Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem so schmerzlichen Verluste unserer lieben un- vergeblichen Mutter, Greßmutter, Urgroßmutter, Schwie- germutter und Tante, Frau Katharina Benz geb. Beuerle die am Freitag Nacht um 11½½ Uhr im Alter von 86% Jahren von Gott in ein besseres Jenseits khinwegge- nommen wurde, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz- u. Blumen- spenden sagen wir hiermit herzlichen Dank. Besonders herzlichen Dank den Herrn Pfarrer Roos für den tröstenden Beistand sowie die ehrenden Worte am Grabe. Viernheim, den 26 Februar 1929. Die Holtrauernden Hinterbuenenen. Ratbausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 der Vorlelnat la. viertel- reller 20proz Ilgäuer dangen Lase J Pld. 12 Pig. Jol. 91 Der Rest meiner Ammerdlen wird wegen vorgerückter Saison zu Fehleudernressen Abesslel Val. Winkenbhach Meinhelmerstr. 53 Bekanntmachung. Gefunden 1 goldener Trauring mit Gravierung. Viernheim, den 26 Februar 1929. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig Tel. 91 wissen was ich trinke, derum ber eſte 90% Naball — Bauern⸗ Verein. Morgen Mittwoch Nachm. von 1 Uhr ab werden wegen Umzug ale Sorten Dünger und fulter mel im alten Lager bei Chriſt. Adler ausgegeben. Die Mitglieder werden gebeten, davon regen Gebrauch zu machen, damit der Umzug ſich leichter abwickelt. Hauptſächlich wird nochmals bekannt gegeben, den Bedarf an Thomasmehl vorzunehmen, auch Ammoniak, Kaliſalz, Kainit für Frühjahrsdüngung und wie oben angeführt alle Futtermittelſachen werden zu billigſten Preiſen abgegeben. Der Vorſtand. 1.8 5 WM. Ab 23. Februar Weſten und Pullover Auf Stoffe und alle anderen Artizel Niemand verſäume dieſe günſtige Ge— Lorenz Reiß Lampertheimerſtraße 21. empfehle: Für Mädchen: gewähre ich auf 10˙ legenheit. 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Die vier Mitglieder bezeichnen aus ihrer Mitte einen Obmann, der in ſtändiger Zuſammenarbeit mit dem Generalpräſes ſteht. Die Abteilungsleiter der Verbandszentrale haben nur beratende Stimme. Der Verbandsvorſtand hat alle Vorlagen an den Verbands⸗ tag und Verbandsausſchuß zu beraten bezw. vorzubereiten und auf die Durchführung des Beſchluſſes die Beſchlüſſe des Ver⸗ bandstages und Verbandsausſchuſſes zu achten. Im Notfalle kann er über Angelegenheiten beſchließen, die zur Zuſtändigkeit des Verbandstages oder des Verbandsausſchuſſes gehören. Ver⸗ bandstag und Verbandsausſchuß können ihre Aufgaben teilweiſe und auf Widerruf dem Verbandsvorſtand übertragen. Er voll- Vereine, ſofern ſie in den zuſtändigen Diözeſanverband aufge⸗ nommen worden ſind. Der Verbandsvorſtand tritt in der Regel vierteljährlich zuſammen. Der Generalpräſes kann ihn zu außergewöhnlichen Sitzungen einberufen; eine ſolche muß ſtattfinden, wenn es wenigſtens drei Mitglieder beantragen. Der Generalpräſes hat in allen Sitzungen über die Tätigkeit der Verbandszentrale zu berichten. Das Uerseschmieden hat auch bei uns begonnen. Heute morgen ging mir durch die Poſt ein ſchönes Ge⸗ dicht zu. Der Dichter iſt nur etwas zu beſcheiden. Seinen Namen hätte er ruhig ausſchreiben dürfen. Ich darf ihn bitten, mir ſeinen vollſtändigen Namen noch mitzuteilen, damit ich ſein Werk auch weiterleiten kann. Mit frdl. Gruß Der Praäͤſes. Werden und Wirken der D. J. K. Schon ſeit Jahrzehnten beſtanden in den kath. Jugend-, Geſellen- und Arbeitervereinen Deutſchlands Turn-, Sport- und Wanderabteilungen, die einen zwangloſen Turn- und Spielbe⸗ trieb zeigten. Eine zuſammenfaſſende Organiſation fehlte. Eine ſolche wurde aber immer mehr zu einer zwingenden Notwendig⸗ keit. Man ſchloß ſich allmählich zu Bezirksverbänden zuſammen. Nachbarbezirke bildeten Arbeitsgemeinſchaften, eine natürliche Weiterentwicklung zeigte ſchon vor dem Kriege, beſ. am Nieder- rhein, in Weſtfalen und in Berlin Turn- und Spielverbände, die ſich ſchließlich enger und enger zu Gau- und Kreisverbän⸗ den zuſammenfanden. Seit Oktober 1913 erſchien auch das erſte Heft„Jugendkraft“, Zeitſchrift für willenſtärkende Leibes⸗ übung und vernunftgemäße Geſundheitspflege, offizielles Organ zieht durch eine Urkunde die Aufnahmen der neugegründeten für die Turn⸗, Spiel- und Wanderabteilungen des katholiſchen Jugendvereins Deutſchlands. N N 85 Der Krieg brachte gewaltſames Stocken und Zerſtören September 1914 ſtellte die„Jugendkraft“ ihr Erſcheinen ein Nach Kriegsende flutete eine ungeheure Sportwelle über ganz Deutſchland. Die Katholiken ſahen nicht untätig zu. Im Früh- jahr 1919 gab die Verbandsleitung ein Sonderheft des „Jugendverein“ zur Wiedererweckung der Turn-, Spiel- und Wanderbeſtrebungen heraus. Ein ſchnelles Wiedererſtehen war der Erfolg. April 1920 begann erfrenlicherweiſe der 2. Jahr- gang unſerer Zeitſchrift„Jugendkraft“, ſich fortan„Deutſche Jugendkraft“ nennend. Ebenſo erſtarkten die bereits gebildeten Gau- und Kreisverbände. Neue kamen hinzu. Zahlreiche, zun Teil glanzvolle Veranſtaltungen bewieſen das Aufblühen. Die Leitung des Jugendverbandes richtete wieder die„Abteilun Die Schaffung eine Geſamtorganiſation, deren Notwendigkeit immer mehr erkannt wurde, war nur noch eine Frage der Zeit.(Jortſetzung folg. für Turnen, Spielen und Wandern“ ein. Wochenplan: Dienstag(heute): 8 Ahr Probe für fämtliche. wirkende beim Paſſionsſpiel im„Freiſchil 8 Uhr Turnſtunde im„Eichbaum“. Donnerstag: 8 Uhr Zuſammenkunft der 6. Gruppe im Odwen Schluß ¼ 10 Uhr. Freitag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde im„Eichbaum“. 8 Uhr Spielerverſammlung fowie Spielausſchußſitzung il 0 der„Harmonie“. 8 Uhr Turnſtunde im„Eichbaum“. Samstag: Beichte für alle Mitwirkenden beim Paſſionsſpiel. Sonntag: 8 Uhr(Frühmeſſe) Gemeinſame heil. Komm munich der Mitwirkenden beim Paſſionsſpiel. ö abds. 8 Uhr Aufführung des Paſſionsſpiels im Freiſchil Montag: 5— 7/7 Uhr Schülerturnſtunde im„Eichbaum“. 8 Uhr Zuſammenkunft der 9. Gruppe im„Löwen“. 8 Uhr Zuſammenkunft der 3. Gruppe im Kettelerſälchel Schluß 3/10 Uhr. Emil Richter, Flora-Urobem, Reichsminſſter des J binzu 100 daß er bei dieſer Sa (Viernheimer Zeuung— Viernbeimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte 7 r bei Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ N kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſtes, älleſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Auzeigeblatt in Viernheim nſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Franffart a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 48 Viernheimer Tageblatt Anzelgenpreiſe: Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlanbs und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig. Fnſerate und Notizen vor⸗ Iſt das Geheimabkommen Empörung über das Geheimabkommen. Eine amtliche belgiſche Mitteilung. O Brüſſel, 26. Februar. Die belgiſchen Regierungskreiſe haben ſich eingehend mit der Veröffentlichung des Wortlauts des franzöſiſch⸗ belgiſchen Militärbündniſſes beſchäftigt. Im belgiſchen Außenminiſterium erklärt man, daß der Wortlaut eine große Phantaſie ſei. Es genüge, einen oberflächlichen Blick auf die Veröffentlichung der holländiſchen Zeitung zu werfen, um zu verſtehen, daß es ſich um eine grobe Fälſchung handele. f Der Quai d' Or ſay dementiert. Paris, 26. Februar. Der Quai d'Orſay dementiert amtlich die Meldung eines holländiſchen Blattes über einen franzöſiſch⸗belgiſchen geheimen Militärvertrag. Man weiſt auf den defenſiven Charakter des im Jahre 1920 geſchloſſenen Vertrages und auf die Tatſache ſeiner Ein⸗ tragung und Veröffentlichung im Völkerbundſekretariat hin. Auch London ſchließt ſich an. London, 26. Februar. Dem Dementi der belgiſchen und franzöſiſchen Regierung über das franzöſiſch-belgiſche Geheimabkommen ſchließt ſich auch das v engliſche aus⸗ wärtige Am an. Es läßt amtlich erklären, daß über den berichteten Vertrag nichts bekannt ſei. Es iſt wahrſcheinlich, daß zwiſchen den alliierten Re⸗ gierungen noch ein Meinungsaustauſch ſtattfindet, bevor endgültige Erklärungen abgegeben werden. Es ift dies umſo mehr anzunehmen, als man ſich nicht im Unklaren darüber iſt, daß eine Beſtätigung der ſachlichen Richtig⸗ keit der holländiſchen Veröffentlichung mit dem vollkom⸗ menen Zuſammenbruch der Locarno⸗Politil gleichbeden⸗ tend wäre. f Holland und das Militär abkommen. Amſterdam, 26. Februar. Die Veröffentlichung des geheimen franzöſiſch⸗belgiſchen Militärabkommens hat in Holland großes Aufſehen erregt. In amtlichen Kreiſen wird die Echtheit des Schriftſtückes kaum bezweifelt. Die Regierung hat ſich ſofort mit dem in London weilenden Außenminiſter in Verbindung geſetzt. Sie hat ihre Geſandten in Brüſſel und Paris be⸗ auftragt, die franzöſiſche und belgiſche Regierung zu fragen, ob ber von einem Blatt veröffentlichte Wortlaut des belgiſch⸗franzöſiſchen Militärabkommens ſowie die gleichfalls wiedergegebenen Auszüge aus den Auslegun⸗ gen der einzelnen Punkte dieſes Abkommens richtig ſeien. Reichspräſident und Stahlhelm. Hindenburg bleibt Ehrenmitglied. Berlin, 26. Februar. Der Reichspräsident hatte im Zusammenhang mit den 0 1 9200 preußiſchen Miniſterpräſidenten im aden gegen n Stahlhelm erhobenen Vorwürfen die beiden Bundes⸗ führer des Stahlhelm, Franz Seldte und Oberſtleutnant 5 a. D. Düſterberg, zu einer Aussprache zu ſich gebeten In der Besprechung beim Reichspräſidenten erklärten die Füh⸗ ter des S ahlhelm, zwar ſtünde der Stahlhelm in Oppo⸗ ſition zu dem gegenwärtig in Deutſchland herrſchenden 1 hätte bee ee Syſtem und ſeiner Handhabung. Er hätte aber ſtets betont, daß der Stahlhelm ſeine Ziele nur auf legalem Wege verfolge. Bezüglich des Artikels n Nr. 4 der Bundeszeitſchrift„Der Stahlhelm“ zum 5 10. Geburtstage Kaiſer Wilhelms 2., wieſen die Bundes⸗ führer darauf hin, 5 0 0 f daß in dieſem Aufſatz nur von dem rſönlichen Treueverhältnis des alten Soldaten zum ober⸗ 1015 Kriegsherrn die Rede ſei und daß mit dieſen Aus⸗ führungen Whale derſtändlic der Dienſteid der Beamten 0 in keiner eiſe in Frage geſtellt werden ſollte. Der Reichspräſident nahm dieſe Erklärung mit Be⸗ ftiedigung entgegen und gab die Versicherung ab, daß er aus ſeiner Kenntnis der Ziele des Stahlhelms, dem er ſeit langen Jahren als Ehrenmitglied angehöre, keine an⸗ dere Haltung erwartet habe. Der Reichspräſident hat dem Reichskanzler und dem f Innern von dem Verlauf der Aus⸗ drache mit den Stahlhelmführern Kenntnis gegeben und ügt, chlage keinen Anlaß ſehe, hrenmitgliedſchaft beim Stahlhelm— um eine ſolche ſeine nicht um Ehrenvorſitz, wie in der Preſſe irrtümlich behauptet wurde, handelt es ſich— niederzulegen. Groenerdenkſchriſt vor dem Reichstag. Zwei Mißtrauensanträge der Kommuniſten. Berlin, 26. Februar. „Am Regierungstiſche Reichskanzler Müller und Reichswehrminiſter Groener. Auf der Tagesordnung ſtand die kommuniſtiſche Interpellation über die Denkſchrift des Reichswehrminiſters Groener zur Panzerkreuzerfrage. Abg. Stöck er(Komm.) begründete die Interpella⸗ tion. Die Denkſchrift ſei außerordentlich intereſſant' und wertvoll, weil ſie im Gegenſatz zur offiziellen Friedens⸗ heuchelei der deutſchen Regierung die klaren Abſichten der imperialiſtiſchen Politik zeige. Nach der Denkſchrift ſei der Ausbruch des nächſten imperialiſtiſchen Maſſen⸗ mordens nur eine Frage der Zeit. Die Sozialdemokratiſche Partei befinde ſich in voller Zerſetzung. Das politiſche Hochwaſſer ſtehe ihr hoch in den Hoſen. Deshalb habe ſie auch den Parteitag verſchieben müſſen.(Lachen der So⸗ zialdemokraten). Jeder Krieg gegen die Sowjetunion werde aber den erbitterſten Widerſtand der Arbeiterſchaft finden. Der Redner ſchloß, wir klagen der Regierung der bewußten Vorbereitung des imperialiſtiſchen Krieges an. Das Wort hat nunmehr der Angeklagte.(Heiterkeit.) Zur Beantwortung der kommuniſtiſchen Interpella— tion über die Groenerdenkſchrift nahm Reichskanzler Müller ſogleich das Wort. Er erklärte, die Denkſchrift des Reichs⸗ wehrminiſters war lediglich als Gutachten des Reichswehr⸗ miniſteriums abgefaßt. Sie ſollte ihrer Zweckbeſtimmung nach nicht veröffentlicht werden. Die Behauptung der Interpellation findet in der Denkſchrift keine Stücke. Es iſt auch im Ausland weitgehend anerkannt worden, daß die Denkſchrift bei Erörterung von Kriegsmöglichkeiten von vornherein jede militäriſche Verwicklung als für Deutſchland verhängnisvoll darſtellt. Zu den Fragen des Grenzſchutzes und der Wahrung der Neutralität im Falle kriegeriſcher Verwicklungen anderer Staaten ſich gutachtlich zu äußern, gehört zur Pflicht des Reichs⸗ wehrminiſters. Nirgends läßt die Denkſchrift die Abſicht eines . Krieges gegen Sowjetrußland erkennen. Von irgendwelcher Aufrüſtungspolitik kann überhaupt nicht die Rede ſein: denn beim Bau des Panzerſchiffes A fegte es ſich bekanntlich nur um einen Erſatzbau. Es ſei eſtzuſtellen, daß Rußland in der Denkſchrift nur im Zu⸗ ſammenhang mit der Wahrung der deutſchen Neutralität und ferner noch an einer anderen Stelle bei einem Zitat der engliſchen Preſſe genannt werde. Es werde dem Abg. Stöcker nicht gelingen, die guten Beziehungen zwiſchen der deutſchen Regierung und der Sowjetunion zu trüben. (Heiterkeit.— Lebhafte Zurufe der Kommuniſten.) Er wolle an dieſer Stelle nur wiederholen, daß von den 700 Millionen des Wehretats allein 500 Millionen zwangsläufig ſeien. Spieleriſche Zahlenvergleiche bewie— ſen nichts. Gerade mit Polen könnten ſolche Vergleiche nicht angeſtellt werden. . Abg. Stampfer(S.) meinte, wenn Herr Stöcker ſich über das Hochwaſſer ent⸗ rüſtet habe, ſo könne man in Bezug auf die Kommuni⸗ ſtiſche Partei nur von einer politiſchen Ebbe reden.(Hei⸗ terkeit.— Zuruf bei den Kommaniſten:„Vergeſſen Sie nicht Ihr Grundeis!“) Jedes geheime Militärabkom⸗ men, wie das ſoeben enthüllte Abkommen der Weſt⸗ mächte, ſei ein Verbrechen an der Menſchheit, am Völ⸗ kerfrieden. Kaum ſei die Veröffentlichung der Denkſchrift in England erfolgt, und ſchon ſei von deutſchnationaler Seite eine Hetze gegen die Sozialdemokratie losgegan⸗ gen, ohne irgendeine Spur eines Beweiſes. Die ganze Sitzung, die im„Vorwärts“ ⸗Gebäude ſtattgefunden haben ollte, ſei erſtunken und erlogen. Der Begriff des Lan⸗ esperrats werde heute in ſchamloſer Weiſe zu partei⸗ politiſchen Zwecken mißbraucht, während es ſich in Wahr⸗ heit häufig um idealpolitiſche Beweggründe handele. Die Sozialdemokratiſche Partei verſtecke ſich nicht hinter eng— liſchen Zeitſchriften. Abg. von Lettow⸗Vorbeck(Dn.) daß der Genugtuung ſeiner Freunde darüber Ausdruck, aß der Reichskanzler die Interpellation in ablehnendem Sinne beantwortet habe. Bei der militärpolitiſchen Lage Deutſchlands ſei eine Angriffspolitik garnicht zu betreiben. Die vorhandenen Nüſtungsmöglichkeiten müßten ausge⸗ nützt werden. Die Reichswehr ſei zu Schade für Experi⸗ mente in einem Augenblick, wo politiſches Rowdytum einen jungen Mann auf offener Straße niederſtreckt.(Große Un⸗ ruhe bei den Kommunſſten.— Präſident Loebe:„Durch den Ausdruck politſſches Rowdykum kann ſich doch hier niemand getroffen fühlen!“— Heiterkeit). Eine Gewäh⸗ rung des Gaſtrechts fü i dürfe n 8 rlent werdet echts für Trotki Fürfe überhaupt nſchf er⸗ Nlittwoch, den 27. Februar 1929 46. Jahrgang 5 gefälſcht? Abg. Brüninghaus(D. Vyp.) erklärte, im Inland und auch im Ausland würde man es verſtehen, wenn nach der Begründung der Interpella⸗ tion und der erſchöpfenden Beantwortung dura den Reichskanzler eine Beſprechung nicht mehr ſtatigeſunden hätte. Die Denkſchrift des Wehrminiſteriums mußte auf die polniſchen Abſichten Bezug nehmen. Wenn gegen ſolche Pläne Vorkehrungen getroffen würden, ſo diene man damit doch auch dem Frieden, wofür auch die zialdemokraten Verſtändnis haben ſollten. Reichskanzler Müller verwies gegenüber Fragen des deutſchnationalen Redners auf ſeine Erklärung vom Juni vorigen Jahres, aus der klar hervorgehe, daß eine grundfätzliche Ablehnung des Wehretats der Auffaſſung der Regierung nicht entſpre⸗ chen könne. 238 — 0 Abg. Ritter von Epp(N.⸗S.) verurteilte den Verrat der Denkſchrift als einen groben Vertrauensbruch, der die Landesintereſſen geſchädigt habe. „Im Schlußwort erklärte Abg. Stöcker(K.), die Zuſtimmung ſelbſt der Deutſchnationalen zu den Ausfüh⸗ rungen des Kanzlers ſei ein weiterer Beweis für die Auf⸗ rüſtungsgemeinſchaft der geſamten Bourgeoiſie. Damit iſt die Interpellation erledigt. Inzwiſchen ſind zwei Mißtrauensanträge der Kommuniſten gegen das Geſamtkabinett und gegen den Reichswehrmi niſter eingegangen. .. Das Haus vertagte ſich auf Mittwoch, 3 Uhr: Ab ſtimmung über die Mißtrauensanträge, Interpellation wegen des Baues von drei Rhein— brücken bei Ludwigshafen, Speyer und Maxau, kleine Vorlagen Neues in Kürze. : Das belgiſch⸗franzöſiſche Geheimabkommen hat ſci⸗ tens der Beteiligten die erwarteten Dementis, bei allen übrigen Völkern Empörung ausgelöſt. . 1: Nach einer Rede Streſemanns, die ſeine grundſäß⸗ liche Einſtellung zum Parlamentarismus darlegte, beſchloß der Zentralvorſtand der T. Vp. die Frage der Regierungs⸗ umbildung bis zur Beendigung der Reparationsverhandlun⸗ gen zu vertagen. : Der Reichspräſident erklärte nach Anhören der Stahlhelm führer, keinen Anlaß zu ſehen, ſeine Ehreumit⸗ gliedſchaft niederzulegen. :: Eine Annahme der Deckungsvorlage des Reichs fi⸗ nanzminiſters bringt die Möglichkeit eines Rücktritts des Reichspoſtminiſters Schätzel. Aus dem In⸗ und Auslande. Bayern gegen den Entſchädigungsvorſchlag Hilferdings. München, 26. Febr. Zu dem aus Berlin gemeldeten Plan des Reichsfinanzminiſters Dr. Hilferding, wonach die Länder für ihre Entſchädigungsforderungen insge⸗ ſamt 70 Millionen Mark erhalten ſollen, ſchreibt die „Bayeriſche Staatszeitung“: Der Vorſchlag Dr. Hilfer— dings ſei für die Länder ganz untragbar. Gegenüber den verfaſſungsmäßig gerechtfertigten Forderungen der Länder an das Reich ſehe er geradezu nach Hohn aus. Bayern allein beziffere bekanntlich ſeine berechtigten Forderun⸗ gen auf 152 Millionen Reichsmark. Mit ſolchen Zu⸗ mutungen mache Dr. Hilferding das Verhältnis der Län— der zum Reich nur noch problematiſcher. Polniſch⸗litauiſche Schlägereien. Warſchau. 26. Febr. An der polniſch⸗litauiſchen Grenze iſt es wieder zu einem bewaffneten Zuſammenſtoß zwiſchen einer polniſchen Patrouille und zehn bewaffneten Freiſchärlern gekommen, wobei ein Litauer getötet wurde. Wie ferner aus Wilna verlautet, hat ſich eine polniſche Grenzpatrouille in der Nacht im Schneeſturm verirrt und iſt auf litauiſches Gebiet geraten. Angeblich ſind die pol— niſchen Soldaten von den Litauern ergriffen, in Ketten gelegt und ins Gefängnis geſchafft worden. Kleine politiſche Meldungen Berlin. Reichspräſident von Hindenburg empfing Reichskanzler Müller zu einer Beſprechung über die poli— tiſche dk a Stettin. Im Roſenfelder Fememordprozeß wurden die Angeklagten Heines und Ottow vernommen, deren Ausſagen ſich im weſentlichen deckten. London. Der türkiſche Präſident, Muſtafa Kemal Pa⸗ cha, hat zahlreiche Telegramme aus dem nahen und fernen ſten erhalten, die ihn erſuchen, Aman Ullah ſeine Unter⸗ ſtützung zu gewähren. Rom. Der große Faſchiſtiſche Rat trat hier zu einer Tagung zuſammen, die mit einer feierlichen Treue⸗Erklä⸗ rung für den König eröffnet wurde. 0 Es wird wieder kalt. Eine neue Kältewelle rückt ann Berlin, 26. Februar. f Die Kaltluftmengen ſind abermals mit großer Kraft von Nordeuropa her nach Süden vorgeſtoßen und haben ſich weiter ausgebreitet. Nur noch der äußerſte Süden und und Südweſten des Reiches zeigt Temperaturen über Null. Für eine Aenderung der Wetterlage fehlen zurzeit noch alle Anzeichen. Der Wind wird, wie die Berliner Wetterdienſtſtelle mitteilt, weiter aus Oſten wehen. In Berlin wurden abends 7. Grad Kälte gemeldet. Seit mehreren Stunden fällt wieder Schnee. Im Rheingebiet herrſchen zurzeit etwa 3 bis 5 Grad Kälte. Die Eisſtauung auf dem Niederrhein hat einen Abtrieb erfahren. Bei Emmerich ſetzte ſich in⸗ folge ſteigendem Waſſerſtande das Eis in Bewegung. Eine Gefahr beſteht vorläufig noch nicht, da der erneut einſetzeende Froſt einen allmählichen Ablauf des Waſſers unterſtützt. In den Duisburger Häfen bemüht man ſich, die während des Tauwe lers geſchaffene Fahrrinne durch Eisbrecher und Sprengungen zu verbreitern und die Schiffe an geſchützteken Plätzen unterzubringen. Auch in Holland iſt das Thermometer wieder unter den Gefrierpuntt ge⸗ fallen. Uebergänge über das Eis ſind ſtellenweiſe wieder möglich. Auf dem Rhein ſind vielfach Eisſtauungen bis zu drei Metern Höhe zu beobachten. Wie aus Frankfurt a. d. Oder gemeldet wird, hat die Strombauverwaltung, um den Hochwaſſer- und Eisgefahren auf der mittleren Oder rechtzeitig begegnen zu können, von Kilometer zu Kilometer Eis- und Waſſerſtandsmeſſungen vornehmen laſſen. Es wurden ö eine Anzahl Eiszuſammenſchiebungen feſtgeſtellt. Beſonders ſchwierig liegen die Verhältniſſe unterhalb von Lebus. Dort iſt eine längere Eiszuſammen⸗ ſchiebung von etwa drei Metern Mächtigkeit feſtgeſtellt worden. Die Stärke des Odereiſes beträgt im Strom etwa 45 Zentimeter und in den Buhnenfeldern etwa 70 Zentimeter. Die neue Kältewelle hat nach einer Meldung aus Kopenhagen auch ganz Skandinavien in ihren Bereich gezogen. Kopenhagen hat 13 Grad, Odenſe 20 Grad Kälte. Aus Schweden werden bis zu 37 Grad, aus Finnland bis zu 31 Grad unter Null ge⸗ meldet. Auch auf Island und Grönland iſt das Ther⸗ mometer gefallen. Die Ueberfahrten ſind ſehr erſchwert. Zwei Fähren ſitzen im Eiſe feſt. Aus Warſchau werden neue ſtarke Verſpätungen im Eiſenbahnverkehr in⸗ folge von Schneererwehungen gemeldet. Die Tempera⸗ turen liegen zwiſchen 14 und 20 Grad unter Null. Auch Bukareſt melde ſtrengen Froſt. Im Ei'enbhahn- und Fern⸗ ſprechvertehr ſind große Störungen feſtzuſtellen. Aus Nah und Fern. Berlin.(Selbſtmord des Reichsgerichtsra⸗ tes a. D. Pidl.) Reichsgerichtsrat a. D. Georg Pil, hat Selbſtmord begangen. Bewohner des Hauſes Philipp— Straße 21 machten, als ſie die Bodenräume aufſuchen wollten, die grauſige Entdeckung, daß an der Klinke der Bodentür ſich jemand erhängt hatte. Sie erkannten den Toten als den im gleichen Hauſe wohnenden Reichs⸗ gerichtsrat a. D. Pick. Die Wirtſchafterin des Reichs- gerichtsrates, der im 48. Lebensjahre ſtand, bekundete, daß er ſeit langer Zeit ſehr nervenkrank war, wozu noch ein ſchweres Zuckerleiden kam. Berlin.(er Primanermörder verhaftet und geſtändig.) Wie der Polizeipräſident mitteilt, ſind die Ermittlungen über die Ermordung des dem Jung⸗ ſtahlhelm angehörenden Primaners Kleier in Pankow in⸗ ſofern zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen, als der unter dem Verdacht der Beteiligung an der Mordtat ver⸗ haftete Arbeiter Karl Schultz überführt worden iſt, Kleier zu Rad verfolgt und niedergeſchoſſen zu haben. Der Täter, der Mitglied des kommuniſtiſchen Jugendbundes iſt, iſt geſtändig. Begleitet war er bei der Tat von dem Bäcker Gerhard Röder. Noch nicht abgeſchloſſen ſind die Ermitt⸗ lungen nach der Mordwaffe, ſowie nach der etwaigen Beteiligung des gleichfalls vorläufig feſtgenommenen Frankenthal.(Kündigung der Metallindu⸗ Erie) Seitens der Arheitgeber wurde das beſtehende Lohnabtommen für die Med allinduſtrie von Frankentgal zum 31. März 1929 gekündigt und gleichzeitig den Ge⸗ werkſchaften der Vorſchlag unterbreitet, das jetzig? Lohn⸗ abkommen bis zum 31. März 1931 unverändert wei⸗ ter gelten zu laſſen. Seitens der Arbeitnehmer warde letzter Vorſchlag abgelehnt. 5 Frankenthal,(Schwurgericht) Das Schwurge⸗ richt Frankenthal verurteilte den 22 Jahre alten Kauf⸗ mannsgehilfen Johannes Lehmann aus Dudenhofen we⸗ gen Meineids zu ſechs Monaten und wegen Diabſtahls zu zwei Monaten, insgeſamt zu acht Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte als Zeuge vor dem Schöffenge⸗ richt Speyer in der Verhandlung gegen den Dudenhofener Gemeindefekretär Kraus wegen Amtsunterſchlagung im Herbſt 1928 wiſſentlich unter Eid die Unwahrheit ge⸗ ſagt. Vorher hatte er dem Kraus Geld geſtohlen und war dafür zu vier Monaten Gefängnis verurteilt wor⸗ den. Dieſe Gefängnisſtraſe iſt nunmehr mit der Meineids⸗ ſtrafe verbunden worden.: 5 Freinsheim.(Meinverſteigerung.) Da; Wein⸗ ausgebot des Freinsheimer Winzervereins nahm füt die Verſteigerer einen ſehr zufriedenſtellenden Verlauf. Durch⸗ weg wurden für 1927/2 8er Weine unter Berückiichtigung der Lage am Weinmarkte ſehr hohe Preiſe erzielt. Aus⸗ geboten wurden 15 Stück, 25 Halbſtück 1927er und acht Stück 1928er Faßweine. 1000 Liter koſteten: 1927er: 900 bis 1240, 1928er: 1400 bis 1640 Mark. Germersheim.(Im Rheineis eingebrochen) Ein junger Mann ging, gleich Tau enden vor ihm, bei der früheren Schiffsbrücke über das Eis des Rheines, als er plötzlich inmitten des Stromes einbrach und ois an den Hals verſank. Ein Zweiter, der hinzueilte, um ihn zu retten, brach ebenfalls ein, und beide konnten nur mit vieler Mühe dem Tode entrinnen. Aſſelheim.(Zwei Wilderer feſt genommen,) Hier wurden durch die Gendarmerie zwei Wilddiebe feſt⸗ fen a Bei dem einen fand man noch zwei zerlegte Ha⸗ en vor. Landau.(Das Auto aus der Garage ge⸗ ſtohlen.) Einem franzöiſchen Ofſitier wurde aus ſei⸗ ner Garage ein Privatwagen geſtohlen. Als Täter kom⸗ men wahrſcheinlich zwei franzöſiſche Soldaten in Frage, die aus dem fran ö iſchen Mi i ärge ängnis ausgebrochen ſind und das Auto zur Flucht benützten. Gommersh im.(Apfelkulturanlage ge⸗ plant.) Hier ſoll die Obſteultur in ſtärterem Maße be⸗ trieben werden. Man beſchäf.izt ſich gegenwärtig mit dem Projekt, eine geſchloſſene Apfel⸗Kulturanlage, die ſich über 70 Morgen erſtrecken ſoll, zu ſchaffen. Insheim.(40 Hühner erſtickt.) Ein Hühner⸗ züchter ſtellte während der großen Kälte nachts in den Stall ein offenes Kohlenfeuer. Am nächſten Morgen fand er ſeinen ganzen Hühnerbeſtand von über 40 Stück tot auf dem Boden liegen. Die ausſtrömenden Kohlen⸗ gaſe hatten ſie getötet. i Lachen⸗Speyerderf.(Erwiſchte Wilddiebe.) Der hieſigen Gendarmeriebehörde gelang es kürzlich, zwei von hier ſtammende Wilddiebe, welche mit Schlingen gen arbeiteten, auf Grund ihrer Fußſpuren im Schnee Loſtauſtellen und anzuzeigen. 7 8 10 200 e 4 N W A2 Der zarte Körper Ihres Lieblings braucht die reine, milde Sunlicht Seife, ſie tut der Haut wohl. Auch öhre Wäſche wird Steinſetzers Kaiſer, der wegen Roheitsdelikte vorbeſtraft iſt und urſprünglich als der mutmaßliche Täter galt. durch die altbewährte Suntcht Sate oe Kon „ gr S'drme des Herzens. ö Roman von Hans d. Hekethauſen. Copyright oy Greiner& Comp., Berlin NW. (Nachdruck verboten.) 39. Fortſetzung. Jolanthes Hände zuckten, als ſie danach griff. In den Zeilen ſtand: „Wir drei verlaſſen heute dieſen Ort, den alle Welt ſo ſchön findet. Mir iſt er verleidet und ich freue mich auf mein Berlin. Dort ſollten Sie mich einmal be⸗ ſuchen, Herzog Eberhard— ich habe Sie doch gern— trotz allem und allem— und trotz der Beſtellung, die ich Ihnen machen ſoll. Alſo, Herr Grander muß dort einen Arzt konſul⸗ tieren, da Ihre Rieſenkräfte ſeine Kinnladen arg mit⸗ genommen haben. Vielleicht bringt Ihnen das noch Un⸗ leſen. 1 annehmlichteiten. Ich komme ja als Zeuge gegen Sie nicht in Betracht, da ich rechtzeitig vor Ihren tempera- mentvollen Angriff das Lokal verlaſſen hatte. Wenn es Ihnen gelingt, ſich inzwiſchen mit der Staſſy und deren Mutter gut zu ſtellen,— und das wird Ihnen bet dem hübſchen Mädel, das Sie gut leiden kann, nicht ſchwer werden— ſchwindet vielleicht aus deren Gedächt⸗ nis die nächtliche Attacke. Auch daß der erzürnte Gatte ſeine ſchöne Gattin nicht gutwillig hergibt, iſt menſchlich und begreiflich. Auf eine umſtändliche, diesbezügliche Beſtellung verzichte ich. Lie Talſache wird Ihnen ja auch genügen. Ich kann es ihm nachfühlen, daß er ſie freiwillig keinem anderen gönnt, wie fatal mir auch ſonſt dieſer ganze Grander iſt. Ich komme jetzt ſehr gut mit ihm aus, und ich finde mich ſehr rührend, daß ich ihm noch bis Berlin das Ge⸗ leit gebe— aber ich mich dazu entſchloß, nehmen wiſſen. Empfehlen Sie ee ich hoffe, ich ſehe Sie alle beide noch einmal wieder..“ Der herzloſe, leichte Ton erſchien ihr widerlich. Und dieſen Menſchen hatte ſie geliebt—! Sie hatte geglaubt, daß er ſie verſtehe und begreife— und nun dieſe leeren und oberflächlichen Worte... Ihr Gefühl ſagte ihr, es war das letzte, was ſie von ihm direkt hörte! Dann langte ſie wieder nach dem Papier und zerriß es ganz langſam in kleine Stücke. Bendemann ſaß ihr gegenüber und las in ihren Zügen. Er fühlte inſtinktiv, daß in dieſen Zeilen etwas geſtanden haben mußte, was er nicht leſen ſollte— bisher hatte ihm Eberle jedes Wort, das zwiſchen ihm und ſeinem Schwager verhandelt worden war, zur Prüfung vorgelegt. „Morgen ziehe ich nach Ilſank zu Gregor Semmler“, ſagte Fotanthe und brach damit das Schweigen. Aus dem badiſchen Lande. Lebensfragen der we 5 di Mannheim, 26. Februar. Die Stadt Mannheim in Gememſchaft mit den Stadträten von Heidelberg und Ludwigshafen veranſtaltete einen dommunafpoli iſchen Abend in der Mannheimer„Harmonie. Der Einladung hierzu folgte eine große Anzahl Perſönlichteiten aus den Kreisen der Stadtverwaltungen, der Handels⸗ und Hand⸗ werkstammern, ſowie des Landtages. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich⸗Mannheim, begrüßte den anſtelle des durch Reichstagsverhandlungen über den Brückenbau am pexſön⸗ lichen Erſcheinen verhinderten Innenministers Dr. Rem⸗ meie anwe enden Re ierungsvertreier Miniſterial at Meit⸗ zel, ſowie den Referenten des Abends Präſident Dr. Mu⸗ ert und die anweſenden Gäſte. Es ſei ein ſchönes Zei⸗ chen freundlichen Einvernehmens der drei enachbarten Städte, daß ſie ſich unter Führung ihrer Oberbürg ermei⸗ ſter zu gemein amer Arbeit zuammengefunden haben. Die drei Städte lägen in einem einheitlichen Wirtſchaftsgebiet, ihre Gemarkung ſei heule ſchon größer als die Frankfurts und werde nach Durchführung einiger Eingemeindungen die von Köln übertreffen. Die Großſtädte ſeien heute wirtſchafts⸗ und ku turpolitiche Mittelpunkte von eninen⸗ ter Bedeutung für die Gegenwart und Zulunft. Darum ſei Bewegungsfreiheit der Selbſtverwallung notwendig, ohne damit dem Wunſche„Stadtrepublicen“ zu werden, das Wort reden zu wollen. Darauf übergab Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich dem Präſidenten des Deutſchen Städtetages, Dr. Mulert, das Wort zu ſeinem Vortrag über„Kommunale Lebensfragen“. Nach den beifällig aufgenommenen Ausführungen des Redners nahm Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Dr. Weiß⸗Ludwigshafen noch Veran⸗ laſſung zu einigen Bemerkungen, die in der Hauptſache die Belange des linksrheini chen Gebie es betrafen, nach⸗ dem er Dr. Heimerich namens der linksrheinischen Bür⸗ germeiſter und des Heidelberger Oberbürgermeiſters für die Einberufung die er erfolgreichen Abendveranſtaltung gedankt hatte. In ſeinen Schlußworten ſprach er den Wunſch aus, daß das Sehnen des lintsrheiniſchen Vol⸗ kes, bald wieder ein freies Volt auf freier Scholle zu ſein, recht bald der Erfüllung entgezengeführt werde Die Eisverhältniſſe auf dem Rhein. 0) Karlsruhe, 26. Februar. Die Badiſche Waſſer⸗ und Strazenbauditeition teilt mit: Im Rhein dei Mann⸗ heim werden die Sprengungen oberhalb der Rheinbrücke fortgeſetzt, ebenſo im Neckar vom Binnenhafen aufwärts. Im Binnenhafen ſelbſt ſind die Sprengungen beendet. Bon Sondelnheim abwärts bis oberhalb Philippsburg werden die Eisblöcke im Rhein zum Teil im Talweg ab⸗ getrieben, ſodaß auf eine Länge von 12 Kilometer ein? 70 Zentimeter breite Rinne beſteht. Abgetriebene Eis⸗ ſtüce ſind teilweiſe unter der alten Decke durchgetrieben, teils haben ſie be über die alte Decke geſchoben. Auch in Heidelberg wurden die Sprengungen wieder aufgehoben. In verſchiedenen Altſtadtgaſſen hat man bereits mit dem Ausräumen der Keller begonnen. Wenn in den nächſten Tagen ſtärkerer Regen ausbleibt, iſt die Gefahr für die Altſtadt nicht allzu groß. Plötzliche Regengüſſe können allerdings ganz unberechenbare Verhältniſſe ſchaffen. Es iſt anzunehmen, daß bei Fortdauer der gegenwärtigen Wetterlage in vier bis fünf Tagen mit Eisabgang zu rechnen iſt. Wenn auch das Tauwaſſer aus den Gebirgen noch nicht dem Rhein zugefloſſen ſein kann, ſo iſt doch vorläufig nicht mit einem ſtarken Anſteigen oder gar mit Hochwaſſer bei dem ſehr niedrigen Waſſerſtand zu rechnen. . Mannh. im.(Verkehrsunfall) In der Nacht fuhr ein Perſonenkraftwagen mit übergroßer Geſchwin⸗ digkeit durch die Bismarckstraße in Richtung Rheinluſt. Beim Einbiegen in die Schloßgartendammſtraße ſcheint der Führer die Gewalt über das Fahrzeug verloren zu haben. Der Wagen geriet ins Schleudern und ſtieß gegen einen am rechten Gehwegrand ſtehenden Baum. Hierbei warde das Fahrzeug ſo beſchädigt, daß es von der Berufsfeuer⸗ wehr abgeſchleppt werden mußte. Der Führer kam mit kleineren Rißwunden an der Hand davon. i Lang: ſteinbach.(Gründung einer Schul⸗ ſparkaſſe.) Auf Drängen des Vorſtanves des länd⸗ lichen Kreditvereins haben ſich die Lehrer entſchloſſen, eine Schulſparkaſſe zu gründen. Alle Kinder, mit einzelnen Ausnahmen machen Gebrauch davon, und es iſt eine Freude zu hören, daß durch das Kleben der Sparmarken von 10 und 50 Pfennig heute ſchon ein Betrag von Jolanthe legte den Brief fort, ſie mochte nicht weiter 13. Kapitel. Wochen waren inzwiſchen vergangen. a In den Tälern war es Herbſt geworden. Neuſchnee kam und ging ſchon in den Bergen, und das Grün der Matten begann ſich langſam zu bräunen. Jolanthe hatte keine Zeit. traumverloren dieſen Wechſel der Natur zu beobachten. Vor einigen Tagen war ſie in das Häuschen in die Ramſau gezogen. Die kleinen, nicht ſehr hohen Räume waren noch dürftig mit Möbeln aus⸗ geſtattet, es ſah nicht ſehr wohnlich bet ihr aus. Woher das Geld dazu nehmen. Die Scheidung war noch nicht viel weitergekommen, Lothar enthielt ihr die eigenen Sachen vor. Herta ſchrieb, er habe jede weitere Sendung verboten. Kaum die Klei⸗ dungsſtücke hatte ſie durch Hertas Gnade zurückerhalten und auch dieſe nur heimlich— wie Herta bemerkte. Anfangs hatte ſie das empört, aber fetzt ſchien ihr auch das ſehr gleichgültig. Es fiel überhaupt alles all⸗ mählich von ihr ab, was an Erinnerungen aus dem ver⸗ floſſenen Leben in ihr war und die Gedanken an die Ver⸗ räulein Hertas Augen glänzten, als gangenheit verloren ihre Schwere. Man muß ſolche Leute eben zu Auch die ſie umgebende Einſamkeit erſchien ihr nicht mich Ihrer Frau mehr ſo entſetzlich. Wie verlaſſen war ſie ſich aber zu An⸗ 5 bras vorgekommen. Der Amtsgerichtsrat und ſeine Ehe⸗ frau war längſt abgereiſt, bald nach ihnen Bendemann. 1400 Mark bei der Kaſſe des ländlichen Kreditvereins einbezahlt worden iſt. 2. Er war zwar inzwiſchen noch einmal einige Tage hier ge⸗ weſen um ihr den Einzug in das neue Heim zu erleichtern. Sie dachte ſchweren Herzens an dieſe Begegnung. Er war ihr ſehr verändert erſchienen. Seine kühle, faſt ge⸗ ſchäftsmäßige Art wußte ſie nicht recht zu deuten— hätte ſie auf dieſe Abhängigkeit durch ſeine Güte doch nicht ein⸗ gehen ſollen? Manchmal kam ihr dieſe Frage, aber ſie ſchwand immer wieder... Nein, ſie glaubte an ſeine gute, vornehme Geſinnung, und eine ganz leiſe Stimme ſagte ihr, daß er es unendlich gut mit ihr meine. Sie hatte ja auch ihren Eberle, der zeitweiſe wenigſtens bei ihr war, wenn ſeine Arbeiten es erlaubten. Das ganze frohe Sommerleben war verſtummt. Nur wenige Naturſchwärmer durchzogen noch die Welt der Berge. Und doch war es jetzt faſt ſchöner als in der war⸗ men Jahreszeit. Wie klar und friſch ſtand die Luft über den Tälern und Höhen, wie köſtlich ſchimmerte das ſich färbende Laub, und wie blauſchwarz ſtanden die Tannen in ihrer trotzigen Pracht! N Wie herrlich mußte das ſein, dies alles wieder frohen, dankbaren Auges ſehen zu können! 5 „Noch war ſie lange nicht ſo weit. Die Sorge um das tägliche Daſein begann ſie ſehr zu peinigen. Sie war fleißig in ihrem kleinen Haushalt. Arbeiten, die ſie kaum gekannt, gingen ihr gut von der Hand und begannen ihr Freude zu machen. Bendemann ſchrieb ihr zuweilen. Es waren ernſte, in⸗ haltreiche Briefe, und doch trugen ſie einen unperſön⸗ lichen Charakter. Anfangs hatte ſie das nicht gemerkt, aber allmählich begann es ſie zu wundern. Dann und wann ſandte er wohl auch ein gutes Buch. Sie las eifri und mit geſchärften Sinnen— wie wenig wußte ſie do und wie lückenhaft war ihre Bildung! Ihr verfloſſenes Eheleben, das auf ganz groben und gewöhnlichen Lebenslinien zuſammengeſtrichen war, hatte ihre Urteilskraft auch darüber getrübt. b Ein roher, ungebildeter Mann war Lothar wohl immer geweſen. Er lachte ſtets über ſogenannte gebildete Frauen und erklärte, ſie ſeien für die Bedürfniſſe des Mannes nur unbequem. 5 Gortſetzung folgt.) Aus Heſſen. Jeden Tag zwei Deutſche vor dem franzöſiſchen Kriegs⸗ i gericht. Mainz, 26. Febr. Auf Grund einer Statiſtik, die über die Tätigkeit der franzoſiſchen Gerichte im Jahre 1928 aufgeſtellt wurde, ergibt ſich, daß von den beiden Militärpolizeigerichten des 32. Armeekorps gegen 700 deutſche Staatsangehörige ein Strafverfahren von der Beſatzung anhängig gemacht wurde. Die Tatſache, daß faſt ſeden Tag zwei Deutſche vor dem franzöſiſchen Ge⸗ richt ſtehen, zeigt, wie ſtark der Druck der franzöſiſchen 1 und der Beſatzung auf der Bevölkerung laſtet. 4 Darmſtadt.(Unter dem rollenden Stamm.) Beim Abtransport von Stämmen wurde im Gernshei⸗ mer Hafen ein Arbeiter durch einen herabrollenden Stamm am Hinterkopf ſo ſchwer verletzt, daß er in das Darmſtädter Krankenhaus eingel'efert werden mußte. Darmſtadt.(Kommuniſtiſche Erwerbs⸗ loſendemonſtration.) Ein Arbeitsloſendemon⸗ ſtrationszug bewegte ſich unter kommuniſtiſcher Führung durch die Straßen. Es waren rund ein Tauſend meiſt jüngere Leute, die den kommuniſtiſchen Abgeordneten folg⸗ ten. Eine Abordnung begab ſich zum Staats⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſterium, wo ſie ihre Wünſche vortrugen. Von Seiten der Miniſterien wurde ihnen der Beſcheſd, daß ſie ihre Wünſche ſchriftlich vorbringen möchten, worauf dann ſchriftliche Antwort erteilt würde. Es wurde ihnen wei⸗ ter mitgeteilt, daß die Lage der Erwerbsloſen im Ein⸗ verre mit den berufenen Führern der Arheiterſchaft geprüft werde. Die Regierung werde, wie ſeither, alles tun, was zur Linderung der Not der Erwerbsloſen ge⸗ eignet und möglich ſei. Butzbach.(Die Gambacher Zigeuner⸗ ſchlacht vor Gericht.) Vor dem hieſigen Amts⸗ gericht hatten ſich mehrere Zigeuner zu verantworten, die, wie noch erinnerlich, vor einiger Zeit in Gambach, als man ihnen für ihre Bären die Unterkunft verweigerte. ſkandaliert hatten und rabiat geworden waren. Die braunen Geſellen wurden ſeinerzeit von der Polizei feſt⸗ genommen und ins Butzbacher Gefängnis eingeliefert. Die Zigeuner wurden jetzt zu drei Wochen Gefängnis dae die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. i Mainz.(Eisſprengungen.) Die Eisſpren⸗ gungen bei Mainz zur Verhütung der Hochwaſſer⸗ und Eisgefahr haben begonnen. Es wurden verſchiedene Sprengungen vorgenommen, die aber erfolglos blieben. In den Morgenſtunden gelang es jedoch, durch mehrere Sprengungen bei der Mainzer Rheinbrücke die Eisdecke zum Berſten zu bringen. Mainz.(Wegen Blutſchande verhaftet.) Unter der Beſchuldizung der Blutſchande wurde ein 42⸗ jähriger Mann durch die Kriminalpolizei feſtgenommen. Worms.(Wechſelfahrer am Werk.) Ein Unbekannter tritt ſeit einigen Tagen in der Stadt als Wechſelſchwindler auf. Der Täter kauft nach langen Verhandlungen einen billigen Gegenſtand, zahlt mit einem 50⸗Reichsmarkſchein und läßt ſich den Reſtbetrag zurüch⸗ zahlen. Mährend dieſer Tätigkeit des Verkäufers intereſ⸗ ſiert er ſich noch für andere Gegenſtände, um dann bei baſſender Gelegenheit das auf dem Schein zurückgezahlte Geld nebſt dem von ihm eingezahlten 50⸗Reichsmarkſchein einzuſtecken. Opfenheim.(Glücklich im Hafen.) Die Spren⸗ gungen im Hafen wurden fortgeſetzt. Der Rhein iſt, ſo⸗ weit es notwendig iſt, völlig vom Eis geſäubert. Nierſteiner Schiffe wurden in den Hafen gebracht. Im Eis liegen nur noch einige Oppenheimer und Nackenhei⸗ mer Fahrzeuge. Rüſelsheim.(Mutige Lebensretter.) Ein zehnjähriger Junge verſuchte beim Eislaufen mit ſeinen Schlittſchuhen das Ufereis aufzuhacken, brach ein und ver⸗ ſank. Zwei gleichaltrige Kameraden faßten den Jungen, der bereits mit dem Kopf unter Waſſer war, an den hochgehobenen Armen und retteten ihn unter eigener Le⸗ bensgefahr. Infolge des kalten Bades iſt der erſt vor wenigen Tagen von der Grippe geneſene Knabe ſchwer erkrankt. Nieder⸗Flörſtadt.(Am Fleiſchhaken aufge⸗ ſpießt.) Eine junge Frau ſtieg auf einer Leiter auf den Futterboden. Die Leiter rutſchte auf dem glatten Boden ab und die Frau blieb mit einem Arm am Fleiſch⸗ haken hängen. Der Halen ging unterhalb des Ellenbo⸗ gens in den Arm und riß ihn bis auf die Hand auf. 0 Neu⸗Iſenburg.(Die Waffe in 1 80 n.— Ein achtiähriger Junge erſchoſſen.) 1 achtjährige Jungen fanden in der Wohnung ihrer ltern einen Revolver. Sie ſpielten damit und gerieten um den Beſitz der Waffe in Streit. Dadurch ging ein Pit einon 905 9 1 wenig 115 kleinen Oe Nile uß in den Hals wurde er ins enbacher e gebracht, wo er ſtarb. f 0 zaldalgesheim.(Die gefährlichen Wild⸗ ſch wei e.— Die Flucht auf den Baum.) Von 0 0 Rudel Wildſchweine, unter dem ſich ein ſtarker fal er befand, wurde im Wald ein junger Mann ange⸗ 10 en. Es blieb dem Manne nichts anderes übrig, als 900 einem Baum zu flüchten. Der Keiler verſuchte ſogar, 10 bleinen Hauern den Baum zu fällen. Zwei Stunden at itterer Kälte von 17 Grad mußte der Aeberfallene 100 dem Baum auszuharren, bis ſich die Wildſchweine bee Jedenfalls kann der junge Mann von„gro⸗ Sch Schwein“ ſagen, daß er rechtzeitig auf einen Baum Schutz vor dem ausgebungerten Vieh ſuchen konnte. Denkt an die Relchs-Unfallverhütungs- Wochel N Denkt an die Reichs-Unfall 0 I EU f 1 Schü Eure Ainder“ rt der uche 1. er ee rech. gde dere Alle [Ruwo) vom 21. Jebrnar bis 3. März 1929 ſollte ſich ſeder die hier abgebildete offſizlelle NilWo⸗Broſchüre beſchaffen und ihren Inhalt beachten und beherzigen! ö Ab 1. Februar an ſedem . den ne Poſtſchalter zu haben. Lokales und Allgemeines. 1 8 e vom 27. Februar. „Der Einbruch kalter Luft aus Norden iſt erfolgt und hat im ganzen Lande Niederſchläge gebracht, die in 175 Lagen noch als Regen, auf dem Hochſchwarzwald bereits wieder als Schnee fielen. Die Temperaturen ſanken in der Ebene auf Null. Die Temperaturvperhältniſſe haben ſich in Norddeutſchland nicht weſentlich geändert. Es herrſcht nördlich des Main immer noch ſtrenger Froſt. Ein am nördlichen Alpenrand ſich oſtweſtlich erſtreckende ſchmale Tiefdruckrinne hat das Vordringen der Kälte⸗ welle nach Süden bisher verzögert. Reuge Ponlreten ac bis Don e ag: Fortſchreitende ühlung, itweiſe Niederſchläge, meiſt als Schnee. e Lob des Wetterberichts. Mancher hatte es nicht geglaubt. Und, weiß Gott, wenn ein Winter ſich ſo ins Zeug legt, daß er noch aus⸗ gangs Februar mit ſolcher Kälte knarrt und klirrt, dann lätzt ſichs wohl verſtehen, wenn man an die raſche Auf⸗ gabe der Herrſchaft dieſes Tyrannen oder gar an ſein en Abzug nicht glauben kann. Aber— der amtliche Wetterbericht, der uns ſchort vor mehreren Tagen den Eintrilt milderer Witterung an⸗ gekündigt hatte, hat Recht behalten. Die Zuverläſſigkeit der amtlichen Wettervorherſage, der ja von manchen Leu⸗ ten, die es beſſer können und beſſer wiſſen wollen, gerne ins Handwerk gepfuſcht wird, hat eine neue erfreuliche Beſtätigung erfahren. Lob dem Wetterbericht! Nun trieft es von allen Dächern, aus allen Regen⸗ rinnen. Warme Sonne löſt die Eiszapfen, die ſeit Wo⸗ chen und Monaten die winterliche Ornamentik der Häu⸗ ſer bildeten, und vor ſo manchem Hauſe müſſen Sperr- ſtangen aufgeſtellt werden, um die Paſſanten auf Ge⸗ fahren aus der Höhe aufmerkſam zu machen. Nicht ohne Sorge läßt uns die Wirkung des Witte⸗ rungsumſchlages auf die Flußläufe. In Vorausſicht der Gefahr ſind wohl allenthalben die notwendigen Vorkeh⸗ rungen getroffen worden, aller menſchlichen Vorausſicht nach werden ſich aber ſchwere Hochwaſſengefahren nur bei äußerſter Anſpannung aller Kräfte zur Enteifung und Salbe der 117 5 a e ſaffen und auch ur, wenn das Tauwetter nicht allzu ſtürmi Temperaturanſtiege bringt.! 45 Gemeinderats⸗Sitzung am Dienstag, den 26. Februar 1929. Das Plenum war faſt vollzählig. Der Zuhörerraum war ſchwach beſetzt. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Bürgermeiſter folgende Kommiſſions-Beſchlüſſe bekannt: Verſchiedene Friſt⸗ und Erlaßgeſuche wurden teils genehmigt, teils abgelehnt.— Das Geſuch Ludwig Werle wegen Elektri— ſierung ſeiner Gebäude in der Neutzenlache, wurde wegen zu hoher Koſten(2000 Mark) abgelehnt.— 50 Waſſermeſſer a 7,20 Mark wurden von Bopp und Reuther angeſchafft.— Für die Feldſchützen wurden neue Dienſthüte genehmigt.— Der Matth. Bugert 3. Ww. wurde für Abnutzung des ehem. Erwerbsloſenbüros 20 Mark bewilligt.— Möbel-Gleiter(Tep- pichſchoner) wurden für 24 Mark angekauft.— Der Kaſſen⸗ gehilfe Münkel wird weiter bei der Gemeindekaſſe beſchäftigt; weiter wird ein neuer Lehrling eingeſtellt.— Der Freiwilligen Feuerwehr wurde für Nachtwache bei dem Brande Weißmann und für Putzen der Geräte 266 Arbeitsſtunden a 80 Pfennig vergütet.— Den Totengräbern wurde wegen erhöhter Arbeits— leiſtung während der kalten Jahreszeit vom 15. 1 bis 1. März 1929 für den Aushub eines Grabes 8 Mark, vorher 5 Mark bewilligt. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Zuſchüſſe der Gemeinden mit ſtaatl. Orts- polizei zu den Koſten derſelben. Es wird beſchloſſen, bevor ein Verwaltungsgerichtsverfahren eingeleitet wird, gemeinſam mit den mitintereſſierten Gemeinden eine perſönliche Beſpre— chung mit dem M. d. J. herbeizuführen um ſo evtl. die An- gelegenheit zu einem gütlichen Ende zu führen. Punkt 2. Herſtellung von Straßen, hier Beſchäftigung der Ausgeſteuerten. Der Herſtellung der Jäger- und Bürger⸗ meiſter Lauberthſtraße, Koſten 4 700 Mark, wird in Sub⸗ miſſion ausgeſchrieben. Dem Unternehmer, der den Zuſchlag erhält, wird es zur Pflicht gemacht, 800% ausgeſteuerte Leute 1 1 20 Prozent müſſen Spezial- bezw. Facharbei⸗ er ſein. Punkt 3. Vergebung der gemeinheitl. Fuhren. Ab 1. April ds. Is. werden dieſe Arbeiten nicht mehr verſteigert, ſondern im öffentlichen Wettbewerb vergeben Die Angebote ſind verſchloſſen einzureichen Auswahl bleibt der Kommiſſion vorbehalten. Punk 4. Gaspropaganda. Die Stadt Mannheim beab⸗ ſichtigt im Intereſſe eines erhöhten Mehrverbrauchs von Gas einen Ausſtellungs⸗ und Verkaufsraum von Gasgeräten hier zu errichten, um ſo den Leuten die Vorteile des Gaskonſums vor Augen zu führen. Ueber dieſen Punkt erhebt ſich eine ausge⸗ dehnte Diskuſſion pro und contra. Es wird mit 1814 Stimmen beſch oſſen, die Errichtung eines ſolchen Raumes zu befürworten, zumal die Gemeinde keinen Pfennig Unkoſten hat, ja, es nur Vorteile bringt. Herr Gemeinderat Schneider und Herr Beigeordnete Roos verwahren ſich gegen dieſen Beſchluß. Punkt 5. Klage der P. Ehatt 1. Erben gegen die Ge⸗ meinde, hier Enteignung von Straßengelände zur Durchführung des Ortsbauplans. Dieſe Angelegenheit iſt genügend bekannt. Der Verhandlungstermin wegen Feſtſetzung des Preiſes wird auf 13. 3. 29 vertagt. Hiervon wird Kenntnis genommen. Punkt 6. Umlegung von Bauland des Baublocks zwi⸗ ſchen Goethe-, Alexander, Kreuz- und Lampertheimerſtraße. Die Umlegung wird einſtimmig genehmigt. Punkt 7. Waldrezeß. Die Vorbereitungen zu dieſem Prozeß ſind im Gange. Z. Zt. werden Feſtſtellungen aus den alten Archiven gemacht. Punkt 8. Doppelbeſteuerung der Allmend. Das Finanz- gericht hat eine Aenderung dieſer Beſteuerung abgelehnt. Hier- gegen kann Einſpruch beim Verw. Gericht erhoben werden, die⸗ ſes wird auch, obwohl es zwecklos erſcheint, getan. Punkt 9. Straßenherſtellung. Das Kulturbauamt hat gegen die Kürzung der 1200 Mark an ihrem Honorar, welche wegen läſſiger Aufſicht für die Herrichtung der Straßen ver⸗ wendet werden ſollten, Einſpruch erhoben. Eine Beſchlußfaſſung hierüber wird bis zur nächſten Sitzung, zu der auch der Vor⸗ ſtand des Kulturbauamts ſowie der Bauinſpektor Berberich ge— laden werden ſoll, zurückgeſtellt. Punkt 10. Die Maßnahmen wegen des Tauwetters der Bürgermeiſterei, wie Schfüſſelverteilung und Bereithaltung von Arbeitern der Firmen Lahres und Alter werden gebilligt. Punkt 11. Fenerwehrſchläuche. Die Mittel für 150 Meter Schlauchleitung mit 2 Strahlrohren wurden bewilligt. 8 Dem ſeitherigen Feuerwehr-Kommandanten Benz wurde für ſeine 10jährige uneigennützige Tätigkeit im Dienſte der Allge- meinheit, durch den Bürgermeiſter, der herzlichſte Dank der Gemeinde ausgeſprochen.— Hiermit war die Sitzung beendet. Steuerterminkalender für den Monat März 1929. Abführung der Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 28. Februar, ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Ge⸗ ſamtſumme der im Monat Februar einbehaltenen Lohn⸗ ſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. Zahlung des 1. Teilbetrages der Aufbringungsleiſtung für 1929 auf Grund der kürzlich zugeſtellten Aufvringungsbe— ſcheide. Keine Schonfriſt. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. März, ſofern der Lohnabzug den Betrag 200 RM. überſteigt. Keine Schonfriſt. Ablauf der Anträge auf Lohnſteuererſtattung für 1928 wegen Verdienſtausfall oder beſonderer wirtſchaftlicher Ver— hältuniſſe. Infolge der Oſterfeiertage die auf den 31. 3. und 1. 4. fallen erſtreckt ſich die friſt bis zum 2. 4. 1929, an welchem Tage die Anträge beim zuſtändigen Finanzamt eingereicht ſein müſſen. Vereins⸗Anzeiger. Odenwald-Klub. Mittwoch, 27. Februar, abends halb 9 Uhr im Klublokal ordentliche Hauptverſammlung. Tages- ordnung im Lokal. Die Damen und Herren des Vor- ſtandes und Wandererausſchuſſes werden gebeten, eine halbe Stunde früher ſich einzufinden. Der Vorſitzende: Dr. med. Blaeß. Radfahrer Verein Eintracht, gegr. 1907. Sonntag. den 3. März, mittags 2 Uhr findet im Vereinslokal z. Vorſtadt unſere General-Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Kaſſenbericht, 3. Ent- laſtung und Neuwahl des Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Hierzu laden wir unſere Ehrenmitglieder und Mitglieder freundlichſt ein und bittet um zahlreichen Beſuch. Der Vorſtand. Säuger-GEinheit. Donnerstag Tenöre, Samstag Geſamt⸗ chor. Keiner fehle! Der Vorſtand. Auto- u. Motorrad- Club Viernheim. Freitag, den 1. März, abends 8 Uhr wichtige Mitgliederverſammlung, derſelben geht eine Vorſtandsſitzung um halb 8 Uhr voraus. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Freitag, 1. März, abends halb 9 Uhr wichtige Vorſtandsfitzung b. Kamerad Kempf im Eichbaum. Pünktliches Erſcheinen iſt umſo⸗ mehr erwünſcht, als die Tagesordnung ſchnell erledigt iſt. Der Vorſitzende. Geſangverein Liederkranz. Der Pflichtchor iſt einge⸗ troffen. Donnerstag Tenöre, Freitag Bäſſe. Jedesmal halb 9 Uhr im Lokal. Bitte um vollzähliges Erſcheinen. Der Dirigent. Sportvereinigung Amicitia 09. Morgen Donnerstag 8 Uhr Spielausſchußſitzung, anſchließend um 9 Uhr Spielerverſammlung. Da bei günſtiger Witterung am Sonntag Spiele ſtattfinden, iſt es Pflicht eines jeden Spielers zu erſcheinen. Freitag Abend um halb 9 Uhr Jugendausſchußſitzung. Sämtliche gewählte Herren mögen unbedingt erſcheinen. Anſchließend um 8 Uhr Jugend- abend mit Vortrag des Herrn Sommer. Sonntag morgen 10 Uhr Zuſammenkunft des Vorſtandes und der Mit⸗ glieder auf dem Sportplatze. Die Sportleitung. Club der Geflügelzüchter 1926. Mitglieder, die Brut⸗ eier gemeldet haben, werden gebeten, dieſelben am Sonn⸗ tag, den 3. März bei Herrn Michael Hoock, Friedrichſtr. abzugeben. Sollten weitere Mitglieder gewillt ſein jetzt ſchon Bruteier einzulegen, wollen dieſes beim Schriftführer Herrn Adam Dewald, Blauehutſtraße 6, ſofort melden. Der Vorſtand.