ö 9 I. I-Paast Moderne Lichtſpiele Die führende und ſchönſte Füm⸗ 5. bühne Viernheims Anamnunuuunnumumunununnnmaumaman annum Heute Samstag, Nur 1 Tag Der große Tom Mix⸗ Schlager: Ile gr. Arhusnummer mit Beiprogramm. Anfang halbes Uhr. Die gewaltigen Oſterfeſt⸗ Spieltage Oſterſonntag und Oſtermontag Nur 2 Tage Das Moloſſalftlmgemälde, die Höchſtleiſtung der Weltproduktion 1929. Der ſtärkſte Foxfilm, ein Rieſenwerk allererſten Ranges Ent rem Haber 7 Akte Das Weib iſt Eigentum d. Mannes Ein Film mit dem romantiſchen Fauber des Grients. Der Film der unſterblichen Liebe. Die Tragödie zweier ſich liebenden Menſchen die an ihre Kaſſengegenſätze zu Grunde gehen, der beſte Film der dieſes Jahr überhaupt geboten wurde, eine ungeahnte Prachtaufwand, enorme Banten, Darſtellungskunſt und Handlung ſtempeln dieſen Film zu einem grandioſen Meiſter⸗ werk der Gegenwart. Achtung. Die Sen- Viernheim. Achtung. Wer Warnungsruf an alle jungen Mävd⸗ ſatiou für chen. Die Spitzenleiſtung der Fox-Film 0 0 Vor unehelichen Kindern oder Die Kindesmörderin Tauſend Gefahren drohen, tauſend ualen ſtehen euch bevor. wenn ihr im Augen⸗ blick der Verblendung, den Lockungen der Liebe erliegt, Mädchen hütet Euch, erzählt das Schickſal, das Euch bevorſteht. Das tiefſte ſoziale Problem, das Problem, 2 Akte, der unehelichen Geburt, das Schick⸗ ſal der unehelichen Mutter, e Akte. Die Einlage vervollſtändigt den Oſter⸗ Spielplan [Samstag ab halbes Uhr, Sonntag und Montag ab 7 Uhr, ab 9 Uhr nochmals, Ende 12 Uhr. Achtung Minder Oſter⸗⸗ ſonntag Extra Gr. Kindervorſtellung. Fur Aufführung kommt Tom Mix.— Oſter Montag wieder Kindervor⸗ ſtellung mit neuem Programm. Alle 14 55 Kinder gehen über Oſtern in den U. T.- Palaſt. das U. T. Kino⸗Orcheſter hat für dieſes Programm eine erſtkl. Muſik⸗Illu⸗ ſtration, die auch jeden Muſikfreund und Hinobeſucher zufrieden ſtellen wird.— Ueber die Oſtern iſt mit einem Maſſen⸗ beſuch zu rechnen. 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Maulahrerband 181d Uiernpeim Am Ostermontag findet im Saale des Gaſthauſes„zum Kaiſerhof“ eine Janz- ber Ranang ſtatt, wozu wir die . Mitglieder u. Freun⸗ de des Vereins herzlich einladen. Der Wirt. Der Vorſtand. N. B. Samstag abend Mitgliederverſammlung im Lokal. Bekanntmachung Betr.: Regelung der Sprungzeiten im gemein— heitl. Faſelſtall. Nachstehend geben wir die Sprungzeiten im gemeiheitl. Faſelſtall für die Zeit vom 1. April bis 30. Sept. 1929 bekannt. Werktags vorm. von 6 bis 10 Uhr. nachm, 1 1 77 75 4„ 8 77 Sonntags vorm, von 7—8 Uhr. Viernheim, den 28. 3. 29. Heſſiches Bürgermeiſteramt Lamberth. S S e, zerſammlung. Alle, welche im Jahre 1894 aus der Schule entlaſſen wurden, weiblich wie männlich, ſowie auch die auswärts Geborenen, verſammeln ſich A amn Oftermoutag, mittags 3 Ahr bei der Schulkameradin Schneider (geb. Wunder) im Gaſthaus „zum roten Kreuz.“ Die 50⸗Jährige. S SGG Kiefernſtammholz⸗ verſteigerung. Montag, den 8. April, vormittags 9¼ñ Uhr werden im„Weißen Kreuz“ zu Corſch verſteigert: A. Aus dem Forſtamt Lampertheim. N. Langholz N. Abſchnitte 24a: 73 Im. 102 Fm. : 81„ 141 34 21„ 50 3b 16 B. Aus dem Forſtamt Lorſch. Abſchnitte N. F. 2b: 5 Fm. 3a 44„ 10 Fm. 3b: 74 14„ Aa: 70.„ 9 Ab 1„ 6 5 26 5„ Das Ausbieten erfolgt für die Stämme des Forſtamts Lampertheim losweiſe, für die des Forſtamts Lorſch meiſt ſtammweiſe. Um vorherige Beſichtigung des Holzes wird erſucht. Gedruckte Loseinteilungs⸗ bezw. Nummerver⸗ zeichniſſe können gegen portofreies Einſenden von 0,50 RM. für A. und 1,00 RM. für B. von den betr. Aemtern bezogen werden. Lorſch, Heſſen, den 25. März 1929. Heſſ. Forstamt Lorſch. (für Großvieh) es 17 Mod. Lichtſpiele— Tel. 27 Das erſte und führende Theater faqaaghamaagaagaggengea Das prachtvolle Oſter Programm Für Oſterſamstag u. Oſterſonntag Zwei auserleſene Filmſehens würdigkeiten 1. Der reizende Harry Liedtke ⸗Großſilm Harry Liedtke neueſtes und beſtes Film⸗ 9 6 werk. Ein werk von ſeltener Poeſie und ſeeliſcher Empfindungsſtärke.— Ueberall Kieſenerfolge. Als 2. Großfilm kommt ein gewaltiger und ſpannender Detektiv⸗ Schlager voll unerhörten Erlebniſſen ir welg. Spinne Berliner Allgem. Feitung ſchreibt: Der Film iſt glänzend gemacht, lückenlos auf⸗ gebaut, ſchmiſſig und amüſant, fieberhaft ſpannend bis zum letzten Meter. In der Hauptrolle Maria Paudler.— An allen Tagen als Einlage: Die neueſte Afa⸗ Woche. Achtung aufgepaßt Oſter⸗ Montag Hariy Piel, der Meiſter der Senſationen N Die große Senſation in 10 Rieſenakten. Als 2. Teil des Programms der große Luſtſpielſchlager Jamilientag im Hauſe Prellſtein Ein Großluſtſpiel in 6 humorvollen Akten. Die ſchönſten und billigſten Abenduntor⸗ haltungen über Oſtern bietet Ihnen nur das Central⸗Theater. Achtung Kinder Oſterſonntag Harry Piel u. großes Luſtſpiel. Oſtermontag Wilsweſt u. Detektivfilm.— Jeden Tag 1 Akte. Alle Kinder gehen über Oſtern nur ins Central⸗Theater, da gibts viel zu ſehen. All unſeren werten Beſuchern Fröhliche Oſtern NReichsbhanner. Am 2. Osterfeiertag Ausfahrt naeh Heidelberg Daselbst Besichtigung des schöngelegenen Bergfriedhofes.(Grab des 1. Reichspräsidenten Friedr. Ebert). Antreten halb? Uhr am Goethe- Schulhof mit Rad Abfahrt 7 Uhr. Zahlreiches und besonders pünktliches Erscheinen erwartet Die techn. Leitung. enge Mc. Oc er OHG LeitE- 3 4. — GEHEN 2H 3 - 208K Aefdfutse Dtos debe FFP Sams tag, den 30. März 170 1 er ne In den Alltag hinein kli! lgocken und verkünden die Ar Nach hartem npf mit dem. die Mutter im Schmuck des junge 14 0 f 1 lt iſt neu geb em neuen Kreislauf, wi 8 75811 * ber ihm, der Krone der Schöpfung, iſt das rbare Geſchehen des Frühlings nicht nur ein erbewußter, urgewaltiger Vorgang, rermittels ſeines andes und ſeiner Gedanken überſchaut er die Vor⸗ ge, und er begreift, daß die immer neuen, immer chöneren Geſtaltungen des aufblühenden Lebens nach ewigen Geſetzen erfolgen. Der Menſch ſtellt ſich bewußt in das Ringen der nach dem Licht ſtrebenden Natur und nutzt ſeine Kenntniſſe und Erfahrungen, indem er ſich die Umwelt zu ſeinem eigenen Fortſchritt dienſtbar macht. Unermüdlich ſind ſeit Jahrtauſenden die Wiſſen⸗ ſchaftler aller Völker am Werk, um tiefer in die Ge⸗ heimniſſe der Welt und des Lebens zu dringen. Ein faſt ununterbrochener Weg führt von dem Werkzeug des Urmenſchen bis zu den vollendetſten Maſchinen der Gegenwart. Der Menſch gebietet heute über die Ele⸗ mente, die Erde und das Waſſer, das Feuer und die Luft. Noch geheimere Kräfte hat er der Natur ab⸗ gerungen: die ungeheuren Kräfte der Elektrizität ge⸗ horchen ſeinem Wink. Wie wunderbar ſind die neueſten Atomforſchungen, die es ermöglichen, einen Stoff in einen anderen zu verwandeln! Und raſtlos wandert dieſe Zeit, in gewaltigem Rhythmus reißt ſie die Menſchen mit ſich zu immer Neuem, immer Größerem. Zeit und Raum ſcheinen ſich unter den ſchnellen, beflügelten Schritten des modernen Menſchen mehr und mehr zu verringern. Nach welt⸗ umſpannenden Mächten greift der kühne Menſch unſerer Zeit, und ſein Stolz hebt ſich ins Gewaltige. Und doch, wie raſtlos er auch vorwärts ſtrebt, wieviele Geheim⸗ ſiſſe der Natur auch entſchleiert vor ihm liegen, die Erdgebundenheit hat auch der Menſch der allerneueſten Zeit nicht von ſich abſchütteln können. Wohl ſchafft er biel, wohl ſind ſeine Kräfte groß, größer wohl als je in anderen Zeiten der Weltgeſchichte; aber dennoch bleibt er ein Geſchöpf des noch Größeren, des noch Mächtigeren, ein Geſchöpf des unerforſchlichen Geiſtes des Weltalls. Welche Wege er auch wandeln mag, der Menſch kann nur dort ſeine Pfade ziehn, wo Gott ſie ihm vorgezeichnet hat. Wohin auch die ſchnellſten Maſchinen den Menſchen führen mögen, er flieht dem Geſchick nicht, das über ihm waltet. Denn all das, was unſer Verſtand und unſer Sinn erſchafft, alle die ge⸗ löſten Rätſel der Welt, ſie ſind und bleiben immer nur ein Bruchteil des Alls, ſie ſind ein kleiner, winziger Ausſchnitt nur aus dem großen Weltgeſchehen. Oft teht es deutlich vor unſerem Auge und es ergreift die zefen unſeres Herzens, alles was wir mit den Kräften des Verſtandes ſchaffen können, vermag uns nicht vollends zu befriedigen. Wir alle tragen in uns die Sehnſucht nach etwas Höherem, Größerem, nach etwas Heiligem. Wohl kann im Rauſch der Sieg über die Ratur unſer Herz höher ſchlagen und die geheime Sehn; cht vergeſſen machen. Immer wieder aber kommt vie Stunde, in der das Verlangen nach dem Unfaßlichen Unbegreiflichen den Menſchen erfüllt und ihn ruhelos macht. In dieſen ſtillen Stunden geht uns die Er« kenntnis auf, daß unſer Leben erſt dann erfüllt iſt. wenn wir mit teilhaben an der Ewigkeit, wenn wir nicht nur ein vergehendee Sandkorn im Meere ſind, ſondern ein lebendiger Bauſtein im Reiche Gottes. Henn jedem Menſchen iſt ſeine Sendung tief ein⸗ gegraben, jeder fühlt mehr oder minder klar und be⸗ wußt die Aufgabe in ſich, an einem geiſtigen Reich mit, zuarbeiten, das von dem Werden und Vergehen der Welten unabhängig iſt. Gerade in dem modernen Menſchen, der durch die Zeit des Materialismus und der Gottesleugnung ge⸗ ſchritten, der in dem entſetzlichen Blutbad des Krieges ſchier entwurzelt wurde, in dem Menſchen unſerer Zeit regt ſich lebhaft das Bedürfnis, in dem Leben, wie es ungläubige wird aus d ewiger das wie Wiſſen, Staub de: Erde und man ſucht da Siebe 7 verkruſteten, wieder im alten herrlichen Glanz zu laſſen. Begreifen wir die Zeichen der daß der Menſch nicht Sklave ech der Maſchine ſein darf, daß über allem giöſe Erhebung ſtehen muß, dann bietet uns de liche Gedanke eine Kraftquelle beſonderer Urt. Oſtern lehrt uns, daß der Kampf um das Ewige ni vergeblich iſt, daß jebem, der ſich wahrhaft Erneuerung zuteil wird, über die das Licht des erſtehungstages einen feierlichen Glanz ſendet. ner g U 8 MN Opfeier e* 7 8* 7 Die Ciel bielen noch tus Ercib Doch ey iſt cc ννννα n O trug ich meinen Pi 1 Morqenlonden, Ar 0 ELAt f 125 Mit hole Gpuft, 8 9 Derr er it riſerſtenden! Vp nu ſein einer Ce u% gen nen enden d, Val Jener Lichten ce, Vp iſtert ru der Gch οτπ ep liebend ſtreb t... SO e Ebll Der Hebt ich dtis dern Star 5 W 8 7 He, art Gref e e,.—.— * 2 ieee——— ——— — Immortellen. Aus Sage und Legende. Eine alte Legende erzählt, Gott habe Immortellen ſchon auf Adams Grab pflanzen laſſen, als Zeichen der Ver⸗ heißung, daß, wenn die Menſchheit auch geſündigt hätte, ihr die Unſterblichkeit dennoch bliebe. Dem Volksmunde nach ſollen alle Imortellen gelb geweſen ſein, aber auf jene. die auf Golgatha blühten, ſei des Heilands Blut gefloſſen und habe ſie rot gefärbt. Die erſten dieſer roten Immor⸗ tellen ſoll Johannes gepflückt und als Andenken an ſeinen Herrn und Meiſter ſtets bei ſich getragen haben. Ihre Kraft habe, ſo erzählt die Sage, den Jünger vor jeder Gefahr behütet, und als er ſie ſpäter der ſterbenden Gottes- mutter auf die Bruſt gelegt, ſeien, weil die Blumen mit des Heilands Blut getränkt waren, Engel zur Erde ge— ſtiegen, um Maria in die Arme des göttlichen Sohnes hin⸗ aufzutragen. Rote Immortellen gibt es übrigens in einzelnen Orten der Mark, wie in der Prignitz. Dieſe zeigen als beſondere Eigentümlichkeit fünf Blütenköpſchen in Kreuzesform, dis der naive Volksglaube ferner Tage als die fünf Wunden Ehriſti deutete. Zur Erinnerung an Chriſti Wunden und an Johannes ſollen die Johannfterritter mit Vorliebe am Karfreitag Immortellen geſucht und unter dem Geſang eines Paſſionsliedes zum Kreuz zuſammengefügt haben. Auch ſie trugen es als Talisman beſtändig bei ſich, der ihnen zum ſanften, friedlichen Tod verhelfen ſollte, wie er dem Johannes beſchſeden ze in, die, wieder vertriebe mit nach dem A Hreitet Drelitet zeiſterver⸗ ung des Sum Symbol.—.— kirchlichen Dramas. Arſprünglich wurde das Auferſtehungsfeſt in der chriſt⸗ lichen Kirche lateiniſch mit Paſcha, das heißt Durchzug oder Uebergang, bezeichnet, der Name Oſtern geht auf das um dieſelbe Zeit fallen e Feſt der germaniſthen Göttin Oſtara zurück. Zu den meiſt gepflegten Oſtergebräuchen gehört un⸗ ſtreitig das Schöpfen des Oſterwaſſers. Der Volksglaube von der beſonderen Reinigungskraft des am Oſterſonntag vor Sonnenaufgang aus einem friſchen Quell geſchöpften Waſſers iſt uralt. Noch heute finden wir im Thüringiſchen und im Harzgebiet den ſonderbaren Brauch der Oſter⸗ morgenwaſchung an friſchen Quellen. Die chriſtliche Kirche lehnte bei ihrer Miſſionierung der Heiden ſehr gerne ihre Feſte und Gebräuche an deren Sitten an, um ſie leichter an die chriſtliche Lehre zu gewöhnen. And ſo fin i denn als Gegenſtück zu dieſer Oſterwaſchung di des Oſterwaſſers am Karſamstag früh. Dieſes Oſterwaſſer wurde dann zur Taufe für die Neuaufgenommenen benutzt, wobei alſo deutlich die Anlehnung an den Kult der alten Germanen zum Vorſchein kam. Auch noch andere Oſterbräuche zeigen deutlich den Zu ſammenhang mit dem alten heidniſchen Frühlingsfeſt. Das Frühlingsfeſt begann mit einer Wanderung zur„Mal⸗ ſtätte“, zu den Verſammlungsſtätten und Leichenfeldern, mit der Sammlung von Gaben und ihrer Verwendung zum gemeinſamen Mahl der Lebenden und der Seelen der verſtorbenen Angehörigen. Daran ſchloſſen ſich dann luſtige Spiele und Tänze, deren Abſchluß eine ſymboliſche Ver⸗ treibung der Geiſter war. Das chriſtliche Gegenſtück dazu finden wir in der Sitte, ſich zu Oſtern mit ſüßen Gaben zu beſchenken und dieſe Gaben am Oſterſamstag vom Prieſter weihen zu laſſen. Ein anderer Polksglaube meint, daß Oſtern eine be⸗ ſonders günſtige Zeit für Schatzgräber ſei. Zu Oſtern, ſo ſagte man nämlich, weilten die Geiſter, die ſonſt die Schätze hüten, unter den Menſchen. Wenn man ſich nun um dieſe Zeit an die Schatzgräberei mache, dann müſſe man natürlich ſchweigen, um dieſe Geiſter nicht zurückzurufen. Aber man ing um die Oſterzeit auch gegen dieſe Geiſter vor, um, e zu vertreiben. Da wurden alte Beſen verbrannt, auf denen die Hexen ihre Ritte ausführten, Glockenläuten und Oſterratſchen ſollen die Geiſter vertreiben, ferner glaubt man gegen ſie etwas tun zu können, indem das ganze Haus von oben bis unten reinegemacht wird, der Kehricht und alles alte Stroh und Ueberbleibſel verbrannt werden. Man kennt auch in verſchiedenen Gegenden die Sitte, einen Baum ader Pfahl aufzuſtellen, den man mit Flitter⸗ und Strohpuppen geſchmückt hat, damit ſich die Geiſter um ſie verſammeln, und ſo den Menſchen fernbleiben. Alsdann zündet man den Pfahl oder Baum an, um die Geiſter zu verbrennen. Die Oſtertänze, die heute noch in vielen Dör⸗ ſern aufgeführt werden, ſind auf dieſe Sitte des Verbren⸗ nens zurückzuführen, weil nämlich die Alten, wenn der Pfahl oder Baum lichterloh brannte, Freudentänze um ihn herum aufführten, daß nunmehr die Geiſter verbrannt e jen. ö Zwei ſehr bekannte Symbole des Oſterfeſtes ſind der Oſterhaſe und das Oſterei. Das Oſterei ſoll in ſeiner Rein⸗ heit und Unberührtheit an den Seilend erinnern, die es 7 * 8.% 8 N 5— 8. —— 2 2— ,,,, 1 ———— 5 1 l 2 1 1 93 3. umgebende harte Schale ſymboliſtert die Grabhöle, in die man den Welterlöſer gelegt hat. Die Geſtalt des Oſter⸗ haſen geht auf einen alten germaniſchen Mythos zurück, 11 er auch hier wieder die enge Verbundenheit des Menſchen mit der Natur aufweiſen will. Weniger bekannt dürfte ſein, daß das deutſche kirchliche Drama ſich eigentlich aus alten Oſterſpielen entwickelt hat. Die Art, beim latholiſche der Verleſun n Gottesdienſt, am Karfreitag, bei der Paſſtonsgeſchichte, die verſchiedenen han⸗ Delnden Personen in Rede und Gegenrede miteinander ſprechen zu laſſen, hat auf das naive Volksgemüt ſo großen Eindruck gemacht, daß man ſie bald erweitert hat. So wur⸗ den zunächſt die Vorgänge am Grabe des Auferſtandenen, wo die das Grab beſuchenden Frauen mit dem Engel ſpre⸗ chen. in Form von WMechſelaeſängen gebracht. die wie den Rheinland beſteht ein alter Oſterbrauch; die Kinder treiden mit den hartgekochten bunten Oſtereiern eine Art Glücksſpiel, das eine ſchlägt mit der Spitze ſeines Eis auf die Spitze des gegneriſchen Eis, eins von beiden zerplatzt zerbei und gehört dem, deſſen Ei ganz blieb. In der rich⸗ u Gegend, um Bonn, Köln und am Niederrhein, gibt Jungen, die mit dieſem„Kippen“ dreißig und vierzi ier gewinnen, aber ſehr ſelten ſo viele; denn ſchließli ht auch die härteſte Schale einmal zu Bruch, ſo daß die . nicht in den Himmel wachſen. In der ſchlimmſten ert, als Frau Valuta herrſchte und ein Ci Tauſende, Zehn⸗ uſende oder Millionen wert war, wollte einer, daß ſie in den Himmel wüchſen und ihm Milliarden in den k würfen. was aber ſölecklich nicht geriet.. Damals hauſte in einem Dorf auf dem Vorgebirge zwiſchen Köln und Bonn, das nicht an der Eiſenbahn liegt, ein landfremder Menſch namens Stabinſky, der irgendwie mit der Beſatzung gekommen war, wenig arbeitete und mit iner verſchüchterten Frau und ſeinem fixen, zwölfjährigen ohn Marian allerhand Geſchäfte betrieb, hinter die man nicht recht blicken konnte. Der Marian, bei der Dorfjugend, 9. 8 U D 9 * 1 die gutmütig war wie alle rheiniſche Jugend, gelitten, ohne Naß gerade gute Freunde gehabt hätte, kam am Oſter⸗ knen mit einem grünen Ei, ſchob ſich an eine Gruppe ſtippender Jungen heran, ſah dem Spiel eine zeitlang zu und tat ſchließlich mit, der Erfolg war ungeheuerlich, er gewann in kurzer Zeit alle Eier, die ſeine Mitſpieler bei ſich hatten, ſeine Taſchen ſtrotzten wie Milchferkel. Man ſagte ihm ins Geſicht, daß er ein Lege⸗Ei genommen habe, aber Marian krauſte die niedrige Stirn, ſträubte ſeinen vichten, ſchwarzen Haarſchopf und wies mit einer großen bete. wie ein Volksredner. dieſe ſchnöde Verdächtigung ab; 22222 ef STEMA E Mee Nun läuten wieder die Oſterglocken in Stadt und Land. Ihr eherner Klang verkündet jubelnd die Auferſtehung des Herrn. Wieder ertönt die alte Botſchaft von dem Sieg des Lebens: Durch Nacht zum Licht! Niemand hat ſchöner dieſe Macht der Oſterbotſchaft zu ſchildern vermocht als unſer Altmeiſter Goethe in jener Szene ſeines unſterblichen „Fauſt“, da der von Zweifeln und tiefſtem Peſſimismus gequälte Mann nach einer Nacht voller innerer Wirrniſſe und bitterer Selbſtvorwürfe die Giftſchale an die Lippen ſetzt und durch den grauenden Morgen plötzlich die Oſter⸗ glocken vernimmt, Kindeserinnerungen weckend, die fin⸗ teren Geiſter verſcheuchend, Erlöſung heiſchend!„Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder!“ Kindheitserinnerungen! Für die Kinder iſt Oſtern ein beſonders ſchönes Feſt, einſt wie heute. Mag ihnen der tief⸗ Innere Sinn des Auferſtehungsfeſtes auch noch nicht ſo recht aufgegangen ſein, ſo empfinden ſie die Oſterfreude doch nicht weniger ſtark als wir Erwachſenen. Ihre jungen, blanken Augen ſehen ringsum den erwachenden Frühling, und ihr Herz pocht der Stunde entgegen, da nach altem Brauch das Suchen der Oſtereier beginnt.„Oſtereier ſind nerſteckt— wer keine findet, wird geneckt!“ So ein rich⸗ tiges Oſtereierſuchen muß im Freien ſtattfinden. Wie tum⸗ meln ſich da die Kleinen zwiſchen Gebüſch und Strauch, wie hell klingt ihr Jubelſchrei, wenn ſie dann irgendwo zwiſchen die Aeſte geklemmt ein beſonders großes und ſchönes Zuckerei entdecken! Oder wenn gar tief im grünen Graſe ein ganzes Neſt ſchöner, tiefſchwarzer Schokoladen⸗ eier gefunden wird. Hier und da hockt wohl auch ein Marzipanhaſe in verborgener Ecke— faſt hätte man ihn überſehen; aber ſchließlich findet ihn doch ein glückliches Kind. Am meiſten ſpähen aber die Kleinen nach dem ganz richtigen Oſterhaſen, nach dem großen, berühmten Oſter⸗ haſen, der alle die vielen Eier fleißig gelegt hat. Und wahrhaftig: Neſthäkchen kommt plötzlich angeſtürmt und ruft begeiſtert:„Wißt ihr, ich hab d —— Eigentlich war's ja nur ein Fe f l ſchreckt davon eilte und gerade noch ſeinen blütenweißen Stummelſchwanz ſehen ließ. Was tut's? Kinder ſind ſo elig in dieſen unſchuldigen Illuſtonen. Laſſen wir ihnen Sie werden es uns recht lange dieſe Unbefangenhein N ſpäter danken, Inn ſie erwachſ⸗: ind und nicht mehr Oſter⸗ eier ſuchen. en Oſterhaſen wahr und wahrhaftig geſehen, und ein Ei hatte er noch bei ſich!“ Idhaſe, der aufge⸗ Theater Ne wurden. Man erweiterte die Darſtel⸗ lung, ſchuf neue Nollen und handelnde Perſonen, ging auch A e dazu über, die Sprecher in verſchiedene Koſtüme zu kleiden. So hatte man denn bald eine Art Oſterſpiel uſammen, bei dem ſämtliche handelnde Perſonen, die Saen und die Engel in Rede und Gegenrede ihre Rolle vorführten. Schließlich folgte dann noch eine wirkungsvonde Darſtellung der Begegnung Maria Magdalenas mit den Auferſtandenen, womit der Grund für das deutſche kirchliche Drama gelegt war. Das war aber gleichzeitig der Beginn des weltlichen Dramas; denn allmählich im Laufe der Zeit traten bei der Aufführung dieſer kirchlichen Oſterſpiele auch weltliche Dinge hervor. Dieſe Oſterſpiele, die etwa um das ehnte i en een herum ihren Anfang genommen haben, 1 700 ch in vielen Ortſchaften Deutſchlands bis in unſere Zeit hinein erhalten. CD FERDINAND S zum Beweiſe zeigte er auch ſein Ei, ließ ſogar zu, daß es genau betrachtet, ſogar in der Hand flüchtig gewogen wurde. Und es war wahr, die Sachverſtändigen konnten an dem Wunderei keinen Fehler finden. Die Schale war echt, es hatte das nötige Gewicht und auch eine Verletzung zeigte ſich nicht. Da mußten die Mitſpieler betrübt ab⸗ ziehen und dem Marian ihre ſechsundzwanzig Eier laſſen; 0 876 noch vor dem Hochamt, und Marian verſchwand eiligſt. Ehe das Amt richtig anfing, hatte er mit ſeinem Mirakel ſchon hundertdreiundzwanzig Eier; nachher als die Kirche aus war, blühte in dem wohlhabenden Dorf noch hier und da ſein Weizen, und es ſtieg die Strecke auf zweihundert⸗ unddreißig. Nachmittags. a- die Heimat ausgenlündert war, verlegte er ein weſchaft in die umliegenden Dörfer, hatte er die Taſchen voll(er nahm ſich auch, wie es damals üblich war, einen alten Ruckſack mit), ſo raſte er nach 70 f und brachte die Beute in ein Verbörgnis. Denn Vater tabinſty ſollte von der Finanzoperation ſeines Spröß⸗ lings durchaus hoffte erfahren, da dieſer das Geld, was er zu erlangen deſßze in beſonderer, dem väterlichen Ein⸗ griff entzogenen Weiſe anlegen wollte; Vater Stabinſto war nur gut dazu geweſen, vermittelſt einer alten ver⸗ roſteten Blumenſpritze, die der ehrliche Marian irgendwo aufgegabelt hatte, heißes Parafin durch ein kleines, haar⸗ eines Loch in das vorher ein wenig ausgeſogene Innere es Eis zu beſorgen, was nach einem ſorgfältigen Verſuche dieſem Erzeugnis des Höhnervogels eine verruchte Härte, Elaſtizität und Dauerhaftigkeit verlieh. Als Marian im Kaninchenſtall abends ſeine Sammlung betrachtete, waren es unzählige Eier, Eier nicht nur aus einem Heimatdorf, ſondern auch aus Hemmerich, Botzdorf, renig, Rösberg, Merten, der halbe Landkreis Bonn war da vertreten. Aber wie das hölliſche Spiel das mit ſich brachte, keines ganz, alle mit zerklitſchter Schale, ſo daß ſie 109 im beſten Falle nur ein paar Tage halten konnten. Als er nun am folgenden 10 den Raubzug fortſetzen wollte und ſeine Hoffnungen bereit waren, auf hundert Grad zu funde zeigte es ſich, daß ein jäher Umſchwung in der Konjunktur eingetreten war. Sobald er mit ſeinem grünen Wunderei kam, lachten ihn die Jungen aus und riefen ihm anzügliche Reden nach. Marian ſchloß daraus mit Recht, daß auch in Hemmerich, Botzdorf, Rösberg und Merten kein Geſchäft mehr G machen und daß in der ganzen Umgebung ein übles Gerede entſtanden ſei. Er ging alſo in den Kaninchenſtall und überlegte, ahnte aber nicht, daß auch die ganze Dorfjugend, alle Jungen, die ſeine Opfer geworden waren, zuſammen ſaßen und über⸗ legten. Und die hatten im Hauſe nebenan einen ſcharfen Meahachfer. der ein Nad beſan und au melden bereit war. Nicht? Glücklicherweiſe iſt es noch Brauch, daß auch die engen einander beim Feſt der Auferſtehung und der Liebe Freude machen. Es braucht ja nicht immer unbedingt etwas„Praktiſches“ zu ſein. Oft ſind es gerade die kleinen Dinge, die die größte jubelnde Freude auslöſen— bei⸗ ſpielsweiſe ein Paar Verlobungsringe. Ein Blick in die Familienanzeigen zeigt, daß auch noch heute dieſer Oſter⸗ Frau ſtark gepflegt wird. Das iſt gut ſo. Jedes nach⸗ folgende Oſterfeſt wird dann zu einen: doppelten Feſttag, zu einem doppelt ſeligen Gedenken. Die ſchönſte Oſterfreude aber iſt es, wenn ſich zwei Menſchen, die lange entzweit und der Liebe. uns der, deſſen 2 Feſte.“ Ein wahres Wort! Es iſt ſo ganz anders wie am Alltag. einer inneren und äußeren Auferſtehung entgegenführt. rade am Oſterfeſte zu verſchaffen ſuchen. Do da plötzlich ſtehen rechts und links un ö handfeſte Jungen mit Masken vor, ſtillſchweigend zieht man dem Ueberraſchten, Kreiſchenden, Tobenden die Ide waren, wieder die Hände reichen, wenn alter Haß und altes Mißtrauen ſchwinden im Zeichen der Auferſtehung Trotz aller hohen geſegneten Empfindungen, die uns Oſtern heweg e wird man doch mit Recht auch die mate⸗ riellen Genüſſe nicht vergeſſen. Oſtern iſt ja. ein fröh⸗ liches Feſt, und ufer zu ſein mit den Fröhlichen lehrt uferſtehung wir feiern. Und ſo füllen denn bald Gäſte das Haus. Die Hausfrau hat viel Arbeit gehabt in den Vortagen, und doch iſt ſie innerlich froh, daß ſie wieder einmal die Wirtin ſpielen darf. Freilich:„Des Lebens ungemiſchte Freude ward keinem Irdiſchen zuteil“. Faſt wäre doch noch im letzten Moment der Braten an⸗ gebrannt, und was für Sorgen gab es darum. ob der Kuchen auch gut geraten würde. Nun aber iſt alles wieder gut. Die erſten Frühlingsblumen leuchten über die weiße gedeckte Tafel hinweg, wacker ſchmauſen die Gäſte, und Feiertagsſtimmung iſt ringsumher.„Saure Wochen, frohe Und dann der Oſterſpaziergang! In trauter Zweiſam⸗ keit oder ſonſt in Gemeinſchaft lieber Menſchen. geht es hinaus in den erwachenden Frühling. In tieſem Blau lacht der Himmel, warme Sonnenſtrahlen umkoſen uns, und im Walde gar iſt es wie in einem weiten, hochragenden Dom. Unſere Herzen klopfen, unſer fröhliches Lachen und Singen verſtummt. Es iſt nicht Traurigkeit, was uns umfängt, es iſt das Hoch⸗ gefühl des Erkennens unſerer Gemeinſchaft mit der Natur und mit dem ewigen Unausſprechlichen, das unſere Schick⸗ ſale lenkt und das uns durch Nacht und Abgrund doch einſt Solche Stunden innerer Erkenntnis ſollten wir 0 970 au ie fröhlichen Stunden ſollen ihr Recht haben. Es ſchadet gar nichts, wenn auch Erwachſene in den Oſtertagen wieder zu Kindern werden und Vergnügen finden an fröhlichem Haſchen und Spielen und wieder lernen, aus tieſſtem Her⸗ zensgrunde zu lachen. Und die Kinder wieder lind es, die oft durch ihren unfreiwilligen Humor unſere Fröhlichkeit errenen Solhſtnerſtändlich iſt es für Neſthätchens armes wenn Warian ſich aufmachte. Henn das war klar, er wollte die Eier, die damals einen 97 Wert beſaßen, ver⸗ kaufen; ſoweit kannte man ihn. Pater Stabinfty mit im Bunde fei. n wußte nur nicht, ob Wie nun in der grauen Frühe des nächſten Morgens Marian, ehe ſein Vater erwacht war, mit einer ſchweren Kiepe in der Richtung nach der Eiſenb ſchleichen wollte. binderte ihn niemand daran er aber um die Ecke, rannte die 855 Jungenſchaft hinter⸗ 555 man ließ ihn durch den Wald b ahn ſich darchs Dorf; Raum war 8. dicht vor das ie orf keuchen, denn ein Ei hat ſchließlich auch ſein Gewicht, vorn und hinten Aang N 10 —— 7 aus, und nachdem man ihm aus der Ferne noch den löb⸗ lichen Rat:„So, nun fahr' nach Bofn!“ zugerufen hat, verſchwindet man mit dem koſtbaren Kleidungsſtück in den Wald. Trotz des laulichten Wetters konnte e mit ſeiner Kiepe ohne Beinkleidung in den dichtbewohnten Dörſern an der Eiſenbahn nicht ſehen laſſen, er trat daher den Rückzug an, keuchender als vorher, da er ſo früß, wie möglich nach Hauſe wollte. Wenn ein Menſch kam, uckte er ſich ins Gebüſch, und durchs Dorf ſprang er wie ein ge⸗ ter Schließlich kam er an und fand an der Tür fans 1 aner ohne das grüne Wunderei, das in der rechten Hoſentaſche geſeſſen hatte und der unbegrenz⸗ ten Möglichkeiten wegen mitgenommen worden war; nun beſaß es die feindliche Jugend und unterſuchte ſein Inneres. Da beriet ſich Marian mit ſeinem Vater, aber der fürch⸗ tete die Nachbarſchaft und wollte die koſtbare Laſt auch nicht forttragen, die Frau erſt recht nicht. So hieß es urchhalten und nicht verzweifeln und eſſen, eſſen, 1655 Es verlautet aber, daß Stabinſkys nachher jahrelang keine hartgekochten Fier ſeben mochten. Heute 2 Blätter kleines Herz eine ſehr tragiſche Angelegenheit, wenn das mit Mühſal gefundene große Schokoladenei, das doch ſooo lange aufbewahrt werden ſollte, plötzlich entzweibricht. Aber ſeht nur, mit welch erſtaunt⸗betrübtem Blick das kleine Mädelchen daſteht und wie ihr die Tränen aus den Augen über die dicken Pausbacken nach dem ſchokoladen⸗ beſchmierten Mündchen zulaufen, während die Händchen verzweifelt die Trümmer des prachtvollen Eies umkramp⸗ fen. Da kann man ſich doch wohl trotz der großen Betrüb⸗ lichkeit des Falles eines kleinen verſtohlenen Lächelns nicht erwehren. Na, und ſchließlich wird die Sache ja auch wie⸗ der gutgemacht. Die gute Mutter zaubert mit der Geſchick⸗ lichkeit eines Bosko ein neues großes Schokoladenei her⸗ vor, das ſie in Erinnerung an ähnliche Vorgänge in ihrer Jugend weiſe in Reſerve gehalten hat. Doch die ſtrahlende Sonne ſchwindet. Nacht zieht auf. Längſt liegen die Kinder in ihren Bettchen und träumen vom Oſterhaſen und von bunten Eiern. Die letzten Gäſte ſind gegangen. Wenn dann zwei Menſchen noch zuſammen⸗ ſitzen, zwei Menſchen, die ſich etwas zu geben haben im Leben, und es funkelt ein guter alter Wein im Glaſe und ſie dann reden von vergangenen und kommenden Tagen, und ſuchen im Zeichen der Liebe die böſen, ͤblen Reſte fortzubringen, die der graue, kleinliche Alltag in uns allen aufſpeichert, und ſehen ſich in die Augen, und alles, was dazwiſchen war an Trübem und Häßlichem iſt fortgewiſcht — das iſt die ſchönſte und ſegensreichſte Stunde des Oſter⸗ (Glücklich wieder heimgekehrt. „Graf Zeppelin“ glatt gelandet. f T Friedrichshafen, 28. März. Das Luſftſchiff„Graf Zeppelln“ iſt nach einem Ne⸗ korpflug von über 81 Stunden um 10,17 Uhr in Friedrichshaſen glatt gelandet. Der neue Kurts. Athen, 27. März. Widrige Winde, die vom Mar⸗ marameer bis Wien dem Luftſchiff nur Regen und Sturm gebracht hätten, veranlaßten die Leitung, den Kurs zu ändern und über Korinth, Korfu und Spalato Wien anzufliegen. Die Athener Preſſe zum Zeppelinbeſuch. Athen, 28. März. Die Athener Abendblätter wid⸗ men dem Zeppelinbeſuch ſeitenlange illuſtrierte Artikel, wobei die royaliſtiſchen Blätter den venezeliſtiſchen Zei⸗ tungen mangelhafte Würdigung des großen Ereigniſſes vorwerfen mit der Begründung, daß das Luftſchiff deut⸗ ſchen und nicht franzöſiſchen Urſprungs ſei. Der Zep⸗ pelinbeſuch hat in Athen einen unausſprechlichen Eindruck himerlaſſen. Es wird allgemein als Zeichen des deut⸗ ſchen Wiederaufſtiegs gewertet. Aeber Oeſterreichs Hauptſtadt. Von 1.15 Uhr an rief die öſterreichiſche Sende⸗ nelle Navag den„Graf Zeppelin“ an: um 1.46 Uhr erwiderte„Graf Zeppelin“:„Hier Luftſchiff„Graf Zenpelin“, wir haben ſehr gut verſtanden. Hier iſt der Funkleiter am Apparat. Es iſt etwas ſpät geworden. Wir befinden uns in der Gegend zwiſchen Neuſiedler⸗ et und Preßburg. Es dürfte noch eine halbe Stunde dauern, bis wir über Wien ſind, da wir ſtarlen Ge⸗ genwind haben.“ 0 Radio⸗Wien erwiderte:„Die Ravag und die Hun⸗ derttauſende von Hörern, die dieſem Geſpräch zuhören, enden dem Kommandanten, den Paſſagieren und der japferen Beſatzung, der es vergönnt iſt, den lebenden Beweis der deutſchen Schaffenskraft der ganzen Welt vor Augen zu führen, den herzlichſten Willkommensgrun. Die öſterreichiſche Bundesregierung begrüßt den Zeppe⸗ kn megen ſeiner Fahrt über Oeſterreich und beglückwünſcht ihn zu dem Erfolg der deutſchen Technik. Am Stevßans⸗ platz hatten ſich bereits um 2 Uhr hunderte von Men⸗ chen eingefunden, um die Vorbeifahrt des„Graf Zep⸗ pelin“ zu beobachten. Die Anſprache Loebes über Wien. Berlin, 28. März. Reichstagspräſident Loebe hielt vom„Graf Zeppelin“ folgende durch Radio⸗Wien ver⸗ breitete Anſprache beim Ueberfliegen Wiens: „Wir grüßen Sie, liebe Wiener, aus den Lüſten, insbeſondere den Bürgermeiſter Seitz und die Wiener Stadtverwaltung. Wir kommen von einer großen und Rperraſchend gelungenen Reiſe, die uns durch einen hal⸗ ven Erdteil und über dus Meer geführt hat. 7850 Wilometer liegen bereits hinter uns. Wir beklagen es, daß wir erſt zur Nachtzeit über Wien erſcheinen konn⸗ len, hätten auch gern die Reiſe verlangſamt, aber da eine Wetterumgeſtaltung nicht zu erwarten iſt, iſt hier⸗ an nichts zu ändern. So blinken zu uns Millionen Lich⸗ ter aus dem Wiener Stadtbild herauf. Dr. Eckener bat mich gebeten, der Wiener Bevölkerung ſeine herz⸗ lichen Grüße auszurichten. Wir fühlen hier, daß wir über deutſchem Boden ſchweben. Hoffentlich wird eine hren.“ Graphologiſche Quackſalber. Eine Gefahr für die Oeffentlichkeit. Es iſt ſeit einigen Jahren immer mehr Brauch ge⸗ worden, daß Firmen, die Neueinſtellungen von Perſonal vornehmen, ſich nicht mehr mit dem Lichtbild des Be⸗ werbers und mit den Zeugnisabſchriften begnügen. Um den Stellenſuchenden auf Herz und Nieren zu prüfen, Uberaibt man obendrein noch die Handſchrift des Bewer⸗ nüchſte Reiſe den„Graf Zeppelin“ am Tage nach Wien bers einem Grarpologen und laßt ſich eine mehr oder minder ausführliche Charakteranalyſe anfertigen. Es gibt auf graphalogiſchem Gebiet Kapazitäten, aber auch ganz üble Pfuſcher. Leider ſind die letzteren in der erdrücken⸗ den Mehrzahl. Ein Stellenſuchender, deſſen Bewerbungs⸗ ſchreiben einem derartigen Hintertreppengraphologen in die Hände fällt, iſt entweder ein empfehlenswerter Be⸗ werber oder— der häufigere Fall— ein zum glatten Mißerfolge VPerurteilter. Wie's trifft! Entweder dichtet ihm der Pfuſcher Engeltugenden an, die er noch nie be⸗ ſeſſen hat oder aber er bringt ihn durch eine ungünſtige Handſchriftanalyſe um die dargebotene Ausſicht, bald wieder in Brot und Stellung zu kommen. Nach und nach ſcheint mit dem Titel Graphologe der gleiche ſchmähliche Unfug getrieben zu werden, wie mit dem Titel Kauf⸗ mann und Ingenieur. Diejenigen, die es nicht ſind, brüſten ſich damit um ſo eifriger. Ihr bißchen Weisheit iſt viel⸗ leicht aus einer Broſchüre geſogen, die billig im Aus⸗ verkauf zu haben war. Dieſe Viertelfertigen ſind minde⸗ ſtens ſo ſchlimm wie die Kartenſchlägerinnen und Kaffee ⸗ latzdeuterinnen, denn ſie bringen mehr Unheil über die Menſchheit, als ſie jemals wieder gutmachen könnten. Den ſchlagendſten Beweis, was von den Fähigkeiten Holcher angeblichen Handſchriftendeuter zu halten iſt, lie⸗ fert ein Fall, mit dem ſich nächſtens ein deutſches Gericht zu befaſſen haben wird. Einem Handſchriftdeuter war von einer großen Firma das Bewerbungsſchreiben eines Angeſtellten zur Begutachtung zugeſandt worden. Der „Graphologe“ charakteriſierte den Bewerber auf Grund der Schriftprobe in einer Weiſe, daß für die betreffende Firma der Stellenanwärter glatt erledigt war. Durch ein Verſehen wurde die gleiche Schriftprobe eine kurze Zeit darauf demſelben Handſchriftendeuter nochmals un⸗ terbreitet. Diesmal aber gab der„Schreibſachverſtändige“ eine Analyſe, wie ſich kein Stellenbewerber ein glänzen⸗ deres Charakterſchild wünſchen könnte. Der Stellenan⸗ wärter, der auf das erſte Gutachten hin einen ableh⸗ nenden Beſcheid erhalten hatte, geht gegen den Hand⸗ ſchriftendeuter nun klagbar wegen Schadenerſatz vor. Ueber den Ausgang des Prozeſſes kann ſchon heute kaum ein Zweifel ſein. Hätte das Verfahren auch den Segen, daß die un⸗ gerufenen Elemente ein für allemal unſchädlich gemacht würden, der breiteren Oeffentlichkeit wäre ein unſchätz⸗ barer Dienſt erwieſen. Es geht wahrhaftig nicht an, daß das Schickſal Abertauſender letzten Endes in der Hand von Leuten liegt, die zu allen anderen Berufen paſſen, nur nicht zum Berufe des Graphologen, der ein ganz ungewöhnliches Maß von Erfahrungen, von Einfüh⸗ lungsfähigkeit und vor allem auch von größtem Ver⸗ antwortungsbewußtſein verlangt. Die ernſte wiſſenſchaft⸗ liche Handſchriftendeutung in allen Ehren, die grapholo⸗ giſchen Quackſalber aber ſoll der Teufel holen, denn ſie können Jahr um Jahr Abertauſende unglücklich machen. J ö Leopelinpostsfempel 5 Alle Poſtſachen wie Brieſe, Anſichtskarten etc., die während der Mittelmeerfahrt des„Graf Zeppelin“ zur Poſt gegeben werden, erhalten dieſe Poſtſtempel, für Sammler gewiß ſehr wertvolle Stücke. Boöͤrſe und Handen. Amtliche Notierunzen vom 28. März. Berliner Eſſektennotierungen. Berliner Handelsgeſeli⸗ 1 87 229,875; Comm.⸗ und Privatbank 201,50; Darni⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank 290; Deutſche Bank 170; Dis⸗ konto⸗Komm. 159,50 Dresdner Bank 173,50? Hapag 121,75: Nordd. Lloyd 115,50; Allg. Elektrizitätsgeſell⸗ ſchaft 181,75; Bemberg 400; Chade 474,50; aimler⸗Benz 61,75; Linoleumwerke 364; J. G. Farbeninduſtrie 254,25; Geſfürel 242,875; Goldſchmidt 93; Holzmann 131: Kar⸗ ſtadt 231,50; Metallbank 140; Phönix 96; Polyphonwerke 398,50; Rhein. Braunkohlen und Brikett 303; Rheinelettra 173,50; Rhein. Stahlwerke 128; R. W. E. 258: Schultheiß⸗ Glancltoſe 304; Siemens 404,50; L. Tietz 292,50; Ver. Glanzſtoffſe Elberfeld 458,50: Ver. Stahlwerke 92,50; Zell⸗ ſtoff Waldhof 275. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 6,50, Lomb. 7,50 v. 75 London 20,44— 20,48; Newyork 4,2115— 4,2195; Amſterdam 168,76— 169,10; Brüſſel 58,475— 58,595; Danzig 81,75— 81,91; Italien 22,045— 22,085; 81 oſlawien 7,395— 7,409; Kopenhagen 112,22— 112,44 iſſabon 18,85— 18,89; Oslo 112,30— 112,52; Paris 16,455— 16,495; Prag 12,462— 12,482; Schweiz 81,025 — 81,185; Spanien 63,82— 63,94; Stockholm 112,49— 112,71; Wien 59,20— 59, 32. Mannheimer Produktenbörſe. Am heutigen Produkten⸗ markt verkehrte die Börſe, obwohl die Offerten vom Aus⸗ lande im Vergleich zu den geſtrigen Preiſen höher lauten, in ruhiger Haltung, da der Konſum zurückhaltend iſt. Auch machen ſich im allgemeinen die bevorſtehenden Feiertage be⸗ merkbar. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Wei⸗ zen inl. 24,50, ausl. 26,25 bis 28,25; Roggen inl. 23,50 bis 23,75; Hafer inl. 23,75 bis 24,50, ausl. 22,75 bis 23,50; Braugerſte 24,50 bis 25, pfälziſche Gerſte 25 bis 25,50; 0 20 bis 22; Mais mit Sack 24,50; üdd. Weizenmehl, Spezial Null, 33,25 bis 33,75; ſüdd. oggenmehl 30,25 bis 32; Weizenkleie 14 und Biertreber mit Sack 22 bis 22,50; alles in Rm. pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Maunheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugetrieben: 137 Kälber, 1 Schaf, 158 Schweine, 455 Ferkel und Läuſer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Rm.: Kälber—, 82 bis 85, 75 bis 80, 66 bis 70,—; Schweine—,—, 81 bis 82, 80 bis 82, 78 bis 80, 74 bis 76,—: Ferkel bis vier Wochen alt 25 bis 30, über vier Wochen alt 35 bis 44, Läufer 48 bis 60 Rm. pro Stück. Marktverlauf: mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand: mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Mannheimer Wochenmarkt. Rach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 7 bis 7,5; Wirſing 30 bis 35; Weißkraut 25 bis 30; Rotkraut 28 bis 30; Blumen⸗ kohl St. 50 bis 150; Roſenkohl 60 bis 80; Gelbe Rüben 20 bis 22; Rote Rüben 25 bis 28; Schwarzwurzeln 60 bis 90; Spinat 45 bis 80; Kohlraben St. 50 bis 60; Zwiebeln 20 bis 25; Kopfſalat St. 35 bis 45; Endivien⸗ ſalat St. 30 bis 60; Feldſalat 240 bis 280; Kreſſe 100 is 160; Lattich 240 bis 280; Tomaten 70 bis 90; Meer⸗ rettich St. 25 bis 70; Radieschen Bſchl. 25 bis 351 Ret⸗ tich Bſchl. 35 bis 50: Aepfel 35 bis 70; Birnen 40 bis 60; Süßrahmbutter 220 bis 240; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 50; Eier St. 12 bis 18; Hahn geſchlachtet, St. 250 bis 900; Huhn, geſchlachtet, St. 300 bis 1000: Enten, geſchlachtet, St. 600 bis 1200; Tauben, geſchlach⸗ tet, St. 100 bis 150; Rindfleiſch 110: Kubfleiſch 30; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 1. Ieh 74; Zicklein 120; Rehragout 100; Rehb⸗„ und ⸗keule 250. 5 i 1 „ ——— 0 Vermiſchtes.* Die Anfälle im Kraftwagenverkehr. Gelegentlich der Haushaltsberatungen des Provinzialausſchuſſes der Rheinprovinz wurden auch die Fragen der Straßenverwal⸗ tungen eingehend erörtert und die Notwendigkeit einer durchgreifenden Neuordnung dargelegt. Dabei wurde dar⸗ auf hing ieſen, daß nach einer Statistik des Preußiſchen Statiſtiſan Landesamts aus dem Jahre 192426 die Rheinprovinz von allen preußiſchen Provinzen die mei⸗ ſten tödlichen Unfälle im Kraftwagenverkehr hat. Von einer Geſamtziffer für ganz Preußen im Jahre 1926 von 1748 Anfällen entfielen 444, alſo 25 Prozent auf die Rheinprovinz. Ns Rohs bes Heigerkönigs Babann OH di ven 2. SCHNEIDER FO ERST. ban G CDs chrssesurz donc veER TAG osKAun Mtetstrea Wende (. Fortiletzung.)(Nachdruck verboten.) Warren fah ihm lachend in die Augen:„Wie gefällt es Ihnen, lieber Radanzi?“ Elemer ſchüttelte den Kopf.„Ich weiß nicht, was ich ſagen ſoll, Herr Graf. Ich habe ſo viele Leute noch nie beieinander geſehen. Nur Pferde, Rinder und Schafe.“ Eva Maria drückte kichernd ihre Wange gegen ſeine Schul⸗ ter.„Aber es iſt ſchön! Nicht Elemer?“ f„Nein!“ ſagte er ehrlich und ſchloß für einen Moment die Augen. Jeder Wagen und jedes Auto, das ihm entgegenkam. Naubte er mit dem ihren zuſammenprallen zu ſehen. Und dann war es mit einem Male ganz ſachte vorbeigeglitten und es hatte weder Arm⸗ noch Beinbruch gegeben. Die Menſchen lachten, ſprachen, liefen. und rannten ſich doch nicht gegen · ſeitig über den Haufen, wie er fürchtete. Es rief, klingelte, hupte, hundert Töne ſchrillten ineinander, verſchwammen und ſchrillten wieder auf. Es wurde ihm ſchwindelig dabel. Das würde er nie lernen können, ſich durch all das Gewühl zu ſchlängeln, ohne nicht im nächſten Augenblick zu Brei zer · malmt zu werden. Wenn das der Cſikos ſähet— der Cſikos, der gleich ihm noch nie über die Pußta hinausgekommen war. Er würde ſchreiben, daß man ihn wieder heimholte. Das ſtand feſt. Das Auto bog vom Zentrum ab in die ſtille vornehme Herrengaſſe. Das ſinnverwirrende Getöſe verſtummte und machte einer wohltuenden Ruhe Platz. Elemer atmete auf. Sein Blick wurde weniger ſcheu. Palaſt reihte ſich an Palaſt. Weltabgeſchieden ſtand jeder für ſich in der Schwüle des Spät⸗ ſommertages. Der Wagen hiett. Ein hohes, von weißen Marmorfäulen getragenes Portal rundete ſich. Haſtend kam ein ergrauter Diener durch dasſelbe und öffnete den Wagenſchlag. Elemer hüpfte heraus und hob Eva Maria aus den Kiſſen. Als letzter folgte Warren. Er hieß Elemer eintreten und reichte ihm beide Hände. „Noch einmal willkommen in meinem Hauſe, lieber Nadanyl. Ia 1 öcht ö l werden!“ hoffe, 4 12 979 e 10 1 9 Heimat Elemer ſah ihm., ahne ein Wort zu ſagen, in die Augen. — Vielleicht blieb er doch. Es war ihm mit einem Schlage ſo ganz anders zumute. Hier fand er es ſogar wundervoll. Feierliche Stille herrſchte in der großen Halle, durch deren Kuppel das Licht der Abendſonne in weich abgetönten Reflexen fiel. Ein leiſer Hauch von Duft ſchwang ſich darü⸗ ber, von irgendwoher dam ein feines Klingeln, als ob aus weiter, weiter Ferne eine Glocke zum Gebete rief. Im Vor⸗ übergehen ſtrich er taſtend über bas ſeidig glänzende Haar eines Bären. Es kniſterte leiſe. „Vater hat ihn ſelbſt geſchoſſen!— Nicht wahr, Vater!“ ſagte Eva Maria und zog Elemer mit ſich nach der breiten, teppichbelegten Treppe, die zum oberen Stockwerk führte. Er wurde nicht fertig mit Staunen. Alles war anders als zu Hauſe in der Pußta. Wiederum bekam er ein Gefühl der Angſt und der Unſicherheit. Warren winkte einem Diener.„Führen Sie Herrn Radanyi auf ſeine Zimmer. Wenn Sie ſich etwas ausgeruht haben. lieber Elemer, wird Eva Maria Sie holen zum Abendtiſch!“ Er nickte ihm freundlich zu, verſchwand hinter einer Tür. Elemer würgte es in der Kehle. Er hätte am liebſten Kehrt gemacht, zurück— die Treppe, hinunter durchs Tor, die Straße entlang, woher er gekommen war und wieder heim in die Steppe. Aber der Diener ging neben ihm und ſchritt an ſeiner Seite den breiten Gang entlang, machte vor einer Flügeltüre halt und ließ den Gaſt eintreten. Dann klappte die Klinke in's Schloß. Er war allein. Unſchlüſſig ſah er ſich um. Der ganze Raum war in ein eigentümliches Grün getaucht, das durch die beiden hohen Fenſter rann. Das Gold der Rahmen funkelte auf, das tiefe Rot des Teppichs ſchien eine einzige Lache Blutes zu ſein Noch nie hatte der Sohn der Pußta ſolch eigenartiges Spiel der Farben geſehen. Er ging nach einem der Fenſter und ſchob die hauchdünnen Gardinen etwas zur Seite. Draußen dehnte ſich ein Park mit alten Baumbeſtänden. die Wege waren tadellos bekieſt, von irgendwoher kam das Plätſchern eines Brunnens und der Ruf eines Vogels, den er nicht kannte. Er fühlte, wie ſein Herz ſich auftat, wie eine große, ſüße Freude ihn durchſtrömte. Es war doch ſchön hier, wie Eva Mi geſagt hatte.— Und er würde bleiben. Jawohl, er würde bleiben. Hinter ihm räuſperte ſich jemond. Er wandte ſich ohne Eile nach rückwärts. e — g 870 ich dem gnädigen Herrn beim Umkleiden behilflich ein? Elemer ſah ihn verständnislos an. Was wollte der?— Ihm behilflich ſein?— Woge?— Er nickte, ohne eigentlich zu wiſſen wurum. Der Diener trat an einen eingebauten Schrank und ſchob die Türen zurück. Elemer wandte keinen Blick von ihm und ſtaunte. Gehörte das alles ihm, was da drinnen verſtaut war? Es ſchien ſo. Das war alſo das Reſultat von dem Beſuche jenes Fremden, der vor vierzehn Tagen in der Schänke erſchienen war, die Maße ſeiner Länge und Breite zu nehmen. Mutter und Großvater hatten nicht viele Worte darüber verloren und ihn hatte es ſo gar nicht intereſſiert. Wozu man nur all das viele Zeug brauchte? „Es iſt nur Abendtiſch im Familienkreiſe. Der gnädige Her: können im Jakettanzug kommen!“ ſagte der Bediente höflich. Elemer nickte. Das ſchien ihm das Beſte, was er run konnte. Er kam ſich ſo hilflos vor, wie ein Kind. Heiliger Gott, was würde es da noch alles geben bis es Nacht war! Willenlos ließ er ſich umkleiden. Wie eine Puppe hielt er ſtill und ſchämte ſich doch unſagbar, daß ihm dies widerfuhr. Seit ſeinem ſechſten Jahre war ihm niemand mehr bei ſeiner Toilette behilflich geweſen, auch Mutter nicht. Und jetzt! Wenn der Cſikos das ſähe, der würde lachen, daß die ganze Pußta widerhallte. Komiſch! Was in Wien hier alles der Brauch war. „Wollen der gnädige Herr das Haar nach rückwärts gelegt, oder einen Scheitel?“ „Einen Scheitel!“ ſagte Elemer gequält. Nun wor die ganze Prozedur glücklich vorüber. Er war wieder allein. Der große Ankleideſpiegel warf ſein Bild zu⸗ rück. Aber das war nicht mehr Elemer Radanyi. Das war ein Fremder. Verzweifelt glitt ſeine Augen an ſich hinauf und hinunter. Wie konnte Mutter ſolch unſinniges Zeug in Auftrag geben. Schade um all' das Geld. Der Stärkekragen zwickte und kratzte ihn. Die Hemdbruſt drückte ihn wie ein Panzer. Er wagte ſich kaum zu rühren, denn ſie krachte, ſo oft er ſich nach abwärts bog. Das Beinkleid zeigte an jedem Fuße eine ſcharfe Falte. Er erinnerte ſich, daß er das auch ſchon bei Warren beanſtandet hatte. Mußte das ſo ſein? Es 9910 ſicher ein Verſehen. Er begann es mit der Hand zu en. „Elemerl!“ — Gortſetzung folgt.) F Waldsportplatz eee eee enen enen ben nm iben ngen Am l. Ofter tage, nachm. halb 4 Uhr: Freundschaftsspiel Ipo herelmgung 0 Mahekrais meister gegen Sportversigung Ame * fc de g 1 0 end daa 4 — 0 Neis cee ldd c dr d ddl Gd l ddp f hac ldd. dl dg eee ee e h f fd dh he h g hade lf 6 e furngenossenschatt 1893, Snorinlatz a, Wiesenmeg PPTP 1 fee agg aner ah en g e E f ne e S e 6 8 Am User- HMO g nachm. 2 Uhr goes Treffen 5 ee Worspiel:. Jugend. 8 Wee den Sele d. im cen Spielpause Enstes elesfähr.— Hunt tut ben der Terre- Riege und Leichtathleten N . 0 s Vorſpiele unt. Mannſch. Nach dem Spiel im Vereinshaus: Begrüßung der Gäste und gemüzl. Beiſemmenfein. Wir bitten alle Mitglieder und Sportfreunde um zahlr. Beſuch Dir Jpartleitung. Fp vp gha eee Ene en g 1 , ac geh A Sl. H 1, 4 — ß)“ ,,, Ae e e W e 5 9 100— 177 7 1 2. 8 5 5 5 A1. 10 N 82 2 2 lexren-Stoſſe uu Em Waben Feen 5 Anzug- Stoffe wr. Wer 13., 18.“ U. 16. Mantel-Staffe. m 18.„ 17. U. 20. MAMA r am Dienstag,. 2. u. Mittwoch, d. J. Aprit, nachm 3 u. 5 Uyr u. abds. 8 Uhr im kärst Rlenander im geheizt Nebenzimmer Wiederholung unſ. N mit dem neu erfundenen Messing- Maschkompresson 1 kin Mind wäscht in 2 Stunde mehr als eine Waschfrau ia! rag! In 5 Minuten ſind 30—40 ſchmutzige Handtücher in normaler Lauge blendend weiß gewaſchen! Verehrte Hausfrau! 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