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Februar 1929 unter Benutzung der vorge— ſchriebenen Vordrucke abzugeben. vom Finanzamt einen Vordruck zugeſandt. Die durch das Einkommenſteuergeſetz, Körperſchaftsſteuergeſetz und Umſatzſteuergeſetz begründete Verpflichtung, eine Steuer— erklärung abzugeben, auch wenn ein Dordruck nicht überſandt iſt, bleibt unberührt; erforderlichenfalls haben die Pflichtigen Vordrucke vom Finanzamt anzufordern. Heppenheim, den 1. Februar 1929. Das Finanzamt Reimherr S De e D N Manner- desang- Verein Ulernheim Gegründet 1846 i Motto: Un wann se All stempeln mär lasses doch net bembeln i a Um 9. februar findet in dem festl. geschmückt. Engel- saale unser diesjähr. großer Masken Ball Statt. Hierzu laden wir unsere vt. Steuerpflichtige, die K zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet ſind, erhalten 5 gegen guter Bezahlung 2 Zenner und Küche mit Keller bis 1. April eventuell auch früher. Zu erfragen in der Expedition dieſes Blattes. VDDienstag, den 5. 2 Februar findet im Gaſt⸗ baus zum goldenen Stern unſere Monats- E verſammlung ſtatt da — 97— unſere Brutmaſchine 5 a 2— in nächſter Zeit in Tä⸗ tigkeit geſetzt wird, iſt es Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Der Vorſtand. f Der Rest meiner Fefleudergreisen abgeselzt Mitglieder und deren Ange- hörigen herzl. ein Das Marrenkomitee. Maskenkartenverkauf nur an Mitglieder u. deren Angehörigen bei Franz Hofmann, Drehscheibe. S De eee be De eee rum pre bur dn duft nde uo mam de beste atrauus nde! Fand Urechlel Polstergeschäft Fleißige, ordentlich ſtrebſame böher“ Han dels ⸗ Schülerin mit luten Zeugniſſen(nich mehr ſchllpflichtin) ſuchi auf Ouern 1929 eine atangerin⸗- Fdolle eventuell auch eine Lehr⸗ lings Stelle mit ver- kürtter Lehrzeit. Angebote ſin) zu r ch. ten unter Sch. 100 an 10 Proz. Rabatt 1 Dis 5. februar verlängert!! 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Auch in dieſem Jahre werden wieder Wohlfahrtsbriefmarken der Deutſchen Nothilfe ausgegeben. In unſerer Gemeinde kommen nur 8 Pfg.⸗Briefmarken und Glückspoſtkarten mit eingedruckten 8 Pfennigmarken zum Verkaufs- preis von 15 Pfg. zur Ausgabe. Die Marken ſind ohne ohne Einſchrän⸗ 1 kung im In- und Auslandsverkehr anſtelle ge wöhnlicher Briefmarken verwendbar und haben 5 bis 30. April 1929 Gültigkeit. Die Erträge dienen zur Linderung mate“ rieller Mißſtände im ganzen Reichsgebiet, ins- beſondere zur ergänzenden Fürſorge für Kinder. Der Vertrieb der Karten und Marken erfolgt durch ältere Schulkinder. Unſere Ortseinwohner werden auf dieſet Liebeswerk aufmerkſam gemacht, und herzlich gebeten, nach ihren Kräften durch den Kauf der Wohlfahrtsmarken und Karten an der Unter- ſtützung unſerer Notleidenden mitzuhelfen. Viernheim, den 30. Januar 1929. Heſfiſche gürgermeiſterei Viernheim Lamberth. i 6 1 f (Viernhetmer Zeuung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blum en“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Eiſtes, älleſes u. erfolgreichstes Lolal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Am: anlfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäfts ſtelle Rathausſtr. eee 8 5— Nr. 30 Viernheimer Tageblatt —————ç—ç—U iernheimerFinzeiger (Viernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreife: Ole einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung algeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Geſchäftsſtelle und von fämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedock eine Gewähr nicht übernommen werden. Annahme von Anzeigen in unſerer Dienstag, den 5. gebrnar 120 — 46. Jahrgang „ Die Handwerkernovelle angenommen Neues in Kürze. : Die Reichsbank beſchloß in ihrer Generalverſamm⸗ zung auch für 1928 eine Dividende von 12 v. 5. zu ver⸗ teilen. ꝛ6: Die baheriſche Staatsregierung hat in einer län⸗ teren Erklärung zu den Aeußerungen des preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten vom 2. Februar Stellung genommen. 22: Der Antrag der deutſchen Regierung, die Minder⸗ heiteufrage auf die Tagung des Völkerbundsrates zu ſetzen, hat in Pariſer politiſchen Kreiſen große Erregung verurſacht. z: In Moabit begann der Prozeß gegen die Mitglieder 0 Vereins„Immer treu“, die natürlich alle ihre Unſchuld onen. a Rechtsbeugungsverſuch Poincares. Eine phantaſtiſche Aufzählung. O Paris, 4. Februar. Die Kanzlei des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ver⸗ öffentlicht eine Note, in der die angeblich von deutſcher Seite falſch verſtandenen Stellen der Rede Poincares noch einmal wiedergegeben werden. Die ungeheuerliche Ziffer von 94 Millionen Goldmark, die von deutſcher Seite für Propagandazwecke im Jahre 1927 ausgegeben ſein ſoll, ſucht Poincare aus einer wahllos zuſammenge⸗ ſtellten und teilweiſe unverſtändlichen Aufzählung der ver⸗ ö ten Budgetpoſten des Jahres 1927 zuſammenzu⸗ rechnen. Es erſcheinen u. a.: Heimatdienſt, Informationsdienſt in Deutſch and, Sachverſtändigenreiſen im Auslande, Preſſedienſt, Deutſcher Informationsdienſt im Auslande, wirtſchaftlicher Informationsdienſt im Auslande, deutſche Werke im Auslande, Hilfe für Auslandsdeutſche, ferner das Hilfskomitee für die deutſche Wiſſenſchaft allein mit 28 Millionen Mark, Arbeit im Intereſſe des Deutſchtums Ennenminiſterium), Hilfe für die in wirtſchaftlichen Schwierigkeiten geweſenen innerdeutſchen Gebiete mit 37.5 Millionen. Ausgaben zur Verteidigung der Kultur der beſetzten Gebiete, vorübergehende Hilfe für Grenzbewoh⸗ ner. Zum Schluß muß auch noch die Techniſche Nothilfe herhalten, um die phantaſtiſchen Errechnungen des Herrn Poincare als berechtigt erſcheinen zu laſſen. Dieſe Note Poincares iſt nicht im geringſten geeignet, die Ausführungen Dr. Streſemanns in Beantwortung der Ausfälle des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten in der Kam⸗ mer am vergangenen Freitag abzuſchwächen. Im deutſchen Reichshaushalt iſt genau umſchrieben, für welche Zwecke die für Propaganda angeführten Poſten verwendet wer⸗ den. In keinem einzigen Falle kann von Auslandspropa⸗ ganda im Sinne der Ausführungen Poincares geſprochen werden. Der Hinweis auf den Poſten zur Verwendung im innerdeutſchen Gebiet muß geradezu lächerlich wirken. Paris regt ſich auf. Der deutſche Minderheitenantrag. Paris, 4. Februar. Die Fe Abendpreſſe kommentiert teilweiſe ſehr erregt das Verlangen Streſemanns, die Minderheitenfrage vor den Völkerbundsrat zu 4 0 und behauptet ſogar, daß die Initiative des deutſchen Außenminiſters eine direkte und drohende Antwort auf die Elſaß⸗Debakte in der fran⸗ zöſiſchen Kammer darſtelle. f Der„JIntranſigeant“ iſt der Anſicht, daß Streſemann die Minderheitenfrage zu Pidnelb neter eit aufrolle. Streſemann aber habe ſeine PI ne. Die Verhandlungen der dane ee würden ſchwierig ſein, Deutſchland beginnt damit eine drohende Hal⸗ tung einzunehmen, da ſeiner Meinung nach die Alliierten nur veranlaſſen könnten, ſeine deutſchen Schuldner zu ſchonen. Das Ziel ſei zu erkennen. i 5 Der„Temps“ iſt mit der Vertrauenskundgebung Streſemanns zum Kel⸗ loggpakt im Reichstage, die er als lobenswert bezeichnet, 19 teden, bedauert aber, daß der Reichsaußenminiſter die ede a beet in einem Augenblick anſchneide, in dem dieſe zu heftigen Streitigkeiten führen werde. Kleine politiſche Meldungen. Moskau. Die Meldungen, wonach Trotzki auf der f vom Kaukaſus nach Konſtantinopel mit dem Transportſchiff untergegangen ſei, werden als ſalſch bezeichnet. * Madrid. In Valencia iſt die Lage geſpannt. Die zum 5 25 verurteilten drei Offiziere ſollen Selbſtmord verübt Kairo. König Fuad von Aegypten 110 vom deutſchen ſolchzvräfidenten eingeladen worden, Deutſchland im näch⸗ leiten mer zu beſuchen und wird dieſer Einladung Jolge Hand werkernovelle angenommen. Rechte der unehelichen Kinder. Berlin, 4. Februar. Der Präſident eröffnete die Sitzung um 3 Uhr. Der Geſchäftsordnungsausſchuß beantragt, in 18 Fällen die Genehmigung zur Strafverfolgung von Abgeordneten zu erteilen, ſerner wegen zwei Vergehen gegen das Repu⸗ blikſchutzgeſez die Immunität des Abgeordneten Strei⸗ cher(N.⸗S.) aufzuheben. Vor der Abſtimmung bezweifelt Abg. Frick die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Der Prä⸗ ſident mußte ſich dieſem Zweifel anſchließen. Die Sitzung wurde aafgehoben, da das Haus beſchlußunfähig war. Die nächſte Sitzung fand drei Minuten ſpäter ſtatt. Bei der Fortſetzung der zweiten Beratung der Handwerker- novelle beſtritt Abg. Findeiſen(D. Pp.) entſchieden, daß das Handwerk dem Untergang geweiht ſei. Hoffent⸗ lich werde die Vorlage zum Aufſtieg des Handwerks bei⸗ tragen. Abg. Dr. Hummel(D.) ſtellte feſt, daß die Organiſation des Handwerkes gut funktioniert habe. Die Handwerksnovelle werde einen großen Fortſchritt bedeu⸗ ten. Abg. Drewitz(W.⸗P.) begrüßte gleichfalls die Vorlage, jedoch ohne den roſigen Ueberſchwang ein⸗ zelner Vorredner, da von den vielen Ver⸗ ſprechungen nur ſehr wenig übrig geblieben ſei. Abg. Loib!(B. By.) betrachtete die Novelle trotz mancher Enttäuſchung immerhin als einen Fortſchritt. Die bayeriſchen Handwerkskammern hätten auf manche Wünſche verzichtet, um die Novelle zuſtande kommen zu laſſen. Abg. Geſchke(Komm.) bekämpfte die Innungs⸗ krankenkaſſen. Es würden vielfach Innungen nicht von den Handwerkern, ſondern von den Induſtrien gegründet, um Innungskrankenkaſſen errichten zu können. Abg. Das Geſetz wurde in zweiter und dritter Leſung gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Die vom Geſchäftsordnungsausſchuß beantragte Ge— nehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Straſſer(Nat. Soz.) wurde gegen die Stimmen der Kommuniſten und der Nationalſozialiſten erteilt. Es folgte die erſte Beratung eines Geſetzes über die unehelichen Kinder und die Annahme an Kindesſtatt. Abg Frau Juchacz(S.) ſtellte feſt, daß hiec zum erſten Male ein größerer Ein⸗ griff in das Familienrecht erfolge. Befremdlich ſei, daß die Jugendämter ſo wenig herangezogen werden. Zu begrüßen ſei der ſichtbare Wille, jedem unehelich gebore⸗ nen Kinde die nötigen Unterhaltsmittel zu verſchaffen. Abg. Frau Neuhaus(3.) ſieht in dem Entwurf einen Fortſchritt gegenüber dem bisherigen Zuſtande. Niemals würde das Zentrum mit der Uebertragung der elterlichen Gewalt an den Vater einverſtanden ſein. Reichs juſtizminiſter Koch⸗Weſer gab in ſeiner Rede zu, daß der Entwurf eine Halbheit ſei. Der Entwurf ermögliche die elterliche Gewalt der Mutter und erleichtere die Annahme an Kindesſtatt. In, der Anterhaltspflicht werde das uneheliche Kind durch den Entwurf dem ehelichen völlig gleichgeſtellt. Der Entwurf ging an den Rechtsausſchuß. Angenommen wurde eine vom Ausſchuß für die be— ſetzten Gebiete vorgelegte Entſchließzung über Steuerſtun⸗ dung, Steuernachlaß, Vermeidung von Pfändung uſw. im notleidenden beſetzten Gebiet. Das Haus vertagte ſich auf Dienstag 3 Uhr. Er⸗ werbsloſenfürſorge und Schutz der älteren Angeſtellten. Profeſſor Junkers 20 Jahre alt. Deſſau ehrt ſeinen Ehrenbürger. D Deſſau, 4. Februar. Anläßlich des 70. Geburtstages des Prof. Junkers veranſtaltete die Stadt für ihren Ehrenbürger am Sonn⸗ tag mittag im Städt. Muſeum eine eindrucksvolle Feier. Bürger meiſter Heſſe übergab dabei die von der Stadt zu Ehren des Jubilars im Muſeum eingerichtete Junkers⸗ Schau der Oeffentlichkeit. Anſchließend fand ein Frühſtück ſtatt, an dem etwa 200 Perſonen teilnahmen. Bereits am Vormittag waren dem Jubilar durch den Bürgermeiſter und Stadt erordnetenvorſteher die Glück⸗ wünſſche der Bürgerſchaft übermittelt, ſowie ſeine Ernen⸗ nung zum Ehrenmitglied der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe und zum Ehrenmitglied des V.⸗T.⸗Verbandes der farbentragenden Turnerſchaften bekanntgegeben wor⸗ den. Unter den aus aller Welt eingegangenen etwa 500 Telegrammen befanden ſich auch Glückwünſche des Reichs⸗ 4 ee des Reichskanzlers und mehrerer Reichsmi⸗ niſter. Der Gtreit der Länder. Bayerns Antwort an Braun. a München, 4. Februar. Die bayeriſche Staatsregierung nahm zu den Erklä— rungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Braun in einer längeren Erklärung Stellung, in der u. a. feſt⸗ geſtellt wird: Die vom Reichskanzler gewünſchte Vertraulichkeit der Verhandlungen vom 25. Januar ſchloß eine vertrau⸗ liche informatoriſche Beſprechung der ſchwebenden lebens⸗ wichtigen Fragen im Kreiſe der der Landesregierung nahe⸗ ſtehenden Preſſe nicht aus. Der bayeriſche Miniſterpräſidenr klärte den preußi⸗ ſchen Miniſterpräſident bei ſeinem Beſuche dahin auf, daß die bayeriſche Regierung die 3,5⸗Milliarden⸗Forderung Preußens nicht grundſätzlich ablehne, daß aber zur rechtlichen Be⸗ gründung dieſer Forderung ſie ebenſo wie die Reichs⸗ regierung gemäß Paragraph 36 des Kriegsleiſtungsge⸗ ſetzes vom 11. Juni 1873 ein ſpezielles Reichsgeſetz für notwendig erachte. Ein Schreiben der Reichsregierung vom 19. September 1919, worin die damalige Reichsregierung erklärte, das Reich werde für alle Schäden eintreten, die ſich aus dem Friedensvertrag für die einzelnen Län⸗ der ergäben, ſei nur ein Programm der damaligen Reſchs⸗ regierung geweſen. Unmittelbare Rechts anſprüche könnten aus dieſem Schreiben nicht abgeleitet werden, da für dieſe Entſchädigungsforderung Preußens ſomit ein Rechtstitel noch nicht vorliege, könnte diefe Forderung mit der bayeriſchen Forderung auf Poſt⸗ und Eiſenbahn⸗ entſchädigung nicht auf gleiche Stufe geſtellt werden. Es iſt unrichtig, daß in der Konferenz vom 25. Januar„die Verlreter Bayerns geltend zu machen verſuchten, daß ihre Anſprüche vor allen anderen rangierten.“ Der Miniſter⸗ präſident hat nicht nur den Vorſchlag gemacht, „die Regelung der Reſteentſchädigungen für den Uebergang der Eiſenbahnen auf das Reich bis zu dem Zeitpunkt hinauszuſchieben, wo die Reichsbahn wie⸗ der unter die freie Verfügungsgewalt der Reichsregierung kommt“, ſondern er hat dieſes Schicksal auch der bayeri⸗ ſchen und der württembergiſchen Poſtabfindung zugedacht. Insbeſondere hat dieſen Standpunkt mit großer Schärfe der preußiſche Finanzminiſter vertreten. Nichts liegt der bayeriſchen Regierung ferner, als in Bayern eine preußen⸗feindliche Stimmung zu nähren. Das Verhalten der verantwortlichen preußi— ſchen Staatsmänner und insbeſondere des preußiſchen Finanzminiſters liegt allerdings keine andere Auffaſſung zu, als daß Preußen in dieſen Fragen Bayerns Gegner iſt. Nicht das Vorgehen des bayeriſchen Miniſters hat die Löſung des ſo wichtigen Problems der Regelung der Entſchädigungsanſprüche gegen das Reich erſchwert, ſon⸗ dern die ſichere weitere Enttäuſchung, die Bayern bei ſeinen erſten Verſuchen, in dieſer wichtigen Frage zuſam⸗ menzukommen, bereitet wurde. Generalverſammlung der Reichsbank. Dr. Schacht über Kreditnot. Berlin, 4. Februar. In der Generalverſammlung der Reichsbank wurde beſchloſſen, für das Jahr 1928 eine unveränderte Divi⸗ dende von 12 Prozent zu verteilen. In der Aus⸗ ſprache erklärte Dr. Schacht zu der ſtarken Vermehrung der Gewinne der Reichsbank, daß ſich hierin nur die Not der deutſchen Wirtſchaft und deren ungeheuere Kapital⸗ not widerſpiegele. Die Gewinne würden von ſelbſt zu⸗ rückgehen, wenn wieder ein einigermaßen normaler Zinsfuß in Deutſchland herrſche. In dem gleichzeitig vorgelegten Verwaltungs bericht der Reichsbank wird ausgeführt, daß wieder ein Jahr lang Reparationen nicht aus Ueberſchüſſen der Wirtſchaft, ſondern aus geborgten Geldern abgeführt wurden. Der Bericht ſchätzt die von Deutſchland aufgenom⸗ menen langfriſtigen Auslandsanleihen auf ſieben Milliar⸗ den und daneben die hereingenommenen kurzfriſtigen Aus⸗ landsgelder auf ſechs Milliarden, ſowie ſie von der dent⸗ ſchen Bankwelt in Anſpruch genommen worden ſeien. Dazu kämen noch kurzfriſtige Au andskredite ande⸗ rer Zweige der deutſchen Wirtſchaft und ſchließlich der Erwerb anſehnlicher Beträge inländiſcher Wertpapiere durch ausländiſche Käufer. Der Zinſendienſt, den Deutſch⸗ land 11 die bisherigen Auslandsgelder aufbringen müſſe, belaufe ſich auf rund eine Milliarde jährlich. Die grimmige Kälte hält an 23 Grad Kälte in Berlin. N b Berlin. 4. Februar. Berlin hatte in der Nacht im Innern der Stadt 20 Gtad Kälte zu verzeichnen, während in den Außenbe⸗ zirken 23 Grad gemeſſen wurden. Damit dürfte Berlin ſeinen kälteſten Tag ſeit vielen Jahren gehabt haben. In den Nachmittagsſtunden war ein Nachlaſſen des Froſtes zu verzeichnen, ſodaß gegen Abend nur 12 Grad Kälte herrſchten. Infolge der großen Kälte der Nacht ſind in vielen Häuſern die Waſſerleitungen eingefroren, ſodaß es verſchiedentlich viele Stunden dauerte, bis die Bewohner Waſſer erhalten konnten. 34 Grad Käite im Kreiſe Ratibor. Ratibor, 4. Febr. Die erdwiſſenſchaftliche Landes— warte der Provinz Oberſchleſien regiſtrierte eine Tem⸗ peratur von minus 30 Grad. In höher gelegenen Tei— len des ſüdlichen Kreiſes Ratibor wurden Temperaturen bis 34 Grad unter Null gemeſſen. Strenge Kälte an der Küſte Dänemarks. Kopenhagen, 4. Febr. Die ſtrenge Kälte der letz⸗ ten 48 Stunden hat in Bandholm bei Loddand und die Inſel Fejö eine feſte Eisdecke geſchaffen, die es Aut omo⸗ bilen ermöglicht, über das Eis zu fahren. Im großen Belt haben die Ei enhahnfähren mehrſtünd ige Ve ſpätun gen. Auch zwiſchen Gjedſer und Warnemünde hat ſich ſoviel Eis gebildet, daß die deutſche Eiſenbahnfähre a, üs mit anderthalbſtündiger Verſpätung ein— traf. Sommerwetter auf Island. Im großen Gegenſatz du herrſcht, nach Meld ungen aus Reykjavik auf Island Sommerwetter. Der Schnee liegt nur im Bergland und im nördlichen Teil der Inſel. In Reukjavil hat es nur einmal ſehr ſtark gefroren, daß der kleine Binnenſee zugefroren iſt. Den ganzen Winter über konnten im ſüdlichen Teil der Inſe! die Feldarbeiten fortgeſetzt werden. In der Um⸗ gebung von Reykjavik befinden ſich eine ganze Schar Brachvögel, die nicht mit nach Süden gezogen ſind, ſon⸗ den ſich von dem milden Wetter verleiten ließen, auf Island zu überwintern. Bodenſee und Anterſee zuge roten. Baſel, 4. Febr. Infolge der neuen Kältewelle ſind der Bodenſee und der Unterſee zugefroren. Tauſend von Schlittſchuhläufern tummeln ſich auf dem Unterſee. Durch das glasklare Eis ſind bei Mammern zwei Pfahlbauten beobachtet werden, von denen der eine bis⸗ her völlig unbekannt war. Durch das klare Eis können nicht nur die Pfähle, ſondern ganze Balkenlager und auch Handwerkszeuge erkannt werden. Seit 30 Jahren der kälteſte Februartag. Wien, 4. Febr. Seit dem 16. Dezember 1923 war am Sonntag in Wien mit 22 Grad der kält'ſte Tag. Seit 50 Jahren iſt niemals im Monat Februar ähnliche Kälte beobachtet worden. In Admont wurden 29 Grad unter Null feſtgeſtellt, in Klagenfurth 26 Grad, in Graz 24, in Innsbruck 23, in Salzburg 20, in Tamsweg (Steiermark) 35 und in Linz 33 Grad unter Null. Kälte und Sturm über Italien.— Die Lagunen in Venedig zugefroren.— Schnee auf dem Veſuv. Mailand, 4. Febr. Aus Trieſt und Fiume wird ein neuer Kälteeinbruch gemeldet. In beiden Städten ver⸗ zeichnete man 10 Grad Kälte. Bei dem herrſchendenn Nordoſtwind wird dieſer Tag als der kälteſte dieſes Win⸗ ters bezeichnet. Der Sturm hatte eine Geſchwindigkeit von 100 Kilometer in der Stunde. In der Nähe von Pabris, einige Stunden von Trieſt, wurde ein Wolf erledigt. Durch den Nordoſtwind erlitten verſchiedene Per⸗ ſonen Arm⸗ und Beinbrüche. In Gradiſka verzeichnete man 13 Grad Kälte. Der Iſonzo iſt teilweiſe zugefroten. In Pola iſt ein Mann erfroren. In Venedig ſind die Lagunen teilweiſe zugefroren. Die Sumpfgegend trägt eine 30 Zentimeter dicke Eisſchicht. b Wie aus Rom gemeldet wird, iſt die Kälte auch in Süd⸗ und Mittelitalien ſehr groß. Aus Neapel werden fieben Grad Kälte gemeldet. Auf den Veſup iſt viel Neu⸗ ſchnee gefallen. g 30 Grad Kälte in Numänien. Bulareſt, 4. Febr. In ganz Rumänien hat in den letzten drei Tagen eine große Kälte geherrscht. In ein⸗ zelnen Gebieten Rumäniens verzeichnete man 30 Grad Kälte. Das Schickſal eines Autobuſſes mit ſeinen Paſ⸗ ſagieren, der von Konſtanza nach Tulcea unterwegs war, iſt ungewiß, da der Autobus bereits ſeit fünf Stunden überfällig iſt. In Jaſſy ſind drei erfrorene Bauern auf⸗ gefunden worden. Der Bosporus zugefroren. Die Einfahrt am Bosporus iſt, nach Berichten aus Konſtantinopel, an verſchiedenen Stellen zugefroren. Seit 25 1 iſt eine ähnliche Erſcheinung nicht mehr beobach⸗ et worden. Aus Nah und Fern. Koblenz.(Bevorſtehende Einſtellung der Rheinſchiffahrt infolge ſtarken Treibeiſes.) Das Treibeis auf der Moſel iſt bei Lay zum Stillſtand gekommen und hat ſich über die ganze Breite des Fluſſes feſtgeſetzt. Oberhalb der Mündung in den Rhein beginnt das Eis ſich ebenfalls feſtzuſetzen. Die Schiffahrt auf dem Rhein iſt wegen des ſchweren Eisganges faſt ganz eingeſtellt worden. Da die Kälte anhält, dürfte dieſe vom Dienstag ab gänziich eingeſtellt werden. Andernach.(Durch Inſektenpulver getö— tet.) Eine hie ige Familie verſchaffte ſich zur Vertreibung von Küchenſchwaben ein Verti gungspulver, das von dem Verkäu e als voll ommen gi'f ei bezeichnet worden war. Als die Ehefrau im Begri'fe war, das Pulver zu zer⸗ ſtreuen mußte ſie auf einen Beſuch hin die Küche ver⸗ laſben. In die ein unbewachten Augenblick verſchaffte ſich das in der Küche be'ind iche drei Jahre alte Kind das Pulver und aß danon. Als der Arzt herbeige ufen wurde, ſtellte er ſchwere Vergiftungserſchsinungen'eſt, die den alsbaldigen Tod des Kindes zur Folge hatten. . Andernach. Ermordet und beraubt.) Hier iſt die Nachricht eingegangen, daß der auf der Reiſe nach Reval belindliche Monteur Guſtav Hennig in Halle a. d. S. durch einen Nachſchuß in der rechten Schläfe ermordet wurde Die geſamten Papiere und Wertſachen wurden dem Ueberfalſenen abgenommen. Die Identität konnte aus dem Hutkutter feſtgeſtellt werden, in dem der Name und die Heimatadreſſe angegeben waren. Dem Ermordelen wurden 1700 Mark Bargeld und eine wert— volle ſilberne Sprungdeckeluhr geſtohlen. In Halle hakte der Ermordete die Fahrt unterbrochen, um ſeine in Gera wohnende Schweſter und einen in Weimar wohnenden Freund zu beſuchen. Idar.(67000 Mark Gemeindegelder ver— untreut.) In der Sitzung der Bürgermeiſterei Idar— Land gab der Bürgermeiſter Aufſchluß über die Unter⸗ ſchlagungen des früheren Gemeindeeinnehmers Frühauf. Der urſprüngliche Fehlbetrag hat ſich nach genauer Prü— fung auf 67 700 Mark erhöht. Er ſäßt ſich gegenwärtig noch nicht überſehen, wie hoch die Sicherung durch Pfän⸗ dung des Vermögens des Gemeindeeinnehmers iſt. Bei der Reniſion hat ſich fernerhin herausgeſtellt, daß die ganze Buchfüßrung ſehr unordentſich geführt war. Duisburg.(Starkes Treibeis auf, dem Rhein.) Das Treibeis des Rheines hat das Duisburg⸗ Ruhrorter Hafengebiet erreicht. Der Verkehr mußte be⸗ reits erheblich eingeſchränkt worden. Die im Hafen lie⸗ genden Fahrzeuge wurden nicht mehr abgeſchleppt, mit Ausnahme der Schiffe mit eiligen Gütern, die vorgeſchrie⸗ bene Termine einhalten müſſen. Da das Treiben ſtändig zunimmt, rechnet man damit, daß in allerkürzeſter Zeit die miſen Strom liegenden Schiffe die Häfen aufſuchen müſſen. 5 Regensburg.(Der Lokomotivführer Küm⸗ merlaus der Haft entlaſſen.) Der Oberlokomot'v⸗ führer und Stadtrat Kümmerl von Regensburg, der we⸗ gen des Eiſenbahnunglückes in Sünching in Haft genom- men worden war, iſt wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Das Unterſuchungsverfahren nimmt ſeinen Fortgang. Eſſen.(Kundgebungen gegen die Kriegs⸗ ſchuldlüge im Ruhrgebiet.) In allen Gemeinden des Ruhrgebietes wurden Kundgebungen der Krieger⸗ vereinigungen gegen die Kriegsſchuldlüge veranſtaltet. Ueberall wurde ausgeſprochen, daß die alten Soldaten in dieſen Tagen die verleumderiſchen Anklagen zurück⸗ weiſen, daß Deutſchland am Kriege ſchuld ſei. N Stürme des Herzens. Roman von Hans v. Hekethauſen. Copyright by Greiner& Comp., Berlin NWö6. (Nachdruck verboten.) 20. Fortſetzung. Dieſes Leiſe, Weiche und Einſchmeichelnde in Sieg⸗ munds Weſen war ihr— gegenüber der Brutalität ihres Mannes— als eine wahre Erlöſung erſchienen. Sie hatte ſich in den Gedanken hineingeträumt, daß dies eine Er— löſung für ſie aus der unwürdigen Gebundenheit bedeute und mit ſehnſüchtigem Herzen hatte ſie in Gedanken die Arme danach ausgeſtreckt, in dem Glauben, daß dieſe Zau⸗ berkraft ihren beſſeren Menſchen hervorlocken könne. Und das war nun alles ein Trugbild geweſen? Hart und grauſam erſchien ihr das. Ein Menſchenherz, das von ſeinem Reichtum geben möchte und ſich ſehnt, ſich in der Verſchmelzung mit einem anderen verklärt wiederzufinden, erſtarrt, wenn es nie⸗ manden hat, in den der warme Lebensſtrom hinüber— fluten kann. Auch ſie fühlte eine ſchmerzliche Hemmung ihres ur⸗ eigenſten Weſens und wehrte ſich gegen ein bitteres, kal⸗ tes Gefühl, das langſam die Oberhand in ihr gewann. In ihrem ſchlafloſen Zuſtande hörte ſie im erſten Morgengrauen Henning ſo gegen vier Uhr an ihrer Tür vorbeiſchreiten. Leiſe und feſt ging er dahin. Warum erſchreckte ſie dieſer Schritt? Weshalb lauſchte ſie mit verhaltenem Atem auf ſeine verhallenden Tritte auf den Treppenſtufen? Er ging jetzt mit Eberhard einem wunder⸗ vollen Tag entgegen, und im Anblick der Herrlichkeit dort oben vor den Zacken des ſagenumwobenen Watzmanns würde er ihre kleine Exiſtenz bald vergeſſen— hoffent⸗ lich auch den geſtern von ihr empfangenen Eindruck. 6. Kapitel. Ermattet ſchlief ſie gegen Morgen für kurze Zeit ein. Den ganzen Tag über verließ ſie dieſer bleierne Zu⸗ ſtand nicht. e atmete erſt wieder auf, als ſie am an⸗ Gewitter war in der Nacht niedergegangen, ſorgend hatte ſie der beiden dort oben auf der Höhe denken müſſen. „Warum kommſt du allein?“ fragte ſie, als Eberhard ſich zu ihr auf den Balkon Jetzte. „Ja, ich weiß net, dem Bendemann muß halt der Ort hier verleid' ſein. Es war ein wundervoller Aufſtieg, ſo wie ich ihn noch nie erlebt hab'. Wir gingen über Ilſank los. Den alten Führer, den Muckl, hatte er mit. Die Sonn' lachte und die Ausſicht war klar, aber der Bende⸗ mann hatt' keine Stimmung. Er, der ruhige Mann, eilte ordentlich vorwärts, ſo daß der alte Muckl immer wieder mahnen mußte. Wir machten die übliche Tour: Hammerſtiellehn, Schaptachtal, bis zur Hütte des Mitter⸗ kafers. Ich hatte mir a bißl den Fuß vertreten und war ganz zufrieden geweſen, wenn der Tatendurſt des Herrn Bendemann ein End' gefunden hätt'.— Aber da war kein Halten! Schon daß wir im Watzmannshaus am Falz⸗ köpfel die Nacht blieben, war ihm nicht recht. Da wir aber ein Mordsgewitter auf den Pelz kriegten, ſo blieben wir. Er meinte, das grandioſe Schauſpiel mit den zucken⸗ den Blitzen über und unter uns paſſe heute zu ihm, es täte ihm ordentlich wohl... Heut' in aller Früh' ging's dann weiter, über die Gletſcher zum Hocheck und ich dacht', er hätte genug, aber nein, bis zur Mittelſpitze am zer⸗ klüfteten Grad ſind wir noch geweſen! Ein Glück, daß der Berg da ein End' hat— ſonſt wären wir noch daoben Den Abſtieg haben wir dann ins Wumbaſttal in zweieinhalb Stund' gemacht— die reine Schnellpoſt.“ „Und wo iſt er jetzt?“ fragte ſie 116 „In Ilſank, bei Georg Semmler. Mich rief die Arbeit und ich wollt' dir nur ſagen, daß ich leb“— ganz ſo einfach war die Sach' nicht— in dem Tempo 1 mir um Gottes Willen, Anthe, haſt du was mit dem Bende⸗ mann gehabt?“ i „Aber Eberle,“ fuhr ſie erſchrocken auf. 5 „Na, ich mein' ja bloß— der Mann war ſo ſonderbar. Vielleicht glaubte er, ſo ein harmloſes Tierchen wie ich, ſähe das nicht. Aber irgend was iſt los, und ich kann mir net helfen, ich muß immer wieder denken, du biſt daran ſchuld. Wir waren ſo fidel geſtern— bis du mit dem langen Kerl daherkamſt— da war alles vorbei—“ deren Tag Eberhard allein daherkommen ſah. Ein ſchweres 8 Die Schiffsunfälle häufen ſic0)0. Ein Bremer Dampfer mit Beſatzung untergegangen. Der 1760 Tonnen große Dampfer„Dei fer„Deiſte 79 2 In Bremen beheimatet iſt, fu ö bei einem heftigen Stun den Wellen. 1 Schi rſchwand raſch zu ſinken. Das Schiff verſchwand raſch 10 J Von der 21 1 0 ſtarken Beſaßung mehr gerettet werden. e. An dem gefährlichen Steinriff bei Gjedſer iſt der italieniſche Dampfer„Patras“ aus Genua, der mit Kohlen von Danzig nach Italien unterwegs war, ge⸗ ſtrandet. Die Lage des Schiffes iſt ſehr bedenklich. Das Schiff iſt 6500 Tonnen groß. 8 Dem Nebel im Kanal iſt der erſt vor kurzem in Dienſt geſtellte britiſche Dampfer„Dafila“(2000 Tonnen) zum Opfer gefallen. Auf der Fahrt von Ham⸗ burg nach Liverpool ſtrandete er auf der Newnombe⸗Bank unweit Dungeneß. Es iſt bisher noch nicht gelungen, ihn frei zu bekommen. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Kleine Chronik. a Schwerer Orkan über Portugieſiſch⸗Oſtafrika. Die Stadt Beira(Portugieſiſch⸗Oſtafrika) iſt von einem ſchwe⸗ ren Sturm heimgeſucht worden, der zeitweiſe 84 Stunden⸗ meilen Geſchwindig eit hatte. Zwei Eiſenbahnbrücken wur⸗ den zerſtört, zahlreiche Häuſer hinweggefegt oder abge⸗ deckt. Auch nicht ein einziges Haus iſt ohne Beſchädi⸗ gung geblieben. Im Hafen ſind drei Schiffe geſunken. Der Schaden wird auf 1.6 Millionen Mark angeſetzt. In den Eiſenbahnanlagen allein entſtand ein Schaden von 300⸗ bis 400 000 Mark. 1 Bildübertragung Amerika— England auf Kurz⸗ wellen. Während des Wochenendes wurde eine Reihe von Bildern auf kurzen Wellen von Newyork nach England drahtlos übermittelt. Die Uebermittlung erfolgte durch die Ma conigeſellſchaft vermitt'ls des Bam⸗Syſtems und iſt als durchaus gelungen zu bezeichnen. Die Vorzüge des Syſtems gegenüber den bisherigen Einrichtungen liegen in der Schnelligkeit und der bedeutenden Koſten— verminderung. Zwei Militärflugzeuge bei der Notlandung zer⸗ trümmert. Nach, einer Meldung aus Le Bourget wur⸗ den zwei franzöſiſche Militärflugzeuge durch den dichten Nebel zu einer Notlandung gezwungen, wobei beide Ap⸗ parate in Trümmer gingen. Die Inſaſſen kamen mik dem Schrecken davon. t Das Teſtament einer Bettlerin. In Dubrownif in Jugoslawien verfaßte eine Bettlerin auf ihrem Toten⸗ bett ein Teſtament, in welchem ſie 30 verſchiedene Legate mit zuſammen mehr als 500000 Dinar ausſetzte, dar⸗ unter 1000 Dinar für ein Kloſter, damit für das Seelen⸗ heil aller Leute gebetet werde, denen der früher ver⸗ ſtorbene Mann der Bettlerin Geld ſchuldig geblieben war. Obgleich man annahm, daß die Bettlerin das Te⸗ ſtament in geiſtiger Umnachtung diktiert habe, ſuchte man in ihrer Wohnung nach und fand effektiv in einigen unſagbar verſchmutzten Kiſſenüberzügen ganz genau den teſtierten Betrag. in der Nähe von Oporto auf einen 0 und begann 0 5.— Reichswehr auf Skiern. Im Rieſengebirge werden einzelne Teile der Reichswehr im Schneeſchuhlauf ausgebildet. Unſer Bild zeigt eine ruppe auf einem Uebungsmarſch. „Eberle, es war ein Zufall— ich kam vom„Deutſchen Hauſe“, da—“ Treuherzig ſah er ſie an.„Ich glaub' dir ja, Anthe, du wirſt dich doch nicht mit ſo einem Leichtfuß verſprechen — aber leid tut's mir doch, wenn der Prachtkeet, sieſer Bendemann, das denken ſollt.“ Sie machte eine ungeduldige Bewegung. „Soll ich ihm was darüber ſagen, Anthe?“ „Nein,“ ſagte ſie ſchnell. „Wie du willſt!“ war die enttäuſchte Antwort. „Hilf mir, daß ich morgen nicht zum Almtanz muß,“ bat ſie ablenkend. „Nein, Anthe, das kann ich net— tu's mir zu Ge⸗ fallen, ich freu mich ja ſo drauf.“ Da verſtummte ſie— und er ging. Aber in ſorgenvollen Gedanken ließ er ſie zurück. Ihr Gefühl ſagte ihr deutlich, daß Henning ihretwegen fern bleibe. Weshalb tat er das, und weshalb war ſein ganzes Weſen Eberhard ſo verändert erſchienen?— Trug er an einer Enttäuſchung, die ſie ihm durch ihr Verhalten bereitete— und weshalß kam das alles ſo? „Du ſollteſt dir auch ein Koſtüm anziehen,“ ſagte am Mittwoch abend ihr Mann bei Tiſch zu ihr.„Man hat nur Spaß bei dem ganzen Klimbim heute abend, wenn man ei Koſtüm trägt, wie mir Reutter ſoeben wieder verſichert. Di haſt 4 noch alte Koſtüme und biſt jung und ſollte“ uazen. Du biſt ja dieſe Radaufeſte von früher her ge⸗ wohnt und kennſt es, mit jedem Arbeiter oder Schiffer vor⸗ Königſee ſich dort herumzudrehen.“ Es klang häßlich und boshaft in ihren Ohren und war doch höflich geſagt worden. Sie lehnte es kurz ab und aß weiter. „Wo iſt eigentlich unſer Muſtermenſch Bende mann“ fragte Siegmund und ſah ſie an. „Danach müſſen Sie meinen Bruder fragen.“ „O je, wie kurz iſt meine Gattin heute,“ rief Grander lachend.„Was en Sie ihr getan, Reutter? Dieſen Ton be 14 gegen Sie noch ue 90 rt, nur ich pflege damit eg 5 0 zu werden.“ 77920 Fortſetzung folgt.) Aus Helen, Darmtadt.(Eine Razz ig.) Die Kriminal⸗ polizei in a0 0 einer di en ane 1 Bahnhofswarteſälen und in den Baracken 10 der Weißen ae ede eine umfangreiche Razzia, l jedoch vergeblich verlief. Fränliſch⸗KLrumbach.(Scheuende Pferde.) Der Hofpächter Schädler unternahm mit ſeiner Familie eine Schlittenfahrt. Dabei gingen die Pferde durch, ſo da der Schlitten umfiel und der Dienſtinecht erheblich verletz wurde. Nachdem die Pferde wieder beruhigt und die Ge⸗ ſchirre in Ordnung gebracht waren, wurde die Fahrt fort⸗ geſetzt. Die Pferde gingen abermals durch, wobei Schäd⸗ ler und Waſſermüller aus dem Schlitten geſchleudert wur⸗ den, Während Schädler am Fuß erheblich verletzt wurde erlitt Waſſenmüller ſchwere Geſichts⸗ und Kopfverletzun⸗ gen. l Mainz. (Durch Stichfl i 5 flammen e Beim Oeffnen eines größeren Ofens in einem Betrieb in Rüſſelsheim ſchlugen Stichflammen her⸗ aus, wodurch RNaunheim erheblich im Geſicht verbrannt wurde. der 30jährige Heizer Johann Dickel aus Sanitätsauto der Firma brachte den Verletzten hierher ins Krankenhaus. Mainz.(Steckbrieflich verfolgt.) Feſt⸗ genommen und in das Unterſuchungs gefängnis eingelie⸗ ert wurde durch die Fahndungspolizei ein zugereiſter 25jähriger Stellmacher, der von einer auswärtigen Be⸗ hörde ſteckbrieflich verfolgt wird. —— Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 4. Februar. Berliner Eſſeltennottie ungen. Berliner Handelsgeſell⸗ Feat 231, Comm.⸗ und Privatbank 198. Darmſtädter- und kationalbank 277,50: Deutſche Bank 170,50: Diskonto⸗ Komm. 165,50: Dresdner Bank 170, Hapag 128,75; Nord⸗ deutſcher Lloyd 125,75: Allg Elektrizitätsgeſellſchaft 174,75; Bemberg 408: Daimler Benz 59,50 Linoleumwerke 328,50; 8 G. Farbeninduſtrie 251,50: Geſfürel 237: Goldſchmidt b Phönix 95,625; Polyphonwerke 403: Rhein. Braun⸗ kahlen und Brikett 273: Rhein. Stahlwerke 130,50; MWE. 237; Schultheiß-Patzenhofer 283: L Tietz 257; Ver. Glanz⸗ ſtoffe Elberfeld 437; Ver. Stahlwerke 97,25; Zellſtoff Waldhof 255,50. Berliner Deviſen. Diskontſatze. Reichsb. 7, vomb dv. H. London 20,41— 20,45; Newyork 4,2100— 4,2180; Amſterdam 168,58— 168, 92: Brüſſel 58,49— 58, 61; Danzig 81,58— 81,74: Italien 22,025— 22,065; Jugo⸗ Haſsahe 7,388— 7,407; Kopenhagen 112,25— 112.47; ſſabon 18,58— 18,62: Oslo 112, 16— 112,38; Paris 16,445— 16,485: Prag 12,459— 12,479: Schweiz 80,945 — 81,105; Spanien 67,29— 67,41; Stockholm 112,48 — 112,40; Wien 59,14— 59,26. Mannheimer Produktenbörſe. Während die Offerten von den nordamertkaniſchen Abladern in Manitoba-Weizen etwas höher lauten, W diejenigen von Argentinien ſo ziemlich unverändert. Die Stimmuna am hieſigen Markt iſt lell, dum fur rompte Ware, da die vtheinſchiffayrt ge⸗ ſchloſſen iſt. Man nannte im nichtoffiziellen Vertehr; Wel⸗ en inl. 24,50; ausl. 26,25 bis 28,50: Roggen inl. 23,75 bis 24; Haſer inl. 23,50 bis 24; Braugerſte 25,25 bis 25,75; pfälziſche und rheinheſſiſche 26 bis 26,75; Futter⸗ Weste 20,50 bis 22,50; Mais mit Sack 24; ſüddeutſch. etzenmehr Spezial Null 34 bis 34,25; ſüddeutſch. Rog⸗ genmelh 30,75 bis 32,50: Kleie 14 bis 14,25; Biertreber mit Sack 20,50 bis 2,75 alles in Reichsmark pro 100 Kilo⸗ gramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Sch lachtviehmarkt am Montag waren zugetrieben: 174 Ochſen, 159 Bullen, 356 Kühe, 369 Färſen, 613 Kälber, 31 Schafe, 2944 Schweine, 9. Biegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebensgewicht in Reichsmark: Ochſen 55 bis 56, 41 bis 44, 42 bis 46, 35 bis 38, 32 bis 35, 30 bis 32; Bullen 48 bis 50, 44 bis 46, 36 bis 40, 32 bis 35; Kühe 46 bis 50, 36 bis 42, 32 bis 35, 18 bis 24; Färſen 56 bis 57, 46 bis 50, 36 bis 40: Kälber 75 bis 78, 68 bis 72, 60 bis 66, 54 bis 60: Schafe b 42 bis 46 Schweine 76 bis 24.“ bis 78, 78, 73 bis 75, 68 bis 70; Ziegen 12 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 4. Februar. Zufuhr von Kaltluft aus Oſten und nächtliche ſtrahlung bei wolkenloſem Wetter über 15 Peli land haben den Froſt in den letzten Tagen bei uns der⸗ art verſchärft, daß der geſtrige Sonntag als der bisher lälteſte Tag dieſes Winkers bezeichnet werden kann. Das kontinentale Hochdruckgebiet iſt inzwiſchen bis auf einen Reſt über Deutſchland abgebaut worden, der unter der Einfluß eines über dem Baltikum angelangten Tiefdruck⸗ ird. Ah eee bond eicher 8 Weſten zurückweichen 4 ſehen von leichter ilderung d d i eh das Froſtwetter noch anhalten. e e oxausſichtliche Witterung bis Mitt— woch: Fortdauer des winterlichen Frotwetters e Jaadò und Fiſcherei im Februar. Die meiſten Wildarten genießen nun wohlverdi Schonzeit. Nur in Preußen. Braunſchweig, Anhalt, Lippe und Schaumburg-Lippe iſt der Abſchuß männlichen Rot⸗ und Damwildes noch während des ganzen Monats, in Mecklenburg⸗Schwerin der vom Rot- und Damwild ohne Geſchlechtsunterſchied, in Sachien dagegen nur noch Dam⸗ wild geſtattet. Mecklenburg-Strelitz gibt das Damwild nur bis 15 Februar frei. Es dürffe ſich aber empfehlen von dieſen Rechten nur in mäßigen Grenzen und mit ge⸗ wiſſenhafte“ Auswahl! Gebrauch m machen. Auch die in Preußen, beiden Mecklenburg, Braunſchweig, Anhalt Waldeck. Hohenzollern, Bremen Schaumburg-Lippe er- laubte Exlegung von Auer- Birk— und Haſelhähnen ſollte in Anbetracht de; entſchiedenen Rückganges dieſer edlen Waldbühper tunlichst eingeſch⸗änkt. bezw. beſſer un⸗ terlaſſen werden. Mildenten deren Reihzeit beginnt, ha— ben in allen deutſchen Staaten mit Ausnabme Thürin— gens noch während des ganzen Monats, in Banern und Meckbenbura-Streiitz nur bis 15 Schußzejt. Gegen Ende des Monats ſetzt langſam auch die Zugbemegung der 91 80 bhp mene 1 früßb⸗jehender Vogelarten .Die Gehörnbiſdung des 8 zei reits fort⸗ schr d afin Rehbocks zeigt bereits fort Vom Haarraubwild ſteht der Fuchs in voller Ranz⸗ zeit. Die gekiederten Räuber, ſowie auch die Krähen 585 ginnen zu zießen. Der Fütterung iſt bei dem ungeheuren Schneefall ganz beſondere Aufmerkſam zu ſchenken! um ſowohl das Haar⸗ wie das Federwild für die bevorſtehende drohende Uebergangszeit bei Kräften zu erhalten. Da die Zeit der Not das Wild mehr in die Nähe der Ortſchaften lockt, iſt auch das Treiben unberechtigter Nutznießer zu überwachen. Der Huchen hat noch Fangzeit, Bachſaibling, Forelle minder 1 Sc frei, bn jedoch ihres noch minderwertigen Fleiſches wegen entſprechende Schonung. Die Rutte laicht noch. e e 1 Das Wetter im Februar. Der Monat Februar dürfte in dieſem Jahre nach der Meinung der Meteoro⸗ ingen im erſten Teil trübe und falt ſein. Dann tritt milde Witterung ein, die jedoch im letzten Viertel wiederum von Kälte abgelöſt werden ſoll. Nach dem 100 jährigen Kalender iſt es anfangs trüb und mild, in der Mitte des Monats folgt Regen, dann treten am Ende des Mo⸗ nats neuerdings Schneefälle auf.— Daß auch auf den 100 jährigen Kalender kein Verlaß iſt beweiſt der erſte Tag des Februar. Es iſt weder trüb noch mild, ſondern kalt und ſonnenhell. Aber wir können uns tröſten mit einer alten Bauernregel, die beſagt:„Wenn's der Hor⸗ nung zu gnädig macht— bringt der Lenz den Froſt bei Nacht.“ — Fortfall des Sichtvermerkszwanges. Der„Reichs- anzeiger“ veröffentlicht eine Bekanntmachung über den Fortfall des Sichtvermerkszwanges im Verkehr zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Tſchechoſlowakei, Nicaragua, Ecuador, Lettland, Italien, Spanien, Uruguay und dem Narianiſche Jünglingsſodalität e St. Bonifatius an die Katholiſche Jugend. Ich habe einſt das deutſche Volk Aus tiefer Nacht ans Licht gehoben; Vor Gottes Fackel, die ich trug, Ich alles Lügenwerk zerſtoben. An euch ergeht der gleiche Ruf, Die Mach! der Finſternis zu dämpfen, Und für das wahre Gottesreich Auf deutſchem Grunde treu zu kämpfen. Ergreift, wie ich, des Heilands Kreuz! Sein Strahl verſcheucht bes Wahnes Blendung. Harrt tapfer aus! den ſchwachen Mut Belebt der Kirche Gnadenſendung. Der Bruderliebe Feuerbrand Laßt euer junges Herz durchglühen! Dann wird aus alter Wurzelkraft Ein neues Deutſchland froh erblühen. Emil Ritter. * Unſer Paſſionsſpiel 4 am 3. März 1929. odalengeiſt wagt ſich an das höchſte, was kathol. ereinstätigkeit zum Ziele ſetzen kann. Ein i fate rom weht durch das Jugend⸗ und Laienſpiel. Nicht mehr nterhaltung ſoll das Spielen der Vereine ſein, ſondern Em⸗ ürteißen aus den Sorgen und Gedanken des Werktages in das F e Kulturwerte. ö m Spiele finden ſich die Schaffenden und Schauenden einer Gemeinſchaft zuammen. Die gleiche Welt des Glau- Britiſchen Reiche. bens und Strebens führt ſie zuſammen im Spiel. Die Spie⸗ ler geben und die Hörer nehmen. Diesmal iſt es das Leiden und Sterben des Erlöſers, das wir ſpielend geſtalten und in hl. Ernſt und eigener Ergriffenheit in die harrenden Seelen der Zuſchauer ſenken wollen. Dort ſoll unſer Spiel lebendig werden und zur heiligen Frucht wachſen. Wir wollen ſäen und müſſen uns darum zu⸗ erſt mit Saatkörneru bereichern, um geben zu können. Das Paſſionsſpiel in der Bearbeitung von Wieſebach hat ſchon Hunderttauſende in vieſen großen und kleinen Städten unter berufener künſtleriſcher Leitung in die Myſterien des Lei— dens Ehriſti eingeführt und erſchauernd ſind ſie dem Leidensweg des Herrn gefolgt, den die Spieler, berührt vom Geiſte der Paſſion, im Spiele gingen. Schlicht und darum groß klingt die Sprache der heiligen Schrift. Menſchenwort tritt hier zurück. Der Bericht der Bibel, der Glaube der Darſteller und fleißi⸗ ges Proben bei künſtleriſcher Schulung bringen Wirkungen zu⸗ ſtande, die ein zünftiges Theater nie erreichen kann. In an- deren Städten fanden 10—12 Aufführungen ſtatt, ſo ſteigerte ſich der Beſuch durch die glaubensſtarke, künſtleriſch hochwertige Wiedergabe durch Laienſpieler, die ſich ganz der Idee und Leitung unterordneten. 150 Perſonen wirken in dieſem Paſſionsſpiel mit. Es iſt echtes Laienapoſtolat, das wir uns zur Aufgabe ſetzten. Laienapoſtolat durch Laienſpiel. Damit es gelinge, muß Apo⸗ ſtelgeiſt unſere Seelen durchpulſen. Dann wird am dritten Faſtenſonntag das Spiel der Sodalität nicht nur ein Ereignis der Laienbühne ſein, ſondern auch ein Bauſtein zur katholiſchen Aktion in unſerer Pfarrgemeinde. Der Spielleiter Phil. Malburg. * Wochenplan: Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde der D. J. K. im Eichbaum. Donnerstag: 8 Uhr Verſammlung der Mitglieder die 1928 aufgenommen wurden, im Löwen. Freitag: 8 Uhr Spielerverſammlung der D. J. K. in der Harmonie 8 Uhr Turnſtunde der D. J. K. im Eichbaum. * DIg.⸗Sport Bingen 1.— Viernheim 1. 0: 4. Der Start des Südheſſenmeiſters iſt trotz vereiſtem Spiel feld, das eher zu einem ſchönen Eislauf Gelegenheit bot, als zum Austragen eines Fuß ballmeiſterſchaftsſpiel geeignet war, Obſt⸗ und Gartenbau. Der Obſtgarten im Februar. Habt acht auf die heimtückt einden der Gian mis Sieg ſ Fehiuuſtſonge dien. den! Stä! roh oder Reifig, Spalier⸗ ch ae e e ce feilen a ſchnitt: ußen, ſchlechte Aeſte heraus⸗ lägen, jüngere Kronen auslichten, junge Ba 7 uh neldel, Das Umpfropfen beginnt. Für u genhahrg I anzungen Material beziehen. Achtet auf Wildſchaden. aumſcheiben umgraben. Von Beerenobſt Stecklinge ſchnei⸗ a und in Sand einſchlagen, ebenfalls Ableger davon nachen. Durch Froſt gehobene Erdbeeren andrücken. Habt icht auf Sperlinge und Buchfinken. Sie pick di ungen Knospen aus. Im Kampfe gegen tierſſchne bie zilzliche Schädlinge nicht nachl 1 5 it be he 295 Weinſtock zu beſchneiden Bau U igkei Weins 5 n. e auf Feſtigkeit prü⸗ en. Haumbänder nachſehen und erneuern. Jig Triebe iheften. Dazu aber niemals Draht benutzen.! Steuerterminkalender für den Monat Februar 1929. Abführung der Lohnſteuer für die Zeit vom 16.— 31. Jan., ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat Jan. einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. „Vermögensſteuervorauszahlung in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. „Eink.⸗Steuervorauszahlung der Landwirte, in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. 5. 4. Ziel Kirchenſteuer lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. Februar, ſofern der Lohnſteuerabzug den Betrag von 200 RM. überſteigt. Keine Schonfriſt. 5. 6. Ziel ſtaatl. Grund-, Gewerbe- und Sonderſteuer lt. Beſcheid. Keine Schonfriſt. „Ablauf der Friſt für die Abgabe der Steuererklärungen zur Eink., Körperſchafts- und Umſatzſteuer für die Früh⸗ jahrsveranlagung 1929, ſowie der abgekürzten Umſatz⸗ ſteuererklärungen mit Fragebogen. agghgaagdnaddaadagaagaaaadaaaaagaaaagaagaaaagaaaa Ei e unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke find t morgen Mitwoch, den 6. Februar 1929, nachm. von 2—4 Ur in Krankenhaus ſtitt. uummmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm Weinheimer Scweinemarkt. Zugeführt: 185 Stück Verkauft: 138 Stück Milchſchweine wurden verkauft Mark Stück von 12—23 Läufer das Stück von 20— 35 Mk. Schnee und Eis tut weh, gedenket Tiere u. Vögel als wohl gelungen zu verzeichnen. Ein feſter Stand war kei— nem der 22 Mannen gegeben und der ganze Kampf litt an Planmäßigkeit. Die Mannſchaſtskritik gibt wohl den Viern— heimern den Vorrang, aber ein Urteil über das techniſche Kön— nen der beiden Mannſchaften kann nicht ausgeſprochen werden. Der Spielverlauf war folgender: Nach einer angenehmen Kletterpartie den Rochusberg hinan pfiff der Unparteiiſche das Spiel an, das auf 2½ Uhr feſtgeſetzt war. Bingen hat Anſtoß und machte ſofort mächtige Anſtrengungen die Führung an ſich zu ziehen, die ihnen bei der guten Abwehr der Viernheimer, wobei Buſalt oftmals der Retter in der Not war, bis zum Schluß verſagt blieb. Die Blauweiſen fanden ſich nach und nach anch und ſchon machte ſich eine ſchwache Ueberlegenheit geltend. Viernheim baut An— griff auf Angriff auf, die aber nur einige Eckbälle erzielen konnten. Da in der 22. Minute gelang das Führungstor. Der Rechtsaußen erhielt eine ſchöne Vorlage, ging mit dem Ball davon und ſchon raſſelte es in den Maſchen des Binger Tors. Viernheim behält das Spiel weiter in der Hand. Aber immer verſuchte der ſehr eifrige und flinke Sturm der Binger durchzukommen. Das Verteidigungstrio war aber den ſchärfſten Angriffen gewachſen. Der Südheſſenmeiſter geht abermals zur Offenſive über. Der Ball kam zum Linksaußen, die ſchön her⸗ eingegebene Flanke wurde auf das Tor geköpft, jedoch der Tor- wächter lenkt den Ball über die Latte. Der gegneriſche Eckball wird ſchön hereingegeben. Es entſteht ein kurzes Geplänkel vor dem Tor, der Viernheimer Halbrechte ſchießt unverhofft und ſchon rollt der Ball durch viele Beine in das Binger Tor. Die Partie ſteht 2:0. Bis zur Pauſe, die gleich folgte, blieb es bei dem Stand Beim Wiederauſpiel ſieht man zunächst einen flotten Kampf. Die Platzherren ſetzten ihre ganze Kraft ein, die Niederlage zu vereiteln. Viernheims Abwehr funktio⸗ nierte und wieder gingen die Anſtrengungen mit nichts aus. Die Binger zeigten im weiteren Verlauf eine Kopfloſigkeit und nun war an einen Erfolg nicht mehr zu denken. Unſere Blau⸗ Weißen konnten weiter das Spiel in der Hand halten und kamen zu 2 weiteren Toren durch Elfmeterba l, die beide durch den rechten Verteidiger Bingens verurſacht wurden Auch Bingen war das Glück noch einmal hold. Effler machte im Strafraum Hände, ein Elfmeterball war die Entſcheidung, aber Buſalt war der ſichere Retter. Noch 15 Minuten Feldſpiel und der 1. Sieg für die Viernheimer ſtand ſicher. Der Schiri war befriedigend, obwohl er manchmal nicht einwandfrei eutſchied, 81 0 verurſacht durch das öftere Reklamieren der Binger eute. 1 e eee