berdichen dent Hege len. ſagen wir allen, die beim Zuſtandekommen unſeres wohl⸗ gelungenen Sommertags⸗Juges mitgeholfen haben. Es war ein wahres Rinderfeſt. Beſonderen Dank Herrn Bürgermeiſter Lamberth für ſeine aufmunternde Worte an Jung und Alt, der Freiwilligen Sanitätskolonne für ihre Hilfsmaßnahmen, der Freiwilligen Feuerwehr für die Schutzmaßnahmen beim Abbrennen des Winters, dem hieſigen Polizeiamt für die Aufrechterhaltung der Ordnung während des Zuges. Nicht zuletzt ſei allen denen ge⸗ dankt, die durch freiwillige Spenden die Durchführung des Fuges ermoglicht haben, beſonders dem Hochwohl⸗ loͤblichen Gemeinderat. Der Vorſtand der Vereinigten Karnevalsgeſellſchaften. Danksagung. Für die anläßlich unſerer Vermählung in ſo reichem Maße dargebrachten Glückwünſche und Geſchenke danken herzlichst Andreas Müller und Frau geb. Busalt. Zur Saiſon empfehle ich: mein beſteingeführten Markenräder wie:„Gbricke“,„Viktoria“ beſtes Rad der Welt Herren- u. 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Bruchfeld 2. Gew. Nr. 32 Allmen Nr. 59 Allmenfeld 1. Gew. Nr. 51 Vierruthen Nr. 102 Gr. lange Theilung Nr. 44 Mittlere lange Theilung Nr. 87 Krottenwieſe(Acker) Nr. 64 Oberbruchweide 6. Gew. Nr. 15 Schloth Nr. 52 u. 100 Oberlück 10. Gew. Nr. 9 19. 16 10. 24 6.„ 5 6. 7 7 23 Die Pachtzeit der letztgenannten 5 Grund⸗ ſtücke beträgt 18 Jahre, wenn die Steigerer dieſelben innerhalb 3 Jahren mit einer Spar⸗ gelkultur anlegen. Viernheim, den 23. April 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei. i m bed ih Alte Zeitungen J. Ein wickeln 1. Tapezieren geeigzel zu haben in der Geſchäfte ſtelle ds. Blattet Spezialität: Neubeu von Melster-Gelgen, Celli, Sollisten, Gitarren und Lauten. Gute Qualität, konkurrenzlos billig Speſse⸗ Kartoffel zu verkaufen 9 Eulerſtr. 6. Ih Paahae in mod. Ausführung liefert Verlag des „ern Anzemer“ Lauten- und Gelgenbauer Kurt Hoyer nan rs. desthzfts u. HNaperafruerkslütte Mannheim, Jaller saust. 22, fel. 20436 55 Sämtliche I eparaluren und Bostenungen nimmt an friedriek Hofmann, Viernkeim Neubaustraße 3. 1 PP Gebetzeiten der jüd. Hemeinde 25. April 15. Nißan Peſſachfeſt⸗Anfang 710 Uhr Morgen 730 u. 10 Uhr Nachmittag 4 Uhr Abend 8² Uhr Morgen 72 u. 10 Uhr „ Abend 710 Uhr 27. April Sabbat⸗Morgen 780 u. 10 Uhr „ Nachmittag 4 Uhr „ Ausgang 82 Uhr Wochentag⸗Abend 82 Uhr Perl N uaont⸗ Eploren unruhigen Mindern ging am Samstag Abend von der Waſſer⸗ bis gebe man Dr. Buflebs zur Steinſtraße eine Benzintank-Verschlußschraube wohlſchmeckenden Kindertee. 26. April lohnung bei (aus Meſſing) für Auto. Abzugeben gegen Be— Namens Hroperte Moskeng Peter Zeyer, Steinſtraße. dieſem Vom Sinne der D. J. K. Wir wollen eine Leibespflege, Die vom Geiſt getragen, Von Zucht beherrſcht, Von dem chriſtlichen Grundſatz Der geſchwächten Menſchennatur begrenzt wird; Leibesübungen, Die die Seele als Letztes und Höchſtes anerkennen, Auf den inneren Menſchen zielen Und ihm bewußt mitgeſtalten helfen. Das iſt unſere Seele, Das iſt unſer Ziel! Als die Deutſche Ingendkraft ſeinerzeit an den Reichs⸗ ausſchuß für Leibesübungen in Berlin den Antrag ſtellte, als ebenbürtiger Stammverband aufgenommen zu werden, wurde in darſtelle. Antrag ausdrücklich betont, daß die DK. einen ganz beſonderen Typus unter den Turn- und Sportverbänden Bis dahin waren von dem Reichsausſchuß nur aus- geſprochene Fachverbände anerkannt worden, die ſich alſo nur beſtimmten Arten von Leibesübungen hingeben. in der Deutſchen Turnerſchaft nur das Turnen, im Deutſchen Inßballverband das Fußballſpiel, Schwimmen gepflegt. Fechten, Rudern, Ringen u. ſ. w. In Abweichung von dieſen Verbänden will die DJK: 1. Alle geſunden Arten der Leibesübungen pflegen, je nach der Neigung der Mitglieder und den ortlichen Möglichkeiten auch mehrere Arten in ein und derſelben Abteilung.— In dieſer Beziehung war die D richtunggebend für manche Fach⸗ verbände, die auch allmählich dazu übergingen, neben der bei ihnen herkömmlichen Sportart noch andere Leibesübungen in ihr Programm aufzunehmen. 2. Die Di betreibt die Leibesübungen nicht nur ihrer ſelbſt wegen, nicht mit dem Ziele der größten Leiſtung, ſondern aus körperlich und geiſtig erziehlichen Beweggründen. 3. Ihr eigentlicher, höchſter Zielgedanke iſt der geiſtig und körperlich harmoniſch geſtaltete Menſch. Darum iſt nach chriſtlicher Lebensauffaſſung die Leibespflege nur ein Glied der Jugendpflege, deren letztes Ziel die Seelenpflege iſt. Deshalb iſt die Dick der Organiſation der kathol. Stammverbände ein⸗ So wurde z.B. im Schwimmverband das Aehnlich lagen die Verhältniſſe beim gegliedert, als deren Beauftragte ſie die Jugendbildung im ka th Sinne beeinflußt. Auch die Leibesübungen ſollen auf das In⸗ nere, auf das Seeliſche im Menſchen günſtig einwirken. Dieſe auf das Innere des Menſchen wirkenden Werte der Leibes ⸗ übungen iſt unſer Sonderziel. Erſt dieſe Auffaſſung gibt der D ihren eigentlichen Sinn und wirklichen Zweck, ihre eigene Daſeinsberechtigung: Leibesübung des Geiſtes wegen. In der ſchärfſten Ausprägung. und Betonung dieſes letzten Zielgedanlens liegt der ganze Wert der Jugendkraft. So iſt dieſer Gedanke unſere Seele, unſer wahres Geſicht. Wochenplan: Dienstag 6 Uhr Training der Leichtathteten und der Fauſt⸗ ballmannſchaften. 8 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes im,„Freiſchütz“. Mittwoch halb 2 Uhr Schülerübungsſtunde auf dem Sportplatz 6 Uhr Training der 1. und 1. Privat Fußballmannſchaft. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Donnerstag 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. 6 Uhr Training der 2. und 3. Fußballmannſchaft. Freitag 6 Uhr Training für alle Leichtathleten und Handballer 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 8 Ahr Spielerverſammlung in der Harmonie. Montag 5 Uhr Schülerturnſtunde auf dem Sportplatz. 0(Biernheimer Beitung— Biernheimer Nachrichten) erscheint nzlich alt Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis mynatl. 1.59 Mt frei ins Paus gebracht.— Gratis bellazen: wöchentl. das achtſeitige Uufrſerte lumen“ e einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ ente täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Giftes, älleßes 1. erfskgreichtes Lobal⸗Anzelgeblatt in Biernheſn ernſerecher 117.— Telegramme: Unzeiger, Viernheim— Poßſchecktonte Nr. 21577 Amt Trantſart d. Ut.— Schriſtleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Sonktagsblatt„Sterne und Aide— Unnahme von Abennem Ar. 95 — Nur noch Noch eine Galgenfriſt. Die Vollkonferenz vorläufig vertagt. Paris, 23. April. Ueber die Vollſitzung des Sachverſtändigenausſchuſ⸗ lung ausgegeben: „Dem Komitee wurde der Bericht des Unteraus⸗ ſchuſſes der letzten Woche vorgelegt, mit der Feſtſtel⸗ lung, daß über die Ziffern keine Einigung erzielt wer⸗ ven konnte. Der Bericht wird zu den Akten der Kon⸗ ſerenz genommen. Darauf beſchloß der Sachverſtändi⸗ genausſchuß einſtimmig, daß ein Unterausſchuß gebil⸗ det werden ſoll, der den Auftrag hat, die Hauptricht⸗ linien, die in einem Bericht aufgenommen werden ſollen, ſeſtzulegen. Dieſer Unterausſchuß ſoll aus den erſten De⸗ legierten jeder Gruppe gebildet werden. Während der Beſchäftigung mit den Fragen, über die bereits eine Einigung erzielt werden konnte, ſollen von allen Grup⸗ pen gleichmäßig Auſtrengungen gemacht werden, um auch über die Punkte zu einer Einigung zu gelangen, über die keine Verſtändigung erzielt wurde. Man erwartet, daß mit dieſem Vorgehen nicht nur Zeit geſpart wird, ſondern daß man durch die Feſtlegung des Umfanges der erreichten Verſtändigung auch die Endaufgabe des Komitees fördern wird. Die nächſte Vollſitzung wird in⸗ nerhalb augemeſſener Zeit durch den Vorſitzeuden ein⸗ berufen werden. 5. 21 vom Dienstag vormittag wird folgende amtliche Mit⸗ Warum die Konferenz ſcheitert. Poincare läßt die Maske fallen. Paris, 23. April. Poincare hielt in Bar le Duc eine große Rede, in der er zur Reparationsfrage Stellung nahm. Frank⸗ reich habe ſeine Verpflichtungen als Schuldner ſtets ge— wiſſenhaft erfüllt. Es ſei mehr als ſelbſtverſtändlich, daß es ſich bemühe, durch Einziehung von Guthaben bei ſeinen Schuldnern diejenigen Mittel aufzubringen, die es ſeinen Verbündeten aus dem Kriege ſchulde. Falls der Dawesplan durch eine Neuordnung erſetzt werden ſolle, ſo verlangt Frankreich als Vorausſetzung für ſeine Zuſtimmung, daß es in Zukunft Zahlungen er⸗ hielte. die die franzöſiſchen Schulden deckten und ſo lange liefen, bis Frankreich ſeinen Schuldverpflichtungen gänz⸗ lich nachgekommen ſei. Dazu kommen als weitere For⸗ derung die Wiedergutmachungszahl für die Frankreich zugefügten Schäden. „Ich habe“, ſagte Poincare wörtlich,„dieſe Er⸗ N klärung in Chambery und Caen nicht nur öffentlich ab⸗ gegeben, ſondern ich habe ſie Deutſchland und deſſen Gläubigern amtlich mitgeteilt. Dies erfolgte bei dem Zu⸗ ſammentritt der Sachverſtändigen. Die Forderungen der 0 anderen Gläubigermächte haben ſich mit den unſrigen in leinerlei Widerſpruch befunden. Man konnte hoffen, daß, aachdem alle Gläubiger ſich über ihre Forderungen ge⸗ einigt hätten, die Anterſuchung der Sachverſtändigen ſchnell zu einer annehmbaren Löſung führen würde. Leider haben die Vertreter Deutſchlands dieſe Hoff⸗ nung getäuſcht. Niemand weiß, ob es möglich ſein wird, die Verhandlungen mit Ausſicht auf einen Erfolg fort⸗ zuſetzen. Wenn es einen Mißerfolg geben ſollte, ſo wird Frankreich darunter nicht zu leiden haben. Wir hätten Uns im Intereſſe Europas und der Welt beglückwünſcht, wenn die undankbare Frage der Schulden und Wieder⸗ gutmachungen in einem allgemeinen Einverſtändnis ge⸗ tegelt worden wäre. Wir ſind uns bewußt, daß wir weite Zugeſtändniſſe gemacht haben, um dahin zu ge⸗ langen. Wenn unſere Bemühungen vergeblich waren, ſo werden wir uns an die Ausführungen des Dawesplanes halten, der im übrigen nach dem demnächſt anzuwendenden Schluͤſſel eine weſentliche Erhöhung der jährlichen Zah⸗ lungen ſichert.“ „Dieſe Erklärung Poincares läßt raum noch einen weifel daran übrig, daß die weiteren Beratungen der Sachverſtändigen ausſichtslos ſind, denn es verdient feſt⸗ ſichalten zu werden, daß Herr Poincare dieſe erſtaun⸗ 1 längſt als unrichtig belannten franzöſiſchen Be⸗ auptungen in einem Augenblick wiederholt, in dem man lunder geſamten Welt eine Wiel belebung der Verhand⸗ ungen erhofft, nachdem man eutſcherſeits ſich zu wei⸗ eren Beratungen bereiterklärt phat. Scheitern daher dieſe Ehn Verhandlungen, ſo wird lan wiſſen, wem die uld hierfür beizumeſſen ſſt. Viernheimer Tageblatt Biernheimer Bürger- Zig.— Siernb. Vollsblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Bg., die Reklamezeile 60 f. zei Wieberholung abgeſtuffer Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ver⸗ mittags 8 Uhr, größere Geſchäftsſtelle und von Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Hnzeigen in unſerer fämtlichen Annencen⸗Expeditlonen Deutſchlands und des Auslands Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit bern an betimmt vorgeſchriedenen Tagen, kaun jedoch eine Sewähr nicht übernemmen werden. chtigt.— Für die Aufnahme Mittwoch, den 24. April 1922 eee —— 46. Jahrgang 1 e eee ee Rededuell Müller— Weſtarp. Die Reparationsverhandlungen vor dem Reichstag. Berlin, 23. April. Der Präſident eröffnete die Dienstagſitzung um 2 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt der Geſetz⸗ entwurf zur Regelung älterer ſtaatlicher Renten. Renten, die als Ausgleich für die Aufgabe oder den Verluſt lan⸗ desherrlicher oder ſtandesherrlicher Rechte, ſonſtiger Ho⸗ heitsrechte oder Standesvorrechte begründet ſind, ſollen entſchädigungslos wegfallen. Im übrigen ſollen die ob⸗ liegenden Rentenverrflichtungen auf acht Prozent ihres Goldmarkbetrages feſtgeſetzt werden. Endgültig verabſchiedet wurden der Geſetzentwurf über die deutſch⸗rumaniſche Erklärung betreffend Wieder⸗ inkraftſetzung der Beſtimmungen des Haager Abkommens über den Jivilprozez, der Weltfunkvertrag und das internationale Ueberrinkommen über den Feſtſetzung von Mindeſtlöhnen. Das Haus ging dann zur zweiten Beratung des Reichshaushaltsplans für 1929 über. Die Beratung begann mit dem Etat des Reichs— präſidenten. N Abg. Beutlingen(K.) beantragte Streichung des Gehalts des Reichspräſidenten. Der Etat wurde unter Ablehnung des Streich angs⸗ antrages nach den Vorſchlägen des Ausſchuſſes genehmigt. Ohne Ausſprache wurde auch der Haushalt des Reichstages angenommen.—.. Es folgte der Haushalt der Reichskanzlei Reichskanzlers. und des Abg. Graf Weſtarp(Dn.) wies darauf hin, daß 11 Monate ſchwerſter Kriſen ins Land gegangen ſeien, die dem Volke zum Ueberdruß zu Kriſen des Parlamentarismus überhaupt geworden ſeien. Die Lage werde beherrſcht durch die Pariſer Tributver⸗ handlungen, die nach wie vor auf einer völlig falſcher Grundlage geführt werden, nämlich auf der Grundlage der Kriegsſchulddlüge. Das gegenwärtige Kabinett halten wir für nicht geeignet, der großen Aufgabe gerecht zu werden, die ihm bei Fortführung der Tributverhandlan⸗ gen obliegt, noch der Aufgabe, die Finanzen in Ordnung zu bringen. Aus dem Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Fraktion zum Panzerkreuzer tritk klar und deutlich zutage, wie groß bort der Einfluß jenes Flügels iſt, der keine Pflichten gegen das Vaterland kennt und den Landes⸗ verrat zum Prinzip erhebt.(Unruhe bei den Sozialdemo⸗ kraten.) Der Redner erklärte zum Schluß, daß ſeine Fraktion das Gehalt des Reichskanzlers nicht bewilligen werde, da er eine Regierung führe, der man weder Vertrauen, noch Handlungsfähigkeit zuſprechen könne und die ſeine Partei auch wegen ihre politiſchen Richtlinien mit allen Mitteln bekämpfe. Bei der Ausſprache nahm Reichskanzler Müller das Wort. Er erwiderte dem Abg. Weſtarp, er habe offenbar vergeſſen, daß auch die Lutherſche Rechtsxregie⸗ rung keine 81 Koalilionsregierung geweſen ſei.(Graf Weſtarp:„Sie hat aber arbeften können!“) Sie erinnern beſſer nicht an Arbeiten der Regierungen, an denen Sie beteiligt waren. Die letzte iſt doch mit ihrer Arbeit zu⸗ ſammengebrochen und der Reichstag mußte aufgelöſt wer⸗ den. Der Reichskanzler fragte die Deutſchnationalen, was ſie denn an dſe Stelle des parlamentariſchen Syſtems ſetzen wollten, das Wilhelm II. im Oktober 1918 einge⸗ führt habe, um das zuſammengebrochene alte Syſtem abzulöſen. Verſchiedene geſetzgeberiſche Aufgaben wollen wir noch in Angriff nehmen, wenn die Pariſer Repara⸗ tionsverhandlungen beendet ſind. Bei dieſen Verhand⸗ lungen hat die Reichsregierung immer den Standpunkt eingenommen, daß unſere Sachverſtändigen vollkommen unabhängig ſein ſollen. Die Kriegsſchuldfrage hat bei dieſen Verhandlungen überhaupt keine Rolle geſpielt. Die Verhandlungsgrundlagen entſprechen allerdings nicht denen, die wir gewünſcht hätten.(Zuruf rechts:„Das iſt die Folge der Kriegsſchuldlüge!“ Nein, das iſt einfach die Folge des verlorenen Krieges. Wir freuen uns, daß trotzdem der deutſche Reichsbank⸗ präſident nicht die Brocken ae ſondern die Ver⸗ handlungen bis zu Ende durchführen will. Ob dieſe Ver⸗ ndlungen einen poſitiven Ausgang nehmen oder nicht, die Polititer werden unter allen Umſtänden noch zuſam⸗ menkommen müffen. Graf Weſtarp hat zwar kein Mitz⸗ trauensvotum eingeb acht. er genügend betont, daß er dieſer Regierung kein auen ſchenkt. Ich bin ihm dankbar dafür.(Beifan den Regierungsparteien.) eine Galgenfriſt für Deutſchland Verſorgungs⸗ und Penſionsdebatte. Auf der Tagesordnung ſtand dann der Etat für Verſorgungs⸗ und Ruhegehälter. Der Ausſchuß hat bei den Kapitalabfindungen für frühere Wehrmachtangehö⸗— rige und ihre Hinterbliebenen 25 Millionen Mark ge⸗ ſtrichen. Abg. Roßmann(S.) nannte dieſen Etat die Erb⸗ ſchaft des von der Monarchie geführten und verlorenen Krie⸗ ges, eine Erbſchaft, die ſchwer auf den Reichsfinanzen laſte. Abg. von Troile(Dn.) widerſprach der Auffaſſung, daß wir den Krieg verloren hätten. Der Krieg ſei nicht verloren gegangen, ſondern verloren gemacht worden durch Verrat in den eigenen Reihen.(Gelächter links). Eine Penſionskürzung treffe in erſter Linie die ehemaligen Generale, deren Penſionen im Vergleich zu denen der Mi— niſter nicht hoch ſeien. Abg. Gräf(Komm.) ſprach von einer knappen Verſorgung der Kriegsopfer und forderte eine erhebliche Aufbeſſerung der Renten, namentlich für die Mannſchaften. Abg. Brüninghaus(D. Vp.) erklärte, nicht die Monarchie habe den Krieg verloren, ſondern das deutſche Volk. Die Verſorgung der Kriegsopfer, für die ein Drittel der geſamten Reichseinnahmen verwendet wird, ſei in Deutſchland nicht ſchlechter als in den Siegerſtaaten. Ueber eine Beſchränkung der Höchſtpenſion laſſe ſich re⸗ den, ſie dürfe aber nicht ſchematiſch bei 12000 Mark beginnen. Abg. Lucke(Wirtſchaftspartei) empfahl eine Enk⸗ ſchließung, wonach die Regierung bis zum 1. Oktober ein Penſionsgeſetz vorlegen ſoll, welches die Penſtonen der politiſchen Beamten und der Berufsbeamten den ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen und der allge⸗ meinen Notlage des Volles entſprechend neu regelt. Darauf wurden die Beratungen abgebrochen und die Weiterberatung auf Mittwoch, 3 Uhr, vertagt. Ferner Etat des Reichsarbeitsminiſteriums und An⸗ trag der Regierungsparteien über die Erhöhung der Anleiheermächtigung. Beſeitigung der Zwergſtaaten. Ein bayeriſcher Vorſchlag. München, 23. April. In dem veröffentlichten Material des Verfaſſungs⸗ ausſchuſſes der Länderkonferenz nimmt der Münchener Staatsrechtler Profeſſor Dr. Nawiaſty, der den Auf⸗ faſſungen der gegenwärtigen bayeriſchen Regierung nicht fernſteht, das Wort zum Problem der leiſtungsſchwachen Länder. Er kommt dabei zu folgendem Vorſchlag: Die beiden Mecklenburg ſchließen ſich zuſammen. Daz ergäbe dann ein Land von 784000 Einwohnern und 16057 Quadratlilometer. Dieſes Land wäre— zwar nicht an Bevölkerungszahl, wohl aber an Fläche— größer als Sachſen, Baden, Thüringen, Heſſen und die preußiſchen Provinzen Schleswig⸗Holſtein und Heſſen⸗ Naſſau. Mit Rückſicht darauf müßte man ihm— unter dem Geſichtspunkt des Finanzausgleichs— den Anſpruch auf eine Staatsſpitze zubilligen. Evtl. könnte noch der oldenburgiſche Landesteil Lübeck angeſchloſſen werden. Für die übrigen kleineren und kleinſten Länder käme nach der geographiſchen Lage in erſter Linie der Anſchluß an Preußen in Betracht. Die ungeklärte Kaſſenlage. greditermächtigung für die Regierung. Berlin, 23. April. Die Regierungsparteien hatten eine Beſprechung mit dem Reichsfinanzminiſter über das Kaſſenmanko. Als Ergebnis dieſer Beſprechung wurde beſchloſſen, von den Negierungsparteien einen Antrag einzubringen, wonach die Anleiheermächtigung der Reichs finanzverwaltung um 200 Millionen einmalig erhöht werden ſoll. Der in dieſen Tagen zur Veröffentlichung kom⸗ mende Reichsbankausweis wird na Informationen des DD. einen Gold⸗ und Deviſenverluſt von etwa 120 bis 140 Millionen Reichsmark verzeichnen, Bekanntlich aben 5 in der letzten Reichsbankwoche die Goldabga⸗ en infolge der notwendigen Interventionen am Devi⸗ ſenmarkt weiter fortgeſetzt. Am Dienstag ließen die De⸗ viſenforderungen an der Berliner Börſe nach, betrugen aber immerhin noch drei Millionen Dollar. Der amt⸗ liche Deviſenkurs des Dollars iſt mit 4,2175 unverändert geblieben, dagegen wurde die Notiz für Dollarnoten von 4.2305 auf 4.2209 ermäßigt. Neues in Kürze. 26: Die Vollverſammlung der Pariſer Schuldenkonferenz 121 unter Einſetzung von Unterausſchüſſen ſich auf un⸗ ſtimmte Zeit vertagt. 2: Das Luftſchiſf„Graf Zeppelln“ hat am Dienstag um 13.32 Uhr unter Führung von Dr. Eckener ſeine Weſt⸗ mittelmeerfahrt angetreten. 26: Landeshauptmann Dr. Ender, der vom Chriſtlich⸗ ſozialen Klub zum Bunveskanzler vorgeſchlagen war, hat erklärt, vaß er die Bundeskanzlerſchaft nicht anſtrebe. 28: Auf der Gewerkſchaft„Humboldt“ in Wallenſen im Kreiſe Hameln erfolgte eine furchtbare Kohlenſtaubexplo⸗ fion, durch die zwei Arbeiter getötet und 11 ſchwer ver⸗ letzt wurden. ꝛ6: Durch einen über ganz Japan wütenden Orkan iſt bei der Inſel Hokkaido der japaniſche Dampfer„Toyſchiki Marn“ geſunken, wobei 114 Fahrgäſte ertranken. ö Die öſterreichiſche Kriſis. Dr. Ender verzichtet auf die Kanzlerſchaft. + Wien, 23. April. Landeshauptmann Dr. Ender, der vom Chriſtlich⸗ N Sozlalen Klub vom Bundeskanzler vorgeſchlagen worden war, hat, wie aus Innsbruck gemeldet wird, jetzt erklärt, daß er die Bundeskanzlerſchaft nicht anſtrebe. Dieſe Er⸗ klärung iſt damit begründet, daß Frau Dr. Ender tat⸗ ſächlich ſehr ſchwer krank und ſich einer Operation unter⸗ ziehen muß und daß es infolge deſſen nicht feſtſtehe, wann Dr. Ender wieder in die Lage kommen werde, ſich den politiſchen Geſchäften voll zu widmen. Auch hat Dr. Ender keinen Hehl daraus gemacht, daß er von vorn⸗ herein nur ſehr ungern die Kanzlerſchaft übernommen hätte und daß er die Miſſion auf Drängen der Chriſtlich⸗ Sozialen Partei angenommen habe. Die Lage iſt ziemlich verworren, da im Augenblick kein Kandidat für die Kanzlerſchaft vorhanden iſt, der allſeitige Zuſtimmung finden würde. Von Seiten des Landbundes und eines kleineren Teiles der Chriſtlich⸗ Sozialen wird jetzt wiederum Dr. Rintelen genannt, doch ſtößt auch dieſe Kandidatur gerade in Wiener chriſtlich⸗ ſozialen Kreiſen auf erhebliche Schwierigkeiten. ———— . — Der Kampf der ruſſiſchen Führer. Moskau, 23. April. Die Auseinanderſetzungen innerhalb der Leitung der ruſſiſchen kommuniſtiſchen Partei haben ſich außerordent⸗ lich verſchärft und zeigen, daß Stalin mit ſeinen gewalt⸗ ſamen Methoden auf ſcharfen Widerſtand ſtößt. Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare, Nykow, hat zuſammen mit Bucharin und Tomſki und einer Reihe ihrer Anhänger im Zentralkomitee eine Kundgebung verfaßt, in der dieſe führenden Perſönlich⸗ leiten unter Bezugnahme auf die von der Rechtsoppoſition vertretenen Forderungen um ihren Rücktritt aus der Leitung erſuchen. Dieſer Schritt iſt ſo bedeutſam, daß Stalin ſich ge⸗ nötigt geſehen hat, mit der Rechtsoppoſition über die akuten Fragen der Sowietpolitik zu verhandeln, und ein ſo unerwartetes Entgegenkommen ſchien zunächſt einen Ausgleich zu verſprechen. Dann aber hat die radikale Strömung in der Organiſation offenbar die Oberhand erlangt und fordert jetzt von Stalin die Entfernung der genannten Perſönlichkeiten aus ihren Staats- und Par⸗ teiämtern. Die Moskauer Parteiorganiſation gilt als eine der einflußreichſten Gruppen innerhalb der ruſſi⸗ ſchen kommuniſtiſchen Partei, und wenn es ſich nicht um einen letzten Druckverſuch handelt, dürfte das Ausſchei⸗ den Rykows, Bucharins und Tomſkis bald Tatſache wer⸗ en. Stalins Alleinherrſchaſt. 1 eee A NO MAN von J. ScHNFEIDER-FOFERSTI. nE GEHREcHhrSsScHUTZ dog cn veRLAG OSKAR MEISTER WEROAU (29. Fortſetzung.)(Nachdcuck verboten.) Als er zum Abendtiſch erſchien, machte es den Eindruck, als wollte er am liebſten wieder durch die kaum geöffnete Türe rückwärts gehen. Aber die ſo lang geübte geſellſchaft⸗ liche Form ſiegte über das momentane Empfinden. Er ver⸗ beugte ſich tadellos korrekt. Ein Gedanke blitzte in ihm auf. Ein einziges Wollen erfüllte ihn urplötzlich. Quälen würde er ſie dieſen Abend, alles das ſagen, was ſie bis ins Innerſte verwundete. Tauſendfach wollte er ihr heimzahlen, was ſie ihm angetan hatte. Ganz klein und demütig mußte ſie werden und wenn ſie dann kam, zu bitten, zerbrach er ſie unbarmherzig. Eine wahre Wolluſt, das auszuführen, er⸗ füllte ihn. Er nahm ſeinen Platz neben ihr ein. Als ob er vorher vergeſſen, ſie entſprechend zu begrüßen, hob er ihre Rechte hoch und küßte ſie. Sein Blick tauchte in den ihren. tauſend Hoffnungen erweckend. Er ſah, wie ihre Wangen ſich färbten, wie ihre gange Seele ſich vor ihm auftat. Der goldfarbene Tiſchwein floß in ihr Glas. Er goß das ſeine voll und hob es ihr entgegen: „Zum Abſchied, Eve Mil“ flüsterte er und neigte ſich zu ihr. Sie wurde weiß bis in die Lippen.„Wohin gehſt du?“ Er hatte geglaubt, kalt bis ins Herz hinein ſein zu können. Aber die Frage, vielmehr der Ton, in dem ſie geſprochen war, erſchütterten ihn. Aber dann kam dieſe teufliſche Luſt, ſie zu quälen, von neuem. Was hatte ſie ihm nicht alles angetan in dieſen paar Wochen. Beinahe zum Säufer war er geworden. Seine Mächte waren ſchlaflos, ins Ausland flüchtete er ſich, um ſie nicht mehr an Gellerns Seite ſehen zu müſſen. An allem trug ſie die Schuld! An dem gangen zerſtörten Leben, das vor ihm lag. „Wohin geht duk“ fung ſie nochmals und ſah ihn an. „Ich habe mich zu einer einjährigen Tournee durch Amerika 5 Wenn es mir gefällt, gedenke ich drüben zu bleiben.“ Er weidete ſich an ihrer Qual. Er ſah das Zittern— Hände, die tiefe Bläſſe, die befürchten ließ, ſie würde Mu nanblick von Sihle inan. Aher es ſchien ihm 7— Nun Bruder meiniges noch eine große Grunqs tick an grobe Wasser und wir werden erobern die weir! Aus Nah und Fern. Friedrichshafen.(„Graf Zeppelin azur Weſt⸗ mittelmeerfahrt aufgeſtiegen.) Nachdem das unfreundliche, neblige und regneriſche Wetter im weſt⸗ lichen Mittelmeer ſich zu beſſern begonnen hat, hat das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ am Dienstag. 13,32 Uhr unter Führung von Dr. Eckener ſeine Mittelmeerfahrt angetreten. Der Aufſtieg erfolgte bei beſetztem Himmel und kühlem Wetter. Das Luftſchiff erhob ſich ſchnell und verließ Friedrichshafen in weſtlicher Richtung, Ueber die genaue Fahrtroute iſt nichts bekannt. Die Schiffs⸗ leitung hat ſich vorbehalten, die Entſcheidung erſt unter⸗ wegs zu treffen 0 f. Frankfurt a. M.(Zigeunerplage.) Die Zi⸗ geunerplage im 5 wicht zur Gallusviertel läßt die Ge⸗ müter nakurgemäß nicht zur Ruhe kommen. Da von einer ſtaatsgeſetzlichen Regelung keine Beſſerung zu er⸗ warten iſt, iſt eine Eingabe an das Reichsminiſterium gerichtet worden, um eine reichsgeſetzliche Regelung der Angelegenheit zu erreichen. Kaſſel.(Beim Paddeln auf der Fulda er⸗ trunken.) Auf der Fulda ſtieß ein Paddelboot, das Mal junge Leute fuhren, mit einem von fünf fungen ädchen beſetzten Bost des Frauen⸗Ruder⸗Vereins zu⸗ ammen. Das Paddelboot kenterte; einer der Inſaſſen, er 22 Jahrs alte Kaufmann Artur Meyer, der des Schwimmens unkundig war, ertrank, während ſein Ge⸗ fährte ſich durch Schwimmen retten konnte. f Koblenz.(Beginn des Baues der zweiten Moſelbrücke bei Koblenz im Frühjahr 1930.) Nachdem bekanntlich vor einiger Zeit in Koblenz eine Konferenz unter dem Vorſitz des Oberpräſidenten ſtattgefunden hatte, an der verſchiedene Miniſterien, die Provinz, die Regierung, die Stadt Koblenz und auch Par⸗ lamentarier teilnahmen, in der die Brücken⸗ und Deich⸗ baufragen am Mittelrhein behandelt wurden, wird nun⸗ mehr aus unterrichteten Kreiſen bekannt, daß ſich die Be⸗ ſprechung in der Hauptſache mit der Errichtung der zwei⸗ ten Moſelbrücke bei Koblenz befaßte. Die Vorarbeiten zur Errichtung dieſer Brücke ſind in den letzten Wochen ſehr gefördert worden. Vom Reich, von Preußen und auch von der Provinz iſt großes Entgegenkommen gezeigt worden, ſo daß damit gerechnet werden kann, daß im kommenden Frühiahr der Bau der ameften Moſelbrücke immer ncht genüg. von dem, was er gelitten hatte damals, als ſie am Arm des anderen aus dem Garten kam. Er konnte nicht vergeſſen. — Er konnte nicht.— Jetzt und niel „Haſt du Nachricht. wie es Harald geht?“ wandte er ſich an feine Tante!„Die kleine Ellen, dieſer entzückende Kobold, hat mir geſchrieben, wir hätten nun doch noch Luxuskabinen bekommen auf der„Deutſchland“! Ich weiß nicht, wie dieſer famoſe, ſüße Bengel das fertig gebracht hat. Denn es war nichts mehr zu haben, als ich bei der Direktion des Lloyd anfrug!“ Ballin lachte.„Die bringt noch mehr fertig, als das. Ich möchte wiſſen, was ihr nicht glückte, wenn ſie nur willl“ Elemer erſchrak nun doch über Eva Marias Ausſehen. Leichenhaft blaß lag ihr Mund zwiſchen den ſchmalen, farb⸗ loſen Wangen. Jeßt fällt ſie, dachte er, und hob bereits die Hand, ſie zu ſtützen. Aber ſie fiel nicht. Ihr Wille, ſich nicht wieder ſo zu zeigen wie am Nachmittag, hielt ſie aufrecht. Ein gräßlich bohrender Kopfſchmerz ſtellte ſich ein, der ihr das Bleiben unerträglich machte. Beinahe unvermittelt er hob ſie ſich und bat, Frau von Ballin möchte nicht böſe ſein, es ſel ihr ſo eigen zumute und ſie wäre eine ſo ſchlechte Ge⸗ ſellſchafterin heute. Ein andermal würde man gewiß zu ⸗ friedener mit ihr fein. „Sie armes Kindl“, ſagte Frau von Ballin liebevoll. „Bleiben Sie doch bei uns. Wenn ihr Vater verreiſt iſt. können Sie das ja ganz ruhig machen. Wir telephonieren in die Herrenſtraße, daß Sie hier die Nacht verbringen, damit man ſich dort nicht ſorgt.“ Sie drückte auf die Klingel. „Sie ſollen ein Zimmer nach dem Park zu haben, Komteſſe⸗ Dort iſt es vollkommen ruhig. Nichts wird Sie wecken.— Wollen Sie?“ Eva Maria bejahte. Es kam langſam, ſchwer. Nur ei Fleckchen haben, wo ſie baldmöglichſt ruhen konnte. J würde wieder dieſes grauenhafte Dunkel ſie überfallen, tote am Nachmittag. Sie reichte dem Bankier die Hand. Er wünſchte ihr einen geſegneten Schlaf, der alles Unpäßlichſein verſcheuchte. Dann ſtreckte ſich ihre Rechte Elemer entgegen. „Gute Nacht, Herr Radanyi!“ „Gute Nacht, Komteſſe.— Wir ſehen uns nicht mehr, ehe ich reiſe?— Ich fahre morgen mit dem erſten Frihſchnell 8. b ie, ken mes an, ur. erfolgt, ohne zu ſtarte finanzielle Belaſtung der Vollzieen(og ooh Mart unter 14 gen d. Krefeld.(40900 ark unterſchlagen.) Die ede des„Treuhänders“ Seipel, deren Höhe anfangs auf 100 000 Rm. geſchätzt wurden dürften. wie 9 ech iſt, im ganzen elwa 400 000 Rm. betragen. Die Unterſchlagungen erſtregen ſich auf einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Feſtſtellung der Höhe der unter, ſchlagenen Summe nahm ſovſel Zeit in Anspruch, weil keine Bücher vorhanden waren, die als Unterlage zur Feſtſetzung hätten dienen können. Da Seipel im Jahre etwa 20 900 Rm. verdiente, ſo hat er in den fraglichen fünf Jahren genau eine halbe Million verputzt, alſo ihn 100 000 Rm. 5 agdeburg.(Peſt verdächtige Ratten.) Im F zu Schönebeck iſt ein Elbkahn polizeilich beſchlagnahmt worden, da mit der aus Braſilien ſtam⸗ menden Getreideladung, die in Hamburg von einem Ueberſeedampfer übernommen worden war, peſtverdäch⸗ tige Ratten eingeſchleppt worden ſind. Die Unterſuchung wurde eingeleitet, weil in Hamburg an Bord des betref- fenden Ueberſeedampfers ebenfalls peſtverdächtige Ratten vorgefunden worden ſind. Die Peſtgefahr darf durch die eingeleiteten Maßnahmen der Geſundheitsbehörde als be⸗ ſeitigt gelten. Von der Mannſchaft iſt niemand erkrankt. Sowohl die Mitglieder der Mannſchaft, als auch die an der Entladung beteiligten Arbeiter werden aber weiter 10 unter ärztlicher Aufſicht gehalten. Auch die Güter, ie zur Entladung kamen, werden genau unterſucht. Schwere Kohlenſtauberploſion. Zwei Todesopfer. „ Hameln, 23. April. Auf der Gewerkſchaft Humboldt, Braunkohlengrube und Brikettfabrik in Wallenſen im Kreiſe Hameln, brach im Ofenhaus ein Feuer aus. Während der Löſcharbeiten erfolgte plötzlich eine furchtbare Kohlenſtauberploſion, die ſich faſt durch alle Räume der Brikettfabrik fortpflanzte und große Ver⸗ wüſtungen verurſachte. Von den im Ofenhauſe beſchäͤf. tigten Arbeitern wurden 13 verletzt, davon die meiſten ſchwer. Sie wurden ſämtlich nach dem Krankenhauſe in Hameln gebracht, wo zwei bereits ihren Verletzungen erlegen ſind. Andere Opfer der Kataſtrophe ſchweben zur Stunde in Lebensgefahr. i Zwiſchenfall in einer Kirche. Ein Deutſcher ſtört einen norwegiſchen Gottesdienſt. 21 Kopenhagen, 23. April. Wie„Berlingske Tidende“ aus Oslo berichtet, er⸗ eignete ſich während des ſonntäglichen Gottesdienſtes in der Kirche von Gribſtadt ein Zwiſchenfall, der von einem Deutſchen verurſacht wurde. Der Geiſtliche hatte gerade die Kanzel betreten, als ſich ein deutſcher Literat Dr. von Dühring von leinem Platze erhob, zum Altar ging und das Altartuch mit ſämtlichen Altargeräten herunterzog. Hierauf wandte er ſich an die Gemeinde und erklärte, er hätte dies tun müf⸗ ſen, da zwiſchen der Lehre der Kirche und den Altar⸗ geräten ein Gegenſatz beſtehe. Unter der Gemeinde ent⸗ ſtand eine heftige Erregung. Der Gottesdienſt wurde un⸗ ter brochen.. Dühring wurde der Polizei übergeben, wo er al⸗ Grund für ſein Vorgehen angab, er habe nicht genug Mittel, um öffentlich aufzutreten und darzutun, daß die Lehre der Kirche unmoraliſch ſei, indem ſie den Geſunden und Starken angreife und dem Dekadenten auf aue des Aufſteigenden helfe. Durch ſeine Tat habe er errei⸗ chen wollen, daß man ihn von der Anklagebank aus höre. Angeſichts dieſer Begründung rechnet man mit der Möglichkeit einer Unterſuchung Dührings auf ſeinen Gei⸗ ſteszuſtand. Von Dühring iſt 45 Jahre alt und ein Sohn des bekannten deutſchen Mediziners Profeſſor Ernst von Dühring. Er hat auf mehreren Univerſitäten tu. diert und beherrſcht viele europäiſche Sprachen. Seit mehreren Jahren hält ſich Dühring in Norwegen auf, wo er in Gribſtad als Syrachlebrer tätia war. s dünkte ihm nur ein Hunderkſkenß letzten drei Jahre zurück. Hin zu dem Abend, wo ie Ab ſcted genommen hatte von ihm.— So ganz, gang anders 415 heute. Wenn ſie noch einmal die Arme um ihn legen daten wie damals. Es war alles vorbei. Ohne ihm geantwortet zu haben, ging ſie aus dem Zimmer. Alice Ballin ſchob ihren Arm durch den Eva Marias. 5 bringe Sie auf Ihr Zimmer, Komteſſe. Sie nehmen noch ein Migräne pulverchen und legen ſich dann ganz flach. Bie morgen iſt alles gut!“ 0 5 Elemer ſah den beiden nach, bis ſich die Türe hinter ihnen geſchloſſen hatte. Er überhörte, was Ballin frug. „Was ſeufzt du ſo?“, ſagte der Bankier.„Haft du Liebeskummer?“ „Ich?“ Radanyi lachte gezwungen und ſtürgte ein Glas Wein auf einen Zug hinunter.„Haſt du irgendwie Einblick in Gellerns Verhältniſſe, Onkel?“ Ballin ſah ihn überrascht an, Gellern?— Wie komimſt du darauf?— Intereſſiert dich das?“ „Ja!“ „Genaues kann ich dir natürlich nicht ſagen. Nur was man ſo ſpricht. Schon ſeine Pferde allein repräsentieren ein Rieſenvermögen. Seine Mutter iſt eine Secengeryl gewelen. Die Scengeryi ſind im Geld beinahe erſtickt,— früher— wie es jetzt iſt, weiß ich nicht. Der Beſitz in Ungarn iſt ihnen für alle Fälle verblieben. Er geht dem Werte nach in die Millionen. Er fällt, ſo viel ich gehört habe, einmal an Gellern. Ein armer Teufel iſt er alſo ſicher nicht.“ Radanyi biß ſich die Lippen wund. Ballin ſah ihn for ⸗ ſchend an.„Ich weiß nicht, wo du mit deiner Frage hinaus wollteſt, Elemer, aber wenn du ſo weiterverdienſt, wie die letzten drei Jahre, kannſt du dich ruhig einmal neben ihn ſtellen!“. Nadanyi ſeufzte nochmals auf. Er wollte etwas jagen, aber Allee tam zurück und berichtete, ſie habe Eva 59 Ua ſelbft zu Bett gebracht. Sie tue ihr ſo furchtbar leſd. anz wachsfarben liege ſie in den Kiſſen. 5 Radanyl ſuchte ſeine Gedanken zu konzentrieren, aber es war ihm unmöglich Gellerns 1 leichenblaſſes Geſicht Reue, daß er ſo herzlos gehande hatte an iht— Eiſerſucht, Verlangen, ſie noch einmal im Arm zu halten, alles lief wirr durcheinander. „Komm,“ Alice ſteckte ihren Arm durch den feinen. ie oigt) en noch einmal ſpielen zuſammen!“? ö 1105 Der den. Das Flugzeug Krankenhaus eine Amputation erforderlich war. in den Rhein. In den frü Vermögen— Eva Marias. 5 n ſapaniſcher Dampfer geſunken. 114 Fahrgäſte ertrunken. b O Tolio, 23. April. Bel der lapaniſchen Inſel Holkaido iſt der japaniſche Dampfer„Tonſchiti Maru“ auf einen Felſen aufgelau⸗ ſen und geſunken. Nach amtlicher Darſtellung ſind 114 Fahrgäſte ertrunken, 69 gerettet. Die ſapaniſchen Kriegsschiffe bemühten ſich bei heſ⸗ tigem Sturm noch irgendwelche Lebenden aus dem Waſ⸗ ſer zu ſtarten doch mußten die Rettungsarbeiten wegen des zu ſtarken Sturmes vorläufig eingeſtellt werden. Die ſtätten in der japaniſchen Erdölkonze meiſten Fahrgäſte ſind Arbeiter, die 5 ihren Arbeits⸗ U ö ſion Kamtſchatka Kapitän des Schiffes, der von ſeinen Ma⸗ roſen gerettet wurde, hat ſich erſchoſſen. . Kleine Chronik. Unglücksfall beim Eggen. Einen furchtbaren Tod fand bei Inderup ein 28jähriger Knecht. Er war beim Eggen beſchäftigt, als die Pferde plötzlich ſcheuten und durchgingen. Da der Knecht ſich die Zügel um den Leib geſchlungen hatte, konnte er ſich nicht freimachen, wurde mitgeſchleift und zu Boden geriſſen. Dabei geriet er un⸗ ter die Egge, deren Zähne ihn furchtbar zurichteten und zerriſſen. Als Hilfe herbeikam, waren die Pferde in⸗ zwiſchen ſelbſt zum Stehen gekommen. Dem Knecht, der furchtbar verſtümmelt war, war nicht mehr zu helfen. . Mehrere Soldaten durch einen Feſſelballon ver⸗ unglückt. In der Nähe von Epinal wurde ein Feſſelbal⸗ lon durch einen Wirbelwind von ſeiner Verankerung los⸗ geriſſen. Hierbei verunglückte ein Soldat tödlich. Ein zweiter Soldat wurde mehrere Meter in die Höhe ge⸗ riſſen und zog ſich bei dem Sturz ſchwere Verletzungen zu. Zwei andere Soldaten erlitten leichtere Verletzungen. Der Feſſelballon wurde abgetrieben und landete in den Bäumen eines benachbarten Waldes. Wieder ein Schiff durch einen amerikaniſchen Zolllutter beſchoſſen. Wie das in New⸗Haven eingelaufene Kohlenſchiff„Jones“ berichtet, iſt es von einem ameri⸗ laniſchen Zollkutter beſchoſſen worden. Das Schiff wäre etwa 100 Meilen von Montauk Point öſtlich von Long Island angehalten und auf alkoholiſche Getränke unter- ſucht worden. a Ein vermißtes Flugzeug in der Wüſte aufgefun⸗ b des auf der Suche nach den Eng⸗ land— Auſtralien⸗Fliegern vor etwa 10 Tagen verſchwun⸗ denen Leutnants Anderſen iſt, nach Berichten aus Mel⸗ bourne, in der Wüſte 130 Kilometer von Powells Creek entfernt aufgefunden worden. Der'riundende Flieger ſah unter dem Flugzeug einen menichlichen Körper lie⸗ gen. Er warf einen Fallſchirm mit Waſſer ab. Da ſich der menſchliche Körper nicht bewegte, nimmt man an, daß Anderſen tot iſt. Fünf Flugzeuge werden nich der Fundſtelle ausgeſandt werden. Aus Heſſen. Worms.(Arbeitsmarkt.) Die Lage hat ſich 1 in der letzten Woche weiter verbeſſert. In der Landwirt⸗ Iſchaft und im Baugewerbe konnten zahlreiche Einſtellun⸗ gen gebucht werden, ſo daß ſich die Zahl der Arbeitſu⸗ chenden von 5100 auf 4500 verringerte. In der Leder⸗ 1 7 und Textilinduſtrie, ſowie im Metall- und Holzgewerbe N felt dt dagegen die ungünſtige Lage unverändert weiter fort. Offenbach a. M.(Der Offenbacher Schwind⸗ ler von ſeiner Frau verraten.) Der Schwind⸗ ö ſer, der am vergangenen Freitag einem 14jährigen Mäd⸗ hen 1000 Mark abgeſchwindelt hat, iſt jetzt als der 32⸗ jährige Metalldrücken Wilhelm Muth aus Windecken Lèkreis Hanau ermittelt worden. Von dem geraubten Selde batte er noch 600 Mark bei ſich. Muth lebt mi ſeiner Frau in Scheidung; dieſe machte der Polizei Mitteilung, baß er in nächſter Zeit ein Ding drehen wolle, danach ſt es möglich geworden, nach der Perſonalbeſchreibung den Täter zu ermittelt. Offenbach.(Brennendes Auto.) An der Stra⸗ 19 zenkreuzung Offenbach— Seligenſtadt geriet ein Perſo⸗ denauto in Brand. Der Wagen wurde vollkommen ver⸗ 5 t dichtet. Pfungſtadt.(Einbruch.) Bei einem Einwohner in ber Juſtusſtraße drangen Einbrecher in die Räucherkam⸗ ner und ſtahlen den ganzen Wurſtvorrat. Gleichzeitig aahmen ſie noch zwei neue Herrenfahrräder mit. —— Aus dem badiſchen Lande. i Mannheitz.(Das Bein abgefahren.) Beim Verlaſſen eines Betriebes in der Induſtrieſtraße wurde — hein 25 Jahre alte ledige Fabrikarbeiterin aus Heddes⸗ 5 hinge als ſie mit ihrem Fahrrad das vor dem Rnweſen ela Gleis üherſchritt, von einer Rangierahteilung rfaßt und mehrere Meter weit geſchleift. Dem Mädchen das rechte Bein abgefahren, ſodaß im Städtiſchen , 1 Mannheim.(Selbſttötungsverſuch.) Beim Rheinkaffee ſprang eine 19 Jahre alte Hausangeſtellte Sie bereute ihre Tat und begab ſich wie⸗ der an das Ufer, wo ſie von Vorübergehenden aufge⸗ funden wurde, die ihre Ueberführung i . 0 ö g in das Kranken⸗ ö 5 veranlaßten. Der Grund zur Tat ſoll in Stellungs⸗ igkeit liegen. ßes 2 Mosbach.(Tödlich perbrüht durch gei⸗ Waſſer.) Das fünfjährige Töchterchen des Satt⸗ lermeiſters Maier fiel in einem unbewachten Augenblick b she den Kübel mit kochender Waſchbrühe und verbrühte ſſich derart, daß es nachts ſeine n Verletzungen erlag. N i Wieblingen.(Schwere Meſſerſteche rei.) ſtraße hen Morgenſtunden entſtand auf der Land⸗ f ppelheimehen Wiehlingen und Eppelheim Streit zwiſchen eimer Nie und Wiehlinger Burſchen. Als ein Eppel⸗ e e Bird einem Wieblinger nach kurzem Wortwech⸗ erſteche hrfeige verſetzte, kam es zu einer ſchweren Meſ⸗ f fret wobei ein Eppelheimer lebensgefährlich und te 5 einer Kameraden ſchwer verletzt wurden. Die Ver⸗ kademiſche Krankenhaus nach unbach.(Verhaftete Sittlichkeits⸗ herb rechen. Wegen dringenden Verdachts der Blut⸗ 0 55 ſetger 18ſährigen Stiefto ter de ein Stall⸗ ronnbacher Fc verhaftet. in Schweizer vom ommen 70 gut wurde wegen Sittlichkeitsvergehens 4 ketgenommen. 80 Cokales und Allgem es Wetterbericht vom 24. April. ö Ein Tiefdruckgebiet iſt mit ſüdöſtlichem Kurs vom Nordmeer nach Sudſkandinavien gezogen. Ein die Nord⸗ ee und Danzmark umfaſſender warmer Sektor iſt jedoch bereits allſeitig von Kaltluftmaſſen Abd was neben den ſtürmiſchen Winden über den Nord⸗ und Oſtſeelän⸗ dern auf Verflachung und Verlangſamung der Zugge⸗ ſchwindigkeit des Wirbels hindeutet. Da ferner ein Mit⸗ telmeertief ſich 005 der Alpen nach Norden erweitert hat, wird es zur Ausbildung einer von Skandinavien nach dem Balkan reichenden Tiefdruckrinne kommen, auf deren Weſtrand uns weitere Kaltluftmaſſen polaren U 5 zufließen werden. ftmaſſen polaren Urſprung Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: wechſelnd wolkig, anhaltend kühl, weſtliche bis nordweſtliche Winde, einzelne Nieberſc daa cane 8 Das erſte Lied. Rings grünende Saat, knoſpende Zweige, in einer Sonnenſtunde von unnennbarer Reinheit. Durch die weiten Felder ſchritt ich, ſah den Land— mann hinter dem Pfluge, ſah ihn Kraft tragen auf das Feld und erdhaft ſicher hinſchreitend über neue gebrochene Ackerſchollen. ——— Da hörte ichs! Ganz rein und hell vernehmbar! Ja, ſie iſt es, ſie iſt wiedergekehrt! Die Lerche iſt es, der kleine Sänger im Lenzgarten! .Sie flattert auf, hebt ſich ej wenig über die Erde: die kleine Bruſt hat ſich noch nicht losgelöſt von allem, was nicht Harmonie und Lied iſt. Dann aber ſchwingt ſie ſich auf, klettert an der Reinheit ihres Liedes empor gegen das Firmament. Wie die zitternden Flügel aufſtre⸗ ben, iſt es, als würde das Lied Materie, flüſſiges Gold. Ganz wolklennahe ſteht jetzt der Vogel wie ein win⸗ ziges kleines Etwas in dem weiten Dom von Himmels⸗ blau. Nun iſt ſie ganz Jauchzen, ganz Muſik, ganz Har⸗ monie, namenloſe Sehnſucht und höchſte Erfüllung zu⸗ gleich, ganz aufgelöſt in der zitternden Unendlichkeit ihres Liedes. Unter dieſem Wunderlied, das auf die Erde glei⸗ tet, werden die Felder zu einem großen Buch der Lieder. Aus dem Grün der Erde trinkt die Lerche das Jubel⸗ lied der Schöpfung an den Schöpfer als Dank und gibt fl 1 5 Erde wieder, daß ſie wie in zartem Saitenſpiel er— ingt. »» Gemeindeſteuern pro 1929. In der geſtrigen Gemeinderatsſitzung war es noch nicht möglich, da noch ver— ſchiedene Unterlagen fehlten, den Steuerausſchlag pro 1929 feſt⸗ zuſtellen. Da jedoch der Umlagebetrag vom 160000.— Mk. auf 148000.— Mk. herabgeſetzt wurde, iſt damit zu rechnen, daß eine kleine Steuerſenkung in dieſem Jahre zu erwarten iſt. „ Gine 70⸗Jährige. Unſere ortsbekannte Mitbürgerin Frau Hebamme Hanf, kann am heutigen Tage auf ein arbeits- reiches und ſegenbringendes Leben zurückblicken. In Anbetracht ihrer 70 Jahre iſt Hebamme Hanf am 1. April d. Is. in Ruheſtand getreten. Während ihrer langen Wirkungszeit, es ſind 42 Jahre, hat ſie 3300 Kinder gebracht. Welches Leid und Freud damit verknüpft, welche Titanenarbeit Frau Hanf geleiſtet, werden wohl alle die am beſten zu würdigen wiſſen, die ihre Hilfe in Anſpruch nehmen mußten. In der Stunde „höchſter Not“ war ſie immer pünktlich zur Stelle u. arbeitete mit größter Liebe und Hingabe an ihrem edlen und auf⸗ opferungsvollen Beruf. Darum wollen wir ihr heute beſonders gedenken, ihr die Glückwünſche und den Dank aller, die ſie in treuer Fürſorge hatte, öffentlich zum Ausdruck bringen. Möge Frau Hebamme Hanf ſich noch recht viele Jahre bei Geſund— heit und Wohlergehen der wohlverdienten Ruhe erfreuen. Hier— zu auch unſern herzlichſten Glückwunſch. Vereins⸗ Anzeiger. gänger-Ginheit. Donnerstag und Samstag Geſamtchor. Die Proben beginnen punkt 8 Uhr und müſſen voll⸗ zählig beſucht werden. Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Donnerstag ⸗Geſamtchor, der kleine Chor wird gebeten, etwas früher anzutreten. Samstag Geſamtchor, die auswärts Arbeitenden werden gebeten, ja an dieſem Tage zu erſcheinen Der Vorſitzende. Arbeiter Samariter- Kolonne. Sonntag, 28. April, nachm. 2 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal zum Wald- ſchlößchen. Anſchließend außerordentliche Mitgliederver- ſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht aller zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Diejenigen aktiven Mitglieder, welche ihre Lichtbilder noch nicht abgegeben haben, werden erſucht dieſelben in die Mitgliederverſammlung mitzubringen. D. techn. Leiter. Verein für Sport und Rörperpflege 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden ſinden jetzt wieder Mitt⸗ wochs und Freitags abends um 8 Uhr im Lokal ſtatt. Der Vorſitzende. Reichsbanner Schwarz Rot Gold. Freitag Abend halb 9 Uhr findet unſere vierteljährliche Mitgliederver- ſammlung bei Kamerad Stumpf(Freiſchütz) ſtatt. Die Herren Vorſtandsmitglieder werden gebeten eine halbe Stunde früher zu erſcheinen. Reſtloſes Erſcheinen er— wartet Der Vorſtand. NB. Diejenigen Kameraden, welche ſich an der Reichs- verfaſſungsfeier in Berlin beteiligen wollen, mögen ſich beim techn. Leiter melden. Brieftauben ⸗Reiſevereinigung. Sonntag, 28. April iſt Vorflug ab Kochendorf. Einſatzzeit iſt auf Sams- tag, 27. April, mittags von 2—3 Uhr im Kaiſerhof. Mitglieder die noch Uhren im Beſitze haben, werden er⸗ ſucht dieſelben bis ſpäteſtens 25. April zum regulieren abzugeben. 8 Der Vorstand. 8. 12 1 1 02 3 9780 a N VBoranſchlags⸗VBeratung im Gemeinderat. In der geſtern Abend ſtattgehabten Gemeinderatsſitzung ſtand zur Tagesordnung: Die Beratung der Voranſchläge der Gemeinde, und der Gas⸗, Waſſer⸗, und Eleltrizitätsverſorgungs⸗ anlage pro 1929 ſowie Feſtſetzung der Steuerſätze. Die Be⸗ ratungen erforderten 4½¼ Stunden bei denen es hin und wie⸗ der zu erregten Auseinanderſetzungen kam. Die Steuerfeſt⸗ ſetzung konnte noch nicht vorgenommen werden, da die hierzu notwendigen Unterlagen noch fehlen.— Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth; das Protokoll Herr Verw. Inſp. Alter. Vom Gemeinderat fehlten 5 Herren. Weiter waren anweſend Herr Gemeinderechner Winkenbach und Herr Bauinſpektor Berberich.— Vor Eintritt in die Ta⸗ gesordnung gab der Herr Bürgermeiſter einige Kommiſſionsbe⸗ ſchlüſſe bekannt, die wir am Schluſſe des Berichts anführen. Sodann führte Redner in ſeiner Einführungs⸗Anſprache aus, daß es gelungen ſei den Voranſchlag ſo zu lancieren, daß keine Umlageerhöhung notwendig iſt. Dieſes iſt zurückzuführen auf äußerſte Sparſamkeit, geordnete Finanzverwaltung und erhöhte Steuerüberweiſung(um 25000 Mark) durch den Staat an die Gemeinde. Das Gaswerk wirft 12000 Mk. und die Elektri⸗ zitätsverſorgungsanlage 48000 Mark an die Gemeinde ab, während die Waſſerverſorgungsanlage noch keine Ueberſchüſſe bringt. Es iſt zu begrüßen, daß die Gemeinde derartige wirt— ſchaftliche Unternehmungen beſitzt, da ſonſt dieſe Beträge alle auch durch Umlage aufzubringen wären u. es iſt nur wünſchens- wert, daß dieſe Einnahmequellen noch rentabler geſtaltet werden. Sodann wurde dem Gemeinderat und auch der Verwaltung Dank geſagt für die tatkräftige Mitarbeit im verfloſſenen Jahre. — Bei der nun beginnenden Beratung wurde Artikel Reſerve— fonds, der mit 34400 Mark für unvorhergeſehene Fälle unter Ausgaben eingeſetzt iſt, vorweggenommen und vom Gemeinderat als zu hoch bezeichnet wurde und ſo wurde nach längerer De— batte pro und contra beſchloſſen, denſelben um 12 000 Mk. 30 Gunſten des als Umlage aufzubringenden Fehlbetrags zu kürzen, ſodaß in dieſem Jahre nur 148 000 Mark gegen— über im Jahre 1928 160000 Mark Umlage aufzubringen iſt. Nun wurden die Voranſchlagsmäßigen Einnahmen und Ausgaben verleſen und teilweiſe auch bekrittelt Wir wollen nicht verſäumen hier einige intereſſierende Beträge anzugeben: Die Gemeindegebäude bringen 9100,— Mk. Miete, während ihre Unterhaltung 10140,.— Mk. koſtet.— Die all⸗ gemeine Verwaltung unſerer Gemeinde koſtet uns 72336,— Mk. Die öffentliche Sicherheit. Beitrag zu den Polizeikoſten, 22850,— Die Unterhaltung der Schulen koſtet 28973,— Mk.— Für Unterhaltung der Straßen werden 47700,— Mk. ausgegeben. Der Faſelſtall macht ca. 5000.— Mk. Defizit.— Das Orts- bürgerweſen, Allmendauflage, Losholzauflage etc. bringt 74257,— Mk. und koſtet 75466,— Mk., allein 50000,— Mk. Steuern. Für Unterſtützung von Kleinrentner, Sozialrentner, Wochenfür⸗ ſorge, Armenpflege und Kriſenfürſorge werden ca. 70000.— Mk. ausgegeben.— An Sonderſteuern, Hunde-, Vergnügungs⸗ und Grunderwerbs⸗Steuern gehen 11500,— Mk. und aus Au- teilen an Reichsſteuern 88983.— Mk. ein.— Der Voran⸗ ſchlag der Gemeinde, ſowie die der Gas-, Waſſer⸗ und Elek⸗ trizitäts⸗Verſorgungsanlagen wurde dann ohne weſentliche Aen⸗ derung genehmigt. i Bei Abt. 2 Für das Vermögen waren unter Poſ. 66 Straßenbau 75000 Mark vorgeſehen. Dieſer Betrag wurde gegen eine Stimme und unter Verwahrung des Bürgermeiſters, der hier eine Abſtreichung bis zu 13000 Mark haben wollte, auf 38 300 Mk. feſtgeſetzt. Mit dieſem Gelde werden die not⸗ wendigſten Straßen wie Louiſen⸗„Neuban⸗-, Bertholdus Pfenningh⸗ ſtraße, Sandh öferweg uſw. hergeſtellt und der Plattenbelag in der Weinheimerſtraße von Engl. Fräulein bis Bismarckſtraße und die Rathausſtraße von Bismarck- bis Neuhäuſerſtraße vor- genommen. Betr. Spargelfeld wurde noch ein Antrag des Herrn Bei— geordneten Roos erledigt, der eine Verſteigerung der Aecker in der 6. und 10. Waldäckergewann auf 27 Jahre, wegen Spar⸗— gelanpflanzung, vorſieht; dieſem wurde zugeſtimmt. An Kommiſſions-Beſchlüſſen wurden folgende bekanntge⸗ geben: Einige Erlaß-, Stundungs- und Friſtgeſuche wurden teils genehmigt, teils abgelehnt.— Verſchiedene Anträge um Erlaß des Waſſergeldes infolge eingefrorener Leitungen wurden zurückgeſtellt.— Ein Antrag der Hühnerzüchter um Ermäßigung von Strom für Kücken⸗Ausbrut wurde zurückgeſtellt.— Eben⸗ ſo die Erbauung einer Turnhalle und einer Badeanſtalt.— Für Reinigung des Landgrabens wurden 150 Mark bewilligk. — Die Erhebung einer Bierſteuer wird bis 1. April 1930 zurückgestellt.— Der Vereinigten Carneval-Geſellſchaft wurden für den Sommertagszug 50 Mark bewilligt.— Für den aus- geſchriebenen Hebammenpoſten wurde eine Frau Feſer geborene [Effler vorgeſehen.— Die Beſchaffung einer Uniform für die Freiw. Feuerwehr wurde dem Vorſtand derſelben überlaſſen.— Die Arbeiten für Kanaliſation der Bertholdus Pfenninghſtraße wurden für 325,20 Mark dem Mich. Faltermann übertragen. Evangeliſche Gemeinde. Der evangeliſche Jugendverein und Mädchenbund feiert am Sonntag, den 28. April 1929 ſein Jahresfeſt ver- bunden mit Jugendtreffen. Am Nachmittag um halb 2 Uhr findet Feſtgottesdienſt ſtatt, der durch Mitwirkung der Jugendlichen reich ausgeſtattet wird. Um 4 Uhr treſſen ſich die Mitglieder der Orts- und Auswärtigen Vereine im Saale des Gaſthauſes zum„Löwen“. Am Abend desſelben Tages um 8 Uhr iſt daſelbſt Familienabend, auf dem 2 Feſtſpiele zur Vorſtellung gelangen:„Chriſtofferus“ und„Der Stärkſte“. Die Gemeindeglieder ſind herzlichſt eingeladen. Preußiſch⸗Güddeutſche Klaſſenlotierſe. (Ohne Gewähr). ö 2. Tag der 1. Klaſſe vom 20. April. Nachmittags ⸗Biehung. Gewinne zu 100 000 Mark 69 483. 10 zu W 416. f nne z 2 005, 23 280 1062 5 0 Mar 3 683, 202 005, 234373 ewinne zu 800 Mark 66 340, 83 698, 91858, 1380 1 647, 0 055 738 15 398 999 1 nne zu ark 26 176, 148 879, 166 752 275 687, 291350, 337 610, 377 030, 381 001, 395 404. erner 98 Gewin e eee