hen 1 an, au- Ei- n er- eig- de, und rie ats⸗ 78 0:7 5:1 3:6 1.0 2:1 DJK. esmal Nach⸗ der holen. erſatz⸗ inuten vorge⸗ Min. Spiel ſpricht jeder 8 t des he die 1 — —— —— 5(Piernheimer Beitung—. Biernbeimer Nachrichten) Erſchelnt tglich nit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.5% MI. frei ins Haus gebracht.— Sratis beilagen: wöchentl. daß achtſeittge illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, a einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſtes, allettes 1. erfolgreiches Lokal⸗Auzeigeblalt in Viernhein ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Dlernheim— Poſtſchecktonte Rr. 21577 Amt 5 klettung, Druck l. Verlag: Jeb. Martin, Geſchäftszelle Ratbausftr. rankfurt a. N.— Schrif .———— etullihe Ordnung: In Berlin wird Polizei niedergeſchlagen! Generalratsſitzung der Reichsbank. 2 Proviſorium? ei Der Führer der deutſchen Delegation hat Paris um dritten Male verlaſſen und ſeine Teilnahme an den Sachverſtändigenarbeiten für kurze Zeit unterbrochen. Wiederum hat er die führenden Kreiſe des Reichskabi⸗ etts über das informiert, was in Paris jetzt Gegenſtand des Kampfes iſt. Vielleicht der letzte Beſuch in Berlin dor dem endgültigen Abſchluß der Reparationskonfe⸗ tenz. Denn die Pariſer Arbeiten eilen dem Ende zu. Es kommt jetzt darauf an, kurz vor Toresſchluß noch einen Verſuch zu machen, um einen einheitlichen gemein⸗ jamen Vorſchlag der Sachverſtändigen zuſtandezubringen. Die Bereitwilligkeit und der gute Wille 1 auf der deutſchen Seite durchaus gegeben. Sowohl von Re⸗ gierungsſeite wurde betont und vor allem hat der deutſche Delegationsführer wiederholt erklärt, daß jede Anregung beachtet und jede Möglichkeit erſchöpft würde, um auf einer für uns erträglichen Baſis, die naturgemäß der wirt⸗ ſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes an⸗ gepaßt wäre, zu einer endgültigen Einigung zu gelangen. Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß Deutſchland keinesfalls ein Scheitern der Schuldenkonfe⸗ renz wünſcht und daß es unter keinen UAmſtänden im gegebenen Falle verantwortlich gemacht werden kann. Die Pariſer Informationen ſcheinen ſich mehr und mehr darauf zuzuſpitzen, daß die Sachverſtändigen jetzt vor der Entſcheidung ſtehen, ob man ſchließlich doch ein Proviſorium vorſchlagen ſolle. Ein Proviſorium für etwa 15 Jahre. Man iſt vielfach der Anſicht, daß dieſe Teillöſung ſich ermöglichen laſſe und glaubt, daß eine Einigung über die Endjahre ſich leichter finden lließe, wenn eine Verſtändigung über die erſten 15 Jahre s. elt ſei. Es ſcheint, daß die Gläubigerſtaaten, insbe⸗ ſonbdere Frankreich ſich ſperren, daß Amerika dagegen Bereilſchaft zeigt, mit dieſem Ausweg die Einigung 34 erkaufen. Mit anderen Worten: es ſteht der Vorſchlag zur Diskuſſion, eine rein wirtſchaftliche Schuldenregelung des Reparationsproblems zu verſuchen und den Reſt als eine politiſche Frage zu erklären, die zum gegebenen Zeit⸗ punkt, früher oder ſpäter, politiſch gelöſt werden ſoll. Zweifellos ſpielt hier der Gedanke hinein, die eventuelle Möglichkeit einer ſpäteren Reviſion der interalliierten Schuldenfrage durch Amerika offen zu laſſen. Das ſind komplizierte Erwägungen, die ſelbſtver⸗ ſtändlich mit größter Vorſicht aufgenommen und ange⸗ ſtellt werden müſſen. Die Grenzen des Möglichen ſind innerhalb eines ſolchen Rahmens zu labil, als daß man vorzeitig ſie abzutaſten vermag. Immerhin zeigen dieſe Informationen, daß die Sachverſtändigen offenkundig ſehr ernſt darum ringen, doch noch irgendwie zu einem positiven Schluß zu kommen, doch noch irgendwie ganze Arbeit zu leiſten. Es wird auch der Wunſch der Politiker ſein, von den Sachverſtändigen das Terrain ſoweit vorgearber⸗ tet zu erhalten, daß auf der diplomatiſchen Konferenz ohne die Gefahr eines Bruches, der dann viel ſchwerer 10 heilen wäre, die letzte Entſcheidung geſucht werden nn. Dieſe diplomatiſche Konferenz muß kommen. Man begreift nicht recht, warum gewiſſe Kreiſe in Frank⸗ reich davor mies machen, ſich dagegen ſperren. Eine Motivierung iſt auch kaum in ſolchen ablehnenden Stim⸗ men zu finden. Niemals konnte daran gedacht werden und iſt daran gedacht worden, daß die Sachverſtändigen definitive Regelungen treffen. Sie haben vielmehr den Politikern ein brauchbares Vademecum in die Hand zu geben. So war es auch bei der Abfaſſung des Dawes⸗ plans. Aber den Vertrag müſſen die Politiker abschließen. Worauf es jetzt ankommt, iſt den Schlußbericht der Pa⸗ riſer Konferenz ſo zu geſtalten, daß Verirrungen der Poli⸗ tiler nicht mehr möglich ſind. Dazu aber müſſen die Sachverſtändigen ſich ſelbſt aus den Irrgärten herausfin⸗ den, in die ſie in Paris förmlich von jenen hineingeiagt worden ſind, die ſich von der Schlußliquidierung des Krieges kein Geſchäft verſprechen konnten. Dieſe Leute haben eines vergeſſen! Nicht Deutſch⸗ land hat den Krieg verloren, ſondern Europa. Es gibt nur einen Nutznießer des unſeligen Völkerringens und das iſt Amerika. England und Frankreich leiden ſchwer unter ihren Siegeslaſten, auch ſie drücken Steuern und Schuldverpflichtungen. Kommt es nicht zu einer Verſtän⸗ digung, dann tritt der Dawesplan wieder in Aktion und it ihm automatiſch der Transferſchutz für die deatſche, Währung. Dann erhalten die Alliierten von dem er⸗ fe der Deutſchland keine Zahlungen, mit denen ſie feſt gerechnet haben. Sie ſind infolgedeſſen nicht in der age, Amerika gegenüber ihre Verpflichtungen zu er⸗ füllen, Amerika, das auf ſeinem Schein beſteht. Hier liegt der Schlüſſel, der die Wirrnſs löſen könnte. Er⸗ mäßigt bas reiche und goldſatte Amerika ſeine Forde⸗ rungen ſeinen europäiſchen Schuldnern gegenüber, iſt der mittags 8 (Biernheimer Bürger⸗Zig.— Biernh. Volksblatt) An Wa e Ole einſpaltige Petitzeile kostet 25 Pf., die Reklamezeile 60 Ifz. 4 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- 1, frößere Artikel einen Taz vorher.— Anna Geſchäftsſtelle und don fümtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Blatvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Au an beinnmmt Perkesch 1e Tagen, kann jedoch eine Gewähr 1 75 Juen en a ihme von Anzeigen m unſerer Um den Kompromißvorſchlag Schachts. b Berlin, 30. April. Der Generalrat der Reichsbank iſt zu ſeiner vorge⸗ ſehenen Sitzung zuſammengetreten. An der Sitzung nah⸗ men die in Berlin weilenden Mitglieder des Gen'eralrates teil, u. a. der Vorſitzende des Generalrats Sir Addis und der deutſche Reichsbankpräſident Dr. Schacht. Der Generalrat iſt bekanntlich das im Dawesplan vorgeſehene Ueberwachungsorgan der alllierten Mächte bei der Reichsbank. Der Generalrat hat das Auſſichtsrecht über die Reichsbank und kann der Neichsbankleitung beſtimmte Maßnahmen vor⸗ ſchlagen. Irgendwelche Beſchlüſſe kann der Generalrat nicht faſſen. Ob über die Sitzung des Generalrates entgegen dem ſonſt üblichen Gebrauch diesmal eine Verlautbarung aus⸗ gegeben wird, ſteht zur Zeit noch dahin. Die Verhandlungen werden beſtritten. In Pariſer politiſchen Kreiſen iſt im Zuſammen⸗ hang mit der Berliner Reiſe Schachts erneut ſtark von einem Kompromißvorſchlag die Rede geweſen, der zwi⸗ ſchen Owen Young und Dr Schacht einerſeits und Owen Moung und den alliferten Gläubigern andererſeits ver⸗ handelt worden ſein ſoll. „Von deutſcher zuſtändiger Stelle wird nach wie vor beſtritten, daß über einen derartigen Kompro⸗ mißvorſchlag verhandelt worden iſt, da dies den Auf⸗ geben der Sachverſtändigenkonferenz widerſprechen würde. Die Sachverſtändigenkonferenz habe ausſchließlich die Auf⸗ gabe, nunmehr den Bericht über die Ergebniſſe fertig⸗ zuſtellen. In dieſem Zuſammenhang wird auch beſtritten, daß der Berliner Reiſe von Sir Addis irgendwelche po— litiſche Bedeutung zukomme. Die Frage einer politiſchen Konferenz. Anterrichtete Berliner Kreiſe find der Anſicht, daß es ſich nach Lage der Dinge noch nicht mit Sicherheit ſagen laſſe, ob es nach dem Atseinandergehen der Sach verſtändigen zu einer diplomatiſchen oder politiſchen Kon⸗ ferenz kommen wird, doch deuten gewiſſe Anzeichen dar⸗ auf hin, daß die einzelnen Regierungen, nachdem ſie zu dem Pariſer Schriftſtück, oder falls es zu einem Minder: heitsbericht kommt, den Schriftſtücken Stellung nehmen werden, um vielleicht ſpäter direkt mit einander zu ver⸗ handeln. J Die Behauptung des Pariſer„Journal“, daß es bereits im Juli nach der Völkerbundstagung zu einer derartigen politiſchen oder diplomatiſchen Konferenz kom⸗ men werde, erſcheint jedoch erheblich verfrüht. An maß⸗ gebender Stelle in Berlin wird die Behauptung dieſes Blattes, daß der franzöſiſche Botſchafter de Margerie eine Beſprechung mit Dr. Streſemann in dieſer Frage gehabt habe, als unrichtig bezeichnet. Auch ſonſt ſei vor⸗ läufig wenigſtens von irgendwelchen direkten Verhand⸗ lungen von Regierung zu Regierung nichts bekannt. Of⸗ fenbar liege hier ein Mizverſtändnis vor. ——— ö 2 4 2 Ende der Kriſe in Oeſterreich. Die vorausſichtliche Miniſterliſte. M Wien, 30. April. Die Zuſammenſetzung der neuen öſterreichiſchen Re. gierung ſteht nunmehr völlig feſt. Streeruwitz hat ſich entſchloſſen, den bisherigen Vizekanzler Hartleb durch den früheren Kärntner Landeshauptmann, Schumy, zu erſetzen. Ferner gilt es als wahrſcheinlich, daß der bis⸗ herige Anterrichtsminiſter Schmitz ſein Amt behalten dürfte, wenn auch die Verhandlungen mit den Groß⸗ deutſchen über dieſes Portefeuille noch nicht beendet ſind. Es ergibt ſich darnach die folgende Liſte der neuen Re⸗ gierung, deren Wahl vorausſichtlich am Freitag ſtatt⸗ finden wird: Bundeskanzler und Auswärtiges: Streeruwitz (Chriſtl. Soz.) Vizekanzler und Inneres: Schumy(Landbund). 5 nzen: Dr. Mittelberger(Chriſtl. Soz.) Unterrichtsminiſter: Schmitz(Chriſtl. Soz.) oder Czermak(Chriſtl. Soz.) Juſtiz: Slama(Großdeutſch). Handel: Schürff(Großdeutſch). Voltswohlfahrt: Reſch(Chriſtl. Soz.) Heeresweſen: Vaugoin(Chriſtl. Soz.) Weg zur Verſtändigung offen. Wird Amerika dieſen Mea gehend 8 1 Landwirtſchaft: Födermayr(Chriſtl. Soz.) g 46. Jahrgang unterbrechung der Genfer Abrüſtungslagung. Warum nicht Schluß der Komödie? D Genf, 30. April. Die maßgebenden Abordnungsführer der Abrüſtungs⸗ lommiſſion ſind mit dem Präſidium dahin übereinge⸗ lommen, die gegenwärtige Tagung der Kommiſſion zwi⸗ ſchen dem 8. und 11. Mai zu unterbrechen. Die Tagung ſoll ausdrücklich förmlich nicht abgeſchloſſen, ſondern le⸗ diglich auf einen ſpäteren Zeitpunkt vertagt werden. Man nimmt an, daß die Kommiſſion ſodann Ende Juli oder Anfangs Auguſt wieder zuſammentreten wird und ausſchließlich Fragen der Seeabrüſtung behandeln wird. Man hält es vor den engliſchen Parlamentswahlen für unmöglich die ſachlichen Verhandlungen über die Fra⸗ gen der Seeabrüſtung in der Vollverſammlung der Kom⸗ miſſion aufzunehmen, wie dies von der amerikaniſchen Abordnung beſonders gewünſcht wird. Man nimmt an. daß auf der Juli-Tagung ſodann endgültig die Vorar⸗ beiten der Abrüſtungskommiſſion abgeſchloſſen und der Schlußbericht an den Völkerbundsrat erſtattet wird. Dee Rat könnte auf der Vollverſammlung des Völkerbundes im September ſeinerſeits den Mitgliedsſtaaten den ab. ſchließenden Bericht über die Vorbereitungen für die Kon⸗ ferenz vorlegen, ſodaß die Vollverſammlung des Völ. lerbunds ſich bereits über die Einberufung der allge⸗ meinen Abrüſtungskonferenz ſchlüſſig werden könnte. Iy Völkerbundskreiſen hält man den Zuſammentritt der all⸗ gemeinen Abrüſtungskonferenz für Mai nächſten Jahres für möglich. Revolte in Mexiko zuſammengebrochen. Beendigung des Feldzuges gegen die Aufſtändiſchen. 4 Newyork, 30. April Aus Arizona wird gemeldet, daß 500, mexikanische Aufſtändiſche mit 18 Maſchinengewehren und einem Ge ſchütz ſich ergeben hätten. Der General Hector Agnacio Almado wandte ſich an die Vereinigten Staaten von Amerika und bat die Einwanderungsbehörde um Aufeni⸗ haltserlaubnis. General Almada, der Oberbefehlshaber der Aufſtändiſchen, war vor der Revolution aus Mexiks verbannt und kehrte dahin zurück, als der letzte Auf⸗ ſtand ausbrach. General Calles, der Oberkommandierende der me⸗ zikaniſchen Regierungstruppen nimmt nunmehr an, daß der Aufſtand im Staate Sonora, in dem die Aufſtändi⸗ ſchen zuletzt Widerſtand geleiſtet haben, nach Beendigung dieſer Säuberungsaktion vollkommen niedergeſchlagen iſt. Auftakt zum 1. Mai. Zufammenſtöße zwiſchen Polizei und Kommuniſten. b Berlin, 30. April. An den verſchiedenſten Stellen der Reichshauptſtad! kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Kom⸗ muniſten. Am Potsdamer Platz verſuchten etwa 200 Kon muniſten einen geſchloſſenen Zug zu bilden und konnten von der Polizei erſt mit Zuhilfenahme des Gummiknür⸗ pels auseinandergetrieben werden. Ein Polizeibeamter wurde von den Kommuniſten zu Boden geſchlagen und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Sechs Zwangsgeſtellungen wurden durchgeführt. Auch am Belle⸗Alliance⸗Plaz vor dem Gebäude dez „Vorwärts“ verſuchten etwa 200 jugendliche Kommuniſten ſich zuſammenzurotten. Die Polizei löſte den Zug auf. Eine Perſon wurde zwangsgeſtellt. In der Pneiſenan⸗ ſtraße hatte ſich ebenfalls ein Zug von etwa 200 Lom⸗ muniſten gebildet, die in Richtung Kaiſer⸗Friedrich⸗Platz marſchierten und von der Polizei daran gehindert wurden. Erſt nach heftigen Zuſammenſtäßen. im Verlauf derer ein Polizeibeamter durch Schläge ins Geſicht erheblich verletzt wurde, gelang es, die Kundgeber zu zerſtrenen. Auch hier wurde eine Perſon zwangsgeſtellt und in dae Polizelpräfidium eingeliefert. Am Richard⸗Platz in Neukölln hatten ſich etwa 50 Mitglieder des Jungſpartakusbundes zubammengerottet, jonnlen aber mühelos von der Polizei auseinandergetrie⸗ I: 4 1 8 5 hen, werden. Sechs von ihnen mußten den Weg zum Polizeipräſidium antreten. ee e. Neues in Kürze. 25: Die Genſer Abrüſtungskomödie ſoll bis Ende Juli oder Anfang Auguſt wegen der engliſchen Wahlen un⸗ terbrochen werden. 2: In Berlin kam es an verſchiedenen Stellen zwi⸗ ſchen Polizeiorganen und Kommnuniſten zu heftigen Zu⸗ ſammenſtößen. 16: Die Verhandlungen der Regierungsparteien in a DOeſterreich ſind ſoweit gediehen, daß die vorausſichtliche Mi⸗ niſterliſte veröffentlicht werden konnte. 8: Mexikaniſche Auſſtändiſche ſind in hellen Scharen auf nordamerikaniſches Gebiet übergetreten, ſovaß Calles den Zuſammenbruch der Revolte melden konnte. Etat des Neichspoſtminiſteriums. Der Nachtragshaushalt vom Verwaltungsrat genehmigt. be Berlin, 30. April. „Der Verwaltungsrat der Reichspoſt beſchäftigte ſich mit einem Nachtrag zum Haushaltsplan der Reichspoſt für 1929. Der Sachnachtrag enthält nur den Vorſchlag, die bisher im Haushalt mit 126.5 Millionen vorgeſehene Ablieferung der Reichspoſt an das Reich um weitere 35 Millionen zu erhöhen. Dieſer Vorſchlag entſpricht dem Deckungsprogramm der Regierungsparteien für den Reichshaushalt 1929. In der Ausſprache wurden von verſchiedenen Seiten Bedenken gegen dieſen Vorſchlag laut. Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel erklärte, daß eine Ge⸗ bührenerhöhung unter keinen Umſtänden in Frage komme. Der Miniſter kündigte weiter eine weſentliche Rationa⸗ liſierung des Rundfunks an. Weiter wurde mitgeteilt, daß die Herabſetzung der Gebühren für die Weniaſprecher eine Zunahme der Fernſprechanſchlüſſe von Januar bis Ende März um 30 000 zur Folge gehabt habe. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß die Reichspoſt dem Reiche Darlehen in Höhe von 192 Millionen Mark gewährt habe. Schließlich wurde der Nachtragshaushalt genehmigt und eine Entſchließung angenommen, in der betont wird, daß es ſich nur um eine einmalige Not⸗ hilfe für 1929 zugunſten des Reiches handele. Not der Arbeitsloſen und das Wohnungselend.. b Berlin, 30. April. 5 uhr. Präſident eröffnete die Reichstagsſitzung um x. Die Einzelausſprache zum Etat des Reichsarbeits⸗ miniſteriums wurde beim Kapitel„Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung“ fortgeſetzt. „Abg. Graßmann(S.) erklärte, nachgereſene Mißſtände bei der Arbeitsloſenverſicherung ſollken ſelbſt⸗ verſtändlich beſeitigt werden. Abg. Mönke(Du.) wies darauf hin, daß die Bauern von den Erwerbsloſen ge⸗ radezu als Feinde angeſehen würden, weil ſie ihnen Ar⸗ beit anbieten und in dem ruhigen Bezug der Anter⸗ ſtützung ſtören. Abg. Lemmer(D.) wies auf die gro⸗ zen Gefahren einer dauernden großen Arbeitsloſigkeit hin. Entſchieden wandte ſich der Redner gegen eine Er⸗ höhung des Kontingents der polniſchen Landarbeiter Damit ſchloß die Ausſprache. Angenommen wurde ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der die baldige Vorlegung des Berufsausbildungsge⸗ ſetzes verlangt. Beim Abſchnitt „Wohnungs- und Siedlungsweſen“ ſtellte Abg. Lipinſki(S.) feſt, daß in Deutſchland 600 000 Familien ohne eigene Wohnung ſeien, über 900 000 ſeien in überbelegten Wohnungen und 300 000 ſeien eigentlich ſchon unbewohnbar. Die Beſeitigung der Wohnungsnot erfordere bis 1940 4,3 Millionen neue Wohnungen, alſo fährlich 500 000. Abg. Damſch(Dn.) erklärte, die Siedlung müſſe ſo aehandhaht merden. daß mit den vorhandenen Geldern nicht planmaßig ſedes Jahr eine beſtimmte Bann neuer Stellen geſchaffen werde, ſondern es komme darauf an, die geſchaffenen Siedlungen lebensfähig auszugeſtalten. bg. Winnefeld(D. Vyp.) hielt es für notwendig, daß gleichzeitig vor Ablauf der Mieterf unge een die Möglichkeit einer weiteren Lockerung der zwangsgeſetzgebung geprüft werde. Schamlos ſei der Wucher mit Neubauwohnungen. Unannehmbar ſei aber die ſozialdemokratiſche Forderung, auch die Neubauten dem Zwangsrecht zu unterſtellen. Reichs arbeitsminiſter Wiſſell beantwortete die Zentrumsinterpellation über die Not⸗ lage im Emsland. Die Reichsregierung werde gemeinſam mit den beteiligten Landesregierungen auf eine Beſſerung der dortigen Verhältniſſe hinwirken, namentlich durch verſtärkte Siedlung. Ein Heimſtättengeſetz könne inner⸗ halb von zwei Monaten vorgelegt werden, wenn der Reichstag das wünſche. Abg. Frau Dr. Hertwig⸗ Bünger(D. Vp.) wünſchte ſtärkere Unterſtützung der kinderreichen Familien zum Bau von Eigenheimen. Abg. Bül!(D.) war der Auffaſſung, daß in Berlin unverhältnismäßig teuer gebaut werde. Abg. Wilkens(3.) bezeich⸗ nete als eine der wichtigſten Aufgaben den' Schatz des deutſchen Bodens vor Ueberfremdung. In der Sied⸗ lungsfrage forderte der Redner ein beſſeres Zuſammen⸗ arbeiten zwiſchen den beteiligten Stellen. Abg. Jör⸗ riſſen(Wirtſchaftspartei) nannte die Wohnungszwangs⸗ wirtſchaft eines der traurigſten Kapitel. Ein regulärer Wohnungstauſch würde die Wohnungsnot mit einem Schlage beheben. Neichsarbeitsminiſter Wiſſell erklärte, daß ein Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft unter den heutigen Umſtänden nicht denkbar ſei. Abg. Höllein(Kom.) beantragte Vertagung, da der größte Teil ſeiner Fraktion anderweitige Verpflich⸗ tungen habe.(Heiterkeit.) Da das Haus nicht mehr beſchlußfähig war, be⸗ raumte Präſident Loebe die nächſte Sitzung auf Don— nerstag, 2 Uhr an: Fortſetzung der Beratung, Neichsernährungsminiſterium. Kleine politiſche Meldungen Berlin. Es iſt entgegen einer Blättermeldung nicht rich⸗ tig, daß ſich Herr von Kühlmann im Auftrage des Aus⸗ wärtigen Amtes nach Paris begeben hat, um dort in die Kriegsentſchädigungsverhandlungen einzugreifen. Rheydt. Die bürgerlichen Parteien von Rheydt haben wegen der geplanten zwangsweiſen Vereinigung mit der Stadt enen Stanko beim Staatsgerichtshof Klage gegen den preußiſchen Staat angeſtrengt. Paris. Der Reparationsagent Parker Gilbert iſt wie⸗ der nach Berlin zurückgekehrt. Newyork. Wie aus Waſhington berichtet wird, beab⸗ ſichtigt die amerikaniſche Regierung nicht, die Sowjetregie⸗ rung anzuerkennen. Kleine Chronik. Blattern auch in Amerika. Wie die Geſundheits⸗ behörde in Midaleborough im Staate Maſſechuſetts be⸗ kanntgibt, ſind dort 100 Fälle ven Blattern feſtgeſtellt. 1970 nimmt an, daß ſie aus Europa eingeſchleppt wur⸗ en. h Wieder Erdbeben in Oberitalien. In Bologna wurde ein neues Erdbeben verzeichnete, das 20 Sekun⸗ den dauerte. Die Einwohner ſchlugen wieder ihre Zelte im Freien auf,»ährend ſie ſich bei früheren Erdbeben ruhig verhalten hatten. Auch in den Städten Livorno, Modena und Parma wurden zur ſelben Zeit neue Erd⸗ ſtöße verſpürt. b b Brand im Sobranje⸗Gebäude. Im großen Sit⸗ zungsſaal des Parlamentes in Sofia brach infolge Kurz⸗ ſchluſſes ein Brand aus, der ſich in dem mit Holz getä⸗ feltem Saal raſch ausbreitete. Der Saal iſt faſt völlig ausgebrannt. Das Feuer wurde dadurch entdeckt, daß die Präſidentenalocke unaufhörlich klingelte. N N ohnungs⸗ Mo sichs bos Geigerkönigs Mabanni ROMAN von J. SCHNEIDER-FOERSTI. DAHEBERRECHFTSSCHñUTZ DdRcH VERLAG OS KAN MEISTER. WEHRDAU (35. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Das Schweigen der klaren Winternacht wurde urplötzlich unterbrochen durch das Aufklingen zweier Männerſtimmen. Den Laut der Schritte ſog die weiche Decke des Gangſteiges ein. Eva Maria drückte ſich in das Dunkel einer Niſche, über die eine Weide bis faſt zum Boden hing. Ein feiner Staub von Schnee rieſelte über ſie herab, als die Mädchenhand das Geäſt zur Seite bog und darunter ſchlüpfte. Die Arme feſt an den Leib gepreßt, machte ſie ſich ſo ſchmal als möglich. Nun kamen die Stimmen in ihre Nähe. Eine helle, feſte, in beſtimmter Abwehr, und eine heiſere, unſichere, in blitendem, beſchwörendem Ton. Kaum zwei Meter rechts von ihr blieben die Männer ſtehen. „Es iſt ganz unmöglich, was Sie verlangen, Gersdorff!“ ſagte die helle, feſte des einen, deſſen Rechte den Schnee von ſeinem Mantel fegte.„Sie werden doch nicht im Ernſte geglaubt haben, daß ich ſo etwas mache. Mit Ihnen jetzt ein Geſchäft einzugehen, das hieße ſo viel als mich ruinieren.“ „Sie ſind mein letztes Hoffen, Herr Baron!“ ſagte dſe heiſere, bittende erregt.„Wenn Sie mir nur Bürgſchaft lei⸗ ſten, ich gebe Ihnen mein Wort, Sie ſollen keinen Schaden haben, bis zum letzten Stüber wird alles wett gemacht.“ „Ich kann nicht! Ich habe es bereits geſagt!“ kam es beſtimmt.„Sie überſchätzen mich. Das, womit ich Sie wie⸗ der flott machen könnte, iſt ja nicht mein Eigentum, ſondern das meiner Mutter. Begreifen Sie doch, Gersdorff, daß ich Ihnen unter die Arme faſſen würde, wenn es ſich ermöglichen Reße. Ich kann doch einer alten Frau nicht zumuten, daß ſte Jhretwegen ihr Hab und Gut aufs Spiel ſetztl“ „Es iſt ja nicht aufs Spiel geſetzt, Baron. Ich bin doch ein gewiegter Bankmenſch und in Ehren grau geworden. Wer kann für das Unglück? Oder meinen Sie, ich hätte Freude dran, wenn ich jetzt ſo viele mit mir reiße, auch hinein in die Not und das Nichts. Schon um des Grafen Warren willen, dächte ich, würden Sie alles lun mein Haus zu ſtützenl“ „um Warren?“ ſagte die helle Stimm unt.„Wie meinen Sie das, Gersdorff? — „Er fälſt nüt ml? „Ich habe davon gehörtt“ Die helle Stümme ſchwankte ubei. b„Und da man boch ſagt— das heißt—“ „Was ſagt man?“, kam es drohend. „Daß nun, man hat's beinahe in jedem Salon zu hören gekriegt, daß die Tochter einmal nachts bei Ihnen geweſen ſt und—“ Weiter kam Gersdorff nicht. Zwei Hände hielten ihm die Arme wie angenagelt gegen das Gitterwerk der Umzäunung des Gartens, vor dem ſie ſtanden.„Wollen Sie das ſofort zurücknehmen, oder ich breche Ihnen die Knochen entzwei, ohne alles Erbarmen. Wollen Sie, Gersdorff?“ „Nein!— Wenn Sie mich vor dem Ruin bewahren, dann, dann werde ich mich auch für die Ehre der Tochter des Grafen einſetzen. Sonſt nicht.“ Ein Röcheln drang bis zu Eva Marias Verſteck. Sie ſchob das Geäſt zur Seite. Sah zwei Männer, die miteinander rangen— ihretwegen. Ein großer, ſtarker, deſſen Körper wie eine ſchwammige Maſſe gegen den ſchlanken, ſehnigen Leib des anderen wirkte. Sie wollte rufen und war erſtarrt vor Schreck, nur ihre Augen ſtanden weitgeöffnet. „Nehmen Sie Vernunft an, Gellern!“ keuchte der Bankier, ohne ſeinen Gegner loszulaſſen.„Es hilft Sie ja doch alles nichts— Sie war bei Ihnen.— Ich ſekdſt habe ſie hinein⸗ gehen ſehen.——“ „Schuft!— Verleumder!— Einem Weibe die Ehre zu ſtehlenl/ Zwei ſehnige Arme hoben Gersdorff mit einer Rieſenkraft in die Höhe, ſchleuderten ihn auf den Fahrweg. Im Wurfe aber glitt Gellern auf dem weichen Schnee und fiel gegen den gemauerten Sockel des Zaunes. Ohne einen Laut von ſich zu geben, blieb er liegen. Gersdorff erhob ſich, ſchüttelte den weißen Staub von ſich, ſah den lebloſen Körper drüben ausgeſtreckt und rannte, ohne ſich auch nur umzuſehen, die Straße vorwärts. i 1 4 färbte ſich der Schnee ringsum mit dunklem Rot. Eve kniete neben Gellern und preßte ihr Taſchentuch gegen die Haffende Wunde, die an der rechten Schläfe lag. Ihre andere Hand lag an der Wange des Herrenreiters. In catloſem Schrecken ſuchten ihre Augen die Straße entlang und irrten dann wieder zu dem todbleichen Geſichte, das in ihrem Schoße lag. Wie der tote Siegfried war er vor ihr ausgeſtreckt. Das Der Haß lebt wieder auf. Ein deutſcher Zirkus in Belgien geſtürmt. 9 Brüſſel, 30. April. Der W Zirkus Gleich, der ſich auf einer Nund⸗ 110 durch Belgien befindet, wollte in Charleroi eine Vor⸗ Kaum hatte das Orcheſter e een t tellung geben. e als das Publikum mit Pfeifen und anſetzte. Orcheſter begleitete ſie in dem Glauben, dadurch die Ge⸗ müter zu beruhigen. Die Zuſchauer hielten dies jedoch für eine Herausfor⸗ derung und bombardierten die Muſiler mit Steinen und ſonſtigen Gegenſtänden. Fluchtartig mußten ſie den Zir⸗ kus verlaſſen und wurden draußen von einer etwa 2000 Mann zählenden Menge in Empfang genommen, die eine drohende Haltung gegen ſie einnahm. Da ſich ähnliche Zwiſchenfälle ſchon an den vorher⸗ gehenden Tagen ereignet hatten, verließ der Zirkus Char⸗ leroi mit dem Ziel Paris, obgleich urſprünglich noch wei⸗ tere Vorſtellungen in anderen walloniſchen Orten geplant waren. Der Direktor des Zirkus beabſichtigt eine Scha⸗ denerſatzklage gegen die Stadt anzuſtrengen. Die vor⸗ hergegangenen Vorſtellungen in Brüſſel, Antwerpen und Gent verliefen ohne Zwiſchenfall. Sprengſtoffabrik fliegt in die Luſt. Fünf Tote, 30 Verletzte. D Prag, 30. April. Beim Miſchen von Nitroglyzerinmaſſen flog in der Sprengſtoffabrik Semtis bei Pardubitz ein Keſſel in die Luft, wobei fünf Arbeiter den Tod fanden. Die Fabrik bot nach der Exploſion ein Bild furchtbarer Zerſtörung. Große Eiſenteile und Balken wurden hunderte Meter fort⸗ geſchleudert. Brennende Holzteile fielen auf die übrigen Geböude der Fabrik, die ſofort in Flammen aufging. Auch der in geringer Entfernung befindliche Wald geriet in Brand. Erſt nach vielen Stunden gelang es, das Feuer zu löſchen. In ganz Pardubitz wurden ſämtliche Fenſterſcheiben zertrümmert, Dächer wurden beſchädigt, zum Teil ſämt⸗ lich abgeriſſen. An einem Hauſe in Semtis arbeiteten Maurer. Das Gerüſt ſtürzte ein, wobei zwei der Arbei⸗ ter verletzt wurden. Die Leichen der bei der Kataſtrophe vermißten fünf Arbeiter wurden bereits geborgen. Die Zahl der Verletzten beträgt 30. Der Sichaden geht in die Millionen. Die Fabrik gehört der tſchechiſchen Explo⸗ ſivoſtoffabrik A. G. in Prag und befaßt ſich mit der Her⸗ ſtellung für die Induſtrie und die tſchechiſche Armee not⸗ wendige Sprengſtoffe. Rieſenbrand am Hartmannswellerkopf. Erſt durch den Regen gelöſcht. * Mühlhauſen 1 E., 30. April. Einen am Fuße des Hartmannsweilerkopfes ent⸗ ſtandenen großen Waldbrand hat das im Elſaß und in Südbaden niedergegangene Gewitter verbunden mit einem ſtarken Regen endlich gelöſcht. Viele Tauſende von Menſchen hatten ſich im Laufe des Tages angeſammelt, um die furchtbare Feuers brunſt verfolgen zu können. Eine ſehr ernſte Kataſtrophe drohte ſich zu entwickeln. Die Gendarmerie hatte die Arbeiter zu den verſchie⸗ denen Ortſchaften des Hartmannsweilergebietes, als ſie ſich zur Arbeit nach Mühlhauſen uſw. begeben wollten, zurückgehalten und ſie zum Errichten von Wällen und zum Abdämmen des Feuers kommandiert. Im Laufe des Vormittags rückte dann auch noch Militär an, das mehrmals gezwungen war, in aller Eile zu flüchten, um nicht von dem brennenden Element oder den explodieren⸗ den Granaten ergriffen zu werden. Erſt der einſetzende Regen ließ die Flammen und Funken kleiner und kleiner werden. Die verſchiedenen Arbeiterkolonnen konnten ab⸗ rücken. Das Militär bleibt noch einige Tage, um die Geſchoſſe und Blindgänger zu ſammeln und bei einem etwa aufs neue ausbrechenden Brande eingreifen zu TAU an dichte, blonde Haar fiel wirr zur Seite. Die Arme hingen reglos über den kalten, eisüberzogenen Randſtein. Immer kraftloſer ſank ſein Haupt zurück. Sie neigte ſich über ihn. ſah die geſchloſſenen Augen, den ſtummen Mund. deſſen ſieg⸗ haftes Lachen in Wien ſprichwörtlich geworden war. Taſtend griffen ihre Finger von ſeiner Wange hinunter zu ſeinem Herzen. Sie verſpürte keinen Schlag, der dagegen fiel. Wenn dieſe ſtahlgrauen Augen ſich nie mehr öffneten, wenn dieſer Mund für immer ſchwieg? Wenn dieſes Herz aufgehört hatte zu ſchlagen?— Ihre Jähne klangen aneinander.„Und an allem biſt du ſchuld— an allem du!“— So hatte Elemer geſagt an dem letzten Abend. Das war damals alles durch ſie gekommen und heute wieder. „Was habe ich verbrochen, daß du mich ſo furchtbar ſtrafſt? Sie ſah zu dem ſtern enen Himmel über ſich.„Hab Er⸗ barmen! Wie ſoll ich ke wenn ich ſeinen Tod auf dem Gewiſſen habe?“ Ununterbrochen ſickerte ſein Blut. Es brannte in ihrer Hand und lief darüber herab in den Rinnſtein. Sie ſcharrte den Schnee ringsum mit der einen freien Hand zuſamnien, legte ihn in dicken Ballen in die blutige und preßte ſie wieder gegen die Wunde. Sein ſchlanker Körper ſtreckte ſich.„Mein Gott, Barm⸗ herzigkeit— Erbarmen— erbarme dich meiner,— erbarme dich meiner. „Mutter!“ 9 Sein Mund ſtand halb geöffnet. Unter den Lippen leuch⸗ teten die Zähne in tadelloſer Weiße. Dies eine Wort, das et geſprochen hatte, machte ſie nun vollends faſſungslos. Sie ließ die Hand von der Wunde gleiten und faltete beide über ſeiner Bruſt. So tat ſie ihren Schwur und gab ſie ihr Verſprechen. Magd zu werden, der alten Frau zeitlebens zu dienen, wern ihr durch ſie der Sohn genommen wurde. Ein feines Schlittengeklingel durchbrach das grausame Schweigen. Sie hörte kaum darauf. Reglos blieb ſie knien und hielt das Haupt Gellerns im Schoß. Ob man nun kam oder nicht, es war zu ſpät. Hier wollte ſie bleiben bis zum Morgen. Vleſteicht brachte die Kälte ihr in Barmherzigkeit den 27 9 17 ſie nun gar keine Furcht mehr empfand. . be 17 5 Es war nichts als ein heiſerer Laut, den ſie ausſtleß. 1 5 9 70 ortſetzung folgt.) 1 ien lötzlich ſangen alle die Marſeillaiſe und das Aus Nah und Fern. Frankfurt a, M.(Verzweiflungstat einer Mufkter.) In Sachſenhauſen ereignete ſich ein entſetz⸗ liches Drama. Beim Nachhauſekommen in ſeine, an der Darmſtädter Landſtraße im Wartegäßchen gelegene Woh⸗ nung fand der Milchhändler R. ſeine 46 Jahre alte Ehefrau und den ſechsfährigen Jungen erhängt vor. Wie⸗ derbelebungsverſuche blieben erfolglos, da bei beiden der Tod pereits eingetreten war. Es konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Frau das Kind und dann ſich ſelbſt er⸗ hängt hat. Der Grund zur Tat war noch nicht zu er⸗ itteln. 905 Bad Ems.(Hiſtoriſche Funde in Bad Ems.) Bei Kabellegungsarbeiten in der Römerſtraße wurden ge⸗ genüber dem Nathaus hiſtoriſche Funde gemacht. Es handelt ſich um zwei Krüge und ein tadellos erhaltenes Lämpchen aus Ton. Die Funde wurden dem Ortsmuſeum inverleibt. 0 Saarbrücken.(Schweres Verbrechen belgi⸗ ſcher Soldaten.) Im Saarbrücker Stadtwald in den ehemaligen Schießſtänden, die jetzt von den hier unter⸗ gebrachten Soldaten des interalliierten Bahnſchutzes be⸗ nutzt werden, ſſt ein ſcheußliches Verbrechen an der Ehe⸗ frau eines Bergmannes verübt worden. Die Frau hakte in Begleitung von Verwandten einen Spaziergang un⸗ ternommen. Kurz vor den Schießſtänden ließ die Frau ihre Begleiter vorangehen, um in einer Tannenſchonung auszutreten. Raum hae ſie das Dickicht betreten, als ſie von vier belgiſchen Soldaten überfallen und zu Bo⸗ den geriſſen wurde. Die Ueberfallene ſchrie laut um Hilfe, worauf zwei ihrer männlichen Begleiter herbei⸗ eilten. Dieſe wurden jedoch von den Soldaten mit blan⸗ ker Waffe empfangen und mit ſchweren Verletzungen in die Flucht gejagt. Hierauf vergingen ſich die Soldaten in ſchwerſter Weiſe an der Frau. Die ſaarländiſchen Be⸗ hörden ſind mit der Aufklärung dieſer Angelegenheit be- äftigt. e 1 Scarbrügen.(Ein Römer⸗Kaſtell.) In der Nähe von Wiebelskirchen wurden bei Fundamenkierungs⸗ arbeiten ausgedehnte Spuren einer römiſchen Siedlung, vermutlich eines Wachtpoſtens, bloßgelegt, die auf das erſte nachchriſtliche Jahrhundert deuten. Nürnberg.(30000 Menſchen zur Beerdi⸗ gung der Nürnberger Todesopfer.) Nach po⸗ lizeilichen Schätzungen belief ſich die Teilnehmerzahl an der ſtattgefundenen Beerdigung der Opfer des Unglücks in der Bleiſtiftfabrik Staedtler auf über 30000 Menſchen. Sanitäter mußten in 432 Fällen Hilſe gegen Ohnmachts— auktällo loiſton Gchlümmes Ende einer Schwarzfahrt. Die Unglückskurve auf der Saalburgſtrecke. D Bad Homburg, 30. April. In der Nacht fuhr ein Perſonenkraftwagen in ſchar⸗ fer Fahrt von Uſingen her die Saalburgchauſſee ab⸗ wärts. An der berüchtigten Kurve,„am Zollſtock“, deren Geſchichte reich an ſchweren Unfällen iſt, muß der Wagen aus der Fahrbahn herausgeraten worden ſein. Er fuhr gegen das hinter der Kurve angebrachte Geländer an der linken Straßenſeite, rieß es um und überſchlug ſich vorwärts und ſeitlich mehrmals. Das Auto blieb dann an einer Telegraphenſtange hängen. Hierbei wurde der Metzgergeſelle Doeting aus dem Wa⸗ gen geſchleudert und zerquetſcht. Er war ſofort tot. Von den weiteren Inſaſſen wurde die Frau Auguſte Schmidt aus Kirdorf ſchwer verletzt, der Mitfahrer NRu⸗ dolf Nöll aus Kirdorf leicht verletzt. Auch der Chauffeur, Emil Moſes aus Merzhauſen, wurde ſehr ſchwer ver⸗ letzt. Er war in Bad Nauheim in einem Privathotel als Chauffeur angeſtellt und hatte den Wagen zu einer Schwarzfahrt benutzt. Moſes hat übrigens vor drei Jahren in Bad Hom⸗ burg den Fuhrmann Jungmann tödlich überfahren. Das Gericht ſprach ihn damals frei. Bei dem heutigen An⸗ glück ſcheint ihn aber die Schuld zu treffen. Der Magiſt⸗ rat von Bad Homburg hat an die Regierung ein Geſuch gerichtet, wonach die Kurve, der im Laufe der Jahre viele Menſchenleben zum Opfer fielen, verbreitert und ab⸗ gerundet werden ſoll. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Aufſichtsratsſitzung der He⸗ loga.) An der Aufſichtsratsſitzung der Hekoga wurde vom Vorſtand das zahlenmäßige Ergebnis der verſchie⸗ denen Angobote für die heſſiſche Gasverſorgung in einer Denkſchrift vorgelegt. Der Aufſichtsrat beſchloß nach Kenntnisnahme in einer demnächſt ſtattfindenden Sitzung wegen der weiteren Vorſchläge durch eine Generalver⸗ ſammlung endgültig Stellung zu nehmen. Wie verlaatet, wird in Kürze der Inhalt der Denkſchrift in vollem Um⸗ fang veröffentlicht werden. Darmſtadt.(Vereinigung der Heſſiſchen ommunallan desbank mit der Giro⸗Zen⸗ trale.) In der Generalverſammlung des Heſſiſchen Kommunallandesbank, die in Frankfurt a. M. ſtattge⸗ funden hat, wurde beſchloſſen, die Heſſiſche Kommunal⸗ landesbank mit der heſſiſchen Giro⸗Zentrale zu ver⸗ einigen. Darmſtadt. ö zum mexikaniſchen Generalkonſul für das deutſche Reich mit dem Amtsſitz in Hamburg ernannte Herr Julio Pani iſt endgültig anerkannt und zur Ausübung konſu⸗ 90100 Verrichtungen im Volksſtaat Heſſen zugelaſſen en. i Mannheim.(Die Mannheimer Mairen⸗ nen.) Die Mannheimer Mai⸗Pferderennen, die mit Maimarkt⸗Sonntag, den 5. Mai beginnen und dieſes Mal auch den Himmelfahrtstag einſchließen, ſind beim Termin des zweiten Einſatzes wieder hervorragend von den Ställen beachtet worden. Sämtliche Pferde von Klaſſe ind erfreulicherweiſe in den Hauptrennen, deren jeder Renntag zwei anbietet, ſtehen geblieben und ſo verſprechen das Meeting als ganzes wie auch die Einzeltage den Reiz ſpannender Konkurrenzen. Die beiden Maimarkt⸗ tage am Sonntag und Dienstag ſtehen hinſichtlich der Hindernisrennen im Zeichen des Herrenſports, von denen das Rieſe⸗Jagdrennen und der„Preis von der Pfalz wegen der Schwere des Kurſes große Anforderungen an die Bewerber ſtellen. Von den Hauptrennen auf der Fla⸗ chen wird am Maſmarkt⸗Sonnkag der für den Derby⸗ Jahrgang beſtimmte Prüfungspreis das Ereignis bil⸗ den, def deren Formerſchließung man gelaunt e darf. Die beſſere ältere Flachklaſſe beſtreitet am Maimarkt⸗ ienstag den über 2000 Meter führenden Maimaxkt⸗ Preis, dex die beſten Steher am Poſten vereinigen wird. (Konſularnach richten.) Der . oroßtürſ mige von Rußland, der Bruder des letzten Zaren, iſt in Lon— don einem Grippe-Rückfall erlegen. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 1. Mai. Beim Durchzug eines vom Südweſten Europas vor— ſtoßenden atlantiſchen Tiefdruckgebietes kam es nach vor- ausgehender Erwärmung auf 21 Grad in der Ebene zu leichten Gewittern mit Schauerregen und leichter Ab⸗ kühlung. Der Hauptkern des Tiefdruckgebietes liegt über Norddeutſchland, zieht aber über Frankreich eine ſchmale Rinne tiefen Drucks nach, die uns noch von der im Gebiet des Aermelkanals auf der Rückſeite des Tiefs nach Süden einbrechenden Kaltluft trennt. Es iſt jedoch mit Auf⸗ füllung dieſer Tiefdruckrinne zu rechnen und daher weitere Abkühlung zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung bis Don nerstag:, Weiterhin etwas kühler, wechſelnd wolkig und noch zeitweiſe Regen. Jagò und Fiſcherei im Mai. Hoch⸗, Dam⸗ und Rehwild, ſowie die Gams ver⸗ färben und es iſt rätlich, dieſen kräfteentziehenden Pro⸗ zeß durch reichliche Salzgaben zu fördern. Die Setzzeit dieſer Wildarten beginnt. Der Hirſch ſchiebt ſein neues Geweih, der Rehbock fegt ſein fertiges Gehörn. In Preu⸗ ßen, Baden, Lippe, Schaumburg⸗Lippe, Braunſchweig, Lübeck und Anhalt ſetzt ſeine Schußzeit mit dem 16., in Oldenburg(Birkenfeld) bereits mit dem 1. ds. Mts. ein, doch dürfte ſie heuer auch dort allenthalben des wildmordenden Winters wegen, eine entſprechende Ver⸗ zögerung erfahren, oder wenigſtens eine ſolche dringend zu empfehlen ſein. Der zweite Haſenſatz fällt. Die Balz der Wald⸗ hühner erreicht ihren Höhepunkt und flaut Ende des Monats ab. Auch die Faſanen balzen noch. In Preußen ſind, wie der„Deutſche Jäger“ mitteilt, Auer⸗, Birk⸗, Haſel⸗ und Fafanenhähne während des ganzen Monats, in Sachſen und Württemberg die erſten drei, in Baden und Hohenzollern nur die beiden erſten Wochen noch frei, während in Oldenburg, Bremen, Schaumburg⸗Lippe, Braunſchweig, Lübeck und Anhalt Auer⸗, Birt⸗ und Fa⸗ ſanenhähne, in Lippe nur Birkhähne und in Thüringen Auerhähne bis 15., Birkhähne dagegen bis Monats⸗ ende erlegt werden dürfen. Mecklenburg⸗Strelitz und Waldeck haben in dieſem Monat abſolute Schonzeit für ſämtliche Nutzwildarten. Die Hennen aller Flugwildarten brüten; Wildenten führen zum Teil ſchon junge Schofe. Haarraubwild und namentlich Krähen und Elſtern, ſowie Hunde und Katzen ſind möglichſt kurz und das Revier, in dem während der Brut- und Setzzeit tun⸗ lichſt Ruhe walten muß, von ihnen frei zu halten.— Waller, Blei, Karpfen, Schied, Aitel. Barſch und Barbe laichen. Huchen, Zander, Hecht haben als Folgen über⸗ ſtandener Laichzeit minderwertiges Fleiſch. Aeſche. Fo⸗ relle, Bachſaibling, Seeforelle und Seeſaibling gewähren guten Fang. Aale und Karpfen beißen an warmen Abenden. 1 — Schont di: Waldblumen. Noch ſtarren zwar die meiſten Waldbäume ſchwarz und kahl zum Himmel, aber Gras und Kräuter haben bereits an vielen Stellen auf dem Waldboden einen friſchgrünen Teppich gewoben, in dem Anemonen und Schlüſſelblumen wie farbige Edel, ſteine eingeſtreut liegen. An uns liegt es, ob auch unſeren Nachkommen ein Gang durch die Wälder im Vorfrühling die gleiche Freude bereiten wird. In der Umgebung vieler Großſtädte ſind alle dieſe entzückenden Frühlings- blumen längſt nicht mehr in den Wäldern zu finden. Die Habgier des Menſchen hat ſie ausgerottet. Laß darum die Blumen draußen ſtehen! Wenn du aber nicht umhin kannſt, dir einen Strauß zu pflücken, ſo wähle nur Blumen, die wirklich häufig ſind, reiße keine Pflanze mit der Wurzer aus und ſei mit einem kleinen Strauß zu— frieden. — Beachtenswerte Regeln für den Verkehr an den Poſtſchaltern: Wähle für deine Poſtgeſchäfte möglichſt nicht die Hauptverkehrsſtunden.— Klebe auf alle frei⸗ zumachenden Sendungen die Marken vor der Einlieferung auf, wozu du bei Briefſendungen und Poſtanweiſungen nach der Poſtordnung verpflichtet biſt.— Schreibe zu Wert⸗ und Einſchreibſendungen einen Einlieferungsſchein — mit Tinte— vorher aus.— Halte das Geld abge⸗ zählt bereit. Uebergib größere Mengen Papiergeld ſtets geordnet. Lege bei gleichzeitiger Ein⸗ oder Auszahlung von drei oder mehr Beträgen und beim Einkauf von ver⸗ ſchiedenen Sorten von Wertzeichen im Betrage von mehr als 5 Rm. aufgerechnete Zuſammenſtellung der zu zah⸗ lenden Beträge vor. Benuße bei eigenem ſtärkeren Ver⸗ kehr die beſonderen Einrichtungen(Poſteinlieferungsbücher und»verzeichniſſe, Selbſtvorbereitung von Paketen und Einſchreibbriefen.) „ Im Wounemonat. Der vielgeprieſene und viel- beſungene Monat Mai, der Wonnemonat genannt, beginnt heute ſeinen kalendermäßigen Anfang. Die Menſchen ſollen von da ab glücklicher und zufriedener leben. In Berlin und ſonſt⸗ wo wird das heute freilich anders ſein, da holt man ſich neben- bei noch blutige Köpfe. Der ſozialdemokratiſche Polizeipräſident ſchreckt ſelbſt nicht vor„blauen Bohnen“ zurück. Ja, ja, in der Praxis iſt doch manches anders. „ Perminderter Pferdebeſtaud. Die Zahl der Pferde in Deutſchland hat ſich im Jahre 1 9 2 8 wieder um 100 000 Stück(2,6 v. H.) vermindert. „ Waldfeſt. Am Sonntag, den 26. Mai 1929 hält der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten am Ochſenbrunnen ein Waldfeft ab. Die titl. Vereine werden gebeten, um Doppel⸗ feſte zu vermeiden, dieſen Tag frei halten zu wollen. * Für alle Reinigungszwecke eine und dieſelbe Seife verwenden zu können, iſt für die Hausfrau eine große Annehmlichkeit. In dieſer Beziehung iſt die bekannte Sunlicht Seife ſehr praktiſch. Sie eignet ſich nicht nur für jede Art Wäſche— ganz gleich ob Weiß- oder Buntwäſche, ob Baum- wolle, Seide oder Wolle— ſondern ſie kann ebenſo gut zur Körperreinigung verwendet werden. Sie iſt eine ganz reine Seife, die keinerlei ſcharfe Beſtandteile enthält und greift daher die Haut nicht an. Auch beim Hausputz leiſtet Sunlicht Seife recht gute Dienſte. * Heimat, o Heimat! Du ſollſt deine Heimat lieben wie dich ſelbſt. Liebſt du dich ſelbſt, ſo liebſt du deine Heimat, denn du biſt nur ein Teilchen deiner mütterlichen Erde. Tier, Blüte und Stein ſind dir Geſchwiſter; Kinder ſeid ihr der großen Erde, die euch alle ernährt, euch alle erhält. Der Odem Got— tes durchweht euch mit gleicher Inbrunſt, die Kraft eurer Erde iſt in euch allen mächtig. Was in euch blüht and reift, iſt „Heimat“, und eure Gedanken ſind Heimatgedanken, wie könnte es auch anders ſein! *Die Lotterie mit den vielen Gewinnen. Nächſten Mittwoch, den 8. Mai findet die Ziehung der Er— holungsheim-Geldlotterie Wimpfen a. N. ſtatt. 4 250 Geldge— winne mit Mk. 10000.— kommen zur Ausſpielung, dabei ein Höchſtgewinn von Mk. 4000.—. Auf 10 Loſe mindeſtens 1 Gewinn garantiert. Der günſtige Gewinnplan bietet die beſte Gelegenheit, einen Hauptgewinn zu erzielen. Die letzten Loſe zu Mk. 1.— ſind noch in den bekannten Verkaufs- ſtellen zu haben Generalvertrieb: J. Schweickert, Stuttgart, Marktſtraße 6. Zunahme der Klöſter in Deutſchland. Deutſch⸗ land iſt das kloſterreichſte Land der Welt. Im Jahre 1920 und 1921 erfolgten dort 4 6 3 neue Kloſtergründungen. Die Zahl der Ordensniederlaſſungen ſtieg von 6524 im Jahre 1921 auf 8600 im Jahre 1924, die Zahl der Ordensleute von 72536 im Jahre 1919 auf 83890 im Jahre 1923. 118er Wiederſehensſeier in Bensheim a. d. B. am Samstag, den 4. und Sonntag, den 5. Mai 1929. Die diesjährige 118er Wiederſehensfeier in Bensheim a. d. B., das Treffen der alten„Gelben“ wird nach den bereits vorliegenden Zuſagen zu urteilen, recht rege beſucht werden. Be⸗ reits zu dem Unterhaltungsabend, der am Samstag um 20,30 Uhr im„Deutſchen Haus“ in Bensheim ſtattfindet, liegen zahl- reiche Anmeldungen vor. Für Sonntag, den 5 Mai iſt um 9 Uhr die Delegierten⸗Sitzung im„Deutſchen Haus“ in Bens⸗ heim vorgeſehen. Nach dem Mittageſſen ſtellen ſich um 13,30 Uhr die Feſtteilnehmer zum Feſtzug durch Bensheim nach dem Feſtplatz auf. Auf dem Feſtplatz findet nach Anſprachen gemütl. Beiſammenſein der alten Kameraden ſtatt. Die alte Regiments⸗ kapelle wird dort konzertieren. Kein alter 118er darf am Sonntag, den 5. Mai in Bensheim fehlen. Steuerterminkalender für den Monat Mai 1929. (Mitgeteilt vom Finanzamt Heppenheim) Lohnſteuer für dle Zeit vom 16.— 30. April, ſowie Ab- gabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat April einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. „Einkommenſteuer⸗Vorauszahlung der Landwirtſchaft in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld Keine Schonfriſt. 5. Vermögensſteuer-Vorauszahlung in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. 1. Ziel Kirchenſteuer, ſoweit die Steuerbeſcheide zugeſtellt ſind. Lohnſtener für die Zeit vom 1.— 15. Mai ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200.— RM. überſteigt. Vereins ⸗ Anzeiger. Odenwaldklub. Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 1. Mai, abends halb 9 Uhr Clubabend im Clublokal. 8 Uhr Sitzung des Vorſtandes und Wanderausſchuſſes. Am 4.5. Mai 2 Tagswanderung. Näheres im Club- abend. Mit Wandergruß„Friſch auf“. Zwecks Beſchaffung von Nachtquartieren wollen die Teil— nehmer im Klubabend erſcheinen, bezw. ſich melden, da ſonſt für Beſchaffung von Quartieren nicht garantiert werden kann. Reiſevereinigung der Krieftaubenzüchter. Heute Mittwoch Abend 8 Uhr im Saftladen Reiſevereinigungs— Verſammlung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Bekanntmachung. Mutter- und Säuglingsfürſorge. Die Sprechſtunden der Kreisfürſorgerin finden jeweils Dienstags nachm. von halb 5—86 Uhr hier, Hügelſtr. 8. ſtatt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentl. Kennt- nis, daß außerhalb der angegebenen Zeiten nicht damit zu rech- nen iſt, die Schweſter anzutreffen. Viernheim, den 30. April 1929. Heſſiſche gürgermeiſterei Viernheim Lamberth Weinheimer Schwein emarnt. Zugeführt: 289 Stück Verkauft: 226 Stück Milchſchweine das Stück 20— 40 Mk. Betr.: Läufer das Stück von 40— 52 Mk.