelgeſetz; 2 wegen Ueber⸗ tretung der Wandergewerbeordnung; 2 wegen Nichtſtreuung der Straße bei Glatteis; 1 wegen nicht rechtzeitigen Ladenſchluß und 1 wegen Ausfuhr von Freiſch bezw. Vergehen gegen die Fleiſchbeſchauverordnung. * Verſchlimmerung. Wie uns mitgeteilt wird, ſoll bei Herrn Winkler, der in der Sylveſternacht durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt wurde, eiue Verſchlimmerung eingetreten ſein, ſodaß man das Schlimmſte befürchtet. Der Täter iſt noch in Haft und dürfte für denſelben, wenn Winkler an den erlittenen Verletzungen ſterben ſollte, eine ganz empfindliche Freiheitsſtrafe nach ſich ziehen. Carnevals-Zug! Der Carnevals⸗Zug der hieſigen Carnevals Geſellſchaft zieht am 10. 2. um, durch viele Mühen iſt dem Elferrat gelungen, einigermaßen die Sache zu finanzieren; Die hieſige Narren Zeitung kommt am Samstag den 2. 2 zur Ausgabe, witziger Ulk und Utz ſteht wiederum auf der Tages⸗ ordnung. Die Katholiken verfolgung in Mello. Vortrag von Walter Mariaux S. J. Dem am geſtrigen Abend abgehaltenen Vortrag von Pater Mariaux war wohl ſchon hinſichtlich des Themas ein großes Intereſſe entgegengebracht worden. Wir erinnern uns, daß bei der Vehandlung eines anderen Themas nämlich Konnersreuth ein gleich großer Beſuch aufzuweiſen war. Auch dieſer Vor⸗ trag enttäuſchte nicht. Erſchütternd war das Tatſachenmaterial, das Pater Mariaux darbieten konnte. Wir müſſen uns vorbe⸗ halten in der morgigen Nummer ausführlicher darauf zurückzu⸗ kommen, da gerade dieſer Vortrag in ſeinen hauptſächlichſten Punkten feſtgehalten zu werden verdient. Sport und Spiel. Rreis Uuterbaden Tabellenſtand der Auter badener Kreisliga: „Bereine Sp. gew. un. verl. Tore. Phönix Mannheim 16 13 47:13 27 Germ. Friedrichsfeld 16 12 61:28 25 Amteitia Viernheim 14 42:12 19 Sp. Club Käfertal 15 37.29 19 F. v 09 Weinheim 15 43.38 13 Bf TuR. Feudenheim 16 21:42 18 Alemania Rheinau 16 10 24.54 9 FG 13 Mannheim 16 10 24:63 8 1907 Mannheim 16 11 28:50 7 Die wegen Witterungsverhältntſſen abgebrochenen Spiele Käfertal— Viernheim(4:0) und Weinheim— Viern⸗ heim(3:1) ſind in oblger Tabelle nicht gewertet. Viernheim— 07 Mannheim 624 Weinheim— Käfertal 121 DI K.⸗Sport Lorſch 1.— Viernheim 1. 0:1 Hiermit hat Viernheim die Meiſterſchaft im Kreiſe Südheſſen Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 217 Stück Nerkauft: 164 Stück Milchſchweine wurden verkauft das Stuck von 18-26 Läufer das Stück von 25— 40 Mark. Einle er das Stück von 33—45 Mk. Sekret, d. h. das Sahlangengift, eine zähe, gelbliche bis grünliche Maſſe, läßt man an ſtaubfreiem Ort in der Sonne oder im Luft— zuge ſchnell eintrocknen und reinigt das entſtehende Pul— ver von beigemengten Eiweißſtoffen nach verſchiedenen Methoden. In manche Fällen wird auch die Schlange zetötet und aus den herauspräparlerten Drüſen dus Sekret gepreßt. Das gereinigte Gift kommt in ſorgfältig ſteriliſierter wäſſrigen Löſung zur Anwendung. Zur Er— zeugung des Antitozin werden allgemein Pferde ver— wandt EC.“„or me! öchiger Quarantäne beginnt die Behandlung der Tiere, unter dauernder tierärztlicher Kon— trolle. In Abſtänden von mehreren Tagen erfolgen die Injektionen des in Waſſer gelöſten Giftes, das unter die Haut der Pferde geſpritzt wird. Mit kleinſten Doſen, die zudem durch Zufätze in ihrer Wirkung abgeſchwächt beginnt man, geht allmählich zur reinen Giftlöſung über und ſteigert dann langſam die Giftmengen. Die Tiere werden ſehr ſorgſam behandelt, in peinlich ſauberen Ställen gehalten und gut gefüttert. Sobald ſie Gewichtsabnahme zeigen, wird die Behandlung unterbrochen, bis das urſprüngliche Gewicht wieder erreicht iſt. Nach 1—2 Jahren iſt eine genügend große Antitorinmenge in ihrem Blut entſtanden. Sie haben dann ungefähr das 200 fache der unter nor— malen Verhältniſſen tödlich wirkenden Doſis in ſich auf— genommen. Zwölf Tage ſpäter erfolgt der erſte Aderlaß, bei dem man ihnen acht Liter Blut entzieht. Fünf Tage darauf werden ihnen ſechs Liter und nach der gleichen Zeit noch einmal ſechs Liter entzogen. 4 Im Laufe von zehn Tagen verliert das Pferd alſo 20 Liter Blut. Nach einer Ruhezeit von 4 Wochen, in der es beſonders gut gefüttert wird, beginnt die Behandlung mit der Giſtlöſung von neuem, wobei ſofort in einer einzigen In⸗ jektion die bisher insgeſamt gegebene Giftmenge verab⸗ reicht werden kann. Die Gewinnung des Serums aus dem Blut erfolgt meiſt ſo, daß das Blut in gläſernen Röhren bei einer Temperatur von 10—25 Grad Celſius einige Tage ſtehen bleiht. Dann hat ſich„der Blut⸗ kuchen“ abgeſetzt, und darüber ſteht das böllig klare, bernſteingelbe Serum. Die Ausbeute an Serum bekrägt im günſtigſten Falle 50 Prozent des Blutgewichtes. Es wird entweder in Glasgefäße abgehebert und im Eis⸗ ſchrank unter Luft⸗ und Lichtabſchluß aufbewahrt, oder aber unter beſonderen Vorſichtsmaßregeln im luftleeren Naum bei gewöhnlicher Temperatur 0 In Am⸗ pullen gelangt es zum Verſand. Sorgfältigſte Sterili⸗ gation iſt in ſedem Abſchnitte der Fabrikation unerläßzliche Das chemiſche 18 Wer 711, Bedingung. Die Haltvartent des Schlangengiftſetums it recht gut. Noch nach 2 Jahren hat es unveränderten Anti— toxingehalt. Die Induſtrie der Antitorine erſtreckt ſich auf die Herſtellung der verſchiedenſten Sera, unter welchen das Cholera-, Ruhr-, Typhus⸗, Diyhtherie— und Tetanusſerum an Bedeutung hervorragen. Zur Ge— winnung der letzteren geht man von den entſurechenden Bazillen aus, die das Gift in ihrem Zellenſofbe vrodu— zieren. Man züchtet ſie in Maſſenkulturen cuf ſogenannte „Nährböden“ aus Gelatine oder Bouillon. Den diezen Nährböden nach Bedarf entnommenen Bazillen entzieht man nach wechſelnden chemiſchen Methoden das Gift, das gereinigt, in gelöſter Form, Pferden, Kühen, Ziegen oder anderen großen Warmblütlern injiziert wird. Das Blut- ſerum dieſer Tiere enthält alſo die Antitorine. Eine kleine Menge davon ins Blut geſpritzt, vermag den von einer giftigen Schlange gebiſſenen oder von ſchwerſter infektiöſer Erkrankung befallenen Menſchen mit Sicherheit zu retten. Ueber die Art, wie das Gift mit dem im Ser un: enthaltenen Antitoxin reagiert, ift viel geſtritten worden. Sicher iſt, daß das Gift zwei verſchiedene Eigenſchaften hat, die toxiſche, der es ſeinen Namen verdankt, und die, das„ſpezifiſche“ Antitoxin unter Bildung eines Stoffes zu binden, der für den Organismus unſchädlich iſt. Einer beſtimmten Menge Gift entſpricht überdies immer eine unveränderte Menge Antitoxin. Die eminente Bedeu— tung der Antitoxine kann nicht geleugnet werden. Seit ihrer Entdeckung gehören jene fürchterlichen Epidemien, die vor nicht allzu langer Zeit Geißeln der wehrloſen Menſchheit waren, endgültig der Vergangenheit an. Für die Hausfrau. * RNuſſiſcher Faſtenſalat. Reis wird in Waſſer ſchön körnig ausgequollen und mit kleinwürflig geſchnittenen Tomaten oder Tomatenmus ſowie Oel, Eſſig, Pfeffer, Salz und ein wenig Zucker vermiſcht. Eine ſchöne, weiß⸗ fleiſchige Sellerieknolle wird geſchält und in feine Scheiben geſchnitten, mit ganz wenig Waſſer ſechs Minuten ge⸗ kocht. Dann läßt man die Sellerieſcheiben abtropfen, be⸗ ſtreicht ſie mit Salz und beträufelt ſie mit Eſſig. Nun gibt man in eine Salatſchüſſel den Tomatenreis, darauf. ohne zu vermengen, die erkalteten Sellerjeſcheiben, be⸗ deckt das Hanne mit einer dicken Mayonaiſe, ſtreicht en übſch rund, nach der Mitte zu etwas höher, und um⸗ änzt den Salat mit Rapünzchen, Brunnenkreſſe oder hübſch ausgeſtochenen rote Rüben.