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Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeients Plazvorſchriſten del Anzeigen werben nach Möglichkeit berücfichtigt.— Für die Nu an Zeſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jeboch eine Sewähn nich! N 5 5 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) „ die Reklamezelle 60 Pfg. nſerate und Notizen vor⸗ Donnerstag, den 2. Mai 1920 46. Jahrgang in Berlin betragen nach Meldungen der Morgenpreſſe 6 Tote und 55 Schwerverletzte Der 1. Mai in Berlin. Kaltwaſſerbehandlung für die Demonſtranten. Berlin, 1. Mai. Zu größeren Störungen der öffentlichen Ordnung iſt es nirgends gekommen. Ueberall gelang es der Polizei rechtzeitig größere Anſammlungen von Demonſtranten zu zerſtreuen. Zur Bekämpfung der polizeilich unterſagten öffentlichen Kundgebungen bediente ſich die Polizei erſt⸗ malig eines ebenſo eigenartigen wie wirkſamen Mittels. Sie hatte nämlich ſchon vor einiger Zeit 33 Fahrzeuge beſtellt und geliefert erhalten, die lange Waſſerſchläuche mit ſich führen. Dieſe Waſſerſchläuche können an die Hy⸗ ranten angeſchloſſen werden. Zum erſten Mal iſt von dieſer Einrichtung heute in der Nähe des Hermann⸗Platzes in Neukölln Gebrauch gemacht worden, wo die Kundgeber, die den Anordnun⸗ gen der Polizei nicht Folge leiſteten, in ganz kurzer Zeit vollkommen durchnäßt auseinandergetrieben wurden. Der Vater dieſer neuen Einrichtung iſt der Berliner Polizei⸗ präſident Zörgiebel. Die erſten Verletzten in Berlin. Kurz nach Mittag kam es in der Reichshauptſtadt zu den erſten ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen klom⸗ muniſtiſchen Demonſtranten und der Polizei, wobei letz⸗ tere verſchiedentlich von der Waffe Gebrauch machen mußte. In der Haſenheide, wo in zwei gegenüberliegen⸗ den Lokalen Kommuniſten und der Deutſche Holzarbeiter⸗ verband Kundgebungen veranſtalteten, die faſt gleichzei⸗ tig beendet waren, ſah ſich die Polizei veranlaßt, di: Aus⸗ gänge des Saales, in dem die Kommuniſten verſammelt waren, ſolange zu ſperren, bis der Abzug der im gegen⸗ überliegenden Lokal verſammelten Mikglieder des Deut⸗ ſchen Holzarbeiterverbandes erfolgt war. Dieſe Maßnahme rief bei den Kommuniſten helle Empörung hervor. Sie verſuchten, ſich mit Gewalt den Ausgang zu erkämpfen. Da ſich die Polizei in äußerſt bedrängter Lage befand und der Gummiknüppel nichts half, mußte ſie von der Schußwaffe Gebrauch machen, wobei drei Perſonen verletzt wurden. Auch am Senefelder Platz ſah ſich die Poltzer durch ſtarke kommuniſtiſche Zuſammenrottungen in äußerſt be⸗ drängter Lage. Als die Kommuniſten tätlich gegen die Beamten vorgingen und ſie zurückdrängten, mußte auch hier von der Schußwaffe Gebrauch gemacht werden, da⸗ bei wurden zwei Perſonen verletzt. Am Viktoria⸗Platz in Lichtenberg wurde ein Polizeibeamter von Kommuni⸗ ſten durch einen Schlag auf den Kopf verletzt. Ruhiger Verlauf der Maifeiern im Reich. Königsberg. Die Maifeier in Königsberg nahm im allgemeinen einen ruhigen Berlauf. Etwa 8. bis 10000 Anhänger der Linksparleien zogen mit Muſik und Fahnen durch die Stadt. Nach Anſprachen auf öffentlichen Plätzen löſten ſich die Züge ruhig auf. Leipzig. Auch in Leipzig kam es bis zur Mittagsſtunde 3a keinerlei Störungen Etwa 3000 Kommuniſten hielten ihre Malfeſer auf dem Reſchsgerichtsplatz ab. Die mitgeführten Plakate und Transparente richteten ſich im weſentlichen gegen die Sozialdemokraten. Maifejern haben ſich von der Belegſchaft der Morgenſchicht auf den Zechen des Nuhrgebiets etwa 27 v. H. bekelligt. Die Feiern ſelbſt nahmen bisher einen ruhigen Verlauf. Stuttgart. a f Sozialdemokraten und Kommuniſten hielten geſon⸗ derte Mafkundgebungen ab. Die 1c Redner ergingen ſich vor allem in beſtigen Beſchimpfungen gegen die Sozialdemokratie. Köln. Das Kölner Straßenbilv zeigte am Vormittag das gewohnte Werktagsgepräge. Lebiglich in den Arbeiter⸗ vierteln herrſchte größeres Treiben. In den meiſten grö. ßeren Werken iſt die Belerſchaft zu 50 bis 75 v. H. zur Arbeit erſchienen. Halle a. d. S. In ganz Mitteiveuſezzand fünd die Maiſeiean nach den in den Rachmiltagsſtunden vorliegenden Meldungen vollkommen ruhig verlaufen. Auch in Wien keine Störung. Wien, 1. Mat, Die Maifeier in Wien verlief bis. her vollkommen ruhig. Es fanden, wie üblich, geſondert auf der merge oſſengufzüge mit Muſik ſtatt, deren emeinſames Ziel das Rathaus war, wo die eigentliche Feier vor ſich ging. * Zu den Vorfällen in Oppeln. Proteſtkundgebung des polniſchen Weſtmarkenveteius. Kattowitz, 1. Mai. Ini großen Saale des Theatergebäudes von Katto⸗ witz fand eine Proteſtkundgebung des polniſchen Weſtmar⸗ kenvereins wegen der Vorfälle in Oppeln ſtatt, die außer⸗ ordentlich ſtürmiſch verlief. U. u. ſprach auch ela Schau⸗ ſpieler der Kattowitzer Oper, der bei den Oppel ger Vor⸗ gängen anweſend war. Die Kundgebung fand ihren Niederſchlag in meh— reren Entſchließungen, in denen u. a. gefordert wird, daß das Kattowitzer Stadttheater den Deutſchen nie mehr zur Verfügung geſtellt werden dürfte. In ſehr ſcharfen Worten wird weiter gegen die Vorfälle in Oppeln Stel- lung genommen und die unerhörte Behauptung aufge- ſtellt, daß die Vorfälle in Oppeln den wahren Wert der deutſchen Kultur ans Tageslicht gezerrt hätten. Die polniſche Regierung wird aufgefordert, volle Genugtuung für die Vorfälle zu verlangen. Weiter ſoll ſie Schritt: beim Völkerbund unternehmen. Deutſche Vorſtellungen in Oſtoberſchleſien ſollen nur noch dann ſtattfinden, wenn das polniſche Theater in Deutſch-Oberſchleſien dieſelben Unterſtützungen erhält, wie die deutſchen Theater. Fer⸗ ner wird gefordert, daß in allen Kinos Oſtoberſchleſiens die Filme nur noch mit polniſchen Aufſchriften gebracht werden. Schließlich werden alle Eltern aufgefordert, mit Rückſicht auf die Vorgänge in Oppeln bei den bevorſtehen⸗ den Anmeldungen für das neue Schuljahr ihre Kinder nur in die polniſche Schule zu ſchicken. Nach Schluß der Verſammlung bildete ſich ein De⸗ monſtrationszug, der dem Wojewoden die Entſchließun⸗ gen überreichte. Der Wojewode hielt vom Feaſter ſeiner Villa aus eine Anſprache, in der er zur Ruhe und zur Arbeit am Wohle des polniſchen Volkes aufforderte. Herabſetzung der Rekrutenkontingente Der deutſche Standpunkt. a S Genf, 1. Mai. Im Verlauf der Ausſprache über die Beſchränkung der Rüſtungen durch Herabſetzung der jährlichen Rekru⸗ tenlontingente und der Dienſtdauer gab Graf Bernſtorff eine Erklärung über den Standpunkt der deutſchen Re⸗ gierung ab. Er ſei völlig mit dem vom belgiſchen Vertreter aus⸗ geſprochenen Grundſatz einverſtanden, nachdem eine Be⸗ chränkung der Rüſtungen auf dem Wege einer Herag⸗ etzung der jährlichen Rekrutenkontingente und der Dienſt⸗ dauer erreicht werden könne. Man müſſe prüfen, ob die Herabſetzung der Dienſtdauer ſich auf die Ausbildung ſo ſtark auswirke, daß man von einer wirkſamen Verminde⸗ rung des Wertes der ausgebildeten Truppen ſprechen könne. Der Umfang der militäriſchen Ausbildung der Jugend und der Forkbildung nach der Entlaſſung aus dem aktiven Dienſt ſei von ausſchlaggebender Bedeutung. Er ſchlage vor, dem erſten Artikel eine Faſſung zu geben, nach der das jährliche Nekrutenkontingent und die allgemeine Dienſtdauer nicht eine Zahl überſchreiten dür⸗ fen, die von jedem der vertragsſchließenden Staaten an⸗ genommen worden ſei. Außerdem ſchlage er vor, die Dauer der aktiven Dienſtzeit und die Ausbildungszeit⸗ räume getrennt aufzuführen. Deutſch⸗iſchechiſche Verhandlungen. Um die Eiſenbahnlinien. „Berlin, 1. Mai. In Dresden haben Verhandlungen zwiſchen einer deulſchen und einer tſchechiſchen Kommiſſion über die Eiſen⸗ bahnlinien ſtattgefunden, die in deutſches bzw. in tſchechi⸗ ches Gebiet führen. Von deutſcher Seite iſt dieſen Ver⸗ handlungen ein Entwurf zugrunde gelegt worden, der zu einem erheblichen Teil bereiks angenommen iſt. Die Ver⸗ handlungszommiſſion hat zwei Unterkommiſſionen gebil⸗ det, die die Zoll und Tarifſragen noch erörtern ſollen. Hegenwärtig werden von den beiderſejtigen Regierungen ine Anzahl von Vorbehalten geprüft. Als Grundlage der Verhandlungen darf angenommen werden, daß es ſich darum handelt, den gegenwärtig beſtehenden Zuſtand auf ſefden Seiten nach Möglichkeit beizubehalten bzw. die zertraglichen Neuformulierungen vorzunehmen, die not⸗ vendig geworden ſind. Neues in Kürze. 22: Der 1. Mai brachte in den verſchiedenen Teilen Ber⸗ lins Zuſammeuſtöße zwiſchen Polizei und Demouſtrauten, wobei mehrere Perſonen, darunter auch Polizeibeamte, ver⸗ let wurden. : Wegen der Vorfälle in Oppeln fand in Kattowitz eine ſtürmiſch verlaufene Proteſtkundgebung des polniſchen Weſtmarkenvereins ſtatt. * 6: Bei den Verhandlungen der vorbereitenden Ab⸗ rüſtungskommiſſion hat Graf Bernſtorſſ verlangt, daß in deu Richtlinien der Kommiſſion Rekrutenbeſtände und Dienſt⸗ dauer herabgeſetzt werden. 1: Die Arbeitsmarktlage im Reich zeigt immer noch 500 000 Arbeitsloſe mehr als zu der gleichen Zeit im Vorjahre. Die Arbeitsmarktlage im Reich. Immer noch 0,5 Million Erwerbsloſe mehr als im Vorjahr. ( Berlin, 1. Mai. Dle Aufwärtsbewegung des Arbeitsmarkts hat ſich in der Zeit vom 22. bis 27. April annähernd im Tempo der Vorwochen fortgeſetzt. Die Zahl der Hauptunter— ſtützungsempfänger(ohne Kriſenunterſtützung), die ſeit dem winterlichen Höchſtſtand von 2,46 Millionen bis zum 15. April auf 1.48 Millionen fiel, dürfte am 1. Mai, geſchätzt nach den Vormeldungen der. Landesarbeitsämter, auf 1,2 Millionen geſunken ſein. Trotz dieſer ſtarken Abnahme det Arbeitsloſigleit iſt der Beſchäftigungsgrad des Vorjahrs in leinem Lan⸗ desarbeitsamt erreicht. Die Zahl der unterſtützten Ar⸗ beitsloſen, die in dieſem Winter zeitweiſe um 1,1 Mil⸗ lion über der des Vorfahrs lag, dürfte gegenwärlig immer noch um etwa 500 000 höher ſein, als zur gleichen Zeit des Vorjahrs, aber ungefähr ebenſo viel niedriger als Ende April des Kriſenjahrs 1926. Die Entſpannung des Arbeitsmarkts war wieder ganz überwiegend auf die Aufnahmefähigkeit der Außen⸗ berufe zurückzuführen. Die ungünſtige Witterung hat allerdings vor allem in Oſtpreußen und Pommern den Frühjahrsaufſchwung noch gehemmt. Auch in Südweſt⸗ deutſchland und in anderen Bezirken wurde wiederholt der Abruf angeforderter Arbeitskräfte noch verſchoben. Im Rheinland haben die ungünſtigen Einflüſſe der Konjunt⸗ tur den Aufſtieg gegenüber den Vorwochen ſchon ver⸗ langſamt. Am ſtärkſten war der Rückgang der Arbeits⸗ loſigkeit in Schleſien und Brandenburg, in Heſſen und Mitteldeutſchland. In Weſtfalen und Niederſachſen er⸗ 1 die Entlaſtung ungefähr das Ausmaß der Vor— wochen. Aus dem In⸗ und Auslande. Die menikaniſchen Aufſtändigen übergeben ihren letzten Stützpunkt. Newyork, 1. Mai. Wie aus Mexiko⸗Stadt ge⸗ meldet wird, haben 2000 Aufſtändige ihren letzten Stütz⸗ unkt, die Stadt Nogales in Sonora übergeben, nach⸗ em ihnen die Bundestruppen die Unverletzlichkeit ihres Lebens verbürgt hatten. Dieſe Bürgſchaft bezieht ſich nicht auf die Führer der Aufſtändigen, die zum größten Tei über die amerikaniſche Grenze geflüchtet ſind. Stalin krank? Moskau, 1. Mai. Wie gerüchtweiſe gemeldet wird, mehren ſich die Behauptungen, daß außer bei dem Cheſ der Tſcheka ſich auch bei Stalin Anzeichen einer Lähmung bemerkbar machten. Stalin ſoll bereits an der letzten Vollverſammlung des. Hauptvollzugsausſchuſſes der Kom⸗ muniſtiſchen Partei nicht mehr teilgenommen haben. Mit dieſen Gerüchten ſtimmt es überein, daß in der letzten Zeit Stalin auf Bildern immer mit einem Stock erſcheint. Kleine politiſche Meldungen Berlin. Reichspräſident von Hindenburg hatte eine längere Beſprechung mit Reichskanzler Müller über die volte Lage.. erlin. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt beriet den Nachtrag zum Voranſchlag für 1929, der eine Erhöhung der Ablieferung an das Reich um 35 Millionen wor f e eval. Zwiſchen Deutſchland iſt mit Gültigkeit ab 15. Mai ein Vertrag unterzeichnet worden, der die Auf⸗ Na des Sichtvermerkes im Verkehr zwiſchen den beiden taaten vorſieht. a Soſia. en ſind durch zwei Unbekannte drei Maze⸗ donier erſchoſſen worden. N 1 Peking. Marſchall Feng hat ſeinen Nachfolger im rperbefenl norbaften laſſen. . — ——————ẽẽ— — * Aus Heſſen. Reue Vorlagen im heſſiſchen Landtag. Darmſtadt, 1. Mai. Dem Heſſiſchen Landtag ind wei neue Vorlagen zugegangen. Eine Regierungsvorkage hetrifft ein vorbereitendes Verfahren, über, das eine Ent⸗ ſcheidung des Landtages herbeizuführen iſt. Die Kom⸗ muniſten beantragen für den 1. Mai vollſtändige Schlie⸗ zung der Schulen und Weiterzahlung von Löhnen und Gehältern trotz des dienſtfreien Tages. Darmſtadt.(Genehmigte Lotterie.) Der Mie niſter des Innern hat geſtattet: 8. Volkswohllotterie für ſoziale und kulturelle Zwecke; Vertriebsgebiet. Volks⸗ ſtaat Heſſen; Ziehungstermin: 12. bis 18. April 1929. Eberſtadt.(Tragiſcher Tod.) Auf tragiſche Weiſe iſt das Kind eines hieſigen Einwohners ums Leben gekommen. Sein Vater hatte ſein kleines Mädchen ge⸗ rade auf den Knien ſitzen, als die Mutter vor beiden zu Fall kam und heißen Kaffee über die Kleine ſchüttete. Das Kind trug derartige Brandwunden davon, daß es tarb. . Alzey.(Landtagsabgeorbdneter Lügen ge⸗ ſtorben.) Landtagsabgeordneter Lückel iſt im Alter von 61 Jahren plötzlich geſtorben. Die Einäſcherung findet in Mainz ſtatt.— Ludwig Lückel, der Beigeordneter in Alzey war, gehörte als Mitglied der ſozialdemokratiſchen Fraktion dem Heſſiſchen Landtag ſeit 15. Dezember 1921 bis jetzt an; von 1924 ab war er Mitglied des Drit⸗ ten Landtagsausſchuſſes. Der Verſtorbene war urſprüng⸗ lich Zimmermann und ſpäter Funktionär in der Kon⸗ ſumgenoſſenſchaftsbewegung und ſeit 1924 ſelbſtändiger Kaufmann. Dem Alzeyer Stadtrat gehörte er ſeit 1901 an und war ſeit 1919 Beigeordneter in Alzey. 8 M.„ Aus Nah und Fern. Eſſen.(Urteirsverkündung im Eſſener Raubmordprozeß.— Zwölf Jahre Zucht⸗ haus für Lindemann.) In dem Prozeß gegen die Komplizen der Gebrüder Heidger, Lindemann und Willi Hübſche, wurde von dem erweiterten hieſigen Schöffen⸗ gericht folgendes Urteil gefällt: Der Angeklagte Linde— mann wird zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, außer⸗ dem werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. Hübſche wird frei⸗ geſprochen. Bad Ems.(Die Autlerin ohne Führer⸗ ſchein.) Eine ohne Führerſchein fahrende junge Dame rannte am Ausgang von Fachbach einen Eishändler um, der mit ſeinem Wagen auf der rechten Straßenſeite fuhr. Der Angefahrene wurde mit ſchweren Schenkelbrüchen ins Krankenhaus gebracht. Inter alliierter Bahnſchutz Die„Beſchützer“ müſſen verſchwinden. D Saarbrücken, 1. Mai. Zu den ſchweren Verbrechen an der Frau eines Bergmannes bei Saarbrücken ſchildert der 18 Jahre alte Sohn der an dem Ausflug teilgenommenen Familien den Hergang wie folgt:„Auf dem Heimweg kamen wir kurz nach 9 Uhr abends an einer dichten Schonung in der baranf einen dritten Schlag gegen die rechte Schluſe. Blutüberſtrömt brach ich bewußtlos zuſammen. Wie ich ſpäter erfahren habe, ſind die belgiſchen Soldaten dee Ha er hergefallen, der eine Baum⸗ 5 axt e e hatte. Auch ihn haben ſie in unmenſchlichſter Weiſe geſchlagen. Meine Mütter ſchaffte uns mühſam zu einem Arzt.“ 5 f Die überfallene Frau kam nach Altſaarbrücken, wo ie auf dem Ludwigsplatz laut jammernd nach ärztlicher Hilfe verlangte. Die Ueberfallene war gänzlich faſſungs⸗ los und konnte nur zuſammenhängend Auskunft geben. Ein Kraftfahrzeugführer brachte ſie in einem Laſtwagen zu einem Arzt. N Dieſe neue Schandtat der ſich im Saargebiet vollkom⸗ men zwecklos aufhaltenden interalliierken Soldateska hat mit aller Deutlichkeit aufs neue gezeigt, daß es aller⸗ höchſte Zeit wird, das Saargebiet von dieſen ſeinen„Be⸗ ſchützern“ zu befreien. Buntes Allerlei. Rundfunkreportage und Sport. Dem Radioteil⸗ nehmer mag mit der Rundfunkreportage, die von den in⸗ und ausländiſchen Sendern in immer ſtärkerem Um⸗ fange weiter ausgebaut wird, ein großer Dienſt erwieſen jein, denn er empfängt das Geſchehnis unmittelbar voe er Quelle. Die Sache, ſo bewundernswert ſie iſt, hat aber auch. ihre ſchweren Nachteile. Die engliſchen Sport⸗ klubs haben im letzten Jahre die Schäden dieſer Repor⸗ tage nur allzu ſehr fühlen müſſen, denn wie man feſt⸗ ſtellen mußte, haben ſich mit der Ausdehnung der Re⸗ portage die Maſſen der Zuſchauer, mit denen man früher bei großen Sportkämpfen ohne weiteres rechnen durfte, mehr und mehr zurückgezogen, da man die Sache jetzt bedeutend einfacher hat. Man bleiht zu Hauſe, ſpart Geld und Zeit und obendrein auch noch all die vielen Unbe⸗ quemlichkeiten, die ſich nun einmal bei großen Menſchen⸗ anſammlungen ergeben. Man hält eine Stellungnahme gegen die Rundfunkreportage für umſo mehr geboten, als mit der allgemeinen Einführung des Rundfunk⸗Fern⸗ ſehebetriebes noch weit kataſtrophalere Auswirkungen be⸗ fürchtet werden. Iſt heute bereits der Ausfall an Ein⸗ nahmen außerordentlich empfindlich, ſo befürchtet man mit der Verwirklichung des Fernſehebetriebes Schäden in einem Umfange, die die Abhaltung großer sportlicher Kämpfe überhaupt in Frage ſtellen könnten, denn mit der optiſchen Ergänzung des Rundfunks iſt der Reiz, zu Hauſe zu bleiben, natürlich bedeutend größer. Muſikaliſche Zigaretten. Eine namhafte Londo⸗ ner Tabakfabrik hat die Abſicht, ihre Ziggrettenpadungen ſtatt in Papier in Grammophonplatten einzuwickeln. Das iſt keine Uebertreibung. Ein engliſcher Erfinder hat tat⸗ ſächlich die ſtarren Platten durch eine Maſſe erſetzt, die fähia ift. die Zeichen der Töne aufzunebmen und ſie klar wie ein Stück lich gibt di ſtens noch einen kleinen Nee en dazu. viel ſich der Preis ihrer Zigaretten ö i ae erhöhen ſoll, wird vorſichtigerweiſe nicht ver ⸗ raten. ö apier. Hoffentlich gibt die Fa ik näch⸗ ö Um wie⸗ ten durch die koſtſpielige wiede trotzdem aber falten und unten 1 Z Die Hitze, der Asphalt und das El. Daß die itze allerlei ſonderbare Erſcheinungen hervorruft, nimmt 900 nicht 1 05 Wunder. Ein Einfall, dem die Hitz: in dem Gehirn eines Newyorkers ausgebrütet hat, iſt allerdings doch immerhin recht ſonderbar. In! 1 maso in 00 5179 vorigen Jahres eine Mit⸗ tagstemperatur von 0 die nach unſerer Rechnung bereits über 40 Grad Celſius liegt. Daß der Aſphalt begann weich zu werden, über⸗ raſchte nicht, doch die Behauptung, daß man auf dieſem Aſphalt ein Spiegelei braten könne, erregte doch berech⸗ tigte Zweifel. Man kaufte im nächſten Laden ein Ei, ſchlug es auf den Aſphalt und in vier. Minuten war ein wunderſchönes Spiegelei fir und fertig gebraten. Newyork Grad Fahrenheit im Schatten, Aitentat auf einen Geſandtſchaftsbeamien. In Luxemburg erſchoſſen. DV Luxemburg, 1. Mai. Der Kanzler der italieniſchen Geſandtſchaft in Lu⸗ xemburg, Alfonſo Arena, wurde Dienstag mittag gegen 1 Uhr auf dem Wege von der Geſandtſchaft zu ſeiner Wohnung von einem Landsmann erſchoſſen. Der Mörder hatte ſich hinter einem Auto in der Nähe der Wohnung des Kanzlers verſteckt. Als dieſer herbeikam, rief ihn der Täter mit dem Namen und als Arena ſich umblickte, wurde er von einer Kugel tödlich getroffen. Der Mörder ſuchte zu entkommen, wurde aber wiederholt auf der Flucht von Fußgängern daran ge⸗ hindert, bis er endlich der im Auto herbeigeeilten Po⸗ lizei in' die Hände fiel. Man brachte den Kanzler ſofort in die nächſtgelegene Klinik, wo er bald im Beiſein des italieniſchen Geſandten verſchied. Der Mörder heitzt Gin d' Ascanio und ſtammt aus Maſſacarra. ———— Antergang eines Dampfers im Stillen Ozean. 120 Perſonen ertrunken. Tokio, 1. Mai. Der japaniſche Funkdienſt fing SOS.-Rufe eines amerikaniſchen Dampfers auf, wonach dieſer im Stillen Ozean im Sinken begriffen iſt. Es ſoll ſich um ein Schiff von 4000 Bruttoregiſtertonnen handeln. Drei Rettungsboote mit 120 Perſonen wurden zu Waſſer gelaſſen. Nach anderen noch nicht amtlich beſtätigten Meldun⸗ gen ſollen dieſe Rettungsboote ſamt der Beſatzung infolge der bewegten See untergegangen ſein. ——— Kleine Chronik. i Deutſche Taucher firma birgt 70 Millionen Fran⸗ len aus einem geſunkenen Schiff. Die mit der Bergung eines bei Haifong(Indochina) geſunkenen 8000 Tonnen großen franzöſiſchen Dampfers beauftragte Blankeneſer Taucherfirma Harnſtoff teilt mit, daß die Bergungsar⸗ beiten gute Fortſchritte machen und daß es bereits gelun⸗ gen ſei, die an Bord des geſunkenen Schiffes befindlichen 70 Millionen Franken in Banknoten zu bergen. Die Villa des Regierungspräſidenten. Eine Anfrage im preußiſchen Landtag. F Wiesbaden, 1. Ma. Im preußiſchen Landtag haben die Abgeordneten der Chriſtlich⸗Nationalen Bauern⸗ und Arbeſterpartei fol⸗ gende kleine Anfrage eingebracht: „Nach Preſſemeldungen ſoll für den Regierungsprä⸗ kene in Wiesbaden eine Villa erbaut werden, wozu er preußiſche Finanzminiſter 230000 Rm. bereitgeſtellt habe. Ueber dieſe Nachricht iſt in Naſſau in weiten Schich⸗ ten der Bevölkerung eine große Erregung entſtanden. Man hält dieſen Neubau nicht für nötig, weil es in Wiesbaden genug große Wohnungen gibt, welche der Regierungs- präſident bei der Höhe ſeiner Wohnungsentſchädigung beziehen könnte. Beim Verlaſſen der Beſatzung werden weitere Villen frei werden. Der Regierungspräſident, ein Mann aus dem Volke, könnte auch mit der heutigen Wohnung zufrieden ſein, die doch auch für ſeine Vor⸗ gänger genügte. Wir fragen das Staalsminiſterium: Iſt dieſe Meldung richtig? Wenn ja: Glaubt das Staats⸗ miniſterium die Verantwortung übernehmen zu können, in dem Augenblick unnötige Luxusbauten zu errichten, wo auf der anderen Seite in derſelben Stadt, wie ſaſt überall, Tauſende von kleinen Leuten ungenügende Woh⸗ nungen haben, oder keine Wohnungen bekommen können und weite Schichten in den größten wirtſchaftlichen Nöten leben?“ Lokales und Allgemeines. N Wetterbericht vom 2. Mai. Der tiefe Druckwirbel, der ſeit einigen Tagen die Witterung ganz Mitteleuropas beherrscht, hat mit nord⸗ öſtlichem Kurs die Oſtſee erreicht. Auf ſeiner Rückſeite wurde von England her Kaltluft nach dem Feſtland vor⸗ geſtoßen und hat uns außer verbreiteten Regenfällen wei⸗ tere Abkühlung gebracht. Mit der Kaltluft wandert ein glattes Zwiſchenhoch, das Nachlaſſen der Niederſchläge zur Folge haben wird. Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: Fortdauer der kühlen Witterung, bewölkt, Nach⸗ laſſen der Niederſchläge. Vom Mai. Im vergangenen Jahr haben wir einen recht kalten, unfreundlichen Maienmonat gehabt, der uns mit den berühmten polaren Luftmaſſen, mit jähen Temperatur⸗ ſtürzen und gelegentlich gar mit Schnee kam und für üppige Frühlingspoeſien nicht viel Wärme und Stimmung übrig ließ. Heute hat hoffentlich der April das ganze Eismännerregiment ſchon vorweggenommen. Es wäre eine ſchöne Aufgabe des„Wonnemonats“, uns endlich fühlen zu laſſen, daß wir nach einem ſechsmonatlichen Winter nun eigentlich doch im Frühling angekommen ſind. In den alten Bauernregeln iſt freilich die ſchlechte Er⸗ fahrung mit den um die Maienmitte anmarſchierenden drei„Atius“, die der Volksmund kurzweg Eismänner oder auch„Vazi“ nennt, unerſchütterlich verankert, heißt es doch erfahrensſchwer:„Die drei Atius bringen den Fluren meiſt Verdruß“ und bittet doch der Landmann förmlich:„Gott tu uns tröſten vor Maienfröſten“. Ge⸗ rade im vergangenen Jahr haben ja die Maifröſte— 957 1 an der Obhſtblüte— ungeheuren Schaden an⸗ erichtet. 5 Der Triumphzug Gaſparris. ö Kardinalſtgatsſekretär Gaſparri hat ſich in Begleuang des Abts von Monte Caſſino zur Teilnahme an den Feierlich⸗ keiten ins Kloſter begeben.— 4. „Nur ein Vierteiſtündchen!“ „Nach dem Eſſen ſollſt du ſtehen oder tauſend Schritte gehen!“„Nach dem Eſſen ſollſt du ruhen und ein Weil⸗ chen gar nichts tuen!“ Dieſe beiden, im Volksmunde ſo oft wiedergegebenen Sprichwörter geben uns ein Bild von dem Meinungsſtreit über die Nützlichkeitsfrage des Mittagsſchläfchens, einem Streit, der Jahrhunderte hin⸗ durch nicht zur Entſcheidung kommen konnte. Denn noch heute trifft man in Laienkreiſen, ſogar hin und wieder noch unter Aerzten beide Meinungen vertreten. Um ſelbſt ein richtiges Urteil zu bilden, müſſen wir lernen, die Natur zu beobachten. Zunächſt unſeren eigenen Körper! Tatſache iſt, daß wir oft ſchon während, meiſt aber ſchon gleich nach der Hauptmahlzeit des Tages (dem Mittagsmahl) eine Müdigkeit verſpüren, der wir aum widerſtehen können. Das geht den allermeiſten Menſchen ſo und iſt, wie wir ſpäter ſehen werden, leicht erklärlich. Beobachten wir ein Tier— einen Hund, eine Katz“, ein Rind und dergl.— nach Beendigung einer größeren Mahlzeit. Ein bequemes und gemütliches Plätzchen aus— ſuchend, legt es ſich behaglich hin, um der Ruhe zu pflegen. Stets wird das Tier, von ſeinem Inſtinkte ge⸗ leitet, das Richtige treffen.— Und beobachten wir eien Säugling: Neben der öfteren Nahrungsaufnahme iſt ſeine Hauptbeſchäftigung der Schlaf. Seinem kleinen Körper wird in der erſten Lebenszeit weiter keine Tätigkeit zu⸗ gemutet, als die Verarbeitung der aufgenommenen Nah— rung, eine Arbeit, die er infolge der vielen Ruhe(des Schlafes) mit Leichtigkeit bewältigen kann, trotzdem wohl zu keiner anderen Lebenszeit dieſe Arbeit infolge des verhältnismäßig ſchnellen Wachstums eine ſo intenſive iſt, als gerade im Säuglingsalter. Suchen wir uns die vorſtehenden Erſcheinungen zu erklären: Unſer Magen iſt ein Organ, dem ebenſo eine gewiſſe Menge Arbeit zugemutet wird, wie den Armen, dem Gehirn, dem Herzen uſw. Seine Arbeit beginnt ſo⸗ fort mit der Nahrungsaufnahme. Die Muskeln des Ma⸗ gens treten in Tätigkeit: ihre Bewegungen müſſen nicht nur die Speiſen untereinandermengen und mit dem Ver⸗ dauungsſaft untermiſchen, ſondern auch für die Fort⸗ “ Vortrag für die Aſpiranten. Zur Vorbe⸗ reitung für die Aufnahme in die Jünglings⸗Sodalität am kom⸗ menden Sonntag findet heute und morgen Abend halb 9 Uhr Vortrag für die Aſpiranten in der Kapelle des Krankenhauſes ſtatt. * Schlägerei. Geſtern Nachmittag um 6 Uhr gerieten 5 Burſchen von hier und von Waldhof auf dem Sandhöͤferweg in Streitigkeiten, die mit einer Prügelei endete. Wie es heißt ſollen die Waldhöfer infolge ihrer Trunkenheit den Streit an- gezettelt haben. Unterſuchung iſt im Gange. » Waldſportplatz. Als weiterer Gegner in der Pokalrunde ſtellt ſich nächſten Sonntag die in Viernheim nicht unbekannte Feudenheimer Mannſchaft zum Kampf gegen die Ver- einigung und es iſt auch dabei wieder ein intereſſantes Spiel zu erwarten, wenn Feudenheim ſich inzwiſchen befleißigt hat, das bisher in Verbandsſpielen gezeigte unfreundliche Verhalten auf dem Spielfeld weg zu laſſen. Hoffen wir, daß die Gäſte es verſtehen können, unſeren Zuſchauern einen ſchönen Fußball vorzuführen und ſportliche Undizipliniertheiten beſſer zu Haus zu laſſen. 5 3 Große Mai-Meſſe im Warenhaus Kander. Die größte Senſation und das Tagesgeſpräch in Mannheim u. Umgebung iſt die Mai-⸗Meſſe, die z. Zt. im Waren- haus Kander veranſtaltet wird. Der Zuſtrom zu dieſer iſt gewaltig. Die hieſigen Hausfrauen ſollten ſich den Beſuch ebenfalls nicht entgehen laſſen. Die Meſſe bei Kander bietet eine nie wiederkehrende Einkaufsgelegenheit.(Siehe Inſerat.) Vereins⸗Anzeiger. Sänger Einheit. Heute Abend 8 Uhr Geſamtprobe. Der Vorſtand. N. u. 3. U. Teutonia. Freitag Abend 8¼ Uhr Vor— ſtandsſitzung, um halb 9 Uhr Verſammlung der Schützen— abteilung im Lokal zum Schützenhof. Sonntag, 5. Mai Gauſchießen in Mannheim-Rheinau. Der Vorſtand. Turnerbund. Freitag Abend Spielleute im Freiſchütz. Geſaugverein„Sängerbund.“ Uhr Singſtunde. Zuſammenkunft ſämtlicher Der Stabführer. Freitag Abend halb 9 Pünktlich und vollzählig erſcheinen. Der Vorſtand. RNadfahrerverein Eintracht. Samstag, den 4. Mai, abends halb 9 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mit— gliederverſammlung. Der wichtigen Tagesordnung wegen ſind die Mitglieder und Vorſtandsmitglieder mit dem Erſuchen um vollzähliges Erſcheinen freundlichſt einge— laden. Der Vorſtand. Geſangverein Flora. Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde im Lokal. Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 5. Mai 6. Programm- Wanderung. Ziel: Beerfelden. Wegen ungünſtiger Witterung nur Sonntag. Abfahrt 5,58 Uhr O. E. G. Sonntagskarte nach Wahlen.(1,80 Mk.) Gelegenheit zum Beſuch des Gottesdienſtes. Rege Beteiligung er- wartet Der Vorſtand. Nähe der früheren Schießſtände vorbei, die jetzt von den Soldaten des interalliierten Bahnſchutzkommandos be⸗ nutzt werden. Mein Vater und ich gingen etwa 100 Schritte voran, als die zurückgebliebenen Frauen plötz⸗ lich um Hilfe riefen. * Ein ſpanſſches Nonnenkloſter nſedergebrannt. Bei St. Sebaſtian iſt eine Kloſterſchule und in Alicante ein Nonnenkloſter niedergebrannt, wodurch hier wie dort gro. ßer Sachſchaden entſtanden iſt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. ſchaffung des Speiſebreies nach dem übrigen Teile des Verdauungsweges ſorgen. Nach jedem arbeitenden Organ unſeres Körpers— hier alſo nach dem Magen— findet aber eine vermehrte Greifen wir ſonſt noch ein paar Bauernregeln über den Mai heraus: Wie ſchnell oder langſam der Flieder verblüht, es ebenſo mit der Ernte geſchieht.— Wenn Meine Mutter kam ſchreiend auf uns zugela ifen, während die befreundete Frau von vier belgiſchen Sol⸗ daten in das Tannendickicht geſchleift und zu Boden ge⸗ riſſen wurde. Wir ſahen noch wle einer der Belgier die Ueberfallene auf der Erde feſthielt. Die übrigen Sol⸗ daten kamen uns jedoch mit gezogenem Seitengewehr entgegen. In dem Augenblick als ich flüchten wollte er⸗ hielt ſch zwei Schläge über den Hinterkopf und bald 7 Nag e banerhölh nn ROMAN von J. SCHNEIDER-FOERS bg HESEARECUTSsScHUTZ bog ch veRLACG OSKAR NEIS TER, WEHDAU (36. Fortſeßung.)(Nachdruck verboten.) Drüben auf der anderen Seite ſtand das Gefährt. Warren und hinter ihm ein anderer und noch einer, liefen auf ſie zu. „Eve Mi!“ Der Graf kniete neben ihr nieder und hob behut⸗ ſam Gellerns Kopf von ihrem Schoß. „Das Herz klopft ſehr ſchwach!“ ſagte ein junger Mann, der ſein Ohr an die Bruſt des Herrenreiters gelegt hatte.„Aber ich denke, wir können es trotzdem riskieren, ihn zu dreien in ſeine Wohnung zu bringen. Gleich die übernächſte Garten⸗ türe. Wenn Sie vielleicht läuten wollten, Komteſſe. Dann brauchen wir keine Zeit mit Warten zu verlieren.“ Sie ſah nach Gellern, den man eben mit aller Vorſicht vom Boden hob, und dann dem dritten ins Geſicht. Voll Entſetzen ſtarrte ſie ihn an. Es war Gersdorff! Der wagte es, noch einmal in die Nähe des Mannes zu gehen! Wie kam der hierher? Die ungeſprochene Frage löſte ſich ihr im nächſten Augenblick. „Glauben Sie, Doktor, daß irgendwelche Gefahr für Baron Gellern beſteht?“ frug er und ſuchte dabei in den Zügen des jungen Mannes zu leſen.„Ich bin gelaufen, was meine Füße hergaben, um keine Zeit zu verſäumen, ihm Hilfe zu bringen!“ Hilfe hatte er gebracht! Sie verzieh, ihm alles andere. Er trug aiſo noch ein Gewiſſen in ſich. Sie empfand in dieſem Augenblick nichts als Mitleid mit ihm. „Nun iſt mein Sohn endlich gekomment“, ſagte die Baroni Gellern erleichtert, als die Glocke in der Halle anſchtug.„Bitte Schweſter, ſagen ſie ihm, daß ich ihn 8 gleich bei mir Haben möchte. Er iſt ſo ungewöhnlich länge ausgeblieben heute.“ Die Dame, in der Pracht der Pflegerinnen, entfernte ſi ohne Säumen. Die Baronin hörte Stimmen aufklingen, ei Laufen und Haſten von vielen Füßen über die Treppe un den Korridor. Ein Zufallen von Türen. Lyſoformgeru drang bis in ihr Zimmer. Sie glaubte ein Flüſtern vor de Türe zu hören, das ſofort wieder verſtummte. Eine un ſchreibliche Angſt erfüllte ſie, ihre armen, ſteifen Hände fan den nicht einmal die Kraft, auf den Knopf der Klingel z drücken, die an ihrem Stuhle befeſtigt war. Etwas mußt S384 8 85 ul.. A, lente geſlliu, Sumrichr SEIFE u Die Beſatzung des Hamburger Seglers„Pinnas“ geborgen. Nach einer Funkmeldung des engliſchen Dam⸗ pfers„Britiſh Peer“ iſt die Mannſchaft des an der chile⸗ niſchen Küſte beſchädigten Hamburger Seglers„Pinnas“ von dem chileniſchen e„Alfonſo“ übernom⸗ men worden.„Alfonſo“, die bereits mehrere Tage bei der„Pinnas“ lag und verſucht hatte, das ſchadhafte Schiff zu bergen, hat dieſe Verſuche wegen ſchlechten Wetters aufgeben müſſen. —————— ihr, der Mülſer, verſchwieg, das man beſttebt wär, hr zu perheimlichen, ſo lange es irgend möglich war. „Schweſter!“ Sie wollte rufen, aber die Stimme verſagte gänzlich.„Schweſter!“ Warum kam niemand ihr zu ſagen: Dein Sohn iſt tot! — Dein einziges Kind iſt nicht mehr. Und war noch vor kaum drei Stunden in all ſeiner Mannesſchönheit, ſeiner Lebensfreude vor ihr geſtanden und hatte Abſchied genom⸗ men, wie dereinſt Jung⸗Siegfried. Und als ein Toter brachte man ihn ihr zurück. „Schweſter!“ Alle Kraft des Willens reichte nicht aus, die Lahmheit des Körpers zu überwinden. Sie war feſtgeſchmiedet und wenn ihr Kind ſich derzeit verblutete, ſie mußte warten, bis einer kam und es ihr ſagte oder ihn ihr zu ihren Füßen legte. Die Türe öffnete ſich zu einem Drittel. Eva Maria ver- mochte keinen Schritt weiter zu gehen, als ſie in dieſe angſt⸗ verzerrten Züge der Mutter Gellerns ſah. Kein Wort fiel. Nur der Blick der Baronin glitt an dem jungen Mädchen herunter und blieb an den Blutſpuren ihrer Hände und ihres pelzbeſetzten Kleides hängen. a Sie ſchloß die Augen. Als ſie dieſelben wieder n tand Eva Maria neben ihr und neigte ſich küſſend über ihre Hände. „Mein Sohn“ Kein Klagen, kein Schreien! Nichts wirkte erſchütternder, als dieſes,„mein Sohn“ aus dem Munde der alten Dame. „Es iſt keine Gefähr mehr!“ ſagte Eva Maria und ſtrich 55 innezuhalten über die bewegungsloſen Finger der aronin. »Fot'“ 6 „Nein, nein! Sie glauben 2856 nicht? Darf ich Sie zu hm bringen, gnädige Frau len Sie ihn ſehen und ſich erzeugen, daß er lebt?“ „Ja, ſch will ihn ſehen, zuvor kann ich es nicht für wahr halten, daß er mir nicht genommen wurde!“ In ihrem Rollſtuhl fuhr Eva Maria ſie aus dem ee den breiten, gut erwärmten Korridor zurück. Vor Gellern chlafgemach machte ſie Halt.„Sie werden nicht erſchrecken, dige Frau?“ bat ſie dringend.„Und nicht weinen? Der Arzt hat abſolute Ruhe zur Bedingung gemacht.“ 8 „Was notwendig iſt, meinem Sohne ein bringen, werde ich ohne weiteres befolgen, liebes konnen mich ruhig hineinlaſſen.“ f geſchehen ſein. Etwas Furchtbares, Grauenvolles, das ing . Waren ſtand über Gellerns Bett geneigt. Daneben der r 8 a en 40 nd. Sie unge Arzt. Sie ſprachen iin Flüſtertone miteinander. Als die Baronin von Eva Maria hereingefahren wurde, gingen beide auf ſie zu. 5 „Ein Duell?“ frug die alte Dame und ſah unverwande auf das Lager, drauf ihr Sohn ruhte.„Nicht?— Wie wäre das auch möglich geweſen. Er iſt ja gar nicht fähig, einen anderen zu beleidigen. Mein guter Bub!“ Sie wollte ganz nahe an das Bett gefahren ſein, damil ſie wenigſtens die eine ihrer Hände an die ſeine legen konnte. Eva Maria erzählte kurz nur von ſeinem Ausgleiten. Von allem anderen nichts. Die Augen der Baronin wandten ſich für einige kurze Sekunden ihr forſchend zu. Aber ſie ſrug nicht. Sie tat, als ob ſie glaubte, glaubte, ohne zu zweifeln. Wenn er lebte und geſund wurde, erfuhr ſie von ihm ja eines Tages doch die volle Wahrheit. Jetzt genügte das andere. g Eva Maria ſchloß kein Auge in dieſer Nacht. Dem Vater brauchte ſie nichts zu erklären. Gersdorff hatte ihn von allem unterrichtet. Nur wie ſie Zeuge des Unfalles gewor⸗ den, das erzählte ſie ihm.. i Und dann kam ſie an jedem Tage der folgenden Woche in das Landhaus Gellern und erkundigte ſich, ob das Geneſen des Barons Fortſchritte machte. Geſehen hatte ſie ihn nie mehr. Stets empfing die alte Dame ſie allein, bis er 1795 eines Tages ſelbſt am Palais in der Herrenſtraße vorfuhr Ueber zwei Stunden blieb er in Warrens Arbeitszimmer! 2 8 klang die Stimme des Grafen durch die gepolſterte Türe. Dann folgte wieder minutenlanges Schweigen. i „Für mich iſt die Sache inſoweit belanglos,“ ſagte Warren N 10 Schluſſe,„als ich weiß, daß Sie ein Ehrenmann ſind⸗ Meine Tochter zu kadeln, daß ſie juſt an Ihrer Schwelle geläutet hat, wäre ungerecht. Es war jedenfalls zehnmal beſſer an der Ihren, als an einer anderen Schutz zu erbitten. nd Ihre Werbung, Baron Gellern, ehrt mich, ehrt mich ehr. Aber ich will meiner Tochter nicht das Recht nehmen, ber ihr Herz und ihre Hand ſelbſt zu verfügen. Wenn Sie wünſchen, werde ich Sie bei ihr melden laſſen. Sie können ſich dann den Beſcheid aus ihrem Munde ſelbſt holen!“ N Er drückte mit etwas unſicheren Händen auf die Klingel eben ſeinem Schreibtiſch und befahl dem alten noch einzigen 25 des Hauſes, der Komteſſe zu melden, daß ſie Beſuch ekäme.. „Wer iſt es?“ frug Eva Marja und legte Elemer Radanyis ild in das Geheimfach zurück, wobin ſie es ſtets ver⸗ ollen ielt.—— 5 zi 1⁰ f die Wachteln fleißig ſchlagen, künden ſie von Regen⸗ tagen.— Grün bald ſchmückt ſich Flur und Au, fällt vom Himmel Maientau.— Regnet es zu Pfingſten ſtark, ſchädigt dies der Früchte Mark.— Iſt's im Maien kalt und naß, dann verſchont uns der Maikäferfraß.— Mar kühl und naß, dann tut der Brachmond auch das.— Am Maienſchluß blühende Eichen, für den Apfel ein gut Zeichen. — Ueber 700 000 Gebrechliche. Es gibt im ganzen 700 200 Gebrechliche in Deutſchland. Dieſe Zahl iſt das vorläufige Geſamtergebnis der Reichsgebrechlichenzählung, die das Statiſtiſche Reichsamt im Jahre 1925 im Reiche ohne das Saargebiet vorgenommen und ſoeben veröffent⸗ licht hat. Davon waren 36769 Blinde, 41283 Taub⸗ ſtumme und Extaubte, 423 918 körperlich Gebrechliche und 206 230 geiſtig Gebrechliche. Bei allen Gebrechlichen überwiegen die männlichen, und zwar am erheblichſten bei den körperlich Gebrechlichen. Hier ſtehen auf je 10 000 der Wohnbevölkerung 101,6 männliche 36,4 weiblichen Gebrechlichen gegenüber. Auch die Zahl der, männlichen Blinden und Taubſtummen überſteigt ſtark die der weib⸗ lichen. Auf je 10 000 der Wohnbevölkerung kommen im Deutſchen Reich, ohne Saargebiet, 150,3 männliche und 78,5 weibliche, zuſammen 113,5 Gebrechliche. — Zur Aufwertung von Lebensverſicherungen. Der Schutzverband der Lebens⸗ und Feuerverſicherten teilt mit: In den letzten Monaten wurden vom Reichsaufſichts⸗ amt für Privatverſicherung die Teilungspläne weiterer Verſicherungsgeſellſchaften genehmigt. Die angegebenen Prozentſätze finden nicht etwa auf die einbezahlten Prä⸗ mien, ſondern auf die Goldmarkrücklage, die ſich aus den entrichteten Goldmarkprämien nach Abzug des Anteils der jeweiligen Verſicherung an der Sterblichkeit ſowie an den Verwaltungskoſten der Geſellſchaft ergibt, Anwen⸗ dung. Die Aufwertungsberechtigten haben ihre Anſprüche hier bis längſtens 31. 12 29 unter Vorlage der Policen anzumelden. g — Neue Wohlfahrtsbriefmarken. Der Reichsar⸗ beits⸗Ausſchuß der Deutſchen Nothilfe hat beſchloſſen, daß der Betrag der diesjährigen Wohlfahrtsbriefmarken, die am 1. November 1929 ausgegeben werden, in erſter Linie zur Kräftigung der Jugend Verwendung finden ſoll. Es ſind wiederum 5 Marken im Frankierwert von 3½ 8, 15, 25 und 50 Pfennig vporgeſehen. Auf den Marken kommen die Wappen von Bremen, Lippe, Lübech, Mecklenburg⸗Strelitz und Schaumburg⸗Lippe zur Dar⸗ ſtellung. Die Serie der deutſchen Länderwappen wird mit der diesjährigen Ausgabe beendet. Vielfachen Wün⸗ ſchen e ſoll der Wohlfahrtsaufſchlag ermäßigt werden. ie Wohlfahrtsbriefmarken von 1928 verlieren mit ſofortiger Wirkung ihre poſtaliſche Gültigkeit. ö Inſerieren hat Erfolg! Blutzufuhr ſtatt, unter gleichzeitiger Entlaſtung oder Ent⸗ ziehung von Blut in den übrigen Organen. Daher ſtammt auch die Müdigkeit unſeres Körpers nach dem Eſſen. Daraus ergibt ſich auch ohne weiteres der Schluß, daß man unmittelbar nach dem Eſſen weder geiſtig noch körperlich tätig ſein ſoll. Im erſteren Falle würde das Gehirn, im letzteren irgendeine Muskelpartie eine ver⸗ mehrte Blutzufuhr beanſpruchen. Dem Magen würde ſolche entzogen, und er könnte ſeine Tätigkeit nur be⸗ ſchränkt ausüben. Wir ſehen alſo hieraus, daß eine Ruhe nach dem Eſſen der Verdauung nur zuträglich ſein kann. Allen den⸗ jenigen alſo, denen an einer möglichſt vollſtändigen und gründlichen Ausnützung ihrer eingenommenen Nahrung gelegen iſt, wird eine Mittagsruhe zuträglich ſein, auch dann, wenn ſie nur kurze Zeit ausgedehnt werden kann. Trägen, fettleibigen und vollblütigen Perſonen iſt das Mittagsſchläfchen in der üblichen Form nicht zu⸗ träglich, obwohl gerade ſie geneigt ſind, ihm nicht zu entſagen. Man hat nämlich auch nachgewieſen, daß mä⸗ ßige Bewegung nach dem Eſſen(durch mechaniſchen Reiz) die Fortſchaffung des Speiſebreies fördert. Und je in⸗ tenſiver eine derartige Bewegung iſt, in deſto lebhafterem Tempo wird der Speiſebrei den Verdauungsweg pal⸗ ſieren und deſto weniger werden die in ihm enthaltenen Nährſtoffe aufgenommen und ausgenutzt. Glauben Per⸗ ſonen, die zur Fettleibigkeit neigen, den Mittagsſchlaf nicht entbehren zu können, ſo ſei ihnen empfohlen, den⸗ ſelben vor dem Eſſen zu abſolvieren. ö Turngenossenschal 1093 U heim Am 15., 18. u. 17. Juni 1929 Bezirks Sportfest. junghauern-Verein. Morgen Freitag Abend halb 9 Uhr findet eine wichtige Zeſprechung zwecks Spargelbau im Ochſen ſtatt. Alle Spargelbauenden und die es in Zukunft werden wollen, ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vorſitzende der Jungbauern. von Einzel⸗Paaren für empfindliche Füße. Hochachtungsvoll Karl Hartmann, Schuhfabrik. Neu! Der verehrten Einwohnerſchaft von Viernheim und Umgebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich unterm heutigem in Viernheim, Rathausſtr. 76, gegenüber dem Schützenhof „„ Gchuh⸗ U. Gchuh⸗Bedarfsartikel⸗ Verlaufsſelle errichtet habe.— Zum Verkauf kommen nur la. Qualitäts Schuhwaren eigener und fremder Fabrikation in allen Ausführungen. Zirka 200 Zentner Dchruben zu verkaufen Gg. Heinz Schulstr. 9. Junge Zucht- ſchweine zu verkaufen Peter Belz Loniſenſtraße 56 Anfertigung — —. r. 86 S ——ůů ů ů ů ů—