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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ankfurt a. R.— Schrift Ar. 80 — Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 5 Viernheimerffinzeiger (Viernheimer Bürger ⸗Zig.— Viernh. Vollsblatt) die Reklamezeile 60 36. leberholung aßgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Haſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel emen Tag vorher.— Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amlsblatt der Heſſiſchen Büärgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Mögzlichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. nahme von Anzeigen in unſerer en 6. April 1920 — 46. Jahrgang — er Annäherung der Mittelparteien N in Kü eues in Kürze. ö 18: Der deutſche Botſchaſter in Paris, von Hoeſch, hatte mit Briand eine längere Zeſprechung wegen der Rheinlandräumung. : Beſprechungen der Finanzſachverſtändigen der Re⸗ gicrungsparteien und des Zentrums hatten als Hauptergeb⸗ nis die Senkung des Reichsdeſizits auf 130 Millionen. :*: Luftſchiffbau Zeppelin in Friedrichshafen gibt das Programm der Fahrten dieſes Sommers berannt. 1: Hankan iſt von Tſchiaugkaiſchek eingenommen wor⸗ deu. Der Langkopp⸗Prozeß. Politik ſoll in der Verhandlung ausſcheiden. de Berlin, 5. April. Zur Verhandlung hat die Verteidigung die vom Gericht am erſten Tage abgelehnten Sachverſtändigen, darunter die Reichstagsabgeordneten Jadaſch(K.) und Wolf(Dn.) unmittelbar geladen. Zu Beginn der Verhandlungen verwahrte ſich der Angeliagte Langkopp zunächſt in einer Erklärung gegen die Behauptung des Geheimrats Bach, er habe aus den Heſprächen zwiſchen Langkopp und Loff entnommen, daß beide ſtark völkiſch eingeſtellt ſeien. Der Angeklagte er⸗ Härte, er bedauere, daß hiermit Geheimrat Bach eine po⸗ litiſche Note in die Verhandlungen getragen habe. Er ſei ein freier deutſcher Mann und das ſei für ihn völkiſch. Geheimrat Bach erwiderte, daß der Angeklagte nicht nur auf die jetzige Regierung, ſondern auch auf die Juden ge⸗ ſchimpft hätte. Nach längeren Auseinanderſetzungen zwiſchen den Prozeßbeteiligten wurde ſchließlich vom Staatsanwalt und dem Vorſitzenden erklärt, daß auf die Bemerkung über die politiſche Einſtellung der Angeklagten kein Wert ge⸗ legt werde. Die nun vernommenen Beamten gaben an, ſie hätten nicht den Eindruck gehabt, daß Langkopp ſich mit der Piſtole nur ſelbſt erſchießen wollte. Lang⸗ kopp habe vielmehr die Piſtole nacheinander auf die umſtehenden Beamten gerichtet, dann auf Geheimrat Bach, dem er zugerufen habe: „Zurück ins Zimmer, jetzt iſt Schluß!“ Von der Verteidigung wurde beantragt, das Flugblatt zu verleſen, das Geheimrat Bach dem Langkopp ge⸗ geben habe, um ihn abzulenken. Das Gericht beſchloß die Verleſung des Flugblattes, das in außerordentlicher Weiſe Angriffe gegen die Entſchädigungsbehörden und die Regierung richtet, insbeſondere gegen Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler und den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann. Eine Auseinanderſetzung entſpann ſich dann über die noch zu vernehmenden Zeugen. Das Gericht beſchloß von den von der Verteidigung benannten neuen Zeugen nur noch drei zu vernehmen, darunter den kommuniſtiſchen Abge— Wolfen Jadaſch und den deutſchnationalen Abgeordneken Wolf. ———.— Aus dem In⸗ und Auslande. Die Entwaffnung der Rifſtämme. Paris, 5. April. Wie aus Rabat gemeldet wird, ind nunmehr die Maßnahmen zur Entwaffnung der Rifſtämme, die gleichzeitig in der franzöſiſchen und ſpa⸗ niſchen Zone durchgeführt wurden, beendet. Die Spa⸗ nier beſchlagnahmten über 80 000 Gewehre und ſehr be⸗ deutendes Kriegsmaterial. Die Franzoſen konnten 45 000 Gewehre, 25 tragbare Maſchinengewehre, mehrere Ma⸗ chinengewehre und ein großes Lager von Revolvern und Piſtolen beſchlagnahmen. Trotzli bleibt weiter in der Türkei. Konſtantinopel, 5. April. Da am 1. Mai die Auf⸗ enthaltsgenehmigung für Trotzki und ſeine Familie in der Türkei abläuft, hat ſich auf Anſinnen die türkiſche egierung bereit erklärt, die Aufenthaltsgenehmigung bis auf weiteres zu verlängern. Die Verlängerung wird damit begründet, daß für Trotzki vorläufig keine Aus⸗ licht beſtehe, von einem anderen Lande eine Einreiſege⸗ neß migung zu erhalten. Tſchiangkaiſchekl meldet den Fall Hankaus. „ Peling, 5. April. Der Stab des Generals Iſchiang⸗ kaiſchet meldet, daß der Oberbefehlshaber der Hankau⸗ gruppe, Hwang ⸗Sei, die weiße Flagge gehißt und ſich den Nankingtruppen geben habe. Man habe auch ſchwer? Artillerie erbeutet. Die übergegangenen Truppen ſeien nach ihrer Vereidigung den Nankingtreunpen einverleibt worden. Die übrigen Truppen Hankaus befänden ſich auf dem Rückzug. 3 f ——— 42 1 1 t 2 Genſationsprozeß in Moabit * Former Tang kopp zegen den Farmer Langkopp, der ſeine Anſprüche im Reichsentſchädigungsamt Anfang März vorigen Jahres nit einer Höllenmaſchine geltend machen wollte, hat be— gonnen. Eine neue Verhandlungsgrundlage. .. die Denkſchriften der Alliierten. Berlin, 5. April. Gegenüber den Feſtſtellungen der Pariſer Zeitungen, daß die Annahme der Denkſchriften der Gläubigerab— ordnungen und des Vorſitzenden Young als Verhand⸗ lungsgrundlage durch Dr. Schacht eine„erfreuliche Aen⸗ derung der deutſchen Haltung“ bedeute, wird bemerkt, daß e ſachliche Aenderung tatſächlich nicht zu erken⸗ nen ſei. Dr. Schacht ſei vom erſten Tage an feſt in ſeiner Meinung über die deutſche Zahlungsfähigkeit geweſen, aber entgegenkommend nicht nur in ſeiner Verhandlungs⸗ weiſe, ſondern auch in allen ſachlichen Punkten, in denen es ſeine ſchwere Verantwortung zulaſſe. Wenn alle Fra⸗ gen ſoweit geklärt ſein werden, daß die tatſächlichen Min⸗ deſtforderungen der Gläubiger vorliegen, dann werde es an Deutſchland ſein, zu ſagen, ob dieſe Summen tragbar ſeien bezw. welche Zahlungen es zu leiſten vermag. von Hoeſch bei Briand. Die Näumungsfrage wird wieder aufgerollt. Berlin, 5. April. Die Unterredung zwiſchen Briand und dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch, der dem Quai d'Orſay wieder einen Beſuch abgeſtattet hat, ſich um die Frage der Rheinlandräumung gedreht. Auf der Septembertagung des Völkerbunds⸗ rates in Genf, wo der Zuſammentritt der Sachverſtändi⸗ 0 beſchloſſen wurde, war vereinbart worden, 5 parallel mit den Reparationsverhandlungen Beſpre— chungen über die Organiſation der Sicherheit ln der entmilitariſierten Rheinlandzone und über die Rheinlandräumung ſelbſt beginnen ſollten. In der geſtri⸗ gen Unterhaltung zwiſchen Briand und von Hoeſch ſollen nun die„Möglichkeiten“ geprüft worden ſein, wie dieſe Sicherheitsverhandlungen eröffnet werden könnten. Weiter ſoll in der Unterhaltung auch von der Tagesordnung der am 15. April in Genf zuſammentretenden vorbereitenden Abrüſtungskonferenz des Völkerbundes die Rede geweſen ſein. Bleibt die alte Koalition? Einigung zwiſchen Chriſtlich⸗Sozialen und Großdeutſchen. V Wien, 5. April. Die Verhandlungen zwiſchen den ſhriſtlich⸗Sozialen und den Großdeutſchen in der Frag der Regierungs⸗ bildung haben zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Es iſt vereinbart worden, daß die oßdeutſchen, auf Grund der bisher beſtehenden K ionsabmachungen, in der Regierunasmehrheit verbleiben. 1 E* 2 Annäherung der Mittelpar teien. Die Verhandlungen zum Ausgleich des Reichshaushalis. f des Berlin, 5. April. Die Zentrumsfraktion des Reichstages wird am 9. April nachmittags 2 Uhr zu einer Sitzung zuſammen⸗ treten. Gegenſtand der Ausſprache werden in erſter Linie Steuerfragen ſein, vor allem die Sparvorſchläge des Reichsfinanzminiſteriums. Die Anſetzung der Fraktionsſitzung läßt erkennen, daß die in den letzten Tagen gepflogenen Verhandlungen über den Ausgleich des Reichshaushalts ſchon jetzt ziem⸗ lich weit fortgeſchritten ſind. Eine Erhöhung der Bier⸗ ſteuer dürfte endgültig nicht mehr in Frage kommen. Den Forderungen der Deutſchen Volkspartei iſt inſofern Rech⸗ nung getragen, als ein Sparprogramm über 130 bis 200 Millionen vorliegt und die Volkspartei ſieht darin eine Verhandlungsgrundlage. Die Frage allerdings, an welchen Poſten die Ab— ſtriche zu erfolgen hätten, iſt noch gänzlich ungeklärt. Der Standpunkt des Zentrums ging bisher, wie der der Sozialdemokraten, dahin, daß an den Sozialaus⸗ gaben unter keinen Umſtänden Einſparungen erfolgen könnten. Auch die Frage der Einbringung der neuen Steuern zur Deckung des immer noch verbleibenden Fehl⸗ betrages von mehr als 200 Millionen, iſt noch nicht endgültig geklärt. Für die Bayeriſche Volkspartei dürfte das weſentlichſte Hindernis in Geſtalt der Erhöhung der Bierſteuer fortgefallen ſein. Das Ergebnis der Haushaltsberatungen. Ueber das Ergebnis der Beſprechungen der Haus⸗ haltsſachverſtändigen mit dem Reichsfinanzminiſter warde folgende Mitteilung ausgegeben: „Die Beſprechungen der Fin anzſachverſtänd igen der Sozialdemokratie, des Zentrums und der Deutſchen Volkspartei, der Demokraten und der Bahyeriſchen Volkspartei ſind am Freitag zum Abſchluß gebracht worden. Das weſentlichſte Ergebnis iſt die Tatſache. daß das deckungsbedürftige Defizit im Reichshaushalt von 360 auf 130 Millionen vermindert worden iſt. Die Vorſchläge der Sachverſtändigen der Fraktionen find dem Reichsfinanzminiſter und dem Reichskabinett übergeben worden, das in den nächſten Tagen dazu Stellung nehmen wird. Die beteiligten Fraktionen wer⸗ den am Dienstag zuſammentreten und ebenfalls über Annahme oder Ablehnung der Vorſchläge zur Neu⸗ geſtaltung des Etats für 1929 entſcheiden. In Verbindung mit dieſen Fragen ſteht die Bildung der feſten Koalition zwiſchen den fünf Parteien. Vermutlich wird deshalb nach der Entſcheidung des Kabinetts Anfang der näch⸗ ſten Woche eine Beſprechung der Parteiführer ſtattfin⸗ den, die die mit dem Etat im Zuſammenhang ſtehenden politiſchen Fragen zu erörtern haben wird. Im Vorder- grunde ſteht dabei die Frage, ob die Parteien geneigt ſind, nach der ſachlichen Einigung über den Etat auch eine koalitionsmäßig gebundene Regierung zu bilden.“ Ruſſiſch⸗polniſcher Grenzzwiſchenfall. Mord und Selbſtmordverſuch. J Warſchau, 5. April. Auf der Grenzſtation Baranowicze hat ſich ein blu⸗ tiger Zwiſchenfall ereignet, der zweifellos diplomatiſche Komplikationen nach ſich ziehen wird. Ein Beamter der Berliner ſowjetruſſiſchen Handels vertretung, mit Namen Apanasjewitſch, der hier aus perſönlichen Gründen eine Dienſtreiſe nach Moskau unterbrochen hatte, aber leine beſondere polniſche Aufenchaltserlaubnis beſaß, war ver⸗ haftet und über Nacht auf der Bahnhofswache zurück⸗ gehalten worden. Bei ſeiner Vernehmung am anderen Morgen hat er die beiden polniſchen Beamten niedergeſchoſſen, der eine war ſofort tot, der andere iſt lebensgefährlich verwundet. Der Ruſſe machte einen Selbſtmordverſuch und wurde in das polniſche Spital gebracht. Die ſehr aufgeregten polniſchen Berichte behaupten, daß die Frau des ruſſi⸗ ſchen Handelsdelegierten ihm mit einen Gewehr zu Hilfe veeilt ſei. 5 Eine Unterſuchung iſt eingeleitet, zugleich ſind von Moskau aus Schritte unternommen worden, um den ruſſiſchen Vertreter nach Möglichkeit zu decken. Amtliches Material über den Bo all iſt noch nicht zu erlangen. angeſichts der Spannung zwiſchen Moslau und Warſchau aber kann man vorausſeßen daß die Aus emandeeſetzungen mit erheblicher Schärfe ze uührt werben dürften. N Aus Heyen. Darmſtadt.(Keine Stadtverordneten mehr!) Ab 1. April gibt es in den heſſiſchen Städten leine„Stadtvecordnete“ mehr. Das Geſetz„Die Rechts⸗ verhältniſſe der Gemeindebeamten“ betreffend vom 22. März 1929 ſagt im Artikel 33„In den Geſetzen und Verordnungen des Landes werden die Bezeichnungen „Stadtperordnetenverſammlungen“ durch„Stadtrat“ und „Stadtverordneter“ durch„Stadtratsmitglied“ erſetzt.“ Heppenhelm a. d. B.(Zuſammenſtoß.) An der Ecke Lehrſtraße⸗Darmſtädter Straße fuhr ein Mäd⸗ chen gegen ein Auto. Das Fahrrad kam unter das Auto zu liegen und wurde ſchwer beſchädigt, während das Mädchen ſich durch Abſpringen retten konnte. Mainz.(gatholiſcher Lehrerverein in Heſſen.) Hier hielt der klatholiſche Lehrerverein in Heſſen ſeine Hauptverſammlung ab. Im Verlaufe des erſten fanden die Sitzungen des Hauptvorſtandes und der einzelnen Ausſchüſſe ſtatt. Am zweiten Tag ſand i r Bonifatiuskirche der Gedächtnis⸗Gottesdienſt für den Verſtorbenen Ehrenvorſitzenden Schorn, und die Hauptverſammlung im Saale der Liedertafel ſtatt, bei welcher Alademiedirektor Profeſſor Dr. Raederſcheidt die Teſtrede hielt. Wiegen.(Von der Landesuntperſtrar Gießen.) Der ordentliche Profeſſor für altes Teſta⸗ ment D. Dr. Walter Baumgartner hat einen Ruf an die Univerſität Baſel erhalten. Eiehnen.(Oberheſſiſcher Bienenzüchter⸗ verein.) Anter der Leitung ſeines Vorſitzenden, Lehrer Buß(Leihgeſtern; hielt der Oberheſſiſche Bienenzüchterver⸗ ein hier eine? terverſammlung ab. Wie aus dem Re⸗ chenſchaftsbe hervorgeht, gehören dem Verein 1370 Mitglieder an. Die Honigernte des vergangenen Jah⸗ res war mittel bis gut. In Anbetracht ſeiner Verdienſte um die Imkerei und des Gießener Zweigvereins wurde der Vorfitzende Buß zum Ehrenmitglied des Haupt⸗ vereins ernannt. Der Rechnungsbericht ſchließt in Ein⸗ n mit 9183 Mark, in Ausgaben mit 7559 Mark. Voranſchlag für 1929 ſchließt in Einnahmen und ben mit 5800 Mark ab. Aus Erſparnisgründen N zies:ährige Wanderverſammlung ausfallen. Die jährige Wanderverſammlung übernahm der Schliger⸗ Verein, der gleichzeitig die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens damit verbinden will. Weiter wurde der Wunſch geäußert, die Bevölkerung zu ermahnen, das Ab- pflücken der Weiden- und Haſelnußkätzchen zu unterlaſſen, da dieſe zur Pflege der Bienenbrut dringend notwendig ſind. Heſſiſcher Landtag. Sitzung des Finanzausſchuſſes. O Darmſtadt, 5. April. Der Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages ſtellte in einer Sitzung zunächſt die Regierungsvorlage Erhal⸗ tung und Sicherung von Baudenkmälern zurück. Durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt werden die Eingabe des Lehrers Hals in Gießen betref⸗ fend Einſtͤfung in der Beſoldungsordnung, die Ein⸗ gabe des Deutſchen Blindenlehrmeiſter⸗Vereins Königs⸗ berg betreffend Beſoldung der Arbeitslehrer in der gabe vorgebrachten Wünſchen iſt in der letzten Beſol⸗ dungsordnung zum größten Teil Rechnung getragen—, Blindenunterrichtsanſtalt Friedberg— den in der Ein⸗ ferner die Eingabe der Reallehrer i. R. Hachenberger und Genoſſen betreffs Ruhegehalte— eine Beförderung von Ruheſtandsbeamten iſt nach dem Ausſcheiden aus dem Dienſt nicht angängig— ſowie die Eingabe des heſſi⸗ ſchen evangeliſchen Pfarrvereins Darmſtadt betreffs Er⸗ höhung des Staatszuſchuſſes an die evangeliſche Landes- lirche in Heſſen.— Die Regierung weiſt in ihrer Antwort auf die Landtagsbeſchlüſſe zum Kapitel 38(Kirche) hin und auf die zurzeit ſchwebenden Verhandlungen über die Auseinanderſetzung zwiſchen Staat und Kirche. ö Bezüglich der Eingabe des heſſiſchen Künſtlertheaters FNrantfurt a. M. auf Erböhnna des Zuſchuſſes auf 15000 die ichs rs Geigerkönägs Rüöaḿm ROMAN von J. SCHNEIDER-FTFOERS TI. banes ER RECTSScHUTZ DR VERLACO OSKAR HMteISsTER WERHDOAU (14. Fortſetzung.) Nachdruck berbotlen.) „Warte nur, Egon! In ein bis zwei Monaten iſt er wie die anderen, genau ſo aufgeklärt, ſo ganz Geſellſchaftsmenſch und Herdentier. Und jetzt iſt er noch ganz ein Kind. Voll⸗ ſtändig unberührt, ohne jedes Falſch. Wie er es ſagt, ſo meint er's auch. Er gibt mit beiden Händen und frägt nicht, was er dafür bekommt. Er ſchenkt ſein köſtliches inneres Sein und erhält dafür buntes, ſchillerndes Glas, das keinen Stüber wert iſt!“ „Du, als Frau und noch dazu als nächſte Verwandte, kannſt ihn vor vielem bewahren, Alice!“ „Ich will auch tun, was in meiner Macht liegt, ihn ſo zu erhalten, wie er iſt. Sie ſollen ihn nicht haben, die anderen. Bei Haller iſt er gut aufgehoben und auch bei Warren. Wenn er nicht zu viel in die Salons kommt, lernt er hoffentlich den Schein ſo bald nicht kennen und bleibt uns in ſeiner Natür⸗ lichkeit. Du darfſt ihn aber auch niemals mit ins Geſchäft nehmen, Egon. Das mußt du mir verſprechen. Geld ver⸗ dirbt die Menſchen.“ „So?“ meinte Ballin lächelnd. „Du mußt mich nicht falſch verſtehen. Ihn würde es ver⸗ derben. Wenn er etwas braucht, gib ihm ſo viel du willſt, auch von meinem Vermögen. Aber er ſelbſt ſoll die Hände davon laſſen!“ Die halbe Nacht lag Alice Ballin in ihrem Bette wach. immer in Gedanken mit dem Neffen beſchäftigt. Sie war ſelbſt achtundzwanzig Jahre, aber ſie kam ſich alt vor, ihm gegenüber. Bemuttern und umſorgen wollte ſie ihn, ſo viel ſie konnte. Er würde fügſam und lenkbar ſein, wie ein Kind. Sein ganzes Herz, jeder Winkel ſeiner Seele lag offen vor ihr.— Wie lange?— dachte ſie.— Wie lange?— Warum hatte man dieſen herrlichen Menſchen aus der Steppe her⸗ aufgebracht in das Wien der Jetztzeit, das nach ſedem die Arme ſtreckte und es in ſeinen Strudel zog, immer weiter mit hinein, bis es ſelbſt zu kreiſen anfing, mit und um die anderen? Flemet aber lag mit ſtrahtenden Augen in den Kiſſen und ſog noch immer den feinen, diskreten Nurziſſenduft ein, Mark beſchliezt der Ausſchuß, daß die Antragſteller ſich zunächſt an die Regierung wenden ſollen. Die Eingabe der Sportſchule Offenbach auf Gewäh⸗ rung von 25000 Mark zur Anlegung einer Sportſchule wird abgelehnt. Ein Antrag der Abg. Dr. Beſt, Axt, Dr. Wolf, Dr. Werner und Böhm, das Geſetz über die Altersgrenze. wie es vor der jetzt gültigen Regelung beſtand, wieder herzuſtellen, wird mit ſieben zu vier Stimmen abgelehnt. Die zu der gleichen Frage eingebrachten Eingaben wer⸗ den für erledigt erklärt. Abgelehnt wird ferner ein kommuniſtiſcher Antrag zwecks Aufſtellung über die Auswirkungen des Antrags auf Winterbeihilfe. Der Regierung als Material überwieſen wird ſchließ⸗ lich eine Eingabe des heſſiſchen Penſionärvereins Darm⸗ ſtadt, in der die Beſeitigung von Härten und Anbillig⸗ keiten im heſſiſchen Beſoldungsgeſetz vom 30. März 1928 gewünſcht wird. der Erfinder des Automobils, iſt in Ladenburg 81 Jahre alt geſtorben. — Oſterſpaziergang. Ein Kavalier. Es muß leider hier feſtgeſtellt werden, daß die Sache mit dem hundertjährigen Kalender mal wieder eine offen⸗ kundige Pleite war; denn aus dem herrlichen Oſterwetter, den er angezeigt hatte, iſt, wie wir alle ja haben feſt⸗ ſtellen müſſen, nichts geworden. Als ebenſo falſch har ſich die uralte Weisheit, daß das Wetter am Sonntag ſo ſein müſſe, wie am Freitag, erwieſen. Zwei ſchöne ſchöne Oſtertage nach dieſem Winter, den richtig zu be⸗ nennen man ſich des bajuvariſchen Wortſchatzes bedie⸗ nen müßte, zwei warme, ſonnige Tage zu verlangen, iſt wirklich nicht unbeſcheiden zu ſchelten. Aber es ſchemt wirklich ſo, als ob mit Beſcheidenheit nichts mehr aus⸗ zurichten iſt. Solange man nicht wünſcht, daß uns um Oſtern der Aſphalt unter den Füßen ſchmilzt und die Roſen über die Zäune nicken, daß man im Freibad lie⸗ gen und ungeſtraft unter Sonnenſchirmen wandeln kann, ſolange wird man ſich gefallen laſſen müſſen, daß man mit ſeinen kleinen Wünſchen ſo behandelt wird, wie, nun, wie's uns über dieſe Oſtern geſchehen iſt. a Es hat niemand Freude dran gehabt. Der Bürger nicht bei ſeinem Oſterſpaziergang, der Sportler bei ſei⸗ nem Oſtertreffen, der Kneipenwirt bei ſeinen Oſterer⸗ 4 wartungen und die Trambahn und die Reichsbahn nicht. welcher dem kleinen Seidentüchlein entſtrömte, das Alice Ballin ihm ſcherzend in die Taſche ſeines Jackettanzuges ge⸗ ſteckt hatte, weil es gerade jetzt ſo Mode war. Stefan hatte dem neuen Hausgenoſſen ein entzückendes Tuskulum geſchaffen. Es ſtieß direkt an die Veranda, und wenn Elemer am Morgen erwachte, ſah er die ganze Pracht von Garten, Wieſe und Wald vor ſich. Er brauchte ſich nur über die Brüſtung zu ſchwingen, um im Freien zu ſein. Der Alte vergötterte ihn mit Haller um die Wette. Elemer wurde jedem von ihnen unerſetzlich. In Stefans Garten gab es kein Gräslein Unkraut mehr zu ſehen. Das hatte alles der Junge übernommen. Nur Handſchuhe mußte er beim Jäten tragen, das hatte Haller ſich ausbedungen. Stefan brauchte keine Waſſerkrüge mehr zu ſchleppen. Elemer balanzierte ihrer zwei mit Leichtigkeit und es machte ihm Vergnügen, eine Beſchäftigung zu haben, wie er ſie auch zu Hauſe geübt hatte. „Unſer junger Herr!“ pflegte Stefan zu ſagen,„iſt ein Gottesgeſchenk für uns geworden!“ N Haller lächelte und ſagte kein Wort, wenn es zu Mittag hieß,„heut gibt es Schöpſenrücken und weiße Rüben.“ „Schöpſenrücken hatte es ſeit einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben.“ Niemand vertrug ihn. Auch Stefan nicht. Aber es war Elemers Leibgericht und ſo wurde es gekocht. Hinten⸗ nach aber tranken Haller und ſein Faktotum zwei Gläſer Zwetſchgenſchnaps zur beſſeren Verdauung. Bei Elemer war das nicht nötig. Der aß ihn ſelbſt als kalten Braten noch, wenn abends ein Stück übrig war. „Der junge Herr ſchläft ſchon.“ hieß es flüſternd, wenn Haller etwas ſpät aus der Geſellſchaft nach Hauſe kam Seit Neueſtem ſtanden ſogar große Filzpantoffel bereit, damit kein Schritt mehr laut wurde, der Elemers Schlummer ſtören konnte. Und dabei ſchlief der Junge wie ein Murmeltier: man hätte halb Wien in die Luft ſprengen können, ohne ihn wach zu kriegen. Dem Meiſter aber war alles recht, ſo wie es war. Er freute ſich über Stefans Sorge um ſeinen Schützling, der ihm ſelbſt zum Abgott geworden. Solch einen Schüler hatte er noch nie beſeſſen. Das war eitel Wonne, den zu unter⸗ richten, keine Plage. Und welch ein Erfolg von Stunde zu Stunde, und ſo gar kein Empfindlichſein oder ſchon Alles ⸗ könnenwollen. Elemers Geigenkon war wundervoll in ſeiner Weichheit und Zulle. Wenn Haller eine Kleinigkeit zu tadeln hatte, 1 werten gedachten. Die offiziellen Berichte bemühen ſich war, ein kleines öſterliches Freude mächeln er deidſer aber ſie heucheln, die falſchen, man ſieht doch überall die Kum⸗ merfalten durchſcheinen, die ebenſo tief und vielſagend ſind, wie die im Geldbeutel, mit deſſen praller Nundung nach dem Feſt man im Stillen ſchon geliebäugelt hatte. Damit iſt es nun nichts, und wenn wir jetzt nicht die Hoffnung hätten, daß, gerade weil es nach jener uralten Weisheit Pfingſten 1 ſein ſoll wie Oſtern, nun Pfing⸗ ſten uns in märchenhaft ſchönen Sommerglanz erſcheinen wird, dann wäre es beſſer, wir ließen uns, je nach Ge⸗ ſchmack, Schwimmhäute oder Paradiesvogelfedern wach⸗ ſen, und zögen im Abonnement ins Vogelhaus ober ins Aquarium. Wo es warm iſt und wenigſtens hin und wieder die künstliche Sonne ſcheint. In dieſen Tagen fand in Bukareſt der Prozeß gegen einen gewiſſen Jonescu, der unter der verfloſſenen Regie⸗ rung den Poſten eines Polizeipräfekten bekleidete und ſich dabei ſchwere Verfehlungen zuſchulden kommen ließ, ſtatt. Bei der Verhandlung fielen die Anweſenden aus allen Himmeln. Der Angeklagte Jonescu wußte ſich kaum zu verteidigen, man hatte den Eindruck, als ob er kaum einen zuſammenhängenden Satz ausſprechen könnte. Durch die Zeugenausſagen wurde das Rätſel gelöſt. Jonescu hatte ſchon als ganz kleiner Beamter Dummheiten began⸗ gen. Seine Vorgeſetzten konnten ſich nicht denken, daß jemand ſobo dumm ſein könnte. Sie meinten, er ſei in Wirklichkeit ein raffinierter Menſch. Und deshalb hatten ſie Angſt vor ihm und ſorgten dafür, daß er ihnen durch eine ſchnelle Karriere aus den Augen kam. Jonescn iſt auf dieſe etwas abſonderliche Art bis zu dem Poſten eines Polizeipräfekten emporgeſtiegen. Man hat ihn jetzt mit einer ſehr kleinen Strafe be⸗ dacht. Denn die Richter ſagten ſich, daß der Mann durch die ſchwierigen Aufgaben, die man ihm immer wieder übertragen habe, ſchon genügend geſtraft worden fei... Und noch ein Bild aus dem Gerichtsſaal: N Ein ſchmales, blondes Mädel ſteht vor den Ge⸗ ſchworenen. Als ſie eintrat, ging ein Murmeln durch den Saal, denn die Anklage lautete auf vorſätzlichen Mordverſuch, und man hatte demnach etwas anderes erwartet. Das„Opfer“ ſaß übrigens ſchon wieder ſpring⸗ lebendig auf der Zeugenbank und kam ſich ſehr intereſſant vor. Grete H. hatte ihn im vergangenen Frühjahr kennen gelernt. Sie ſtammte aus kleinen Verhältniſſen, mußte einen ganzen Haushalt betreuen, lernte nebenbei das Friſeurgewerbe. Er verſprach, ſie zu heiraten. And die Dinge nahmen den alltäglichen Verlauf. Als Karl von ſeiner Sommerreiſe heimkehrte, war er merklich ab⸗ gekühlt. Er prahlte mit einem ſilbernen Zigarettenetut, in dem eine Widmung„Deine treue Margot“ ſtand. Es gab Eiferſuchtsſzenen.„Glaub' nur nicht, daß ich Dich heiraten werde“, ſagte Karl. Denn die Dinge hat⸗ ten, wie geſagt, einen alltäglichen Verlauf genommen. Grete war unglücklich. Und in dem Gemütszuſtand der betrogenen Frau ſah ſie irgendwo ein Meſſer liegen. Das genügte. Sie ging mit Karl zum letztenmal durch einen dunklen Park. Wollte den„letzten“ Kuß haben. Kar: nahm ſie großmilrig in die Arme und da iſt es dann paſſiert... Gretes Leidenſchaft war nur die eines klei⸗ nen, ſchmalen Mädchens, ihre Kraft reichte nicht weit. Immerhin.—— das Meſſer blieb gerade noch ſteclen; zwei Zentimeter vor dem Herzen. Der Buchhalter Karl gab ſich als überlegenen Weltmann. Von dieſem bis zum Schurken iſt der Abſtand nicht immer allzugroß. Das Gericht erkannte den Schuldigen, verſprach ſich 921 einige Male, und nannte den Zeugen„Angeklag— er.“ Drei Wochen Gefängnis wegen Körperverletzung mit gefährlichem Werkzeug. Ausſetzung des Strafvollzugs. Anders war das nicht zu machen. Leider, leider... 1 die des Müllers Wanderlust in kingende Münze 1 Heute 2 Blätter ee. S dann trafen ihn Radanyls Augen bittend:„Meiſter, ich will es ſicher beſſer machen, verlieren Sie um Gottes willen nicht die Geduld mit mir.“ N Haller war in ihn verliebt wie ein Vater in ſeinen einzigen Sohn. Die geſellſchaftlichen Formen hatte Radanyi ſich über⸗ raſchend ſchnell angeeignet. Und doch konnte Alice Ballin nicht ſagen daß er etwas von ſeiner Offenheit eingebüßt hätte. Er bat ſie zwar nie mehr ſelbſt um einen Kuß, aber er war ſelig, wenn er ihn bekam. Er ſaß mit Eva Maria ſtunden⸗ lang in dem alten Park, der ſich hinter dem Palais Warren dehnte und ſah mit ihr die Märchenbücher durch und freute ſich maßlos, wenn die Zehnjährige ihn aufforderte, den Prinzen zu ſpielen. während ſie ſelbſt die Prinzeſſin mar⸗ kierte, die erlöſt ſein wollte. Im Winter kam Luiſe Radanyi zu Beſuch nach Wien. Seit vierzehn Jahren weilte ſie das erſtemal wieder in der Heimat. Ballin und deſſen Frau, Warren und Haller umſorgten und verwöhnten ſie. Aber trotzdem blieb ſie nur einige Wochen. Sie wollte den Schwiegervater gerade jetzt im Winter, wo die Steppe ſo troſtlos einſam war, nicht länger allein baſſen. Im Sommer aber herrſchte in der Cſarda ein frohes Lachen. Elemer hielt wieder Einkehr in die Städte ſeiner Kindertage. Er hatte Haller mitgebracht und durchſtreifte mit ihm die Pußta zu Roß und zu Fuß. Der Meiſter ſaß ſtundenlang bei den Zigeunern in der Schänke, bezahlte ihnen Wein und ſchrieb ſich ihre alten Weiſen auf. Ballin und deſſen junge Frau kamen, ſich von dem geſellſchaftlichen Trei⸗ ben Wiens zu erholen. Die Ruhe in der Pußta war ihnen ein köſtliches Labſal und der Bankier behauptete, er fühle keine Nerven mehr. l Samstags aber ritt Elemer nach der Tanſa des Grafen Warren und holte die kleine Eve Mi. Sie durfte den Sonn- tag über bleiben und Radanyi brachte ſie wieder zurück. Das Leben, die ganze Zukunft ſchien eine einzige, roſige Wolke zu ſein. Wenn Elemer zu Karin kam, ihr Wein und Eßwaren zu bringen, legte er oftmals lächelnd beide Hände in den Schoß und ſah ſcherzend zu ihr auf.„Karin, dein ganzer Ruf geht in die Brüche. Du haſt zu ſchwarz geſehen. Mir iſt nicht mehr bange vor dem Leben!“ f Dann nickte ſie und ſah über ihn hinweg in weile Ferney 1 bleiben immer die gleichen. 5 i 5(ertstiind iotat, „Die Sterne, Elemer, und die Linien deiner Hand, ſie Aufnahme n die Volksſchule Die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder in die hieſige Volksſchule fee e Montag, den 8. April 1929 durch die Herren Rektoren Gillig und Beller in folgender Reihe ſtatt: 9 1 Kuaben— 10 Uhr Mädchen ulpflichtig ſind nur diejenigen Kinder, welche 0 Mai 5 100 das 6. Lebensjahr vollenden. Auf Wunſch der Eltern können jedoch auch Kinder aufgenommen werden, welche noch vor dem 1. Oktober ds. Is. das 6. Lebensjahr vollenden, aber nur dann, wenn dieſelben körperlich und geiſtig gut entwickelt ſind. In die Goetheſchule werden aufge⸗ nommen, die Kinder der Rathaus- u. Lorſcher⸗ ſtraße, ſowie die der davon rechts liegenden Straßen. In die Schillerſchule kommen die Kinder der links davon liegenden Straßen. Bei der Aufnahme ſind die Impfſcheine und bei auswärts wohnenden Schulpflichtigen auch die Geburtsſcheine vorzulegen. Viernheim, den 4. April 1929. Der Schulvorſtand: Gillig. 1 ceeeeetettigtbtteghataatenttatdtatttnttttdnttteneee tegen 1 Neu! Heu! „„Am Samstag, dag 6. Anril 1923. abds. 8 Uhr findet im großen Saale im Gast- haus„zum Kaiserhof“ ein leseliger Bierabend mit musikalischer Untsrhaltung statt. Es kommen zum Vortrag: Sols- gesünge, Chorgesänge sowie Uuvertüren und die neusten schlager. len mache heute schon sämtliche Vereine, sowie die verehrlichte Einwoh- nerschaft darauf aufmerksam und lade hiermit freundlichst ein. Eintritt frei! Der Wirt. Seeeeeeneeeuuneemunummummmunmunſnnammumuufs Turngenoſſenſchaft 1893 Fußballabteilung— Sportplatz am Wieſenweg then ſümumaumummgunmantanttatanntgantinutattsanttatiatatgtgitandttgzuta unmmummnumitünmünnatndtzansun tits unungübtt 5 Sonntag 1. Verbands⸗ Serienſpiel in Viernheim Anfang der Spiele: 1. M. 3 Uhr, 2. M. 1.5 Uhr. Jugend wird noch bekannt— gegeben, ſpielt aber auch gegen Neckarhauſen, 1. Se- rienſpiel in Viernheim. ane Turlan la Damast-Tischiuck-Mrennapier die Rolle a 10 Meter zu Mark 3.00, beſonders geeignet für Wirte und zu größeren Familien⸗Feſtlichkeiten. d. Schwelkart. Papierhandlung. Teac Unterlagen, Randverzierungen, Seſachleln, Papiere. für Schu entlassene Maben u. Mädchen G. Apri n am W Auch hier die appetitliche Frische B AAA nach der Persilreinigung! Spültücher, Aufnehmer, Schrubber, Besen und Mop— alles ist. sauber. Eisschranb, Töpfe, Ieller, Krüge, Flaschen und. Glaser sind frisch undi rein. Persil macht alles keimfrei. und beseitigt muffige Gerüche. 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