Horgen Dienstag Hermann Au. hende Fuchs) U C nꝛzur Hlfte und zu zwei Drittel der regulären Preise Mannheim an den Planken Neste-Tage Während der Reste-Iage liegen weil unter Preis aus: Reste von elden., Neider u. Mantetstoften Cröpe de chins-Reste, Eröpe Satin- Reste, Veloutins-Heste, Ssidentrikot- Reste, Orspe Marocaine-Reste Mantelseiden-Reste Regt von Weiwaren elt. Nessel-este inlet-Reste Hemdentuch-⸗ Handtuch-Reste zu bekannt billigen prelsen: noben der Haupfpost. Träger- Untertailten aus kräftigem Stoli Stück 50. Jumper Unteftallen 1.10 aus Opal und Battist. Damen-Hemdhosen Windelſorm, schöne Qual. 1.9 5 Reste Reste Homdeg- unt Flockköper- Sportflanell-Nsste Sohürzenzeug- Damen-Trägerhemden EPamuen-Sckatanzüge solide Qualitä! ene Stiel 3.9 gestreiit, Flanell. Seldentriket-Schlnbfer 1 2 5 Seldentrikot-PFrinzeüroek uit vetstètstem Schritt..... Stück 4. Gestriekte Kinder- 8 1 50 nestriclcte Kinderjäckehen 22 1 1. i Büstenhalter 8 Hültgürtel aus prima Stoff........ Stück 48, 38 3 Stück 30, prima Prell, mit 4 Haulern... Stück 90. Gestrliekte Kinderrtekeken 48 3 Sottkattun-Reste Kissen U. Bettuch- und Zetlr- Reste halnleinen und Schlafanzugffagell- Linsg-Reste Heste Bettgamast- une Röbelstoff. ung Gardinen-Reste eto. Stück 60, 0 Benzberg-Stonizupfe nösehen Stück 45, 398 schöne Farben, II. Forte ban 1.95 Damen-Handschuhe 1 50 mit Stulpen..... statt 2.50 nur 1. zum Strapazieren Graue Herrensdeken Paar 58 3 wolle enischt Herren-Normalkemd 55 Stueck 1.75 g Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse ver- schied gestern Vormittag um 5 Uhr meine liebe, unver- geßliche Frau, unsere herzensgute Mutter, Großmutter, geh. Hoock nach längerem, schweren Leiden, wohlversehen dureh den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 51 Jahren. Wir bitten für unsere liebe Verstorbene zu beten. Viernheim, den 8. April 1929. Betr.: Die Gas-, Strom- und Waſſergeldrück⸗ Stromgelder in letzter Zeit ſehr überhand ge— nommen haben, ſehen wir uns veranlaßt, die von der Gas-, Waſſer- und Elektrizitätskommiſ⸗ Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 5 ſion beſchloſſenen Maßnahmen i lund die Belieferung von Gas, Strom und Waſſer an die Säumigen einzuſtellen. aufmerkſam und empfehlen ihnen, ſofort Zah- lung zu leiſten, um vor Unannehmlichkeiten be— wahrt zu bleiben. Unſer Betriebsinſpektor Mandel iſt beauftragt, mit der Durchführung der Maßnahmen am kommenden Mittwoch zu beginnen. 6 Amtlicher Teil. Bekanntmachung. ſtände. Da die Rückſtände an Gas-, Waſſer⸗ und durchzuführen Wir machen die Zahlungsſäumigen darauf Viernheim, den 8. April 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Die Heltrauerna Minterhtehenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachm. um 4 Uhr vom Trauerhause, Friedrich Ebertstrasse 35 Aus statt. fertigt ſchnellſtens an Buchdruckerei „Viernh. Auzeiger- Chriſtian Adler 2. Laube, Ausgabe heute Montag und morgen Dienstag am Staatsbahnhof. N Verlangen Sie Aufklärungsſchriften koſtenlos! eingetroffen. Düngerhandblung. Aufklärungs- und Beratungsſtunde koſtenlos tags drauf von 91 Uhr mittags im gleichen N e 77155 Jugendliche oder Sie leiden an nervöſer Schwäche, Gicht, Rheu⸗ ma, Schlafloſigkeit Arterienverkalkung, nervöſer Män⸗ nerſchwäche, ſeeliſchem Frauenleiden oder anderen Stoffwechſel⸗ Krankheiten? Dan beſuchen Sie unſeren Aufhlärungs⸗Vortrag mit Filmvorführung von Herrn Pruchbacher⸗Mannheim, heute Montag, den 8. April, abends 8 Ihr, im kleinen Faal zum Freiſchütz Eintritt frei! Eintritt Fe frei! 2 * haben keinen Zutritt! Wohlmuth⸗Inſtitut — Mannheim— Telephon 33 577 SSC KLF DER ON M 2203. Kleidſame Bluſe aus weißem Volle oder Paftſelde mit Raglanärmeln. Auf den Aermeln und am unteren Rande neuartige Ne e in Blau, Schwarz und Rot aus⸗ elte der Bluſe wird durch einen zur Schleiſo ebundenen Gürtel zuſammengehalten. Hackebell Lindaſchaltt röße 1 und II und für 14—16 Jahre. Bügelmuſter 3 2208. geführt. Die M 2204. Zierliche leichte Flachſtickerei in bulgariſcher Art in Gelb, Grün, Orangefarben und Blau bildet den Schmuck der hübſchen Hemdbluſe, die im Rock zu tragen iſt. Das Material ber Bluſe bildet Bolle, Shantung“, Baſt. oder Honanſelde. W Linda⸗Schnittmuſter für Größe 11 und III 92 Pf). acebeil Linda⸗Bügelmuſter P 2204 M 2205. Blütenranken in leichter Flachſticketei in Gelb, Not und Goldbraun zieren die hübſche Bluſe, die gus Volle, Krepp aber Wollgeorgette anzufertigen iſt. Am Halsauſchnitt, au Naglanärmein, und am Gürtel ſind Smolfältchem. ackebeil Eindaſchnitt Größe 1 und II(70 Pf.). Hackebell Linda⸗Bügelmuſter 2 3 2205(Preis 1.50 Mark). den Aermeln ausgenäht. 95 N G 56261. Aermelloſes Kleid für Backſiſche aus lindenblütenfarbenem Marocain mit zackig eingearbettetem weißem Marocain an der Bluſe, die AUndenblütenfarben beſtickt iſt. Der Rock iſt lu breite Tollfalten gelegt. Viereckiger Halsausschnitt. Durch⸗ gezogener Gürtel. Lindaſchnitt für multer 3 50301(Preis 1 Mark). G 2202. Elegantes Kleid aus weißem Boile, Waſchſeide, Georgette oder Crepe de Chine mit reicher bulga⸗ riſcher Stickerei in Not, Blau und Grün. In dunklen Farben auch als apartes Geſellſchaftskleld zu ver⸗ wenden. Hadebell Linda⸗Schnittm. in Lila. ür Größe 1 und 111(Preis 90 Pl.). 14—i6 und 16—18 Jahre. Bügel ⸗ Hadebeil Linda ⸗ Bügelmuſter 3˙2203(Preis 1 Mart) erhältlich. NASEN G 28468. Kleid aus weißem Baum⸗ . 7 5 1 95 links⸗ eitlich mit glockigem el ge- chnitten. Die Weite der Aluſe dc u den linksſeitlich angeſchnittene Gürtelteil gefaßt, der durch See eiß und Hellblau gezier iſt. Hackebeil Lindaſchnitt für Größe J und II(Preis 90 Pf. Hackebei Linda⸗Bügelmuſter S 26468(50 Pf. (Preis 1,25 Mart). A. Sog67 Sämtliche Linda⸗Schnittmuſter und Modejournale vorrätin bei Zeitſchriftenvertrieb Schaudt, Muinz, Mittlere Bleiche 41 heimer (Viernheimer Zeitung— Viernbeimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugkpreis monatl. 8 1.8 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. das achtſeltige illustrierte N bei Genntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 ‚ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſtes, iltetes 1. erfskgreichtes Lokal⸗Auzeigeblett in Viernheln ernſprecher 117.— e Anzeiger, Blernheim— Poßſcheckkonto Nr. 21577 Ait eitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchüfts gelle Ratbausſtr. Seren e ebe egen dre 5. deere Frankfurt a. M.— Schrif Ar. 82 —.— Viernheimer Tageblatt — Dienstag, den 9. April 1929 — Anzeigenpreiſe: jeberholung asgeſtufter Nabent.— Annahmeſchluß für Inſerate und mittags 8 Uhr, größere Arnkel einen Tag vorher.— Annahme von A Geſchäftsſtelle und von fümtlichen Annoncen⸗Expebitioxen Deutſchlands und des Auslands. Autsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſtetei und des Polizeiantz Platvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an betimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Zewähr nicht übernemmen we (Viernheimer Bürger⸗ Zig.— Biernz. Volksblatt) Die etuſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pz. stizen vor⸗ nzeigen in unſerer 46. Jahrgang ee verflogener Milliardentaumel Volle acht Wochen bemühen ſich nun in Paris die Vertreter der Siegerſtaaten im Verein mit den deutſchen Sachverſtändigen, eine Löſaung des Reparationsproblems zu finden und wenn man nunmehr die Ereigniſſe der letzten Tage, welche der Oſterpauſe folgten, nochmals überblickt, ſo wird man feſtſtellen müſſen, daß die Verhandlungen er Sachverſtändigen anſcheinend noch weit im Felde und von einer Endlöſung faſt ebenſo weit entfernt ſind, wie zu Beginn der Konferenz. Zurückzuführen iſt dies auf die Tatſache, daß bisher — die alliierten Sachverſtändigen es unterlafſen haben, die von ihnen aufgeführten Einzelforderungen auf einen ge— meinſamen Generalnenner zu bringen und daß nunmehr die Summe der alliierten Forderungen, die überraſchender⸗ weiſe nicht von den Gläubigerſtaaten, ſondern von, den deutſchen Vertretern zuſammengeſtellt wurden, ſogar jenen Betrag überſteigt, welchen die Vertreter der Reparations⸗ mächte von Deutſchland zu erhalten wünſchten. Durch die— ſen Gang der Dinge ſind naturgemäß die Verhandlungen keineswegs dem Abſchluß näher gebracht worden, viel⸗ mehr iſt eine Komplikation feſtzuſtellen, die einerſeits her⸗ vorgerufen wurde durch die mangelnde Fühlungnahme der Gläubigerſtaaten unter ſich und andererſeits durch die Maßloſigkeit, mit welcher die Siegerſtaaten Deutſchland auszupowern verſuchen. Als ein Witz der Weltgeſchichte muß es daher be⸗ zeichnet werden, daß die Gläubiger ſelbſt von der Summe ihrer Forderungen überraſcht waren und nunmehr mit Beſtürzung feſtſtellen müſſen, daß ſie gezwungen ſind, ganz erhebliche Abſtriche vorzunehmen, um überhaupt wieder auf ienen Betrag zu kommen, welchen ſie den deutſchen Sachverſtändigen als Mindeſtmaß deſſen bezeichnet haben, was Deutſchland bezahlen müſſe. Umgekehrt aber hat ſich der deutſche Verhandlungsleiter Dr. Schacht bisher immer entſchieden geweigert, eine Annuität anzuerkennen, welche dem Lebensſtandard des deutſchen Volkes und der Leiſtungsfähigleit der deutſchen Wirtſchaft nicht ent⸗ ſpricht, ſo daß ſich, wenn es zu einer Einigung kommen ſollte, auch hieraus für die Alliierten die Notwent igkeit ergibt, noch weitere und für ſie ſchmerzliche Abſtriche v vor⸗ — ö „ zunehmen. Dieſe Tatſache iſt es nun, welche augenblicklich die geſamte Pariſer und Londoner Preſſe, die bisher in einem Milliardentaumel ſchwelgte, ſtark beunruhigt und welche dazu geführt hat, daß ein Teil der Pariſer Preſſe dem Vorſitzenden der Reparationskonferenz, dem ameri⸗ kaniſchen Senator Owen Voung, den Vorwurf macht, daß er es verabſäumt habe, zu Beginn der Konferenz die Deutſchen zur Abgabe eines präziſen Angebots und die Alliierten zu einer Verſtändigung auf gemeinſamen minimalen Forderungen zu veranlaſſen. Das„Echo de Paris“ nennt die neue Wendung, welche die Verhandlan⸗ gen genommen haben, ſogar eine„Komödie ſchlimmſter Art“, doch zeigen gleichwohl die übrigen Preſſeſtimmen, daß man in Frankreich trotz der Verfahrenheit der Si⸗ taation noch auf eine Verſtändigung hofft. Allerdings darf man ſich nicht darüber hinwegtäu⸗ ſchen, daß jetzt erſt die eigentlichen Verhandlungsſchwie⸗ rigkeiten beginnen, denn da kein Land bereit iſt, auf ſeine Forderungen zu verzichten, und andererſeits die Fi⸗ nanzſachverſtändigen ſich bereits auf eine bisher nach nicht genannte Annaität feſtgelegt haben, ſo ſehen ſich die Alliierten vor die Notwendigkeit geſtellt, nunmehr erſt einmal unter ſich eine Einigung herbeizuführen und dann erſt auf der ſo gewonnenen Grundlage mit den deutſchen Vertretern zu verhandeln. Es werden daher vorerſt die deutſchen Sachverſtändigen abwarten müſſen, zu welchem Ergebnis die übrigen Sachverſtändigen ge— langen, um dann ihrerſeits zu verſuchen, die Forderungen der Gläubigerſtaaten mit der Leiſtungsfähigkeit Deutſch⸗ lands in Einklang zu bringen Eines aber ſcheint bisher erreicht zu ſein, daß nämlich der Pariſer Milliarden⸗ taumel verflogen iſt und daß man jetzt auch in Frank⸗ reich auf dem Wege iſt, ſich auf den Boden der rauhen Wirklichkeit zurügzufinden, von dem aus eine Löſung des ſchwierigen Reparationsproblems einzig und allein möglich iſt. Sache des Vorſitzenden Dwen Young wird es hierbei ſein, durch neue Vermittlungsporſchläge die Anſprüche der Gläubigerſtaaten herunterzuſchrauben und ein Zahlungsſyſtem zu finden, das in der Folge auch wirklich durchgeführt werden kann. Denn eine endgültige Regelung hat zur Vorausſetzung, daß all jene phanta⸗ ſtiſchen Zahlen endgültig verſchwinden, die bisher insbe⸗ ſondere von franzoͤſiſcher Seite immer wieder genannt wurden und die ein großes Teil mit Schuld daran tra⸗ gen, daß die alliierten Sacher ändigen ſelbſt von der Höhe ihrer Geſamtforberungen überraſcht wan. * 57 7* Mit Bomben und Höllenmaſchine. Ein Attentat im indiſchen Parlament. London, 8. April. In der geſetzgebenden indiſchen Verſammlung in Delhi wurden am Montag in dem Augenblick, als der Präſident ſich erhob, um vor dicht beſetztem Hauſe das Wort zu ergreifen, zwei Bomben geworfen. Eine Bombe fiel vor dem Finanzminiſter Sir George Schuſter zu Boden. Einige Mitglieder der Verſammlung wurden verletzt. Zwei Männer, die Bomben und Revolver in Beſitz hatten, wurden verhaftet. Anſchlag auf den Gouverneur von Newyork. Newyork, 3. April. Auf dem Newyorker Haupt— poſtamt wurde eine Höllenmaſchine entdeckt, die in einem an den Gouverneur des Staates Newyork, Rooſe belt. adreſſierten Paket verpackt war. Ein Poſtbeamter ſtieß beim Aufräumen mit einem Stab gegen das Paket, aus dem ſofort Nauch hervordrang. Der Beamte war ſo gei— ſtesgegenwärtig, das Paket ins Waſſer zu werſen. Die ſofort benachrichtigte Polizei ſand in dem Paket eine ſechs Zoll lange Bombe. Ueber der Höllenmaſchine lagen auch mit beſonders leicht entzündbarer Maſſe durch! tem Sandpapier drei Streichhölzer, die mit einer Fede verbunden waren. Ein leichter Druck genügte, um Feder zu bewegen und damit die Streichhölzer zu zünden. Handgranatenauſchlag in Weſſelburen. Weſſelburen, 8. April. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurden in der Nacht zum Samstag in Weſſelburen zwei Handgranatenanſchläge verübt. Von unbekannten Tätern wurden Handgranaten gegen die Häuſer des Reichstags⸗ abgeordneten Huesmann und des Hofbeſitzer Lon geſchleudert. Die auf das Huesmann'ſche Grundſtüc ge— worfene Granate flog in die Luft und richtete geringen Gebäudeſchaden an. Menſchen wurden nicht verletzt. 2 gegen das Haus des Hofbeſitzers Loy geſchleuderte Sand granate kam dagegen nicht zur Exploſion. Ein Unterſuchung iſt ſofort eingeleitet worden. Urſache des Anſchlages die Täter. ** Aus dem In⸗ und Auslande. Zuſammenbruch ſchwediſcher Sparbanken. Kopenhagen, 8. April. Nach einer Meldung aus Stockholm haben vier ſchwediſche Sparbanken mit dem heutigen Montag ihre Zahlungen eingeſtellt. Die vier Banken haben große Verluſte durch ihre Beteiligung an einer Baugeſellſchaft erlitten. Die Zahl der Sparer der vier Banken beläuft ſich auf 64000, ihre Ein— lagen betragen 3,3 Millionen Kronen oder 1,2 v. H. der Geſamteinlagen aller privaten Sparbanken. Die Re⸗ gierung hat eingegriffen, um die Sparer in größtem Aus— maße ſchadlos zu halten. Der Täter von Baranowicze geſtorben. Warſchau, 8. April. Der ehemalige Beamte der ſowfetruſſiſchen Handelsmiſſion in Berlin. Atanaſowi ſch, der kürzlich in der Polizeiwachſtube des Bahnhofs Ba- ranowicze auf zwei polniſche Staatsbeamte ſchoß und hier- bei einen tödlich verletzte, iſt im Krankenhaus don Ba⸗ ranowicze plötzlich geſtorben. Polniſchen Nachrichten zu— folge wurde Atanaſowitſch von einer ſchweren Nerven- kriſe ergriffen und erlag bei einem zweiten Anfall einem Herzſchlag. Beim Eintritt des Todes weilte ein Arzt an ſeinem Krankenlager. Durch dieſen Todesfall ſoll die Unterſuchung gegen Atanaſowitſch niedergeſchlagen werden, während man ſeiner Frau wegen Beihilfe den Prozeß machen will. Ein Auto vom Zuge erfaßt. Fünf Todesopfer. O Darmſtadt, 8. Avril. Am Sonntagabend rannte beim Bahnübergang in ver Nähe von Babenhauſen das mit fünf Perſonen be⸗ ſetzte Auto der Familie Hauck aus Schaafheim in den Zug der Odenwaldbahn Hanau Cberbach, Hierbei wurde der Führer des N dens, Fritz Hauch, ſowie ſeine acht Jahre alte Schweſte, ſofort getötet, während ſein Vater, ſeine Mutter und en vierjähriger Sohn ſchwer verletzt wurden und wen! Stunden nach dem Unglück ebenfalls ſtarben. Da in der Anglücksſtelle eine Schranle befindet, ſchwe⸗ wit die Anterſuchung dar⸗ über, ob dieſe geſchlofſ Neues in Kürze. N: In Berlin fand die bereits angekündigte Beſpre⸗ chung der Parteiführer zum Sparprogramm ſtatt. Bindende Entſchlüſſe wurden noch nicht gefaßt. : Nach der Oſterpauſe haben die Reichstagsausſchüſſe ihre Arbeit wieder aufgenommen. 12: Auf dem oſtpreußiſchen Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Königsberg hat ſich der Parteiführer Dr. Scholz dahin ausgeſprochen, daß ſeine Partei bereit wäre, am Zuſtandekommen der Großen Koalltion im Reiche mit⸗ zu wirken. :e: Im Lanugkopp⸗Prozeß wurde am Montag das Ur⸗ teil verkündet. Der Angeklagte Langkopp wird wegen Nö⸗ tigung, Bedrohung und unbeſugten Waffenbeſitzes zu eiuer Gefängnisſtraſe von fünf Monaten mit VBewährungsſriſt verurteilt. : Am Montag fand eine neue Beſprechung zwiſchen den erſten Sachverſtändigen der vier Hauptgläubigermächte und Dr. Schacht in Gegenwart der Amerikaner ſtatt. 1: In der Räte von Vabenhauſen rannte ein mit fünf Verſonen befetztes Auto gegen einen Zug der Odenwaldbahn Hauau—berbach, wobei ſämtliche Inſaſſen des Kraftwa⸗ gens den Tod fanden. 1: Der bisherige langjährige öſterreichiſche Bundes⸗ präfident Dr. HGainiſch iſt in Berlin eingetroffen und wirr einige Tage in der Reichshauptſtadi verweilen. 1: Londaner Meldungen beſagen, daß Aman Allah mit 4000 Maun auf dem Marſche nach Kabul ſet, um ſei⸗ nem Gegenspieler Habib Ullah im Angriff zu begegnen. 1: Ju eugliſchen politiſchen Kreiſen glaubt man, daß; die Eroberung von Hankau durch Tſchiangkaiſchek zur fur⸗ mellen Anerkennung der Nankingregierung als der alleit maßgebenden Zentralgewalt in China führen wird. r 6 Aman Allah marſchiert auf Kabu Vorſichtsmaßnahmen der engliſchen Verwaltung in In ien. O London, 8. April. Die letzten Meldungen von der indiſch-afghaniſchen Grenze beſagen, daß Aman Ullah mit einer Streit⸗ macht von 4000 Mann auf Kabul imnarſchiere. Habib Allah habe in der afghaniſchen Hauptſtadt kräftige Maßnahmen ergriffen, um einem Angriff zu begegnen. Eine Expedition unter ſeinem perſönlichem Befehl bringe die Dörfer rund um Kabul in Unruhe, er treibe das Vieh weg und führe alle männlichen Perſonen als Ge⸗ fangene mit ſich. Habib Ullah wolle auf dieſe Weiſe die Angriffsmöglichkeit verringern. Man glaube, daß er dem Plan, Nadir Khan zum Rönig auszurufen, zu⸗ ſtimmen werde, wenn er ſich von drei Seiten angegriffen ſehe, nämlich von den Anhängern Nadir Khans, von Aman Ullah und den Schinwaris. Wie weiter gemeldet wird, befürchtet man in La hore, daß die Stämme unter allindiſcher Vorherrſchaft in die allgemeine Unruhe hineingezogen werden könnten. Die engliſche Verwaltung in Indien hat angeſichts der geſpannten Lage britiſchen Untertanen das Ueberſchreiten der afghaniſchen Grenze verboten. Afghaniſche Staats- angehörige, die in Indien Schutz ſuchen, werden bei Grenzübertritt ſofort entwaffnet und innerhalb einer be ſtimmten Jeit wieder über die Grenze abgeſchoben. A 5* 5 Die Eroberung von Hankau. Die Wirkung des Sieges von Nanking. O London, 8. April. Der große Sieg Tſchiangkaiſcheks, der zu ſetzung von Hankau durch die Truppen der Nationa regierung geführt hat, kann von entſcheidender tung für die Entwicklung des neuen Konfliktes it werden. Die Zentralregierung beſchränkt ſich ni f ihre militäriſchen Erfolge, ſondern iſt bemüht, ſie auch ſofort politiſch durch Verhandlungen auszuwerten, und die Ausſichten dieſer Bemühungen ſind umſo größer, als die Truppen der Kwangſi⸗Gruppe in eine ſtrategiſch ſehr ungünſtige Lage geraten ſind. Die Wirkung des Sieges von Nanking iſt auch außen⸗ politiſch fühlbar, ganz beſonders in der Provinz Schan fung, wo die Japaner die Notwendigkeit der reſtloſen Näumung eingefehen haben und in guter Ordnung ab⸗ ziehen, und wo die Zentralregierung ſofort durch Ent⸗ ſendung bewährter Führer und ihrer zuverläſſigſten Trup⸗ pen die Wahrung der Ordnung übernimmt. Japan hat offenbar das Empfinden, daß die Nankingregierung durch das neue Aufflackern des Bürgerkrieges nicht gefährdet iſt, und dieſe Beſtätigung dieſes Eindrucks durch den Sieg Tſchiangkaiſcheks dürfte nach engliſchen Meldungen den Anſtoß dazu geben, daß die japaniſche Regierung nunmehr ſich zu der formellen Anerkennung der Rantkengregierung als der allein maßgebenden Zen⸗ tralgewalt in China entſchließen wird. 5 5 5 0 1 e 9 Aus Nah und Fern. Koblenz.(Zwet Arbeiter verſchüttet, der eine tot.) In einer Tongrube bei Kruft(Rhld.) wur⸗ den zwei Arbeiter durch ſich löſende Erdblöcke verſchüttet. Einer von ihnen, Vater von vier Kindern, wurde als Leiche geborgen, während der andere ſchwer verletzt wurde. Kaſſel.(Unfall des Kunſtfliegers Fie⸗ ſeler.) Als der bekannte Kunſtflieger Gerhard Fieſeler zu einem Uebungsflug in Begleitung des Konſtrukteurs der Maſchine, Ingenieur Bauer, geſtartet war, flog er gewohnheitsgemäß ziemlich tief am Boden. Bei einem ſehr ſcharfen Herumreißen der Maſchine in der Kurve berührte das Flugzeug den Boden und wurde dabei völ⸗ lig zerſtört. Fieſeler, der mit dem rechten Fuß im Sei⸗ tenſteuerpedal hängen geblieben war, erlitt einen Blut- erguß. Der vorn ſitzende Mitflieger blieb unverletzt. Fieſer wurde ins Krankenhaus gebracht. ü Idar.(Ueberfahren und getötet.) Von einem Laſtkraftwagen wurde an einer gefährlichen Stra⸗ zenkreuzung ein 18jähriger Diamantſchleifer von hier, der auf dem Rade die ſteile Straße herunterkam, über— fahren und auf der Stelle getöket. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, dürfte ſchwer feſtzuſtellen ſein. Fulda.(Eine polniſche Falſchmünzer- bande vor Gericht.) Im vergangenen Jahre wurde auf den Domänen Ziehers und Haimbach im Kreiſe Fulda von polniſchen Landarbeitern intenſiv die Herſtel— lung von Falſchgeld betrieben. Insbeſondere konnte als größter„Falſchgeldfabrikant“ der Landarbeiter Stanis⸗ laus Czuprinſki verhaftet werden. Alsbald ſaß die ge— ſamte Falſchmünzerbande hinter Schloß und Riegel, die ſich nun vor dem Erweiterten Schöffengericht Fulda zu verantworten hatte. Der Herſtellung von Falſchgeld über⸗ führt werden konnten lediglich die Angeklagten Czuprinſli, der zwei Jahre drei Monate Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt erhielt, ſowie Wladislaus Pikus, der zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde. Die übrigen Ange— klagten wurden wegen Verbreitung von Falſchgeld zu Strafen von einem Jahr bis zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Saarbrücken.(Ein neuer Diebestrick.) In Herrenſohr führte ein geriſſener Spitzbube am hellen Tage Einbrüche aus, indem er Wohnungsinhabern zurieſ: „Die Waſſerleiſ ung wird abgeſperrt, ſofort Waſſer holen.“ In einem Geſchäftslokal erbeutete er eine Geldkaſette mit 3000 Franken, eine goldene Ahr und Wertpapiere. Eine Viertelſtunde vorher hat er mit gleichem Erfolg, aber minderem Ertrage ein Kolonialwarengeſchäft ausge— plündert. N — 4 Kleine Chronik. Von Alligatoren aufgefreſſen. Aus Panama wird gemeldet, daß fünf amerikaniſche Soldaten durch Alli— aatoren aufgefreſſen wurden, als das Boot, mit dem ſie auf See eine Ausfahrt unternommen hatten, um⸗ Uppte. Drei weitere Soldaten konnten ſich auf einen über⸗ hängenden Baum flüchten, wo ſie 11 Stunden verbrin⸗ gen mußten, da ſie von den Alligatoren belagert wurden. Ein ſchweres Brandunglück in Brüſſel. Ja dem Lager einer Färberei in Brüſſel explodierte eine Pfanne mit einer Flüſſigleit. Hierbei geriet die Kleidung zweier Frauen, die gerade ein Kleidungsſtück reinigten, in Brand. Einem jungen Mann gelang es, die eine Frau zu retten. Er ſelbſt trug ſchwere Brandwunden davon, die andere Frau kam in den Flammen um. Das Lager wurde voll⸗ kommen zerſtört. 1 6 Zwanzig Opfer eiges Hotelbrandes. Ein ver⸗ e Brand legte in der Nacht das weithin be⸗ kannte hiſtoriſche Kirkwood⸗Hotel in Dos Meines(Jowa) in Aſche. Fünf Perſonen wurden dabei getötet und 15 ſchwer verletzt. 1 Eine unſinnige Wette. In Lyon hatten zwei Ar⸗ beiter gewettet. während der zwölf Glockenſchläage der Mittagszeit ein Dutzend Welke Branntwein auszukrinken. Der eine kam bei dieſer Wette geſund davon, da er mit dem Wirt vereinbart hatte, ihm ſtatt des Alkohols WMaſ⸗ ſer einzuſchenken. Der andere mußte in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus geſchafft werden. 4 Raubmord in Paris. In einem entfernten Vor⸗ ort von Paris wurde eine 70 Jahre alte alleinſtehend: Frau erſchlagen in ihrem Bett aufgefunden. Der Be⸗ weggrund war offenbar Raub, da das im Haus vor⸗ handene Bargeld fehlte. Die Tat haben ein 14 Jahre alter Lehrling und ein 15jähriger Reſtaurantangeſtellter begangen, die bereits vor einigen Tagen wegen Umher⸗ treibens verhaftet worden waren. Der eine hat ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt, wonach das Ergebnis des Raubes 12 Franken betragen hat. 0 Aus Heſſen. Der Fall Stein⸗ Germersheim kommt vor das Militärkaſſationsgericht Mainz. f ö Mainz, 8. April. Das Militärkaſſationsgericht Mainz, die oberſte Reviſionsinſtanz der franzöſiſchen Militärge⸗ richtsbarkeit im beſetzten Gebiet wird ſich am 10. April mit der Reviſionsverhandlung in dem bekannten Fall Stein⸗ Germersheim befaſſen. Bei der Behandlung der Re⸗ viſionsgründe wird die intereſſante Frage zur Verhand⸗ lung kommen, ob die Abweiſung der deutſchen Verteidi⸗ gung durch das Militärgericht Landau rechtlich zuläſſig war. Es iſt zu erwarten, daß das Landauer Urteil kaſ⸗ ſiert wird. 5 Mainz.(Tödlich verunglückt.) Abends wurde auf die Wiesbadener Landſtraße der 35jährige Arbeiter Springer aus Kaſtel von einem Perſonenauto über⸗ fahren, er erlitt einen Schädelbruch, an dem er verſtarb. Den Lenker des Autos, einen Mainzer Kaufmann, ſoll keine Schuld an dem Unalücksfall treffen.. 9 Barcelona, ö 0 4 die Stadt der Weltausſtellung, weiſt einige intereſſante B. erke auf. Hier befindet ſich auch die Kathedrale der hei Familie im Bau, die, in neukatalaniſchem Stil au. ührt, mit ihren bizarren Formen eine bemerkens⸗ werke Originalität zeigt. Die Kirche iſt ſchon ſeit 50 Jah⸗ ren im Bau und wird nur aus Spenden runa finanziert. e ROMAN von J. SCHNEIDER-FOERSTI. UaHEBERRECHTS SCHUTZ DUH VERLAG OSKAR HEISTERA WEHRDAU 1416. Fortſetzung.)[Nachdruck verboten.) Haller ſah ihn forſchend an. Elemer bemerkte es nicht. Er war zu ſehr mit ſich ſelbſt beſchäftigt. N Dem Direktor aber war das Benehmen ſeines Schülers ſo⸗ fort erklärlich. Er entfernte ſich mit dem Bemerken, noch einen Auftrag für den Stefan zu haben. Es war das beſte. er gönnte dem Jungen ein paar Minuten des Alleinſeins mit der Geſpielin. Radanyi wurde in Bälde fünfundzwanzig Jahre. Ein Mann, reif für die Liebe. Es hatte ihn ſchon ſeit langem gewundert, daß er ſo gar nichts für die Frauen zu fühlen ſchien. Er ſprach nie über ſie. Er tändelte und flirtete nicht. Er ſah nichts von den begehrenden Blicken, die ihn gar häufig trafen. Nur zu Alice Ballin ging er mit Vorliebe. Aber Haller wußte um jeden Gedanken ſeines Schützlings. Er holte ihn einmal im Scherze gefragt, wann er ſich zu verheiraten gedenke. Da hatte ihn Radanyi ganz verblüfft angeſehen. „Meiſter, an ſo etwas habe ich gar nicht gedacht. Ich bin doch ſo gut aufgehoben bei Ihnen. Was oute ich jetzt ſchon mit einer Frau?“ Und nun war in dieſer Stunde vie Liebe ſo überraſchend in Elemers Leben getreten. Wenn ſie ihm Glück brächte? Haller hob im Flur beide Hände. wie zum Segen. Er liebte den Jungen. Deſſen Freude war ſeine Freude und deſſen Leid ein eigenes. Aber ob die Komteſſe Warren die gleiche Liebe empfinden würde, wenn auch bei ihr eines Tages das Erwachen kam? Sie wußte noch nichts von Weib ſein und wenn, dann kam einer aus ihren Kreiſen und holte ſie heim und der arme Elemer konnte zur Seite ſtehen und wenn ſein Herz dabei verblutete, er mußte verzichten. Haller horchte nach einem Laut, der aus dem Zimmer drang. Es war Eve Marias Stimme. Er konnte nicht verſtehen, was ſie ſprach; dann blieb alles ruhig. Elemer hielt noch immer die Hände der Geſpielin zwiſchen den ſeinen, hob eine nach der anderen an ſeine Lippen und küßte ſie. „Was machſt du, Etemer? Du biſt ja komiſch heute!“ „Bin ich das, Ene M7“ f „Ja, du haſt mir doch niemals fanſt die Hand geküßt, nur der Bevölke⸗ Nierſtein.(Ein Motorboot der heſſiſchen Rheinpolizei.) Soeben wurde das im Auftrag der Een Regierung für die heſſiſche Rheinpolizei auf der Schiffswerft Maſchinenfabrik Guſtavsburg Gem. b. H. neu erbaute Motorboot in Dienſt geſtellt. Das Boot iſt 14 Meter lang, 2,3 Meter breit, 80 Zentimeter tief, aus Eiſen gebaut mit Holzaufbau. Es wird durch einen Sechs⸗ Zylinder⸗Dieſelrohölmotor angetrieben, der 683 PS ent⸗ wickelt. Das Boot hat eine Geſchwindigkeit von 14 Ki⸗ lometer zu Berg und von etwa 23 Kilometer zu Tal. Das Boot hat ſeinen Liegeplatz unmittelbar vor dem Gebäude der Rheinpolizeiſtation Nierſtein.. Oppenheim.(Selbſtanſchlußamt.) Mit der Errichtung eines Selbſtanſchlußamtes für die Gemeinden Oppenheim und Nierſtein ſcheint es nun vorwärts zu gehen. Im laufe vergangener Woche hat die Poſt mit einer beträchtlichen Arbeiterzahl begonnen, die Kabeln mit den Leitungen des Selbſtanſchlußamtes zu legen, und zwar zunächſt in der Hauptſtraße. Nach Beendigung dieſer Arbeit wird die Kabellegung nach Nierſtein in Angriff genommen. 8 Nieder⸗Ingelheim.(Knotlandung eines fran⸗ zöſiſchen Militärfliegers.) Inſolge Maſchinen⸗ defektes mußte hier ein franzöſiſcher Flieger notlanden. Beim Aufſetzen auf den Boden überſchlug ſich die Ma⸗ 19900 und wurde beſchädigt. Der Pilot blieb unver⸗ etzt. Alzey.(120 Stück Wein beſchlagnahmt.) Hier wurden durch die Mainzer Weinkontrolleure in einem großen Weinkeller, der einer Beſitzerin aus einem benach⸗ barten Ort gehört und in dem ſich etwa 120 Stück Wein befanden, Anterſuchungen vorgenommen. Der ganze Wein ſoll vorläufig beſchlagnahmt worden ſein, über die Gründe verlautet jedoch im Intereſſe des ungeſtörten Gan⸗ ges der Unterſuchung noch nichts Naheres. Bingen.(Kapelleneinbruch und Altar⸗ frepel.) Ein Schüler des rheiniſchen Technikums er⸗ brach die unweit der Nochuskapelle gelegene Bethlehems⸗ kapelle, wo er die Altarplatte gewaltſam löſte und eine darunter befindliche Reliquienkapſel ſtahl. Bingen.(Ein Heimatmuſeum.) Ein Heimat⸗ muſeum für Stadt und Kreis Bingen wurde in der Burg Klopp eröffnet. Es enthält eine beachtenswerte Reihe von Gegenſtänden, die zum Teil durch Ausgrabun⸗ gen in Bingen zu Tage gefördert worden ſind. Beſonderes Intereſſe beanſpruchen die Anfänge eines Weinmuſeums, die vielleicht die Anfänge eines größeren Weinmuſeums um deſſen Sitz ſich bekanntlich verſchiedene Städte ſtrei⸗ ten, bilden können. i Heidelberg. Der Diebſtahl im Juwelter⸗ geſchäft.) Zu dem großen Schaufenſterdiebſtahl in dem hieſigen Juweliergeſchäft von Hermann Hauſch wird wei⸗ ter bekannt, daß es nicht Herren⸗ und Damenuhren, ſon⸗ dern faſt ausſchließlich Ringe geweſen ſeien, die die Tä⸗ ter mitgehen hießen. Es wird mit der Möglichkeit ge⸗ rechnet, daß die frechen Diebe noch in Heidelberg ſitzen. Ii Heidelberg.(Schwerer Autounfall.) Eine etwa 35 bis 40 Jahre alte Frau wollte die Straße überqueren, ohne darauf zu achten, daß von zwei Seiten zwei Autos daher fuhren. Als ſie das Müllauto be— merkte, wollte ſie wieder zurücklaufen und wurde im gleichen Augenblick von dem Taxameter zu Boden ge⸗ worfen. Die Frau trug ſchwere Kopfverletzungen davon. i Schriesheim.(Zwei Kinder erſtickt.) Ein großes Unglück traf die Familie des Malermeiſters Will! Thoma. Zwei Kinder dieſer Familie, ein zweijähriger Knabe und ein nahezu vier Jahre altes Mädchen waren erkrankt. Da die Küche ſehr warm war, wurde das Bett der Kinder in die Küche geſtellt und der Ofen dort noch⸗ mals geheizt. Als am Morgen die Mutter in die Küche kam, fand ſie aber beide Kinder erſtickt wor. Aus dem Ofen müſſen in der Nacht glühende Brikettſtücke gefal⸗ len ſein, die in eine vor dem Ofen ſtehende Kiſte fielen und auch den Fußbodenbelag teilweiſe entzündeten. Die d 1 0 Rauchentwicklung hat die beiden Kin- er getötet. 128* immer den Mund.“ unter denen die were reckte ſich und bot ihm die Lippen. ſchönen Zähne ſchimmerten.„Willſt Wan du nicht?“ kam es enttäuſcht. „Doch! Doch!“ haſtete er heraus. Seine Finger zitterten und waren kalt und feucht. Er legte ſeinen Mund mit einem Zögern auf den ihren und mußte die Augen ſchließen, um ſie nicht zu ſehen.„Eve Mil“ ſtammelte er gepreßt.„Liebe Eve Mi!“ Er mußte ſich ſetzen. Es drehte ſich alles um ihn im Kreiſe. „Wie biſt du eigen!“ ſagte das Mädchen und fuhr die Schei⸗ tellinie ſeines Haares entlang.„Wie das ſprüht, Elemer.“ Er fühlte, wie ihre Wange ſich dagegenlegte. Beide Hände vergrub er in den Taſchen ſeines Jackettes, damit das Kind gefeit ſei gegen jede Berührung von ſeiner Seite. Ohne Scheu ſchmiegte ſie ſich auf ſeine Knie, wie ſie das in all den Jahren vorher getan hatte. Er mußte den Arm um ſie legen. um ihr einen Halt zu geben. „Bleibſt du wirklich drei volle Jahre?“ frug er und ver⸗ ſuchte vergeblich, ſeiner Stimme den alten Klang zu geben. „Ja!“— Sie legte ſeinen Kopf gegen ihre Schulter und fuhr ihm über die Wangen.„Wenn ich komme, bin ich eine junge Dame, ſagt Vater. Du wirſt ſchauen, Elemer, wie ich dann gewachſen bin, denn ich will ſo groß werden wie du!“ Seine Rechte drückte ſich feſter um den ſchlanken Mädchen⸗ körper.„Und dann, wenn du wiederkommſt, wirſt du mich nicht mehr kennen. Eve Mil“ „Dich nicht mehr kennen.“ Ihre weichen, warmen Finger legten ſich um ſein Geſicht. Ihre Augen lachten ihn an.„Ich kenne dich. Du kannſt ſicher ſein, daß ich dich nicht vergeſſe, denn ſo wie dun Sie wurde brennend rot und hielt verlegen inne. „Sprich weiter, Eve Mil“ „Wenn du nie nicht ſo eigen wäreſt heute.— Ich weiß nicht wie.. dann, dann „Was wöre es dann? Sie ſchüttelte den Kopf mit dem flimmernden Blondhaar und ſtrich mit ihren weichen, warmen Lippen ſeine Stirne entlang. Beide Arme um ſeinen Hals ſchlingend, ſchmiegte ſte ſich eng gegen ihn. „Ich hab dich lieb, Elemer!“ „Wirklich, Eva Maria?“ „Ja, wirklich!“ wiederholte ſie erstaunt. „Du glaubſt es wohl nicht?— Du weißt es dochl“ Er nickte und ſenkte ſein Geſicht. Als er es wieder hob, hingen ihm die Tränen an den Wimpern. „Weinſt du?“ Sie ſah ihn maßlos erſchrocken an. „Weil du gehſt, Eve Mil“ „Du ſollſt aber nicht weinen, Elemer— du ſollſt nicht weinen—“ Nun ſchoſſen auch ihr die Tränen über die Wangen„Ich will alle Tage an dich denken und nachts auch, ehe ich einſchlafe, und will immer beten für dich, das hilfe am meiſten!“ „Wofür ſoll es helfen, Eve Mi?“ „Für alles!“ ſagte ſie überzeugt. „Ja, dann bete für mich!“ Er nahm ſein kleines Seiden⸗ 5 und tupfte ihr die Wangen trocken.„Wann fährſt u?“ „Morgen mit dem erſten Schnellzug.“ „Ich werde am Bahnhof ſein!“ „O, bitte!“ Sie legte ſeine kühlen Finger gegen ihre glühend gewordenen Backen. „Was möchteſt du denn noch gerne haben?“ frug er und blickte dabei auf den ſprühenden Schimmer, den die Lampe in ihrem Haar aufßblitzen ließ. Sie ſah ihn nachdenklich an.„Schokolade habe ich genug, Elemer. Auch Obſt und Pralinees!“ „Was gibt es denn ſonſt noch?“ frug er ganz ernft. Sie ſann nach und ſchob dabei abwechſelnd eine Lippe über die andere.„Irgend etwas, das ſich aufheben läßt. Das man nicht gleich wegeſſen muß. Das man lange haben kann. Vielleicht findeſt du etwas?“ „Ich werde etwas finden, Eve Mil“ r dachte mach.„Ein Bild von mir.“ „O. Elemer!“ Sie preßte ſeinen Scheitel feſt gegen ihren Hals.„Ein Bild von dir, das hab ich mir ſchon immer gewünſcht.“ „Warum haſt du nie etwas davon geſagt?“ Sie lachte ungezwungen.„Wenn ich dich ſehen wollte, bin ich zu dir gelaufen. das war mir lieber. So habe ich immer wieder darauf vergeſſen!“ 8 Haller trat ein und ſah forſchend nach ſeinem Schüler. Deſſen Augen wichen ihm aus. Das erſtemal ſeit all der Jahren. Eve Maria aber blieb ruhig an ihrem Platz ar Radanyie Schoß und hielt beide Arme um feinen Hals geſchlungen. Sie ſah noch kein Unrecht darin, auf den Kuien eines fungen Mannes geſehen zu werden. N „Wird das Gehen nicht allzuſchwer, Komteſſe?“ erkunde! ich Haller. a Worzjegung folat.) himmelwärts! 3 bande en muß danach eine genügende Er⸗ dnn in bmengc beutel Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 9. April. Das über Weſteuropa entſtandene und inzwiſchen verflachte Hochdruckgebiet iſt jetzt ſoweit nach Süden zurückgewichen, daß über England bereits Warmluft von der Vorderſeite einer ozeaniſchen Zyklone bis zur Nord⸗ ee und dem mitteleuropäiſchen Feſtland vorgedrungen iſt. Im Gegenſatz zu der als Kälterückfall gekennzeich⸗ neten Witterung der letzten Woche werden wir daher in den nächſten Tagen mit milderem Wetter bei Luft⸗ zufuhr aus Weſten zu rechnen haben. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt woch: Zunehmende Erwärmung, vielfach heiter und meiſt trocken. Aprilſchnee Schon wieder Schnee und Froſt, kalte Winde, naſſe Straßen, graue Tage: damit hat ſich der April ein⸗ geführt und eigentlich nur die Beſuchskarte des Winters abgegeben. Nachwinter anſtatt Frühling! Als ob wir den Winter nicht lange genug gehabl hätten. Der Wetterbericht ſtellt keine baldige Beſſerung in Ausſicht. So gewinnt es den Anſchein, als ſollten wir regelrecht um den Frühling betrogen werden. Als ſoll⸗ ten wir unſere Sehnſucht nach Sonne und Leben noch länger ungeſtillt mit uns tragen, als ſollten wir des Jah— res ſchönſte und lieblichſte Zeit hinter den vier Wänden verbringen. Durch alle Frühlingshoffnungen und Wan⸗ derpläne wird ein dicker Strich gemacht, auch die Klei— derfrage wird wohl oder übel nochmals überlegt werden müſſen, denn die Frühjahrsmode in den Journalen ſteht hier bisweilen nur auf dem Papier, das mit ſoviel Sonnenſchein und Blumen ausgeſtattet iſt. Draußen ſieht's anders aus. Ahprilſchnee! Rückkehr des Winters! Wenn es wahr iſt, daß der April„macht, was er will“, dann möge er endlich wollen, daß Frühling iſt! — Wichtig für Wanderer. Zur Verhütung der Ver— breitung von Typhus oder Paratyphus darf Fluß⸗ und Bachwaſſer nur bei dringendſter Not und auch dann nur nach Abkochen unter Zuſatz von Zitronenſäure oder Zucker getrunken werden. — Schnellzugsbenutzung mit Sonntagsrückfahrkarten. Vielen Wünſchen der Oeffentlichkeit enſprechend, werden im ganzen Reichsbahnbereich verſuchsweiſe vom Beginn des Sommerfahrplans ab(15. Mai) die Schnellzüge wie— der zur Benutzung mit Sonntagsrückfahrkarten freigege⸗ ben. Ausgeſchloſſen bleiben wie früher die Luxuszüge, Fernſchnellzüge und die nur aus Schlafwagen gebildeten Züge. Um die Benutzung der Schnellzüge mit Sonntags⸗ karten aber auf die Fälle zu beſchränken, wo ſie wirk— lich nötig iſt, d. h. auf größere Entfernungen, und um zu verhindern, daß ſich in Schnellzügen ein ſtarker Nah⸗ verkehr auf Sonnkagskarten zum Schaden des auf große Entfernungen reiſenden Publikums entwickelt, wird bu Schnellzugsbenutzung auf Sonntagskarten mindeſtens der Schnellzugszuſchlag der Zone 2, das iſt 4 Rm. in der zweiten und 2 Rm. in der dritten Klaſſe erhoben. — Arbeitsloſenunterſtützung für ohne Verſorgung entlaſſene Soldaten. Soldaten, die aus dem Reichsheere oder der Reichsmarine wegen Dienſtuntauglichkeit oder aus anderen Gründen vor Ablauf von vier Dienſtjahren entlaſſen werden, erhalten vom Reich keine Verſorgung. Wenn ſie nach der Entlaſſung keine Beſchäftigung finden, haben ſie meiſt keinen Anſpruch auf Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung; denn ſie haben in den letzten 12 Monaten vor der Arbeitsloſenmeldung regelmäßig nicht eine ſechs- oder dreimonatige kranken⸗ oder angeſtelltenverſicherungspflich⸗ tige Beſchäftigung ausüben können. Der Reichsarbeits⸗ miniſter hat daher durch einen Erlaß die Neichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung mit der Betreuung ſolcher entlaſſenen Soldaten beauftragt. Hinſichtlich der Arbeitsvermittlung ſollen die Arbeits⸗ ämter, die ohne Verſorgung entlaſſenen Soldaten ebenſo betreuen, wie andere Arbeitsſuchende. Sie ſollen ihnen ferner Arbeitsloſenunterſtützung in dem gleichen Umfange gewähren wie anderen Arbeitsloſen, wenn die Soldaten arbeitsfähig und arbeitswillig ſind. 10 1 Hunde 10 die Leine. . T beginnt wieder ein reges Leben und Treibe in der Tier⸗ und Vogelwelt in Feld und Wald Her e Junghaſen hat bereits das Licht der Welt 100 c und die Brutzeit des Federwilds ſteht in un⸗ 1 0 elbarer Nähe. Aus dieſem Grunde ſei an alle Hunde de 0 e ihre Hunde wäh⸗ 5 Brutzei entweder 0 ſen oder nur angeleint mit alle d in den dd zu nehmen. Mit dem Erwachen Franz Kirchheimer, * Unterprimaner, dem vom Heſſiſchen Kultusminiſterium für ſeine hervorragenden paläobotani Arbeiten das MNojfosz, 1111 N Rv fung Horna 1 Reifezeugnis ohne Prüfung verliehen wurde C. 9 2 4 2 1 8 Börſe und Handel. Amtliche Natierungen vom 8. A; Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell ſchaft 229; Comm.⸗ und Privatbank 203,50; Deutſche Ba 171,50; Diskonto⸗Komm. 161,75; Dresdner Bank 174,50: Hapag 123,875: Nordd. Lloyd 117,875; Allg. Elektrizi— tätsgeſellſchaſt 184,50; Vemberg 358; Daimler⸗ Linoleumwerke 354,50: J. G. Farbeninduſtrie Geſfürel 239,50; Goldſchmidt 290; Holzmann 130,50; Karſtadt 228,75; Loewe 225,50; Metallbank 139; Phö⸗ nix, 97; Polyphonwerke 397; Rhein. Braunkohlen und Brikett 172; Rhein. Stahlwerke 128,75; R. W. E. 247; Schultheiß⸗Patzenhofer 305,25; L. Tietz 299; Ver. Glanz⸗ ſtoffe Elberfeld 468; Ver. Stahlwerke 95; Zellſtoff Wald— hof 272. Mannheimer Produktenbörſe. Am heutigen Produkten⸗ markt verhielten ſich die Intereſſenten infolge des großen Angebots von Amerika und Argentinien abwartend. Die Tendenz iſt ruhig. Man nannte im nichtoffiziellen Ver— kehr: Weizen inl. 24,50; ausl. 25,50 bis 27,50; Roggen inl. 23,50 bis 23,75; Hafer inl. 23,50 bis 24,25; ansl. 22,50 bis 23,25; Braugerſte 24,50 bis 25; pfälziſche Gerſte 25 bis 25,50; Futtergerſte 20 bis 22; Mais mit Sack 23; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, 33,50 bis 33,75; ſüdd. Roggenmehl 30 bis 32; Kleie 13,75 bis 14; Biertreber mit Sack 21,25 bis 21,75; alles in Rm. pro 100 Kilo⸗ gramm, waggonfrei Mannheim. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 6,50, Lomb. 7,50 v. H.: London 20,451— 20,491; Newyork 4,2125— 4,2205; Amſterdam 169,01— 169,35; Brüſſel 58,495— 58,615; Danzig 81,72— 81,88; Italien 22,03— 22,07: Jugoslawien 7,402— 7,416; Kopenhagen 112,31— 112,53 Liſſabon 18,85— 18,89; Oslo 112,32— 112,54; Paris 16,46— 16,50: Prag 12,465— 12,485; Schweiz 81,085 — 81,245; Spanien 62,73— 62,85; Stockholm 112,45— 112,67; Wien 59,165— 59,285. Mannheimer Schlachtviehmartt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugetrieben: 143 Ochſen, 175 Bullen, 317 Kühe, 346 Färſen, 689 Kälber, Schafe, 2874 Schweine, 6 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 57 bis 59; 43 bis 47, 45 bis 49, 34 bis 38, 32 bis 36,—; Bullen 51 bis 53, 46 bis 49, 38 bis 42,—; Kühe 50 bis 52, 36 bis 38, 30 bis 34, 18 bis 22; Färſen 58 bis 60, 50 bis 53, 42 bis 45,—: Kälber 76 bis 80, 70 bis 75, 64 bis 68, 54 bis 58; Schafe 54 bis 58; Schweine—, 78 bis 79, 79 bis 80, 78 bis 79, 73 bis 77, 68 bis 72, 62 bis 67 Ziegen 10 bis 25. Marktverlauf: mit Großvieh mittel, geräumt, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schwei⸗ April. Feld und in den Wald nen ruhig, Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkt. Dem Pferdemarkt am Mon⸗ tag waren zugeführt: 126 Arbeits⸗ und 96 Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro Stück für Arbeitspferde 900 bis 1900, für Schlachtpferde 60 bis 160 Rm. Marktverlauf: mit Arbeitspferden mittel, mit Schlachtpferden lebhaft. — Warnung vor einem fragwürdigen Unternehmen. Ein Leipziger Buchhändler erbietet ſich gemeinnützigen Vereinen unter wechſelnden Firmenbezeichnungen(3. B. „Deutſcher Schatzmarkenverein“,„Notgemeinſchaft der Weltkriegsopfer aus dem Akademikerſtande“) zur Her⸗ ſtellung und Verbreitung bildgeſchmückter Briefverſchluß⸗ narken, deren Verkaufserlös zur Förderung der von den Vereinen erfolgten Wohlfahrtsausgaben verwandt wer— den ſoll. Abgeſehen davon, daß hierzu die erforderlich: behördliche Genehmigung nicht erteilt iſt, bietet das frag⸗ liche Unternehmen nach dem Ergebnis amtlicher Feſt⸗ ſtellungen keinerlei Gewähr für ein ordnungsmäßiges Ge⸗ ſchäftsgebaren. In den Werbeſchreiben, die unter dem Namen der„Notgemeinſchaft der Weltkriegsopfer aus dem Akademikerſtande“ verbreitet worden ſind, iſt in miß⸗ bräuchlicher Weiſe neben anderen Perſönlichkeiten der Herr Reichspräſident als Förderer der Organiſation bezeichnet. Die Oeffentlichkeit und insbeſondere alle gemeinnützigen Vereine werden davor gewarnt, ſich in eine Geſchäfts— verbindung mit dem Unternehmen einzulaſſen, oder es in ſonſtiger Weiſe zu unterſtützen. — Fahrpreisermäßigung für Kriegsbeſchädigte. Vor kurzem ging eine Notiz durch die Preſſe, zus der man entnehmen konnte, daß die Deutſche Reichsbahn fü Schwerkriegsbeſchädigte eine neue Fahrpreisermäßigun eingeführt habe. Dieſe Meldung iſt geeignet, wie Reichsbahn mitteilt, Unklarheiten bei den Krieg ſchädigten hervorzurufen. Die Reichsbahn-Haup hat lediglich den Perſonenkreis, der zur Hue! der beſtehenden Vergünſtigungen heſchädigte 50 Prozent Fal in urſächlichem Zuſammen netbletzung ſtehen Tahr uriger Fahrpreise berechtigt üt, erweitert, deren Krieg erſt nachträglich auf Grund der Hörtevor f anerkannt wurde. Es iſt alſo falſch, wen von neuen Fahrpreisermäßigungen für Kriegsverletzte berichtet wird: an den Vergünſti zen ſelbſt hat ſich nichts geändert. cht zu viel Gepäck ins Abteil mitnehmen! Dieſe t zur beginnenden Reiſezeit erneut am Platze oft geben nicht überfüllte Gepäcknetze und Gepe den Gängen! Eiſenbahnwagen Anlaß zu Streitigkei⸗ ten! Faſt in jebem Zug ſind Reiſende zu beobachten, der Gepäck die Grenze des Zuläſſigen weit überſchreitet. Nach der Eiſenbahnverkehrsordnung darf der Reiſende 25 Kilo— ramm Handgepäck mit ins Abteil nehmen; 50 Kile „tamm ſind nur in den Wagen erlaubt, die die Kennzeich— nung„Für Reiſende mit Traglaſten“ aufweiſen. Die Reiſenden können ſich das Reiſen angenehmer machen und das Einſchreite nder Schaffner vermeiden, wenn ſie von ſich aus die Vorſchriften achten. Ueberfüllte Gepäcknetze ſind zudem beim Durchfahren von Biegungen und beim Anfahren oft Anſaß zu Unfällen geweſen. Jar 1 Vereins⸗ Anzeiger. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). woch, den 10. April, Abends im Klublokal. Kommenden Mit⸗ halb 9 Uhr Klubabend Nächſten Sonntag Wanderung. Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Mittwoch, den 10 April, Abends halb 9 Uhr Monats verſammlung im Vereinslokal Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betr.: Kanaliſation in der Bertholdus⸗Pfenninghſtraße. Die Einlegung des kleinen Kanals von der Bertholdus— Phenninghſtraße nach der Bürſtädterwegtränke ſoll im öffentl. Wettbewerb vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen liegen auf unſerem Büro zur Einſicht offen, woſelbſt auch die Angebotsformulare erhältlich ſind. Die Angebote ſind ver⸗ ſchloſſen, portofrei und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Freitag, den 12. ds. Mts., norm. 10 Ahr anf dem Baubüro einzureichen. Zuſchlagsfriſt 14 Tage! Viernheim, den 8. April 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Sodalentreue Hell ſtrahlt die Treue der kath. Jugend! Ja, treu wollen wir ſein: Treu unſeren hohen Idealen! Treu unſerer Gruppe, unſerer Mannſchaft! Vor allem aber treu unſerm Schöpfer, der uns den geſunden Körper gegeben hat und uns in Geſundheit und Frohſinn erhalten mag! Und darum geben wir Gott die Ehre! Unſere religibſe Verpflichtungen ſtehen uns voran und werden vor allem andern erfüllt. Das iſt für uns nicht eine Formſache, ſondern ernſter Wille. Wir wollen uns damit Kraft und die rechte Einſtellung gewinnen: rein und ſtark und froh das Herz, klar das Auge Kräftigung von Herz und Lunge Die Leiſtungsfähigkeit von Herz und Lunge iſt bei ſehr vielen Menſchen erheblich herabgeſetzt. Eine Tatſache, die der Arzt bei ſchweren Erkrankungen immer wieder ſeſtſtellen muß. . dieſe ſchwache Organe durch Leibesübungen in richtiger Weiſe beanſprucht, ſo tritt ein Wachstum ein; der Herzmuskel 5 größer und verfügt über größere Kräfte, und die Lunge Uebent an Faſſungsvermögen von eingeatmeter Luft zu. Beim 5 en dieſer Organe darf man ſogar gelegentlich eine Anſtrengung am ihnen fordern, die bis an die Grenze der Leiſtungsfäyig⸗ Die Kräftigung des Herzens direkt zu meſſen, iſt bisher noch nicht gelungen. Wir wiſſen jedoch aus dem Steigen der Leiſtungsfähigkeit, daß hier tatſächlich eine Zunahme erfolgt iſt. Dagegen iſt durch genaue Meſſungen nachgewieſen, daß das Faſſungsvermögen der Lunge durch regelmäßige körperliche Uebungen anſteigt und beſonders durch anſtrengende Uebungen gefördert wird. So wurde feſtgeſtellt, daß Männer, die keine Leibesübungen betreiben, ein Lungenfaſſungsvermögen von 3 250 cem aufweiſen; dagegen beträgt es bei einem Faßball⸗ ſpieler durchſchnittlich 4 200 cem, bei Geräteturner 4 300 cem bei Leichtathleten ſogar 4750 cem. Der Unterſchied iſt un- erkennbar und wird umſo größer, je anſtrengender die einzelne Leiſtung iſt. Ganz beſonders zeigen dieſe Zahlen die über⸗ ragende Bedeutung der Leichtathletik für die Kräftigung der Lunge. Wochenplan Dienstag Abend 8 Uhr Turnſtunde im„Eichbaum“. Mittwoch Nachm. halb 2 Uhr Schülerübungsſtunde Sportplatz. 6 Uhr Leichtathleten. Freitag von 5 bis halb 7 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum 8 Uhr Turnſtunde im„Eichbaum“. 8 Uhr Spielerver⸗ ſammlung in der„Harmonie“. Montag 5 Uhr Schflerturnſtunde im„Eichbaum“. 8 Uhr Verſammlung der Jung- und Mannſchaftsführer im Löwen Alles pünktlich erſcheinen. D. J. K.⸗Sport Viernheim— Vilbel 7:0 Zellhauſen— Flörsheim 5:2 Ein Spiel von Klaſſenunterſchied war es zwiſchen Viern ⸗ auf dem g eintreten. heim und Vilbel und endigte mit komiſchen Begleiterſcheinungen. 1 Spieler von Vilbel welcher dem Schiri infolge ſeiner Komiker Vorträge während des Spieles zu unbequem wurde erhielt Platz- verweis. Dieſe Tat veranlaßte verſchiedene Spieler von Vilbel den Platz zu verlaſſen, ſodaß ſich der Schiri genötigt ſah, das Spiel bei einem Stande von 7: 0 20 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit abzupfeifen. Viernheim war in Hochform, Vilbel hatte nichts zu beſtellen. Spielverlauf: Das Anſpiel Viernheims, welches von Vilbel ſoſort abgefangen wird und zur erſten und letzten Tor⸗ chance von Vilbel führt wird verſchoſſen. Vilbel kämpft in den erſten Minuten wie die Löwen, aber dann ſind ſie für immer erledigt. Die 6. Minute bringt auf Vorlage des L.⸗A. von Viernheim durch den M.-St. das 1. unhaltbare Tor 1:0, 1 Winute ſpäter dasſelbe wie vorher 2:0 Vilbel kommt zu 2 Ecken die nichts einbringen. Eine weitere Flanke des R.⸗A. von Viernheim wird vom M.⸗St. zum 3. Tor verwandelt 3:0 1 Minute ſpäter kann der H.-L. ins leere Tor einſchießen 4:0 Dies waren ſchöne Erfolge nach ſehr gutem Geſamtſpiel der hieſigen Mannſchaft innerhalb 15 Minuten. Die Stürmer ſchießen heute gut, aber nicht platziert genug. Der H.-R. iſt durchgebrochen, das Ziel iſt verfehlt. Ein Flankenſchuß des H.⸗R. ſetzt der L.⸗A. ſcharf neben die Latte. Vilbel verſucht mit Weit⸗ ſchüſſen den Torwart Buſalt zu beſchäftigen doch das ſind für den Bagatellen. Ein Strafſtoß gegen Vilbel, wird nahe der Kiſte verſchoſſen. Vilbel ſpielt planlos. Viernheim kommt zum 1. Eckball ohne Erfolg. Halbzeit 4:0. Nach Anſpiel ſchießt der M.⸗St. von Viernheim 7 Mtr. davor haushoch darüber. In der 50. Minute verwandelt der L.⸗A. mit ſcharfem Schuß zum 5 Tor 5: 0. Es kommt ein Strafſtoß von L.⸗A. hinters Tor. Der R.⸗A. kann ſpäter aus guter Stellung das 6. Tor erzielen. Jetzt kommt der vorerwähnte Vorfall. Spieler erhal⸗ ten das Spiel 5 Minuten aufrecht das 7 Tor fällt. Schiri pteift ab. Die 3. Mſchft. konnte in Darmſtadt gegen Weißkirchen die A⸗Meiſterſchaft mit 3: 2 erringen. Kritik ſteht im Main zer Journal. H.