Am Sonntag, im großen Saale d Is Loden ts von P. Wilhelm Wisebach. kenmlags l Un. 2. aunrun es„Freischütz“ Für Erwachsene. ends 8 bur: d. Rullohruno J. Platz 1.50 4, 2. Platz 1.— Kartenvorverkauf pes den Spielern und bei Franz NB. Die Eintrittskarte er Aufführung, die darauf angegeben ist. Alle Einwohner lädt freundlichst ein Der (Keine Kinder vorstellung) den 10. März 3 Hofmann(Drehscheibe). Vorstand. , alle Plätze sind nummeriert n haben nur Gültigkeit für die grauſchm andernfa Bekanntmachung. Zugelaufen arz). ls der Hund am 9. März 1929, vorm. Verſteigerung kommt. Viernheim, den ein Schäferhund.(Farbe Eigentümer wolle 9 Uhr bei uns zur 5. Mürz 1929. Heſſiſches Polizeiamt Ludwig Untererhebſtelle. Das 3. 100 und das 1. und 2. Ziel werden hiermit öffentlich g Gott, Geffentliche Mahnung. und 4. Ziel Landesſteuer 1928 Kirchenſteuer 1928 e mahnt. Kirchner. ute f f g i —.——— Drucksachen) in Jeder gewunsenen auslünrung 2 liefert prompt verkaufen ſanker und billigſt Eine guterhaltene äckſel⸗ maſchine ſowie Gerſte zum Schroten und für Hühnerfutter Holzstralle 1. zu Buchdruckerei Joh. Martin Telefon 117 2 % Student 2 2 2 2 Rathausſtraße 36 %%%%%%% Fleiſchſtändet und Fett⸗Töpfe kauft man am billigſten bei Balt Winzenbach Weinheimerſtr 53. ig s Und-AE IKA Lilie vertretungen in: ur dneim. Aeg. dehunear 67 Jahren Wir Wade Ae RSS EN 850728* Seo 8 See Vier Die um 3 Uhr örschlichen Ratschlusse Sefa e liebe unvergeßbliche Frau, Mutter, Grobmuttet. Schwägerin und Tante, Katharina Martin nach kurzer schwerer, Krankh den Empfang der heil. zu gedenken. Jodes- Anzeige. hat es in seinem uner- len, gestern nachm am unsere herzens- Schwester, dem Allmächtigen. Schwiegermutter, Frau geb. Winkenbach eit, Wohlvorbereitet durch Sterbesakramente, im Alter von zu sich in die Ewigkeit hinwegzunehmen. pitten unserer lieben Verstorbenen im Gebete nheim-Darmstadt, den 5. März 1929. i Melraugpnden Mpterbüebenen.] morgen Mittwoch nachm. i tindet 0 Bürstädterstr. 17, aus Statt vom Trauerhause, Des or: —— Erste Ausreise 28. März ab Hamburg 8—— ̃ä— ü— — HR 88 Rathausstrabe 16. wie Röhren, Verbindungsteile Ventile, Zapfhahnen uſw erat engl. Und franzbs. Uaterrichl. Englisch beſ. für Auswanderer und Kaufleute. Nachhilfeſtunden f. Schüler in beiden Sprachen. Von wem? ſagt der Verlag. Sees eue möbel) Nein! Die alten sind aufgefrischt Erfle's Möbelputz „Wunderschön“ Rüthaus-GUrOgeria MasOpp mit Dr. b 4 kuahans Zur üsk. Mm Gute Biere und Weine Speisewirtschaft gut und villig, Fremden- zimmer, empfiehlt Der Inhaber: 0 Hipnler. zu 5 und 4 auze und halbe Bogen, i 10Pfo · 5 erhältlich entſtandenen R Mernneimer Anreiger. 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Er Verbandspräſidium, dem Verbande vorſtand, tretern. a f Der Verbands aus ge 10 die 10 immt die Rechte der Mitglieder auf die 5 Einrichtungen des Verbandes, er bereitet den ihaltlich dor Verbandes zum 0 6 i i leichen un je verſchiedenartigen Strebungen auszugleiche 5 8 beſteht aus den Dibzeſanver⸗ vie zur Zuſtändigkeit des Verbandstages gehören Kör Behörden und geſetzgebende end einzutreten; er chaften, 2 0 Kundgebungen ſt die Vertretung der ind die beſonderen Be⸗ Ausdruck Verbandsbeiträge feſt, er Zeitſchriften und an Verbandstag i ließt er über Angelegenheiten im Notfall beſchließ W um für dem Am Sonntag, des Gaſthauſes zum K Erſtklaſſiges Duette und Duosſzenen, Eintritt 50 Pfg.—& Es ladet freundlichſt ein zu den die end f 0 politiſchen und ſozialem Lebens. Fragen oder 5 1 Sachverſtändige hinzugezogen werden ſprechung ö 12 5 ſtatt. Man ſollte beraten, 5 reichend n ſammengeſchmiedet zu werden. Geſellenvereine, der kath. eine eingeladen. tte dieſen 1 lag 109 Leibesübungen unſerer Organiſation wendigkeit dieſer mal die anderen Sport⸗ b eigene Organiſation zu ſchaſſen f durch wiederum die Brücke Vereinen zu ſchlagen. führung einer planmäßigen übungen eine abends 8 Uhr im großen Saale Bunter Abend unter Mitwirkung der eigenen Hauskapelle Gärtner ⸗ Seibert 1 Akter, Schwänke, Solos, d. 10. März aiſerhof Programm, beſtehend aus: Konzertſtücke. — Getränke nach Belieben, Bier ete— Der Vorſtand. 4——— 8—— ligiöſen, kulturellen, Jugend angehenden Fragen des re Der Verbandsausſchuß kann zur Werne Maßuahmen Sonderausſchüſſe einſetzen, dürfen. Bearbeitung beſtimmter zu denen —— Werden und Wachſen der D. 3. K. . Fortſetzung). 1 Aw 29. Dezember 1919 fand in Düſſeldorf er der Leiter und Vorſitzende der bisherigen Kreisver' ob die Unterverbände hin amtorganiſation zu- ausgebaut ſeien, um zu einer Ges die Vertreter der kath. und der Arbeiterver⸗ deutſchen 5 Vor emacht, ihre Abteilungen 900 un ullie der Die Not⸗ Zuſammenarbeit wurde allſeitig anerkannt, zu- Verbände wegen der geringen Zahl ihrer Turn⸗ i in der Lage waren, eine Wander⸗Abteilungen kaum in 0 in 15 dann aber auch, um auch hier⸗ zwiſchen den Jugend- und Standes- dieſer Konferenz waren auch kaufm. Vereine Die Verbandsleitung der Zu Verbänden den ar der Auffaſſung, daß zur Durch⸗ e eee Arbeit auf dem Gebiete der Leibes⸗ und Polſterartikel zu äußerſt ermäßigten Preiſen.— s habe noch vorrätig: Schlafzimmer 0 in Birken und - Nußbaum polier! Speiſezimmer in Nußbaum u. Ei. 0 naturlaſierte Küchen ſo d Einzelſtücke, — — — roben, Diwans uſw. Franz Brechte Rathausſtraße 3! Wochenplan: Dienstag: 8 Uhr im„Freiſchütz“(Ausgabe 8 Uhr Zuſammenkunft der (Schluß ¼ 10 Uhr). 8 Uhr Turnſtunde im ü Mittwoch: ¼2 Uhr Schülertraining 5 8 Uhr Zusammenkunft der 8. Gruppe im 8 Uhr Zusammenkunft der 2. Gruppe im Schluß /410 Uhr). Donnerstag: 8 Uhr N a 8 Uhr Zuſammenkunft der 4. Gruppe im (Schluß ¼ö 10 Uhr). Freitag: 5 bis halb 7 Uhr Se b 8 Uhr Spielerverſammlung in der 8 Uhr Turnſtunde im„Eichbaum“ Samstag: 4— 7 Uhr und von 8 Uhr ö glieder.(Es wird gebeten besonders die 47 Uhr zu benützen). g 5 8 Uhr(Frühmeſſe) General⸗Kommunion. Aufführung des 5 die die abends nicht Abends 8 Uhr 3. der Eintrittskarten für 5. Gruppe im„Kettele 3 15 „Eichbaum“.. auf dem Spor tp! 12 I „Löwen „Kettele „Kettele „Harmonie“ f ab Beichte fü Sonntag: tags um 1 Uhr 2. wachſene, damit auch Spiel anſehen können. Paſſionsſpiels. i Montag: 5 bis 7 Uhr Schülerturnſtunde im eſte Organiſation nonvendig ſei. Fortſetzung folgt) 8 Uhr Jungführerabend im„Löwen“. Schülerturnſtunde im„E in Eichen gewichſt Zuſammenkunft der Spieler im Paßſ 1 Ib. U (ich Zusammenkunft der 7. Gruppe im„ Beichtgelege“ Paſſionsſpieles 1 ausgehen Auffühl Kleiderſchränke, Stramenſchränke, Flurgars 7 ic Giernheimer Zeitung— Bternheimer Nachrichten) Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ unb Feiertage.— Bezugspreis 1.56 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltge lun rierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Frſtes, Alteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernhein E 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſcheckkonte Nr. 21577 Am an erlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſte. kurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. — Viernheimer Tageblatt An — 75 Machen ien eberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß fur mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von A ö Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annonten⸗Expeditienen Daus lente 23, de Ad Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterel und des Polizeiams Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— an beftimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Lemar u dee (Sternheimer Bürger- Zig.— Siernh. Volksblatt eile 60 Pig. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25* die Reklame 0 8 en* nſerate und Ar. 35 Mittwoch, den 6. März 1929 2 2 46. Jahrgang Hoovers Amtsantritt. Die erſte Präfidentenrede. M Newyork, 5. März. Am Samstag hat der ſcheidende Präſident Coolidge ſeine letzten Amtshandlungen vollzogen, darunter die Ge— genzeichnung von rund 200 Schriftſtücken, unter denen ſich auch die Bewilligung der Mittel für den vom Kon greß und vom Senat beſchloſſenen Neubau einer großen Anzahl von Kreuzern befand. Und nun hat die feierliche Amtseinführung des neuen Präſidenten Herbert Hoover in Waſhington unter großem Zeremoniell ſtattgefunden. Auf der Freitreppe des Weißen Hauſes hat Hoover im Beiſein von Hunderttauſenden den Eid auf die Verfaſ⸗ ſung in die Hand des früheren Präſidenten Taft ab⸗ gelegt. In ſeiner Antrittsrede erklärte Präſident Hoover, Amerika ſei durch Friede, Wohlfahrt und Fortſchritt mit der ganzen Welt eng ver⸗ bunden. Die Gefahren lägen größtenteils in der Furcht und im Argwohn begründet, die noch die Welt herrſchten. Er wandte ſich gegen die Auſicht, daß Amerika den Imperialismus zutreibe. Derartige Beobachter überſähen, daß Amerika damit be⸗ be ſchäftigt ſei ein neues wirtſchaftliches, politiſches und ſo⸗ ziales Syſtem auszubauen, das den Imperialismus ver— neine. Amerika wünſche nicht nur den Frieden mit der Welt, ſondern vielmehr die Aufrechterhaltung des Friedens in der ganzen Welt. Der Kelloggpakt zeige als Werkzeug nationale Politik, wie Amerika die Beziehungen zwiſchen den Völkern auſ⸗ faſſe. Das internationale Schiedsgericht decke ſich mit den amerikaniſchen Idealen. Er hoffe, daß der Weg gefunden werden könne, der es Amerika ermöglichen würde, den ihm zukommenden Platz im Haager Schiedsgericht einzunehmen. „Unſer Volk“, ſo erklärte Hoover,„hat beſchloſſen,. daß wir keine politiſchen Bindungen, wie die Mitglied⸗ ſchaft des Völkerbundes eingehen können, die uns im voraus vielleicht als Nation verpflichtet, in Regelungen der Streitigkeiten fremder Völker verwickelt zu werden. Anſer Volk vertritt die Meinung, daß die Anabhängigleit Amerikas von derartigen Verpflichtungen ſeine Fähig⸗ felt erhöht, auf ſedem Gebiete des menſchlichen Fortſchritts zu dienen.“ * Die„Anerkennung, die Herbert Hoover als Leiler des amerikaniſchen Handelsminiſteriums ſich errungen hat und der er ebenſoſehr wie der Stärke ſeiner Partei durch ſeine Volkstümlichkeit und das große Vertrauen aller wirtſchaftlichen Kreiſe in ſeine Perſon ſeinen außerordent⸗ lichen Wahlſieg verdankt, iſt verdient. Er hat durch die Schaffung verſtändlicher Grundlagen und Anregungen mit Erfolg um die freiwillige Mitarbeit der Wirtſchaft und des Handels der Vereinigten Stagten geworben. In wenigen Jahren hatte er ſich und 005 Leitgedanten durch⸗ geſetzt, und die greifbaren Erfolge des neuen Syſtems machten ſeine Führerſchaft zu einer überall anerkannten und gern befolgten. Sein perſönliches Hervortreten in beſonders kritiſchen Situationen hat ſich zuletzt in be⸗ ſonders ſchöner Weiſe bei der ſchweren Hochwaſſerkata⸗ ſtonhe bekunde, die im Jahre 192“ das Geblet des Miſſiſſippi heimſuchte; hier hat er, ſich unermüdlich per⸗ lönlich einſetzend, das Hilfswerk organiſiert und geleitet, und er hat vor allen Dingen dafür geſorgt, daß aus den Lehren der Kataſtrophe die praktiſchen Folgerungen ge⸗ zogen wurden. Für Deutſchland bleibt Hoover der Mann, der als erſter nach dem Waffenſtillſtand verſucht hat, die Lebens⸗ mittelverſorgung unſerer in äußerſter Not darbenden Hei⸗ mat in großzügiger Weiſe zu organiſieren und ſicherzu⸗ ſtetlen. Nach ſeinem Willen hätte ſie unmittelbar nach der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes eingeſetzt. Aber er ſtieß auf den Widerſtand des lriegeriſchen Haßgefühls. das die Sieger erfüllte, und wenn es ihm auch in zähem Ningen gelang, England umzuſtimmen, Frantieich blieb auf Monate unerbittlich. Das ändert nichts an Hobvers autem Willen, nichts an dem, was er ttotzbem zu leiſten vermochte und nichts an der Daul barkeit, die Deutſchland dafür empfindet. 3 Rommt ein Amſchwung in Belgiſche Machenſchaſten. Welche Rolle ſpielt der„Soir“? W Brüſſel, 5. März. Nach den neueſten Nachrichten wird Frank⸗Heine nicht mehr beſchuldigt, die belgiſch⸗franzöſiſchen Geheimver⸗ träge gefälſcht zu haben. Es wird ihm nur zur Laſt ge⸗ legt, in ſeinem Auslandspaß Abänderungen vorgenommen zu haben. Nun fragt man ſich, weshalb er verhaftet wurde. Wahr iſt, daß Frank im Dienſte des zweiten belgi⸗ ſchen Spionagebüros ſtand. Alle Verantwortung für die angebliche Fälſchung ſoll demnach auf Ward Hermans und vor allen Dingen auf die flämiſchen Nationaliſten ab- gewälzt werden. Frank hätte die Dokumente Ward Her⸗ mans überlaſſen in der Hoffnung, daß ſie dem deutſchen Spionagedienſt übergeben würden und ſo die flämiſchen Nationaliſten bloßſtellten. Die belgiſche Regierung war ſeit Januar über die Veröffentlichung des Dokumentes unterrichtet, tat aber nichts, um die Veröffentlichung zu verhindern. Es iſt befremdend, daß der„Soir“ ſeit fünf Tagen Angaben veröffentlicht, die von Frank in ſeiner Unterredung nach der Verhaftung beſtätigt werden. Man behauptet, daß alle dieſe Angaben von Frank ſelbſt ſtammen. Es hat den Anſchein, daß die Angelegenheit noch unerwartete Folgen haben wird. Kritiſche Lage in Mexiko. Ausmaß der mexikaniſchen Aufſtandsbewegung. London, 5. März. Die ſcharfe Zenſur läßt vorläufig noch keine ge— nauen Rückſchlüſſe über das Ausmaß des mexikaniſchen Aufſtandes zu. In allen Berichten von der amerttaniſch— mexikaniſchen Grenze, wie auch aus Veracruz direkt, wird aber darauf hingewieſen, daß die Aufſtändigen nicht nur über beträchtliche Streitkräfte verfügten, ſondern auch darauf, daß in den verſchiedenen Provinzen große Teile der Bevölkerung mit den Aufſtändigen gingen. Die Regierung in Mexiko betrachte die Lage als ſehr ernſt, obwohl ſie erklären laſſe, daß an der Unter⸗ drückung des Aufſtandes kein Zweifel beſtehe und daß der weitaus größte Teil der Armee hinter der Regierung ſtehe. Bisher ſei ziemlich ſicher, daß die Aufſtändigen 8 Staaten von insgeſamt 28 zum Tell völlig ia ihrer Hand hätten. Der Zahl der Bevölkerung nach ſtänden etwa 3 Millionen Einwohner bei einer Geſamtbevölke⸗ rung von 14,5 Millionen hinter den Aufſtündigen. Zehn Staaten auf Seiten der Aufſtändiſchen. Newyork, 5. März. Nach den letzten Meldungen aus Mexiko beherrſchen die Aufſtändigen jetzt 10 Staa— ten und legen einen Gürtel um die mexikaniſche Haupt— ſtadt, der nur nach dem Stillen Ozean zu offen iſt. Telegramme aus Texas, wonach der Präſident Por⸗ tes Gil und der frühere Präſiden: Falles gefangen ge⸗ nommen worden ſeien, werden dementiert. Die Auf⸗ ſtändigen haben außer den Indianerſtämmen des Nor⸗ dens auch die Anhänger der klerikalen Partei auf ihre Seite gebracht, indem ſie alle Kirchen wieder öffneten. Stürmiſche Szenen im preußiſchen Landtag. Als Anlaß die Flaggenvorlage. 80 a Berlin, 5. März. Bei der Beratung des Flaggengeſetzes kam es i preußiſchen Landtag zu ſtürmiſchen Szenen. 8 8 Als der deutſchnationale Redner Steuer bei der Be— kämpfung der Vorlage von„Revolutionsgeſindel von 1918“ ſprach. entſtand ein ungeheuerer Lärm, beſonders bei den Kommuniſten und Sozialdemokraten. Die Kom⸗ muniſten drängten mit drohenden Gebärden zum Redner⸗ pult. Dem Erſuchen des Präſidenten an die Abgeord⸗ neten, ihre Plätze einzunehmen, kamen die Kommuni⸗ ſten nur zögernd nach. 2 Der Abgeordnete Steuer wurde durch anhaltende e dee ther gap ich fe ſeine Rede fort⸗ uſetzen. Präſiden arthel ſah ſi ließli 1 die Sitzung aufzuheben. eee, Als die Sitzung nach fünf Minuten wieder eröffnet wurde und der Abg. Steuer ſeine Rede fortſetzen wolle, erhob ſich neuer Lärm. Die Stimme des Redners drang bei den andauernden Zwiſchenrufen der Sozialdemokraten und Kommuniſten nicht durch, doch gelang es ſchließlich dem Prälfidenten, Ruhe zu ſchaffen, ſo da 9 Steuer ſeine Rede forlſetzen konnte. 8 1 0 1 Mexiko: Neues in Kürze. 16: Die angeſetzte große Sitzung des Völterbunds rats, bei der die Aufrollung des Minderheitenproblems erwartet wurde, iſt unerwarteter Weiſe abgeſagt worden. 1: Im preußiſchen Landtag kam es durch die Rede eines deutſchnationalen Abgeordneten zu tumultuariſchen Szenen, in deren Verlauf die Sitzung aufgehoben wurde. 6: Die Lage der Regierung in Mexiko iſt infolge der immer ſtärker um ſich greifenden Auſſtandsbewegung recht kritiſch geworden. 5: Der neue Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika, Herbert Hoover, hat ſeine Antrittsrede, die keine Aenderung der bisherigen Politit erwarten läßt, gehalten. 60 Millionen Erſparniſſe bei der Neichspoſt Das Gutachten des Sparkommiſſars. be Berlin, 5. März. Der Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel hat dem Ver⸗ waltungsrat der Deutſchen Reichspoſt das Gutachten des Reichsſparkommiſſars Sämiſch nunmehr vorgelegt. Der Sparkommiſſar Sämiſch faßt ſein umfangreiches Gutachten in nachſtehender Schluß⸗ bemerkung zuſammen:„Bemeſſen nach den jetzigen Be⸗ ſoldungs⸗, Lohne, Verkehrs⸗Verhältniſſen uſw. wird ſich bei Fortſetzung der von der Deutſchen Reichs poſt bereite eingeſchlagenen Perſonalpolitik und bei an eon mei⸗ ner Vorſchläge eine Minderausgabe an Perſonalkoſten ergeben, die ſich zunächſt von Jahr zu Jahr erhöht und nach 12 Jahren einen Betrag erreicht haben wird, den ich auf mindeſtens 60 Millionen Reichsmark im Jahr (rund ein Zwanzigſtel der heutigen Perſonalausgaben) ſchätze. Der Anteil der Perſonalausgaben an den. triebsausgaben(ohne Gewinn) würde damit. nach den Verhältniſſen für 1927 gerechnet, auf etwa 63 v. H. (tatt 66,5 v. H. im Jahre 1927) geſenkt werden.“ Die Deutſche Reichspost nimmt ihrerſeits zu dem Gutachten in folgender Schlußbemerkung Stellung: „Das Gutachten geht in vielen Punkten von einer zu ſtarken Betonung des rein Wirtſchaftlichen aus. Gegenüber den wirtſchaftlichen Zielen treten die perſonal⸗ politiſchen Verhältniſſe, die in einer ſo großen Verwal⸗ tung, wie der Deutſchen Reichspoſt einen bedeutſamen Einfluß ausüben, zu ſehr in den Hintergrund: Nicht be⸗ rückſichtigt iſt auch, daß die Deutſche Reichspoſt zu vielen ihrer Maßnahmen auf dem Gebiete des Perſonalweſen⸗ durch folitiſche, Einflüſſe, insbeſondere auch durch Be ſchlüſſe des Reichstags, veranlaßt worden iſt.“ Aus dem In⸗ und Auslande. Um die Einreiſeerlaubnis für Trotzki. Berlin. 5. März. Die Reichsregierung hat im Zu⸗ ſammenhang mit dem Einxeiſegeſuch Trotztis nach Deutſch⸗ land in Konſtantinopel verſchiedene Rückfragen gehalten, die ſich u. a. insbeſondere auf die künftigen Abſichten Trotzkis, das heißt, ob er dauernd in Deutſchland zu ver⸗ bleiben gedenkt, oder nur Aufenthalt zu einer Kur zu nehmen beabſichtigt, beziehen. Engliſche Fliegerbomben gegen Wahabis. London, 5. März. Wie aus Basra gemeldet wird, haben engliſche Bombenflieger eine etwa 600 Mann ſtarrte Gruppe von Wahabis mit Bombenwürfen und Maſchinengewehrfeuer angegriffen. Die Wahabis, die da⸗ mit beſchäftigt waren, eine große Herde wegzutreiben, er⸗ widerten das Feuer, mußten ſich aber unter ſchweren Verlusten zurückziehen. Von den Engländern iſt ein Mann gefallen. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Der Reichsrat begann die Beratungen über den Reichshaushalt für 1929. Genf. Der Juriſtenausſchuß des Völkerbundsrats hat den Antrag der ſüdflawiſchen, tſchechoſlowakiſchen und li⸗ tauiſchen Regierung auf Hinzuziehung zu den Ratsverhand⸗ lungen über die Minderheiten abgelehnt. Paris. Hier fanden am Dienstag keine Sachverſtän⸗ digenſitzungen, ſondern nur vorbereitende Beſprechungen zwiſchen den Abordnungen ſtatt. Kouſtantivopel. Trotzki hat erklärt, er ſei bereit, mit der Gruppe Bucharin wieder Frieden zu ſchließen, um emeinſam mit ihr den Kampf gegen die Stalin'ſche Po⸗ itit in Rußland aufzunehmen. Aus Nah und Fern. Köln.(Schwerer Einbruchsdiebſtahl.) In einer der letzten Nächte wurde in einem Schneider⸗ und Maßgeſchäft im nördlichen Stadtteil eingebrochen und 40 Kupons Anzug, Paletots⸗ und Hoſenſtoffe im Werte von mehreren kauſend Mark geſtohlen. Die Diebe ſind mit ihrer Beute unerkannt entlommen. a 5 Düſſeldorf.(die Meinungsverſchiedenhei⸗ ten im Düſſeldorfer Oberlandesgericht bei⸗ gelegt.) Die gemeldeten Differenzen zwiſchen der An⸗ waltſchaft und dem 4. Senat des Düſſeldorfer Oberlan⸗ desgerichts haben ihre Erledigung gefunden. Sie betra⸗ fen lediglich grundſätzliche Meinungsverſchiedenheiten über die Mittel und Wege, wie das von allen Seiten erſtrebte Ziel einer Beſchleunigung der Rechtſprechung am beſten zu erreichen iſt. Jede Stellungnahme gegen die Person „des Senatspräſidenten hat der Anwaltſchaft ferngelegen. ö Haiger.(Schwerer Rodelunfall.) Einen ſchlim⸗ yvmen Ausgang nahm eine Ausfahrt der epangeliſchen Schulkinder in Wilnsdorf unter Führung ihrer beiden Lehrer, die ſich zur Rodelfahrt auf die benachbarte Land⸗ ſtraße begeben hatten. Auf der Heimfahrt ins Dorf hat⸗ ten die beiden Lehrer auf einem Schlitten Platz genom— men, der von dem zehnjährigen Töchterchen des Lehrers Dango geführt wurde. Der Schlitten fuhr in ſchneller Fahrt gegen einen Straßenbaum, wobei beide Lehrer ſchwer zu Schaden kamen f a 5 Wummersdach. ei bem Schlitten en ven Tod.) Ein mit zwei Kindern aus Dürholzen(Gemeinde Grenborn) beſetzter Schlitten fuhr gegen einen Baum. Das kleinere der Kinder, ein dreieinhalbjähriges Mädchen erlitt dabei ſchwere innere Verletzungen, die ſeinen Tod zur Folge hatten. f 5 Berlin.(Ueberfall auf eine 19jährige Sekretärin in der Jungfernheide.) In der Jungfernheide wurde eine 19jährige Sekretärin von einem jungen Burſchen überfallen und vergewaltigt. Die Sek⸗ retärin war mit ihrem Verlobten auf dem Wege nach Haufe, als ein Mann auf ſie zutrat, ſich als Kriminal⸗ beamter ausgab und die Ausweiſe verlangte. Der Bräati⸗ gam erbot ſich, die Papiere von der nahegelegenen Woh⸗ nung des Mädchens zu holen. Inzwiſchen fiel der Mann plötzlich über das Mädchen her, ſchlug ſie mit einem Totſchläger zu Boden, verging ſich an ihr und raubte ihr darnach die Handtaſche mit etwas Geld. Nach der Tat ſuchte er das Weite und entkam.. München.(Verzweiflungsta t.) In ſeiner Woh⸗ nung in der Altſtadt wurde ein 64jähriger Facharzt tot aufgefunden. Wie aus einem hinterlaſſenen Briefe her⸗ horgeht, hat er ſich wegen eines Leidens mit Zyankali vergiftet. Franzöſiſcher Millionenſteuerbetrug. Gefälſchte Bilanzen der Banque du Rhin. Saarbrücken, 5. März. Das„Saarbrücker Abend⸗ platt“ klagt die Saarbrücker Fiale der in Straßburg an⸗ ſäſſigen Banque du Rhin vor der Oeffentlichkeit der deut⸗ ſchen Saarbevölkerung des fortgeſetzten Steuer bettuges an. Das Blatt behauptet, daß die Leitung dieſes Bankinſti⸗ tuts jahrelang durch Vorlage gefälſchter Bilanzen die Fi⸗ nanzkaſſen des Saargebiertes und die Stadt Saarbrücken um Millionenſteuerbeträge betrogen und dadurch in gera⸗ dezu ſchamloſer Weiſe die aufzubringenden Steuerlaſten auf die Schultern der Allgemeinheit abgewälzt hat. Die Saarbrücker Filiale der Banque du Rhin ge⸗ hört zu den ausländiſchen Banken, bei welcher die Saar⸗ regierung die einkommenden Steuergelder der deutſchen Saarbevölkerung zu außerordentlich billigem Zinsfuß an⸗ gelegt hat. Das„Saarbrücker Abendblatt“ behauptet, Anter⸗ nagen zu beſitzen, wonach die Banque du Rhin dem Fi⸗ nanzamte als Einkommen innerhalb vier Jahren einen Betrag von 2043 000 Franken angegeben hat. Anberer⸗ ſeits ſtellt die Zeitung unter Beweis, daß das wahre Ein⸗ kommen in dieſer Zeit 7674 563 Franken betragen hat. Von einem Einkommen in der Höhe von 5.6 Millionen Franken wären demnach keinerlei Staats⸗ und Gemeinde⸗ einkommenſteuern 450 000 Franken hinterzogen. b Das Blatt verlangt, daß mit dieſen bedenklichen Praktifen der Finanzbehörden Schluß gemacht wird, auch wenn der Reglerungskommiſſar Morize ſeine ſchützende Hand noch weiter ausbreiten will. U I N Überschwemmung in Bauern Schon jetzt haben ſich als Folge der Eisſtauungen in Bayern Ueberſchwemmungen ergeben, die in Verbindung mit dem Froſt ſchweren Schaden anrichten. Das Dorf Allach bei Dachau iſt von der kleinen Würm vollſtändig unter Waſſer geſetzt. Das Wetter wieder kälter. Die niedrigſten Temperaturen in Süddeutſchland. de Berlin, 5. März. Im ganzen Reich wurden wieder Temperaturen unter Null feſtgeſtellt. Berlin(Innenſtadt) hatte 5 Grad Kälte. In den Außenbezirken wurden 11 Grad unter Null gemeſſen. Auch Schleſien und Oſtpreußen a wieſen wieder ziemlich tiefe Thermometerſtände auf und zwar 8 bezw. 13 bis 14 Grad Kälte. Etwas wärmer iſt es in Nordweſtdeutſchland, wo die Frühtemperaturen zwiſchen 4 und 6 Grad unter Null lagen. Auffällig iſt die Tatſache, daß es in den normaler⸗ weiſe wärmſten Gegenden des Reiches noch immer recht kalt iſt. So hatte Karlsruhe am Dienstag früh 4 Grad, Frank- furt a. M. ſogar 6 Grad unter Null. Am Oberlauf des. Mains wurden Temperaturen bis zu 13 Grad unter Null gemeſſen, am Oberlauf des Rheins etwa 2 Grad unter Null. Die Berliner Wetterdienſtſtelle ſagt meiſt wolliges Wetter ohne weſentliche Niederſchläge voraus. Die Tem⸗ peraturen werden in Norddeutſchland nahe bei Null lie⸗ gen, im Süden iſt beſonders mit ſtärkeren Nachtfröſten zu rechnen. In Italien und auf dem Balkan herrſcht noch immer recht ſchlechtes Wetter. Die Tem⸗ peraturverteilung in Dänemark gleicht ziemlich der in Norddeutſchland. Die Schwierigkeiten im Schiffsverkehr beſtehen dort unvermindert fort. Beſondere Befürchtung herrſcht um das Schickſal des Eisbrechers„Tur“, der vor etwa zwei Wochen im Großen Belt die Schraube verloren hatte und ſeither feſtſaß. Er iſt jetzt ſo weit ſüdlich abgetrieben worden, daß er ſich wahrſcheinlich ſchon in der Oſtſee befinden dürfte. Schweres Exploſionsunglück in Soſia. Bisher 28 Tote und 12 Verletzte. ( Sofia, 5. März. egen Mittag entſtand im hieſigen Arſenal in der Abtellung für Herſtellung von Raketen durch uavorſichtige Handlungsweiſe eines Arbeiters ein Braad, der ein grö⸗ ßeres Lager von Exploſifſtoffen zur Entzündung brachte. Das einſtöckige Fabrikgebäude, das ſich innerhalb des Arſenals befindet, wurde durch die Exploſton und den Brand zerſtört. In dem Gebäude waren ungefähr 40 Perſonen, zum größten Teil Frauen, beſchäftigt, die ver⸗ gebens verſuchten, durch die brennenden Türen und die mit Gitter verſehenen Fenſter die Flucht zu ergreifen. Nach den bisherigen Meldungen ſind 28 Perſonen, meiſt Frauen, erſtickt und verbrannt. 5 Erſt nachdem in mühevoller Arbeit das eiſerne Gitter eines Fenſters herausgeriſſen war, gelang es, die reſtlichen 12 Perſonen, die zum größten Teil ſchon verletzt waren, herauszubringen. Nach den Ausſagen der Geretteten iſt ein Arbeiter auf unverſtändliche Weiſe mit offenem Pul ver dem Ofen zu nahe gekommen, wodürch das Pulver antzündet wurde. Win d— Roman von Hans v. Hekethauſen. Copyright by Greiner& Comp., Berlin NW. (Nachdruck verboten.) 45. Fortſetzung. Stürme des Herzens. Hertas Erſcheinung hatte ihn ja immer geblendet, heute erſchien ſie ihm in gerade überirdiſchem Lichte. Ein faſt andächtiger Schauer erfaßte ſeine unberührte Seele. Er jah es gar nicht, daß kleine und große Mädels um ſie her auch ausgeſchnittene Kleider trugen, daß es hier gleichſam eine Uniform war, in der ſich die Trägerinnen Atemlos folgte er ihr, er hatte ihr auf den Fuß ge— treten— er wußte es wohl.. Als Herta bei Siegmund und Bendemann wieder an— langte, funkelte es in ihren Augen. Ehe Eberle eine Ent— herum und ſagte ſpitz: ſchuldigung herausſtoßen konnte, wandte ſie ſich een „Ihre Art, zu tanzen, Herr Herzog, genügt doch wohl nur für die Berchtesgadener Almtänze! Sie reißen einen ja herum, als hätten ſie ein Stück Holz in Arm— bitte, verſchonen Sie mich in Zukunft.“ 55 Sie trat etwas hinkend zu Siegmund und flüſterte dieſem ein paar Worte zu. Siegmund zuckte mitleidig führte ſie zu einem Stuhl. mit den Schultern und mit mehr oder weniger Geſchick bewegten. Ihn packte nur die beiden Herren noch ſagen: plötzlich wieder eine ganz raſende Wut auf Siegmund, der in ſeiner ungenierten Art Hektas herabgeglittenen Schal ergriff und ihn ihr um die Schultern legte.. Wie der Kerl ſie dabei anſah und wie dreiſt er ſie dabei berührte!. Bendemann beobachtete das alles. ſeiner Abſicht dazu verhelfen. 1 Sie ſtand noch immer mit dem gleichen neugierigen Wie leid tat ihm der gute Kerl wieder— und doch mußte ihn dieſer Abend die Augen öffnen. Er wußte, Herta ſelbſt würde ihm in Blick und muſterte beide. „Sie müſſen nicht ſo hart urteilen. Man kann ja von ihm nicht mehr verlangen. Ein Gemsbock vom zu benehmen wiſſen.“ Dieſe verhältnismäßig gutmütig gemeinten und keuchte: „Iſt es nicht wieder zum Dreinſchlagen?“ Bendemann hob abwehrend die Hand und ſagte be— Im Fortgehen hörten ihn Watz⸗ mann würde ſich hier in unſerem Flachlande auch nicht Worte hatten aber in Eberles Ohren einen biſſigen Klang. Er war außer ſich. Er packte plötzlich Bendemann am Arm herab, zu lächeln und zu locken. Aus 1 babiſchen Lande. Zur Hornauer Bluttat. b 9 Kehl, 5. März. Zur Hornauer Bluttat, welche vier Opfer forderte, wird noch gerichtsſeitig mitgeteilt, daß der Täter, der Arbeiter Karl Schäfer, leit dem 11. Februar an Koypfkrippe leidet. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß er die Tat längere Zeit vorbereitet hat. Allem Anſchein nach hat er zuerſt verſucht, ſeine Familie mit dem Beil zu erſchlagen, um erſt ſpäter zum Raſier⸗ meſſer zu greifen. Auf dem Speicher ſeines h fand man eine Anzahl neuer Stricke, ſowie mehrere Beile be⸗ reitgelegt. Da jeder Anhaltspunkt fehlt, der auf ein an⸗ deres Motiv ſchließen laſſen könnte, muß man annehmen, daß Schäfer die Tat in einem Wahnſinnsanfall began⸗ gen hat und daß er auch im Wahnſinn ſich ſelbſt ent⸗ leibte.. i Mannheim.(Harakiri im Gefängnis.) Schon zum dritten Male hat ſich im Mannheimer Ge⸗ fängnis ein Häftling den Bauch aufgeſchlitzt. Zweimal wurde er nach ſeinem Harakiri wieder ſachgemäß zuſam⸗ mengeflickt und geheilt. Ob dies nun auch zum dritten Male gelingt, muß abgewartet werden. Der hartnäckige Aufſchlitzer iſt Schwerhyſteriker, er iſt taub und gefühl⸗ los geegn die Schmerzen. 15 i Mannheim.(Kampf gegen das Eis.) Auf dem Neckar ſind ſeit Dienstag zwei Dampfſchlepp¾hoote damit beſchäftigt, den Fluß nach Möglichkeit eisfrei zu machen. Es wird nicht nur eine Fahrtrinne geſchaffen, ſondern das geſamte Eis wird aufgeriſſen, ſodaß die Schollen ſtromabwärts treiben. a Heidelberg.(Fabrikbrand durch Brand⸗ ſtiftung.) In einer Kofferfabrik in der Römerſtraße brach zwiſchen 12 und 1 Uhr nachts ein Brand aus, wo⸗ durch fertige Koffer und Fabrikationsmaterial verbrann⸗ ten. Es entſtand ein Gebäudeſchaden von etwa 3000 Rm. und ein Fahrnisſchaden von etwa 300 Mark. Es wird Brandſtiftung vermutet. 8 8 i Friedrichsfeld.(Schwerer Unfall.) In der Deutſchen Steinzeugwarenfabrit ereignete ſich ein ſchwerer Anfall. Der 18 Jahre alte Schloſſer Wilhelm Feldmann wurde vom Laſtauto der genannten Firma an die Wand gedrückt und erlitt hierbei einen Armbruch und anſchei⸗ nend innere Verletzungen. Er wurde alsbald in das aka⸗ demiſche Krankenhaus nach Heidelberg eingeliefert. Schwetzingen.(Holländiſcher Beſuch im Sommer.) Nach einer Mitteilung an den Verkehrsver⸗ ein durch das Verkehrsbüro der Niederländiſchen Eiſen⸗ bahn werden im Laufe des Sommers 30 größere hollän— diſche Reiſegeſellſchaften auf einer Süddeutſchlandreiſe Schwetzingen beſuchen. J Sinsheim.(Verſchiebung des Fohlen⸗ marktes.) Wegen der großen Kälte und ihren Folgen wird die Jubiläumsfohlenſchau mit Markt und Lotterie, die am 7. März hier ſtattfinden ſollte, auf Donnerstag. den 4. April 1929 verſchoben. Buchen.(Haupttagung des Odenwald⸗ klubs.) Die diesjährige Hauptverſammlung des Oden⸗ waldtlubs wird am 30. Juni in Buchen ſtattfinden. Bis zu dieſem Termin wird der Ausbau des Bezirksmuſeums vollendet ſein. In den neuen Sälen des Muſeums wird eine Ausſtellung„Der Odenwald im Bild“ gezeigt wer— den. (). Karlsruhe.(Zwei Verletzte bei einar Schießerei.) Abends geriet ein verheirateter 38jäh⸗ riger Metzger aus der Zähringerſtraße vor einer Wirt⸗ ſchaft in der Faſanenſtraße mit ſeiner Ehefrau in Streit. wobei er mit einem Spazierſtock auf ſie einſchlug. Ein zufällig vorübergehender Zimmermeister aus Musggen⸗ brunn bei Todtnau wollte der Geſchlagenen zu Hilfe eilen, wurde nun aber ſelbſt von dem Täter angegriffen. Ein Schneidermeiſter aus der Viktoriaſtraße hier, der den Vor⸗ fall mit angeſehen hatte, verſuchte nun den Metzger feſt— zuhalten. Daraufhin zog dieſer einen Revolver aus der Taſche und ſchoß mehrmals auf die Handwerker. Der Schneider erhielt einen Schuß in den linken Oberſchenkel, der eine tiefe Fleiſchwunde verurſachte und einen Schuß in den linken Unterarm, der die Schlagader durchſchlug. Der andere wurde durch einen Steckſchuß in den linken Oberarm verletzt. Beide wurden ſofort ins ſtädtiſche Kran⸗ 8 verbracht. Der Täter hat ſich der Polizei ge⸗ tellt. „Faſſen Sie ſich ein Herz und fragen Sie das Mäder, ab ſie— einen Mann liebt.“ Eberle ſtarrte ihn an. Und wenn ſie mir nun ſagt— ja— aber des biſt nimmer— du!— Bendemann— was dann?“ Henning legte ihm die Hände auf die Schulter und ſagte kopfſchüttelnd: „Glauben Sie denn wirklich noch immer, dieſes Mädel wäre imſtande, Sie zu lieben? Die verſteht Sie ja gar— nicht und alle Ihre tiefe Treue. Die will auf ganz plumpe Art umtanzt und gefeiert ſein. Sie will einen eleganten und ſchönen Mann, mit dem ſie oberflächlichen Staat machen kann, keinen Prachtkerl mit einem goldenen Herzen Dieſes Herz hat ſchon ein dickes Fell be⸗ kommen, mein Lieber, und Ihre Augen ſind blind, daß Ste das ganze Verhalten des Mädels gegen Sie noch immer nicht durchſchauen. Eine ſpröde Schöne teilt wohl Hiebe aus, aber ſie läßt ſich doch im nächſten Moment .. Hier, Fräulein Herta hat Sie nie gelockt und nie angelächelt! Das iſt der ein⸗ zige Ruhm, den ich ihr zugeſtehen muß. Sie hat Ihnen bon Anfang an gezeigt, daß Sie zu ihr nicht paſſen— und darin hat ſie ja auch ganz recht.“ Bendemann war ſich nicht klar, ob Eberle ſeine Worte hörte und auffaßte, er ſah wie gebannt zu Herta hinüber, Aus Heſſen. Darmstadt.(Wegen Meineids verurteilt Vor dem Schwurgericht hatte ſich ein Dienſtmädchen 90 Offenbach zu verantworten, das angeklagt war, vor dem Amtsgericht in Offenbach in einem Verfahren gegen ihren Geliebten falſche Ausſagen gemacht und dieſe beſchwo⸗ ren zu haben. Die Angeklagte behauptet, daß ſie von ihrem Geliebten bedroht und geſchlagen worden ſei und daß ſie aus Furcht die falſchen Ausſagen gemacht habe. Das Arteil gegen die Angeklagte lautete wegen Mein⸗ eids auf ein Jahr Zuchthaus, auf welche Strafe ſechs Wochen Unterſuchungshaft angerechnet werden. Außer⸗ dem befürwortete das Gericht die Amwandlung der eee in eine Gefängnisſtrafe. ainz.(Moloch Verkehr.) Zwiſchen Main und Zahlbach wurde ein Wanderburſche auf der Straße von einem Perſonenauto erfaßt und totgefahren. Das Auto fuhr eiligſt davon, ehe man die Nummer feſtſtel⸗ len konnte.— Ein weiteres Unglück ereignete ſich bei Der⸗ zeim, wo der Lehrer Kiefer ein Autounglück erlitt. Das Auto, in dem er nach Oppenheim fahren wollte, überſchlug ich und begrub Kiefer und ſeine Frau unter rlitten ſchwere Verletzungen. Frau wird gezweifelt. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 6. März. Ein ſeit einigen Tagen vor der europäiſchen Weſt⸗ küſte liegende ozeaniſche Zyklone, deren Weiterzug 115 den kräftigen Polarlufteinbruch über Nordeuropa aufge⸗ halten wurde, beginnt jetzt zwiſchen Island und England vorzuſtoßen. Das Teilhoch über England weicht unter gleſchzeitigem Abbau nach Süden aus. Infolge Aus⸗ breitung polarer Luft über dem Feſtland, unterſtützt durch nächtliche Ausſtrahlung, ſind die Temperaturen bei uns wieder etwas geſunken. Eine Verſchärfung, des Nachtfro⸗ tes bis zu dem in der vergangenen Froſtperiode erreichten Grad iſt jedoch nicht mehr zu erwarten, da die Zufuhr kontinentaler Kaltluft aufgehört hat. Votrausſichtliche Witterung bis Done nerstag: Vielfach heiter, Nachtfroſt, am Tage Tem⸗ peraturen etwas über Null. Gegenſätze. Seit es etwas milder geworden iſt, begegnen uns in der Natur große Gegenſätze. Das Naturbild iſt, der fort⸗ geſchrittenen Zeit zum Trotz, noch ganz winterlich. In manch anderem Jahr ſtanden in dieſen Tagen ſchon die Schneeglöcklein in den Gärten. In dieſem Jahr fehlt noch ſelbſt das ſchwächſte Vorfrühlingsahnen. Hart⸗ kruſtiger Schnee bedeckt die Fluren, auf den Aeſten der Tannen niſten ſchwere Brocken altgefrorenen Schnees und von den Dächern und Regentraufen hängen lange Eis— zapfen. Nur die Vogelwelt iſt mitten in dieſem Winterbild ſchon frühlingsgläubig. Und untertags, wenn nur ein wenig milder, linder wird, dann rührt und regt ſichs in den Zweigen: Meiſter Buchfink fängt leis und lieb zu ſchwätzen an, Nachbarin Meiſe dreht ſich und ziert ſich und plaudert, daß jetzt doch bald der Frühling kommen wird, und ſelbſt der Spatz, der Gaſſenbub, ſtellt ſich kreuzfidel ein und pipſt, als ob die Welt ſchon voller Sonn und Blüten wär'. 480 ſtehen wir mitten noch im Winter und doch zwitſchert's von armen, winterkahlen Bäumen in jeder linden Stunde ſchon vom Frühling. Auftauen eingefrorener Azetylenentwickler. 0 Trotz der kürzlich veröffentlichten Warnung ſind in der letzten Tagen beim Auftauen eingefrorener Aze⸗ tylenentwickler zwei tödlich verlaufene Unfälle vorgekom⸗ gen. Da die neue Kältewelle die Wiederholung ſolcher Vorkomamniſſe befürchten läßt, ſei eindringlichſt nochmals auf folgendes hingewieſen: Stunden- und ſelbſt tage⸗ ganges Offenſtehen der Gashähne gibt durchaus keine Sicherheit, daß alles Gas aus dem Apparat entfernt Die Bildung eines exploſiven Gemiſches kann noch zerurſacht werden durch kleinſte Karbidreſte, die im Schlamm eingeſchloſſen an Boden oder Wandung haften. Zur Entzündung des Gemiſches iſt keineswegs eine offene Flamme Vorausſetzung; vielmehr genügt es, daß die Be⸗ hälterwand an irgendeiner Stelle auf höhere Temperatur hitzt wird, daß ein einziger Funken von der Schweiß⸗ flamme oder Lötlampe mit dem Gemiſch in Berührung tommt, oder daß ein ſolcher Funken durch Arbeiten mit Stahlwerkzeugen geriſſen wird. Jede Gefahr iſt dagegen nach menſchlichem Ermeſſen ausgeſchaltet durch Beachtung folgender einfachen Vorſichtsmaßregeln: 1. Offenes Feuer auch Pfeifen, Zigarren), Schweißfunken uſw. mehr als f teter vom Apparat entfernt halten. 2. Nicht mit fun⸗ eureißenden Werkzeugen(Meißeln u. a.) am Apparat arbeiten. 3. Auftauen nur mit heißem Waſſer, auch wenn 5 noch ſo lange dauert; nie mit Flammen, glühenden Kohlen, oder unter Zuhilfenahme von Brechwerkzeugen. „Reinigen des Apparats möglichſt im Freien, ſonſt im gut, gelüfteten Raum. Bei Reparaturen am Apparat, füsbeſondere Schweißungen, alle Teile desſelben mit Waſ⸗ er füllen. 5. Bei der Wiederinbetriebnahme Apparat ald Leitung vor dem Zünden gut mit Gas durchſpülen. Zu, unentgeltlicher Auskunft iſt jede Techni 2 ſtelle jederzeit ere ft iſt jede Techniſche Beratungs ieee Betrügeriſche Stofſperkäufer. Gegenwärtig wird 515 er von einer Reihe von Ausländern unter Anwen⸗ Pubizaller erdenklichen Schliche und Ränke verſucht, das unblitum zum Kauf von Stoff zu bewegen, wobei ſie nter beſtimmteſter Zuſicherung erſtklaſſiger engliſcher 0 are mindere deutſche Stoffqualitäten zu übermäßig ho⸗ 100 Preiſen abzuſetzen trachten. Aus Gerichts verhandlun⸗ gen wurde bekannt, daß es ſich dabei um eine über das ſich. Beide An dem Aufkommen der 1 9 Frühlingsnahenl Der Frühling wird kommen er iſt uns ſchon nah Bald wird uns erfreuen der Vögelein Schaar Die werden uns pfeifen und zwitſchern ſo ſchön! bald wird die liebliche Frühlingsluft wehn. Die Zweige bald werden ſie grünen Die Wieſen ſie werden bald tau'n Die Blümlein ſie werden bald blühen auf friſcher grüner Au. Das Bächlein fließt freudig vom Berge ins Tal, nicht kann es mehr hindern der eiſige Arm! Am Ufer ſprieſen Veilchen Palmkätzchen empor der Schneeglöckchen läuten rief ſie hervor. Harl Bertſche. Vereins⸗Anzeiger. Vollischor Viernheim. Heute Mittwoch Abend Sing— ſtunde des Frauenchors. Zu dem am 2. Juni 1929 in Seckeüheim ſtattfindenden Uebungsſingen ſind wir mit 100 Sängern und 55 Sängerinnen gemeldet. Es iſt deshalb Pflicht aller Mitglieder ſtets pünktlich und voll— zählig zu erſcheinen. In Seckenheim kommt u. a. das „Morgenlied“ von Jul. Rietz zum Vortrag. Frühere Sänger, die den Chor mitgelernt haben, werden freund— lichſt um ihre Mitwirkung gebeten. Der Vorſtand. Ver ein der Hundefreunde. abends 8 Uhr Monats Verſammlung im Vereinslokal z. Ochſen. Tagesordnung: 1. Interne Schau der Orts- gruppe für Schäferhunde am Sonntag, den 10. März. 2. Dreſſurangelegenheiten. 3. Verſchiedenes. Die Mit— glieder werden gebeten vollzählig zu erſcheinen. Unbe— dingtes Erſcheinen der Intereſſenten für die interne Schau, ſowie derer, die ſich an dernächſt beginnenden Dreſſur beteiligen wollen iſt erforderlich. Abgabe und Ausfüllung der Anmeldeformulare daſelbſt. Der Vorſtand. Donnerstag, den 7. März, Sänger-Cinheit. Donnerstag punkt 8 Uhr Bäſſe, Sams— tag punkt 8 Uhr Geſamtchor. Alles zur Stelle! Der Vorſtand. Tabakbauverein. Am Freitag, den 8. März, halb 9 Uhr findet im Gaſthaus„zum Engel“ diesjährige Generalverſammlung ſtatt. 1. Jahresbericht. 2. Rechnungsablage. 3. Neuwahl des Vorſtandes. 4. Verſchiedenes. Wir bitten um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. Der Vorſtand. Club der Grflügelüchter 1926. Unſere Monatsver⸗ ſammlung findet am Dienstag, den 12. März im Lokal zum gold. Stern ſtatt. An anweſende Mitglieder wird ein Dutzend Bruteier unentgeltlich verloſt, das von einem Gönner geſtiftet wurde. Hierbei erfolgt ein Vortrag über Bruteier. Zahlreiches Erſcheinen wünſcht Der Vorſtand. R. R. B. Morgen Donnerstag Abend halb 9 Uhr Unter⸗ haltungsabend in der Vorſtadt. Der Vorſtand. Medizinalverband. Sonntag, den 10. März, 3 Uhr Generalverſammlung im Stern. daſelbſt. Es ladet nochmals ein abends unſere Tagesordnung: nachm. Tagesordnung Herbert. Braucht der Auswanderer Sprachkenntniſſe? Noch zwingt die wirtſchaftliche Not einen Teil unſeres wertvollſten Menſchenmaterials, über das große Waſſer zu gehen, um ſich eine dankbarere Arbeitsſtätte zu ſuchen. Wir alle wiſſen, daß nur derjenige Deutſche ein gutes Auskommen drüben findet, der den meiſt größeren Anforderungen gewachſen iſt. Der Facharbeiter und Spezialiſt findet trotz der nicht zu unterſchätzenden Arbeitsloſigkeit reichlichen Verdienſt. Die Vor— ausſetzung zum Erfolg iſt unbedingter Arbeitswille und Fach— kenntnis. Genügt das? Betrachten wir Verhältniſſe, die wir alle kennen. Pol— niſche Saiſonarbeiter helfen heute noch dem Deutſchen, ſein Feld zu beſtellen. Die Frage zu klären, ob es tatſächlich notwendig iſt, daß das mit Arbeitskräften überfüllte Deutſchland fremde Arbeiter beſchäftigen muß, iſt hier nicht unſere Aufgabe. Sehen wir nur, wie ſich dieſer fremde Volksteil bei uns zurechtfindet. Diejenigen, die ſchon vor dem Kriege oder gleich nach dem Kriege nach Deutſchland kamen, beherrſchen die deutſche Sprache gewöhnlich ſoweit, daß ſie ſich mit uns, wenn auch recht not— dürftig, verſtändigen können. Dieſe übernehmen dann die in man aber deutſche Verhältniſſe von amerikaniſchen Verhältniſſen wohl unterſcheiden. Man kennt dort keinen ſo durchorganiſier⸗ ten Arbeitsmarkt wie bei uns. Noch iſt Amerika das Land der Freiheit d. h. für uns:„Auf ſich ſelbſt angewieſen ſein“ Werden ihm da Sprachkenntniſſe nicht nützlicher ſein, als ein Landsmann, der vielleicht ſchon ein Jahr oder auch mehrere drüben iſt, ohne die Sprache zu beherrſchen? Arbeit bekommt man nicht nur, indem man beim Meiſter bezw. in der Fabrik um Arbeit vorſpricht wie bei uns der biedere Handwerker z. B. der Zimmermann.„Mache dir die Zeitung dienſtbar“ heißt es auch hier. Das gilt ſchon für deutſche und erſt recht für amerikaniſche. Nun genügt es natürlich nicht, eine ausgeſchrie⸗ bene Stelle zu leſen, es gilt, ſie zu erringen, ſich um ſie zu bewerben. Nun kommen wir zu einer neuen Forderung:„Das Schreiben der Fremdſprache.“(Fortſetzung folgt). Chriſtliches Gewerkſchafts⸗Kartell Viernheim f Am 28. Februar 1929 hielt das Kartell eine Sitzung einſchließlich der Jugendgruppe im Gaſthaus zur Germania ab. Kollege Zorn eröffnete die Sitzung und dankte allen für den zahlreichen Beſuch, beſonders der Jugendgruppe, ſowie dem Ge⸗ werkſchaftsſekretär Bell und Stepfles von Mannheim. Der Haupt⸗ zweck beſtand darin, die einzelne Berufs⸗Jugendgruppe an das Kartell zuſammen zu faſſen. Kollege Bell hielt ein Referat über die Jugendgruppe und deren Weiterentwicklung, anſchließend erfolgte eine ſehr lebhafte Diskuſſion, woraus zu erkennen was das Intereſſe der Jugend in der chriſtl. Gewerkſchaft. Nach reger Ausſprache der einzelnen Berufsverbände ging man zur Wahl des Jugendvorſtandes über welches folgendes Reſultat zeigte: 1. Vorſitzender und Jugendleiter Herr Jakob Hofmann, 2. Vorſitzender Herr Michael Bauer, 1. Schriftführer Friedrich Schmitt. Aus jedem Berufsverband wurden 2 Kollegen als Beiſitzer gewählt. Somit war die Wahl getätigt und es ergab ſich, daß die Jugend in gute Führung iſt, welche ihr ganzes Können einſetzen werden zum Wohle der chriſl. Gewerkſchafts- bewegung in der Jugend. Alles in allem, ſtand im Zeichen von Idealismus, denn ein jeder war beſeelt und begeiſtert, mit zuarbeiten an dem neu erſtellten Werke der Jugend, innerhalb der Gemeinde Viernheim. Hiermit ſchloß der 2. Kartellvorſitz. Kollege Zorn die Sitzung mit dem nochmaligen Aufruf an alle kräftig mitzuhelfen damit die Jugend zu einer ſtarken Organi⸗ P. J. M. ſation heranwachſe, blühe und gedeihe. Ae cee te ce Turngenassnschatt 1803 U heim Im 15., 16. u. 17. Juni 1929 Bezi ezirks Sportfest. ſſſſſar ppſaac dear dar dſdaamr cart ce ae Dig.⸗Sport Zellhauſen 1.— Viernheim 1. Halbzeit 1:2 3:2 Auf einer ſchneebedeckten Eisfläche trafen ſich vorſtehende Mannſchaften. Würde das techniſche und ſpieleriſche Können einer Mannſchaft immer auch im Reſultat zum Ausdruck kom men, ſo müßte das Reſultat des vorſtehenden Kampfes mindeſtens 6:1 für Viernheim lauten. Daß das Glück bei einem Fuß⸗ ballmatſch eine nicht unweſentliche Rolle ſpielt, hat der Ausgang dieſes Kampfes wieder einmal gezeigt. Viernheims Mannſchaft in Technik, Kombinationsſpiel und Finzelleiſtungen Zellhauſen turmhoch überlegen verlor, weil das Schickſal und nicht zuletzt der Herr Schiedsrichter ſich gegen ſie verſchworen hatten. Zell- hauſen ſucht ſpieleriſches Unvermögen durch rückſichtsloſes Drauf— gängertum zu erſetzen. 15 Strafſtöße für Viernheim beweiſen am beſten die Kampfesart des Platzbeſitzers. Spielverlauf: Um 3 Uhr eröffnete der Schiedsrichter, ein Herr Stenner aus Frankfurt, den Kampf. Zellhauſen an- ſpielend, ſucht ſofort durch ein fabelhaftes Tempo Viernheim zu überrennen. Aber das Rennen findet an Viernheims Hinter- mannſchaft ein vorzeit ges Ende. Von jetzt ab iſt Viernheim allein maßgebend. Z. iſt gegen das Viernheimer Kombinations- ſpiel völlig machtlos, und kann deshalb auch nicht verhindern daß bereits ſchon in der 7. Minute K. K. das 1. Tor für Viernheim ſchießt Viernheim drängt nun den Gegner vollkom— men in ſeine Hälfte zurück, kann aber infolge des ſehr glatten Bodens dieſe Ueberlegenheit nicht durch Tore zum Ausdruck bringen. Totſichere Sachen können von den betr. Spielern nicht verwandelt werden, da der glatte Boden dies einfach nicht zu— ließ. Trotzdem ſtellt J. M. in der 20. Minute das Reſultat auf 2:0. Zellhauſen macht nun verzweifelte Anſtrengungen und kommt auch dadurch 3 Minuten vor Halbzeit zu einem ſehr billigen, unverdienten Tore. Bei einem Gedränge vor dem Viernheimer Tore wird ein Verteidiger V. ſcharf angeſchoſſen und der Ball ſpritzt ins Viernheimer Tor. Halbzeit. Nach Wiederanſpiel ſehen wir V. auch weiterhin den Ton angeben. Jedoch iſt Viernheim von kolloſalem Pech verfolgt. Akkord vergebene Arbeit und zahlen dann ihren unkundigen Landsleuten nach ihrem eigenen Ermeſſen. Daß ſie dabei nicht ſchlecht fahren, brauche ich nicht beſonders zu betonen. Und was garantiert ihnen dieſen Vorteil. Nun, es iſt offenſichtlich, ſie ſprechen deutſch. Natürlich können wir nicht ohne weiteres eine Paralelle ziehen zu den Verhältniſſen, wie ſie der Deutſche in Amerika findet. Der Pole kommt bei uns mit einem noch ſo primitiven Wortſchatz in einfachen, unkomplizierten landwirt- ſchaftlichen Verhältniſſen wohl aus. Wie ſind aber dieſe in Amerika? Laſſen wir einen Arbeiter ſelbſt ſprechen:„Ich ſtand da, wie der Ochs vorm Berg“. Obwohl Facharbeiter, iſt er froh Beſchäftigung gefunden zu haben. Wird es aber nicht ſein Ziel ſein, ſeine Branchekenntniſſe vorteilhaft zu ver⸗ werten? Wie macht er das? Er iſt auf die Hilfe anderer angewieſen oder er bedient ſich der in großen amerikaniſchen Städten gegründeten Arbeitsvermittlungsbureaur. Nun muß gütigend:. „Halt, mein Freund, hier zu Lande paukt man nicht ſo einfach drauf los, wenn einem die Worte eines anderen nicht paſſen. Oder wollen Sie, daß wir auf zwar ichnelle, aber doch empfindliche Art aus dem Tanzſaal hinaus⸗ befördert werden?— Fangen Sie keinen Standal an, Mehreremal rollt der Ball hart am leeren Tore vorbei. Bom⸗ ben aus 3 Meter Entfernung gehen entweder gegen die Latte, oder direkt in die Hände des Torhüters. In der 21. Minute nun erzwingt Z. durch einen Durchbruch einen Eckball. Der Ball, der ſchön hereingegeben wird, ergibt im Gedränge einen Elfmeter für 3. und ſtellt die Partie 2: 2. Jetzt ſucht nun 3. mit aller Gewalt das Reſultat noch günſtiger für ſich zu ge⸗ geſtalten, und läßt ſich dadurch zu einer Spielweiſe hinreißen, die einigen Spielern bei einem Einwandfreien Leiter, unzweifel⸗ haft Platzverweis eingetragen hätte. In der 35. Minute ſchießt Z. das 3. und ſiegbringende Tor. Der Ausgleich, der kurz vor Schluß noch hätte herbeigeführt werden können, wird durch eine große Fehlentſcheidung des Schiedsrichters unterbunden. Mögen die Spieler die in dieſem Spiele gemachten Erfahrungen in den kommenden Spielen, ganz beſonders aber in vorſtehendem Nück⸗ ſpiele anwenden. Eckballverhältnis 4: 7 für Viernheim. E. danze Reich verteilte Organiſatio är⸗ drückte Henning die Hand und ging langſam davon. 8 dig in S Ae e un e de f tuttgart ihren Sitz hat und auf di Was hatte er vor? Er ſchritt mit einem ſo entſchloſſe⸗ 0 6 110 und auf die dargelegte getrügeriſche Art die Käufer ſchr y nen Geſicht dahin, als wollte er jetzt ſein Geſchick mit feſter Wo 90 Ausländer 137 Stoffe anbieten fe 9 1 05 Hand packen und ertragen. deigt, ſofort die Polizei blervon zu verſtaͤndtgen. Da Bendemann jetzt von Bekannten angeredet wurde, 10 verlor er Eberhard für eine ganze Weile aus den Augen. Gugel Gottesdienſtordnung. Donnerstag ¼8 Uhr beſt. ich bitte Sie!“ 5 Nur einmal war es ihm, als ſähe er die breitſchulterige, 1 gelamt für Nikolaus Weidner 2., Ehefrau geb. Brechtel und i ihr aber den Gefallen nicht„Er hat das Mädel ganz und gar behext,“ ſtöhnte gedrungene Geſtalt des guten Kerls unter der Säulen⸗ Anverwandte. Wegen hätte 1 am liebſten einen Tanz abge⸗ Eberhard wieder. N galerie ſtehen. Dieſe Galerie lief rund um den ganzen ſchlagen al aber ein, daß das nicht ging. ü„Nein, Eberle, das Mädchen hat Sie behext— und Saal. In ihrem Halbdunkel ſtanden und ſaßen die Zu⸗ i Ms er den Arm um ſie legte und mit ihr aufgeregt ich meine, es iſt Bett, daß dieſer Zuſtand ein Ende be⸗ ö ſich Pe ag en 00 570 K 7 87 dare ˖ 8 ˖ 8, kommt.“ 5 g Blicke 5 f 5 Vergenenet kid, je ß Egan kent aufiächte. le„Ja, aber wie— Bendemann?“ fragte Eberhard ge. fall zwiſchen ihm und Herta war natürlich doch nicht tm Saal ließ ſie plötzlich Eberles Hand los, befreite ſich quält und ſeine treuherzigen braunen Augen 1 15 105 ganz unbemerkt geblteben. aus ſeinen Armen, nickte kalt mit dem Kopf und ließ ihn] Bendemanns Lippen, als wolle er dort ſein Schickſal ab⸗ ſte hen. leſen. Als die Herren ſie begrüßten, berührte ſie nur flüchtig Eberles Hand; kaum die Fingerſpitzen hatte ſie ihm ge⸗ reicht. Aber Bendemann zog ſie ſofort in ein Geſpräch. Seine vornehme elegante Erſchemung, die die Blicke auf ſich zog, gefiel ihr. Sie überlegte im ſtillen, er müſſe ausgezeichnet tanzen, und ſie wollte ſich mit ihm ſehen 15 Verein der Hundefreunde. Die Ortsgruppe er Schäferhunde veranſtaltet eine interne Schau. Als Richter ngiert der beſtbekannte Schaͤferhunderichter, Herr Sauter, danpehein. Intereſſenten verweiſen wir auf die Monatsver⸗ S mung. Auch Nichtmitgliedern, die im Beſitze eines guten wa ſerhundes ſind, iſt Gelegenheit geboten bei vorheriger An⸗ ung in der Verſammlung ihren Hund vorzuführen. Gortſedung folgt)