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Die Handwerkskammer⸗ Nebenſtelle Worms wird einen Vortrag dieſer⸗ halb abhalten und weiß jeder Handwerker, daß ihm ſpäter im Alter keinerlei Hilfe zuteil 155 Deshalb iſt es Pflicht eines Jeden, dieſer Ver— ſammlung beizuwohnen. 0 Der Vorſtand. 1 kleines zur Kenntnis, daß ich das Wasch- und Bügel⸗Geschäft meiner Mutter, Frau M. Herſchel 9 übernommen habe und empfehle mich in der Annahme von Wäſche jeder Art. f Sperialität: Stärkewäsche. Auf Ostern alle Sorten Vorhänge bei billigſter Berechnung. Frau Ernst Moos Mannheimerſtraße 10. Annahmeſtelle: Marg. Herschel, Weinh.⸗Str. 43 Schmitt, Buchhalg, Schulstr. 0 Joh. Sommer, Annastr. Joh. Bugert, Wasserstrasse 62 0 zu kalen geſucht. Fritz Minkenbach Weinheimerſtraße 71. — Kies und önlenschhackan für Bauzwecke geeignet, liefert inol. Schalk 2. Waſſerſtraße 11. Beſtellungen werden jederzeit entgegenge— nommen. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 1.56 Mf. Sonnta Vorwürfe gegen die holländiſche Regierung. Das„Atrechtſch Dagblad“ verteidigt ſich. 8 . D Amſterdam, 23. März. Das„Utrechtſche Dagblad“ wirft der Regierung vor, nichts getan zu haben, um die Preſſe zu warnen und die große Beunruhigung zu verhindern, obwohl ſie im voraus von den Schriftſtücken Kenntnis hatte, die mit ihrer Zuſtimmung durch von Beuningen erworben wur⸗ den. Durch die Mitteilung, daß ſich die Anterſchriften auf zwei Schriftſtücken als falſch erwieſen hätten, wer e gleichzeitig zugegeben, daß die Anterſchriften auf dem dritten Schriftſtück echt ſeien. Das„Utrechtſche Dagblad“ erinnert daran, daß ſein Glaube an die Echtheit der von ihm veröffentlichten Schriftſtücke auf den Erklärungen von zwel Schriftkundigen beruhe. Der Regierung ſeien die Anterſchriftsproben von dem gleichen belgiſchen Informationsdienſt zur Verfü⸗ gung geſtellt worden, der ſich durch die Herſtellung fal⸗ ſcher Schriftſtücke ſo blosgeſtellt habe. Die Erklärung der holländiſchen Regierung habe nur beſtätigt, daß falſche und echte Schriftſtücke im Umlauf ſeien. Daß das vom„Atrechtſche Dagblad“ veröffentlichte Schriftſtück falſch ſei, müſſe noch bewieſen werden. Bürgerkrieg in China. Hinrichtungen von nankingfeindlichen Generüälen. M Peking, 23. März. . Das Kriegsgericht in Nanking hat den Oberbe⸗ ſehlshaber der chineſiſchen Truppen in Kanton, General Litſchi, zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Es wird ihm, Geheimbündelei vorgeworfen. Außerdem ſoll er ver⸗ ſucht haben, einen Amſturz in Kanton herbeizuführen. Die Generale Litſchun und Haoljan ſind wegen der glei⸗ chen Straftaten bereits erſchoſſen worden. In den Kämpfen zwiſchen den Nanlingtruppen und den Truppen Fengs ſoll es auf beiden Seiten über 300 Tote und 1000 Verwundete gegeben haben. Tſchiinkai⸗ ſchek führt die Nankingtruppen perſönlich. Fengs Stei⸗ lung wird erſchwert durch das Dazwiſchentreten der ja⸗ paniſchen Truppen. Wirtſchaſt lehnt neue Steuern ab. Die Sitzung des Präſidiums des Reichs verbandes det deutſchen Induſtrie. b Berlin, 23. März. „Das Präſidium des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie hielt unter dem Vorſitz Froweins⸗Elberfeld eine Sitzung ab. Nach eingehender Erörterung der mit der Pariſer Sachverſtändigenberatung zuſammenhängenden Fragen ſprach der Vorſitzende des Steuerausſchuſſes des Neichsperbandes der deutſchen Induſtrie, Direktor Dr. Fritz Haußmann, über den gegenwärtigen Stand und die Entwicklungslinien der induſtriellen Finanz⸗ und Steuerpolitik Ausgehend von dem finanziellen Ueberblick über den Reichshaushalt 1929, den der Reichsfinanzminiſter unter dem 11. März 1929 dem Reichstag zugeleitet hat, legte der Vortragende im einzelnen die Nokwendigkeit dar, daß die Induſtrie jetzt und auch in Zukunft die Haus⸗ halte von Reich, Ländern und Gemeinden kritiſch betrach- ten und nach großen Geſichtspunkten Ausgabenſenkungen aufzeigen müſſe, durch die nicht nur Steuererhöhungen vermieden werden, ſondern für fühlbare Steuerſenlungen, insbeſondere auf dem Gebiete der beſonders drückenden irekten Steuern der Weg gewieſen wird. Daneben müſſe alsbald die grundſätzliche Frage erörtert werden, in⸗ wieweit das deutſche Haushaltsrecht grundlegend umzu⸗ geſtalten iſt. Schließlich würdigte der Redner das von der Reichsregierung vorgeſchlagene Steuernotprogramm kritiſch und unterſtrich nochmals den Standpunkt der Wirtſchaft, daß die vorgeſehenen Steuererhöhungen grundſätzlich ab⸗ zulehnen 19 0 An den Vortrag ſchloß ſich eine ehr ein⸗ gehende Ausſprache. Außerdem berichtete Dr. Ernſt v. imſon über die agrariſchen Zollwünſche und das land⸗ waalſchaßtliche Notprogramm. Im App ce mit ieſem Be wurden aktuelle induſtriepolitiſche Forde⸗ kungen e oe gebracht, unter denen die ö b N rage der nen breiten Raum einnahm. Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für 1 mittags 8 Uhr, größere Artikel emen Tag vorher.— Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiferei und des Polizeientz Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die nder an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen (Liernhetmen Bürger-Ztg.— Wiennb. Vollsblatt) „ die, Reklamezeile 60 Pfg. ſerate und Notizen vor⸗ Auahme von Anzeigen in unſerer Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 4 Montag, den 25. märz 1929 Die Niederlaſſung von Oyden in Frankreich. Die Hauptausſprache über die Kongregationsartike! beendet. 1 Paris, 23. März. 0 Die Kammer brachte die Hauptausſprache über die Kongregationsartikel in einer recht akademiſchen Erör— terung zum Abſchluß. Nach kurzen Ausführungen des republikaniſchen Sozialiſten Riffatore, der den Vatikan wegen ſeiner anti⸗nationalen, in dieſem Falle anti⸗fran⸗ zöſiſchen Politik den chriſtlichen Auslandsmiſſionen gegen— über angriff, verlangte der Führer der Radikal-Soziali⸗ ſten Daladier vom Außenminiſter beſtimmte Erklärungen über die Bereitſchaft der Regierung, die überzähligen Niederlaſſungen der Auslandsmiſſionen aufzuheben, die Ordensgeſellſchaften aus Frankreich, die ſich dort ohne Erlaubnis der Regierung niedergelaſſen hätten, auszu⸗ weiſen und das Eintrittsalter der Novizen auf 18 Jahre feſtzuſetzen, Bedingungen, die bekanntlich die Radikale Partei am Vortag als Vorausſetzung für ihre Zu⸗ ſtimmung zum Vertrauensvotum für die Regierung be⸗ ſchloſſen hat. N In einer ſehr vorſichtig gehaltenen Antwortrede gab Briand keine beſtimmte Zuſage. Um den Radikalen und den übrigen linken Parkeien entgegenzukommen, bezeich⸗ nere er die Laiengeſetzgebung als eine der wichtigſten Grundlagen der Regierung, für die er ſich mit feiner Perſon einſetzen werde. Für alle Zukunft könne ſich die Regierung jedoch nicht feſtlegen. Die Furcht des Abge- ordneten Riffatore vor der Politik des Vatikans ſei un⸗ begründet. Dieſe bleibe immer die gleiche, ſie ſei inter— national. Die Regierung habe an der franzöſiſchen Kul— turpropaganda im Ausland Intereſſe. Sie würde daher jede Miſſionsgeſellſchaft, auch wenn ſie proteſtantiſch oder jüdiſch wäre, unterſtützen. Mit 334 gegen 242 Stimmen beſchloß darauf die Kammer, die Hauptausſprache über die Kongregationen zu beenden und mit der Beratung der einzelnen Artikel zu beginnen. Die Regierung hatte dieſe Abſtimmung mit der Vertrauensfrage verbunden. Amerika und Rußland. Vier Milliarden für die ruſſiſche Induſtrie. X Moskau, 23. März. Nach amtlichen Angaben iſt mit einer amerikaniſcher Gruppe, die dem Präſidenten Soover nahe ſteht, ein Ab⸗ kommen unterzeichnet worden, in dem ſich die amerika⸗ niſche Seite bereit erklärt hat, im Laufe eines Jahres bis zu vier Milliarden Mark in der ruſſiſchen Metall⸗ induſtrie zu inveſtieren. Der Vertrag iſt vor einigen Tagen in Chicago unterzeichnet worden. In ruſſiſchen Regierungskreiſen wird erklärt, daß dieſer Vertrag der erſte Schritt der Hoover-Regierung zur Anerkennung der Sowjetunion de facto ſei. Es ſei dies ein erheblicher Erfolg Staatsbankpräſidenten Scheinmann. Aufleben der Kämpfe in Afghaniſtan. Aman Allahs Vochut marſchiert. G' London, 23. März. In Afghaniſtan haben nun in verſchiedenen Teilen des Landes die Kämpfe zwiſchen den feindlichen Grup⸗ pen begonnen. Aman Ullah hat eine kleine Streilkraft mit Artillerie als Vorhut von Kandahar nach Kelati Gilzai geſandt. Abdul Ali., der Bruder des früheren Gouverneurs von Kabul, verſucht in Kandahar 2000 Mann aufzuſtellen, die der Vorhut Aman Ullahs un⸗ mittelbar folgen ſollen. Die Verſuche Habib Ullahs, die Gilzais für ſich zu gewinnen, ſind geſcheitert. Deren Führer haben zwar ſeine Geſchenke angenommen, jedoch erwidert, daß ſie einen Rebellenkönig, der einmal Bandit war, niemals unterſtützen würden. Beſonders ſtarle Aktivität gerrſcht im Oſten des Landes. Die beiden Städte Dalla und Latpura wer⸗ den, wie man erwartet, in Kürze in die Hände der Schin⸗ waris fallen, die Aman Allah entſchieden ablehnen, aber ebenſowenig Freundſchaſt für Habib Allah haben. Die Ausgleichsbeſtrebungen Nair Khans, der ſich gegenwäc⸗ tig in der Provinz Khoſt aufhält, ſind unter dieſen Be⸗ dingungen ſehr wenig erfolgreich. Auf engliſcher Seite wied den letzten Vorgängen in Afghaniſtan wieder bee ionbere Aufmerkſamkeit beigemeſſen. Wirtſchaft lehnt neue Steuern ab eee 7 46. Jahrgang Muſſolini als Triumphator. Eine Botſchaft an die Schwarzhemden. N Rom, 23. März. Anläßlich des 10. Jahrestages der Gründung der Faſchi am 23. März hat Muſſolini eine Botſchaft an die Schwarzhemden Italiens erlaſſen, in der es u. a. heißt: Die faſchiſtiſche Revolution triumphiert auf der gan⸗ zen Linie und ſchickt ſich an, die großen Geſchichtsauf⸗ gaben zu erfüllen, dem italieniſchen Volke Einheit, Größe und Wohlfahrt zu geben. Der Faſchismus, der ſtolz auf ſeine Leiſtungen iſt, wird nicht bei der Volksabſtimmung durch Verſprechungen Stimmen ſammeln. Wir weiſen die mit innerlichem Vorbehalt abgegebenen Stimmen kategoriſch zurück. Wer die Rute und das Beil des römi⸗ ſchen und faſchiſtiſchen Liktorenbündels nicht liebt, der ſlimme ruhig mit der Herde der Gegner. 2* Neue Kämpfe in Mexiko. Starker Widerſtand der Rebellen. F Newyork, 24. März. Ueberraſchende Nachrichten aus Mexiko laſſen er⸗ kennen, daß der erfolgreiche Vorſtoß des früheren Prä⸗ ſidenten und jetzigen Kriegsminiſters Calles gegen die im nördlichen Teil des Landes zuſammengezogenen Ver⸗ bände der Rebellen plötzlich auf ſtarken Widerſtand ge⸗ ſtoßen iſt. Es ſcheint ſogar, daß die Revolutionäre zum Gegenangriff übergegangen ſind und daß es ihnen ge⸗ lungen iſt, die Poſition und die rückwärtigen Verbindun⸗ gen von Calles zu gefährden. In dem gebirgigen Lande iſt die Entwicklung der Kampfhandlungen ſchwierig und unüberſichtlich, und der Erfolg der Rebellen ſcheint darin zu beſtehen, daß ſie die Front der Regierungstruppen umgangen haben und ſie vom Rücken her bedrohten. Gleichzeitig wird eine zweite Angriffsaktion revolutionärer Verbände gemeldet, und die mexikaniſche Regierung, die Calles bereits ein ſehr ſtarkes Kontingent zur Verfügung geſtellt hatte, hat neuerdings 6000 Mann in Marſch geſetzt, um die be— drohte Front zu entlaſten. Die Kämpfe gehen beſonders um die Stadt Mazz⸗ plan, die ein Schlüſſelpunkt für den Einbruch in meh⸗ rere bisher von der Revolution nicht ergriffene Pro⸗ vinzen iſt, und es ſcheint, daß man in Mexiko von einem Eindringen der revolutionären Bewegung in dieſe Pro⸗ vinzen eine Stärkung der regierungsfeindlichen Kräfte befürchtet. Tag des Buches. Interne Sitzung des Arbeitsausſchuſſes. b Berlin, 23. März. Der Arbeitsausſchuß für den„Tag des Buches“ trat unter dem Vorſitz des Reichsminiſters a. D. Dr. Külz in der Singakademie zu einer internen Sitzung zuſammen, um in eingehenden, ſachlichen Darſtellungen von Refe— renten und Korreferenten den vielgeſtaltigen Problemen des deutſchen Buches näherzukommen. Der Verleger ſprach; der Autor, der Kritiker, der Wiſſenſchaftler, der Arbeiter kamen zu Worte. Der moderne Verlag wurde geſchildert und der moderne Leſer analyſiert, das Buch— gewerbe behandelt und die Beziehungen von Preſſe und Buch gezeigt. In faſt vier Stunden wurden von Red— nern wie Julius Bab, Alfred Döblin, Werner Mahr— holz, Walter Hofmann, Monty Jacobs, Ernſt Rowohlt u. a. viele intereſſante Einzelheiten genannt. Aber ob nun der Verleger die Preiſe der Bücher für unzuläng— lich hielt oder ſich nicht genügend durch die Preſſe ge— fördert fühlte, der Autor glaubte nicht an die Maſſen herangebracht zu werden, für die er ſchreiben wollte, wenn der Kritiker in hohem Maße den Buchgemeinſchaften das Wort redete, zwiſchen den Worten und manchmal auch verſtohlen angedeutet ſchwang immer wieder das nicht⸗ geſtellte Thema: Das Verſtändnis für den großen Kulturwert des deutſchen Buches kant nur gefördert werden, wenn man der großen Muſſe des ſchaͤffenden Volkes Wohnung und Brot verſchaffe. So o»uaten denn auch alle Worte nur Hoffnungen erwenen, hier und da erfreuliche Anregun⸗ gen geben, abe einen wirklichen Ausweg zeigen. Viele Tage des Buszes werden wohl noch vorüber gehen, ehe die Kriſe des Buches als überwunden zu betrachten it. Aber es iſt ein Ziel, das intenſiopſte Arbeit lohnt. Neues in Kürze. 15: RNeichsbankdirektor Schacht hat die Mitgliever des Reichskabinetts über den derzeitigen Stand der Repara⸗ tionsverhandlungen unterrichtet. z: Bei, den Kämpfen zwiſchen Regierungstruppen und Auſſtändiſchen in Meriko macht ſich neuerdings ſtärkerer Widerſtand der Rebellen fühlbar. 18: Der Bürgerkrieg in China iſt durch Kampfhand⸗ ungen zwiſchen Nankingtruppen und ſolchen des Generals Fe: gültig entflammt. : Eine Votſchaft Muſſolinis feiert den Triumph des m N l ſeinen eigenen in ſchwulſtigen zig, 23. März. atsgerichtshof für das Deutſche Reich hat rſitz des Reichsgerichtspräſidenten Dr. Si⸗ nd der Klage der ſozialdemokratiſchen Frak— Landtages gegen den Freiſtaat Sach- die ſächſiſchen Wahlen vom 31. Okto⸗ ien und die Landesregierun Her— 13 e. Ifo wie möglich Neuwahlen erbandes — 1 27217 1a ſozialiſtiſchen De 0 At ag Nan rg, gegen das Land rad keit . 1 N 75 17188„ 1 Staatsgerich nichtöffentliche aich sgerichtspräſidenten U ichsgerichtspraftbenten mons entſchieden: Moro 20, Aha 63 Beſchlüſſe. äſident Dr. Schacht Berlin den bei den n Miniſtern über den Stand der Kriegsentſchädigungsverhandlungen informa— toriſch Kenntnis gegeben. Wie verlautet, hat er u. a. den Reichskanzler, den Reichswirtſchaftsminiſter und den Reichsfinanzminiſter unterrichtet. Irgendwelche Beſchlüſſe ſind in Berlin ſelbſtverſtändlich nicht gefaßt worden, da die Entſcheidung bei den unabhängigen Sachverſtändigen ſelbſt liege. Der günſtige Stand der amerikaniſchen Wirtſchaft. London, 23. März. Der amerikaniſche Handels⸗ miniſter Lammont verzeichet in einem Ueberblick über die gegenwärtige Wirtſchaftslage des Landes, daß ein Rückgang nur in einem Zweig feſtzuſtellen ſei, der Bau⸗ wirtſchaft. Die amerikaniſche Induſtrie hat für die Mo⸗ nate Januar und Februar ihre Produktion gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres nicht weniger als ver— doppelt. Kämpfe zwiſchen Amerikanern und Anhängern General Sandinos. London, 23. März. Zwiſchen einer Abteilung der nicaraguaniſchen Nationalgarde und amerikaniſchen Ma⸗ rinetruppen kam es zu einem Kampf mit etwa 100 An⸗ hängern Generals Sandinos. Die Anhänger Sandi⸗ nos zogen ſich in die Stadt San Maroc in Honduras zurück. Im Verlaufe des Kampfes wurde ein Ziviliſt getötet. CEC TT Aus Heſſen. Darmſtadt.(Moloch Verkehr.) Beim Paſ⸗ ſieren der Straße wurde am Monument ein 14jähriger Schüler von einem Auto erfaßt und ſehr ſchwer verletzt. Der Knabe wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zu⸗ tand iſt ſehr ernſt. Mainz.(Verhafteter Falſchmünzer.) In einer hieſigen Wirtſchaft wurde ein junger Mann aus Mombach ſeſtgenommen, der verſuchte, ein falſches Fünf⸗ markſtück in Zahlung zu geben. Den ſofort aufgenom⸗ menen Nachforſchungen der Kriminalpolizei gelang es auch die Komplizen des Falſchmünzers zu ermitteln und eine ſofort vorgenommene Durchſuchung der Wohnung der Verhafteten förderte umfangreiches Belaſtungsmaterial zu Tage. Die Täter haben bereits ein Geſtändnis abgelegt und zugegeben, daß ſie ſchon eine Anzahl falſcher Fünf⸗ markſtücke in Verkehr gebracht haben. Mainz.(Bezirksſchöffengericht.) Der Kraft⸗ fahrer Otto Altentirch aus Drais hatte ſich vor dem Be⸗ zirksſchöffengericht wegen Urkundenfälſchung, Unterſchla⸗ gung, Betrugs und Diebſtahls zu verantworten. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jähr und ſechs Monaten. Mainz.(Verſchüttet.) Bei den Rohrverlegungs⸗ arbeiten am Waſſerwerk ſtürzte plötzlich ein etwa vier Meter tiefer Schacht zuſammen, wobei ein Arbeiter bis an den Hals zugeſchüttet wurde. Erſt nach ſtundenlanger Arbeit war es mögli den Verunglückten aus ſeiner Lage zu befreien und dem ſtädtiſchen Krankenhaus zu⸗ zuführen. Hier wurden ſchwere innere zungen feſt⸗ geſtellt. Bingen.(Der Mord an der Krankenſchwe⸗ ſter.) Zum Fall Dr. Richter wird aus Bonn mitge- teilt, daß die Vorunterſuchung jetzt abgeſchloſſen iſt, ſodaß Anklage erhoben werden konnte. Die Anklage lautet auf vorsätzliche Tötung und Meineid. In der Vorunterſu⸗ chung wurden 51 Zeugen und ein Sachverſtändiger ver⸗ nommen. Die Anklageſchrift, die dem Angeklagten ietzt zugeſtellt iſt, umfaßt 25 Schreibmaſchinenſeiten. Zu dem e werden aller Voraus⸗ 7 Termin, der noch nicht feſtſt ſicht nach mindeſtens ebenſo le Zeugen wie Sachver— ſtändige geladen werden. Alzey.(Auf der Flucht verhaftet.) Hier wurde ein junger Mann, der von einer auswärtigen Be⸗ hörde ſteckbrieflich verſolgt wird, durch die Polizei feſt⸗ genommen und dem Amtsgericht zugeführt. Guntersblum.(Verhafteter Wüſtling.) Ein Einwohner aus der Schloßſtraße verſuchte ein 14jähri⸗ ges Mädchen von hier zu vergewaltigen. Der Wüſtling wurde verhaftet. Butzbach.(Notlandung 51 ſchen Militärflugzeugs.) Auf dem Fe de be ie dermockſtadt landeſe ein franzö li ches Militärflugzeug, das bei dem dunſtigen und unſichtigen Wetter die Orientierung verloren hatte. Die Beſatzung beſtand aus einem Unter⸗ offizier als Piloten und einem Soldaten als Beobach⸗ ter. Vom Bürgermeiſteramt Niedermockſtadt wurden ſo⸗ fort die erforderlichen Maßnahmen ergriffen und da ein Ueberfliegen des unbeſetzten Gebietes durch ein franzö⸗ ſiſches Militärflugzeug vorlag, ſetzte ſich auch die heſſiſche Regierung mit der Beſatzungsbehörde in Verbindung. Heſſiſcher Landtag. Die Not des beſetzten heſſiſchen Gebiets. O Darmſtadt, 23. März. In einer Zeit von knapp zwei Stunden erledigte der heſſiſche Landtag ein Penſum, das unter normal: Umſtänden Tage, wenn nicht gar Wochen in Anſpruch genommen hätte. Es herrſchte eben Ferienſtimmung und das bewirkte, daß die Tagesordnung raſch und ohne großen Redenſchwall zu Ende geführt wurde. Zu Beginn der Sitzung ſtimmte das Haus folgender Entſchlie- zung zu: ö „Der Landtag verfolat mit großem Intereſſe die 1b N e 6 N. C e erk mater dae db“ bes Ceigrbönigs Mabel POMAN von J. ScHNEIDER-FOꝶFERSTI. aHESERRECMHTSSCAHUTZ bun VFERLAG OSKAR MEISTER. WEHRD AU (5. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Ja! Jedes Leben iſt wert, gelebt zu werden! Und wäre es ein Nichts, es ſteht eine Nummer dahinter. Meine Augen ſehen das Etwas, das nach dem Ende kommt. Es iſt ſo ſchön, daß alles andere vor ihm aufgewogen wird.— Gib mir deine Hand noch einmal, Elemer!“ Er legte ihr die Rechte in den Schoß, mit dem Handteller nach oben. Die Alte bog ſich darauf herab, daß ihre Augen ſie beinahe berührten. Dann hob ſie unvermittelt den Kopf und ſah ins Leere. In ihren Zügen war nichts mehr zu leſen. Elemer ſah fragend zu ihr auf.„Willſt du mir nicht Näheres ſagen?— Was liegt in meinem Leben, Karin?“ Keine Antwort. „Karin!“ drängte er bettelnd. Abweiſend ſah ſie ihn an und ſchob ſeine Hand achtlos von ſich.„Armer Elemer!— Es iſt beſſer, du weißt es nicht!“ „Was ſoll ich denn nicht wiſſen, Karin?— Sag mir's!“ Sie ſchwieg. „Karin!“ bat er von neuem und legte den Kopf an ihre Hüften. „Geh jetzt, Elemer und trag's, wie es kommt! Dux kannſt dich dagegen ſteinmen, wie du willſt, es hilft dir nichts. Was in den Sternen und deiner Hand geſchrieben ſteht, das bleibt!“ Er ſprang auf, daß ſie zuſammenſchrak, und ſetzte die Stufen hinab. Unweit des Wagens warf er ſich in das kniſternde Gras, wühlte die Hände in die harte, riſſige Erde und preßte das Geſicht hinein. Mit ſtierem Auge ſah die Alte ſeinem Tun zu. Und wenn ſie ihr Leben gab, ſie konnte die Wege des ſeinen nicht ändern. Es mußte jeder tragen, was ihm beſtimmt war. Zwei Arme legten ſich um Elc ners ſchlanken Knaben⸗ körper, ein erregter Atem ging über ſein Haar, ein Körper drückte ſich eng gegen den ſeinen. „Elemer]“— Der Junge rührte ſich nicht. „Elemer!—“ 5 „Laß mich, Cſikos!“ „Tränen und Zorn klangen in der Stimme mit. das veſetzte Weoter peruhrende außenporliſche Ent- mila In dem heißen Wunſche, daß die Räumuns bald erreicht werden möge, iſt ſich das ganze Heſſen⸗ land einig. Fälle, wie die des Technikers Henſel g Mainz, deſſen eidliche Ausſagen über ſchwere Mißhand⸗ lungen bei der Vernehmung durch Beamie der Surete Zweifel an ihrer Richtigkeit nicht zulaſſen, beleuchten blitzartig den ſchweren Druck, unter dem die Bevöl⸗ kerung des beſetzten Gebiets noch immer ſteht. Dor heſſiſche Landtag erwartet aber auch, daß in finanzieller Hinſicht gerade dem beſetzten Gebiet vom Reich weitgehend geholfen wird, als es unter Berüclſſchtiguns der finanziellen Schwierigkeiten irgend möglich ik. Die Nichtberückſichtigung Heſſens in den für die Grenz⸗ gebiete ausgeworfenen Reichsmitteln muß angeſichts der ſchweren wirtſchaftlichen Schäden, die die neue Reichsgrenze im Weſten auch für das heſſiſche beſetzte Gebiet mit ſich gebracht hat, als eine unbegreifliche Zurückſetzung des Landes angeſehen werden, gegen die der Landtag mit Nachdruck Einſpruch erheben muß. Dem beſetzten Gebiet Heſſens muß ein Ausgleich für dieſen Fall werden durch ſtärkere Berückſichtigung bei der Verteilung ſonſtiger Fonds. Insbeſondere forder der heſſiſche Landtag, daß bei der bevorſtehenden, vom Reichstag eingeleiteten umfaſſenden Hilfsaktion das he⸗ ſetzte heſſiſche Gebiet beſonders bedacht wird.“ Nach Annahme dieſer Reſolution wandte ſich dann das Haus der Erledigung der Tagesordnung zu, wobei zunächſt ein Antrag auf Herabſetzung der Altersgrenze auf 60 Jahre und Erhöhung der Rente bei der Inva⸗ lidenverſicherung angenommen wurden. Ebenfalls ange nommen wurde ein Antrag, bei Vergebung ſtaatlicher Aufträge den Zwiſchenhandel auszuſchalten und die heſ⸗ ſiſche Wirtſchaft zu bevorzugen. Nach Annahme weiterer Anträge wandte ſich das Haus der zweiten Leſung des Gemeindebeamtengeſetzes zu, das angenommen wurde. Ferner wurden 400 000 Mark als Arbeitgeber⸗ darlehen für Beamtenwohnungen bewilligt und noch ver⸗ ſchiedenen Regierungsvorlagen zugeſtimmt. Hierauf ver⸗ gate ſich das Haus— Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Mannheim als Kongreß⸗ ſtadt.) Im Mai findet in Mannheim der Badiſche Mak⸗ lertag des Landesverbandes Badiſcher Liegenſchaften und Hypothekenmaller ſtatt, zu dem etwa 200 bis 300 aus⸗ wärtige Gäſte nach Mannheim kommen werden. Im gleichen Monat tagt in Mannheim der Verband Badi⸗ ſcher Gemeinden und der Verein Badiſcher Bürgermeiſter, zu deſſen Tagung 500 bis 700 auswärtige Gäſte erwar⸗ tet werden. 5 Heidelberg.(Der Heidelberger Löffel⸗ ſchlucker.) Vor dem Heidelberger Schöffengericht hatte ſich ein junger, mehrfach vorbeſtrafter Gärtner wegen wiederholten Betrugs im Rüchfalle zu verantworworten. Dieſer hat während der Anterſuchungshaft mehrfach Löf⸗ felſtiele verſchluckt und hat ſich außerdem mit einem Spie⸗ gelſcherben den Magen dreimal durchgeſchnitten, ſodaß die Eingeweiden heraushingen. Der Angeklagte wurde auf Grund des Gutachtens zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, außerdem wird ihm als letzte Möglichkeit der Beſſerung noch einmal Strafaufſchub gewährt. Morgen Dienstag von halb 8 Uhr ab lade ich am Staatsbahnhof Superphosphat 18˙ loſe, A8 79 und KAS 5787/8 in 1 Ztr.⸗Säcken aus. Ich bitte meine Kundſchaft, die Ware an der Bahn ab- zuholen, da ich daſelbſt Vorzugspreiſe mache. Ehriſt. Adler 2. 5 N 10 „zur Traube Düngerhandlung Lorſcherſtraße 4 „Sei nicht bös. ich will dic nur etwas ſagen!“ „Ich will nichts wiſſen mehr!“ „Gar nichts?“ „Nein! Elemer warf ſich herum und fuhr mit dem Aermel ſeines Rockes über beide Augen. Sieh nach deinen Pferden,— ich will allein ſein!“ 220 „Wenn du mich einmal brauchen ſollteſt, Elemer.“ ö „Dich brauchen—?“ Es kam ſtolz, abweiſend.„Wozu?“ „Man weiß nicht, wie es kommt im Leben— du biſt der Herr, und ich der Knecht— ich weiß es ſchon—“ „Ich hab's nicht ſo gemeint, Cſikos— gewiß nicht!“ Zwei Knabenhände hielten den Roßhirten an der Joppe feſt.„Hol morgen eine Decke für deine Großmutter— ich hab's ihr ver— ſprochen, damit ſie nicht mehr friert— und für die Raja hab ich eine Flaſche Wein— und— und jetzt kannſt du mir meinetwegen auch noch mitteilen, was du mir vorhin ſagen wollteſt!“ „Daß du immer auf mich zählen kannſt, Elemer!— Und daß ich dir's nie vergeſſe, was du alles für mich getan haſt!“ Elemer zuckte die Achſeln.„Was du aus allem für ein Weſen machſt, wo's gar nicht der Mühe wert tut, darüber zu reden!“ Die Pferde, welche bis dahin ruhig gegraſt hatten, ſpitzten die Ohren, ſie wieherten und ſtießen Töne durch die Nüſtern, die man weithin pfeifen hörte. Im ſelben Augenblick ſchnellte der Cſikos auf, ſchwang ſich an einem der Hengſte hoch und hetzte mit dem Rudel in das Dunkel der Steppe hinein. Elemer rief eine„gute Nacht“ nach. Aber es verhallte ungehört. Nur die Stimme der Karin klang vom Wagen herüber, hell und mahnend: „Nimm dich vor dem Raubzeug in acht! Die Pferde haben es gerochen und ich ſah ihre Augen funkeln. Geh nach Hauſe, Elemer und nimm den Stock hier mit.“ Gleichzeitig klatſchte es neben ihm auf. Es war Karins eichene, gewundene Krücke, die ſie ihm zugeworfen hatte. Er nahm ſie mit einem Gefühl des Schauers und wog ſie in der Hand. Man konnte wohl gut einem Wolfe den Schädel da⸗ mit zerſchmettern. Aber er gelangte ohne jegliche Fährniſſe nach Hauſe. Aus der Giebelſtube rann das Licht des Großvaters auf den ſchmalen Weg. Es erloſch erſt, als Elemer an der Türe des Alten geklopft hatte. Nun der Enkel zurück war, konnte er ſich ruhig dem Schlummer überlaſſen. Das erſte Frührot ſtieg über den Steppenrand. Die Heidelerchen ſchwirrten geräuſchvoll um das Dach der Cſar— da. Quickend und knarrend glitt der Wagen des Schafhirten durch das magere Gras. Die vieltauſendköpfige Herde folgte trippelnd, links und rechts, vorne und hinten wohl bewacht. Dazwiſchen ſprangen ein paar muntere, kluge Ziegen, welche der berühmten Tölpelhaftigkeit und Feigheit der Schafe ols Beiſpiel des Mutes beigegeben waren. Elemer ſtand hemd— ärmelig unter der niederen Haustüre und erwiderte freund— lich das ihm gebotene„Guten Morgen“ der Hirten. Dann drückte er gegen eines der angelehnten Fenſter der Stube und rief ins Innere. Aus der Küche kam Antwort. Ein Knecht führte zwei Schimmel, die an einen niederen Korbwagen geſpannt waren, vor den Eingang der Schenke und legte ohne zu fragen, die Zügel in Elemers Hand. Gleich darauf erſchien der alte Radanyi. eine bunt geſtreifte Decke über dem Arm. Der Enkel nahm ſie ihm ab und legte ſie in den Wagen, ein verſtecktes Lachen in den Augen. „Der Cſikos hat die Schimmel geſchickt, Großvater!“ „Der Teufelskerl!“ zürnte der Alte.„Ich habe geſagt, die Braunen!“ „Die Braunen ſind Luder!— Die werfen um!“ „Mich nicht!—“ „Aber ich hätte mich geſorgt, Großvater!— Cſikos nicht,— ich hab's gewollt!“ Radanyi lachte auf.„Dacht ich mir's doch.“— Ich kenn dich beſſer, als du glaubſt, mein Junge!“ Er ſetzte den Fuß auf das Trittbrett und machte ſich's im Wagen bequem. Sorglich legte ihm Elemer die Decke über die Knie. Während er die glatten Leiber der ſchlanken Schimmel täſchelte, legte er liebkoſend ſeinen Kopf gegen einen von ihnen. „Haſt du noch Wünſche, Großvater?“ „Nein, Elemer!“— Dann ſich beſinnend:„Sorg, daß die Knechte die Tiere zur rechten Zeit zur Tränke führen und daß die Schläge nicht zu hart auf die Jungrinder fallen. Wenn die Zigeuner und die Bauern kommen, gib ihnen nicht von den großen Stückfäſſern zu trinken, ſie vertragens nicht- Ich habe alten Landwein für ſie zurechtgeſtellt, damit ſich ihre Gemüter nicht zu ſehr erhitzen. Wenn's dennoch ſo weit kommt, dann hol den Cſikos, der hat Fäuſte wie ein Hammer und lehrt ſie trinken, ohne nebenbei zu raufen!“ „Ja,“ ſagte Elemer, und lachte.„Wir ſchaffens ſchon! Sorg dich nur nicht! Und küß die kleine Eve mit für mich Zank den — und gute Reiſe auch und ſchönen Mißerfolg!“ i N(Fortſetzung folgt.) Nein ie immer, so auch diesmal das Neueste u. Schönste in groffer uswahl. Wie immer zuch das Feste billigst! Damen- Und adcnen-Zekleigung Mädchen- Mäntel modern gearbeitet Damen-Mäntel in schönen Stoffarten Damen- Mäntel ganz u. halb gefüttert 39.—, Mödchen- Kleider reizende Damenkleider einfarbig und kariert 12.—, 9.— Damenkleider. in Seide, Crepe Caid, Ripse 39.—, 29. Damenkostüme ö ö elegant gefüttert 35.—, 29. 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Doch ſoll er größtenteils durch Verſicherung gedeckt ſein. Ueber die Entſtehungsurſache war noch nichts zu ermitteln. 5 Andernach.(Ungetreuer ſtädtiſcher Beam⸗ ter.) Der Rathausbeamte Lauf iſt nach Unterſchlagung von 4— 5000 Mark— die genaue Summe ſteht noch nicht feſt— geflüchtet. Das Geld ſtammt aus Angeſtell⸗ tenverſicherungsbeiträgen und aus der Portokaſſe. Der in den 60er Jahren ſtehende Beamte ſtand kurz vor ſeiner Penſionierung und galt als ſehr vertrauenswürdig. Neuwied.(Ein findiger Gerichtsvoll⸗ hie her.) Ein Gerichtsvollzieher ſollte dadurch von ſeiner Amtshandlung abgehalten werden, indem der Schuldner an die Haustüre eine Hundehütte geſtellt hatte, in der ſich ein biſſiger Hund befand. Der pfiffige Schuldner hatte aber die Rechnung ohne das Auto des Gerichts⸗ vollziehers gemacht. Dieſer drehte kurz entſchloſſen ſeinen Wagen um und ſuhr rückwärts gegen die Hundehütte, lieh mächtig Gas dem Auspuffrohr entſtrömen und ver— ſetzte des Hauſes Wächter in einen widerſtandsloſen Zu— tand, aus dem er erſt erwachte, nachdem der Beamte ſeine Dienſtgeſchäfte erledigt und das Haus wieder ver— aſſen hatte. 5 Eine Mörderin freigeſprochen. Das wüſte Leben einer jungen Wienerin. 5 5 V Wien, 23. März. . Geſchworenen haben die Tochter eines Hofrats im Finanzminiſterium, Hildegard Lenhart, die ihren Lieb⸗ eee ſreigeſprochen. 3 in Großſtadtroman entrollte ſich. Die Hildegard iſt ſchon mit 14 Jahren die Geliebte eines Gbekkeutnants 10 war mit 15 Jahren bei ihrem dritten Geliebten und dabei die Konkurrentin ihrer eigenen Mutter, die zu bein e neigte. Nach einem wildbewegten Leben Pari das Mädchen den Conferencier des Kabaretts Peet e und verführte dann den jungen Sohn eines Metzgermeiſters. Die Eltern warfen den Sohn aus dem eee der der Hildegard hörig wurde und den ſie nach Es tollen Liebesnacht mit drei Revolverſchüſſen tötete. fer iſt wahr, daß ſie ſich ſelbſt zwei Kugeln in die Bruſt ale und den Revolver noch einmal lud, als er ver⸗ per e, um ſich zu töten. Sie wurde aber gerettet und Pute pee 11 das wüſte Leben dieſer auch 0 ri Sch 11* 71 8 ahenteizeh ee nen mit allen zahlloſen Liebes⸗ Die Geſchworenen, die zwar mit 11 Ja und einem auf die Mordfrage antworteten, entſchieden aber mit a und einem Nein die Zuſatzfrage auf Sinnesverwir⸗ Lokales und Allgemeines. Mariä Verkündigung. „Durch einen kalendariſchen Zufall wird in dieſem Jahre die Karwoche durch den Tag„Mariä Perkündi gung“ eingeleitet. Er iſt dem Gedenken an des im Evan⸗ gelium verewigte Erſcheinen des Engels Gabriel bei der n Be de beet Im Volksmund iſt der Tag wohl am beſten gekenn— zeichnet durch den alten Spruch:„An Mabie Verkündi⸗ gung kommen die Schwalben wiederum“. Es iſt zwar nicht immer wahr, wie ja alle dieſe alten Volksregeln nur von ungefähr zu nehmen ſind, aber ſo um die Zeit herum pflegen in der Tat auch die Schwalben aus dem wärmeren Süden zu uns zurückzukehren und mit größter Treue ihre alten Neſter in der Nähe der Menſchen wieder aufzuſuchen. So hat neben ſeinem religiöſen Charakter auch der Tag Mariä Verkündigung ſeine liebe Bedeutung als Frühlingskünder und iſt uns wintermüden Menſchen ſchon aus dieſem Grunde willkommen. 5 —. Achtung auf Feuersgefahr! Der deutſche Verein für Sicherungskunde verbreitet im Intereſſe der Erhaltung deutſcher Sach⸗ und Lebenswerte, Leitſätze, die die Auf⸗ merlſamkeit gegenüber Feuersgefahr ſchärfen ſollen. dieſen Sätzen wird auf den Wert unſerer Habe als „dem geretteſen Reſt unſeres Volksvermögens“ hingewie— ſen und feſtgeſtellt, daß mehr als die Haͤlfte auf Fahr— läſſigkeit oder Leichtſinn oder Gedankenloſigkeit beruht. In — 2„* n Täglich geht allein eine halbe Million Mark ein Flammen auf. Im einzelnen wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Stall, Stadel, Scheune, Dachboden, Garage uſw. nie mit offenem Licht oder brennender Zigarre, Zigarette oder Pfeife betreten werden dürfen, daß den Kindern Zünd— holz, Spiritus, Benzin, Petroleum uſw. aus den Hän— den zu nehmen iſt und daß ſie über Feuersgefahr belehrt werden müſſen. Oefen und Herde ſind in Ordnung zu halten, Kamine nicht verkommen zu laſſen. Elektriſche Leitung und Motore ſollen ſorgfältig gepflegt werben und rechtzeitig geprüft bezw. ausgebeſſert werden. * Frühlingsſonntag. Der geſtrige Sonntag, der erſte im heurigen Frühling, hatte prompt gehalten, was man von ihm erhoffte. Freundlich und warm ſchien die Sonne vom wolkenloſen Himmel. Nach den langen Strapazen eines har ten Winters iſt es klar, daß die Menſchen fich nun endlich ſon⸗ nige und warme Tage wünſchen. Demgemäß war auch Leben und Treiben auf den Straßen. Wie immer iſt der untere Orts— teil, in dem Friedhof, Sportplätze und Wald am naheſten liegen, von erholungsſuchenden Menſchen ſtark belebt. Und das im Monat März, wo dieſes Jahr mit wenigen Ausnahmen die Natur noch im Winterſchlaf ruht. Bald wird auch noch das letzte Eis aus Kanälen und Waſſerleitungen verſchwunden, der gefrorene Bo— den gelockert ſein, dann wird auch die Erde neues Leben her— vorbringen. Der Winter iſt beſiegt, wir leben im Frühling. tung, was gleichbedeutend mit Freiſpruch it. Hoffentlich beſchert er uns viele ſonnige Tage! UMlarian. Jünglings-Sodalität. Heute Abend 8 Uhr Mannſchafts- und Jungführerſitzung im„Löwen“. Hhohzverſteigerung. Morgen Dienstag, den 26. März vorm. halb 9 Uhr findet im„Freiſchütz“ eine Holzver— ſteigerung durch das hieſige Forſtamt ſtatt, worauf wir die In⸗ tereſſenten anfmerkſam machen. 5 »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgen— de Anzeigen: 2 wegen Verſtoß gegen die Radfahrer-Verkehrs⸗ ordnung; 2 wegen Ruheſtörung; 1 wegen Sachbeſchädigung und 2 wegen Vergehen gegen die Kraftfahrzeugordnung. ——— Sport und Spiel Verbandsſpiel Käfertal— Sp.-Vergg.„Amicitia“ Viernheim ernheim— 1. Jug. Ladenburg Viernheim 1 Rot-Weiß Mannheim: D * Ne Nioruhso IK Viernheim Sport am Wieſenmeg 1 2 1 ug. Turner-Handball Viernheim J. Hockenheim J. 2 I 1 5 0 Jug.—„ Jug. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 334 Stück Perkauft: 296 Stück Milchſchweine das Stück 23—34 RM. Läufer das Stück von 35—65 RM. Geſanguerein Liederkranz. Vereins⸗ Anzeiger. Dienstag Abend halb 9 Uhr Kleiner Chor, Mittwoch Abend halb 9 Uhr Großer Chor, Donnerstag Abend halb 9 Uhr Geſamtſingſtunde. Der Vorſtand.