ae LUtlwig Iraulmann neut 0 letztmals im Contral- Theater Zu gleicher Zeit zeigt man 2 Filmwerke mit ihm in der Hauptrolle: 1. Baß und Liebe. Ein Kriminalfilm.— 2. Nordlicht. Ein Drama aus den Polarregionen. Herr Trautmann hält eine Anſprache an das Publikum u. gibt ernſte, heitere Rezitationen, für die er jedesmal einen großen Applaus erhält. Heute Abend Abſchieds vorſtellung v. 8)¼« 11 Uhr. Nur 1 Vorſtlg. Ihre Vermählung geben Benedikt Keſenheimer Greta Keſenheimer geb. Butſch Viernheim 7. Februar 1929 25 eee von vorm. 8 Uhr ab 1a. hausgemachte bekannt Georg Renner 2. Friedrichſtraße 15 au ashacnt engen krücunch dura wen ve f J. 20 Züchter Sperfat Hachö“re ef an. Mu. J. 96 Auszugsmen! 0 per Pfund Mk. 0.23 Adam Ehrhardt 1. Kirschenstrabe 20— Tel. 140. Sänger Einheit Donnerstag Abend 8 Uhr Singstunde 5 22 Maskenkarten für den am — Sansctag ſtattfind. Masken- ball ſind für 2 RM. im Freiſchütz und durch die Mitglieder erhältlich. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893 Fußballabteilung— Sportplatz am Wieſenweg. Freitag Abend halb 9 Uhr Mitgliederver- sammlung. Turn- und Sportstunde von halb 8 bis halb 9 Uhr. Pflicht eines jeden Mitgliedes ist es zu erscheinen Bekanntmachung Laut Beschluß des 8 Bezirks, wird der dies- jährige Bezirks, Sport- tag in Viernheim auf unserem Platze abge- halten. Es ist also wieder eine große Ver. anstaltung scwie ein sportlicher Hochgenuß für Viernheim gesichert. Weiterhin zur Kennt nisnahme, daß laut Veröffentlichung des Bun- des die 3 Spitzenleistungen unserer Sportler anerkannt sind. Es steht hiermit Ringhof, M. im Stabhochsprung an 4. Stelle und im Schleu- derball an 6 Stelle Alter Michael steht im 200 Meter-Lauf an 6 Stelle. Also wenn man einen 4. und Zwei 6. deutsche Meister, des D. A. Sp. B., in seinem Verein hat, kann man be- dn wie warm jedem die Auffassung und usübung seines Sportes am Herzen liegt. Dem Verein ein kräfliges„Frei Heil“. Ffisolle Seelsche Koteletts, e geputzt Pfd. 50 Pf. en zen Hofmann, am Haltepunkt 8 Uhr im Vereinslokal zum Ochſen Schaferhund—- vom Verein der Hundefreunde. Donnerstag, den 7. Februar 1929, abends Versammlung. Da am 17. 2. 1929 Verbandstag des Landes- verbands des S. V. in Bad Nauheim iſt, iſt vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. „Liederkranz“ Am kommenden Same tag, den 9 ds. ute! findet im Lokal„Prinz Fliedrich“ unfere diesjähri⸗ ge ordentliche Generalverſammlung ſtatt. Wir bitten alle aktiven und paſſiven wie auch die Ehrenmitglieder, recht zahlreſch zu erſcheinen. Der Borſtand. NB Naͤchſte Singſtunde am Sonntag vormi⸗ tag 10 Ubr. K-.* Alles ſtaunt über die billigſten Preiſe in Oefen Roederherden u. 26: Kesselöfen:«: m zu räumen die Preiſe nochmals ermäßigt! Sie können jetzt kaufen u. 0 in 3 Monate bezahlen. Bei Barzahlung noch 5 Prozent Sconto auf alle Waren Jean Wunderle am Marktplatz — Aorgen Freitag Betr.: Verſteigerung von Brennholz Bekanntmachung. Am Samstag, den 9. Februar, vorm. 11. Uhr werden im Sitzungsſaal des Rathauſes verſchiedene Sorten Brennholz an die Meiſt— bietenden verſteigert. Betr.: Verſteigerung von Grundſtücken. Am Samstag, den 9. Februar, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rat- hauſes nachſtehende Grundſtücke auf die Pacht— dauer von 9 Jahren verſteigert: Oberlück 6. Gew. Nr. 42 ⸗ñdꝛ;! Kl. neuer Garten Nr. 27 Sandgaben Nr. 52 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 3 Kl. Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 15 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 13 Allmen Nr. 116 Allmenfeld 1. Gew. Nr. 28 Rothfeld 1. Gew. Nr. 9 Dreiruthen Nr. 49 Mittl. lange Theilung Nr. 71 Krottenwieſe Wieſe Nr. 34 Oberbruchweide 12. Gew. Nr. 2 Oberlück 7. Gew. Nr. 26 „% 12%„ 29 Alter Garten 1. Gew. Nr. 67 Gr. Neuer Garten Nr. 22 Sandgaben Nr. 54 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 30 Kl. Neuenacker im Kl. Nr. 41 Allmen Nr. 36 Rothfeld 2. Gew. Nr. 23 Große lange Theilung Nr. 31 Kleine lange Theilung Nr. 35 Krottenwieſe Wieſe Nr. 19 Oberbruchweide 5. Gew. Nr. 9 9 8. 15 6 28 Oberlück 13. Gem. Nr. 6 Schloth Nr. 147 Betr.: Verkauf von Gaskoks durch die Gemeinde. Wir machen die Intereſſenten darauf auf⸗ merkſam, daß die Koksabgabe in kleineren Mengen nur Mittwochs und Samstags von nachmittags 1 Uhr ab im Gaswerk erfolgt. Wagenladungen können jedoch auch an den übrigen Werktagen abgefahren werden. Viernheim, den 6. Februar 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei. Lamberth Am 2. Februar 1929 wurde in Viern⸗ heim eine Aktenmappe mit Inhalt verloren. Der Finder wird erſucht, dieſelbe auf dem hieſigen Polizeiamt abzugeben. Zugelaufen ein ſchwarzes Huhn. Eigen⸗ tümer wollen ſich melden, andernfalls das Huhn demnächſt zur Verſteigerung kommt. Viernheim, den 6. Februar 1929. Heſſiſches Polizeiamt Ludwig D. J. K. — Sportplatæz Kommenden Sonntas. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 9 Februar Miſchpotim Sabbat: Anfang 5 Uhr „ Morgen 830 Uhr „ Rachm. 3% Uhr „ Abend 620 Uhr Wochentage Abend 6 U: Morgen 7 Uhr u Nikolaus Sonner, S 1 und Montag, 29. Sch wat Roſch Chodeſch Ador- Riſchon iſt Sonntag den 10 Februar 1929, nachm. 2½ Uhr E D.adaumelstersehaflstrasften SuUdaessenmelster Raeindeurks meister Moraheim! Forszeim Borſpiel: Untere Naunſchaſten. Mitglieber, Sportanbänger, Freunde und Sönner erſcheint alle am Seuntaßz auf dem Ds Sportplatze. Am Freitag, den 8. ds. Nis. abends 3½ Uhr im Lokal zur Harmon'e Vergebung n Chanſſierungsarbeiten Die Chauſſierarbeiten für die Verbreiterung der Provinzialſtraßen Groß-Rohrheim— Biblis, Biblis— Bobſtadt, Lampertheim—Neuſchloß u. Wildbahn— Hüttenfeld ſollen vergeben werden. Angebotsvordrucke werden bei der Provinzialdirektion, Tiefbau in Darmſtadt, Neckarſtraße 3, Zimmer 34 zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben. Die Angebote find verſchloſſen, portofrei und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Freitag, den 15. ds. Mts., vormittags 10 Uhr hierher einzureichen. Auskunſt erteilt auch Bauinſpektor Steinbrecher, Bensheim. Darmſtadt, den 5. Februar 1929. Provinzialdirektion S Tiefbau Papier Bürſtadt— Lampertheim, zu haben im FFF Die Nannſchaſts⸗ und Sotelſübrer werben erſucht Mahulatur⸗ Biernheiner anzeiger ir machen unſere Miiglieder wieberbolt auf⸗ ee merkſam, daß lede Krankheit dei welcher der Arzt Spisterzusammenkuntt dafür zu ſorgen, daß alle Spieler zugegen find. Die Sportleitung. Aedizinalberhans- Mernneim oder Frau für tä Arbeit tarkenburg Geſucht Sauberes Mädchen trolleur Balt. Kempf. einige Stunden leichte Anmeldungen nimmt die Geſchäftsſtelle d. u Nate geiogen wird, bei unſerem Geſchäfte⸗ aber Lor Adler innerhalb 3 Tage zu melden find. Unterläßt dies ein Mitglied, hat es keinen Anſpruch on unſere Kaſſe. Krankenkrontrolle für Monat Jan u F br 1929 hat der Krankenkon⸗ 1 Der Vorſtand. Alte Zeitungen J. Ei wickeln 1. Tapezieren geeignel B. f. porte Kö pe pflege 1896 Samstag Abend punkt 8 Uhr Vorstands- Sitzung bei Kollege Georg Benz Betreffend der Kämpfe am 7. Feb. Um restloses Er- scheinen aller Vorstandsmitglieder bittet. Der Vorsitzende Zu dem am Freitag, den 8. Februar stattfindenden Kappenabend unseres Lokal- Wirts zum goldenen Stern, bitten wir unsere Mitgſieder sich recht zahl- reich zu beteiligen. Der Vorstand. Feinſte Eter⸗Gemuſe⸗Nudeln Eer⸗ Maccaroni Pfd. 45 Weizengrus fd. 25 3 Ft. Südd Weizenmehle Pfd. 20 und 24.3 Bfd. 50 4 Liter 1.— utr. 1.30 Prima reinſchmeckendes Repe dl ft. Seſan⸗Taf 51 De ſikaieß⸗Eſbſen Herler-Bohnen Bohnen Pfund 509 Pfund 50 4 Pfund 40 kalif. Miſchobſt Pfund von 50 Pig. an bon Pflaumen Pfupd 50 und 604 Dampfäpfel, Aprikoſen, Birnen, Feigen Feinſte Büßrahmtafelbutter— Margarine Kokosfett in Tafeln— Speiſeſett Rein amerikanſſches Schwein eſchmalz Pfund 78 Bfenntg. Neue Gemüſe und Ooſtkonſerven⸗ 5 Prozent Rabatt Alois Walter Radfahrer Verein, Vorwärts“ Ich mache die Mitglieber aufm erkſam, daß unſer „Kappenabend“ nicht im Freilag, ſondern Samstag, den 9. Febr. abends 8,11 Uhr im Lokal zum Braubaut fattfin⸗ dei. Der J. Vorſtzende, Motto: Kummt emol nuff zu da Lene, Der Stache⸗ waß l paar Scheene. eee Bringe meine ſümtlichen Bacl- U. Conduorefwaren ſowie Mehl, Gries, Schokolade und Praline in empf blende Erinnerung. Die weite Kundſchaft wird höfl gebeten, die Sonntags- und Feſtbeſtellungen frühzeitig aufzu⸗ geben. Ernſt Oettinger Lor ſcherſtraße 4 eee 60 Geſang⸗Verein„Flora Mitglied des Heſſiſchen Sänger⸗Bundes Sonntag Vormittag punkt halb 10 Uhr Singſtunde Sonntag Nachmittag 1 Uhr Vorſtands⸗Sitzung Pünktliches und reſtloſes Erſcheinen er wartet Der Vorſtand. Für Maskenbälle und MKanpenabende empfehle ſämtliche Aarneval- Arie Beſonders vorteilhafter Einkauf in Papiermützen für Vereine und Geſellſchaften . Gchweihart, Schreibwarenhandlung Blattes entgegen. * zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes . dem Saale gedroht. iernheimerfinzeiger i(BGiernheimer Zeuung— Viernheimer Nachrichten) Arſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.80 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſtes, älleſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viemhein 1 0 55 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Am: rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rarhausſtr. Viernheimer Tageblatt (Biernhetmer Bürger- Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Bg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung al geſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und dez Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterel und des Polizeiamts Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewahr nicht übernommen werden. Ut. 38 Freitag, den g 8. Februar 1929 46. Jahrgang Kommuniſten veranlaſſ en Handelsverträge und Arbeitsſchutzgeſetz Kommuniſten veranlaſſen Zwiſchenfälle. de Berlin, 7. Februar. Der Präſident eröffnete die Sitzung um 14 Uhr. Endgültig zugeſtimmt wurde dem Protokoll und No⸗ tenwech tel zum deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabkommen und dem Notenwechſel zu der deutſch- ranzöſiſchen Vereinba— rung über den Warenaustauſch mit dem Saarbeckengeb ien. Es folgte die zweite Beratung des deutſch-litauiſchen Handels- und Schiffahrtsvertrages. i. f Abg. von Lindeiner⸗-Wildau(Du.) ſtimmte dem Vertrage zu, der geeignet ſei, die wirtſchaft⸗ lichen Grundlagen der ſtaatlichen Selbſtändigkeit Litauens auszubauen. Die ſchikanöſe Behandlung deutſcher Staats- bürger in Memel müſſe aufhören. Abg. Lufft(Soz.) ſchloß ſich der Hoffnung an, daß nunmehr eine gerechtere ien der Deutſchen durch Litauen Platz greifen Abg. Kollwitz(Komm.) lehnte den Vertrag ab, da er Ausnahmebeſtimmungen ge⸗ gen die Kommuniſten enthalte. Als der Redner einen Appell an die deutſchen und litauiſchen Arbeiter richtete, Ausweiſungsmaßregeln zu verhindern, rief ihn Präſident Loebe zur Sache. Der Redner rief daarauf dem Präſiden⸗ ten unter großer Unruhe des Hauſes zu:„Sie haben na⸗ türlich die Aufgabe, den Henker Woldemaras zu ver- teidigen!“ Präſident Loebe:„Herr Abgeordneter Kollwitz, das iſt eine ſolche Ungehörigkeit, daß ich Sie auffordere, den Saal zu verlaſſen.“ (Beifall bei der Mehrheit, großer Lärm bei den Kom— muniſten, von denen beſonders der Abgeordnete Sörnle den Sozialdemokraten Schmähworte zurief.) Präſident Loebe:„Herr Abgeordneter Hörnle! Sie haben gegen Abgeordnete des Hauſes Beſchimpfungen, wie„Hunde!“ uſw. gebraucht, daß ich Sie gleichfalls e 89015 den Saal zu verlaſſen!“ reuter Beifall bei der Mehrheit. Im ganzen Fauſe herrſchte große Unruhe. Abg. Hörnle blieb im Saal) g 9 Der Präſident richtete eine zweite Aufforderung an den Abg. Hörnle und unterbrach, da auch dieſer keine Folge geleiſtet wurde, die Sitzung für fünf Minuten. f Nach Wiedereröffnung der Sitzung teilte Präſident Loebe mit, daß der Abg. Hörnle für acht 115 von den Sitzungen des Reichstages ausgeſchloſſen 10„Der Abgeordnete Kollwitz, der ſofort den Saal ver— aſſen habe, iſt für heute ausgeſchloſſen. Auch dem Ab⸗ e Jadaſch(Komm.) wurden zwei Ordnungsrufe erteilt. Der Abg. Torgler erhielt wegen dauernder Zu⸗ rufe einen zweiten Ordnungsruf, ebenſo der Abg. Miller⸗ Panngver(Komm.). Als der Abg. Stöcker(Komm.) 10 dauernd das Wort zur Peſchäftsordnung veöangte, A ee e 10 1155 der Mehr- „ ie Kommuniſten lärmen, daß er jetzt das ort zur Geſchäftsordnung nicht erteile. 155 Nachdem die Ruhe wiederhergeſtellt war, wurde der deutſch⸗litauiſche Handelsvertrag in zweiter und dritter eratung angenommen. „Es folgte die zweite Beratung des Abkommens zur Beilegung der finanziellen Streitfragen mit Runa een. Abg. Frau Sender(Soz.) begrüßte das Abkom⸗ 9219 das wirklich vom Geiſte friedlicher Verſtändigung getragen ſei. Abg. von Lindeiner⸗Wildau(Dn.) bald ſeine Freude darüber, daß er in dieſem Falie nel ommen einig 11 0 der ſozialdemokratiſchen Red⸗ lehige Abg. Dr. Wirth(3.) begrüßte gleichfalls die 506 Stellung der deutſchen Minderheit in Rumänien un ra i i iel folgen Erwartung aus, daß dieſem Abkommen Wieder ein Zwiſchenfall. Abg. Ende(K.) bezeichnet Rumänien als eines der aanſenale gegen die ruſſiſche Sowjetrepublik. Maniu ſei erf armſeliger Lakai in den Händen..(Präſident Loebe ne de den Redner, Beleidigungen fremder Staatsmän⸗ die zur unterlaſſen und rief ihn zur Sache. Als der Redner 10 Gbaßhahte kri i ieren wil, erhält er einen Ordnungs⸗ Nad enſo der kommuniſtiſche Abg. Torgler.) Als der dend ſeine Kritik an der rumänſſchen Politik fortſetzte, abne e der Präſident ſchließlich das Haus, ob es den ſten ner weiter anhören wolle. Da ſich nur die Kommuni⸗ opened entzog Präſident Loebe dem Redner unter . Lärm der Kommuniſten das Wort. Dem Abg. orgler, der einen weiteren 50 Man der G Ordnungsruf erhielt, 1 törungen mit der Verweiſung aus Das Arbeitsſchutzgeſetz. Das Haus wandte ſich dann der erſten Beratung des Arbeitsſchutzgeſetzes zu. Reichs arbeitsminiſter Wiſſeil begründete die Vorlage zum Arbeitsſchutzgeſetz und be— tonte die Notwendigleit der Neuordnung der Arbeitsſchutz— beſtimmungen. Das Arbeitsſchutzgeſetz habe einmal die Aufgabe, die vielen Beſtimmungen auf dem Gebiete des Arbeitsſchutzes, die nur vorläufigen Charakter tragen, in eine endgültige Regelung überzuführen. Neben der Vereinheitlichung und Vereinfachung ſei es vor allem notwendig, im Arbeitsſchutzgeſetz die Möglichkeiten für die Weiterarbeit am einheitlichen Arbeitsrecht zu ſchaffen. Den Bedürfniſſen der einzelnen Gewerbezweige trägt der Entwurf nach Möglichkeit Rechnung. Die Ausnahme— vorſchriften ſind beſchränkt worden. Der Entwurf iſt nicht nur ein großer formaler Fortſchritt, ſondern in vielen Punkten auch ein wichtiger ſozialpolitiſcher Fortſchritt. Der Miniſter kündigte weiter einen Geſetzentwurf über die Mag elan der berufsgenoſſenſchaftlichen Unfallverhü— ung an. Abg. Dr. Moldenhauer(D. Vy.) empfahl in die Ausſchaßberatung des Entwurfes erſt einzutreten, wenn auch das Bergarbeitsgeſetz vorliegt. Zweifellos bringe er eine ſtarke Einſchränkung der Bewe⸗ gungsfreiheit der Wirtſchaft. Bedenklich ſei vor allem, daß der Entwurf zu ſehr auf Großinduſtrie und Groß⸗ handel abgeſtellt ſei und auf Handwerk und Einzelhandel nicht genügend Rückſicht nehme. Der kleine Handwerker werde ſich leicht in den Fußangeln des Geſetzes verfangen. Abg. Graßmann(S.) erklärte, die Durchführung des Achtſtundentages und die Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens ſei eine For⸗ derung aller Gewerlkſchafksrichtungen. Bei der Arbeits⸗ loſigkeit handele es ſich um eine Dauererſcheinung. Auch Amerika habe fünf Millionen Acheitsloſe und ſei daher von der ſechstägigen zur fünftägigen Arbeitszeit über— gegangen. Abg. Hartmann(Dn.) gab eine Erklärung ab, in der gegen die übereilte Bera⸗ tung der Voclage proteſtiert wird. Seine Fraktion be— 11 5 ſich ihre Stellungnahme für die Ausſchußberatungen vor. Die Weiterberatung wurde auf Freitag, 12 Uhr, vertagt. Außerdem Anträge zur Erwerbsloſenfürſorge. Gamstag Arteilsſpruch. Die Strafanträge im„Immertreu“⸗Prozeh. Berlin, 7. Februar. Im Prozeß gegen die neun Mitglieder des Vereins „Immertreu“ ſtellte Staatsanwaltſchaftsrat Zimmermann bie Strafanträge. Er beantragte gegen den Hauptangellagten Leib, der ſich des ſchweren Landfriedensbruches unter Begehung von Gewalttätigkeiten ſchuldig gemacht habe und den man unter Umſtänden ſogar als Rädelsführer bezeichnen köne, mit Rückſicht auf deſſen Vorſtrafen eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten, ſowie fünf Jahren Ehrverluſt, für die Angeklagten Pietrzal und Laß wurden wegen einfachen Landfriedensbruches je ſechs Monate Gefängnis, gegen den Angeklagten Franke we⸗ gen des gleichen Vergehens fünf Monate und gegen den Angeklagten Schulz vier Monate Gefängnis beantragt. Gegen den Angeklagten Höhne wurden ebenfalls we⸗ 50 einfachen Landfriedensbruches mit Rückſicht auf ſeine ugend vier Wochen Gefängnis beantragt, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten ſollen. Für die übrigen drei Angeklagten beantragte der Staatsanwalt reiſprechung, da eine Beteiligung nicht in ausreichendem aße nachgewieſen ſei. Das Urteil wird Samstag geſprochen werden. Der Ruf nach dem Staatsgerichtshof. Die Verleihung der bateriſchen Ehrentitel. b Berlin, 7. Februar. Der Reichsminiſter des Innern hat auf Grund eines Beſchluſſes des Reſchskabinetts beim Staatsgerichtshof ür das Deutſche Reich den Antrag geſzeat, zu entſcheiden: ie Verleihung von Ehrentiteln, wie zie die bayeriſche Staatsregierung ſeit Jahren zur Auszeichnung beamteter und nichtbeamteter Pecſonen vornimmt, iſt mit dem Art. 109 Abſ. 4 der Reichsverfaſſang nicht vers War. Zwiſchenfälle 9 98 Neues in Kür teues in Kürze. 1: Die Kommuntſten provozterten im Neichstag wie⸗ ber Zwischen änle⸗ durch Radauſzenen, ſodaß es Ordnungs⸗ ſufe und Ausſchtießungen durch den Präſidenten hagelte. 22: In Regensburg entgingen hunderte von Menſchen, die ſich auf dem Eiſe der Donau tummelten, wie durch ein Wunder der Gefahr, in dem plötzlich ausbrechenden Eis⸗ gang umzukommen. 8 Im„Immertreu“-Prozeß wird das Urteil am kom⸗ menden Samstag geſprochen werden. N 6: Potuneare wurde durch den Autonomiſten Ricklin in einem offenen Briefe wieder auf das heftigſte angegriffen. Die Arbeitsmarktlage im Reich. Immer noch Anſteigen der Arbeitsloſenziffer. d Berlin, 7. Februar. Das Abgleiten des Beſchäftigungsgrades kam in der Berichtswoche vom 28. Januar bis 2. Februar 1929 noch nicht zum Stillſtand. Erneuter ſcharfer Froſt und 5 Schneefälle behinderten die Außenarbeiten immer mehr. Obgleich alſo in den Saiſonberuſen die Arbeitsloſigkeit noch weiter anſtieg, ſetzte ſich dennoch in einigen Ar⸗ beitsamtsbezirken(ſo in Hamburg. Kiel und Lübeck, in Stettin, in Arbeitsamtsbezirken des weſtfäliſchen Indu⸗ ſtriegebietes) eine leichte Aufwärtsbewegung durch. Ob es ſich nur um eine ſchwache Augenblicksbeſſerung handelt, oder um eine Reaktionserſcheinung nach den ſah viell icht ein ie 1 115 Me allinduſtrie oder ob wilelleicht ein gewiſſer Umſchwung geltend macht, muß dahingeſtellt bleiben. ö f Auffallend und auf eine ungünſtige Entwicklung deu⸗ tend, iſt allerdings ein verhältnismäßig ſtarkes Anſteigen der Hauptunterſtützungsempfänger in Südweſtdeutſchland. Nicklin gibt nicht nach. Offener Brief an Poincare. . Paris, 7. Februar. . Der Autonomiſt Ricklin richtet in ſeinen Blättern einen offenen Brief an Pomcaxe, in dem er zunächſt ver⸗ ſichert, daß er niemals das Urteil von Kolmar angenom⸗ men habe. Ungeachtet aller Verſprechungen und Ein⸗ ſchüchterungen habe er die Berufung gegen ſeine Verurtei⸗ lung aufrecht erhalten, die dann unglücklicherweiſe ver- worfen worden ſei. Ricklin betont, daß er nicht um Gnade gefleht habe. ſondern daß ſie ihm im Gegenteil gegen ſeinen Willen auferlegt worden ſei. Nur unter Zwang hätte er das Gefängnis von Kolmar verlaſſen. Man begnadige einen Verurteilten nicht gegen ſeinen Willen, vor allem nicht einen Menſchen, gegen den ſich, wie Poincare vorgebe, die Anklagen häuften. Rick⸗ lin wirft dem Miniſterpräſidenten weiter vor, die Be⸗ ſchuldigungen nicht aufgeſtellt zu haben, die Ricklins Beteiligung am Komplott gegen die Staatsſicherheit beweiſen könnten. Die Auto⸗ nomiſten hätten immer zwiſchen den Drahtziehern des Prozeſſes von Kolmar, d. Poincare mit ſeiner verſöhn⸗ lichen Verantwortung dee, und Frankreich anterſchie⸗ den. Poincare werde nicht einen einzigen Satz Ricklins oder ſeiner Freunde bei Proteſtverſammlungen gegen das Auariff'e an de 981 i ane ed der als ein ungriff gegen den Staat ausgelegt werden könne. Rick⸗ lin ſchließt mit der Feſtſtellung, ein Befriedungsſyſtem könne in Elſaß⸗Lothringen nur wirkſam ſein. wenn es als erſte Tat eine Ausnahmegeſetzgebung, die Verletzung der. Souveränität der ehhäſſiſchen Bevollerung and eie juriſtiſch unhaltbare Verurteilung aufhebe. Kleine politiſche Meldungen .. Berlin. Von Trotzki wird gemeldet, daß er noch in dieſer Woche beim deutſchen Generalkonſulat in Moskau den Antrag auf Aufenthaltsbewillt i. Nen wid U fenth illigung in Deutſchland ſtel London. Die Bank von England hat ihren Diskontſat von 4,5 auf 5,5 v. H. erhöht. 15 Rom. Das lange umſtrittene Abkommen zwiſchen dem Vatikan und der italteniſchen Staatsregierung iſt am Mitt woch paraphiert worden. Moskau. Das Litwinow⸗Protokoll wird am kommen⸗ den Samstag unterzei net werden. ö 3—— T Aus Nah und Fern. Politiſcher Karneval im Saargebiet. Sgarbrücken., 7. Februar,. Folgende Ankündigung eines Faſtnachtsballes beweiſt, daß die Saarländer unter der Fremdherrſchaft des Völkerbundes ihren Witz und Spott nicht eingebüßt haben: Raritäten⸗Kabinett. Perſönliches Erſcheinen des Generalſekretärs des Völ⸗ lerbundes mit Gefolge. Nordpolforſcher Nobile verab⸗ ſchiedet ſich zur Südpolreiſe. Die erſte Flamme vom Saarbrücker Lichtfeſt. Der Schlußpunkt des Saarſtatuts in 1000 facher Vergrößerung. Franzmanns Saarpropa⸗ gandaerfolge in Spiritus konſerviert(natürl. Größe.) Grundriß des neuen Panzerflugzeuges für das Saarge⸗ biet. Die Zuſchußpumpe für das Saarbrücker Stadtthea⸗ ter iſt als Kraftmeſſer zur allgemeinen Bedienung aufge⸗ ſtellt. Die Höchſtleiſtung wird prämiert. Kaltes Büffet. Genfer Ueberſichtsbrötchen mit Zuckeraufguß. Gru⸗ benbrote mil Direktionspaprika. Pariſer Windbeutel in Völterbundstunke. Saar-Regierungspfeffernüſſe. Rault⸗ . Locarno-Lull⸗Likör(45 proz.). Thoiry⸗ naps. Neuwied.(Die verdorbene Medizin.) In Eichen auf dem Weſterwald erkrankte ein 20jähriges Mäd⸗ chen leicht an einer Halsentzündung. Das Mädchen griff zu einer Flaſche Medizin, die es vor Jahresfriſt mit Ei- ſolg gegen die gleiche Krankheit angewandt hatte. Die Arznei war aber, wie feſtgeſtellt wurde, in der langen Zeit verdorben, wodurch ſich das Mädchen eine Vergiftung zuzog, an deren Folgen es nach kurzer Zeit ſtarb. Berlin.(Zwei junge Mädchen unter Mordoerdachk verhaftet.) In Neukölln wurde der Arbeiter Arthur Reismann, aus mehreren Stichwun— den blutend, bewußtlos aufgefunden. Die Ermittlungen nach den Tätern führten zu dem Ergebnis, daß Reis— mann das Opfer eines Ueberfalles zweier junger Mäd⸗ chen, der 17jährigen Elſe Neumann und der i8jährigen Käthe Edloff, geworden iſt. Die Mädchen ſind unter der Beſchuldigung des Mordverſuches feſtgenommen worden. Reismann hat Meſſerſtiche davongefragen, von denen einer 18 Zentimeter, ein anderer 12 Zentimeter tief iſt— Berlin.(Eine Spur der Bankräuber?) Die Ermittlungen der Berliner Kriminalpolizei in der Ange- legenheit des Einbruches in die Treſorräume der Diskonto— geſellſchaft dauern ununterbrochen an. Zur Zeit werden die Ausſagen einer Reihe von Hausbewohnern geprüft. Dabei ſind Widerſprüche feſtgeſtellt worden. Insbeſondere bedürfen die Ausſagen des Pförtners noch eingehender Prüfung. Der Pförtner wird ebenſo wie ſeine Frau bis zur reſtloſen Aufklärung der Widerſprüche im Po— lizeipräſidium feſtgehalten. Einem entſetzlichen Anglück entgangen Hunderte von Menſchen in Lebensgefahr. Regensburg, 7. Februar. Hunderte von Menſchen, die ſich auf der gefrorenen Donau tummelten, entgingen wie durch ein Wunder einem entſetzlichen Unglück. Vor der ſteinernen Brücke hatten ſich dichte Eis— maſſen zuſammengeballt, als plötzlich Rufe ertönten, daß das Eis zu berſten beginne. Die vielhundertköpfige Menge, darunter zahlreiche Schulkinder, ſtob panikartig ausein⸗ ander und ſuchte das Ufer zu erreichen. Der Bevölkerung, die vom Ufer aus das Treiben auf dem Eiſe beobachtete, bemächtigte ſich großes Entſetzen. Auf dem Eiſe herrſchte ein unbeſchreibliches Durcheinander. Viele befanden ſich noch in der Mitte dess Stromes und drohten abzu— ſacken. Mit lautem Knacken und Krachen drang das Waſſer durch die Spalten des Eiſes und nur mit Mühe und Not gelang es der Bevölkerung, zum Teil ſchon bis an ice Knöchel durch das Waſſer watend, das Ufer zu erreichen. Wenige Minuten ſpäter begann mit elementarer Wucht die vollkommene Zertrümmerung des Eiſes auf einer Fläche von mehreren hundert Metern. Die Eis⸗ decke zerſprang und türmte ſich meterweit übereinander. Der größte Teil von Paris ſtromlos. Ein Werk der Kommuniſten? 9„ Paris, 7. Februar. Der größte Tell der Stadt Paris wurde infolge eines Kurzſchluſſes des elektriſchen Stromes beraubt. Der Zwiſchenfall hat ſich in dem Elektrizitätswerk von St. Ouen zugetragen, wo Hochſpangungskabel in einer un⸗ terirdiſchen Leitung in Brand gerieten. Dichte Rauchwolken ſtiegen auf und hinderten die Feuerwehr mehrere Stunden lang in die Kabelgänge ein⸗ zudringen. Unglücklicherweiſe herrſchte ein dichter Nebel in der Stadt, ſo daß ſich die Störung trotz der Ta⸗ geszeit in den 14 betroffenen Stadtteilen beſonders unan⸗ genehm bemerkbar machte. Ueber die Urſache der Stö⸗ rung ſind die mannigfaltigſten Gerüchte im Umlauf, von denen das folgende feſtgehalten zu werden verdient. Dar⸗ nach ſoll die Verdunkelung der Stadt Paris ein Werk der Kommuniſten ſein, die angeſichts der in der Kammer zu beratenden Gültigkeitserklärung des Mandates ihres gefangenen Genoſſen Marty ein kleines Zeichen ihrer Machtprobe geben und die Kammer einſchüchtern wollten. Ein Autobus im Eis eingebrochen. 12 Perſonen ertrunken. 2 Kopenhagen, 7. Februar. Nach Meldungen aus Helſingfors iſt auf dem Eiſe des Finniſchen Meerbuſens ein mit 12 Perſonen beſetz⸗ ter Autobus eingebrochen. Alle Infaſſen ſind umge⸗ kommen. Aus der finniſchen Provinz wird gemeldet, daß zahl⸗ reiche Perſonen erfroren ſind. Bei Tavaſtehus wurden abends 47 Grad Kälte gemeſſen. Das Queckſilber ge⸗ friert nunmehr in den Thermometern. Kleine Chronik. zi Eine Zigeunerfamilie erfroren. Bei Reigersdorf in Mähren wurden zehn Mitglieder der Zigeunerfamilie Ruzida erfroren aufgefunden. Sie hatten im Freien in einem Zelt kampiert. Anſcheinend iſt das Feuer, um das ſie ſich gelagert hatten, ausgegangen, ſodaß ſie der Tod im Schlafe überraſcht hat. a 1 Ein Pariſer Warenhaus niedergebrannt. In einem großen Warenhauſe des Pariſer Vororts Aubervilliers brach aus noch nicht feſtgeſtellter AUrſache ein Brand aus, der auf alle Räume übergriff. Trotz des ſofortigen Ein⸗ greifens der Feuerwehr konnte das Gebäude nicht gerettet werden, es ſtürzte in ſich zuſammen. Mehrere Perſonen wurden verletzt. E Wahnſinnstat eines Vaters. Ein 53 Jahre alter Mann erſchoß in Antwerpen, als ſeine Frau in Beglei⸗ tung ſeiner Tochter eine Kinovorſtellung beſuchte, ſeinen 25 und 9 Jahre alten Sohn und ſeine 20 jährige Tochter. Seine fünfjährige Tochter ließ er am Leben. Der Polizei erklärte er, er habe die Kinder getötet, weil es nicht die ſeinigen wären. Die fünfjährige Tochter aber ſei ſein Kind, er habe ſie deswegen am Leben gelaſſen. * Sämtliche Schulen in Moskau wegen Kälte ge⸗ ſchloſſen. Die große Kälte hält in Moskau an. Der ge⸗ ſamte Straßenbahnverkehr liegt ſtill. Die Schulen ſind geſchloſſen. Wegen Ueberheizung der Oefen ſind große Brände entſtanden. In vielen Stadtteilen ſind die Waſ⸗ ſerleitungen eingefroren. Nach Meldungen der meteorolo⸗ giſchen Stationen ſoll die große Kälte noch einige Tage anhalten. teuerabgaben eines Amerikaners d T ee 140 1 Wed Durchschnilts- Jahreseinkommen Stürme des Herzens. Roman von Hans v. Hekethauſen. Copyright by Greiner& Comp., Berlin NWö6. (Nachdruck verboten.) 23. Fortſetzung. Henning und Jolanthe blieben etwas zurück. Die weiteve Unterhaltung der jetzt Voranſchreitenden konnten ſie nicht mehr verſtehen. Henning ſchien mit ſeinen Gedanken noch beim vorigen Geſpröch zu ſein, denn er fragte jetzt: „Woraus ſchließen Sie, daß ich ein wirklicher und ernſthaft veranlagter Mann bin?“ „Wen ich es fühle“— wollte ſie ſagen— aber ſie ſcheute ſich auf einmal, es zu tun. So antwortete ſie nur: „Gibt es da einen Zweifel?“ „Ich hoffe nein, aber ich möchte wiſſen, weshalb gerade Ste das auf einmal denken?“ „Auf einmal?“ wiederholte ſie„ich habe Sie von An- fang on dafür gehalten.“ Eine Pauſe trat ein. Dann ſagte er leiſe: „Ich wünſchte, ich könnte auch von Ihnen ſagen, Sie ſeien ein echtes Weib,— vielleicht ſehe ich falſch— aber“, er ſtockte. „Aber?“ fragte ſie halblaut. „Aber die echte Weibnatur iſt fort— könnte nie eder— kommen, oder iſt der Sinn in Ihnen zu hart mend klar geworden?“ St. holte tief Atem, dann ſagte ſie: „Was fragen Sie mich da? Es iſt eine ſchreckliche, ſchmerzende Frage. All meine Sehnſucht liegt darin und all mein Elend— ich hätte es gekonnt, aber es erfror und erſtarb.“ „Unterm Schnee blühen aber manchmal neue Roſen“, ſchaltete er ein. „Wer nimmt ſich die Mühe, ſie zu ſuchen und ans Licht zu bringen?“ fragte ſie bitter. „Da muß man eben an ſein Geſchick glauben. Ich habe ſo eine ganz feſte Vorſtellung von ſolchen Glück⸗ lichen, die finden und erlöſen. Eine Frau bedarf ſolcher Hand, ſonſt verkümmert ihr Weibſein. Sie wird hart und klug, ſie nimmt männliche Gewohnheiten an, und die Selbſtändigkeit macht ſie ſchroff. Es gibt ja Frauen, die das Leben in dieſen männlichen Rahmen zwingt— aber ich meine, ein wirkliches Weib braucht den Mann! Nicht zum Relief und zum Schmuck des Lebens, ſie braucht ihn auch als Freund, als Ergänzung und Halt ihres eigenen Weſens.“ „Ja“, ſagte ſie und ſah ihn erſtaunt an. Da er ſchwieg, fragte ſie nach einer Weile:„Ich denke, Sie ſind ein Feind der Ehe?“ „Vielleicht habe ich eine zu große und hehre Vor⸗ ſtellung von dem, was ich darunter verſtehe— und darum ſcheue ich dieſe Feſſel für mich und ein anderes Weſen. Ein Weib, wie ich es mir denke, habe ich noch nicht ge⸗ funden. Es müßte weich und gefügig ſein gegen mich— und ſtark und voll Kraft gegen andere. Und wiederum müßte es Mut haben, mit mir alle Lebenslaſt zu teilen. Mithelfen an der Arbeit, einen großen Beſitz weiſe und gerecht zu verwalten— kurz und gut, mich ſo lieben können, wie ich dieſes Weſen lieben würde... Damit iſt alles geſagt, es ſchließt die ganze gewaltige Kraft einer ſolchen Gemeinſchaft in ſich— aus der neue Menſchen in blühender Schönheit geſchaffen werden können. Das iſt ein heiliges Kapitel und eine große Lebensaufgabe, der lich ein Mann nur dann hingeben ſollte, wenn er ein Weib an ſich feſſelt, das willig iſt, ganz und gar für ihn in dieſer Hingabe aufzugehen.“ Seine Stimme hatte eigentümlich geklungen und Jo⸗ lanthe fühlte ſich durch die Art, wie er das alles ſagte, tief gerührt. Wieder überkam ſie das Bewußtſein ſeiner e kraftvollen Ueberlegenheit, obwohl 1 nur vier Lebens⸗ jahre voneinander trennten. Aber ihr war wohl und frei dabet. Sie lauſchte ſeinen Worten wie jemand, der mit verklärten Augen plötzlich ein Wunderland zu ſchauen be⸗ kommt, wovon er in der Jugend geträumt hat— und das nun auf einmal rein und unendlich licht aus einem Dunſtkreiſe von unklaren Wolkenbildungen emporſteigt. ar es wieder eine Fata Morgana, wie jenes zauber⸗ haben, am Samstag, den 10., oder Aus dem badiſchen Lan .. Mannheim.(Ein Seifenteſſel explo diert.) Aus bis jetzt unaufgeklärter Urſache erpfo in der Chemiſchen Fabrik Käfertalerſtraße 162 ein Sei⸗ ö den 1 ſich drei Arbeiter der Fabrik Brandwun⸗ den an Geſicht und Händen zuzogen. Der entſtandene Schaden beträgt etwa 1500 Mark. 15 i Mannheim.(Zwei Selbſttötungsver⸗ ſuche.) Eine 24 Jahre alte 1170 und eine 21 Jahre alte Hausangeſtellte tranken in ihren in verſchiedenen Stadt⸗ teilen gelegenen Wohnungen giftige Flüſſigkeiten. In einem Falle ſollen Familienſtreitigkeiten, im anderen Lie⸗ beskummer der Grund zur Tat bilden. Beide Lebensmüden fanden Aufnahme im allgemeinen Krankenhaus. Heidelberg.(Heidelberg tritt der Gas⸗ verſorgungs⸗A⸗G. Frankfurt a. M. bei 7) Nach einem Stadtratsbeſchluß, der allerdings noch der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes bedarf, wird die Stadt Hei⸗ delberg nunmehr auch der Süddeutſchen Gasverſorgungs⸗ A.⸗G. Frankfurt a. M. mit einer Beteiligung von 10 Pro⸗ zent des Aktienkapitals beitreten. Bekanntlich werden von Heidelberg aus bereits eine Anzahl umliegender Ort⸗ ſchaften mit Gas verſorgt. Neuerdings ſchweben weitere Verhandlungen zur Ausdehnung der Gasverſorgung von Heidelberg aus. I Schriesheim bei Heidelberg.(Auf dem Mas⸗ kenball perhaftet.) Beamte der Heidelberger Kri⸗ minalpolizei verhafteten auf dem Maskenball eines hie⸗ ſigen Vereins einen jungen Mann aus Heidelberg, der eine arößere Summe Geldes geſtohlen hatte. Aus Heſſen. Darmſtakt.(Sommerferien und Verfaſ⸗ ſungsfeiern in SHeſſen.) In einem Rundſchrei⸗ ben an die Direktionen der heſſiſchen höheren Lehranſtal⸗ ten ſowie die Kreis⸗ und Stadtſchulämter hat der heſſiſche Miniſter für Kultus⸗ und Bildungsweſen den Beginn der Sommerferien 1929 auf den 13. Juli feſtgeſetzt. In klei⸗ neren Landgemeinden mit höheren Schulen, wo beſondere Verhältniſſe, namentlich mit Rückſicht auf die Ernte, es notwendig machen, kann der Beginn der Sommerferien durch Vereinbarung zwiſchen Volks- und höhere Schule noch anders feſtgeſetzt werden. Ferienſonderzüge werden nur am 13. Juli gefahren. Da der Verfaſſungstag(11. Auguſt) in dieſem Jahre auf einen Sonntag fällt, iſt die Verfaſſungsfeier in den Schulen, die keine Ferien Montag, den 12. Auguſt, unter Ausſetzung des Unterrichts zu veranſtalten. Für die Schulen, bei denen der Verfaſſungstag in die Ferien fällt, iſt die Verfaſſungsfeier am erſten Schul⸗ tag nach den Ferien durchzuführen. Mainz.(Bau einer Kunſtgewerbeſchule!) Die ſtädtiſche Verwaltung plant den Bau einer Kunſt⸗ gewerbeſchule mit einem Koſtenaufwand von 3 Millionen Mark. Eine diesbezügliche Denkſchrift wurde vom Bei⸗ geordneten Maurer ausgearbeitet. Wegen der hohen Ko⸗ ſten wurden Bedenken laut und die Angelegenheit ſchließ⸗ lich zur weiteren Prüfung an den vorbereitenden Aus⸗ ſchuß zurückverwieſen. Mainz.(13 Todesopfer bei einer Rhein⸗ fahrt.) Auf der Generalverſammlung des Turnklubs in München wurde die vorjährige verhängnisvolle Rhein⸗ fahrt des Turnklubs beſprochen. Es wurde Bericht erſtat⸗ tet über die Folgen, die die Vergiftungen auf dem Dam⸗ pfer„Goethe“ nach ſich gezogen haben. Es ſtellte ſich heraus, daß im ganzen 700 Perſonen an den Krankheits⸗ erſcheinungen zu leiden hatten. Von dieſen liegen heute noch einige ſchwer krank darnieder. Im ganzen hat dieſe Schiffahrt 13 Todesopfer gefordert. Mit der Köln⸗ Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft werden zur Zeit Verhandlungen wegen Schadenerſatzanſprüchen gepflogen. Bingen.(Eine gefährliche Stelle im Eis.) Es ſei auf eine gefährliche Stelle auf der Nahe in der Nähe der Kläranlage am Dreieck aufmerkſam gemacht, der drei Perſonen zum Opfer gefallen ſind. Dort, wo die Abwäſſer der Stadt in die Nahe münden, gefriert das Waſſer nur mäßig und iſt nur mit einer dünnen Eis⸗ ſchicht bedeckt, die den Eindruck eines„Blankert“ macht und deshalb eine gefährliche Falle abgibt. Nur dem Um⸗ ſtand, daß ſich Leute in der Nähe befanden, die gleich zu Hilfe eilten, iſt es zu verdanken, daß diejenigen, die mit dem naſſen Element Bekanntſchaft machten, gerettet Surden. „Tauſend und eine Nacht“ um Siegmunds Perſon ge⸗ ſponnen hatte?... Nein, diesmal war es das Leben ſelbſt, wie es jeder erfaſſen kann, der mit reinen Händen und warmem Herzen ſich ihm naht und in der Stille beten mag: bin ich würdig, es zu beſitzen? Sie ſprachen nicht mehr, ſie hatten ſich auch ſtumm Gute Nacht geſagt, aber ſeinen warmen, langen Hände⸗ druck fühlte 1 noch, als ſie ſchon oben in ihrem Zimmer war. Eine Klarheit war um ſie, die den ganzen Raum zu erfüllen ſchien An dieſem Abend konnte ſie ſeit langer Zeit einmal wieder von ganzem Herzen beten. 7. Kapitel. Auf einen Regentag am Freitag ſtieg die Sonne glän⸗ zend und hell am Sonnabend morgen aus den Bergen. Das viel beſprochene Feſt in St. Bartholomä konnte alſo ſtattfinden. Schon früh am Nachmittag ſah man Autos, Wagen und Fußgänger ſich zum Königsſee bewegen. Bei einem ſolchen Prachtwetter war die Beteiligung eine ungewöhnlich große, ſogar Grander und die Amtsrichtersleute ſchloſſen ſich dem Kreiſe an. Ihre Zahl füllte einen Stellwagen, n dem es heiter zuging. Eberle hatte ſelbſtgepflückte Alpenroſenſträuße verteilt— Herta erhielt den größten. 8 Sie lächelte huldvoll und ſteckte ihn an den grünen ilzhut. Auch heute wieder trug ſie die Tracht des Landes, die ihr allerliebſt ſtand. Sie ließ ſich von Siegmund necken und lachte ihm zu. Eberle verbiß ſeinen Kummer— er wollte heute froh ein, es mußte ja doch ein Abend werden ſo recht zum reuen „Da ſchau einer den Lapperl an“, rief er luſtig und wies auf ein kleines Papierſchild, das der Roſſelenker kurz vor Königſee über ſich am Wagendeck. hatte. Es iſt unterſagt, nee zu fordern, aber der ſchlaue weiß ſich zu helfen. So müßte man das auch machen können, wenn man überſehen wird!“ Gortſetung folgt) übertragene ein Antrag der Deutſch Nebenbeſchäftigung der Gemeindenbeamten der Genehmi⸗ 16 J Fo 5. Man truntene Phantaſteparadies, das ſie wie ein Märchen aus verlauf: mit Kälbern lebhaft, 22,80 vbts 27; ausl. 29 75 bis 30,25; Weizenkle Heſſſſche Landtag. Geeſetzgebungsaus schuß. . O Darmſiadt, 7. Februar. Der Geſetzgebungsausſchuß ſetzte die Beratungen des Gemeindebeamtengeſetzentwurfs beim Artikel 15 fort. Die⸗ ſer Artikel ſieht vor, daß der Gemeindebeamte das ihm Amt der Verfaſſung und den Geſeßen ent⸗ ſprechend gewiſſenhaft wahrzunehmen und durch ſein Ver⸗ lten in und außer dem Dienſt ſich der Achtung und des ertrauens, die ſein Beruf erfordern, würdig zu zeigen hat. Er iſt auch nach Löſung des Dienſtverhaͤltniſſes zur Amtsverſchwiegenheit verpflichtet. Zu dieſem Artikel lag en Volkspartei vor, wonach jede gung des Bürgermeiſters bedarf. Im Ausſchuß fand hier⸗ über eine ſehr eingehen e Ausſprache ſtatt, die zu dem Er⸗ gebnis führte, daß eine Reihe von Anträgen geſtellt wurden, die ebenſo wie der Artikel ſelbſt, in der Faſſung der Vorlage, Annahme ſanden. Der Artikel 16 fand in der Faſſung der Vorlage Annahme. f Landwirtſchaft. Sieben Fehler bei der Schweinefütterung. Nach Müller⸗Ruhlsdorf kommen in der Schweine⸗ haltung die nachſtehenden Fütterungs! er am häufigſten vor: 1. Man macht keinen Unterſchied zwiſchen Sau, Ferkel und Maſtſchwein. 2. Man füttert die tragenden Sauen zu gut, ſo daß ſie verfetten. Dann fehlt es an Milch für die wenigen, ſchwächlichen Ferkel. 3. Man ernährt die ſäugenden Sauen zu eiweißarm, ſo daß ſie ſchnell abmagern. 4. Man gibt den Saugferkeln zu wenig Eiweiß und Kalk; kü merliche Entwicklung und weiche Knochen ſind die ge. reicht viel zu wäſſriges Futter, das Magen und Darm unnnütz belaſtet, ſchlechte Jauche gibt und den Stall ewig feucht macht. 10 Hag unggeignete Futtermittel geht die Maſt zu lang⸗ e am J. Man bedenkt nicht, daß der erſte Zentner der billigſte iſt, der zweite wird teurer und jeder folgende noch teurer. — Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 7. Februar. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 6,50. Lomb. 7,5 v. H.: London 20,412— 20,452; Newyork 4,2080 — 4,2160; Amſterdam 168,53— 168,87; Brüſſel 58,49 58,61; Danzig 81,67— 81,83; Italien 22,02— 22,06; J au 7,388— 7,402; Kopenhagen 112,22— 112.44; ita on 18,58— 18,62; Oslo 112,19— 112,41; Paris 16,455— 16,495; Prag 12,456— 12,476; Schweiz 80,98 — 81,14; Spanien 66,78— 66,92; Stockholm 112,47 — 112,69; Wien 59,14— 59, 26. Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ chaft 240,50; Comm.⸗ und Privatbank 199,50; Darm⸗ ädter⸗ und Nationalbank 276; Deutſche Bank 170,25; Diskonto⸗Komm. 165,75; Dresdner Bank 170; Norddeutſch. Lloyd 125,25; Allg. Elektrizitätsgeſellſchaft 176,50; Bem⸗ berg 405,50; Chade 471; Daimler⸗Benz 60; Linoleum⸗ werke 329,25; J. G. Farbeninduſtrie 251,75; Geffürel 235,25; Goldſchmidt 88,75; Philipp Holzmann 127; Kar⸗ ſtadt 226,50; Phönix 95,875; Polyphonwerke 402; Rhein. Brankohlen und Brikett 277,25; Rhein. Elektrizität 164; Rhein. Stahlwerte 130; R. W. E. 237,25; Vereinigte Glanzſtoffe Elberfeld 436,50; Verein. Stahlwerke 97.25; Zellſtoff Waldhof 258. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtena nuts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 7; Wirſing 25 bis 30; Weißkraut 15 bis 20; Rotkraut 18 bis 20; Blumen⸗ kohl Stück 60 bis 120; Roſenkohl 50 bis 60; Gelbe Rüben 18 bis 20; Rote Rüben 18 bis 20; Schwarzwurzeln 30 bis 60; Spinat 50 bis 60; Grünkohl 30 bis 35; Zwiebeln 18 bis 20; Kopfſalat, Stück 35 bis 40; Endi⸗ vienſalat, Stück 40 bis 70; Kreſſe 160 bis 200; Lattich 240 bis 300: Tomaten 70 bis 80; Meerrettich, Stück 30 bis 70; Aepfel 30 bis 70; Birnen 35 bis 55; Nüſſe 55 bis 70: Süßrahmbutter 220 bis 260; Landbutter 160 bis 180; Weißer Käſe 50 bis 55; Eier, Stück 11 bis 20; Dahn, geſchlachtet, Stuck 200 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1000; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 120; Rindfleisch 140 Kuhfleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 72; Rehragout 100; Rehbug 150; Rehrücken und⸗ Keule 250; Feldhaſenragout 120; Feldhaſenbraten 160. Mannheimer Produktenbörſe. Bei unveränderten For⸗ derungen des Auslandes verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung, da die Intereſſenten im Einkauf ſich Zurückhal⸗ tung auferlegten. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen inl. 24,50; ausl. 26,75 bis 28,50; Roggen inl. 24: Hafer inl. 23,50 bis 24,35; Braugerſte 25 bis 25,75; pfälziſche Gerſte 26 bis 26,75; Futtergerſte 20,25 bis 22,50; Mais mit Sack 24; ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 34,75; ſüddeutſches Roggenmehl 30,50 bis 32,50; Weizenkleie 14 bis 14,25 und Biertreber mit Sack 20,50 bis 21; alles in Reichsmark pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 151 Kälber, 15 Schafe, 59 Schweine, 298 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Im einzelnen 5 wurden zugefahren und erlöſt pro 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Kälber 76 bis 78, 68 bis 72, 60 bis 66; 11 43 bis 46; Schweine 77 bis 78: 77 bis 48. 74 bis 76; Ferkel bis vier Wochen alt 22 bis 30; Läufer 31 bis 40 pro Stück; Ziegen 13 bis 24. Markt⸗ uf eräumt, mit Schweinen mit⸗ telmäßig, geräumt; mit Ferkeln und Läufern ruhig. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen inl. 23,50 bis 23,75; Roggen inl. 23,50; Sommergerſte 24,50 bis 24, 75; Hafer inf. 24 bis 24,35; Mais inl. 23,50 bis 23,75: Weizenmehl 33,75 bis 34,25; Niederrhein. köefzennche 33 bis 33,75, Roggenmehl 31 bis 31,50; Weizenkleie 14,25; Roggenkleie 15; alles in Reichsmark pro 100 Kilogramm. Kölner Probuktenbörſe. Stimmungsbericht: An heutiger Boörſe waren die Preiſe für Auslandsgetreide 100 gehn e das Geſchäft aber lag ruhig. Man nannte: zen inl. 89, bis 231 ausl. 26,25 bis 28,50; Roggen inl. 23 bis 23,25, aus! 26,50 bis 27,50; Hafer hiefiger 22 bis 23,50 ausl. 2 0 bis 24; Füttergerſte ausl. 20,50 bis 327 Wintergerſte inl. 22,25 bis 23; Sommergerſte inl. 24 bis 25; Mais grober 23,75 bis 24; kleiner 26,50 bis 26,75, Weizenmehl ausl. 31,50 bis 32; ſeggen inl. 31 bis 32; ausl. 32,25 bis 333 n e e grob mit Sa 14,50 bis 15,75; Biertreber mit Sack 20,25 bis 20,75; alles in Rm. pro 100 ee Heeres · Shimeisferschafteñ in huingentnal 51. J. 29. Eine ſiegreiche Mannſchaft des 25⸗Kilometer⸗Patrouillen⸗ ſaufes wird von General Heye, dem Chef der Heeresleitung, g am Ziel beglückwünſcht. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 8. Februar. Die von Nordoſten herangezogene Kältewelle hat uns erreicht, wie aus der inzwiſchen erfolgten Drehung des Windes von Weſt über Nord nach Oſt hervorgeht. Auch iſt die Temperatur in tieferen Lagen ſelbſt bei ſtar⸗ ter Bewölkung wieder etwas zurückgegangen. In den nördlichen Landesteilen herrſcht infolge der dort bereits einget, er lufheiterung ſtrenger Froſt. Mit der Kalt luft iſt der Druck über Mitteleuropa ſtark geſtiegen und hat die vorhandenen flachen Teilwirbel reſtlos aufgefüllt, ſo daß die alte Froſtwetterlage mit hohem Druck über dem Kontingent wieder hergeſtellt wird. Vorausſichtliche Witterung bis Sams- tag: Strenger Froſt, meiſt heiter und trocken. GSonntagsgedanken Anter dem dichten Winterkleide ſchläft die Erde. In den Einſamkeiten von Feld und Wald hört man kaum einen Laut. Nur ein paar frierende und hungernde Vögel zwitſchern kläglich. Am Tage ſchimmert die Sonne 9068 den Schneewolken hervor, und dann erſcheint die Jandſchaft wie ein herrliches Märchenparadies mit Mil⸗ lionen glitzernden Kriſtallen. Aber man fühlt es deutlich, die Erde ruht, kein Leben regt ſich. „Tiefer und geheimnisvoller wird die Einſamkeit des winterlichen Landes in der ſtillen klaren Froſtnacht. Dann blinken am fernen Himmel die Sterne. Bald ſenden ſie ein klares, leuchtendes Licht auf die Erde herab, bald flimmern ſie unruhig und zitternd. Zwiſchen der Eiſeskälte des un⸗ endlichen Weltraums und dem Froſt auf der Erde ſcheint keine Trennung mehr zu beſtehen. Was uns im Frühling und Sommer lockt, die bunte ſprießende Natur, die uns mit Farben und Gerüchen erfreut, lenken unſere Gedanken nicht ab von dem Hohen, Gewaltigen, das ſchicſalhaft über uns zu ſchweben ſcheint. Deutlicher als ſonſt fühlen wir, daß wir in der Hand eines allmächtigen Schöpfers ſtehen, daß das Flämmchen unſeres Lebens kleiner und kürzer ſſt, als das Licht eines einzigen winzigen Sternes, den unſer Auge noch erreichen kann. Wir Erdenwanderer, klein und unſcheinbar wandeln wir dahin und unſer Weg füllt nur ein winziges Stücklein von Raum und Ziel aus, ſo winzig, daß es faſt verloren geht, wie ein Sandkorn am Meere. Aber heiß und lebendig brennen in unſerem Herzen die Gedanken. Die Sehnſuchk nach Größe, das Verlangen nach Ueberweltlichem, wird es nicht gerade in den Augen⸗ blicken in uns wach, in denen wir uns klein der ewigen Schöpfung gegenüber fühlen? Gibt es einen Weg, der aus der Enge des Tages, aus dem unſcheinbaren Abſchnitt un— ſeres Lebens in die Ewigkeit hinüberführt? Da ruft uns eine Stimme zu:„Kommt alle zu mir, die ihr mühſelig und beladen ſeid! Kommt alle, die ihr an der Haſt des Tages und an dem Glück des Augenblicks keine Genüge findet.“ Ueber allem, über Raum und Zeit und Ewig— keit ſteht Gottes Größe. Und wie wir uns auch gebärden wollen, wie auch unſere Gedanken und Taten beſchaffen ſind, einmal kommt jedem der Augenblick, wo er hinter allen Dingen den Sinn zu finden ſucht und wo er er— kennt, daß aus der Not des Alltages nur eine Brücke ins Glück der Seele hinüberführt, die Brücke zur Ewigkeit und ihrem Herrſcher. 0 — Verdreifachung der Wohlfahrtslaſten. Nach ſoeben bekannt gewordenen Zahlen ſtieg der Anteil der ge— ſamten Wohlfahrtspflege am kommunalen Geſamtfinanz⸗ bedarf im Durchſchnitt der deutſchen Großſtädte von 12.3 Prozent im Jahre 1913 auf 35,4 Prozent im Jahre 1925. — Zwei Filme gegen die Tollwut. Ueber die Toll⸗ wut ſind mit Anterſtützung des Reichsminiſters des In— nern im Auftrag des Landwirtſchaftsminiſters zwei Filme hergeſtellt worden. Der eine ſoll Lehrzwecken bei den Fachleuten, der andere der Aufklärung der Bevölkerung dienen. Der Lehrfilm heißt„Lyſſa bei Menſch und Tier“. Der andere heißt„Die Wut“. Es iſt ein zweiaktiger, 917 Meter langer Spielfilm. Die Hauptrollen werden von Schauſpielern dargeſtellt. Die wichtigſten Teile des wiſſenſchaftlichen Films ſind in ihn hineingearbeitet. Bei Seuchengefahr können ſie auf Koſten der landwirtſchaftli⸗ chen Verwaltung vorgeführt werden. — Mithilfe der Kinder im Geſchäft. In kleineren Geſchäften iſt es oft zweifelhaft, ob Kinder als Angeſtellte im elterlichen Geſchäft oder als Mitunternehmer anzuſe⸗ hen ſind und ob im letzteren Falle demgemäß das Ein⸗ kommen des Anternehmens als gewerbliches Einkommen ſteuerlich auf Eltern und Kinder zu verteilen iſt. Der Reichsfinanzhof erklärt in einem Urteil vom 28. Auguſt 1928 eine Beteiligung der Kinder am Gewinn auch in der Weiſe als möglich, daß dieſe am gemeinſchaftlichen Haushalt teilnehmen und für den nen gewährten Unter⸗ balt Vergütung entrichten müſſen. Ee Mass, a unebsejlig ue enα¹bν Ment nur Jugpen, sondem Sẽj8 Joden emusen und dassten rer fein ein fleiner Fuso feinen. Krafte Nllohſgeschmecu. Anſere Hühner im Februar. Hinaus mit den Hühnern ins Freie! Das muß au für den Februar die Loſung ſein; denn die Stalthoder bringen nichts ein. Ein Teil der Auslaufräume muß im⸗ mer ſchneefrei gehalten werden. Der ausreichenden Lüf⸗ tung der Ställe iſt hoher Wert beizumeſſen. Als Körner⸗ futter iſt für den Februar ein Gemenge in folgender Zu⸗ ſammenſtellung zu wählen: Weizen 2 Teile, Gerſte, Hafer und Mais je einen Teil. Wer weiße Hühner hält, tut gut, den Mais wegzulaſſen und den fehlenden Teil der Körnerfütterung durch Weizen auszugleichen, da ſonſt die Hühner einen gelben Schein erhalten. Auch die Züchter ſchwerer und mittelſchwerer Hühner ſehen von der Mais⸗ fütterung ab, weil dadurch leicht eine Verfettung der Tiere eintritt, welche die Legetätigkeit ungünſtig beein⸗ flußt. Durch Darbietung lauwarmen Waſſers anſtatt des eiskalten Waſſers hebt ſich das Legen der Hühner. Daß dazu eiweißhaltige Futterſtoffe auch viel beitragen, wol⸗ len die Hühnerbeſitzer wohl beachten. Daher iſt auch Knochenſchrot zu reichen. Am liebſten wird von den Hüh⸗ nern friſches genommen, doch tut auch getrocknetes, bezw. gedörrtes, gute Dienſte. Jetzt im Februar müſſen die Zuchtſtämme zuſammenoeſetzt werden. Soweit dabei eine Abtrennung der ausgewählten Hennen von den übrigen Hühnern notwendig iſt, iſt wohl darauf zu ſehen, daß der für ſie beſtimmte Auslauf nicht gar zu klein iſt: denn ſonſt leidet darunter die Legetätigkeit. Eier, die zu Brutzwek⸗ ken beſtimmt ſind, ſind an einem kühlen, aber froſtfreien Orte aufzubewahren. Dort ſind ſie wagerecht hinzulegen, mit Zeitungspapier zu bedecken und jeden Tag um ein Drittel ihrer Achſe zu drehen. Zum zwangsweiſen Setzen der Truthühner ſind z. B. Seefiſchlörbe zu verwenden, bei denen der Boden, da ſie umgeſtülpt werden, etwa nur 22 bis 25 Zentimeter vom Erdboden entfernt iſt; ſonſt ſtehen nämlich die Trut⸗ hennen darunter, anſtatt ſich hinzuſetzen. Nach vier oder fünf Tagen werden dieſe Körbe abgehoben. Von da an ſitzen die Truthennen frei. Die für ſie beſtimmten Brut⸗ eier erhalten ſie aber erſt nach etwa 12 Tagen vom An⸗ beginn des Sitzens her. Sonſt reicht nämlich die ſich, mehr und mehr entwickelnde Brutwärme nicht aus, um normalgeſtaltete Küchlein zu erzeugen. ö Bei der Perlhühnerzucht wird zu wenig darauf ge⸗ achtet, daß auch hier den Hennen fremdblütige Hähne beigegeben werden güſſen. Die überzähligen Hähne wer⸗ den jetzt auf den Markt gebracht. Es hat keinen Zweck, ſie vorher mäſten zu wollen, da die Gewichtszunahme zu gering iſt, alſo der aufgewendeten Arbeit nicht entſpricht *Die Grippe ſchleicht wieder umher. Alljährlich ſtellt ſie ſich um dieſe Jahreszeit ein. Die bösartige Krankheit hat ſchon vielerorts große Todesopfer gefordert. In Seckenheim hat ſie den 43jährigen Tierarzt Dr. Bühler in wenigen Tagen da— hingerafft. Auch in Mannheim hält dieſe gefürchtete Krankheit reiche Ernte. Geſtern konnte man leſen, daß die Grippe den bekannten Architekten Kuhn, ein 40 jähriger Mann aus der Mitte ſeiner Familie geriſſen wurde. In Weinheim wurde der Diplom- Landwirt Wilhelm, der Schwiegerſohn des Verwaltungs-Ober⸗ inſpektors Seibert, ſehr ſchnell dahingerafft. In Frankfurt am Main hauſt die Grippe in unheimlichem Maße. Jede halbe Stunde wird eine Perſon beerdigt. In unſerer Gemeinde ſind auch ſehr viele Leute au Grippe erkrankt. Zum Glück iſt ſie bis heute hier nicht bös aufgetreten. Vorſicht iſt geboten und eintretendenfalls ſofort zum Arzt. * Ein großer Karnevals Zug iſt für kommenden Sonntag hier zu erwarten. Die der„Vereinigten Karneval Geſellſchaft“ angeſchloſſenen Gruppen ſind eifrig bemüht, dem Prinzen Karneval in großzügiger Weiſe zu huldigen. Wir ver⸗ weiſen auf das diesbezügliche Programm in heutiger Nummer. * Die Karnevals Zeitung, die von der„Ver⸗ einigten Karnevals-Geſellſchaft Viernheim“ herausgebracht wurde, bietet den Lachmuskeln viel Stoff. Wie wir hören, iſt die Nachfrage nach dieſer ſtark. Wer dieſe noch nicht geleſen, muß unbedingt nach ſolcher greifen. Die Karnevals-Zeitung iſt ganz für den lokalen Humor eingeſtellt. Die winzigen Nadel- ſtiche, die ſie abgibt, werden die Nerven der„Betroffenen“ ſicher nicht erſchüttern können. Faſtnacht iſt ja letzten Endes überall, auch in Berlin... Hatte ſie richtig gehört? Jawohl! Tatſächlich gibt es 28 verſchiedene Maggiſuppen. Und ſie— die erfahre— ne Hausfrau— kannte bislang nur 3 Sorten. Schnell über— legte ſie, daß man ſo faſt jeden Tag im Monat eine andere gute Suppe auf den Tiſch bringen könne. Sie ſetzte ihren Ge— danken in die Tat um und kochte unter genauer Beachtung der einfachen Kochanweiſunug auch noch andere Maggiſuppen. Alle mundeten vortrefflich; jede hatte ihren natürlichen Geſchmack. * Rukediku. Alle närriſchen Tauben und Täuberiſche verfliegen ſich in den Taubenſchlag vom närriſchen Oberſchoten am Samstag, den 9. Februar 1929, Abends 7.99 Uhr, im „Kaiſerhof“. Auch die Außenſtehenden, die auch eine Feder im Bauch haben, können beifliegen. Fußringe ſind auzuziehen zwecks Nummerſtempelung. Taubendoktor Dr. Guckinsaug, iſt anweſend und gibt die nötige Zuchtinſtruktion. Auch wird hier Anleitung gegeben, wie der Taubendreck zur Bekämpfung der Grippe verarbeitet wird. Schöne Tauben werden beſonders qualifiziert. Ein Taubenpaar aus Galizien wird aus ihrem Schlag eine ſchöne Erinnerung vortragen. Fliegt nur abe herbei, denn ſchön wird die Taubenfliegerei.[Näheres fiehe Inſerat in der Samstagsnummer.] * Turnerbund. Als 1. Veranſtaltung im Städte- Gau Mannheim fand am Sonntag in der Turnhalle in Mann- heim⸗Neckarau das Ausſcheidungsturnen der Kunſtturnerver⸗ einigung ſtatt. Der Zweck war die 10 beſten im Gau aus- zuſuchen, für den Mannſchaftskampf Speyerer⸗Gau— Mann- heimer⸗Gau. Da 1846 Mannheim über gute Geräteturner ver— fügt und nahezu die 1. Riege aus dieſem Verein beſteht, wur- de den anderen Vereinen Gelegenheit geboten und deshalb eine 2. Gauriege zuſammengeſtellt. Zu gleicher Zeit fand auch eine Kampfrichterprüfung ſtatt. Auch der hieſige Turnerbund war dort vertreten. Effler, Hans konnte ſich den 12. Platz ſichern. und Träger, Matthias den 19., und ſind hiermit in der 2. Gau⸗- riege vertreten, daß durch die Erſtplatzierten vorzügliches ge⸗ boten wurde, ergibt ſich ſchon durch die Wertung. So erreich- ten am Pferd Wühler und Ernſt je 19, am Barren Nill 20 und am Reck Endreß 20 Punkte. Alle T.-V. 1846 welche auch die 1. Plätze beſetzten. Dieſer Gaumannſchaftskampf ſoll am 2. März in Pirmaſens ſtattfinden und wird hochintereſſant werden, da beide Gaue erſtklaſſige Turner zur Verfügung ſtellen, hoffen wir auf ein gutes Gelingen.„Gut Heil“.