(Biernheimer Zeuung— Viernheimer Fachrichten) (Biernheimer Bürger- Ztg. Biernh. Volksblatt Arſcheint täglich mit Augnohme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ce wel, ei ins Haus gebracht.— Sratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige iUuſtrierte Sonntags blart„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalenber.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Anzeigenvreife: Dis einſpaltige Petitzetle koſtet 25 9g., bie Reklamezeile 80 Pig. bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annaßhmeſchluß z Anſerate und Notizen dan mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annencen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Artes, alleßes k. exfotzkeichtes Lokel⸗Auzeigeblatt in Biernhein 0 sblan der Heſiſen Vätzermeiſere und des Polizeients Fernſprecher 11.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Voſtſchecktonto Nr. 2157/7 Am e* 2 4 a 1 Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berücſichtigt.— Far die Au N.— Schriftleitung, Druck u. Verlaz: Joh. Martin, Geſchüftsſtelle Nathaus ſtr. an bellimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht ee 8 5 !!! 2 2 .——————— S —.— e —— Dienstag, den 19. März 1929 Mã. 46. Jahrgang lißtrauensvotum gegen Severing abgelehnt Nachtragsetal 1928. 6 5 34 4* 4 7 ſe Ke Zweiteilung der Tributzahlung. : In einer Eutſchtießuug der Zeutrumspartet an der . Neues in Kürze. ie Beſprechung, an der außer den Reichsminiſteru b J 7161 3 N 1 0 ti 11 535 e Miniſter teilnazmen, ergab Einmütigkeit für maßnahmen Intereſſe Oftzreußens. 16: Berlin dementiert euergiſch die engliſch⸗frau ſſungen über eine Imweiteilung der Tribut 0 f. 56275 d- eee ee eee N i 2 5. s Wollgeorgette⸗ K. 56213. Mädchenkleid aus rotem M. 56259. Kleid aus buntgemuſter- M. 50258. Kleid aus heller, ge⸗ M. 56957. Jumperbluſe aus e 1 e 10 5 0 n e e 958 5 oder blauem Wollgeorgette, Popeline tem Wollkrepp oder Muſſelin. Smock- muſterter Traviſéſeide mit Paſſe blau kariertem Waſchkrepp. 5 Rurze 115 1580 e deen ei ereiht und Rückenteil ſind, in nach innen oder Muſſelin. Der Rock iſt eingereiht näherti im Vorder- und Rückenteil, und Saumblende aus einfarbiger Aermel mit angeſchnittener Achſel⸗ 10 8210 10 5 0 N 5 desc en aden der der langen Bluſe angeſetzt. Longe, die durch eine einfarbige Achſel« Seide. Hexenſtiche verbinden die paſſe. Dazu blauer Tollfaltenrock, der er 8 1 7 1 0 11. Der Rock Paſſe angeſetzt. An der Dſuſe zur in Bündchen gefaßte Aermel mit paſſe miteinander verbunden find. Paſſe mit der am oberen Nand einem Futterleibchen angeſetzt iſt, dug 10 1 0 5 i in Atte eine gopal Keogen und Aufſchlägen. Letztere und der Buben⸗ Die Weite des Rockes wird am eingereihten Bluſe. Der Rock iſt und eine Jacke aus gleichem Ma⸗ 1 19 N 0 Hees ee de as dee Be kragen ſind aus weißem Batiſt. Der oberen Rand ebenfalls durch Smock- ebenfalls eingereiht 125 05 111 terial 100 1 e 400 e Mee 9e Rockes il Schmaler Stoſſgürtel. Hogs i 1 äherei ei änkt. gackebeil Linda ſchmalen Ledergürtel angeſetzt. eingearbeiteten Taſchen. Hackebei 0 l—. 5 0 Jahre. .„ e e 6 1, 46 Gene Undaſchnin(70 Pf 8—12 Zabee, Zindaſchnit 170 Dfennia für 4—8 Jabre. Sackebell Lindalhnit 470 Dl.) 4 Jabre. Lindaſchnit(70 Pfennia) für Sämtliche Linda⸗Schnittmuſter und Modejournale vorrätig bei Zeitſchriftenvertrieb Sch audt, Mainz, Mittlere Bleiche 41 Suk ben f addddnd age zöſiſchen f ahlungen. S N N 1 6255„ Sosse A Söds? f E eee N ſchuß wurde ein ſetzentwurf 2 über neue Strafbeſt ungen —— N. 56257 zugeleitet. 2— werden. In beiden Klaſſen hätten die Zahlungen ſofort D 5 5 zu beginnen. Die einen würden ſich auf volle 53 Jahre rt 15 1 eee ee 97 erſtrecken, die anderen auf 37 Jahre. Die Zahlungen Ae ee aus dem letzteren Teil würden keiner Beſchränkung un Die Sener! terliegen; ſie würden einer Kapitalzahlung von einer Milliarde im Jahr darſtellen, die kommerzialiſiert und in Form von in 37 Jahren rückzahlbaren Bonds übertragen würden. Dieſer Teil der Kriegsentſchädigung würde für die unmittelbare Zahlung der Entſchädigungen an die alliierten Länder benutzt werden. Frankreich könne innerhalb der Grenzen dieſer Summe den Erſatz für ſeine Ausgaben in den verwüſte— ten Gebiete erhalten. Der andere über 58 Jahre laufende Teil würde für die Zahlungen der Kriegsſchulden ver— wendet werden und, wie zu hoffen ſei, der Höhe nach mit den Summen übereinſtimmen, die jährlich von den einzelnen europäiſchen Schuldnerſtaaten an Amerika zu zahlen ſeien, d. h. in Beträgen, die zwiſchen 960 Millionen Mark gegenwärtig bis zu 1,6 Milliarden am Ende der Periode ſchwanken. Dieſe Zahlungen könnten im Notfall für zwei Jahre ausgeſetzt werden, in Uebereinſtimmung mit den entſprechenden Beſtimmungen des franzöſiſch— amerikaniſchen Schuldenabkommens. Berlin dementiert kategoriſch Berlin, 18. März. In der engliſchen und franzöſi⸗ ſchen Preſſe ſind Meldungen über eine beabſichtigte Zwei— teilung der deutſchen Tributzahlungen aufgetaucht und zwar Zahlungen zur Abdeckung der interalliierten Schul— den und Zahlungen für die Aufbaukoſten. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt dies in keinem Augenblick die Anſicht der deutſchen Sachver⸗ 5 ſtändigen geweſen. Es handele ſich offenſichtlich um eng⸗ liſche und franzöſiſche Verſuchsballons, um die deutſche Preſſe irre zu führen. Die General Mo Corporation hat ein anſehn⸗ liches Altienpaket der Adam Opel A.⸗G. erworben, über deſſen Höhe allerdings von beiden Seiten Angaben ver⸗ Bekanntmachung. Zuverläſſige, Vetr.: Die Wahl von Vertrauensmännern für ortskundige die Landwirtſchaftskammer. 5 Bei der geſtern ſtattgefundenen Wahl von auens- Vertrauensmännern für die Landwirtſchaftskam⸗ mer wurden in Viernheim gewählt: Person . 7 0 8 7 für den Bezirk J. Landwirt Mich. Mandel 7. Einwendungen gegen die Wahl können zum Nikl. Gutperle 4. innerhalb 5 Tagen erhoben werden. Sie find 112 bei der Bürgermeiſterei vorzubringen. f Ans 241 weigert werden, wenn auch zugegeben wird, daß der ame⸗ rilaniſche Anteil an Opel mehr als 50 v. H. des No⸗ minaltzpitals von 60 Millionen Reichsmark beträgt. Die Uebernahme des Aktienpakets durch General Motors hat eine Intereſſengemeinſchaft geſchaffen, die die Inveſtier ung von zunächſt etwa 120 Millionen Reichsmark mit ſich bringt, worin der Kaufpreis für die Aktien enthalten iſt. Eine Vereinigung der General Motors Corporation G. m. b. H. in Berlin⸗Borſigwalde mit den Opelwer⸗ len komme nicht in Frage. Die Familie Opel bleibt als Großaktionär an der Adam Opel A.⸗G. beteiligt und behält in der Leitung maßgeblichen Einfluß. Der Bei⸗ trag von General Motors wird darin beſtehen, daß techniſche, fabrikatoriſche, finanzielle und organiſatoriſche Sachverſtändige in deutſchen Unternehmungen unter Ver⸗ antwortung ſeiner deutſchen Leitung zur Einarbeitung deutſcher Kräfte zur Verfügung geſtellt werden. Das Produktionsprogramm der Opelwerke wird auch in Zu⸗ kunft ſich ausſchließlich auf Opelwagen begrenzen. Eine Aenderung iſt nicht vorgeſehen. Aus dem In⸗ und Auslande. Trotzki will fim iedem Vorſchlag Preußens fügen. Konſtantinopel, 18. März. Trotzki wurde auf tele⸗ phoniſche Weiſe die in Berlin bekanntgewordene Meinung des preußiſchen Innenminiſters Grzeſinſti zur Frage des Einreiſegeſuches Trotzkis nach Deutſchland übermittelt. Trotzki erklärte zur Stellung des preußiſchen Innenmini⸗ ſters, daß er nicht in andere deutſche Länder reiſen, ſon⸗ dern nur in Preußen leben wolle. Er ſei bereit, ſämt⸗ liche Vorſchläge des preußiſchen Innenminiſteriums über ſeine Anweſenheit in Deutſchland anzunehmen. i Habib Allahs kritiſche Lage. mmm Wünnuntenen sc f lt f Mr. Aünlngs-30 dat Dienstag Abend 8 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes⸗ im„Freiſchütz“. klntuununmm md Aumann 3 In leder gewünsehlen ausfunrung liefert prompt ſauher und billigſt Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten Der Vorſtand. App did dll Ann — 8 . — — — — 8 2 ſapvaagnr nrg A N 90 ff 2 Buchdruckerei Joh. Martin Rathausſtraße 36 Telefvn 117 22 27 27 es möglich geweſen wäre. Abg. Torgler(K.) warf den Deutſchnationalen vor, daß ſie ebenſowenig ihre Wahl⸗ verſprechungen den Beamten gegenüber erfüllt hätten, 2 Mißtrauensvotum gegen Severing abgelehnt. Verſuchsballons zur Irreführung der deutſchen 5 d Berlin, 18. März. Oeffentlichkeit. Saar erteilte dieſe eine ſcharſe Abſage an die franzöſiſchen Der Präſident eröffnete die Sitzung um 2 Uhr. O' Paris, 18. März. f Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt die zweite Be⸗ In einem Bericht der„Times“ wird darauf hin— ratung des Geſetzentwurfes über die Bereitſtellung von[ gewieſen, daß ſich die Dinge nach der Rückkehr Dr. 5 Herd erung des Kleinwohnungsbaues(Bau⸗ Schachts günſtiger entwickelten. Der ſchwierige erſte Ver— zreditgeſetz 1929.) 9 0 0 handlungsabſchnitt nähere ſich ſeinem Ende. Der in der 0. Abg. Lipinſki(Soz.) wandte ſich gegen einen[ vorigen Woche veröffentlichte Plan der Zweiteilung der Antrag der Wirtſchaftspartei, wonach die privaten Bau⸗ Tributzahlung wird in dem„Times“-Bericht weitgehend unternehmer, auch die Handwerter⸗Baugenoſſenſchaften, beſtätigt und ergänzt, ſo daß bei den zuverläſſigen Quel⸗ mindeſtens zur Hälfte an den Zwiſchenkrediten beteiligt[ len, über die die„Times“ in allen Tributfragen verfügt 7 werden ſollen. Dieſer Antrag renne offene Türen ein, da[an ſeiner Richtigkeit nicht zu zweifeln iſt. Die Jeberfrem 5 nach amtlichen Feſtſtellungen der Wohnungsbau zu 78 Darn e a 05 Fat. Ye Aeberfremdung der Prozent von der Pribatinduſtrie ausgeführt werde. Abg. 4 Sar nach läuft die geſamte Friſt der Jaäahresrate: Intereſſen, neinſchaft One 275 Haucke(Wirtſchaftepartei) machte von der Annahme des[ Jahre. Die Zahlungen ſollen in zwei Klaſſen eingeteilt een Antrages die Zuſtimmung ſeiner Partei abhängig und erlangte mehr Ehrlichkeit in der Politik. Reichs arbeitsminiſter Wiſſen wies den Vorwurf der Anehrlichkeit in der Wohnungs⸗ politit entſchieden zurüc. Der Antrag der Wirtſchafts⸗ Bartei könne nur auf einer Unkenntnis der tatſächlichen Verhältniſſe beruhen. „ Nach kurzer Debatte wurde der Antrag der Wirt⸗ haftspartei gegen die Antragſteller abgelehnt und die Vorlage in zweiter und dritter Beratung verabſchiedet. d Es folgte empfehle:. die zweite Beratung des Nachtragsetats für 1923. Un en Entſprechend einem Antrag der Regierung hat der Aus- * a. ſchuß für die Gewährung von Darlehen an die Reichs⸗ Junghens- und Schweizer-IJaschen-Uhren anſtalt für Arbeitsloſenverſicherung einen Betrag von Armband-Uhren— schriftliche Garenfe 250 Millionen eingeſetzt. Im übrigen handelt es ſich in 5 0 Hauptſache um Beamtenfragen und zwar um die — chmuck 5 Wige d der vom Reichstag beſchloſſenen Beſol⸗ 1 53 0 2 i 1 5 5 Viernheim, den 18. März 1929. Herren- und Damen-Püinge, Collier Abg. Fra T N in In zt Die Wahlvorſteher moderne Ohrringe, Armbänder geſetz zur Aender ene(Jh begründete ein Initiatio⸗ Michael Mandel 7., Nikl. Gutperle 4. eee ade die Anden mſzuer ,.* 17 05 ie Beſtimmungen über die Kündigung weiblicher geh Bes ecke 9 14 auch weiterhin in Kraft bleiben ſollen. Abg. Näheres in der Ex⸗ in echt Silber und versilbert a ede Same e te oder ese 15 edition d. Bl. utend ermäßigt. e ee ne e e een ce⸗ rue Sac p— bedeute 8 1 faltsza hung beabsichtigt ſei, zurück. Es ſei unverantwort⸗ 1 4 1 17 ich, ſolche Gerüchte auszuſtreuen, ja vaterlandslos.(Ein * f 1 10 1 Aatenalſosaliticher Abg. rief:„Habt Ihr denn auch 6 N 4 1 ig 2. u e ee— Abg. Seppel(Soz.):„Anverſchäm⸗ 1 1 Mannneim 17 er Lümmel!“— Der Abg. Seppel erhielt einen Ord⸗ — nlungsruf.) beſtehend aus 1 Zim- f 5 Abg. Schmidt ⸗Stettin(Du.) warf dem Reichs. 0 1 öheren Privatlehranstalt f 1 2 ai em ente mer, Küche ud Fe 8 H a 4 0 Ne eee vor, f 1 1 die Verzögerung des bot äber 5 4— 1 1 catragsetats verſchuldet, daß die Beamten erſt erheb⸗ 5 8 tut igmun ſich ſpäter in den Genuß der Verbeſſerungen kommen, als Udelne stk. 21 eee e ee Sexta bis Prima(1-9 Klasse) 2 150 190 0. rinnen. Mäbiges Schulgeld. Erfolgreiche Vorberei i J e Sa Tag. und Npegds che ene wie die Sozſaldemokraten. 1 8 2 3 ene. 2 22 24 Ostern Beginn neuer Kurse für Anfänger und Fortgeschrit 5 6 Die Beratung wurde darauf unterbrochen für die Ab⸗ 2 N 2 l 5 ümmung über den Mißtrauens antrag der Nationahſotig⸗ Gegen die franzöſiſchen Saarpläne. Eine Entſchließung des Zentrums. N J Leſchäts Epe i i i f Der verehrlichen Einwohuerſchaft zur Kenntnis, daß ich das Wasch- und Bügel⸗Geschäft Frau M. Herſchel übernommen habe und empfehle mich 9 in der Annahme von Wäſche jeder Art. Sperialität: Stärkewäsche. 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Der Geſetzentwurf über deutſch⸗litauiſche Verträge wiegen kommen wurde dem Auswärtigen Ausſchuß über⸗ Die A N u.* 1 Sete 1 8 ſortgeſezt. usſprache über den Nachtragsetat wurde dann Abg. Bernhard(D.) bezeichnete die Gerüchte von darch erabſe, ng der Beamtengehälter als ein ganz ihn e anöver. Seine Partei würde ſich ſolchen lichten auf das En hiedenſte widerſetzen. Merkwür⸗ Mode die Finanzierung militäriſcher Vertretungen der 100 er beim Neiche, die dom Reiche bezahlt werden, ob⸗ hl die Länder keine Armeen mehr haben. . a ee 5 5 6 Uhr auf 9 47 5 Ahr, vertagt. Anßerden nier r i⸗ Gal beit. 15 15 Sanierung 1 chi * 7 M Saarhrücken, 18. März. a Hier tagte der Parteiausſchuß der Zentrumspartei des Saargebiets und faßte eine Entſchließung, in der es u. a. heißt: In der letzten Zeit befaßt man ſich in Frankreich auffallend viel mit dem Saargebiet. Die Aufmerkſam⸗ keit der franzöſiſchen Oeffentlichkeit wird wiederum ſtark auf vermeintliche Rechte und Intereſſen, die Frankreich im Saargebiet zu vertreten habe, gelenkt. g Die Erörterungen bezwecken und fordern in der Hauptſache die Wahrung der vermeintlichen Rechte und Intereſſen Frankreichs bei der Löſung der Saarfrage. Es werden für die endgültige Regelung der Saarfrage ver⸗ ſchiedenartige Vorſchläge; itiſcher wie wirtſchaftlicher Na⸗ tur gemacht, die zum Teil mehr oder weniger verſchleierte Aufſaugungsbeſtrebungen darſtellen. Allen dieſen fran⸗ zöſiſchen Erörterungen und Vorſchlägen gegenüber erklärt die Zentrumspartei des Saargebiets, daß Frankreich kei⸗ nerlei Anſprüche weder geſchichtlich noch wirtſchaftlich auf das Saargebiet hat. 8 Die Saar bevölkerung will die baldige und reſtloſe Rücktehr zum Vaterland, die volllom nene Wiederherſtel⸗ lung des politiſchen und wirtſchaftlichen Zuſtandes, wle er vor der Beendigung des Weltkrieges beſlanden hat. Jede andere Löſung der Saarfrage lehnt ſie mit aller Entſchiedenheit ab. Kein einziger Saardeutſcher, kein Fußbreit ſaarländiſchen Bodene, kein Pfund Saarkohle 0 darf dem Vaterlande entzogen werden. 5725 London, 18. März. Die afghaniſche Zentralſtelle in Peſchawar veröffentlichte eine Erklärung, wonach zwei Flugzeuge aus Kandahar in der Nähe von Dſchellalabad mit dem Außenminiſter Aman Ullahs eintrafen, deſſen Aufgabe darin beſtehen ſoll, die Mohnands für einen Angriff auf Kabul zu gewinnen. Man rechnet damit, daß Aman Ullah den Angriff eröffnen wird, da Habib Ullahs Armee von etwa 9000 Mann in Kabul wegen der ſtei⸗ genden Knappheit an Nahrungsmitteln und. Geld Zer⸗ ſetzungen zeigt. Ein Aufſtand gegen Ibn Saud. London. 18. März. Ibn Hamid, der Führer des mächtigen Ataiba-Stammes, befindet ſich nach Berichten aus Baſra im offenen Aufſtand gegen Ihn Saud. Es wikd behauptet, daß Ibn Hamid an der Spitze einer bedeutenden Streitmacht über den Bezirk von Singa⸗ cah hergefallen ſei und die dortigen Steuerbeamten Ibn Sands getötet habe. Ihn Saud iſt von Baſra nach El Kaſim abgereiſt, wo er ſich auf eine umfangreiche Straf⸗ maßnahme gegen Ibn Hamid vorbereitet. Das ägnptſſch⸗engliſche Finanzablommen unterzeichnet. London, 18. März. Der ägyptiſche Miniſterpräſi⸗ ent hat im Namen der ägyptiſchen Regierung das Fi⸗ lanzablommen zwiſchen Großbritannien und Aegypken unterzeichnet. Aegypten erkennt nach dem Abkommen eine Verpflichtungen aus der ottomaniſchen Anleihe vom Jahre 1855 an und zahlt an England die Summe von ö 2900 000 Pfund, abzüglich des ägyptiſchen Anteils an in deulſchen Revaralionszablungen.“ 1 9 5 Weitere Hilfsaktionen. Miniſterbeſprechung über die Oſtpreußenhilfe. b Berlin, 18. März. Unter dem Vorſitz des Reichskanzlers hat eine Mi⸗ niſterbeſprechung ſtattgefunden, an der außer den Reichs⸗ miniſtern auch der preußiſche Miniſterpräſident Dr. Braun und die zuſtändigen preußiſchen Reſſortminiſter, Finanz⸗ miniſter Dr. Höpker⸗Aſchoff und Landwirtſchaftsminiſter Dr. Steiger teilgenommen haben. In der Sitzung wur⸗ den die geplanten Hilfsmaßnahmen für Oſtpreußen durch⸗ geſprochen und Einigkeit darüber erzielt, daß zu ihrer Durchführung dem Reichsrat ein Geſetzentwurf zugelei⸗ tet werden ſoll. Auf Wunſch des Herrn Reichspräſidenten iſt noch veabſichtigt, am Mittwoch weitere Sitzungen unter Teil⸗ nahme der preußiſchen Reſſortminiſter unter ſeinem Vorſitz stattfinden zu laſſen, in denen dem Herrn Reichspräſiden⸗ ten über die beſchloſſenen Maßnahmen Bericht erſtattet werden wird. 55 Der an Reichsrat und Reichstag gehende Geſetzent⸗ wurf wird zum Teil eine Fortſetzung der ſchon bisher laufenden Maßnahmen innerhalb eines umfangreichen Programms bringen. Die preußiſchen, Hilfsaktionen für Oſtpreußen werden fortgeſetzt und weiter ausgebaut, ohne durch ein beſonderes Geſetz geregelt zu werden. Neue Strafbeſtimmungen wegen Landesverrats Ein Entwurf des Reichsfuftizminiſters. Berlin, 18. März. Der Reichsjuſtizminiſter hat dem Strafrechtsausſchuß die im neuen Strafgeſetzbuch vorgeſehenen Paragraphen über den Landesverrat zugehen laſſen, die folgende Aen⸗ derungen gegenüber den beſtehenden Vorſchriften ent⸗ halten: Es lauten danach: N Paragraph 93: Wer ein Staatsgeheimnis an eine ausländiſche Regierung oder an jemand, der für eine ausländiſche Regierung tätig iſt, gelangen läßt, oder ein Staatsgeheimnis öffentlich bekannt macht, wird mit Zucht⸗ haus beſtraft. In beſonders ſchweren Fällen iſt die Strafe Zuchthaus nicht unter zehn Jahren oder lebenslanges Zuchthaus. Paragraph 94: Wer durch Fälſchung oder Verfäl— ſchung Schriften, Zeichnungen oder andere Gegenſtände, die im Falle der Echtheit Staatsgeheimniſſe ſein würden, in der Abſicht herſtellt, ſie an eine ausländiſche Regierung, oder jemand, der für eine ausländiſche Regierung tätig iſt. gelangen zu laſſen, oder ſie öffentlich bekannt zu machen. wird mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren beſtraft. Ebenſo wird beſtraft, wer falſche oder verfälſchte Schriften, Zeich⸗ nungen oder andere Gegenſtände, die im Falle der Echt⸗ heit Staatsgeheimniſſe ſein würden, an eine ausländiſche Regierung oder an jemand, der für eine ausländiſche Regierung tätig iſt, gelangen läßt, oder ſie öffentlich bekannt macht. Wer ſich Schriften, Zeichnungen oder an⸗ dere Gegenſtände der vorbezeichneten Art in der Abſicht berſchafft, ſie an eine ausländiſche Regierung oder an jemand, der für eine ausländiſche Regierung tätig iſt, gelangen zu laſſen oder ſie öffentlich bekannt zu machen, wird zu Zuchthaus bis zu fünf Jahren beſtraft. Paragraph 91 a beſagt: Staatsgeheimniſſe im Sinne der Vorſchriften dieſes Abſchnitts ſind Schriften. Zeichnungen oder andere Gegenſtände oder Nachrichten, deren Geheimhaltung vor einer ausländiſchen Regierung für das Wohl des Reiches oder eines Landes erforder⸗ lich iſt. 15 Ein Paragraph 113 a enthält beſondere Vorſchriften gur Fälle wo Staatsgeheimniſſe in der Abſicht bekannt gemacht worden ſind, eine für die Verfaſſung oder den inneren Beſtand des Reiches unmittelbar drohende Ge⸗ fahr abzuwehren. Hier tritt Gefängnisſtrafe ein, oder wenn eine Gefahr tatſächlich beſtanden hat, Straffreiheit. Auch wird in ſolchen Fällen die Tat nur auf Verlangen der Reichsregierung verfolgt. 1 Oie Kriſe in der deutſchen Demokratie. Eine Rede des Reichskanzlers a. D. Dr. Wirth. Ludwigshafen, 18. März. Reichskanzler a. D. Dr. Wirth ſprach im Pfalzbau vor einem ausgeſuchten Publikum politiſcher Intereſſenten aller Parteien über die Kriſe des deutſchen Parlamenta⸗ rismus und der deutſchen Demokratie überhaupt. Von vornherein kann geſagt werden, daß ſeine Ausführungen weſenllich optimiſtiſcher waren als ſeine Veröffentlichung in der„Deutſchen Republik“, mit der er vor einigen Wo⸗ chen die Gefahren vorzeichnete, die der deutſchen Demo⸗ kratie drohen. Mit ſeiner damaligen Kritik wollte er, ſo ſagte er wörtlich, ſeine politiſchen Freunde angreifen, mit Fäuſten an die Tore der Parteien klopfen und dieſen zurufen:„Wacht auf und beſinnt euch auf den politiſchen Sinn unſerer Zeit!“ Dr. Wirth ſkizzierte die derzeitige außenpolitiſche Lage Deutſchlands, berührte das Repa⸗ rationsproblem und zeigte ſich recht optimiſtiſch in der Beurteilung der Pariſer Konferenz, von der er hofft, daß ſie einen Fortſchritt in dem Reparationsproblem brin⸗ gen werde. Politiſche Hoffnungen, die über die Grenzen des Vaterlandes hinausreichen, Hoffnungen auf eine Be⸗ reinigung der politiſchen Atmoſphäre in der ganzen Welt, ſeien nicht möglich, ſolange in Deutſchland jeder nur an ſeinen eigenen Parteiladen denke. Es gehöre zu der Tragik des deutſchen Volkes, daß es gerade in großen Stunden der Entſcheidung auseinanderfalle. Es gibt kein Herrſchaftsſyſtem, das die Verheißung der ewigen Dauer hat. Monarchien, Republiken, Diktaturen, alle Herr⸗ ſchaftsſyſteme ſtehen auf und ſteigen ab, ſie zerſchellen aber meiſt nicht durch äußere Gewalt, ſondern an innerer Schwäche. Die eine Gewißheit jedoch beſtehe heute, daß die deutſche Republik nicht mehr umgeworfen werden könne. wie N a ſchie der Vorkriegszeit durch die wenigen Republikaner geſtürzt werden konnte. Erſt wenn die deutſche Demokratie elend, ſchwach und feige geworden iſt, dann iſt ihr Ende ge. kommen. Die große Gefahr für die deutſche Demokratie beſtehe heute mehr denn je in den großen Gegenſätzen zwiſchen Arbeiterſchaft und Bürgertum. Eine nicht min⸗ der große Gefahn für die Demokratie liege aber auch darin, daß gewiſſe Leute meinen, ſie müßten die Konflikte in den Parteien auf den Staat werfen, anſtatt das Ringen um die großen Fragen der Politik und Wirtſchaft im Schoße der eigenen Partei auszutragen. Dieſe Methode ſei geeignet, der deutſchen Demokratie den Todesſtoß zu geben.: Aus Heſſen. rmſtadt.(Die Landgrafenſtandbilder in 5 mia t.) Zur Entfernung und Neuaufſtell ung der beiden Landgrafenſtandbilder in Darmſtadt veröffent⸗ licht die Heſſiſche Amtliche Preſſeſtelle längere Ausfüh⸗ rungen, wonach die beiden Standbilder auf Vorſchlag ver Bauverwaltung in den ſeiklichen Kolonnaden der Ein⸗ gangshalle des Schloſſes von der Marktſeite auf neuen Steinſockeln aufgeſtellt werden ſollen wobei auch die alten Schrifttafeln wieder Verwendung finden. Es wird be⸗ tont, daß in der di ea e e laen aſde iſche, techniſche und finanzielle Erwägungen. 101 119 900 f keiner Weiſe politiſche Geſichtspunkte maßgebend geweſen ſeien. 5 0 Mainz.(Firmungen in Heſſen.) Für die⸗ ſes Jahr ſind die Firmungen wie folgt feſtgeſetzt: In Darmſtadt am 1. April(Oſterſonntag), im Dom au Mainz für sämtliche Dekanate Mainz⸗Land(mit Aus⸗ nahme von Hechtsheim und Marienborn) am 14. Avril, in Offenbach am 21. April, im Laufe des Frühjahres in den Dekanaten Alzey. Bingen und Gau Bickelheim, in Marienborn am 9. Mai, im Dom zu Mainz für alle Pfarreien des Dekanats Mainz Stadt am 20. Mai (Pfingſtmontag), im Dom zu Worms für alle Pfar⸗ reien der Stadt Worms am 26. Mai. in der Pfarrei Hechtsheim am 2. Juni und im Laufe des Sommers in den Dekanaten Gießen und Vilbel, ſowie in der Pfarrei Ober⸗Wöllſtadt. Die Firmung findet durch Biſchof Dr. Maria Hugo aus Mains ſtatt ſt es.) Ebenſowenig wie die ungeheuer ſtarke Monarchie Mainz.(Die Gutenbergwerkſtätte in Sevilla) Die ſpaniſche Regierung iſt an Mainz mit der Bitte hexangetreten, auf der großen Ibero⸗ amerikaniſchen Ausſtellung in Sevilla die Gutenbergwerk⸗ ſtatt des Mainzer Gutenbergmuſeums in Tätigkeit vor⸗ zuführen. Die Stadt hat der Bitte der ſpaniſchen Re⸗ gierung willfahren. a Rüſſelsheim.(Zak unftsprofekte.) Mit den umfangreichen baulichen Erweiterungen der Opelwerke ſoll auch eine Verlegung der durch die Opelwerke ſoll auch eine Verlegung der durch die Opelwerke laufenden Staatsbahnlinie Mainz— Frankfurt und des ebenfalls jetzt in der Mitte der Stadt Rüſſelsheim gelegenen Staats⸗ bahnhofs um etwa einen Kilometer nach Süden in Aus⸗ ſicht genommen ſein. Mit der Verlegung der Bahnlinie und des Bahnhofs iſt das Projekt verbunden, unter Umgehung des Staatsbahnhofs Biſchofsheim eine direkte Bahnlinie Rüſſelsheim—Königſtädten— Nauheim(Bahn⸗ ſtrecke Mainz—Darmſtadt) zu bauen, um ſo den Perſonen⸗ und Güterverkehr in Richtung Darmſtadt Mannheim vom Biſchofsheimer Bahnhof unabhängig zu machen. Weiter ſollen ſeitens der Amerikaner in Rüſſelsheim groß⸗ zügige Wohnungsbauprojekte erſtehen. Mit einem Ko⸗ ſtenaufwand von etwa zehn Millionen Mark ſollen in der ſogenannten Berggewann im Südoſten der Stadt in großem Umfange Werkwohnungen für Arbeiter und An⸗ geſtellte der neuen Opelwerke erſtellt werden. 1 Oppenheim.(Verſchiebung des Küferfe⸗ Der Termin zur Wiederaufführung des Küfer⸗ 1 0 iſt vom 2. Juni auf den 23. Juni verſchoben vyrden. Heſſſcher Landtag. Neue Vorlagen. O Darmſtadt, 18. März. Dem Landtag ſind wieder eine Reihe Druckſachen zugegangen, darunter ein Antrag der Demokraten, der die Regierung erſucht, jedem Verſuch, die Wein⸗ ſteuer in irgend einer Form wieder einzuführen, energi⸗ ſchen Widerſtand entgegenzuſetzen. Ein weiterer Antrag derſelben Fraktion tritt für nachſichtige Behandlung der Geſetzesbeſtimmungen über die Sonntagsarbeit auf dem Lande ein, da die Frühjahrsarbeiten wegen des langen Winters erheblich im Rückſtand ſind. Verſchiedene Ab⸗ geordnete mehrerer Parteien beantragen eine Aenderung des Geſetzes über den Schutz der Heilg nellen. Der Ent⸗ wurf ſoll eine Lücke im Geſetz ausfüllen, die darin be⸗ ſteht, daß über die Mutung von chemiſch angebundener freier Kohlenſäure überhaupt keine Beſtimmung vorhan⸗ den iſt. Ein Zentrumsantrag wendet ſich gegen Auswüchſe in den Darſtellungen der Kinos und Theater und den Auslagen der Zeitungsſtänden. Es wird beantragt, die Reichsregierung zu erſuchen, auf eine Geſetzgebung hin⸗ zuwirken, die geeignet erſcheint, dieſe Auswüchſe zu be⸗ ſeitigen und in Heſſen durch geeignete Maßnahmen un⸗ verzüglich für Abhilfe zu ſorgen. Eine Regietungsvorlage betrifft den Entwurf eines Abänderungsgeſetzes des Ausführungsgeſetzes zum Finanzausgleichsgeſetz. Die Ab⸗ geordneten der Volksr htspartei beantragen Erhöhung des Zinsfußes für die Aufwertungsguthaben bei den Sparkaſſen von 3 auf 5 Prozent ab 1. Januar 1929. Die Deutſche Voſkspartei brachte folgende große Anfrage ein: Der auf Grund der Verordnung vom 18. März 1919 eingefüb ste Siebenuhrladenſchluß im Han⸗ delsgewerbe hat beſo ers im Sommer auf dem Lande Unzuträglichkeiten im Hefolge gehabt. Da in ländlichen Gemeinden Angeſtellte kaum beſchäftigt werden und ſich längerung der Arbeitszeit eine Verlängerung der Ver⸗ kaufszeit um eine Stunde zu geſtatten, fragen wir an: Iſt die Regierung bereit, dahin zu wirken, daß auf dem Land in der Zeit vom 1. April bis 30. September die Verkaufszeit um eine Stunde verlängert werden kann? Die gleiche Fraktion beantragt, daß die Stempel⸗ gebühren, die vom Bäckergewerbe für die Erlaubnis zum Offenhalten der Backbetriebe außerhalb der geſetzlichen Arbeitszeit vor den geſetzlichen Feiertagen zu zahlen iſt, aufgehoben wird. d dic be Olic nköllg Rub mn OMAN von J. ScHNEIDER-FOERSTI. ES EAnBFECHTSs SCU TZ dus ch vERLACG OSKAA NMEISTEA WENN a Nachdruck verboten.) Male glutende Sommerſonne über der Pußta! In 3 N der endloſen Weite zittert die hitzgeſchwängerte ouft in ſchimmernden Wellen, wie ſchillernde * Seide. In ſattem Tiefblau hängt die Decke des Himmels über der Erde, die müde all des Gebens und müde all des Lebens der Ruhe pflegt. Die Scholle iſt hart und riſfig, dunkel gebräunt, beinahe ſchwarz verkohlt. liegt die weite Naſenfläche. Alle die Kinder, welche die Pußta in chrer Jugend gebor, verwelkten unter dem ſengenden Hauch der Sommerſonne. Nur Reihergras, Kletten und Diſteln behaupten nach wie vor ihren Standplatz und zeigen ſich ſo als die treueſten der Steppenkinder. Dröge ſchiebi ſich der Hortobagg, von rauſchendem Schilf umſäumt, durch die endloſe Ebene. Kein Baum, kein Strauch hebt ſein Aſtwerk zum Himmel, nur die weißgetünchten Wände der Cſarda GHeideſchenke) leuchten über das eintönige Wraun. Breit und weitläufig gebaut, lehnen ſich die Nebengebäude an die Schenke. In den Remiſen ſtehen Wagen und Acker · ge ät. Hinter dem Hauſe dehnt ſich der Garten. Meilenweit — ohne Umfriedung und verliert ſich unmerklich in Kartoffel- und Krautäckern. Dieſe gehen wieder in wogende, ſchwer · balmige Weizenfelder über, oder in lichtgrünes Blätterwerk ele bigen Maiſes. N 115 Zwischen der Wildnis von Feuerbohnen. Kürbis ⸗ und Melonenſtauden, roten Roſen, Malven und brennender Liebe,. welche der Garten hervorbringt, liegt ein braungebrannter. vie gſamer Knabenkörper. Schwarzes Haargelock fällt ihm eigenſinnig in die hohe Stirne und ſtreift ſchmeichelnd die ge⸗ ichlofſenen Augen mit den langen, ſeidenen Wimpern. Zier · lich und fein, wie eine überreife Kirſche ſitzt der Mund zwi ſchen Kinn und Wangen. Die Aermel des weißen Hemdes kind aufgekrempelt, die Hemdbruſt weit geöffnet. Er ſchläft nicht! Er iſt nur zu bequem die Lider zu heben. und als er es dennoch tat, geſchah es langſam, bedächtig, mit ſtarkem Zwiſchen dem Geranke der Feuerbohnen tauchte der Cſikos, der Roßhirt auf. Er bog das Geſicht vorneüber und lachte.„Ausgeſchlafen, Elemer?“ Der durchlöcherte Schlapphut hing ihm tief in die Stirne. Aus den weißen, flatternden Hemdärmeln ſahen muskulöſe, braungebeizte Arme. Das dunkle Haar lag in Zöpfen ge⸗ flochten an den Schläfen, mit Schweinefett geſalbt und wie ein Schwalbenneſt feſtgeklebt. Der Junge dreht ſich ohne ſede Haſt nach der anderen Seite, damit er dem Cſikos ins Geſicht ſehen konnte, und be⸗ quemte ſich zu ſprechen:„Du willft wohl Roſen haben und Adonis und brennende Liebe für deinen Schatz!— Nimm, was du brauchſt!“ „Wird man's nicht merken, Elemer?“ „Nein!“ „Und du verrätſt mich nicht?— Du wirſt auch nichts ſagen d“ „Was ſoll ich ſagen?— Daß du die Raja liebſt?— Das weiß doch die ganze Steppe!“ „Das ſchonl!— Aber daß ich hier geweſen bin, das weiß niemand.“ ö n Der Junge zuckte die Achſeln:„Nimm und gehl“ 0 Blumen. Beide Fäuſte hielt er nach wenigen Minuten voll Hand ſehen, ob ſie auch recht gedeutet hat.“ „Ja.“ 70 nach der Cſarda gehen, iſt ſie allein!“ „Ich komme!“. Eine Stimme rief aus der Schenke. ſich. Von dem Blattwerk der geſehen, den Buſchen feſt gegen ſich gepreßt. ö „Mutter!“ trinkt.“ Der Roßhirt griff mit beiden Händen in die Flut der davon. Er beugte ſich zu dem Liegenden und flüſterte: „Kannſt du heute kommen?— Zum Abend?— Großmutter hat für dich in den Sternen geleſen und will die Linien deiner „Wenn im Röhricht die Schilfſänger flöten und die Knechte Der Roßhirl duckte ohnen, von Kürbis⸗ und Melonenſtauden geſchützt, verſchwand er geräuſchlos und un⸗ Der Junge richtete ſich halb auf und ſtreckte der blonden Frau. die ſich ihm näherte, beide Arme entgegen. „Mutter! Wie das brennt!“ Er legte die Hände gegen den Boden.„Die ganze Erde iſt ein Feuer. Setz dich zu mir und horch wie die Scholle ſich dehnt, wie die Riſſe ſpringen, wie die Sonne deu letzten Reſt von Kraft aus den Gräſern Sie fuhr ihm liebkoſend über das ſchwarze Haar und ſtrich „Es iſt zum Erſticken heiß br, mein Junge! Komm mit mir! Drinnen iſt ses kühler. iſt niemand in der Stube. — Und— ich habe mir dir zu reden!“ „Mutter, wie feierlich!“ Er ſtemmte ſich in die Ellenbogen und ſah lachend zu ihr auf.„Schieß los, Mutterchen! Was gibt es denn?“ a i Sie zögerte, ſetzte ſich nun doch neben ihm auf die harke. kniſternde Erde und nahm die eine ſeiner braungebrannten alt, mein Junge.“ „Und biſt nun ein junger Mann!“ „Aber immer dein Kind, Mutter.“ ſich, daß ſie kaum Atem fand. „Elemer!“ alt und ein junger Mann bin?“ „Nicht deshalb, Elemer! a älter wirſt, gehörſt du mir weniger.— Und bald wirſt du gar nicht mehr mein eigen ſein.“ „Ohl“ Ich gehöre dir immer! Steppe!“ Sie zuckte zuſammen. dir zu reden! Du mußt es wiſſen!— Du mußt—7 ihren. Pfeifen gerundet. 6 ſchmuckloſem Weiß getüncht. Hirtenleben bunt durcheinander. und äußerlich zum Wärmen dienend. ö die Hitze der Füße. Ohne noch einmal zu fragen, ſah er ſie an.. linzein, als mache die Sonne, die über der Steppe brennt, deine Augen schmerzen. J 5 tym die Tropfen loxh die übgt leine Stirne rqnnen. ortſetzung igt.) überdies leicht Mittel und Wege finden laſſen ohne Ver⸗ Hände in ihre kühle, weiße.„Du biſt heute achtzehn Jahre „Ja, Mutter! Es iſt ſchön, wenn man achtgehn Jahre 1 Er ſprang auf, umfaßte ihre Schultern und drückte ſie an f f a Die Tränen ſtanden ihr in den Augen. „Ja, Mutter!— Du weinſt?— Weil ich achtzehn Jahre Aber mit jedem Jahre, das du Er küßte ſie zärtlich.„Wer ſagt denn das?— Dir!— Und Großvater— und der „Komm, Elemer!— Ich habe mit Gehorſam erhob er ſich und ſchob ſeinen Arm durch den Langſam gingen ſie nach dem Haus. Die Frau geſenkten Kopfes, ganz in Gedanken verloren, er mit hell- ö wachen Augen, die feuchtroten Lippen zuw vergnügten Gierig ſog er den friſchen, kühlen Hauch ein, der ihm aus der Gaſtſtube entgegenſtrömte. Die Wände waren in glattem, An den Wänden hingen Heiligenbilder, Porträts berüchtigter Räuber, Ereigniſſe aus dem Leben derſelben, Begebenheiten aus dem Jagd und In det Mitte ſtand der rieſige Ofen, von Bänken umrahmt, innerlich zum Brotbacken Elemer zog die blonde Frau zu ſich auf eine der Bünze und ö lehnte den Rücken gegen Nie Wand. Die Steine ſtrömten eine angenehme Kühle aus und der ungedlelte Boden milderte ö oder Stoß burch den Eber kam gleichfalls dane Unterſuchung der friſch eingetroffenen Futtermittel 1* unger lagernden n gerſetzung beſindlf ierkö ei 5 enge 9 befindliche Tierkörperteile der Anlaß auſtalt stammende Fleiſchmehl durch gleiche Mengen Lu⸗ über 100 aufen. Darum Borſi i, rchl“an tragende 1 der Verwendung von Fleisch ſchtempfindlich 15 ade d. Fieber nimmt zu und nach 8—14 Leben ung. beit ſo bleibt es ein Kümmerer fein unte Gegenmittel kennt die Praxis Eis⸗ und Lehm⸗ Tierblut lig zur 10 Aus dem badiſchen Lande. Raunheim.(Freiwilliger Tod.) Vom Ste⸗ whanienufer aus wurde beobachtet, wie ein Mann im Ahein auf dem Waſſer dahin trieb. Zwei heherzten Män⸗ nein gelang es, den völlig erſchöpften Mann ans Ufer in bringen. Mit dem inzwiſchen herbeigerufenen Sani⸗ tswagen wurde der Gerettete nach dem Allgemeinen nankenhaus verbracht, iſt aber bereits unterwegs geſtor⸗ bez. Es handelt ſich um einen 46 Jahre alten ledigen Schloſſer von hier, der vermutlich infolge Schwermut den Tod im Rhein geſucht hat. Ii Mannheim.(Unfälle.) Ins allgemeine Kran⸗ zenhaus wurden eingeliefert: ein 25 Jahre alter Bohrer, zem in einem Betriebe an der Scheibenſtraße ein Eiſen⸗ block auf den linken Fuß fiel(Quetſchung); ein 23 Jahre alter Bauſchloſſer, der vom Gerüſt eines Neubaues in N etwa acht Meter tief zu Boden ſtürzte und eine Wir⸗ belſäulenverletzung davontrug; ein 28 Jahre alter Kauf⸗ mann, der auf dem Sportplatz der Freien Turnerſchaft an der Feudenheimerlandſtraße beim Fußballſpiel ſtürzt: und den rechten Unterſchenkel brach: ein 52 Jahre a er Zimmermann, der in ſeiner Wohnung in Sandhofen aus⸗ rutſchte und eine Bruſtquetſchung erlitt. Heidelberg. Bezirk Heidelberg.) Der Bezirk des Arbeitsamts Heidelberg hält ſeit einigen Wochen die Spitzenziffer al⸗ ler Arbeitsämter in Baden und Württemberg. In der Arbeitsloſenverſicherung werden gegenwärtig 6992 männ⸗ liche und 4005 weibliche, in der Kriſenfürſorg: 1024 männliche und 264 weibliche und in der Sonderfürſorge ſür berufsüblich Arbeitsloſe 2923 männliche und 89 weib⸗ liche, alle zuſammen 15 297 Perſonen unterſtützt, wovon 3476 auf die Stadt Heidelberg ſelbſt entfallen. Schwetzingen.(Tot aufgefunden.) Ein 36 Jahre alter Weinhändler aus Schwetzingen, der ſeit der vozigen Woche vermißt wurde, iſt nunmehr auf dem Ge⸗ lände des Schwetzinger Schietzſtandes mit einer Kopf⸗ wunde kot aufgefunden worden. Es liegt Selbſttötung Ne Urſache iſt in geiſtiger Umnachtung zu ſuchen. ann hatte im Kriege eine Kopfverletzung erlitten und war in letzter Zeit durch geſchäftliche Sorgen ſchwer bedrängt. 1 Weinheim.(Der jüngſte Malermeiſter in Baden.) Der Sohn des Malermeiſters Philipp Koch, Fritz Koch, beſtand in Karlsruhe die Malermeiſterprü⸗ fung, Der Geprüfte iſt erſt 21 Jahre alt, ſomit der jüngſte Malermeister in Baden. i Heddesheim.( Raubüberfall.) Ein Mann aus Reckarhaufen, der hier eine Radioanlage ausgeführt . hatte, gibt an, daß er nachts um 11 Uhr auf dem Heim⸗ wege zwiſchen Heddesheim und Ladenburg von drei Män⸗ 1 nern überfallen worden ſei. Während einer derſelben ihn mit einem Revolver bedrohte, habe ein anderer ihn mit ö 90 einer Taſchenlampe abgeſucht und den Inhalt ſeines f e in dieſer dunklen Angelegenheit die Unterſuchung aufge— nommen beutels an ſich genommen. Die Gendarmerie hat Land wirtſchaft. 5 Schleswig⸗Holſteins Shorthornzucht. Es gab einmal eine Zeit, da war es rentabel, le— bendes Vieh nach England zu exportieren. Dies wurde für. Schleswig⸗Holſteins Viehzüchter der Anlaß zum Jurchtreuzen ihres Landviehs mit engliſchen Shorthorns. gleiches Klima und ähnliche Bodenverhältniſſe rechtfer⸗ tigten ein ſolches Beginnen in der Folge glänzend. Es entſtand nämlich durch frühzeitiges Anlegen von Herdbüchern und allgemeine Gründung von! Sporthorn⸗ Mich wereipen eine eigene bodenſtändige Raſſe, die an Bech abigteit zund Frühreife unübertroffen daſtehen dürfte. geſonders beim Weidebetrieb, der ja hier überall vor⸗ herrſcht. nahmen 2 bis Zjährige Ochſen in 5 Weide⸗ monaten bis 450 Pfund zu. Aber auch die Milchleiſtung der Schleswig⸗Holſteiner Shorthorns iſt durchaus be⸗ Doben und wird durch Kontrollvereine dauernd ge— Als den Shorthorn⸗Züchtern die Ausfuhr nach Eng⸗ band verſchloſſen wurde, eroberten ſie ff j 1 Ksgezeichneten 5 ſie ſich dank ihrer 6 Maſtprodukte den rheiniſch⸗weſtfäliſchen arkt weitgehend, ſo daß die Zucht immer weitere Kreiſe 150. ziehen konnte. Die Bullen ſind meiſt einfarbig rot, während die Kühe rot und weißlich geſprenkelt ſind. Kein Fleiſchmehl an tragende Tiere! Bei einem ſchleſiſchen Landwirt verwarfen dauernd 0 hen. Die Unterſuchung der toten Ferkel erbrachte einen Anhaltspunkt: auch genaue Beobachtung, ob Schlag in Frage komme, verlief negativ. Anſteckung nicht in Frage, ebenſo wie ie Urſache zuerſt nicht fand. Erſt bei einer zweiten ſorgfältigen Unterſuchung ſchon Real Fleiſchmehles ergab ſich eine ſaure ztealtton und das Auftreten von Schwefelwaſſerſtoff, wo⸗ Nun wurde das gus einer Tierkörper⸗Verwertungs⸗ znen⸗ und Fiſchmehl erſetzt. Der Erfolg 0 daß jetzt kräftige und muntere Ferkel im Stalle herum⸗ Die Koypftrankheit der Ninder. Dieſe ſchwere Erkrankung, auch Kartarrhalfieber ge⸗ ö küche kommt nur beim Rindovieh vor. Sie iſt anſteckend, 1 und endet zu 75 Prozent mit dem Tode. Ses anz plötzlich treten 40 bis 42 Grad Fieber und Pan teroſt auf, die 1 55 verſiegt, die Naſenſchlein l werden bläulich⸗rot, die Augen tränen und ſind 48 7 der ganze Körper, beſonders Stirn und 9 00 We brennend heiß. Nach 24 Stunden kommt fend, deranen⸗ und Naſenausfluß, der Atem wird pfei⸗ Tagen er Tod beſes Leiden. Ueberſteht ein Tier ein⸗ mit wel 1 990 Naden und Stirn, Aus pe der Naſe pentzger Kreolinlöſung und Einſprißungen mit epräparat(Inkarbon). Doch muß alles zei⸗ nwendung kommen, am besten malhric ubm (Die Arbeitsloſigkeit im Das größte Unglück der ametikaniſchen Luftfahrt. e 1 London, 18. März. . de urz eines großen Paſſagierflugzen in der Nähe des Flugplatzes von 5. ſind, nach Berichten aus Newark, 13 Perſonen getötet in drei verletzt worden. Das Flugzeug wurde im Zu⸗ ſammenhang mit regulären Vergnügungsfahrten über der Inſel Manh ittam benutzt und ſtürzte drei Meilen nord⸗ ſöſtlich vom Flugplatze ab. 1 Es handelte ſich um ein Rieſen-⸗Fordflugzeug, das mi 918 Motoren und 15 Perſonen zu e Rundflug aber New Jerſey und Newyork aufgeſtiegen war. Schon beim Start der Maſchine bemerkte man, daß die Motoren nicht ganz einwandfrei arbeiteten. Als ſich die Maſchine in etwa 200 Fuß Höhe befand, ſetzte plötzlich einer der drei Moto⸗ ven aus und der Führer ſchickte ſich an, zu landen. Der Abſtieg ging auch ſo weit glatt vonſtatten, bis der Ap⸗ parat plötzlich über den Eiſenbahnanlagen der Jerſey Central Railroad ins Wanken geriet. Auf den Schienen ſtand ein Güterwagen und dem Führer gelang es nicht mehr, dieſen zu überfliegen, um auf dem dahinter lie⸗ genden freien Gelände die Notlandung vorzunehmen. . Das Flugzeug raſte mit aller Gewalt gegen den Güterwagen und wurde vollkommen zertrümmert. Der Führer und Begleiter, die ſich im offenen Führerſitz be⸗ fanden, wurden herausgeſchleudert und blieben etwn 20 bis 30 Meter weiter ſchwer verletzt liegen. Die ſich in der Kabine aufhaltenden 13 Perſonen, darunter eine Frau, wurden buchſtäblich zermalmt. Der Anprall war so ſtark,. daß ſelbſt der ſchwere mittlere Motor heraus⸗ geſchleudert wurde und wieder auf die Paſſagiere fiel. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 19. März. Die Ausbreitung des europäiſchen Hochdruckgebiets nach Oſten hat uns durchgreifende Aufheiterung Aadracht, ſo daß im ganzen Lande wolkenloſes Wetter herrſcht. Die Temperaturen ſtiegen in der Ebene bis auf 13 Grad, nachts trat wieder leichter Strahlungsfroſt ein. Da der Einfluß des hohen Drucks auf unſere Witterung anhalten wird, ſteht vorerſt keine Aenderung des heiteren, trok⸗ kenen und e milderen Wetters in Ausſicht. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Fortdauer des heiteren, trockenen und tagsüber milden Wetters mit leichten Nachtfröſten. f Joſephitag. a Am 19. März iſt nun der Joſephitag, der ſeit etlichen Jahren in Gegenden mit überwiegender katholiſcher Be— völkerung wieder zum geſetzlichen Feiertag gemacht wor— den iſt. Unſere vielen Joſephs ſind nicht wenig ſtolz darauf. Sie bilden aber auch eine ſtattliche Gemeinde, denn welcher Vorname wäre ſchließlich ſo verbreitet und volkstümlich, wie der des Nährvaters Joſeph? Freilich, nicht alle ſind beim„Joſeph“ ihrer Geburtsurkunde ge⸗ blieben, denn von der Verballhornung und Verzärtelung, von dem„Verſchönern“ und„Verfeinern“ bleibt auch der männliche Vorname nicht verſchont. Wenn man da alles aufzählen wollte, was aus dem guten, ſchlichten, treu⸗ herzigen„Joſeph“ gemacht worden iſt— du liebe Zeit! Aber wie ſie ſich auch heißen und rufen laſſen mögen, jeder freut ſich des 19. März. Der Tag liegt ja auch ſo ſchön und hoffnungsvoll juſt am Eingangstor des Frühlings, wo erſte Frühlingsſonne die Menſchenaugen blänker macht und es in den Herzen wieder warm und lebendig wird. Beſonders hoch geht's am Joſephitag in München her, denn da iſt herkömmlicherweis der Schluß vom Salvatorausſchank und da haben die Namenstag⸗ Kinder ſozuſagen das Ehrenvorrecht auf die erſte und die letzte Maß des Tages. Aber auch anderwärts wiſſen ſie den Tag zu feiern. Möchte es allen Feſttagskindern vom 19. März auch in dieſem Jahre wohl gelingen! —, Die Zahl der Lohn⸗ und Rentenempfänger in Deutſchland. Statiſtiſch erſchöpfendes Material über die Frage, wie viele Menſchen in Deutſchland von Lohn oder Gehalt leben, liegt noch nicht vor, doch iſt auf Grund der letzten Berufs⸗ und Betriebszählung in Deutſchland eine annähernde Schätzung möglich. Mit ihren Familienange⸗ hörigen entfallen auf: Selbſtändige 13 Millionen(20,9 Prozent der Geſamtbevölkerung), Angeſtellte und Beamte 10,2 Millionen(16.3), Arbeiter 26.2 Millionen(42.6), mithelfende Familienangehörige 5,6 Millionen(9), Haus⸗ angeſtellte 1,4 Millionen(2.2), Berufsloſe 5,6 Millionen (9 Prozent). Man kann im ganzen damit rechnen, daß 41 Millionen Deutſche bei einer Geſamtbevölkerung von 62.4 Millionen von Lohn und Gehalt leben. Soweit die öffentliche Fürſorge in Frage kommt, genießen rund 1,5 Millionen Unterſtützungen aus der Arbeitsloſenverſiche— rung und aus der Kriſenfürſorge; die Zahl der übrigen Sozialrentner iſt gegenwärtig mit etwa 680 000, die der Kleinrentner mit nahezu 400 000, der Kriegsbeſchädigten mit 750000 und der Kriegshinterbliebenen mit mehr als 1.25 Millionen zu beziffern. — Die Palmkätzchen ſind geſchützt. Die Palm⸗ kätzchen(Salweide. Oehrchenweide, graue Weide, Purpur⸗ weide, ſowie die Baſtarde dieſer Arten) bilden das wich⸗ tigſte Nährmittel des Vorfrühlings für die Bienen. Die Palmkätzchen dürfen deshalb zum Zwecke des Verkaufs weder abgeriſſen noch abgeſchnitten werden. — Beleuchtung von Fahrzeugen bei Dunkelheit. Nach einer neu erlaſſenen Polizeiverordnung vom 9. März 1929 müſſen bei Dunkelheit und ſtarkem Nebel alle un⸗ beſpannten Transportmittel(mit Ausnahme von Kinder⸗ wagen, Kinderleiterwagen, Rollſtühlen für Kranke und einrädrigen Schubkarren) mit einer hellnrennenden Laterne mit farbloſem oder gelblichen Licht vecſehen werden. Die Laterne iſt ſo anzubringen daß der Lichtſchein von den Führern der entgegenkommenden oder überholenden Fahr⸗ zeugen leicht bemerkt wird. Weiteegehende Beſtimmungen für beſpannte Fahrzeuge Fahrräder. Krafträder und Kraftfahrzeuge bleiben hierdurch unberührt. —, Wo leben die Leute in Deutſchland? Immer noch mehr als die Hälfte der Eimohner in Deutſchland lebl auf dem Lande oder in der Kleinſtadt, nämlich 35.6 Prozent in ländlichen Get ein den, 10,8 Prozent in Land⸗ ſtädten unter 5000 und 13, Prozent in Mittelſtädten bis Arte ee Einwohner abe, 26.5 Prozent, nämlich 16,7 illionen, in den 40 Grortebten über 100 000 Einwoh⸗ zer. Mehr als ein Viertel auer Deutſchen ſind alſo ſchon Proßſtädter. Auf Berlin allein entfällt davon faſt ein Biertel, namlich rund vier Millionen; jeder 16. Deutſche ebt in Berlin. f — 18 perſonen getötet. Die Oſterferien an der Volksschule in hießiger Gemeinde dauern nicht wie letzthin gemeldet 3 Wochen, ſondern nur 2 Wochen. In anderen Gemeinden des Freiſtaates Heſſen dauern die Ferien 3 Wochen. Die 3. Woche wird in unſerer Gemeinde den Herbſtferien zugerechnet. „Vom Zollamt. Der ſeitherige Herr Zollinſpektor Frank, wurde ab 1. Februar an eine Zollpoſtſtelle nach Darmſtadt verſetzt. An ſeine Stelle kam Herr Zollinſpektor Frohner aus Gotha. Mener Roman. In heutiger Nummer wird mit dem Abdruck eines neuen Romans begonnen, worauf wir die verehrl. Leſer und Leſerinnen nochmals aufmerkſam machen. Neu hinzutretenden Abonnenten wird der Noman gratis nach- geliefert. Sport⸗Vereinigung„Amieitia“ 09. — Waldſportplatz Trainings⸗Abende: 1. Mannſchaft jeden Mittwoch ab halb 6 Uhr 2. und 3. Mannſchaft jeden Donnerstag ab halb 6 Uhr. 1. und 2. Jugend jeden Freitag ab halb 6 Uhr. Alle Mannſchaften haben im Sport zu erſcheinen. Kein Spieler einer anderen Mannſchaft iſt berechtigt, bei einer anderen Mann- ſchaft mit zu trainieren. Die Spiel- und Mannſchafts⸗Führer haben dabei ſtreng durchzugreifen. Nichtmitglieder haben über- haupt nichts im Spielfeld zu ſuchen. Jeden Dienstag Abend: leichtathleten Training für alle Mannſchaften, ohne Ball. Es wird um vollzähliges Er- ſcheinen gebeten. Pereinsabende: Donnerstag Abend halb 9 Uhr: Spielausſchuß Sitzung. Alle Spieler der 1. Mannſchaft wollen wegen des evtl, am Sountag stattfindenden Wiederholungs-Verbandsſpieles zwecks Ausſprache erſcheinen, ebenſo zwecks Aufſtellung der Mannſchaft gegen Oberſtein an Oſtern. Beginn der Bezirkspokalſpiele. Die Pokalſpiele beginnen nunmehr am Sonntag, den 7. April. Alle Spieler wollen ſich hiernach einrichten. Oſterſpiele gegen Sp.-Vergg. 08 Gberſteiu. Die Sp.-Vergg. 08 Oberſtein erfocht geſtern die Meiſterſchaft des Nahekreiſes und wir begrüßen dieſe Mannſchaft am 1. Oſter⸗ tag in unſeren Mauern. Unſere Freunde aus dem beſetzten Gebiet gilt es, in der gleich guten und ſchönen Weiſe zu emp— fangen, wie wir in Oberſtein bewirtet worden ſind. An un⸗ ſere Mitglieder und Sportfreunde ergeht daher die höfl. Bitte um freiwillige Verfügungſtellung von Schlafſtellen für die Ober⸗ ſteiner Spieler. Meldungen wolle man an den 1. Vorſitzenden Herrn Michael Hoock, Friedrichſtr. und im Vereinslokal zum „Stern“, Waldſtraße dazu machen. Die Sportleitung. Vereins⸗Anzeiger. Männergeſangverein 1846. Heute Abend halb 9 Uhr Singſtunde für Tenöre. Der Präfident. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mittwoch, den 20. März, abends halb 9 Uhr Klubabend. Nächſten Sonntag Wanderung. Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Geſangverein Fiederkranz. Dienstag: Bäſſe, Mitt⸗ woch: Tenöre. Beginn pünktlich halb 9 Uhr. Neftloſes Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Der Vorſtand. Morgen Mittwoch von vorm. halb 8 Uhr lade ich am Staatsbahnhof Senluelels. Amoniak 20,90 aus und bitte um Abholung, da der Preis an der Bahn äußerſt billig iſt. Christ. Adler 2., z. Traube, Düngerhandlg. Börſe und Handel. .. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 6,50, Lomb. 7,50 v. H.: London 20,439— 20,479: Newyork 4,2105 1255 4,2185; Amſterdam 168,64— 168,98; Brüſſel 58,44— 58,563 Danzig 81,67— 81,83; Italien 22,05— 22,09: Jugoſlawien 7,393— 7,407: Kopenhagen 113,22— 112,44 Liſſabon 18,80— 18,84; Oslo 112,28— 112,50; Paris 16,44— 16,48: Prag 12,463— 12,483: Schweiz 80,99 — 81,15: Spanien 63,34— 63,46; Stockholm 112.47 112,69; Wien 59,14— 59,26. g Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſen⸗ ſchaft 219,50: Comm.⸗ und Privatbank 196,25; Darmſtäd⸗ ter⸗ und Nationalbank 275,75; Deutſche Bank 172; Dis⸗ konto⸗Komm. 163,50: Dresdner Bank 169; Hapag 128,875: Nordd. Lloyd 125,125; Allg. Elektrizitätsgeſellſchaft 170,75 Chade 472; Daimler-Benz 54,75; Linoleumwerke 331,50 J. G. des ue 246,50: Geſfürel 230,50: Gold⸗ 226: Phönix 94,875; Polyphon⸗ ſchmidt 89,75: Karſtadt 226: werke 361,25; Rhein. Braunkohlen und Brikett 291,50: Rhein. Elektrizität 163: Rhein. Stahlwerke 125: R. W. E. 236,75; Schultheiß⸗Patzenhofer 279,75; L. Tietz 272; Ver. Glanzſtoffe Elberfeld 433; Ver. Stahlwerke 92,50; Zellſtoff Waldhof 256. Mannheimer Produktenbörſe. Am heutigen Produkten⸗ markt verkehrte die Börſe bei ſchwacher Konſumnachfrage in ruhiger Haltung. Man nannte im nichtoffiztellen Ver⸗ kehr: Weizen inl. 24,50 bis 24,75; ausl. 27,30 bis 29,25; Roggen inl. 24: Hafer inl. 23,75 bis 24,50; ausl. 23,50 bis 23,75; Braugerſte 24,50 bis 25; pfälziſche Gerſte 25 bis 25,50; Futtergerſte 20 bis 20,50; Mais mit Sack 24, 75; ſüdd. me Spezial Null, 33,50 bis 34,50; ſüdd. Roggenmehl 31 bis 33; Kleie 14; Biertreber mit. Sack 22,75— 23,25; alles in Rm. pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. dh eee Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugeführt: 212 Ochſen, 154 Bullen, 359 Kühe, 389 Färſen, 610 Kälber, 22 Schafe, 3453 Schweine, 14 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Km.: Ochſen 56 bis 57, 42 bis 46, 44 bis 48, 32 bis 30,—; Bullen 48 bis 52, 46. dis 48, 38 bis 42; Kühe 48 bis 50, 36 bis 38, 30 bis 34, 20 bis 25; Färſen 57 bis 58, 48 bis 52, 40 bis 44; Kälber 80 bis 84, 74 bis 78, 64 bis 68, 56 bis 62: Schafe 52 bis 56; Schweine 83 bis 84, 84, 82 bis 83, 80 bis 81, 76 bis 78, 68 bis 72; Ziegen 10 bis 24. Marktverlauf: mit Großvteh mittelmäßig, kleiner Ueberſtand; mit Käl⸗ bern lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand. g ö