deschäfts-Eröffnung und Empfehlung iernheimerFinzeiger Slerndeimer Zellung— Bternheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Srſcheint glich at Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. N A U: Die Peti 2 die Neklamezei e en e eee, lee ee, Beirple: ſie een en., aa. See ane e 2. eee 2 J re,— kalen 0 1— 2 8 1. 5 e 5 Wale u. 0 enen u. de 185 15 15. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorhen.— Annahme von Anzeigen in unſeren 8 Geſchäfes ene and bon ſäniſchen Uunenten- Eryebittonen Deutſchlanbs und des Ainslanza ——5ð²[ß beschallt Eröffnung Ind Einplenlung. 4 aniſurt a. M.— Gchriſtleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. Wlatzvorſchriften bei An 11 De 2 2 K,— werke. —— übernommen an beſtimmt vorgeſchr Den hieſigen Landwirten zeige ich hiermit ergebenſt an, daß ich unterm heutigen ein Mit dem heutigen Tage habe ich in Viernheim, Wasserstr. L eine Schuhreparatur Werkstätte eröffnet. (Biernhetmer Bürger- Ztg.— Biernb. 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Chamberlain hat erwidert, daß die Räumung nur von der Erfüllung der Deutſchland auf⸗ erlegten Verpflichtungen abhänge, daß er an dieſer Er⸗ füllung keinen Zweifel habe und daß deshalb beſondere Vereinbarungen zwiſchen den Beſatzungsmächten nicht nötig ſeien. Das iſt, wenn man den Gedanken einer früheren Räumung der zweiten Zone aufgibt, natürlich eine grundſätzlich richtige Darſtellung der Lage, aber ſie geht an den praktiſchen Notwendigkeiten der Räu- mungsfrage vollkommen vorbei. „Die zweſte Zone ſpielt gegenüber der dritten eine verhältnismäßig geringfügige Rolle vom Standpunkt der Beſatzungsmächte, vor allem Frankreichs aus, geſehen. Das Gebiet von Aachen und Koblenz, das im weſentlichen die zweite Zone darſtellt, iſt nicht nur nach ſeinem Um⸗ fang weſentlich Heiner, es iſt auch militäriſch bei weitem nicht ſo wichtig für Frankreich wie die dritte Zone. Dieſe iſt auf franzöſiſche Initiative hin ſo angelegt und in ihrer Linienführung ſo beſtimmt, daß ſie von der Eifel bis hinunter zum Straßburger Brückenkopf Fraulkreich jede nur erdenkliche„Sicherung“ Deutſchland gegenüber bietet. Sie umſchließt außerdem vollkommen das Saar⸗ gebiet, das ſie vom Reiche trennt. Die zweite Zone ſtellt vorerſt noch die direkte Ver⸗ bindung her. Nach ihrer Räumung iſt das dann noch beſetzte Gebiet von Belgien beträchtlich entfernt, und eine weitere Beteiligung Belgiens an der Beſetzung müßte zu beſonderen Aufwendungen für Belgien führen, das ſchon heute an der Beſetzung kein praktiſches Intereſſe mehr nimmt. Infolgedeſſen beginnt man in Brüſſel grö⸗ gere Neigung zu einer objektiven Beurteilung der Räu⸗ mungsfrage an den Tag legen, und die Worte, die der belgiſche Außenminiſter im Senat über die Unmöglich⸗ leit geſprochen hat, die Beſetzung heute noch militäriſch oder moralisch zu rechtfertigen, ſind ein Zeugnis für dieſe wachſende Einſicht, das man gern zur Kenntnis nimmt und dem man eine praktiſche Auswirkung in der bel⸗ giſchen Politik wünſchen möchte. Die Räumung der zweiten Zöne iſt aber gerade wegen ihrer Rückwirkungen auf die dritte Zone keine ſo unkomplizierte und ſich ſelbſtverſtändlich abwickelnde An⸗ gelegenheit, wie das Chamberlain anzunehmen ſcheint. Nicht mit Unrecht befürchtet man in den Gebieten der brilten Zoue, daß die Freigabe der zweiten Zone eine vermehrte Belaſtung des uoch beſetzt bleibenden Gebie⸗ tes wit Einquartierungen und ihrer Begleiterſcheinungen, mit dem ganzen Apparat der Stäbe und namentlich auch mit der interalliierten Rheinlandkommiſſion bringen wird, die unch der Näumung der zweiten Zone verlegt werden müßte. Das belgiſche Desintereſſement an einer weiteren Beteiligung wurde bereits erwähnt. Die Engländer ſind in der dritten Zone heute ſchon beteiligt, beſonders an en, die ihnen örtlich zuſagen und wo ſie wohl blei⸗ möchten. Wie ſich aber die Franzoſen zu einer Ver⸗ minderung ihrer Beſatzungskontingente ſtellen würden, das die Frage, der man im beſetzten Gebiet mit großer Sorge entgegenſieht. Das Soldalenſterben vor ber Kammer. Vertrauensvotum für die Regierung. ' Paris, 16. März. Die Kammerausſprache über die Zuſtände in der Mheinlandarmee, die teilweiſe durch große Lärmſzenen unterbrochen wurde, ſchloß mit einem Vertrauensvotum für die Regierung, das mit 314 gegen 246 Stimmen angenommen wurde. U In der Vertrauensentſchließung, mit der allein ſich 0 Negierung einverſtanden erklärte, wurde der Erregung es Landes über die zahlreichen Todesfälle in der Be⸗ ladungsarmee Ausdruck gegeben und der Armee die na⸗ bien gte Sympathie belundet. Die Kammer rechne auf 920 Regierung, daß 5 die notwendigen Maßnahmen er⸗ eien und die Geſundheit des Heeres ſchützen werde. Das Saargebiet im deutſchen parlamen Es will eine Vertretung im Reichs wirtſchaftsrat. O Saarbrücken, 16. März. a Die Handelskammer hat in ihrer letzten Vollſitzung einſtimmig beſchloſſen, im Verein mit den anderen Or⸗ ganiſationen der ſaarländiſchen Induſtrie und des ſaar⸗ ländiſchen Handels an die Reichsregierung mit der Bitte her anzutreten, dem ſaarländiſchen Unternehmertum eine dene im Reichswirtſchaftsrat ſicherzuſtellen. nmittelbar Veranlaſſung zu dem Antrag gab der Umſtand, daß der Geſetzentwurf über die entgültige Ge⸗ ſtaltung des Reichswirtſchaftsrates dem Reichstag vorliegt. Das Saargebiet hat, ſo wird hervorgehoben, aus der Bedeutung ſeiner Wirtſchaft entſprechend und angeſichts des Umſtandes, daß die Unternehmerſitze des Reichswirt⸗ ſchaftsrates nach regionalen Geſichtspunkten beſetzt wer— den ſollen, Anſpruch auf eine Vertretung in der Unter— nehmergruppe des künftigen Reichswirtſchaftsrates. Frei⸗ leich ſteht es noch dahin, in welcher Weiſe der ſaar⸗ ländiſche Wunſch auf Sicherſtellung einer Vertretung ver— wirklicht werden kann. Auch eine Vertretung ſaarländiſcher Intereſſen bei der Arbeitnehmer- und Verbrauchergruppe müßte in Frage kommen. e Auf der Geloͤſuche. Der Großbank⸗Kontokorrentkredit an das Reich. be Berlin, 16. März. Seitens des Reiches wurde mit verſchiedenen Ber⸗ liner Großbanken ein Abkommen getrofſen, das die Ge⸗ währung von Kontokorrentkrediten an das Reich vorſieht. Die Transaktion ſteht im Zuſammenhang mit den be⸗ kannten Kaſſenſchwierigleiten des Reiches, die zu außer⸗ gewöhnlichen, wenn auch wahrſchein'ich proriſoriſchen Maß nahmen zwingen. Zu dem an den Abkommen beteiligten Banken gehören außer den 4 D.⸗Banken noch die Reichs kreditgeſellſchaft, die Commerz⸗ und Privatbank, die Berliner Handelsgeſellſchaft und das Bankhaus Men⸗ delsſohn. Bei dem vereinbarten Kreditbetrag handelt es ſich angeblich um die Summe von 150 Millionen Reichsmark. Das Geſchäſt iſt entſprechend ſeiner Natur kurzfriſtig. Die Rückzahlung dürfte bereits in mehreren Wochen er— folgen. In der erſte Hälfte des Monats April liegen bekanntlich wichtige Termine für Steuerfälligkeiten die die Kaſten des Reiches auffüllen werden. Bis dahin ſoll der vorliegende Kontokorrentkredit der Großbanken dazu beitragen, die akuten Kaſſenſchwierigkeiten des Reiches zu beheben. Das Kontingent an Reichsſchatzwechſer iſt, wie man weiß, bereits voll in Anſpruch genommen. Das unruhige Spanien. Böſe Tage für Primo de Rivera. Paris, 16. März. Von der Grenze eingetroffenen Nachrichten zufolge hat ſich die Lage in Spanien verſchlimmert. Auch in Granada ſollen von Studenten hervorgerufene Unruhen ausgebrochen ſein. Man rechnet dort mit der Verhän— gung des Belagerungszuſtandes. Mehrere höhere Infan— terieoffiziere ſollen infolge von Jwiſchenfällen, die ſich bei der Unterdrückung der Unruhen durch die Polizei ereigneten, verbannt worden ſein. In Madrid habe ſich die Unordnung in der vergangenen Nacht verſchlimmert. Das Bild des Generals Primo de Rivera ſei von Studen— ten zerriſſen worden. In Valladolid und Valencia durchzogen die Studen⸗ ten die Straßen. Schmährufe gegen Primo de Rivera ausſtoßend. In Valencia erklärten die Proſeſſoren, daß ſie bereit ſeien, eher auf ihre Aemter zu verzichten, als dem Anſinnen zuzuftimmen, daß die Univerſitäten in Kaſer⸗ nen verwandelt würden. An den König wurde ein Pro⸗ teſtſchreiben gerichtet. Die gemäßigte Republikaniſche Partei, der alle mit der Diktatur Unzufriedenen angehören, hat ein Rund⸗ ſchreiben in Umlauf geſetzt, deſſen Unterzeichner aufge⸗ fordert werden, ſich für die Republik auszuſprechen. Linige tauſend Unterſchriften ſeien bereits erfolgt. Das Schreiben ſoll Ende des Monats dem Miniſterpräſidenten überreicht werden, um darzutun, daß die gemäßigte re⸗ zublilaniſche Partei nicht den geſetzlichen Weg verlaſſen 1 5 um eine Aenderung der Regierungsform zu er⸗ ngen. * 9* Meineidsprozeß Limbourg. Dritter Verhandlungstag. D Köla, 16. März. 0 In der Zeugenvernehmung wurde fortgefahren und Brauereibeſitzer Simon aus Bitburg wiederholt zu⸗ nächſt ſeine Ausſagen aus der Berufungsverhandlung und äußert ſich dann über den Charakter und das Weſen des Angeklagten. Der Angeklagte habe eine gute Auf⸗ faſſungsgabe und ſei in den Verhandlungen des Kreis⸗ ausſchuſſes ſchlagfertig. Dem Zeugen iſt auch nicht auf⸗ gefallen, daß Peter Limbourg ein ſchwaches Gedächtnis habe. Simon ſagte dann noch aus, daß die Gebrüder Limbourg ihr Vermögen über die Inflation nicht nur ge— ſichert, ſondern auch vermehrt hätten. ö Kurz vor der Mittagspauſe wird Architekt Marx von Trier noch einmal vernommen, der nunmehr die Quittung, datiert vom 2. 11. 23, des damaligen Mini⸗ ſters der Rheiniſchen Republik, von Metzen, über die ihm übergebenen 5000 belgiſche Franken beibringt. Damit iſt der Nachweis erbracht, daß Marz den von Limbourg ihm übergebenen Scheck für die Zwecke der Rheiniſchen Republik verwandte, alſo auch ſeine Fragworte„Be⸗ n auf die rheiniſche Bewegung gezogen atte. Eine Reihe von Zeugen äußerte ſich zu der Tätigkei des Angeklagten im Kreisausſchuß und im Kreistag. Kei⸗ ner der vernommenen Zeugen hat beobachtet, daß Peter Limbourg geiſtige Mängel oder abnorme Vergeßlichkei gezeigt hat. Als letzter Zeuge kam Rechtsanwalt Dr. Bornheim zu Wort. Danach war bei Bekanntgabe des handſchriftlichen Briefes von Peter Limbourg an Dr. Dorten eine Pauſe eingetreten, während der ſich das Gericht zurückzog. In dieſer Pauſe nahm Peter Lim⸗ bourg den Brief in die Hand und ſagte zu Rechtsanwalt Dr. Bornheim und Profeſſor Dr. Grimm gewandt: Das iſt mein Brief. Dann wandte ſich Peter Limbourg an ſeinen Bruder und deſſen Verteidiger. Als das Gericht wieder erſchienen war, wurde dem damaligen Zeugen Peter Limbourg vom Vorſitzenden die Frage vorgelegt, ob er den Brief anerkenne. Darauf antwortete Peter Limbourg: Es iſt meine Schrift, aber ich erinnere mich nicht uſw. Dieſe Ausſagen wurden dann noch protokollariſch vom Vorſitzenden feſtgehalten. Profeſſor Dr. Grimm hatte bei dieſer Ausſage von Peter Limbourg eingewor⸗ fen, daß dieſer doch eben zugegeben habe, daß es ſein Brief ſei. Vormittags wird noch eine Ausſage von Dr. Dor— ten verleſen und dann die Sachverſtändigen gehört. Am Montag ſollen die Plädoyers gehalten werden, ſo daß das Urteil vielleicht am Montag Abend zu erwarten iſt. „. Aus dem In⸗ und Auslande. Kartenwechſel zwiſchen dem Herzog von Pork und dem Reichspräſidenten. Berlin, 16. März. Der Herzog von Vork, der zweite Sohn des Königs von England, der ſich zu den Vermäh⸗ lungsfeierlichkeiten nach Oslo begibt, hat ſich auf der Durchreiſe einige Stunden in Berlin aufgehalten. Er hat beim Reichspräſidenten ſeine Karte abgegeben, die dieſer durch Staatsſekretär Dr. Meißner erwiderte. Ueberfliegungsgenehmigungen für„Graf Zeppelin“. Berlin, 16. März. Die Ueberfliegungsgenehmigung für das deutſche Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt, wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, bereits von folgenden Staaten erteilt worden: Rumänien, Südflawien, Italien, Frankreich. Paläſtina und Türkei. Die genaue Reiſelinie liegt noch nicht feſt, ſie wird vorausſichtlich erſt kurz vor dem Start bekanntgegeben werden. Aman Ullah nähert ſich Kabul. Moskau, 16. März. Der Vormarſch Aman Ullahs gegen Kahul wird fortgeſetzt. Die Vorhut Aman Ullahs iſt 27 Kilometer von Kabul entfernt. Ueber die Verein⸗ barung zwiſchen dem perſiſchen Generalftab und Aman Allah wird mitgeteilt, daß der perſiſche Generalſtab zu⸗ geſagt habe, Waffen und Munilion zur Bekämpfung der Aufſtändiſchen zu liefern. Flugzeuge Aman Allahs wer⸗ fen in Kabul Flugblätter ab, in welchen die baldige Be⸗ ſetzung Kabuls durch Aman Ullah angekündigt wird. Erhöhung des japaniſchen Militärharshalts. Tokio, 16. März. Das Parlament hat den Haus⸗ haltsplan für 1929 angenommen, der mit 1752 Mil⸗ lionen Yen abſchließt. Er ſieht 270 Millionen für Ma⸗ rine und 237 Millionen für Heer und Flotte vor. Das Kriegs⸗ und Marineminiſterium wird im Laufe der näch⸗ ſten Wochen einen Nachtragskredit in Höhe von 27 Mil⸗ lionen Yen beantragen. Der Militärhaushalt weiſt eine Erhöhung um 9 v. H. auf. Neues in Kürze. 2: Die Berliner Großbanken haben dem Reich einen Kurzſriſtigen Kredit von 150 Millonen Mark zur Ver⸗ fügung geſtelit.. 22: Bei einer Eiſenbahnkataſtrophe in Japan ſollen 150 Perſonen ums Leben gekommen ſein. ze: Im nordamcerikaniſchen Staate Alabama haben vie Ueberſchwemmungen verheerende Folgen gezeitigt, al⸗ bee der Stavt Elba ſollen über 100 Menſchen erkrun⸗ ken ſein. 28: Das Saargebiet verlangt eu dem endgültigen Reichs⸗ wirtſchaftsrat eine ſelbſtändige Vertretung. Aebereinſtimmung bis auf den Hauptpunkt: Jahresrate und Zeitdauer. Paris, 16. März. Die Ausſprache begann mit einem Bericht Lord Re⸗ veltokes über die Arbeiten ſeines Ausſchuſſes, der ſich bekanntlich mit der Frage der Kapitalbeſchaffung und der Beziehungen der Zentralbank zu den Notenbanken und den Kreditoperationen befaßt. Der Revelſtoken'ſche Be⸗ 5„0 noch nicht abgeſchloſſen. Man hofft, daß er bis 2 g über die weniger wichtigen Fragen. über die eine Verſtändigung noch nicht erzielt werden konnte, abſchlie⸗ gend berichten kann. Man prüfte darauf den Bericht des Perkinsausſchuſſes über die Sachlieferungen. Auch gier iſt eine Einigung in allen Hauptpunkten erzielt. Die Schwierigkeiten bei den Arbeiten des Perkinsausſchuſſes beſtehen darin, daß man nach Möglichkeit ſchon die Haupt⸗ punkte für eine Neuregelung des Sachlieferungsverfah⸗ reus feſtlegen will, um eine Wiederholung monatelanger Verhandlungen, wie ſie ſich nach Abſchluß des Dawes⸗ plaues als notwendig erwieſen, zu vermeiden. Man rechnet allgemein mit deutſchen Sachlieferungen noch acht bis zehn Jahre. 5 Auftragsgemäß legte darauf Sir Joſiah Stamp zwei Fragebogen, die nach ihrem Inhalt in wichtige und un⸗ wichtigere Fragen geteilt waren, vor. Auch hier darf man fetſtellen, daß bei der größeren Anzahl der Fragen Uebereinſtimmung herrſcht, mit Ausnahme von drei oder vier, die getrennt von mehreren Ausſchüſſen zu je drei Herren oder vom Transferausſchuß behandelt werden ſol⸗ len. Ueber das Verhältnis zwiſchen dem durch Transfer geſchützten und dem ungeſchützten Teil der deutſchen Schuld hal man ſich, wie verlautet, bereits geeinigt. Zuſammen⸗ faßend ſei bemerkt, daß, abgeſehen von einigen unwich⸗ tigeren Nebenfragen der Mechanismus der zukünftigen Reparations⸗ zahlungen. im meſentlichen ſeine Löſung gefunden hat oder aller Vor⸗ ausſicht nach am Montag finden wird. Die wichtigſte Aufgabe der Sachverſtändigen. die Feſtſetzung der deutſchen Jahresraten und der Zahlungs⸗ dauer wurde dagegen immer noch nicht beendet. Die privaten Verhandlungen dauern an. Sie werden zwi⸗ ſchen den Führern der Abordnungen ohne Hinzuziehung der übrigen Sachverſtändigen fortgeſetzt. Eiſenbahnkataſtrophe in Japan. Ueber 150 Tote und Verwundete. T Tolio, 16. März. Auf der Eiſenbahnſtrecke Saiondſi⸗Notaro(7) eut⸗ gleiſte ein D⸗Zug. Nach halbamtlichen Meldungen ſollen bis jetzt 157 Tote und Verwundete geborgen worden ſein. Andere Meldungen beſagen, daß ſich die Zahl der Toten und Verwundeten auf 220 beläuft. Vier Hilfszüge ſind an die Anglücksſtätte entſandt worden. Der japaniſche Verkehrsminiſter hat ſich gleich⸗ falls in einem Flugzeug hinbegeben. Ueber die Urſache der Kataſtrophe iſt noch nichts bekannt. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Bis jetzt ſind im Verlaufe der letzten vier Wochen insgeſamt weit über 400 Nothelfer aus Anlaß der Eis⸗ und Hochwaſſergefahr zum Einſatz gelangt. Paris. Geheimrat Kaſtl reiſt heute für zwei Tage nach Berlin, um an einer Präſidialſitzung des Reichsver⸗ bandes der deutſchen Induſtrie teilzunehmen. Aus Heſſen. Darmstadt.(84 Prozent Zinſen.) Eine Frau gab im Einvernehmen mit ihrem Manne aus erhaltenen Aufwertungsgeldern an zwei Leute, die in Not waren, Darlehen zu 7 Prozent Monatszinſen(84 1 8 Jah⸗ reszinſen) ab. Das Ehepaar hatte ſich wegen Wuchers vor Gericht zu verantworten und wurde wegen ſeiner Geſinnungsloſigkeit zu ie zweimal 14 Tagen Gefängnis und je einmal 150 Mark Geldſtrafe verurteilt. Offenbach.(Beim Aufſpringen auf die Straßenbahn verunglückt.) An einer Straßen⸗ kreuzung verſuchte der praktiſche Arzt Dr. Rosner auf die fahrende Straßenbahn zu ſpringen, kam dabei zu Fall und geriet zwiſchen die Steine des Bürgerſteiges und die Elektriſche. Er erlitt ſchwere innere und äußere Ver⸗ werde und mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Mainz.(Identifizierter Verbrecher.) Der intellektuellen Arkundenfälſchung angeklagt iſt der Arbeiter Joſeph Beheczky aus Bukareſt, jetzt im Lan⸗ deszuchthaus in Marienſchloß in Strafhaft. Er hat ſich unter falſchem Namen in das Gefangenenbuch eintragen laſſen. Der Angeklagte beſtreitet auch jetzt noch, daß er Beheczky heiße. Durch den Erkennungsdienſt wurde er aber nach ſeinen Fingerabdrücken überführt. Das Gericht nimmt ihn mit einer noch zu verbüßenden Zuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren in eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren und einem Monat Zuchthaus. Mainz.(Mutiges Verhalten eines Schü⸗ lers.) Von der Halteſtelle am Höfchen bis zum Gu⸗ tenbergplatz von der Elektriſchen nachgeſchleift wurde eine ältere Frau, die beim Einſteigen in die abfahrende Stra⸗ ßenbahn ausgeglitten war. Während die vom Schaff⸗ nes des Anhängers gegebenen Signale zum Anhalten überhört wurden und es dem Schaffner auch nicht ge⸗ lang, die Frau hoch zu ziehen, war es dem entſchloſſenen Zugreifen eines Schülers der Oberrealſchule enter eige⸗ ner Lebensgefahr geglückt, die ſich kampfhaft feſthaltende Frau von der in Fahrt befindlichen Elektriſchen loszubrin⸗ gen und vor dem Ueberfahrenwerden zu retten. Mit Hilfe des hinzueilenden Verkehrspoſtens brachte er die Frau in Sicherheit. 5 1 5 5 Bingen.(Kindesleiche im Rheineis.) Auf der Binger Reede wurde im Eis feſtgefroren und zwar in einer Eisſcholle, die ſich zwiſchen zwei Schiffen be⸗ fand, die Leiche eines neugeborenen Kindes männlichen Geſchlechts gefunden. Die Leiche wies am Kopf Wun⸗ den auf. Die eingeleitete Unterſuchung wird ergeben müſſen, ob dieſe zu einem gewaltſamen Tode des kleinen Weſens beigetragen haben oder ob ſie von dem Eis herrühren. Die Kindersleiche war urſprünglich im Eis feſtgefroren und iſt bei dem gegenwärtigen Tauwetter zum Vorſchein gekommen. Sie muß ſich ſchon längere Zeit im Waſſer bzw. Eis befunden haben. Alzey.(In einer Sandgrube verſchüttet.) Hier wurde der 24jährige Arbeiter Auguſt Schuſter in einer Sandgrube durch herabſtürzende Erdmaſſen ver— ſchüttet. Nieder⸗Olm.(Im Acker gelandet.) Ein Per⸗ ſonenkraftwagen aus Mainz fuhr auf der Straße Sör⸗ genloch— Nieder-Olm mit großer Geſchwindigkeit in den Straßengraben und von da einen ſteilen Abhang hinunfer auf einen Ader, wobei er gegen einen Apfelbaum rannte. Der Wagen wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er von einem Autoſchloſſer abgeſchleppt werden mußte. Eich.(In einen Brunnen eingebrchen.) In der Nähe der Brauerei ſtand früher ein Brunnen. Durch das Froſtwetter hat ſich dieſer geſenkt. Johann Fiſcher lief gegen Abend darüber und brach ein. Den Bewußtloſen befreiten Vorübergehende aus ſeiner ge— fährlichen Lage. Heſſiſcher Landtag. Schiedsrichterliches Verfahren zwiſchen Staat und Kirche. O Darmſtadt, 16. März. Durch eine Begrenzung der Redezeit für jede Frak⸗ tion und Gruppe auf eine Viertelſtunde hatte der Ael⸗ teſtenrat den Landtag von vornherein vor uferloſen De— batten bei der Beratung des Ergänzungsvoranſchlages ſtützt werden müſſe. bewahrt. Die Folge davon war eine Erledigung der Kapitel des Innenminiſteriums in gaanz kurzer Zeit. Wäh⸗ rend in der 41. Sitzung das van* grund der Intereſſen ſtand, war 15 a Kirche, das eine längere Disku 14 Parteien mit ee e 1 demokraten waren lend e ie Sozjaldemokraten enthielten s bei der ee die die Annahme des Kapitel gemäß den Ausſchußbeſchlüſſen ergab, der Stimme. Die Regierung plant ein ſchiedsgerichtliches Verfahren er Regelung der Verpflichtungen des Staates gegenüber der Kirche. Die Kirche erhält den ven der Regierung vorgeſchlagenen Zuſchuß und die Regierung wird ermäch⸗ ligt, den Kirchen ein Darlehen zu gewähren in derſel⸗ ben Höhe und zu denſelben Bedingungen wie im Nah⸗ nungsjahre 1928. Sodann wurden die 7 9 Abſkimmungen vorgenommen. Das Kapitel„Landeschea⸗ ter“ wurde gegen die Stimmen des Landdundes der Deutſchnationalen, der Volksrechtspartei und mehrerer Zentrumsabgeordneten genehmigt. Angenommen wurden ferner die Kapitel 8(Zuſchuß aus den Ueberſchüſſen frü⸗ herer Jahre und Fehlbeträge), Kapitel 10(Landesſfeuern. indirelte Auslagen ufw.) Kapifel 15(Ruhegehälter). Ka⸗ pitel 18(Landtag), Kapitel 33(Polizei und Gendar⸗ merie), Kapitel 34(Arbeitshaus Dieburg) und 1 7 37(Zentraſſtelle für Landesſtatiſtit). Das Haus ſtiſamte außerdem den Kapiteln 39(ärztlicher Dienft) und 40 (tierärztlicher Dienſt) zu. Bei Kapitel 42(Landes⸗Seil⸗ und Pflegeanſtalten) war vor allem die Arbeitstherapie Gegenſtand der Diskuſſion. Man war ſich allgemein darüber einig, daß ſie angebracht iſt, wenn ſie auch ſehr viel Geld koſtez, wie der Innenminiſter ſagte, der es aber ablehnte, ſich in Fragen einzumiſchen, die nur die Aurgte entſcheiden tönn en. Jedenfalls könne von einer Ms⸗ nutzung der Jane, wie von kommuniſtiſcher Seite be⸗ hauptet wurde, nicht geſprochen werden. Nach kurzer Debatte wurde das Kapitel angenommen, ebenſo wie die dann noch ausſteycaden Kapitel des Miniſteriums des Innern von 42 bis 49. a Aus dem badiſchen Lande. 1 Mannheim.(Die Poſten auf der Rhein⸗ brücke.) Die Mannheimer Handelskammer hatte 11 an die Reichsregierung gewandt mit der Bitte, dafür Sorge zu tragen, daß der franzöſiſche Poſten auf der rech⸗ ten Rheinbrückenſeite entfernt oder doch ſo aufgeſtellt wird, daß er den Fußſteg der Brücke nicht mehr ſperrt. Der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete hat darauf einen entſprechenden Antrag bei der Interalliierten Rhein⸗ landkommiſſion geſtellt. Mannheim.(Der Wohnungsbau in Mann⸗ heim.) Der Bürgerausſchuß Mannheim ermächtigte die Stadtverwaltung, zur Förderung des Wohnungsbaues über die bereits bewilligten 30 Millionen Mark 1 5 weitere Darlehen bis zum Höchſtbetrage von 10 Mil⸗ lionen Mari aufzunehmen und die Bürgſchaft der Stadt für hypothekariſch geſicherte Darlehen auf 15 Millionen Mark auszudehnen. i Weinheim.(Ein Turnereig enheim.) Der von Bürgermeiſter Dr. Meiſer geleitete Turnverein Wein⸗ heim 1862 kam durch käuflichen Erwerb des Dr. Ben⸗ ſcher'ſchen Anweſens in den Beſitz eines Eigenheims, ins⸗ besondere einer eigenen Turnhalle mit Turnplatz im Mit⸗ telpunkt der Stadt. Die Uebernahme wurde in Anbetracht der großen Bedeutung des Kaufs für die Turnſache zu einer ſchlichten eindrucksvollen Feier.. Weinheim.(Oberbürgermeiſterwahl in Weinheim.) Da die Amtsdauer des derzeitigen Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Hügel demnächſt abläuft, muß zur Neuwahl geſchritten werden. Die Wahl findet am Don⸗ nerstag, den 11. April von 17 bis 18 Uhr im. Bürger⸗ ausſchußſaal ſtatt. Man rechnet mit einer Wiederwahl Dr. Hügels. Wirtſchaftsumſch ou. Nachdem die Berliner Handelsgeſellſchaft bereits vor einigen Wochen wie alljährlich mit der Vorlage ihres Jahresberichtes den Reigen der Bank-⸗Bilanzen eröff⸗ nete, ſind nunmehr auch die drei D⸗Banken die Deutſch. Bank, Dresdner Bank und e e mit ihren Abſchlüſſen hervorgetreten. Die Dividenden ſind bei allen Inſtituten wieder die gleichen wie im Vorjahr, ob⸗ wohl das veraangene Jahr bei allen Banken eine weitere — Sltürme des Herzens. Roman von Hans v. Hekethauſen. Copyright by Greiner& Comp., Berlin NW. (Nachdruck verboten.) Schluß. Es war Ende Juni, als ſie eine kurze Hochzeitsreiſe in die Schweiz antraten. Drei Tage wollten ſie auch in Berchtesgaden bleiben, Herta hatte darum gebeten, und er willigte ein, wenn auch nicht gern. Als Grander, von Hertas Hand geſchrieben, die Nach⸗ richt ihrer Verheiratung erhielt, rührte ihn vor Aerger faſt der Schlag. Er verwänſchte beide, und beſchloß, ſie auf jeden Fall zu enterben. Dabei wurde ihm klar, daß er eigentlich niemanden habe, dem er dereinſt ſein großes Vermögen hinterlaſſen könne„Er grübelte in ſeinem dumpfen Krankenzimmer unabläſſig, wie er es anfangen könne, daß nur niemand Freude nach ihm an dem Gelde haben ſolle. Ihm ſelbſt gnade gefallen war, und die Verbindung durch dieſen fehlte, ahnte keiner, welchem Ende der immerhin dauernswerte Mann entgegenging. Das Geſchick wollte es, daß Jolanthe die gerichtliche Urkunde ihrer Freiheit und— die Todesnachricht des einſtigen Gatten an ein und demſelben Tage erhielt. ö Henning war, als er wie gewöhnlich gegen Mittag, zu ihr vom Ilſank kam, an der Poſt vorübergegangen, um Briefe für ſie abzuholen. Er legte beide Schriftſtücke in ihre Hand und ließ ihr Zeit, ſich dem Eindrücke, den beides auf ſie machen mußte, hinzugeben. Es erſchütterte ſie gewaltig, als dieſe Botſchaft kam, und daß dieſe ihr ganzes Leben umgeſtaltenden Nachrich— ten gleichzeitig eintrafen. Henning nahm ihr das gerichtliche Schreiben und die kurze Karte von des Dieners Hand, die nur die Worte enthielt:„Der Herr iſt geſtern geſtorben“, leiſe aus den Händen und legte beides auf den Tiſch. Sie fühlte, daß dem auch Siegmund bei ihm durch ſeine Heirat in Un⸗ er zitterte und abſichtlich eine mechaniſche gleichmäßige hatte es nur zu Zeiten einen kurzen, wilden Genuß ge⸗[ Bewegung machte, um ſich noch zu meiſtern.. geben. Andere brauchten erſt recht nichts davon zu haben. Was aber tun? Es war da— und fiel nach dem Geſetz ganz ſicher einmal an Herta, ſeine einzige lebende nahe Verwandte. Eine Stiftung machen? Für was— und für wen? Stiftungen hatten immer einen guten und frommen Zweck — und das wollte er nicht... Schade, daß er nicht etwas ganz Niederträchtiges damit anfangen konnte— vielleicht eine Stiftung, die dazu da war, dem Beſitzer Pein zu be⸗ reiten 1— Aber wie...? Der Gedanke brachte ihn faſt um den Verſtand. 18. Kapitel. Es war Auguſt geworden. Henning hatte den Juli daheim zugebracht. Die Erntezeit machte ſeine Anweſen⸗ heit notwendig. Nach ihrer Beendigung eilte er wieder 1 Berchtesgaden. Er hatte Erkundigungen eingezogen, da die Scheidung in der nächſten Zeit perfekt ſein würde. Grandet ſei ſchwer leidend, hieß es, und habe, wohl ſchwach und mürbe gemacht durch körperliche Schmerzen, endlich nach een und ſeine Einwendungen fallen laſſen. irekt hörte niemand mehr etwas von ihm. und ſeit⸗ Dann, als er ſich wieder zu ihr wandte, brach die ſo lange zurückgedrängte Zärtlichkeit bei ihm durch— er breitete die Arme aus und ſchloß ſie mit einem jubeln⸗ den Laut um die Geſtalt der heißgeliebten Frau. „Endlich“, ſagte er, und ſeine ganze Geſtalt bebte. „Wir haben tapfer ausgehalten und haben nun ein Recht, glücklich zu ſein.“ „Ja“, ſagte ſie leiſe. 3 „Wirſt du auch da droben mit mir an der alten Küſte nicht frieren“, fragte er neckend. Da lächelte ſte und erwiderte heiß ſeinen Kuß. „Du biſt ja da— und all meine Wärme kommt fortan durch dich... Mir iſt's ſelbſt im Heimatboden nicht mehr ſo recht warm geweſen, wenn ich dich nicht hatte.“ Er preßte ſie an ſich und fragte:„Denkſt du noch an das Geſpräch damals auf dem Vockſtein?.. Da ſagte ich: eine große Liebe zwiſchen Mann und Weib könne alles ausgleichen. Weißt du das noch?“ „Ja— ich habe es aber erſt ſpäter verſtanden, als ich mir klar wurde, daß ich dich liebe.“ Eine ſelige Vergeſſenheit hatte ſie beide umſponnen. Draußen ging ein wundervoller Tag zur Neige. So ein rechter Sommertag, wo der Menſch, der Augen und be⸗ und ſagen:„Ich danke dir, Gott, daß ich dieſes Leben Herz für das Leben in der Natur hat, auffauchzen möchte habe— und in den zitternden Händen halte.“ Auch die beiden Glücklichen hatten eine ſolche Emp⸗ findung. Sie hatten lange gegeneinander ſchweigen müſſen. Und wenn das vertrauliche„du“ ſeit Eberles Unglücks⸗ tage auf dem Hinterſee auch zwiſchen ihnen geblieben war, ſo ſtand doch noch vieles hemmend zwiſchen ihnen, als daß ſie ſich damals ſagen mochten, wie teuer ſie ſich waren, Er hatte dieſe faſt jungfräuliche Scheu und Zurück⸗ haltung an ihr ſtets reſpektiert. Jetzt, wo alle Hemm⸗ niſſe ſortgeräumt waren, brach ſeine Liebe heiß hervor und machte ſie erglühen. „Wie leidenſchaftlich du biſt—“, meinte ſie und ſenkte den Blick. „Ja, ſoll ich nicht“, fragte er leiſe.„Du ſollſt doch wieder warm in meinen Armen werden und vergeſſen, was dir das Leben tat.“ 1 f „Das iſt längſt vergeſſen, ſeit ich dich habe“, war ihre ſelige Antwort. „Nur eins macht mir Sorge, Henning!“ Fragend hob er ihren Kopf zu ſich empor. a „Du haſt eine ſo große Meinung von dem, was ein Weib ſein ſoll und ſein kann— wird ſich dieſe Meinung in mir erfüllen?“ Da lächelte er leiſe und ſagte in ſtrickenden männlichen Art: 1 „Ja, mein Liebling, ſte wird es. Das ganze Geheim⸗ nis iſt Liebe. Ein Weib kann alles, wenn es liebt.“ „Und richtig liebt“, ergänzte ſie faſt ſchüchtern. Warm ſah er ſie an:„Glaubſt du, daß ich das ver⸗ ſtehen werde?“ 5 „Ja, Henning.“ 5 „Run, dann iſt alles gut, dann können wir getroſt mit- und ineinander dies neue Leben beginnen. Du biſt das Weib, das ich brauche, deſſen Blick rein über den Dingen ruht— und alles trägt und tragen kann um der Liebe willen... Komm, jetzt führ“ ich dich in ein ſonniges Land, morgen reiſen wir nach Hauſe.“ „Ja, nach Hauſe“, jagte 901 und legte den Kopf an . nde 8 ſeiner, ſie um⸗ ſeine Bruſt. 0— igerkönigs Nadauni NON AN VON J. ScfNFEFIDER-FOFRSTIL. Ausdehnung der Tatigteit, namentlich auf dem Gebiete des Wechſel⸗ und Kreditverkehrs brachte. Die Voraus⸗ setzung für dieſe Ausweitung des Kreditgeſchäftes war beine Steigerung der Kreditoren, die bei der Disconto⸗Ge⸗ ſellſchaft ein Ausmaß von etwa 300 Millionen Reichs⸗ mark, bei der Dresdner Bank von 470 Millionen Reichs⸗ wywm˖art und bei der Deutſchen Bank von faſt 600 Millionen 5 Reichsmark erreichten. In der Gewinn⸗ und Verlaſtrech⸗ mung konnte das Minus an Effektengewinnen, das durch die ungünſtige Börſenkonjunktur bedingt war, durch er⸗ hahe Zinseinnahmen ausgeglichen werden. Eine außer⸗ ſördentiiche Steigerung zeigen auch die Umſatzziffern, die ſich bei der Dresdner Bank von 185 auf 225,5 Milliar⸗ den, bei der Disconto⸗Geſellſchaft von 113,8 auf 120.6 Milliarden Reichsmark und bei der Deutſchen Bank von 207,8 auf 225 Milliarden Reichsmark erhöhten.— Die Preußiſche Central⸗Bodenkredit AG. will die Dividende für 1928 von 9 auf 10 Prozent erhöhen. Obwohl die AUmlaufſumme eine weitere Erhöhung um 114,8 Millionen Reichsmark auf 401,2 Millionen Reichsmark zeigte, ſind die enkſprechenden Ziffern der Vorkriegszeit(796,9 Mil⸗ lignen Reichsmark Pfandbriefe, 179,1 Millionen Kom⸗ munalobligationen) noch lange nicht erreicht. Der Pfand⸗ brieftyp des Jahres war der Zproz., deſſen Zinsſatz auf die Dauer eine untragbare Belaſtung, insbeſondere für die kreditſuchende Landwirtſchaft, darſtellt.— Die Expan⸗ llonspolitik der AG. für Verkehrsweſen, in deren Be⸗ Itz ſich 3750 Kilometer des etwa 144 000 Kilometer um⸗ Ffaſſenden deutſchen Kleinbahnnetzes befinden, führte in bdieſen Tagen zu der Fuſion mit der Deutſchen Eiſenbahn⸗ Mauicenf Frankfurt a. M. Der Umfang des von der 5 Deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft kontrollierten Kleinbahn⸗ netzes iſt leider nicht bekannt, ſodaß die wirtſchaftliche Be⸗ deutung dieſer neuen Expanſion noch nicht klar erkennbar iſt. Die Bedeutung der AG. für Verkehrsweſen erhellt am beſten aus der Tatſache, daß das geſamte Liniennetz der Deutſchen Reichsbahn eine Länge von 53 535 Kilo⸗ 0 neter 75 meter hat.— In dem am Ultimo Februar zur Ver⸗ öfſentlichung gelangten Reichsbankausweis zeigten ſich erſt⸗ mals die Auswirkungen der deutſchen Diskontſenkung in ſtärkerem Maße. Die Kriſis des internationalen Geld⸗ nmarktes, die durch die Diskonterhöhung der Bank von England und die Reſtriktionsmaßnahmen der ameritani⸗ ſchen Bundesxreſervebanken bedingt war, hatte eine ver⸗ ſtärite Anziehung von Auslandsgeldern zur Folge. Die veränderte Situation am Deviſenmarkt, die nicht zuletzt auch durch große Rückzahlungsverpflichtungen von kurz⸗ fristigen Auslandsgeldern verurſacht wurde, zog eine wei⸗ lere Verminderung des Deviſenbeſtandes um etwa 40 Millionen Reichsmark nach ſich, wodurch ſich die Geſamt⸗ 25 Deviſenabgaben der Reichsbank im Jahre 1929 auf etwa i Millionen Reichsmark beziffern dürften. Die ſtarke Erhöhung des Lombardkontos erklärte ſich aus markt⸗ lechniſchen Gründen, da bei Lombardeinreichungen der Februar nur mit 28 Tagen, dagegen bei Wechſeleinrei⸗ chungen mit 30 Tagen berechnet wird, ſodaß ſich die Banken zur Vermeidung von Zinsverluſten über Lom⸗ beardkonto die nötigen Mittel verſchafften.— Der Pe⸗ Tage ſiegt. Weil nit dem linden Hauch des bolemtamof zwiſchen dem engliſch⸗holländiſchen Shell⸗ Inzern 1 5 damit der Weg für eine Aufbeſſerung der niedrigen und den Sowjets wurde in dieſen Tagen beendet eltmarkinreiſe geebnet Lokales und Allgemeines. Märzſtimmung. Es iſt ſchwer zu ſagen. worin der Reiz unſerer März⸗ es Tage 1. ſind, Tage enzes, ü ie auf ed Winters doppelt wohltuend 5 und undehen, anregenden Eindruck aus, der die ſeeliſchen gelber drberlichen, Kräfte beſchwingt. Man ſpürt in ſich „der das neue Werden und Wachſen. Die Luſt zu Tatei legt ſich, der Drang ins Freie. 1 105 0 .. ber 99 0 draußen verſchleiern Nebel die Welt, zerrinnt mutzige Schnee, fließt gebrochenes Eis zu Tal. . und Sträucher halten noch ihre bohlen weeſg: lind, Aeſte gegen Zimmel, doch der Wind fegt friſch 1 i Giiſte und die Knoſpenpunkte ſammeln Kräfte und e zum Treiben. chen, wa⸗ 5 Noch muß man mehr erraten, als raußen vorgeht: wo ſich das großartige 5 Ichauſpiel der Naturauferſtehung langſam vorbereitet. o werden unwillkürlich Gedanken und Wünſche wach e dem geiſtigen Auge erſtehen Bilder von voller e von grünen Hainen und lachenden Blumen. . diet dem Oſterfeſte zu. In wenigen Wochen arxtage an. Im Alltage merkt man nichts Nadi delbſchluß des Monats März. Aber in den zen 9b er Geſchäften ſtehen ſchon die unzähligen, Ne ie aunen und roten Oſterhaſen, die vielen Oſter⸗ Wuchſtab und Karten ſind zu ſehen, mit in goldenen c eg bebe e da. Wie d a 1 efinden ſich religiöſe Bilder, die f den weißen Sonntag hindeuten. 1 Deen dene Feſttage aft: Nur Din⸗Format erwünſcht. Das Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium wü 25 as Reichswir gibt folgendes bekannt: Für Eingab f N Geſuche an Behörden und n eee für den apfee. Schriftverkehr i en werden immer noch Vapferformate derwandf wie olio⸗ oder e N Vite veurſchen Beyorden haven jedoch, wie das Uteichs⸗ wirtſchaftsminiſterium noch einmal betont, für Briefbogen und Briefhüllen einheitlich das ſogenannte Din-Format vorgeſchrieben, das auch in Wirtſchaftskreiſen vielfach be⸗ nutzt wird. Da die Verſchiedenheit der Formate von Briefen und Geſuchen den Geſchäftsbetrieb der Behörden verzögert, empfiehlt das Reichswirtſchaftsminiſterium, ſür Schreiben aller Art an Behörden nur noch das Din-For⸗ mat mit dem Kennzeichen A 4 zu verwenden. Im eige— nen Intereſſe möge alſo jedermann für Briefe an Behör⸗ 8 in den Schreibwarengeſchäften das Din-Format ver— angen. — Alkoholverbrauch in Deutſchland. Deutſchland ver⸗ braucht jährlich etwa 4,5 Liter reinen Alkohol pro Kopf der Bevölkerung, d. i. etwa die Hälfte der Vorkriegszeit. Frankreich verbraucht das Vierfache, Italien das Drei⸗ fache, Belgien das Doppelte und England 50 Prozent mehr wie Deutſchland. — Vorſicht bei der Gewinnung von Obhſt⸗Edelrei⸗ ſern. Der außergewöhnliche langanhaltende Froſt hat tellenweiſe mehr oder weniger ſtarke Beſchädigungen an en Obſt äumen hervorgerufen. Unterſuchungen haben er⸗ geben, daß jüngeres und älteres Holz empfindlich ge⸗ litten hat. Die Schäden treten nicht ohne weiteres gleich zu Tage. Nur bei genauer Unterſuchung wird man finden, daß das jüngere und ältere Holz ſowohl im Rinden⸗, als auch im Holzkörper unnatürliche Verfärbungen aufweiſt, die auf Froſt zurückzuführen ſind. Nach den bei uns ein⸗ gegangenen Berichten handelt es ſich in erſter Linie um Birntriehe. Deshalb iſt bei der Gewinnung von Edel⸗ reiſern Vorſicht am Platz. Es ſollten nur vollkommen ge⸗ ſunde Edelreiſer geſchnitten und aufbewahrt werden. Es iſt zu befürchten, daß aus dem genannten Grund im Früh⸗ jahr eine Knappheit an Edelreiſern herrſcht. Deshalb ſollte man auch nicht mehr Bäume abwerfen, als mit den ver⸗ fügbaren Edelreiſern veredelt werden können. — Hat die Kälte die Schnaken vernichtet? In den letzten Tagen wurde die Frage geſtellt, ob durch die Kälte die Schnaken nicht vernichtet worden ſind. Die in Kellern. Schuppen. Ställen und Kanälen überwintern⸗ den Schnakenweibchen ertragen jegliche Kälte, ja ſie kön⸗ nen ſogar feſt⸗ oder einfrieren, ohne Schaden zu leiden. Die Winterbekämpfung kann deshalb nicht gewiſſenhaft genug durchgeführt werden. Denn dieſe Schnaken wer⸗ den, wenn die Witterung jetzt wärmer wird, in drei bis vier Wochen ihre Eier ablegen. Auch die im Eiszuſtand überwinternden Wald⸗ und Wieſenſchnaken überſtehen jede Kälte. Menn bei beginnendem Tauwetter die Tüm⸗ pel in den Wäldern und in der Ebene unter Waſſer geſetzt werden, dann fliegen aus dieſen Brutſtellen Ende März oder Anfang April die Schnaken aus. —. Neuerung im Fernſprechverkehr. Vom 1. April an werden im deutſch⸗ſchwediſchen Fernſprechverkehr Feſt⸗ zeitgeſpräche mit Voranmeldung zugelaſſen. Es war ein Sonntag hell und klar. Ein herrlicher, prächtiger Frühlingsſonntag war uns geſtern beſchieden. Schon vor ſeinem kalendermäßigen Beginn hat der gelockte Jüngling Frühling mit Jubilieren ſeinen Ein— zug gehalten, nachdem er in hartnäckiſchem Kampfe den allzu— ſtreng geweſenen Herrn Winter beſiegt hatte. Wie atmete alles auf, wie freute und ſonnte fich alles in den wärmenden Strahlen der Mutter Sonne, die uns nun wieder in ihre gute, behagliche Obhut genommen hat und dieſes hoffentlich recht lange, wir können es alle vertragen. de Auf den Sportplätzen herrſchte Großbetrieb. Nach dem langen, unfreiwilligen Pauſieren gab man ſich gerne wie— der dem Sporte, der Bewegung im Freien, hin. Der Tu r— nerbuud hatte die Austragung der Gau-Waldläufe im Städtegau Mannheim auszutragen. Unter flottem Spiel der Turnerbund⸗Kapelle wurde zum Sportplatz gezogen, wo über 150 Läufer in 3 Klaſſen zum Start antraten. Den 1. Preis über 5000 Meter konnte ein Viernheimer, Herr Kaſpar Adler, erringen. Nach den Läufen wurde noch ein Handballſpiel aus- getragen, das den zahlreich anweſenden Zuſchauern ſicherlich ge— fallen hat.— Die Sportvereinigung ſpielte gegen Lampertheim und verlor 2: 4. Die„Grünen“ waren bis auf wenige Ausnahmen ſehr langſam, wie es ſchien, noch eingefro— ren, währendem Lampertheim flink war und den Willen zum Siege hatte der ſie auch dazu brachte.— Auch auf dem Sport- platze am Wieſenweg herrſchte 1765 Sportbetrieb. Die Handarbeiten ⸗Ansſtellung in der Schillerſchule der Schülerinnen vom 3. bis 8. Schuljahr, die von den Lehrerinnen ſehr gefchmackvoll und ſchön arrangiert war, hatte einen ſehr guten Beſuch zu verzeichnen. Die aus⸗ geſtellten Handarbeiten, die durchweg ſchöne und peinlich ſauber Grippe gefahr JGοοα gearbeitete Stücke waren, boten dem Beſucher ein überſichtliches Bild über all das Nützliche und Praktiſche, das heute die Kin⸗ der in der Schule lernen. Ferner zeigten de, welch große Mühe ſich die Lehrerinnen geben um den ungelenkrn Kinder⸗ händen ſolche Geſchicklichkeit beizubringen. Die beiden Kinos hatten recht guten Beſuch. Auch in den übrigen Lokalen berrſchte angeregter Betrieb. Ein Sonntag voll Sonne, Licht, Wärme und Erholung liegt hinter uns. * *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet 1 An⸗ zeige wegen Verſtoß gegen die Meldeordnung; 2 wegen Nuhe⸗ ſtörung und 1 wegen Vergehen gegen die Radfahrerverkehrs⸗ ordnung. Auch ein Beruf! Wovon lebſt dn jetzt?— Von zwei Brieftauben: morgens vakoof ich ſie, und abends ſind ſie wieder da. 28000 Kanarienvögel auf der„Jeutſch⸗ land“. Mit dem Dampfer„Deutſchland“ ſind am 8. März, 28 000 Kanarienvögel nach New York abgegangen. Die Tiere ſind ſämtlich in Einzelkäfigen untergebracht und befinden ſich in entſprechend temperierten, gegen Zugluft beſonders geſchätzten Räumen. 14 Wärter ſind für ihre Pflege beſtellt. Stimme aus dem Publikum. Die Tage der Aufführungen des Paſſionsſpieles ſind vorüber. Hoffentlich haben ſie tiefen Eindruck in den Herzen der zahlreichen Zuſchauer zurückgelaſſen. Herzlichen Dauk dem hochw. Herrn Kaplan Hainz, der uns die Aufführung des Paſ⸗ ſionsſpieles und damit einen großen Nutzen für unſer Seelen⸗ heil verſchaffte und ſich dadurch ſelbſt großer Mühe unterzog. Herzlichen Dank allen Mitwirkenden, die ihr Beſtes daran gaben und uns durch ihr naturwahres Spiel in jene Stunden ver- ſetzten, da der Heiland ſovieles für uns gelitten hat. Herzli⸗ chen Dank dem Kirchenchor, der durch ſeine traurig ernſten Ge⸗ ſänge den Eindruck noch zu vertiefen ſuchte. Ganz beſonderen Dank aber dem Spielleiter Ph. Malburg, der die überaus an⸗ ſtrengende Chriſtusrolle in ſo würdiger Weiſe ſpielte, daß man glaubte, den Heiland ſelbſt vor ſich zu ſehen. Tief ergrif⸗ fen gingen die Zuſchauer nach Hauſe mit dem Vorſatze, das Geſchaute ſobald nicht zu vergeſſen. Kein Glied der Pfarrgemein⸗ de hätte, wenn es ihm möglich war, von dem eindrucksvollen Paſſionsſpiele zurückbleiben ſollen.„Sind nicht 10 gereinigt worden, wo ſind denn die 9?“ Sport und Spiel Privatſpiele: Sportvereinigung Amiritia 09 Sp.⸗Vgg. Amicitia 09 1.— Olympia Lampertheim 1. 2: 2— 2„ 7* 2. 2 2 8* 70 5 „„ 1. Igd.— Wormatia Worms 1. Igd. 1:6 9— 9 1 2 75* 70. 1 77. 22.-Sport Mundenheim 1. 2 2 „ 3. T.⸗V. 1846 Mannheim 2. Sport am Wieſenweg Turngenoſſenſchaft 1.— Pfeil Mannheim 1. 3 N 2.— 2. 2? „ 1. Igd.— 1. Igd. 12: Viernheim 1.. * 77 * 7 Turner⸗Handball Entſcheidungsſpiel um die Gaumeiſterſchaft im Städtegau M'heim T.⸗G. Rheinau 1.— T. V. 1846 Mannheim 1. 2:1 Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 258 Stück Verkauft: 207 Stück Milchſchweine das Stück 19—30 Mk. Läufer das Stück von 43—60 Mk. Einleger das Stück 88 Mk. Vereins⸗ Anzeiger. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mittwoch, den 20. März, abends halb 9 Uhr Klubabend. Nächſten Sonntag Wanderung. Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Dienstag: Bäſſe, Mitt⸗ woch: Tendre. Beginn pünktlich halb 9 Uhr. Meſtloſes 10 ö beugt vor Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Der Vorſtand.