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Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei ind des Polizeien Platvorſchriften det Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichigt.— N an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Sewähr t e (Biernhetmer Bürger⸗Zig.— Biernh. Bollablatz Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Big, die. 60 Pitz. otiizen v6. unſeren — e ee Samstag, den 16 März 1929 * 46. Jahrgang heftige Juſammenſtöße mit der Oppoſition Nückbic. Im Reichstag hat der Reichsfinan eck ſeine Rede zum Etat gehalten. Das Bild, das er vor dem Parlamentsplenum über die Kaſſenlage des deutſchen Rei— ches entwickelte, war rückſichtslos, ja geradezu brutal, aber es war echt und ungeſchminkt und trägt darum den Zwang zur Klärung in ſich und auch den Zwang zur Scheidung der Geiſter. Jetzt ſind die Fraktionen vor die bitterernſte Frage geſtellt, ob ſie eine Politik der Verant⸗ wortung oder eine Politik unverantwortlicher Agitation treiben wollen. Man hatte erwartet, daß in dieſem Kri⸗ ſenjahr ſich eine ſtarke Front zuſammenfinden wird, um mit der Regierung die Verantwortung für die Entſchei— dungen zu teilen und zu tragen, die jetzt nicht zuletzt in Paris angebahnt werden. Man hat ſich getäuſcht: wie lange ſoll dieſes Spiel noch fortgeſetzt werden? Darüber beſteht doch wohl kein Zweifel mehr, daß der Etat für 1929 das Schickſal der Regierung und damit des Parla⸗ ments beſtimmen wird. Noch niemals ſeit der Inflation haben die Fraktionen eine ſo ſchwere Entſcheidung, die ja ſchließlich auch ſie betrifft, in Händen gehabt. Sie haben zu wählen zwiſchen Verantwortung und Agitation, mehr bleibt nicht. * Ueber den Plan der Reparationsbank iſt inzwiſcher eine grundſätzliche Einigung erzielt, und die Beſchlüſſe, die der damit beauftragte Unterausſchuß formuliert hat, wer⸗ den von der Vollverſammlung nun erörtert und vielleicht mit geringen Abänderungen angenommen werden. Der Plan der Reparationsbank wird ja aber erſt dann Leben belommen, wenn die Sachverſtändigenkonferenz den näch⸗ ſten Teil ihrer Aufgabe zu. löſen vermag, die Fragen, die ſie bisher zurückgeſtellt hat, um die weniger heiklen Vorarbeiten zu kun und wenigſtens einige formale und äußerliche praktiſche Dinge zu klären. Jetzt gilt es, ſich mit der Höhe der deutſchen Jahreszahlungen and mit der Frage des Transferſchutzes entſcheidend zu befaſſen, und nur, wenn man hier eine Einigung erreicht, iſt ja das Projekt der Reparationsbank für die Verwirklichung reif. Die Pariſer Preſſe iſt in der Zwiſchenzeit ſtärker, als das bisher der Fall war, auf eine einheitliche Linie gebracht orden und ſie bereitet ſich darauf vor. den deutſchen Berhandlungsführer unter ſchärfſten Druck zu ſetzen. Dieſe Vreſſekampagne darf aber die öffentliche Meinung in Deutſchland nicht beunruhigen, die zu unſeren Unterhänd⸗ ern das Vertrauen haben muß, daß ſie ſich keinen Zoll breit über die ihnen durch die Lebensnatwendigkeiten des Reiches gezogenen Grenzen hinausdrängen laſſen. * 1„Bei unſerm öſtlichen Nachbarn Polen iſt eine ſchwere Bertrauenskriſe im Gange, deren Folgen das ganze Staatsgefüge in der bisherigen Form aufs heftigſte er⸗ ſchüttern dürften. Mit der Angelegenheit des zurückgetre— enen Finanzminiſters Czechowicz, den man trotz der kürz⸗ lichen Solidaritätserklärung des Miniſterpräſidenten Bar⸗ lels fallen ließ, ſcheinen die peinlichen Affären, die die vol⸗ giſche Regierung belaſten, keineswegs abgeſchloſſen zu ſein. Man iſt bei der Prüfung der Etatsüberſchreitungen auf Zuſammenhänge gekommen, die darauf ſchließen laſſen, paß ſehr beträchtliche Mittel, die angeblich für Wohl⸗ ſahrtszwecke angefordert wurden, von der Regierung für Wahlbeeinfluſſungen aufgewendet worden ſind, auch bei geſchäftlichen Transaktionen, namentlich bei dem Ankauf von Petroleumgktien, iſt verſucht worden, Parlamentarier zu beſtechen. Weitere Enthüllungen in dieſen Angelegen⸗ heiten werden in den nächſten Tagen erfolgen und zu heftigen N di auch die Lage in Spanien iſt keineswegs ſo ruhig, wie 0 Regierung. ſie hinzuſtellen beliebt. Die Studentenſchaft 0 11 Aninerſiſät Madrid hat ſich durch das ſcharfe Ein⸗ chleiten der Behörden nicht zur Ruhe bringen ſaſſen. Pri⸗ Gale Meldungen, die auf Umwegen über die ſpaniſche tate kommen, zeigen, daß die Unruhen in der Haupt⸗ abt noch immer andauern. Eine direkte Verbindung 51 den Studententumulten und der Bewegung im f und in der Marine hat ſich noch nicht nachweiſen laſ⸗ hel ine Fühlung zwichen beiden Herden der Unzufrieden— heit beſteht aber zweifellos. e 65 dem Staate Veracruz, wo zie ihre erſten und größ⸗ 110 99 hatte, iſt die mexitaniſche Revolution zuſam⸗ ſich d. rochen Die Truppen des Generals Aguirre haben Maſide Regierungstruppen ergeben. Die vom früheren f e Calles geführten ſtarken Verbände haben n⸗ 0 8 98 ihre Front gegen eine anderen Herd der Auf⸗ ſcheinb ewegung. die Stadt Torreon, gerichtet, wo ſie 9 11 10 nur auf geringen Widerſtand ſtoßen. Nur an der N 10 wo ihnen keine Regierungstruppen gegenuber A 10 egaupten ſich die Nehellen noch, doch wird auch ihre Niederwerfung nur ene Frage kurzer Zeit ſein. 5 Zuſammenſtößen zwiſchen Regierung und Parla⸗ ghMent treiben. ——— — Ein Rufer in der Wüſte. de Broucqueres über die Rheinland beſetzung. Brüſſel, 15. März. Der frühere belgiſche Abgeordnete beim Völkerbund de Broucqueres erklärte bei der Ausſprache über die Re⸗ parationen im belgiſchen Senat, daß die Zahlungen der Reparationen geſetzmäßig ſeien, doch ſolle ſich Belgien gemäßigt zeigen und vor allem Zwangsmaßregeln, die unfruchtbar ſeien, vermeiden. Man müſſe vor allem die Aufſtellung aſtronomiſcher Zahlen zu verhindern ſuchen. Die Beſetzung der Ruhr habe ſchlechte Ergebniſſe gezeigt. Vielleicht ſei es beſ⸗ ſer, ſofort auf die Rheinlandbeſetzung zu verzichten und freimütig gute Beziehungen zu Deutſchland zu ſchaffen. Die Rheinlandbeſetzung ſei moraliſch und militäriſch unwirkſam, die Frage der Einlöſung für belgiſche Markt⸗ guthaben durch Deutſchland ſei unbeſtreitbar. Er bedauere, daß Belgien in dieſem Punkte nicht durch die Alliierten unterſtützt würde. Zum Schluß drückte de Broucqueres bat e wegen der Schaffung einer Ausgleichs- ank aus. Muſſolinis Triumph. Die Preſſe begrüßt die Lateran-Verträge. X Rom, 15. März. Die Veröffentlichung der Lateran-Verträge wird all⸗ gemein um ſo mehr begrüßt, als man befürchtete, daß die Veröffentlichung des Wortlautes noch ſpäter erfol— gen würde. In der Preſſe wird einſtimmig der An— ſicht Ausdruck gegeben, daß durch die Veröffentlichung die Bedeutung der Verſöhnung zwiſchen Vatikan und Quirinal no ſchdeutlicher zum Aus— druck käme. Wenn Muaſſolini erklärte, daß die Löſung der römiſchen Frage urch die faſchiſtiſche Regierung die Feſtigkeit dieſer Regierung beweiſe, da dieſe Frage bisher als unlösbar angeſehen und von allen Regierungen vergeblich in Angriff ge— nommen worden ſei, ſo ſpräche das Ergebnis in der Tat für Muſſolini. Augenſcheinlich um die laut gewordenen Zweifel zu zerſtreuen, rufe der Duce Zweiflern zu, ſie ſollten nicht befürchten, daß Italien durch das Konkor— dat irgend einen Teil ſeiner Staatshoheit aufgegeben habe. Um ſo weniger ſollte es befürchten, daß infolge des Konkordats in Italien wieder das Mit⸗ telalter eingeführt oder die Freiheit des Staates und die freie Religionsübung unterdrückt würde. Muſſolini betonte ausdrücklich, daß das gleiche Recht aller Staats bürger vor dem Geſetz nicht angetaſtet werden könne und werden ſolle. Um einem Mißverſtändnis zu begegnen, werde dieſes ganze Material durch ein Geſetz geregelt werden. Wenn im übrigen im Konkordat vorgeſehen ſei, daß die italieniſche Regierung alles verhindern werde, was dem heiligen Charakter Roms widerſpreche, ſo be— deute das nicht, daß Italien gegen alle Strömungen neuer Ideen und gegen das Ergebnis neuer Gedankenarbeit abgeſchloſ— ſen werden könne. Rom müſſe die Mutter der Kultur bleiben. Vereinheitlichung des Prüfungsweſens. Verhandlungen zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. (Berlin, 15. März. Ein nicht unwichtiger Teil der Verwaltungsreform iſt die Vereinheitlichung des Prüfungsweſens und die gegenſeitige Anerkennung der Prüfungen zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. Leider aber hat es allem An⸗ ſchein nach mit dieſer Vereinheitlichung über das ganze Reich hin ebenſo wie mit der ganzen Verwaltungsreform überhaupt noch gute Wege. Zurzeit werden zwiſchen den Reichsreſſorts, den Län⸗ derregierungen und den Beamtenorganiſationen abſchlie⸗ ßend die Richtlinien für die Kaufbahnen der Reichsbeam⸗ ten beraten. Durch dieſe Richtlinien ſoll das Prüfungs⸗ weſen zunächſt innerhalb der Reichsverwaltung und nach Anſchluß der Länder an dieſe Regelung für Reich, Län⸗ der und Gemeinden inneitlich geſtaltet werden. Ferner ſind zwiſchen dem Reich und den Ländern Verhandlungen über Vereinheitlichung und Neugeſtaltung des Vorbildungs⸗ und Prüfungsweſens für juriſtiſch vor⸗ gebildete Beamte in Juſtiz und Verwaltung im Gange. Auch die Vereinheitlichung des Prüfungsweſens für höhere techniſche Beamte bildet den Gegenſtand don Be⸗ tungen, die zurzeit zwiſchen den Reichsreſſorts ſchwebe Fortſetzung der Haushalts debatte. Heftige Zuſammenſtöße mit der Oppofſition. Berlin, 15. März. ö Der Präſident eröffnete die Reichstagſitzung um 12 Uhr. Die erſte Beratung des Reichshaushaltsplans für 1929 und des Notetats wurde fortgeſetzt. Abg. Heckert(K.) bezeichnete die Deckungsvor⸗ lagen als den Verſuch, der Arbeiterſchaft die Verantwor- tung für dieſen Etat aufzubürden. Abg. Dr. Cremer(D. Vp.) ſtimmte den Ausführungen des Miniſters über die Ver— mögenslage des Reiches zu. Unſere Wirtſchaft befinde ſich nicht nur in einer ſtarken Depreſſion, ſondern zeige auch bereits kriſenhafte Erſcheinungen. Schon 1927 wurde die Geſamtbelaſtung der Wirtſchaft mit öffentlichen La⸗ ſten zwiſchen 14 und 15 Milliarden geſchätzt. Alſo nn als ein Viertel des Nationaleinkommens. Einſchließ der ſozialen Belaſtung beträgt dieſe Belaſtung mehr als ein Drittel. Alle Kenner der Wirtſchaft ſeien einig mit der Deutſchen Volkspartei, daß der Etat nicht neue Be⸗ laſtungen für die Wirtſchaft bringen dürfe. Erſparniſſe von 200 Millionen ſeien im Etat durchaus möglich. Es ließe ſich leicht nachweiſen, daß Länder und Gemeinden in dieſem Notjahr auf 3,5 Prozent ihrer Einnahmen vom Reiche verzichten können. Angeſichts der ſteigenden Reparatſonslaſten müſſen auch Länder und Gemeinden ihre Ausgaben einſchränken. Auf die Dauer ſeien auch gewiſſe Einſparungen auf dem Gebiete der Sozialpolitik nicht zu umgehen. Der jetzige Zuſtand iſt nicht von uns geſchaffen worden. Wir haben keine Koalitionsregie— rung, ſondern wir ſind aufgefordert worden, in ein Ka⸗ binett der Köpfe einzutreten. Hier(auf den Regierungstif⸗ weiſend) ſitzen dieſe Köpfe(Heiterkeit). Der Redner forderte die Parteien auf, ehrlichen Herzens in eine ernſt⸗ hafte Prüfung der Erſparniswünſche der, Deutſchen Volks⸗ partei einzutreten unter Führung der Reichsregierung. ö Abg. Dr. Reinhold(Dem.) ſtimmte dem Miniſter darin zu, daß zu einer Panik— ſtimmung kein Anlaß vorliege. Wir ſtehen vor einer Reihe von Notjahren und müſſen uns darauf einrichten. Der Redner wies dann die Angriffe des Abg. Dr Oberfohren zurück. Die von ihm eingeleitete Steuer— ſenkung ſei notwendig geweſen. Denn die von dem Fi nanzminiſter von Schlieben getriebene Theſaurierungs politik habe die Subſtanz der Wirtſchaft angegriffen. Der Redner betonte, daß ſeine Partei mit dem Finanzminiſter gewillt ſei, einen wirklich ausbalancierten Etat zu ſchaf fen. Sparſamkeitsmaßnahmen laſſen ſich am beſten auf dem Boden einer Mehrheitsregierung durchführen. Die Deutſche Volkspartei hat daher der Sparſamkeit einen ſchlechten Dienſt geleiſtet, indem ſie ſich der Mitarbeit an dieſer Frage entzogen hat. Die Kürzung der Zu— weiſungen an die Länder und Gemeinden darf ein ge— wiſſes Maß nicht überſchreiten. Auch die Mißſtände in der Arbeitsloſenverſicherung müſſen beſeitigt werden, es geht nicht an, daß Bauern im Sommer ihre Söhne auswechſeln, damit ſie im Winter Unterſtützung beziehen können. Der Finanzminiſter findet ein Parlament vor, das wirklich ſparen will. Abg. Drewitz(Wp.) erklärte, es ſei jetzt zu ſpät für die Sparmaßnahmen der Deutſchen Volkspartei. Man hätte damit anfangen ſollen, als noch etwas zu sparen da war. Die Deckungsvorlage der Regierung lehnte er ab. Zur Schaffung ſteuerlicher Gerechtigkeit ſei die Be ſteuerung der öffentlichen Betriebe notwendig, ehe man an Steuern denke. Wenn man keine gerechte Steuerpolitik treiben könne, ſolle man den Reichstag auflöſen und das Volk befragen. Abg. Dr. Pfleger(B. Vp.) wies darauf hin, da! der Etat zuſammentreffe mit einer Wirtſchaftslage, wie ie ſchlimmer nicht gedacht werden könne. Vollkommen unannehmbar ſei eine Erhöhung der Bierſteuer. Sie würde faſt ausſchließlich von Bayern getragen wer den müſſen. Der bayeriſche Arbeiter werde die Be ſeitigung der Bierſteuer einer Senkung der Lohnſteuer horziehen. Die zweite Rednerreihe eröffnete „ Abg. Schlange Schöningen(Du.). Die Rebe ves Finanzminiſters ſei nichts als eine finanz iechniſche Darlegung im luftleeren Raum geweſen. Die Re tierung habe des S. O. S.⸗Zeichen aufgezogen. ſiege vor dem Hafen wie ein Panzerkreuzer mit ſchwerer Schlagſeiſe, deſſen Kapitän hilflos auf der Brücke ſteht, während die Seeleute unter bewährter Führung von Ditt nann und Levi meutern und die Paſſagiere fluchtartig das Unkende Schiff verlaſſen(Lärmende Zöwiſchenrufe und Unruhe bei den Sosfaldemokraten.). Der Redner be— prach dann die Agrarkriſe, die eine aſchaftskriſe größ⸗ en Stils geworden ſei. 21 — eile 10 heute 2 Blätter Der Redner richtete die Frage an den Reichskanzler, ob let auch nicht der Meinung ſei, daß Landesverrat die größte Schande iſt. Der Redner widerſprach der Auffaſſung, daß an unſeren heutigen parlamentariſchen Verhältniſſen die Fraktionen und die Methoden ſchuld ſeien. Wir Deutſchnationalen, ſo ſchloß der Redner, ſtellen an die Spitze der Beratung dieſes Etats der Hilfsloſigkeit den Satz: Wir wollen, daß dieſer übertriebene Parlamentarismus ſterbe, damit Deutſchland leben kann.(Beifall rechts.) Bei der fortgeſetzten Beratung des Reichshaushalts⸗ plan für 1929 und des Notetats im Reichstag nahm Reichskanzler Müller ſofort zur Erwiderung das Wort. Er erinnerte daran, daß das vom Vorredner bekämpfte parlamentariſche Sy- ſtem im Oktober 1918 durch die Hohenzollern eingeführt worden ſei, weil man überzeugt geweſen ſei, daß das alte Syſtem völlig verſagt hatte.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Er wies die vom Abg. Schlange erhobenen An⸗ griffe zurück. Er ſei davon überzeugt, daß ſich die Be⸗ völkerung in Oſtpreußen ebenſo wie die am Rhein und an der Saar von ihrer kerndeutſchen Geſinnung nicht ab⸗ bringen faſſen werde, insbeſondere auch nicht durch irgend⸗ welche Machinationen von auswärts.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Verhandlungen, bei denen ſoviel auf dem Spiel ſtehe, wie bei den Handelsvertragsverhandlungen, müß⸗ ten aus der Agitation herausgenommen werden. Der Kanzler beſchäftigte ſich dann mit der Frage des Abg. Schlange wegen des Landesverrats. Wenn in einer Broſchüre geſagt ſei, der Vorwurf des Landesverrats richte ſich nicht gegenüber einer Partei, die Pflichten le⸗ diglich gegenüber der Klaſſe hat, ſo ſtelle er feſt, 5 daß er Aeußerungen dieſer Art nicht nur energiſch ablehne, ſondern nie in ſeinem Leben vertreten habe. Man ſollte endlich aufhören mit dem Vorwurf des Lan⸗ desverrats. Erfreulicherweiſe ſei viel von der Notwen⸗ digkeit des Sparens geſprochen worden. Alle Parteien müßten beſtrebt ſein, eine enge Verbindung mit dem Ka⸗ binett herzuſtellen. Der Kanzler erklärte, er ſei durchaus der Auffaſſung verſchiedener Parteien, daß Klarheit über ein Streichungsprogramm geſchaffen werden müſſe. Die Regierung werde unter allen Umſtänden daran feſthal⸗ ten, daß der Etat in ſeinem Ordinarium im Gleichge⸗ icht ſei. 5 def der Beratung des Reichshaushaltsplanes und des. Notetats wandte ſich. 1 Reichsernährungsminiſter Dietrich dagegen, daß der Abg. Schlange ſeine(des Miniſters) Rede, die er in einer Verſammlung in Stettin gehalten habe, unrichtig dargeſtellt und verſucht habe. ſie lächer⸗ lich zu machen. Unrichtig ſei die Behauptung des Abg. Schlange⸗Schöningen, er, der Miniſter, habe kürzlich in Stettin erklärt, daß er ſeine Fraktion aus Freihändlern zum Schutz der nationalen Arbeit bekehrt habe. Heſagt habe er lediglich, daß die Zeit. wo der Freiben eine Bedeutung hatte, vollkommen vorüber ſein ug es in der demokratiſchen Fraktion beinen einzige Freihändler gebe. Zum Schluß wies der Miniſter noch Vorwürfe des Abg. Schlange⸗Schöningen betreffend die Einfuhr von pol⸗ niſchen Schweinen zurück. 44 90 0 0 Millionenverluſte deutſcher Firmen? Neue Schwierigleiten im Ruſſengeſchäft. D Moskau., 15. März. Wieder tritt ein in Rußland arbeitendes deutſch. ruſſiſches Unternehmen in Liquidation. In dieſem Fall handelt es ſie, um die ſeit mehreren Jahren beſtehende Geſellſchaft Rustranſit, die ſich auf Grund beſonderer Kon- zeſſionsbedingungen mit dem Tranſit deutſcher Waren durch Rußland nach Perſien beſchäftigt hat. 5 Die Verluſte— die nach zuverläſſigen Informationen nicht auf die gutgehenden Geſchäfte der Geſellſchaft in Perſien zurückzuführen ſind— ſollen für die deutſchen Teilnehmer mehrere Millionen betragen. Die Liauida⸗ tionsverhandlungen in Moskau ſollen von ruſſiſcher Seite erheblichen Schwierigkeiten begegnen. Nn e a 0 FCE N 5 Stürme des Herzens. Roman von Hans v. Hekethauſen. Copyright bo Greiner& Comp., Berlin NWö6. (Nachdruck verboten.) 54. Fortſetzung. Jubiläums⸗Waldlauf des B. S. C.„Komet“. Der Sieger Eines Morgens langte Eberle nach Jolanthes Hand und zog ſie auf den Bettrand ſeines Lagers nieder. „Nun will ich dir ſagen, wie alles gekommen iſt. Als ich mich von den lärmenden Burſchen getrennt hatte, wanderte ich lange planlos auf den Höhen herum. Als ich drunten wieder anlangte, war's Unwetter ſchon in vollem Gang. An der Bootsanlegeſtelle war kein Menſch, und ich mußte doch unter Dach und Fach. So meint ich, den ſchnellſten Weg zu nehmen, wenn ich zu uns hinüber⸗ ruderte... Ich riß die Kette des erſten Kahnes los und fuhr ab. Der Sturm trieb mich ſogleich nach rechts, und eh' ich den ſchweren Kahn noch wieder in die Rich- tung bringen konnt', ſaß ich im Schilf feſt. Nun begann eine entſetzliche Arbeit— Anthe, die Stunden vergeß' ich nie und möcht' ſie doch vergeſſen...“ Er ſchloß für Minuten erſchöpft die Augen. Als ſie ihn bat, er möge ihr den Schluß des un- glücklichen Erlebniſſes ein andermal erzählen und jetzt ſeine Kräfte ſchonen, richtete er ſich entſchloſſen auf und ſchüttelte den Kopf. „Nein, ich will's zu Ende bringen vom Herzen waltſam grämen zu nichts auf der Welt Gefühlen trägt.“ Er faltete die Hände und ſah nach der Tür. Sie war ſchon vor einer ganzen Weile leiſe geöffnet worden. Hen⸗ ning lehnte dort und hörte ſtumm zu. Eberle ſah ihn mit ſchimmernden Augen an.„Ich denk' immer daran, Henning, daß du mir das Leben ge⸗ reitet haſt. Aber ich bin doch eigentlich für niemand zu Nutz! Die Anthe hat dich— oder wird dich haben,— da geht's auch ohne mich. Ich bin mir ſelber nicht zur Freude mehr dageweſen die letzte Zeit.“ Querfeldein durch Schnee und Schlamm. 1 Hauptklaſſe, Otto Cohn(S. C.C.), paſſiert das Zielband. Der Limbourgprozeß. Zweiter Verhandlungstag. O Köln, 15. März. Dr. Sa ck ergänzt die Auslaſſungen des Sachverſtän⸗ digen dahin, daß Peter Limbourg nach ſeiner Verhaf⸗ tung ſich über die Tragweite des Verfahrens uſw. gar nicht bewußt geweſen ſei, denn am Abend der Verhaf⸗ tung habe Peter Limbourg Dr. Sack angexufen, er ſoll doch dafür Sorge tragen, daß Peter Limbourg ein anſtändiges Abendeſſen bekomme. Außerdem ſoll Dr. Sack ihn gleich beſuchen und ihm Zigaretten mitbringen. Eine derartige Gleichgiltigkeit ſei bezeichnend für Peter Lim⸗ bourg. g Zeitungsverläufer Baumann ⸗Trier bekundet, er kenne die Brüder Limbourg ſeit Jahren. Während des paſſiven Widerſtandes habe er Peter Limbourg einmal mit einem Herrn geſehen, von dem ihm ſpäter geſagt wurde, es ſei Dr. Dorten geweſen. Der Herr ſei groß geweſen und habe ein Einglas getragen. Nach einer vor⸗ gelegten Photographie Dr. Dortens erklärte er, nicht be⸗ ſtimmt ſagen zu können, daß dieſer Herr es geweſen ſei. Er glaube weiter, einmal Peter Limbourg in Koblenz in einem Auto geſehen zu haben, das vorher vor der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Separatiſtenblattes„Der Rheinländer geſtanden habe. Unter großer Spannung wird Architeknt Marx ver⸗ nommen, dem ſeinerzeit der Angeklagte einen Scheck über 5000 helgiſche Franken angeblich als Architektenhonorar übergeben hatte. Marx hat den Scheck bekommen und glaubte, er ſei für die Unterſtützung der Koblenzer Re⸗ gierung. Das Gericht beſchließt, daß, Marx ſofort nach Trier zurückkehrt, ſeine Bücher holt und mit ſeinem Ge⸗ ſchäftsteilhaber wieder zur morgigen Verhandlung er⸗ ſcheint.— Dr. Joſeph Limbourg, der Bruder des An⸗ geklagten gibt eine allgemeine Schilderung, der Verhält⸗ niſſe kurz nach dem Kriege, ſchildert die Schikanen der Be— ſatzungsbehörden in Bithurg. Zu dem Verhalten ſeines Bruders während des Beleidigungsprozeſſes erklärt er, daß ſein Bruder wiederholt unwillige. Aeußerungen machte, man ſolle doch mit dieſem Beleidigungsprozeß Schluß machen. Da aber ſein Bruder ſehr wenig ſchreibe, habe er nie annehmen können, daß derartige Schriftſtücke vorhanden ſein könnten; das ſei auch heute unerklärlich. Der Zeuge ſchildert noch ſeinen Bruder als konſequent. auch wenn er erkannt habe, daß etwas falſch ſei. Auf der anderen Seite ſei ker auch wieder ein ſchwankender Menſch. Auf Zwiſchenfragen des Sachverſtändigen Prof. Marbe ſtellt der 1. Staatsanwalt den Antrag, feſtzuſtellen, ob * Slarriſcher Sachverſtandiger wirke. of. Marbe epklärt r Sachvorſtaudiger ſelbſt, daß er nur als pfucholog g 1105 ler wirke. Bürgermeister a. D. Hand d. Angellagte wohl nie ernſtlich mit etwas habe. Höhere geiſtige Intereſſen habe Peter Limbourg nie ge⸗ vflegt. Landrichter Dr. Kin d, der Vorſitzende in der er⸗ ſten Verhandlung Dr. Limbourg— Dr. Rodens gibt Aus⸗ ſagen und Vorgänge dieſer Verhandlung wieder. Das Ge⸗ richt ſtellt dann verſchiedene Widerſprüche in den Ausſagen von Juſtizrat Dr. Schreiber, Rechtsanwalt Conradi und Landrichter Dr. Kind feſt über den Zeitpunkt der Ver⸗ eidigung des damaligen Zeugen Peter Limbourg. Bezeichnend iſt dabei— wie bei einem früheren Punkt ſchon einmal— daß das amtliche Protokoll und das von privater Seite hergeſtellte Stenogramm über Vorgänge in den Verhandlungen völlig verſagt. Zu Hä⸗ ren war, ob Peter Limbourg damals vor der Ausſage, wie lange er bei Marr war, oder erſt nachher vereidigt wurde. Geprüft wurde insbeſondere, ob Peter Limbourg damals die Fragen des Rechtsanwalts Conradi habe ge⸗ nau unterſcheiden und verſtehen können und ſich des Eides bei ſeinen Antworten bewußt war. f Bürgermeiſter Fröhlich von Bitburg ſchildert den Angeklagten als ganz intelligent, nur weiche er gelegentlich plötzlich vom Thema ab. Zeuge Bruſis ſchildert die Gründe, die zu dem Brief an Dr. Dorten geführt haben, den Peter Limbourg wohl unterſchrieben habe, weil ſonſt niemand dageweſen ſei. Aus Nah und Fern. Hanau.(Unſicherer Motorradfahrer ge⸗ fährdet Paſſanten.) Ein junger Landwirt aus Bruchköbel, der auf der Friedbergerſtraße ſpazieren ging. wurde von einem 19. Jahre alten Motorradfahrer, der die Herrſchaft über ſein Rad verloren hatte, beim Ueber⸗ holen angefahren. Der Landwirt kam mit einem dop⸗ pelten Unterſchenkelbruch ins Krankenhaus. Der Motor⸗ radfahrer hatte noch keine Kenntnis vom Fahren und veſaß noch keine Papiere. Frankfurt a. M.(Schweres Autounglü ck. Ein Toter.) Vier Perſonen aus dem Stadtteil Höchſt— Anterliederbach machten eine Autofahrt nach Kelſterbach. Um 2 Uhr nachts traten ſie in angeheitertem Zuſtande die Rückfahrt an. Zwiſchen Schwanheim und Nied verlor auf dem Kirchweg der Führer Wagens, der Kaufmann Konrad Michael, die Herrſchaft über das Auto und rannte wider einen Meilenſtein. Durch den heftigen An⸗ prall rutſchte das Auto die Böſchung hinunter und be⸗ grub die Inſaſſen. Michael und der Mitfahrer Heinrich Klein wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo Klein kurz nach ſeiner Einlieferung an den ſchweren Verletzungen ſtarb. Koblenz.(Selbſt in der Karwoche werden von den Franzoſen Schießübungen abgehal⸗ ten.) Auf dem Schießſtand des Aſterſteines wird die ſrarzöſiſche Beſatzung acht Tage lang und zwar auch am Gründonnerstag und am Karſamstag Schießübun⸗ gen abhalten. 1 5 Kaſfel.(Ein Arbeiter erbt 10 Millionen Dollars.) Ein Arbeiter der Kaſſeler Henſchelwerke, der Schloſſer Sandrock, hat von amerikaniſchen Verwandten zehn Millionen Dollars geerbt. Alsf. le. Die geteerten Straßen verſagen.) Die geteerten Straßen unſeres Gebirges haben in dieſem Winter außerordentlich gelitten. Wo eben der Schnee am Tage ſchmilzt und des Nachts der Froſt das rinnende Waſſer in Eis verwandelt, da wird die Teerſchicht durch die ſprengende Gewalt des Froſtes in eine krümelige Maſſe verwandelt. Wenn nun die ſcharfen Eiſen der Pferde in ſolche Stellen hacken, dann fliegen die Fezen. Man wird, wenn der Schnee ganz gewichen iſt, über unſere Straßen ſtaunen. Es dürfte auf die Dauer nur das Kleinpflaſter als haltbare Decke unſerer Straßen empfohlen werden. a Altenlirchen(Weſterwald).(Benzinexploſion in einem Kanalſchacht.) Durch eine heftige Ex⸗ ploſion iſt in Altenkirchen der innere Stadtteil ſtark er⸗ in in den Kanal gepumpt worden. da man offenba' Prof. Marbe nur als pſycholgaiſcher ader auch als ufn⸗ „Geweſen—“ ſagte Henning mit Betonung. 5 „Meinſt“, fragte Eberhard mit einem matten Lächeln ßend über ſein Geſicht. 17. Kapitel. In Hertas und Siegmunds Verhältnis war es zu einer ſchnellen Entſcheidung gekommen. Herta war inzwiſchen mündig geworden und verfügte über ein großes Vermögen. Als der Onkel ihren Zukunftsplänen ein hartnäckiges „Nein“ entgegenſetzte; erklärte ſie ihm plötzlich eines Tages, für ſie wäre nun auch die Zeit da, an ſich ſelber zu denken. Sie packte heimlich ihre Sachen— und war verſchwunden. Des Onkels grenzenloſe Wut konnte die Tatſache nicht die ihm aus einer ganz fremden Gegend Deutſchlands zugingen, und die ihm die Spur verwiſchen ſollten. Ganz kurz und nüchtern hatte Herta geſchrieben: „Suche mich nicht, ich weiß, was ich tue. Ich will jett für mich ſelbſt leben. Du ſelbſt haſt mich ja nur — es endlich runter Ein's hab' ich dabei gelernt, Anthe, der Menſch ſoll ſich net gewaltſam freu'n— und net ge⸗ — beides iſt Gottverſuchen! Man iſt — wenn man zu ſchwer an ſeinen zu Deiner eigenen Bequemlichkeit bei Dir haben wollen und das wurde mir mit der Dir eine alte Pflegerin, dann haſt Du alles, was Du brauchſt. Du haſt Dir Dein Vergnügen ja auch immer auswärts geſucht. Später, wenn Du eingeſehen haſt, daß ich ein Recht auf Freiheit habe, werde ich Dich wieder beſuchen. Mit beſtem Gruße Deine Nichte Herta.“ Grander zerſtampfte das Blatt und tobte. Es war weniger der Gedanke an ſeine plötzliche Vereinſamung, als der Zorn über dieſe erwachte Selbſtändigkeit des jun⸗ gen Mädchens. Eine unglaubliche Enttäuſchung war dies für ihn. Er hatte gedacht, hier ein Weſen um ſich zu haben, das ihm blind gehorchte, und das brauchte er zur Be⸗ friedigung ſeiner Wünſche. Nun kehrte ſich ſelbſt das ver⸗ wandte Blut gegen ihn— wie einſt Jolanthe. Was nützte es ihm, daß er in Zorn raſte— Herta blieb weg und war durch geſetzliche Mittel nicht zu halten. 1 Am ärgſten reizte es Granders haſzerfüllte Seele dann ein eigenes Glück beſitzen und das ſollte ſie nicht Er hätte ſie morden mögen, wenn er daran dachte. Alle ſeine hinterliſtigen Pläne waren ihm mißglückt. Sogar der ändern. Er ſtierte immer wieder auf die wenigen Zeilen, Zeit langweilig. Nimm; —. Detektiv Sechald weigerte ſich, wieder nach dem Bayern⸗ ö lande zu reiſen. Er habe Intereſſanteres und Lohnenderes und ein Hoffnungsſchimmer breitete ſich zukunttsverhei⸗ zu tun, ſchrieb er ganz frech. als eine harmloſe Frau zu belauern. Der Herr möge ſich ſelbſt überzeugen, wie be⸗ ſchützt und friedlich ſie lebe.„ ö Herta hatte inzwiſchen mit der ihr eigenen Zähigte't ihren Plan verfolgt. Sie war nach Berlin gereiſt mit den Entſchluſſe, Siegmund zu heiraten... Als er eines Mittags aus ſeinem Bureaudienſt heimkam, fand er das Mädchen in ſeiner Wohnung ſeiner harrend. Sie ſtand aus einem Schaukelſtuht auf und ging ihm entgegen. 1„ „So,“ ſagte ſie,„da bin ich und nun bleibe ich bei dir Siegmund Reutter hielt das ganze zuerſt für einen Witz. Als Herta ihm aber den Grund ihres Kommens klar auseinanderſetzte, wurde ihm ungemütlich. f„Jetzt ſchon?“ meinte er verdrießlich,„das hätte doch noch Zeit gehabt.“ „Nein“, beharrte Herta,„ich liebe dich dich nun endlich haben.“ „Eigentlich biſt du klaſſiſch in deiner naiven Energie“, ſagte er halb amüſiert.„Du lieferſt dich mir hier einfach aus und haſt keine Ahnung, was du damit tuſt.“ i „Mir iſt alles gleich“, erwiderte ſie, und ihre ruhigen Augen glühten.„Wir wollen heiraten. Du nimmſt Urlaub, und dann wollen wir reiſen.“ „Unglaublich!“ rief Siegmund lachend.„Du kommſt hier an und haſt einen ganzen Plan fix und fertig im Kopf— und ich darf artig ſein und zu allem ja ſagen!“ „Es wird dich nicht gereuen“, war Hextas ruhige Antwort. Und ſo wurde geheiratet! Dex elegante junge und will 9 Mann, der wahllos mit Frauenherzen geſpielt, fand ſich hier von einer zähen Energie überwunden. Teils am ſierte ihn das, teils reizte ihn dieſe neue Art von Huldi⸗ gung, die das Leben ihm in den Schoß warf. Hertas Ver⸗ mögen war ohnedies eine nicht zu unterſchätzende An nehmlichkeit. Ueber kurz oder lang verſetzte man ihn doch daß das Gericht ſich inzwiſchen ganz auf Jolanthes Seite geſtellt hatte. Er gönnte ihr die Freiheit nicht, ſie würde in ein kleines Neſt, und das war langweilig. Herta mußte eine hübſche und bequeme Frau werden... Sie würde ſicherlich von ſeinem Herzen keine großen Gefühlstaten fordern— und das war bequem f (Schluß folgt.) ſchüttert worden, ſo daß ſich der Bevölkerung eine große Aufregung bemächtigte. Von einer Tankſtelle war Ben⸗ ginge, es mit eingedrungenem Waſſer zu tun zu ha⸗ ben. Dieſes Benzin war in Brand geraten und auf eigner Strele von etwa 500 Metern im Kanalſchacht explo⸗ dier. Zahlreiche Fenſterſcheiben wurden zertrümmert. Die zennerſchweren Deckel der Kanalſchächte flogen meterhoch in die Luft, um im nächſten Augenblick auf der Straße zu zerſchmettern. Wie durch ein Wunder ſind Menſchen⸗ leben nicht zu beklagen. Dudarſtadt⸗ Eichsfeld.(Durch einen Bären ſchwer verletzt.) Dieſer Tage durchzogen Bärenführer unſere Stadt und nahmen in Obernfeld Quartier. Ein Gehilfe des Bärenbeſitzers und zwei Handwerksburſchen gingen mit einem ganz zahmen Tier nach Mingerode, um der Jugend dort einen Spaß zu hereiten. Der den Bären führende junge Mann hatte die Leine um den Leib gebunden. Er wollte einem entgegenkommenden Auto ausweichen und muß hierbei das Tier zu ſtark ge⸗ riſſen haben. Der wütende Bär brachte ſeinem Herrn mit den Tatzen ſchwere Verletzungen bei, riß ihn zu Boden und richtete ihn ſo zu, daß er mit dem Auto ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. a Köln.(75000 Mark veruntreut und ge⸗ e Der Bankier Eugen Feitzl, der in Grumbach ein Bankgeſchäft hatte, iſt nach Feſtſtellung eines Fehl⸗ betages von Mark geflohen. Von dem Zu⸗ ſammenbruch der Bank werden hauptſächlich kleine Leute betroffen. Kleine Chronik. Eine„ſaubere“ Wirtſchaft. Eine vom polniſchen Inmenminiſterium angeordnete Unterſuchung der Verhält⸗ niſſe in den Poſener Bäckereien und Konditoreien hatte ein erſchreckendes Ergebnis. Von ſämtlichen Bäckereien Poſens ſind über 25 v. H. wegen Schmutzes und Un⸗ geziefers geſchloſſen worden. Ein weiteres Viertel wurde mit hohen Geldſtrafen belegt. Unter den geſchloſſenen Betrieben befindet ſich auch die größte Konditorei der Siadt Poſen, Warſzawianka. Große Heringsfänge bei Skagen. Ein reines Do⸗ rado des Heringsfangs ſind in dieſem Jahre die Ge— wöſſer von Skagen. Vor Eintritt des Froſtes konnten bereits reiche Fänge erzielt werden. Sie ſtehen jedoch weit zurück hinter den Fängen der letzten Tage. Dieſer große Schlag, der ſeinesgleichen kaum ſeit 1912 bis 1913 hat, gelang in der Gegend von Skagen einer ſchwediſchen Heringsflotte, die an einem Tage etwa 3,25 Millionen Kilogramm fing, die einen Wert von 75 bis 100 000 Kronen haben. Der Fang war ſo groß, daß es an He— ringsſchiffen mangelte und dieſe erſt mit Mühe heran- geholt werden mußten. Drei Sonderzüge von je 25 Wagen mußten eingeſetzt werden, um die Ausbeute die— 1 eberdfälges abzufahren, zum Teil auch nach Deutſch— and. Der Rennfahrer Lee Bible tödlich verunglückt. Der amerikaniſche Automobilfahrer Lee Bible iſt bei dem Verſuch, auf der Rennbahn in Dayton Beach den von dem Engländer Major Segrave aufgeſtellten Re— kord zu brechen, tödlich verunglückt. Sein Automobil „Triple“ überſchlug ſich. Ein in der Nähe befindlicher Photograph namens Tracy Matthewſon wurde gleich— falls getötet. Neuer Banditenſtreich in Chicago. In Chicago gelang es drei Verbrechern, den Beſitzer eines Geſchäfts⸗ hauſes namens Wealthy bei hellem Tage zu entführen. Für die Freilaſſung Wealthys wird ein hohes Löſegeld gefordert. Ein Großfeuer auf dem Flugplatz Curtisſield. Auf dem Flugplatz Curtisfield zerſtörte ein Großfeuer eine Flughalle und 20 Flugzeuge. Hochwaſſerkataſtrophe in Güd⸗Alabama. Die Stadt Elba von den Fluten eingeſchloſſen. Lyndon, 15. März. Wie aus Monigomery im Staate Alabamg ge⸗ meldet wird, iſt infolge eines Dammbruches durch das Dochwaſſer des Pea⸗Fluſſes die geſamte Bevölkerung der Stadt Elba von den Fluten eingeſchloſſen. Der Be⸗ zlsgouverneur hat durch Rundfunk um ſofortige Hilfe gebeten und Anweiſungen für die umgehende Entſendung eiget Truppenabteilung gegeben, die ſich an der Rettung der Bewohner von Elba beteiligen ſoll. In ſeinem Auf⸗ ruf an die Bevölkerung erklärt er, daß wenn micht eilige 80 ſe geleiſtet würde, die geſamte Bevöllerung von Elba ug am nächſten Tagen ertrunken ſein könnte. Ein Bürger der eingeſchloſſenen Stadt, der ſich mit einm Boot rettete, berichtet, daß er in ſechs Meilen lllernung die Hilferufe der Bewohner hören konnte. 5 0 ährend ſeiner Rettung ſei er mit dem Boot an drei Leichen vorühergekommen. Acht Laſtkraftwagen ſind von iN in Alabama mit Rettungsbooten nach dem Aeber— chwemmungsgebiet abgefahren. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 15. März. 75 Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 6,50. Lomb. 462005 H.: London 20,433— 20,473; Newyork 4,2110— 38 190 Amſterdam 168,63— 168,97; Brüſſel 58,465— 4,585; Danzig 81,70— 8,86; Italten 22,045— 22,065; Juteflawien 7,391— 7,405: Kopenhagen 112,21— 112,43; 10 40m 18,80— 18,84; Oslo 112,37— 112,49; Paris 44. 16,48; Prag 12,466— 12,486; Schweiz 80,98 1 1250515 Spanzen 64,50— 64,62; Stockholm 112,45— 3,64; Wien 59,145— 59, 26b. ſchaf Verliner Eſſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ Nati 221; Comm. und Privakbankt 197; Darmſtädter⸗ und 0 ionalbant 277,50; Deutſche Bank 171,25; Diskonto⸗ deu 1e„Dresdner Bank 168,75: Hapag 127,50; Nord⸗ Neger Lloyd 126; Alig. Elektrizitätsgeſellſchaft 167: 6 rg 369; Daimler⸗Benz 56,50; Lindbleumwerke 332,25; 1 635 Farbeninduſtrie 246,75; Geſfürel 230; Goldſchmidt nd Holzmann 124; Karſtadt 227,507 Phönix 93,75; 5 honſwerke 357; Rhein. raunkohlen und Brikett 292; 97618 163,50; Rhein. Stahlwerke 125; R. W. E. eß 265 Schultheiß Patzenhofer 281; Siemens 3767 L. were 205,0; Ver. Glanzſtoffe i 432; Ver. Stahl⸗ rie 92,625; Zellſtoff Waldhof 259. 6 Lokales und Allgemeines. 80 0 Wetterbericht vom 16. März. In höheren Lagen, über ca. 300 Meter, herrſcht meiſt heiteres Wetter, wobei durch die ungehinderte Ein⸗ ſtrahlung die Temperaturen um etwa 8 Grad höher ſtie⸗ gen als in den Niederungen. Die Druckverteilung zeigt im weſenklichen das gleiche Bild wie bisher. Die Hoch⸗ drudterne werden ſich aber etwas oſtwärts verlagern. Nach den Funkmeldungen der Schiffe zeigt die große atlantiſche Zyklone auf einer ſüdlicher liegenden Zugſtraß: heran. Die auf ihrer Vorderſeite mitgeführten wärmeren Luftmaſſen werden aber erſt in etwa zwei bis drei Tagen die europäiſche Weftküſte erreichen. Vorxausſichtliche Witterung bis Sonn- ta g: Meiſt heiter und trocken, leichte Nachtfröſte, tags⸗ über zunehmende Erwärmung. Erneuerung. Tief verwachſen mit ſeiner Mutter Erde iſt der Menſch. Wenn es im Boden keimt, wenn im Baume der Saft quillt, wenn ſich der Raſen mit einer neuen grünen Decke zu überziehen anſchickt und den letzten ſchmutzigen Schnee abgeſtreift hat, denn verſpürt auch der Menſch, als erdgeſchaffenes Weſen, den Drang nach neuem Leben. In ſein Auge trifft der Schein einer helleren Sonne, an ſeine Stirne rührt der laue linde Atem des Vorfrühlings. Es iſt innen wie außen ein Werden und Wachſen im Ge⸗ ſchehen. Die neue Natur bildet langſam ſich neu. Auch der Menſch harrt der Erneuerung, ſpürt das naturhafte Auferſtehen anregend und anſpornend. Nicht zuſammenhanglos iſt das Oſterfeſt als Feſt des Frühlings eine Zeit der Erneuerung, nicht umſonſt hat es. geiſtig und weltlich geſehen, in ſeiner ganzen Be— deutung den Charakter einer Zeitenwende. Mögen wir es in religiöſem Sinne deuten und die Auferſtehung Chriſti als Signal zur inneren Auferſtehung nehmen, mögen wir es als Naturereignis betrachten, aus deſſen neuem Leben wir für unſer eigenes Leben neue Kräfte ſchöpfen: es gibt immer denſelben Sinn, nämlich, daß wir alle unter dem Zeichen der Erneuerung ſtelen. Wir haben Zeit, uns wieder auf uns ſelbſt zu beſinne. Die Stunden mahnen, ſich für das neue Leben zu rüſten, nachdem der bleierne Bann des ſtrengen Winters langſam ſich löſt. Nur wo Erneuerung iſt, da gibt es auch eine Auferſtehung. — Keine ſtaatliche Unterſtützung des Wettſingens. Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft. Kunſt und Volksbildung hat an den Oberpräſidenten der Rhein— provinz folgendes Schreiben gerichtet:„Aus einem Nund— ſchreiben des Männergeſangvereins„Liedertafel“ in M.⸗ Gladbach habe ich erſehen, daß ſich namhafte rheiniſche und weſtfäliſche Chorvereine mit dem Plane eines regel mäßig wiederkehrenden Wettſingens befaſſen. Von einer ſtaatlichen Förderung der Chorgeſangwettſtreite iſt grund— ſätzlich abzuſehen. In geeigneter Weiſe iſt auch auf die großen Städte einzuwirken, daß ſie ſich der Förderung einer ſolchen Veranſtaltung enthalten.“ — Aufbrauch alter Frachtbriefe. Die nach der Ver— ordnung vom 4. Juli 1928 am 31. März 1929 ablau⸗ fende Friſt für die Verwendung von noch vorhandenen Frachtbrieſen im Ausmaße von 420 mal 297 Millimeter mit altem Aufdruck— auch ſofern ſie nicht aus Normal— papier 4a hergeſtellt ſind— wird bis zum 30. Sep⸗ tember 1929 verlängert. Dagegen dürfen die alten Fracht⸗ briefe, die nicht dem Din-Format A 3(420:297 Milli⸗ meter) entſprechen(alſo noch ein Ausmaß von 380:300 Millimeter haben) vom 1. April 1929 ab nicht mehr als Frachtbriefdoppel verwendet werden. Glückslos 297 785. Am letzten Ziehungstage der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurde die 500 009 Mark⸗Prämie auf die Nummer 297 785, den zuerſt gezogenen Tauſendmarkge⸗ winn, geſchlagen. Die Abteilnug 1 dieſes Loſes wird in einer Kollekte des Berliner Weſtens, die Abteilung 2 im Nordoſten der Reichshauptſtadt geſpielt. Die glücklichen Gewinner ſind überwiegend Leute, die mit Glücksgütern nicht allzu reichlich geſegnet waren und das Los in Anteilen von je einem Achtel geſpielt haben. 30. Tag der 5. Klaſſe vom 14. März. Vormittags⸗Biehung. 2 Gewinne zu 1000 Mark und die beiden Pränmen von je 500 000 Mark fielen auf 297 785. 2 Gewinne zu 10000 Mark 260 728. 4 Gewinne zu 3000 Mark 71917, 259 245. 10 Gewinne zu 2000 Mark 80 461, 129 804, 202 318, 212 054, 325 169. 12 Gewinne zu 1000 Mark 21 269, 95 879, 126 855, 129 641, 146 647, 270 653. Ferner 46 Gewinne zu 500 und 118 Gewinne zu 300 Mark. ö Aus dem badiſchen Lande. . Mannheim.(Veim Streit erſtochen.) Der Zimmermann Joſef Rittersberger aus Bensheim hatte am 17. November 1928 ſchon nachmittags in Mannheim einige Glas Bier getrunken. Die Zecherei wurde in die Nacht hinein in einer Wirtſchaft in der Käferthalerſtraße fortgeſetzt. Der Fuhrmann Ullemeyer und der Hilfsarbei— ter Kärcher waren ebenfalls anweſend. Es kam ſchließlich über eine Kleinigkeit zu Streitigkeiten, in deren Verlauf der Angeklagte Kärcher mit dem Dolch in die linke Bruſtſeite ſtach. Die Verletzungen wirkten nach einer Stunde tödlich. Das Urteil lautete wegen Körperver— letzung mit Todesfolge auf ein Jahr ſechs Monate Ge— fängnis unter Anrechnung der Anterſuchungshaft. . Mannheim.(Folgen einer Unſitte.) An ein Laſtaauto aus Weinheim hatte ſich in der Augarten⸗ ſtraße ein 12jähriger Junge angehängt. Beim Abſprin⸗ gen wurde der Junge von einem Radfahrer angefahren, wobei er ſich den linken Oberarm brach. Außerdem erlitt er ſchwere Kopfverletzungen. Paſſanten leiſteten die erſte Hilfe. Ein Privatauto brachte den Verletzten nach ſeiner Wohnung in Sandhofen. „ei SHeidelberg. Der Eisſchaden am Neckar.) Jetzt, nachdem der Neckar wieder ſo ziemlich eisfrei iſt, läßt ſich längs der Ufer der Schaden feſtſtellen, den der Winter verurſacht hat. Die Fiſche ſind ſamt der jungen Brut erfroren. Weiterhin haben die Eisschollen faſt die anze Wneidenbeſtände vernichtet. Ein Teil der niederen eckarwieſen ſind mit zähem Necharſchleim überzogen, ſo daß die Grasnarbe darunter erſtickt. Mauer, bei Heidelberg. in Sinsheim von einem umſtürzenden Scheunentor ge⸗ troffen und ſofort getötet. Hornung, der ſich nach 1 905 Arbeitsloſigkeit zum erſten Male wieder in Arbeit be⸗ fand, war ein braver, ruhiger Menſch. 14 Altlußheim.(Den Verletzungen erlegen. Die 63 Jahre alte Frau Liſette Schmidt ſtärgte 10 3. März beim Holzholen von der Leiter und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Sie iſt nun an deren Folgen im Heidelberger Krankenhaus geſtorben.. ) Karlsruhe.(Hereingefallen.) Ein 21lläh⸗ riger Kaufmann aus Bayern wurde in einem hieſigen Hotel feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert, weil er ſich durch ein Telegramm an eine Stuttgarter Ziga⸗ rettenfabrik, das er mit dem Namen eines Vertreters unterzeichnet hatte, 2000 Mark zu verſchaffen ſuchte. Zu⸗ fällig telefonierte der richtige Vertreter am gleichen Tage von Hamburg, ſodaß die Firma ſtutzig wurde. Der Täter wollte angeblich mit Hilſe des Geldes nach Argentinien auswandern, wohin er allerdings die Einwanderererlaub⸗ nis beſaß. (00, Karlsruhe.(Kuppelei.) Vor dem Schöffen⸗ gericht hatte ſich die 61 Jahre alte bisher unbeſtrafte Ehefrau H. wegen Kuppelei zu verantworten. Die An⸗ geklagte hatte in mehreren Fällen in der Zeit von 1927 bis 1928„Zimmer auf Stunden an Pärchen als Ab⸗ ſteigeguartier vermietet. Das Schöffengericht erkannte an⸗ ter Zubilligung mildernder Umſtände auf zwei Wochen Gefängnis. () Karlsruhe.(Wegen Betrugs verurteilt Das Karlsruher Schöffengericht verurteilte den 28jäh⸗ rigen vorbeſtraften Friſeurgehilfen Paul Rotter wegen Betrugs, Unterſchlagung und Diebſtahls zu ſechs Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte in verſchiedenen badi⸗ ſchen Orten im Murgtal und in Karlsruhe unter betrü⸗ geriſchen Vorausſetzungen Waren gekauft, für die er di⸗ Bezahlung ſchuldig blieb. In einem Falle hat er ſich des Darlehensbetrugs ſchuldig gemacht. (), Kirrlach.(Brand durch Selbſtzün dung.) Vermutlich durch Selbſtentzündung von Heu brach in dem Hauſe des Schneidermeiſters Adam Haag ein Brand aus, der ſich raſch ausbreitete und dem, trotz aller Be⸗ mühungen der Feuerwehr, das Gebäude zum Opfer fiel. 890 Schaden iſt bedeutend, aber durch Verſicherung ge⸗ eckt. .() Gamshurſt. bei Bühl.(Tin landwirtſchaft⸗ liches Anweſen ein geäſchert.) Morgens brannte auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Landwirtes Joſef Lehmann bis auf den Grund nieder. Die Fahrniſſe, ſowie ſämtliche Heu⸗ und Strohvorräte wurden ein Raub der Flammen. Das ſtark bedrohte Nebengebäude des Schneidermeiſters Unterreiner wurde von der Feuerwehr gerettet. fünfjährige Sohn des Ehepaares Riegel erlitt dadurch mehrere Brandwunden, daß auf bis jetzt noch unaufge⸗ klärte Weiſe ſein Bett, in dem er ſchlief in Brand geriet, während niemand in der Wohnung anweſend war. Aebergangszeit. Es iſt die Zeit, in der der Winter ſeine letzten Rück⸗ zugsgefechte liefert, während der Frühling nur zögernd im winterlichen Lande Fuß faſſen kann. Eine Zeit des Ueberganges, der deshalb das ausgeprägte Profil fehlt. Es gibt viel Disharmonien in ihr: ſingende zurückgekehrte Vögel und ſchneeiges Land, erſte Frühlingsblumen und graues Sudelwetter, Sonnenſchein, Frühjahrskoſtüme und werregnete Tage, die der Launen gar viele haben. Der Menſch, der am liebſten nach einem ſo langen Winter, wie wir ihn erlebt haben, ſich auf einmal mitten in den Frühling hinein verſetzt ſähe, kann eigentlich nicht viel in dieſer Uebergangszeit anfangen. Geht man ſpazi'⸗ ren, ſo muß man gewärtigen, in unwegſame und naſſe Pfade zu gelangen, dann gibt's naſſe Füße und Erkäl⸗ tungskrankheiten in Menge. Hat man ſich leicht angezogen, weil es über Mittag ſo warm iſt, ſo lann man an den Abenden etwas frieren. Bleibt man daheim und ſieht den Sonnenſchein hineinſpazieren, ſo iſt's auch nicht recht, denn da lockt draußen der Tag. Ueberhaupt weckte dieſe Zeit ſo viel Wünſche, iſt ſo voll von Anregungen tauſenderlei Art, macht gar viele Verſprechungen und iſt aber dabei unbeſtändig genug, ſich um das alles nicht zu kümmern. Wenn wir heute noch abwechſelnd in das Gewicht des Winters blicken, dann iſt das Antlitz des Frühlings, gerade wie es die Laune der Natur will, ſo müſſen wir beſtändig ſein, das heißt, an den Sieg des Guten glauben und an uns ſelbſt. — Rückſtrahler an den Fahrrädern anbringen. Die! Beſitzer von Fahrrädern werden nochmals darauf hinge— wieſen, daß ſie im Laufe dieſes Monats ihr Fahrrad mit einem ſogenannten Rückſtrahler verſehen müſſen, da Radfahrer, die nach dem 1. April d. J. keinen vorſchrifts⸗ mäßigen Rückſtrahler an ihrem Fahrrade angebracht ha⸗ ben, Strafe zu gewärtigen haben. Als vorſchriftsmätzig ſind nur diefenigen Rückſtrahler anzuſehen, die von dein Verein Deutſcher Fahrradinduſtrieller in Berlin mit dem Prüfzeichen P.f. R. und einer Nummer verſehen ſind. Unvorſchriftsmäßige Rückſtrahler, von denen ſich zurzeit eine große Anzahl im Verkehr befinden, müſſen durch vorſchriftsmäßige Rückſtrahler erſetzt werden, da ſie eine ſchwere Gefahr für den Verkehr bilden, weil ſie weder den Radfahrer ſchützen, noch den ſich dem Radfahrer von rückwärts nähernden Kraftwagenführer rechtzeitig warnen. —. Tauben einſperren! Taubenhalter werden darauf hingewieſen, daß auf Grund einer Polizeiverordnung die Tauben während der Frühjahrsbeſtellzeit vom 15. 3. bis 15. 4. d. J. eingeſperrt gehalten werden müſſen. — Lohnſteuererſtattungen für 1928. Es ſei noch ein⸗ mal darauf hingewieſen, daß die Erſtattungsanträge bis ſpäteſtens 31. März 1929 geſtellt werden müſſen, und zwar bei dem Finanzamt, in deſſen Bezirk der Arbeit⸗ nehmer am 10. Oktober 1928 ſeinen Wohnſitz gehabt hat. Der Antrag muß bei Verdienſtausfall durch genaue Aus⸗ füllung eines Antragsvordrucks geſtellt werden, beim Vor⸗ liegen beſonderer wietſchaftlicher Verhältniſſe muß der Antrag u, a. eine eingehende Darlegung der beſonderen Verhältniſſe enthalten, auf die der Antrag geſtützt wird, unter Angabe der Höhe der beſonderen Aufwendungen und Beugung von Belegen(3. B. Rechnungen), Erſtat⸗ tungsanträge, die nach dem 31. März 1929 geſtellt wer⸗ nn nicht berückſichtiat. g . ö(Tragiſcherr Tov Der 19 Jahre alte Zimmermannslehrling Hornung Würd Freiburg.(Schwere Verbrennungen.) Der ———