pd dl u * hau — . — 5 2 82 3 22 — — 2 — 1 2 *. * 0 — 82 0 22 — ie hn oder isdildung ilnaft die rkurse te Schule. os. 1059 ſule AN ann mittel. —— —— zuver⸗ en dorfer, lze, gafer mittel, * ler Art. AAA eee — — — 8 4 artoffel 's Heſſenland 8 Edeltraut, r Blaue find er Woche hier handverleſenes anten. Oben⸗ Warten Sie bekannt. iann 3. Tel. 76. 133 (Viernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagstlatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſtes, ilteses u. erfolgreichstes Lekal⸗Auzeigeblatt in Viernheim r, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt aulfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. — 1 117.— Telegramme: Anzeige Ar. 26 iernh eimer Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: 0 eiger (Viernhetmer Bürger⸗Zig.— Biernh. Volksblatt) Die ane Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter RHatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amlsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Dienstag, den 2. April 1929 40. Jahrgang Amerika und die Einwanderung Amerikaniſierung der Einwandeker. N. a Die Aufgabe, die dem amerikaniſchen Volke durch den ſtändigen Zuſtrom einer bedeutenden Zahl von Einwanderern täglich neu geſtellt wird, kann nach Breite, Tiefe und Bedeutung ſchwerlich überſchätzt werden. Sehr merkwürdig iſt, daß ſie trotzdem von den Amerikanern ſelbſt eigentlich erſt im Weltkriege klar erkannt worden iſt. Bis dahin nämlich herrſchte allgemein ein etwas gedankenloſes Vertrauen darauf, daß die„amerikaniſche Atmoſphäre“ den Prozeß der Einſchmelzung der Fremden ſozuſagen ſelbſttätig beſorgen würde. Im Weltkriege wurde dieſes Vertrauen arg enttäuſcht, viel ärger, als man das von Europa her beobachten konnte: es krat plötzlich und allen ſichtbar zu Tage, daß die perſchie⸗ denen Völkerſplitter keineswegs ihre heimiſche Eigenart aufgegeben hatten, ja, daß viele ihrer Vertreter dazu auch gar nicht bereit waren, und die amerikaniſche Oeffent— lichkeit erkannte, daß es beſonderer Maßnahmen bedurfte, um dieſer„Bedrohung Amerikas von innen her“ a gegenzuwirken. Den Kindern der Einwanderer 9 über tat die öffentliche Schule bereits das Notwendige: geringe Umgeſtaltungen— ſtärkere Betonung des Unter— richts in der engliſchen Sprache ſowie der ſtaatsbürger⸗ lichen Erziehung— genügten hier, um befriedigende Zu⸗ ſtände zu ſchaffen. Anders bei den Erwachſenen; für ſi waren offenbar beſondere Maßnahmen nötig. Dieſe wendigleit wurde mit jedem Jahr dringender, weil ſich Herkunft und Art der Einwanderer weſentlich änderten: während früher die ſogenannten„nordiſchen“ Völker Euro— pas den größten Teil der Einwanderer geſtellt hatten, kamen nun in zunehmendem Maße Süd⸗ and Südoſt⸗ Europäer, ja Völkerſplitter aus Kleinaſien, deren Ameri— kaniſierung infolge von Raſſeneigenart, Religion, Höhe des Bildungsſtandes und der Lebenshaltung viel größere Schwierigkeiten machten als die der früheren Einwanderer germaniſchen Blutes. Die allgemeinen Schulen, vorwiegend für Kinder heſtimmt, kamen für dieſe Aufgabe naturgemäß nicht in Betracht. Einige Zeit hindurch hielt man die(ſogleich zu behandelnden) Abendſchulen für geeignet und aus⸗ reichend, um ſie zu löſen, mußte aber bald erkennen, daß die Einwanderer nicht hineingingen, offenbar deswegen, weil ſie ihren Bedürfniſſen nicht entſprachen. Die Einrich- lung beſonderer Schulen wenigſtens überall dort, wo eine größere Zahl von Einwanderern zu„verdauen“ war, wurde bald als unumgänglich erkannt. Daß die Aufgabe auf öffentliche Koſten gelöſt werden mußte, konnte nicht wohl bezweifelt werden. Was zu geſchehen hatte, ge— ſchah ja nicht in erſter Linie wegen der Einwanderer ſelbſt, ſondern war eine Lebensnotwendigkeit für den ame— rikaniſchen Staat. Es ſind ſeit dem Ende des Krieges beſonders in den Großſtädten, in denen ſich die Einwanderer natur- gemäß zuſammenballen, eine große Zahl von Schulklaf— ſen geſchaffen worden, die ausſchließlich der„Amerikani⸗ ſierung“ erwachſener Einwanderer dienen. Die Staa⸗ ten haben ſich der Aufgabe mit Nachdruck angenommen, indem ſie einen Teil der Koſten übernahmen und für die Ausbildung geeigneter Lehrer, die Aufſtellung von Lehr— plänen, die Ausarbeitung von Hilfshbüchern ſorgten. Im einzelnen ſind die Einrichtungen ſehr verſchieden. Neben den Klaſſen in den Schulen, die ſich auf vier bis ſechs Wochenſtunden an zwei bis drei Abenden in der Woche erſtrecken, beſtehen Werkſtattklaſſen in großen Fa⸗ briken, andere in Klubhäuſern und Kirchen, in Bibliothe— len und Aſylen. Die Frauen werden oft zunächſt darch die„Beſuchslehrerin“ in ihren Wohnungen betreut, wenn ſie dann ein wenig gewonnen ſind, zu„Nähkränzchen“, — Unterhaltungsabenden, Lichtbild⸗ und Filmvorführun⸗ en, muſikaliſchen Veranſtaltungen zuſammengefaßt— kurzum: es wird mit typiſch amerikaniſcher Annaſſungs⸗ fähigkeit jeder Weg beſchritten, der irgendwie Erfolg ver⸗ ſpricht. Gelehrt wird in den Amerikaniſierungsklaſſen natür⸗ lich in erſter Linie die engliſche Sprache, vor allem ihr mündlicher Gebrauch, aber auch Schreiben und Leſen leine geringe Aufgabe, da viele Einwanderer nicht ein⸗ mal ihre Mutterſprache ſchreiben und leſen können! Stark betont wird auch die Staatsbürgerkunde, die die Einwan⸗ derer nicht nur mit den wichtigſten Formen und Grund- lagen des bürgerlichen Lebens bekannt macht, ſondern ſich vor allem auch bemüht, Amerika ihrem Herzen näher zu bringen; in der Auswahl der Mittel dafür geht man oft recht unbeſchwert, aber unzweifelhaft mit pfycholo⸗ Aſchem Geſchick vor— und der Erfolg bleibt nicht aus. Das dritte, nicht minder wichtige Arbeitsgebiet iſt Ge⸗ fandheitslehre und Geſundheitspflege; gerade darin iſt meiſtens pfel zu tun und muß viel getan werden, um die geſundheitliche Bedrohung die der Einwandererſtrom trotz Aller ärztlichen Kontrolle der Zuwanderer für das Land edeutek. nach Möglichkeit zy nerringarn Neues in Kürze. 16: In der franzöſiſchen Preſſe wird im Falle des Scheiterus der Schulden konferenz die Frage des größeren Schadens— ob auf Seiten der Alliierten oder Deutſchlands — eifſrig erörtert. 1: Die polniſchen Juſtizbehörden zögern die Haftent⸗ laſſung des Abgeordneten Ulitz immer noch willkürkich hinaus. 1: Die Gerüchte über die Auſſtellung eines gemein⸗ „amen Sparprogramms der Parteien der frühe marer Koalition entbehren jeglicher Grundlage. ren Wei⸗ 1: Gelegentlich der Ratifizierung des Kelloggpaktes im franzöſiſchen Senat hielt Briand eine große Friedensrede. . 4 83„% 16415 Sparvorſchläge der Parteien. Gerüchte über die Deckung des Etats. ber Berlin, 1. Ein Teil der Preſſe glaubt Mitteilungen machen zu können über Etatsbeſprechungen, bie nach der Verta⸗ gung des Neichstags zwiſchen den Finanzſachverſtändi⸗ gen der Sozialdemokraten, der Demokraten und des Zentrums— alſo unter Ausſchluß der Deutſchen Volls⸗ partei— ſtattgefunden und zur Aufſtellung eines ge⸗ meinſamen Sparprogramms geführt hätten. Man will auch aus dem Inhalt dieſes Deckungsprogramms wiſſen, daß 180 Millionen Mark Abſtriche geplant ſeien, dar⸗ unter 40 Millionen am Verkehrsetat und 25 Millionen am Wehretat: außerdem ſolle der Anſatz für die Ta⸗ balſteuer um 70 Millionen erhöht werden. Trotz der ſcheinbaren Beſtimmtheit dieſer Angaben handelt es ſich hier lediglich um Kombinationen. Nach der Vertagung des Reichstags haben zwiſchen den Frat— tionen keinerlei Verhandlungen ſtattgefunden, ſodaß ſich alle an dieſe Vorausſetzung geknüpften Mitteilungen von ſelbſt erledigen. Im übrigen iſt es ja bekannt, daß, ſo⸗ wohl das Zentrum wie die Sozialdemokratie wie die Deutſche demokratiſche Partei, und zwar jede Fraktion für ſich, umfaſſende Sparvorſchläge ausgearbeitet ha⸗ ben. Dieſe Vorſchläge unterliegen zurzeit der Prüfung des Reichsfinanzminiſteriums, dem ſie zugeleitet ſind, und wie es heißt, ſollen ſie dort eine günſtige Aufnahme gefunden haben. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Steueraufkommen zum 1. Januar 1929 Berlin, 1. April. Dem Reichstage liegt je Ueberſicht über den Stand der Erhebung und Beitreibung der Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern am 1. Januar 192 vor. Danach betrug das Steueraufkommen in den Mo— naten Oktober bis Dezember 1928 11911 174 000 Mar! gegenüber 1191480000 Mark im vorhergehenden Wier— teljſahr. Die Zahl der Rückſtände betrug 1782 103 i. Höhe von 477630000 Mark, wovon mehr als 293 Millionen Mark geſtundet waren. Bei den Zöllen und Verbrauchsabgaben betrug das Aufkommen in den Mo— Mark. An Rückſtänden waren 7736 in Höhe von 112 202 210 Mark vorhanden, wovon 35 181381 Mari geſtundet waren. Die Lohnbewegung der Eiſenbahner. Berlin, 31. März. Der Vorſtand des Einheitsver⸗ bandes der Eiſenbahner Deutſchlands hat ſich in einer Sitzung mit der Lohnbewegung beſchäftigt und beſchloſ— ſen, den Beirat der Organiſation anzurufen und den Ver— tretern der Mitgliedſchaft Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben, um von ihnen die notwendigen Vollmachten zur Durchführung weiterer Maßnahmen zu erhalten. Fer⸗ ner hat der Vorſtand beſchloſſen, die Ortsgruppen des Verbandes durch ein beſonderes Rundſchreiben zu ermah— nen, ſtraffe Disziplin zu üben, lediglich der Organiſations⸗ leitung Folge zu leiſten und alle Eingriffe ſogenannter Kampfleitungen oder ähnlicher radikaler Gebilde ent— ſchieden zurückzuweiſen. Stalins Urlaub. Moskau, 1. April. Der zweimonatliche Urlaub Sta— lins hat allerlei Gerüchte hervorgerufen. Man will ſo⸗ gar wiſſen, daß er an derſelben Krankheit wie Lenin leide. Seine letzten politiſchen Maßnahmen werden von vielen Kritikern mit ſeinem krankhaften Zuſtande in Zu: ſammenhang gebracht. Während ſeines Urlaubs ſol! Stalin von Molotow, Menshinſti und Orshenikidſe ver⸗ treten werden. Aus Nah und Fern. Kaſſel.(Der Kaſſeler Oberlandjägermord aufgeklärt.) Die Unterſuchung der Bluttat von Groß— Almerode an dem Oberlandjäger Ullrich iſt zu Ende ge— führt worden. Unter dem Druck eines Kreuzverhörs und im Verlauf eines Augenſcheintermins am Tatort geſtand der Arbeiter Walter Schmidt, den tödlichen Schuß auf den Oberlandjäger Ullrich abgegeben zu haben, als dieſer ihn auf der Rückkehr von dem Einbruchsdiebſtahl ertappte. Damit iſt die Bluttat nunmehr reſtlos auf— geklärt. Saarbrücken.(Rücktransport des Mörders.) her jugendliche Mörder Seinſoth wird jetzt durch zwei e Saarbrücker Kriminalpolizei aus Berlin ab— Verhandlungen werden vor der erſten Straf— Saarbrücker Landgerichts ſtattfinden, da Jugendlicher nicht vor ein Schwurgericht geſtellt werden kann. Vor der Verl edoch noch zwecks Unterſuchung ſei in der ſaarländiſchen Heilanſtalt Merzig unterſucht werden. Saarbrücken.(Ein Saar⸗Motorſchiff in Brand geraten und explodiert.) Die Bevpöl⸗ lerung von Beſſeringen wurde durch eine ſt Explo⸗ ſion von der Saar her in Schrecken gejagt. 50 Perſonen faſſendes Motorſchiff ſollte dem übergeben werden. Zwei Monteure waren mit der ten Arbeiten beſchöftigt, als plötzlich Feuer Schiff ausbrach, das ſich überſchnell ausbreitet artig verließen die Bootsinſaſſen das Schiff und brach— ten es, um allem weiteren Schaden vorzubeugen, zum Abtreiben. Einige Sekunden ſpäter explodierte der ge— ſamte Benzinvorrat mit dumpfem Krachen. Das Schiff brannte in kurzer Zeit vollkommen aus. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Neuwied.(Submiſſionsblüten.) Bau der Deichmauer, der Kaimauer und der gründung für den Deichbau in Neuwied ſind 17 A eingegangen. Die Angebotsſummen bewege Materiallieferung zwiſchen 237433 und 640 564 Mayen.(Die Bruſt eingedrückt.) werk Michels wurde beim Andrücken einer Klei motive einem 26jährigen Arbeiter von einem Kipp die Bruſt eingedr Verunglückte ſtarb nach kurzer Zeit. A Trier.(Ermittelter Falſchgeldhſerſtel⸗ ler.) In letzter Zeit wurden hier und in der Ume falſche Silbermünzen in großen Piengen t. Vor kurzem wurden in Qaint bei Trier ſch ormen 7 aus Gips gefunden, die Falſchmünzer ſe ch nicht ermittelt. Jetzt wurde in Ehrang ein? Arbei ter verhaftet. in deſſen Wohnung aus 6 hergeſte kunſtvolle Falſchgeldformen entdeckt en. haftung eines zweiten Falſchmünzers ſteht bevor Düren.(Beim Fenſterputzen ködlich ab geſtürzt.) In der Frankenſtraße ſtürzte die Aufwarte⸗ frau Jungbecken beim Fenſterputzen aus dem erſten Stock auf die Straße, wobei der Frau, Mutter von vier unmün⸗ digen Kindern, die Schädeldecke zertrümmert wurde und der Tod auf der Stelle eintrat. Oberhauſen.(Bergmannslos.) Der Berg mann Eduard Klages wurde aus bisher unbekannter Urſache auf Zeche Alſtaden vom Förderkorb erfaßt, wo— bei ihm der Kopf buchſtäblich vom Rumpfe getrennt wurde. Aachen.(Großfeuer in einer chemiſchen Fabrik.) In den Schwefelanlagen der chemiſchen Fa— brik in Stolberg-Atſch, die ſich im Abbruch befinden, entſtand ein Brand, der ſchnell um ſich griff. Die Fabrik- feuerwehr von Atſch und die Kreisfeuerwehr bekämpf— ten gemeinſam das Feuer und konnten es nach zweiein⸗ halb Stunden in der Hauptſache löſchen. Der Fabrik— bau wurde vollſtändig zerſtört. Die Entſtehungsurſache des Brandes wird auf Benutzung von Sauerſtoffſchweiß— apparaten bei dem Abbruch zurückgeführt. Man vermu⸗ tet, daß dabei Funken in die Schwefelumgebung ge— flogen ſind. Die ganze Gegend war vollkommen in dich— ken Rauch gehüllt und vergaſt. Berlin.(On der Notwehr erſchoſſen.) Ii der Nacht kam es im Norden Berlins zu einer ſchweren Schlägerei. Polizeiheamte, die einſchritten, wurden tätlich angegriffen, ſo daß ſie in der Notwehr zur Waffe grei— fen mußten. Dabei wurde ein Arbeiter durch einen Revolverſchuß getötet. ö Berlin.(Ein Kind in einer Mohnlaube verbrannt.) In der Kolonie Neu-Weſtend geriet die den Eheleuten Enge! gehörige Wohnlaube in Brand. Hierbei it ein vier Monate alter Knabe umgekommen, der allen in der Laube zurückgeblieben war. Dem vom Unglück verfolgten Ehepaar iſt bereits ein Kind er⸗ trunken, ein zweites durch Verbrühen zu Tode gekom⸗ men und eins an einer Krankheit ekorben. 7 2— 5 —— zeit eines Paſſanten gerieten etwa 450 Quadratmeter jun⸗ ger Fichtenſchlag in dem Brand. ö von der Schutzpolizei gelöſcht werden konnte, ehe die Feuerwehr eintraf. Der hieſige Ziegenzuchtverein wird auf der großen Land⸗ wirtſchaftlichen Wanderausſtellung in München mit ſieben Ziegen vertreten ſein. Ein Beweis für die Leiſtungsfähig⸗ feit der hieſigen Ziegenzucht iſt dabei die Tatſache, daß von den 21 Ziegen bzw. Böcken, die die Provinz Star⸗ kenburg dort ausſtellt, der dritte Teil aus der heimiſchen Viehzucht entnommen worden iſt. 1 Pfungſtadt nicht ausgeſtellt werden, da das beſte Material nach auswärts verkauft werden konnte. fahren.) berg. 5 1 jährige Söhnchen des Poſtaſſiſtenten Riedel von einem Motorradfahrer überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß es dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Waldbrand.) Durch Unvorſich⸗ verlängerten Stadtwald in Es entſtand vornehmlich Bodenlauffeuer, das Pfungſtadt.(Anerkannte Ziegenzucht.) Böcke können aus Neichelsheim.(Kind von Motorrad über⸗ In der Heidelberger Straße wurde das vier— Butzbach.(Mit den Händen in die Kreis⸗ ſäge.) Ein ſchweres Unglück ereignete ſich in dem Säge⸗ werk zu Niederweiſel. Die Pferde des Landwirtes Heinz ſcheuten und riſſen einen Pfeiler der Maſchinenhalle um, ſo daß dieſe zuſammenſtürzte. Der Landwirt geriet in die Kreisſäge, die ihm die linke Hand faſt abſchnitt und die rechte Hand ebenfalls verletzte. Das Unglück iſt um ſo ſchwerer. da Heinz an den Füßen kriegsbeſchädigt iſt. Dieburg.(Brandſtiftung vermutet.) Ein Großfeuer iſt in der Hofreite des Landwirts Jakob Schenk in Kleinzimmern ausgebrochen, das Scheune und Stal⸗ jungen und einen Teil des Wohnhauſes in Aſche legte. Die Vorräte und Geräte ſind verbrannt: das Vieh wurde gerettet. Der Schaden iſt groß. Anſcheinend liegt Brandſtiftung vor. ü Mainz.(Das 2.3⸗Millionen⸗Defizit ge⸗ deckt.) Nach gründlicher Beratung des Haushalts— planes iſt es gelungen, das vorhandene Defizit von 2391230 Mark durch Streichungen, Grundſteuererhöhun⸗ gen für Gebäude, Filial- und Hausangeſtelltenſteuer Aſw. reſtlos abzudecken. Den Hauptausſchlag zur Deckung des Fehlbetrages gab die viel umſtrittene Erhöhung der Ge⸗ bäudeſteuer, die den letzten Fehlbetrag von 800 000 Mark deckt. In der heutigen letzten Sitzung wurde durch eine zweiſtündige Zwiſchenberatung ſämtlicher Fraktionsführer eine Einigung dahin erzielt, daß die Grundſteuer von 40 auf 60 Pfennig für je 100 Mark Steuerwert mit der Maßgabe erhöht wird, daß die Hälfte der Erhöhung, die feſtgeſetzt wird, auf zwei Prozent der Friedensmiete auf die Mieter umgelegt wird. Die andere Hälfte trägt der Hausbeſitzer. Mainz.(Schwerer Motorradunfall.) Auf der Pariſer Straße vor Klein-Winternheim wollte der 21jährige Hans Beismann einem Auto ausweichen, als plötzlich der 59jährige Kaſpar Haber vor ſeinem Rade ſtand. Es kam zu einem Zuſammenſtoß. wobei der Mo⸗ torradfahrer ſchwere Verletzungen erlitt. Auch Haber trug Kopfwunden davon. Beide mußten mit dem Sa⸗ nitätsauto ins Krankenhaus gebracht werden. Rüſſelshelm.(Europas höchſter Schorn⸗ ſtein— bei den Opelwerken.) Der Rieſenlamin der Opelwerke wurde nun fertiageſtellt. Damit beſitt Deutſchland den höchſten Schornſtein in Europa. Der Ka⸗ min hat eine Höhe von 135 Meter. einen Durchmeſſer am Fuße von acht Meter. Seine lichte Weite an der Spitze beträgt drei Meter, ſo daß er nach Bedarf noch höher gebaut werden kann. Auf dem Schornſtein wird der Firmenname angebracht, der aus acht Meter hohen Buchſtaben beſteht. An dem Bau des Rieſenkamins wurde mit einer dreimonatigen Unterbrechung, die durch den ſtarlen Froſt hervorgerufen wurde, nahezu neun Monats gearbeitet.. Offenbach.(Das Urteil gegen Klingel⸗ böfer.) Stadtbaurat i, R. Klingelhöfer wurde von Gericht wegen fahrläſſigen Falſcheides zu einer Gefängnis— ſtrafe von ſioben Monaten verurteilt. ICC ͤbbbb00dddbdb0bbTbTbTbTCTbTTbTTTTTTT dio fiobs des Geigerköngs Kaan NOMAMN von J. ScHNEIDERN-FTFOERSTI. un HEHBENRECUTSScHUTZ dun cn VERLAG OSKAR NES TER WERW A (10. Fortſetung.)(Nachdruck verboten.) Eva Marias Geſichtchen erſchien neben ihm im Spiegel. Ganz geräuſchlos war ſie hereingehüpſt gekommen und ſtaunte ihn an. „Wie ein Prinz ſiehſt du aus! Genau wie ein Prinz!“ „Ja?— Eva Maria?!“ „Ja!“ bekräftigte ſie.„Aber du darfſt nicht ſo über dein Beinkleid fahren! Du verdirbſt ſonſt die Bügelfalten. Alſo, Bügelfalten waren das! „Muß das ſo ſein?“ Er zeigte deprimiert die Linie entlang. Sie nickte ernſthaft. Ja, das muß! Und wenn es nicht mehr ſchön iſt, macht man es wieder. Das auch noch!— Er erfuhr immer wieder etwas Neues. — Die Kleine zog ihn zu ſich auf das Ruhebett mit dem mächtigen Eisbär-Fell. Wenn ſeine Finger hindurchglitten. kniſterte es genau ſo, wie das des ſchwarzen Koloſſes in der Halle. JF„ Gibt es ſolche Tiere hier in Wien? Eva Maria?“ Ja!“ f„Ja? machte er erſchrocken.„Ich dächte, die würden die Leute freſſen, wenn ſie ſo auf der Straße herumlaufen.“ „Sie laufen auch nicht, Elemer. Sie ſind eingeſperrt im Zoo!“ 9 Er nickte verlegen und ſah ſie hilflos an.„Was iſt ein Zoo?“ bat er verſchüchtert. Er ſchämte ſich. Das Kind rückte auf ſeine Knie und zog die dunkle Seiden⸗ kravatte zurecht, die ſich etwas verſchoben hatte, dazwiſchen erklärte es ihm den fehlenden Begriff. „Alſo ein Garten, in dem man alle Tiere ſehen kann!“ ſagte er befriedigt. Warum nannte man das Ding dann nicht gleich beim rechten Namen. Während er mit ihr durch den langen Korridor nach. dem Speiſezimmer ging, kam wieder dieſes Gefühl des Verlaſſen⸗ ſeins, der Unſicherheit über ihn. Wenn er nur fort dürfte. Nur laufen immerzu, bis er nichts mehr ſah oon dieſer Stadt, bis die Steppe ſich wieder vor ihm auftat, die Steppe, die ſo gar kein Nätſelhaftes an ſich trug. ö Bobenheim.(Bleiweiß ſtatt Futtermehl.) Die Verkäuferin eines Geſchäftes verkaufte an einen Land wirt Futtermehl. Der Landwirt fütterte ſein Vieh, und als es nach einigen Tagen nicht mehr aufſtand, holte er den Tierarzt. Dieſer ſtellte feſt. daß das i ein ute. mehl, ſondern Bleiweiß bekommen hatte. Die Verkäuferin hatte das Futtermehl mit Bleiweiß verwechſelt. Jetzt mußte der Landwirt zwei Kühe abſchlachten laſſen, was einen beträchtlichen Schaden bedeutet. 8 Alſey(Im Weinberghäuschen erhängt.) Ein Landwirt aus Schafhauſen hat ſich in einem Woin⸗ berghäuschen im Gewann„Im Thal“ erhägt. 5 Seligenſtadt.(Selbſtmord.) Hier wurde in der Richtung nach Klein⸗Welzheim zu an einem Baame ein über 60 Jahre alter Mann erhängt aufgefunden. Die näheren Ermittlungen ergaben, daß es ſich bei dem Selbſtmörder um einen Tabakwarenhändler aus Ober⸗ heſſen handelt. Die Perſonalien lauten auf den Namen Berthold Ramſpeck aus Alsfeld. Mainflingen.(Ein edler Jugendfreund.) Hier baut Herr Rentner Horn ſein Häuschen auf eigene Koſten zur Jugendherberge aus. Der Gau Südheſſen e. V. im Verbande für deutſche Jugendherbergen ſtellt die Einrichtung zur Verfüauna. ——— nefrekeſe Der ägyptiſche Außenminiſter Hafez Ben Afiſi, der zur Zeit in Berlin weilt, verſucht die Rückgabe dieſer Büſte an Aegypten zu erlangen. Aus dem badiſchen Lande. i Mannheim.(mannheim als Kongreß⸗ Stadt.) Eine große Zahl von Vereinen und Verbän⸗ den werden im Jahre 1929 ihre Kongreſſe in Mann⸗ heim abhalten. Im Mai tagen in Mannheim der Lan⸗ desverband Badischer Liegenſchafts⸗ und Hypothekenmak⸗ ler, der Reichsverein Deutſcher Feuerwehr-Ingenieure und der Badiſche Landesverband des Bundes Deutſcher Archi⸗ tekten. Es folgen im Juni der Badiſche Baumeiſterbund, der Zentralverband Deutſcher Konſumvereine und im Juli der Süddeutſche Fußball⸗ und Leichtathletitverband und die Berufsgruppe techniſcher Bühnenvorſtände. Im September hält der Gau Baden des Reichsbanners Schwarz⸗Not⸗Gold ſeinen Gautag in Mannheim ab. Im gleichen Monat finden die Kongreſſe des Süddeutſchen Form⸗ und Stabeiſenverbandes, des Deutſchen Vereins für Schulgeſundheitspflege und des Vereins Deutſch er Straßenbahnen und Privateiſenbahnen ſtatt. Im Okto⸗ ber tagen in Mannheim der Reichsverband der Kom⸗ munalbeamten und Angeſtellten(Komba) und die Ge—⸗ kolſſchaft für Soziale Reform. A weannyeim.(ißglugter Raubüberfall.) Der Bote einer Mannheimer Firma, der bei einer Bank einen größeren Geldbetrag abhob, wurde kurz nach dem Verlaſſen des Gebäudes überfallen. Dem Täter gelang es, dem Boten 6000 Rm. abzunehmen, doch konnte der Räuber gefaßt werden. Die Unterſuchung der Ange⸗ legenheit iſt noch im Gange. Ei Heddesheim.(Pferderennen in Heddes⸗ heim.) In der dieſer Tage abgehaltenen Generabver⸗ ſammlung des Pferdezuchtpereins wurde heſchloſſen, die diesjährigen Rennen am Pfingſtmontag(20. Mai) ab⸗ zuhalten. In Zukunft ſollen die Rennen immer an die⸗ ſem Tage abgehalten werden. 1 Biekenau bei Weinheim.(Zigeunerplage.) Eine wirkliche Plage bildet zurzeit wieder das Ueber⸗ handnehmen der Zigeunerhorden an der heſſiſch⸗badiſchen Grenze. Die polizeilichen Organe haben alle Hände voll zu tun, um dieſe läſtigen Geſellen entweder weiter in den Odenwald oder über die badiſche Grenze auf Wein⸗ heimer Gebiet zu befördern. f Truppe von 25 Menſchen, die zuſammen nur einen Wohnwagen beſaßen, über die badiſche Grenze gebracht, von wo ſie dann in unbekannter Richtung abzogen. Jetzt wurde wieder eine Lokales und Allgemeines. Der Monat April. Gar feſtlich trat in dieſem Jahre der April ſeine Herrſchaft an: ſein erſter Tag fiel noch unter dem Glanz des Oſterfeſtes, während ſonſt dieſes von Frühlinsſehnen und Auferſtehungsgedanken erfüllte, ſchöne Feſt erſt im Laufe des Monals ſich einzuſtellen pflegt. 5 Der April— nun ja, er iſt unter den zwölf Brüdern im Jahre eine„Nummer“ für ſich: launiſch und wetter⸗ wendiſch, ſchrullig and veränderlich. Er hat. Lachen und Weinen in einem Sack. lächelt bald freundlich und ſon⸗ nig, verzieht dann wieder das Geſicht zu mürriſchen Fal⸗ ten und ſchüttelt im Unmut Sturm und Regen, Grau⸗ peln und Flocken auf die Welt herunter. a 52 Aber: wer könnt' ihm auch ernſthaft, bös ſein; Hat er nicht auch ſeine guten Seiten? Bekleidet er nicht wieder die kahlen Bäume, überzieht Wieſen und Raſen mit leuchtendem Grün und ſtickt die erſten fröhlichen Blumen in den neugewebten Teppich der Natur? Und was lockt er nicht alles für Stimmen und Stimmchen in Wald und Flur! Ein ſpaſſiger Geſell, der April, jawohl, aber halt doch der Generalprober für ſeinen jün⸗ gern Bruder, den Wonnemonat Mai und wer möchte den ſchmähen, der einem ſo allerliebſten Fant den Weg be⸗ reitet? Mächtig greift auch der April die immer weiter zu⸗ rückweichende Nacht an: Wieder muſt ſie eindreiviertel Stunden dem Tag, dem Sonnenlicht abtreten, und na⸗ mentlich am Morgen dürfen wir den Vorhang der Nacht und Dämmerung immer früher ſchwinden ſehen. i Möge der April uns nicht allzu ſehr„in den April ſchicken“, denn nach dem langen Winter haben wir ein ſchönes Frühjahr wohl verdient und ſehnen es mit dop— pelter Hoffnungskraft herbei! — Die Fahrpreiſe für die Ferienſonderzüge. Nach⸗ dem in den Kreiſen der regelmäßigen Benutzer der Fe⸗ rienſonderzüge bekannt geworden war, daß die bisher gewährte Fahrpreisermäßigung von 33,3 Prozent auf 10 Prozent herabgeſetzt worden ſei, hatte der Geweri⸗ ſchaftsbund der Angeſtellten in einer Eingabe an die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft und das Reichsverkehrs⸗ miniſterium die Bitte gerichtet, die bisherige Ermäßigung von 33,3 Prozent beizubehalten, da die Ferienſonderzüg: für weite Kreiſe die einzige Erholungsmöglichkeit ver⸗ mitteln, und alle Einſchränkungen der bisherigen Er⸗ mäßigung für viele Intereſſenten die Benutzung der Fe⸗ rienſonderzüge unmöglich machen werden. Die Deutſch: Reichsbahngeſellſchaft hat hierauf dem Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten mitgeteilt, daß es zutrifft, daß die in die Ferienſonderzugfahrpreiſe eingerechneten Fahrpreis⸗ ermäßigung bei der Tarifänderung im Oktober 1928 von 33,3 auf 10 Prozent für Hin- und Rückfahrt herab⸗ geſetzt worden iſt. Gleichwohl werden die Fahrpreiſe für die Ferienſonderzüge abgeſehen von gelegentlichen. ge— Warren plauderte mit ſeinem Gaſte, während mon ſpeifle. Sie ſaßen nur zu dreien. Elemers Augen verloren allmählich das Suchende, Angſtvolle. Er wurde zutraulich, frug und begann ebenfalls zu erzählen. Es wurde gemütlich. Beinahe wie zu Hauſe. Warren ſprach von ſeiner Studentenzeit. von ſeinen Knabenſtreichen. Elemers und Eva Marias Lachen klang ineinander. Zwölf helle, volle Glockenſchläge ſchickte die Mahagoniſtanduhr des Speiſezimmers mahnend zwiſchen die Unterhaltung. Der Graf erhob ſich.„Morgen wollen wir zu Meiſter Haller, lieber Radanyi. Schlafen Sie recht geſund die erſte Nacht in Wien!“ An dem großen Kronleuchter in Elemers Zimmer brannten alle Flammen. Ganz in ſprühende, frohe Helle war alles getaucht. Er trat noch einmal vor den Spiegel und muſterte ſeine Geſtalt. Eine dunkle, heiße Blutwelle ſtrömte ſein Geſicht hinauf. Er glich in ſeinen Gefühlen einem jungen Mädchen. das ſich zum erſten Male ſeines Reizes, ſeiner Schönheit bewußt wird. „Wie ein Prinz,“ hatte Eva Maria geſagt. Er entkleidete ſich haſtig, legte die Bügelfalten Bug auf Bug und warf Rock und Weſte achtlos über einen der Stühle. Er hätte ſo gerne noch ein Glas Waſſer gehabt, aber er wagte keinen der Hähne zu öffnen, die über einem Marmorbecken glänzten, das in die Wände eingebaut war. Vielleicht vermochte er ſie nicht mehr zu ſchließen. Das Un⸗ heil wäre ganz entſetzlich geweſen. In den Kiſſen liegend, drückte er das brennende Geſicht tief in die weiche, weiße Seide der Bezüge. Die Decke glänzte und rauſchte, wenn er darüberfuhr. Vom Park herein kam durch die offenen Fenſter die kühle Nachtluft und ſchäkerte mit den Tüllgardinen, daß ſie wiegend hin und wieder⸗ ſchwebten. Er empfand nun ſo eigentlich keinen Heimwehſchmerz mehr. Nur Neugier auf das, was noch alles kommen würde. Er freute ſich auf den Morgen, ſogar auf die vielen Men ⸗ ſchen in den Straßen. Auf den Zoo, in den zu führen ihm Warren verſprochen hatte. Auf Meiſter Haller, der ſeinen Vater gekannt hatte und dem er zeigen durfte, was er konnte. Die Augen wurden ihm ſchwer. So ſehr er ſich auch bemühte, wach zu bleiben, die Lider ſanken immer wieder und brannten Wund ſchloſſen ſich endlich gang. Ein breiter Lichlſtrom fiel über den dunklen Korridor. Er hatte die Türe nun angelehnt und die Nachtluft dehnte ſie lautlos in den Angeln. Der Bediente kam, trat ein und ſah lächelad nach dem Schlafenden. Er hing Rock und Weſte über ein Kleiderholz. nahm die Schuhe unter dem Beit zu ſich und ſchaltete die Deckenbeleuchtung aus. Das weiche, blaue Licht der Nachtampel flaß durch den Raum, dunkelte die Ecken ab und machte die Gegenſtünde unklar: Der Diener beugte ſich betrachtend über Elemer. Sin ſchöner Menſch. Und gut und unverdorben. Wie das wohl- tat. So war er einſtmals auch nach Wien gekammen. Voll Hoffen und Erwarten Er verſpürte ein leiſes Heimweh nach ſeinem Dorfe und dem Mädchen, das er dort zurückgelaſſen hatte und das nun auf ihn wartete in Sehnſucht und Treue. Nun würde er doch einmal Ernſt machen und ſie heiraten. Konntz er hier nicht in Stellung bleiben, würde ſich gewiß noch etwas anderes finden, das ſo viel eintrug, um Weib und Kind zu ernähren. Er ſchob die Decke zurecht, die im Herabgleiten war und rüttelte Elemer leiſe an den Schultern. Der fuhr auf und ſah ihn mit großen Augen an:„Was willſt du, Cſikos?“ Der Diener lächelte:„Wenn der gnädige Heer Licht wünſcht, bei Nacht— hier iſt der Schalter!“ Er zeigte auf den Elfenbeinknopf der Nachtkampe. Eſemer nickte verſchlafen. Mit lautloſen Füßen ging der Bediente über den Teppich nach der Türe. Ein Griff nach dem Lichtſchalter verſetzte den Raum in ein dämmeriges Dunkel. Draußen im Parke rauſchten die Bäume, der Brunnen raunte. Ein Streifen hellen Mondlichtes lag quer über dem Ruhebett und ließ das Fell des weißen Bären ſilbern glänzen. Die Rahmen der Bilder ſpielten ins Kupferfarbene, und die Hähne am Waſchtiſche funkelten. Elemer hatte ein ſonniges Lachen um den Mund und reckte im Traume beide Arme.„Cſikos, bring dem Groß⸗ vater die Braunen nicht. Bring ihm die Schimmel!“ Dann 1 ſeine Züge ernſt:„Karin, was liegt in meinem eben?“ Der Mond ſchob ſich hinter ein Wolkengebirge. Das Zimmer lag ganz in Stille und Dunkel. f (Foriſetzung folgt.) derluſte eingetreten wären. 0 ringſügigen Apweichungen gegen das Worfayr, unver⸗ ändert bleiben, wei eee f fe eingerechneten Fahrpreisermäßigung auch eine Senkung der Grundpreiſe ſtattgefunden hat. ä — Vorſicht mit Primeln! Eine wegen ihres Blü⸗ tenreichtums und ihrer Farbenſchönheit als Schmuck- und Zierpflanze heſonders im erſten Frühiahr weitverbreitete Topfblume iſt die weißroſa oder lila blühende Becher⸗ primel(Primula obconica). Sie erfreut ſich unter den Zimmerpflanzen beſonderer Beliebtheit. Bei ihrer Be⸗ handlung iſt aber eine gewiſſe Vorſicht und Reinlichkeit geboten, weil bei vielen Menſchen die unvorſichtige Berüh⸗ rung ihrer Blätter⸗ und Blütenſtiele leicht Hautreizungen und Entzündungen hervorruft, die unter Umſtänden ſehr läſtig werden können. Man ſchneide deshalb die wel⸗ ken Blätter ſtets mit der Schere ab und faſſe die Pflan⸗ zenteile vorſichtig, möglichſt nur mit Handſchuhen oder Papier an. Die abgeſchnittenen Teile ſind ſofort zu be— ſei igen, Sche e und Hände zu rei igen. Bei Beachtung die⸗ ſer Ratſchläge werden Hautreizungen niemals entſtehen können. 5 E Münzfernſprecher und öffentliche Sprechſtellen. Wie die Deutſche Reichspoſt bemüht iſt, durch eine dau— ernde Vermehrung der Zahl der öffentlichen Sprechſtellen dem Verkehrsbedürfnis Rechnung zu tragen, zeigen die folgenden Zahlen: Es ſind zur Zeit in Berlin 2589 Münzfernſprecher aufgeſtellt, davon bei den Poſtanſtal⸗ ten 637, auf den Straßen(in poſteigenen Häuschen, Be⸗ rek⸗Uhrenſäulen, Zeitungskioſken und Wartehallen) 135, in öffentlichen Gebäuden 291, auf Bahnhöfen 249 und bei Privaten 1277. Die Zahl der Münzfernſprecher iſt da⸗ nach ſeit Dezember um 203 Stück vermehrt worden. Außerdem ſind noch bei den Poſtanſtalten und bei Pri⸗ vaten 1040 öffentliche Sprechſtellen(mit gewöhnlichen Apparaten) vorhanden, die ſeit Dezember ebenfalls eine Vermehrung um 76 Stück erfahren haben. — Nicht auf kalte Steine ſetzen! Wenn die Sonne in den nächſten Wochen das Leben in der Natur zum Erwachen gebracht hat, kommt auch wieder die Zeit, in der Groß und Klein ſich herausſehnt ins Freie und Aus⸗ flüge unternimmt. Dahei dürfen es alle Eltern, deren Kinder ſich an ſolchen Ausflügen beteiligen, nicht unter⸗ laſſen, nachdrücklichſt darauf hinzuweiſen, daß ein Aus⸗ ruhen auf kalten Steinen ſehr gefährlich werden kann. Denn die Kälte der Erdkruſte muß erſt aus dem Boden heraus und der durch längeres Wandern ſchwitzende Menſch kann ſich„den Tod holen“, wenn er ſich auf einen Feld⸗ ſtein oder auf einer ſteinernen Bank zum Ausruhen nie⸗ derläßt. Ebenſo muß dafür Sorge getragen werden, daß bei Wanderungen ſür den immer noch kalten Abend genü⸗ gend ſchützende Kleidung mitgenommen wird. Gozialiſierung des Geireibehandels. Die direkten ſtaatlichen Eingriffe in die Preisbildung, die während des Krieges in allen Ländern immer häu⸗ ſiger wurden, waren faſt immer von mangelnder Einſicht in die inneren Notwendigkeiten des Preisbildungsprozeſ⸗ ſes diktiert und führten deshalb faſt immer zu Ergebniſ— ſen, die nicht vorhergeſehen waren, nicht gewünſcht wur⸗ den und nicht gewünſcht werden konnten. Dabei war in der Kriegszeit die Aufgabe im allgemeinen inſofern er⸗ leichtert, als di: ganze Preis- und Beſchlagnahmepoli⸗ tit im Grunde nur das Ziel verfolgte, innerhalb der belagerten Feſtung die übernatürlich knappen Mittel des Lebensbedarfs einigermaßen ſozial erträglich zur Vertei⸗ lung zu bringen. Wieviel ſchwieriger iſt die Aufgabe, die jetzt von den vier bekannten Vertretern der Landwirtſchaft: Schiele, Hermes, Brandes und Fehr dem Deutſchen Reich hinſicht⸗ lich der Ordnung des Getreidemarktes zugemutet wird. Zunächſt wird allerdings auch hier verſucht, den Zuſtand der belagerten Feſtung einigermaßen wieder herzuſtellen, d. h. man fordert eine weitgehende Erhöhung der Ge⸗ treide- und Mehlzölle, die Erhöhung der Fleiſchzölle, die Anpaſſung aller Zölle auf lebendes Vieh an die erhöhten Fleiſchzölle, Erhöhung der Zölle auf Milch und Molkerei— produkte, verſtärkten Zollſchutz für Kartoffeln, für Ge⸗ müſe, Obſt, Wein und Tabaf, für Eier und Geflügel. Innerhalb dieſer chineſiſchen Mauer ſoll dann ein Ge⸗ treidehandelsmonopol errichtet werden, deſſen Leitung in⸗ nerhalb des durch die Zölle gezogenen Rahmens ei Preispolitik mit dem jeweils größten Nutzen für den Ge— lreidebau und— wie man vielleicht auch glaubt— mit dem jeweils geringſten Schaden für den Konſumenten trei⸗ ben ſoll. Vor allem ſoll die Monopolleitung eine gewiſſe Stabilität der Preiſe auf dem inneren Markt gewähr⸗ leiſten, etwa nach dem Vorbild derjenigen großen Kar⸗ telle, denen es tatſächlich gelungen iſt, die Preisſchwankun⸗ gen ihres ſpeziellen Marktes zu dämpfen. Dabei muß allerdings von vornherein darauf hin⸗ gewieſen werden, daß es ſich bei den genannten Kar⸗ tellen um Induſtrien handelt, die aus wenigen Großhe⸗ trieben beſtehen, wie ja die Kartellfähigkeit bekanntlich eine gewiſſe Betriebskonzentration unbedingt vorausſetzt. Dieſe Vorausſetzung trifft bei der Getreide bauenden Landwirtſchaft ſelbſtverſtändlich auch dann in keiner Weiſe zu, wenn man zugibt, daß ein ſehr großer Teil der für den Markt in Frage kommenden Getreideproduktion in den Betrieben des landwirtſchaftlichen Großgrundbeſitzes gebaut wird. Eine der ungeheuren Mannigfaltigkeiten der wirtſchaftlichen Bedingungen einer Vielzahl von ſelh⸗ ſtändigen Betrieben gerecht werdende Preisplanung iſt undenkbar. Nun weiſt man in dieſem Zuſammenhang vielſach auf unſere Außenhandelsbilanz hin, auf die Einfluß genommen werden müſſe. Die allgemeine Argumentation unterſtellt, daß im Herbſt bei niedrigen Weltmarktpreiſen beſonders große Exporte ſtattfinden und daß dann im Frühling und Frühſommer, wenn die Weltmarktpreiſe anziehen, ie fehlenden Getreidemengen zurückgekauft werden müſ⸗ en. Demgegenüber weiſen aber die Marktberichte über⸗ einſtimmend darauf hin, daß— ſoweit Roggen in Frage ommt— während des Jahres 1928 zu verhältnismäßig danltigen. Preiſen exportiert worden iſt. Es iſt möglich, aß wir im Sommer gezwungen ſind, zu etwas höheren unde Roggen hereinzunehmen, aber das damit ver⸗ ndene Riſiko iſt doch keineswegs ſo groß, wie wenn man m Sinne des Monopols im Herbſt größere Noggen⸗ Stellen eingelagert hätte. Das hätte bedeutet, daß an 9 elle der Verkaufserlöſe aus den Herbſtexporten, die erzinslich angelegt werden konnten, zum mindeſten Zins⸗ g Zu dieſen wären aber noch mit nkoſten der Einlagerung, Verwaltung, aller der da⸗ i verbundenen Schutzmaßnahmen und der in den mei⸗ en Fallen in gewiſſem Amfang unvermeidlichen Ver⸗ erbnis hinzugekommen. Per Saldo wäre der Gewinn für mit der Herabſetzung der die geſamte Voltswirtſchaft, aver auch ſur bie Lund⸗ überhaupt von einem Gewinn geſprochen werden fann. Die Dinge liegen eben auf dieſen weiten Märkten doch ſo, daß alle die Möglichkeiten, die eine Planwirt⸗ ſchaft eventuell ausfindig machen und ausnutzen könnte, durch das freie Spiel der wirtſchaftlichen Kräfte ohnehin ausgenutzt werden, weil dieſe Ausnutzung vorteilhaft iſt. Die am Erfolg unmittelbar intereſſierte Privatwirtſchaft ſchöpft alle Möglichkeiten aus und hat in dieſer Beziehung bisher auch nie perſagt. Verſagt hat der Staat, der glaubte, mit den Mitteln der Zollpolitil auf dem Wege der Bevormundung der, Kapitalverteilung die Richtang der Produktion beeinfluſſen zu dürfen. Er verſagt na⸗ türlich nicht, wenn er ſich ein ſolches Inſtrument wie das etreidemonopol zu ausgeſprochen politiſchen Zwecken ſchafft. Aber dazu iſt uns die deutſche Landwirtſchaft und das Geld des deutſchen Steuerzahlers zu wertvoll. „ Oſtern— Auferſtehung! Nun wäre auch Oſtern 1929 vorüber. Es waren Tage der Erbauung, Tage der Gnade, die jedes chriſtlich fühlende Herz tief bewegt, ihm die Stärke gibt, den ſchweren Kampf des Alltagslebens mit Erfolg zu beſtehen.— Die Auferſtehungsfeier am Oſtermorgen brachte wieder eine gewaltige Teilnahme. Die Straßen, durch die das Hochwürdige Gut ſeinen Weg nimmt, waren auch dieſes Jahr wieder ſchön herausgeputzt. Alles zur Ehre des Höchſten! Das tauſendſtimmige Te Deum beim Wiedereinzug ins Gottes- haus fand begeiſterte Herzen. In großer Zahl fanden ſich die Männer am Oſterſonntagmorgen an der Kommunionbank ein. * as Oſterwetter ließ dieſes Jahr ſehr zu wün⸗ ſchen übrig. Der Himmel war bedeckt, die Sonne konnte nicht durch. In der Winterkleidung fand man ſich noch recht wohl, ſo kühl war es. Der Reiſe- und Ausflugsverkehr hatte darun— ter nicht wenig zu leiden. Wer liebe Angehörigen auf dem Friedhofe ruhen hat, bewegte ſeinen Gang nach dieſem. Es waren auch viele Tauſende, die den Weg dorthin fanden. Un— zählige Bitten und Gebete loderten zum Himmel, zur Rettung der armen Seelen. Und die meiſten der Gräber hatten friſchen Blumenſchmuck. An der Stätte des Todes ſteigen die Gedanken ganz anders auf. Manche Träne iſt wieder gefloſſen. Manche Grabinſchrift mahnt uns: Menſch, denke an den Tod! Ver— giß auch du die Toten nicht! * Die Beerdigung des Herrn Rentmeiſters J öſt gab Beweiſe der Liebe und Verehrung, die ſich dieſer bei der Ein- wohnerſchaft zu erfreuen hatte. Im Leichenzuge ſah man die Vertreter der Gemeinde, an deren Spitze Herrn Bürgermeiſter Lamberth, das Beamtenkollegium, zahlreiche Vereine, an deren Spitze die freiwillige Feuerwehr mit Muſikkorps. Am Grabe gedachte Herr Bürgermeiſter Lamberth der großen Ver— dienſte, die ſich der Verſtorbene um die Gemeinde erworben. Hiernach folgten die weiteren Kranzniederlegungen und Nach⸗ rufen. Der„Männergeſangverein“ ehrte ſein heimgegangenes Mitglied durch ein weihevolles gut vorgetragenes Grablied. So geht einer um den anderen von uns. Mit Herrn Jöſt iſt einer unſerer Beſten dahingegangen. Er ruhe in Frieden! Todesfall. Der Schnitter Tod hält, wie ſchon ſo oft in dieſem Winter, in jedem Lebensalter ſeine reiche Ernte. So hat er dieſer Tage wieder ein blühendes Menſchenleben ge— fordert. Herr G.-R. Schneider hatte einen Sohn, Rudolf, in die Gewerbe- und Malerſchule nach Bensheim gehen. Nach dreijährigem Schulbeſuch daſelbſt, nahm er auch an dem alljähr⸗ lichen Ausflug, der an Oſtern nach Beendigung des Semeſters ſtattfindet, noch freudigen Anteil. Der Ausflug führte nach Rothenburg o. T. Ganz plötzlich aber wurde er krank, er mußte in das Krankenhaus in Dinkelsbühl gebracht werden. Er hatte ſich ſcheinbar während des Ausfluges eine Erkältung zugezogen, die den jungen 23jährigen Mann in der ganzen Tücke erfaßte. Sein Zuſtand wurde ſchlimmer, ſodaß die ſchwer⸗ geprüften Eltern deſſen Ueberführung in die Heimat veranlaßten. Aber auch hier war alle ärztliche Kunſt vergebens. Der junge hoffnungsvolle und brave Mann, der in allen Fächern ſeines glänzenden Abgangszeugniſſes die Note„Sehr gut“ erhielt, ſtarb an der ſich zugezogenen Krankheit, die beſonders Hals- und Atmungsorgane ergriffen hatte. Die Beerdigung findet be- reits heute Nachmittag um 5 Uhr ſtatt. Allgemeine Anteil— nahme wendet ſich der betroffenen Familie zu, umſo mehr, als die Familie Schneider ſchon einmal ein Kind auf tragiſche Weiſe einbüßen mußte. 2 9 1175 Marianische Jünglings⸗Sodalität Solbſterziehung durch Sport. Die Sportleidenſchaft iſt eine wertvolle Gabe der Natur die Gutes ſchafft, ſolange ſie recht geleitet und der Vernunft und dem Willen dienſtbar gemacht wird, ſie ſchafft jedoch Böſes, ver— wüſtet und zerſtört, ſobald ſie ſich der Führung des Geiſtes ent- windet. Darum gilt es bei der ſportlichen Betätigung die Laſt am Kampfe, den Willen zum Sieg der Selbſterziehung nutzbar zu machen. Erſt die geiſtig-ſittlichen Ideale geben der körper- lichen Ausbildung den rechten Sinn und die rechte Richtung. Sport iſt zunächſt Leibesſpiel, ſchafft Bewegung und bil- det ſo das nötige Gegengewicht gegen alle Bewegungshemmungen im beruflichen Leben. Leibesübung wirkt ſo als Erholung, als Ausſpannung. Das löſt Freude aus und bringt wieder Freude. Zum Schaden aber gereicht der Sport, wo der Menſch in den Leibesübungen leidenſchaftlich aufgeht, ſein ganzes Sinnen und Trachten auf die Sportbetätigung gerichtet iſt, wo infolgedeſſen die Berufspflichten vernachläßigt werden, die geiſtige Intereſſen⸗ loſigkeit einſetzt und die hohen Werte der Religion und der religiöſen Betätigung vergeſſen werden. Sport iſt ſodann Spiel der Kräfte, iſt Kampf und zielt auf Leiſtung. Nicht wer gierig und haſtig vorwärtsſtürmt, iſt wirtſchaft im beſonderen, beſtimmt 0 geweſen, wenn Der Poligeibericht von heute meldet 3 Betrugs⸗ fälle, 1 Diebſtahl, 5 Ruheſtörungen, 7 Strafen gegen die Ver⸗ kehrsordnung und wegen Störung der Feiertage eine Perſon. * Konditorei⸗ Empfehlung. Der Sohn des Herrn Bäckermeiſters Kühner iſt aus der Fremde zurückgekehrt. Nach vorliegenden Zeugniſſen mehrjähriger Tätigkeit hat er ſich beachtenswerte Kenntniſſe erworben, die dieſer in ſeinem väter⸗ lichen Geſchäft verwerten will. Eine Unterſtützung dürfte die⸗ ſem Jung⸗Handwerker zuteil werden. Wir wünſchen beſten Er- folg.(Siehe Inſerat.) * Aprilwetter. Kaum iſt der April eingezogen und ſchon wehen die Stürme einher. Geſtern Nacht brauſte der Sturm durch die Gaſſen. Läden und Fenſter, die nicht geſichert waren, flogen auf und zu. Manche Scheibe ging in Trümmer. Auch heute früh tobte der Geſelle, er brachte einen kalten und und ſcharfen Wind mit. Der geheizte Ofen iſt immer noch ein guter Freund. * Probewaſchen. Wir weiſen auch an diefer Stelle darauf hin, daß heute Dienstag und morgen Mittwoch im Gaſthaus zum Fürſten Alexander ein Probewaſchen mit dem Meſſing⸗Waſch⸗Kompreſſor ſtattfindet. Die neue Waſchmethode bedeutet für die vielgeplagte Hausfrau große Erleichterung. Die Vorführung kann daher jedermann, beſonders aber unſern Hausfrauen auf angelegenlichſte empfohlen werden. i* Oppau jezt Stadt. Die große Induſtriegemeinde Oppau, die ſr. Zt. durch die fürchterliche Exploſſionskataſtrophe weltbekannt wurde, wurde ab 1. April zur Stadt erhoben. * Autounfälle. Ueber die Oſterfeiertage haben ſich zahlreiche Autounfäbe ereignet. Zur Stunde wurden die Todes— opfer mit 9, und die der Verletzten mit 45 angegeben. * Opfer der Arbeit. In Belgien ereignete ſich am Karſamstag in einem Bergwerk eine ſehr ſchwere Schlagwetter— kataſtrophe, die 28 braven Bergleuten das Leben koſtete und 14 Verletzte ſind zu beklagen. Bergmaunslos! In Mexiko ſollen die Rebellen einen Sieg über die Regierungstruppen errungen haben. * Rebellenſieg? Eine unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 3. April 1929, nachm. von 2—4 Uhr im Krankenhaus ſtatt. Vereins⸗ Anzeiger. Turnerbund. Heute Dienstag Abend 8 Uhr Turnſtunde für alle Turnerinnen. Der Turnwart. Club der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 4. April, abends halb 9 Uhr findet im Vereinslokal z. Stern Monatsverſammlung ſtatt. Da ſehr wichtige Punkte auf der Tagesordnung ſtehen, laden wir alle Mitglieder höflichſt ein. Der Vorſtand. ...... Sport und Spiel Sportvereinigung Amicitia 1.— Oberſtein 1. „„ 2.— Pf. Lampertheim 2. Olympia Lampertheim 1.— Sportvergg. Amicitia 1. DJK. ⸗Sport Flörsbeim 1.— Viernheim 1. Viernheim 2.— Schifferſtadt 1. „ Jugend— Laudenbach(Bergſtr.) Jugend 5 1.— Ladenburg 1.(Handball) Sport am Wieſenweg Turngenoſſenſchaft Viernheim 1.— Sprendlingen 1. DN ö DN e 7 N N 55 N N erfolgreich. Nicht wer willkürlich, unregelmäßig ſeinen Weg ver⸗ folgt, iſt ſicher im Erfolg, ſondern nur der ruhig und abſchnitts- weiſe Voranſchreitende hat Ausſicht, das Ziel zu erreichen. Nur wer immer und immer wieder, in monatelanger, jahrelanger Ausdauer übt, wer nicht gleich abſpringt, wenn der Erfolg aus- bleibt, der kommt im Sport voran. Das erfordert Hingabe, Eutſchloſſenheit, beherrſchte Aufmerkſamkeit, Stetigkeit, Dis⸗ ziplin und Selbſtzucht. Wo aber Zucht und Selbſtbeherrſchung aufgegeben werden, da wirken die Leibesübungen entſittlichend. Dann kommen rohe Kräfte zur Entfeſſelung und toben ſich aus, führen zur ſportlichen Verwilderung und werden zum Verhäng— nis für die eigene Perſönlichkeit. Darum muß der Wille zur Zucht und zur ſtetigen Selbſtbeherrſchung die Leibesübungen beſeelen. Dieſen Willen in ſich lebendig zu erhalten iſt vornehmſte Anfgabe jedes echten Jugendkraftlers. Wochenplan: Dienstag: 8 Uhr Zuſammenkunft der Gruppe 3 im„Ochſen“. „„„„ 5 Kettelerſälchen 55„„„ 1 15 Löwen“. 1 5 5 5 1„Harmonie“. „ Turnſtunde im„Eichbaum“. Uhr Zuſammenkunft der Gruppe 2 i. Kettelerſälchen 71 1 7* 6*„Löwen“. 7 1„„ 8„„Harmonie“. Donnerstag: halb 2 Uhr Schülerübungsſtunde auf dem Sportplatz. 8 Uhr Zuſammenkunft der Gruppe 7 im„Löwen“. 1 1 1 1„ 7 7 Freiſchütz“ 55 Freitag: 8 Uhr Spielerverſammlung der D. J. K. in„Harmonie“. 8 Uhr Turnſtunde im„Eichbaum“. Mittwoch: 7