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Palaſt Ab Donnerstag: Das größte u. gewaltigſte Monumentalfilmwerk Maria Stuart Damensalon Rehm besucht 7 Ein Versuch lohnt sich! N. B. Nehme noch Kunden außer dem Hause an. Auch im Abonnémoent. Alle Sorten Draht- geflechte ſowie Stachel⸗, Spann⸗ und Bindedraht empfiehlt Val. Winkenhach Weinheimerſtraße 53. Hite Zeitungen z. Broteinwickeln, auch zum Tapezieren geeig⸗ net, abzugeben Fiernheimer Anzeiger. Untererhebſtelle. Es wird wiederholt darauf aufmerkſam ge- macht, daß die Abfuhrſcheine innerhalb drei Wochen nach jeder Verſteigerung eingelöͤſt bezw. ſichergeſtellt und abgeholt ſein müſſen. Rückſtände an Kirchenſteuer 1928 und Landesſteuer 1928 ab 3. Ziel können im Laufe dieſer Woche noch ohne Pfandkoſten bezahlt werden. Ebenſo Rückſtände an Umſatz⸗ und Einkommenſteuer. Bis zum 15. Mai iſt die Einkommen⸗ ſteuervorauszahlung 28/29 der Landwirte fällig. Kirchner. Welagroahag. in Hüdespeim ä ff. vergibt an eine ver- trauenswürd Per- sönlichkeit ihre Herrelung a für den dort. Platz u. Umg. bei hoh. Pro- vision. mee eingro g. Fückesneim 7 d. Nn. * Nordd. Sa Am Lager vorrätig: Edeltraut(gelofleifchig) Gelbe Induſtrie Preußen(gelbfleiſchig) Heſſenland(gelbfleiſchig) Str.! Odenwälder Blaue Ztr. Heinrich Faltermann 3. Moltkeſtr. 15 Tel. 76. 1 Vereins⸗AUnzeiger. Mäuner⸗Geſaugverein 1846. Heute Abend halb 9 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet D. Präſ. änger⸗ Einheit. Heute Abend punkt 8 Uhr Geſamtprobe. urngenoſſenſchaft 1893. Morgen Sonntag vormittag halb 10 Ubr Training für ſämtliche Sparten. Die Handballſpieler müſſen reſtlos vertreten ſein. Zentral⸗Verband der Arbeitsinvaliden. Morgen Sonntag 2 Uhr findet in der Goetheſchule unſere Monatsver⸗ ſammlung ſtatt; hierzu werden die Mitglieder freundl. eingeladen. Tagesordnung wird im Schulſaal bekannt gegeben. Zahlr. Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Radfahrerverein Eintracht. Samstag, den 4. Mai, abends halb 9 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mit⸗ gliederverſammlung. Der wichtigen Tagesordnung wegen ſind die Mitglieder und Vorſtandsmitglieder mit dem Erſuchen um vollzähliges Erſcheinen freundlichſt eingel Odenwaldklub. Sonntag, den 5. Mai 6. Programm- Wanderung. Ziel: Beerfelden. Wegen ungünſtiger Witterung nur Sonntag. Abfahrt 5,58 Uhr O. E. G. Sonntagskarte nach Wahlen.(1,80 Mk.) Gelegenheit zum Beſuch des Gottesdienſtes. Rege Beteiligung er⸗ wartet Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Samstag pünktlich halb 9 Uhr Saalprobe im Deutſchen Kaiſer. Da dabei die Chöre abgehört werden, iſt es ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß alles erſcheint. Auch unſer Gauvorſitzende iſt anweſend. Der Dirigent. Nadfahrerbund 1914. Samstag, den 4. Mai, abends 8 Uhr findet im Lokal zum Deutſchen Michel eine wich⸗ tige Vorſtandsfitzung ſtatt. Dringendes und vollzähliges Erſcheinen iſt nötig. Der Vorſitzende. NB. Sonntag, den 5. Mai findet eine Ausfahrt nach Wünchmichelbach ſtatt, wozu fämtliche Mitglieder herzlich eingeladen find. Der Vorſtand. grieftanben-Reiſevereinigung. Sonntag, den 8. Mai findet ab Crailsheim der erſte Preisflug mit 1 jährigen Tieren ſtatt. Die Einſatzzettel ſind in doppelter Aus⸗ fertigung mit Einſatzgeld abzugeben. Einſatzzeit Freitag von 6—8 Uhr abends. Uhrenrichten Samstag Abend um 9 Uhr. Ührenöffnen Sonntag Abend um halb 9 Uhr im Kaiſerhof. RB. Derbyringe ſind eingetroffen und Ztr. 5,80% Ztr. 5.— Ztr. können verausgabt werden. Der Vorſtand. — Mod. Lichtſpiele— Tel. 27— Erſtes u. führendes Theater ſaaagnagdnanndneng pn gepamgmagndagunone ehtung. Samstag, Senntag und Montag Das mit größter Spannung erwartende Spitzenfilmwerk Der ſchönſte aller Wilhelm Dieterle Filme Ein Standartwerk, das überall größtes Auf⸗ ſehen erregte re du u 5— Auch in Viernheim dies Weltereignis. Ein Pracht⸗ filmwerk allererſten Ranges, das wie kein zweites ſich die ganze Welt eroberte. Ein Film nach dem Roman von Agnes Günther, der Millionen bezauberte. Der Film, den Million, ſehen wollen. Genau ſo ergreifend wie Agnes Günther dieſes Lied von der erhabenen Liebe zweier Menſchen dichtete, hat Wilk. Dieterle es auf den Filmſtreſfen gebannt. Es ift ein Meiſterwerk der deutſchen Filmkunſt, das erllabenſte und ſchönſte deutſche Filmwerk der Gegenwart. Dies Werk muß jeder ſehen, und wer es geſehen hat, ſiegt es ein zweites und drittesmal an. 9 Rieſenakte. Als 2. Großfilm 1 Senſationeſpiel 1. Ranges Der Geiſterzug Ein Filmwerk voll Tempo und Spannung in 6 atemraubenden Akten, feſſelnd von Anfang bis Ende. Als Einlage ſtets Die neueſte Üfa⸗ Woche. Anfang Werktag ab halb 8 Uhr, Sonn⸗ tag ab 2 Uhr, ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Steg Wieteg Elf d Ur. Mader Vor stellung 1. Eddy Polo, Wild⸗Weſt. 2. Die Heilige und ihr Narr . 5. Ufa⸗Woche ee eee, e en cee ee 60 Stahlmatratzen. Kinder- Morgen Sonntag großer betten, Schlafzimmer, . Chafsslongues an Pri vate, Raten gaklung, K at ul talogreif 28 kisenmbbeſtabrin Sun(Thür.) 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Vlernheimer Nachrichten) Erſchetnt täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte 5 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, Ar. 104 —— 2 halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſtes, älteſtes u. erfolgteichſtes Lokal⸗Anzeigeblalt in Viernheſi Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Rr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rarhausfir. — Uͤ—ↄDUQ):.imm 2 Viernheimer Tageblatt 7 an beimmt vorge! Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., bel Wiederholung äbgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß fur Inſerate und mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annencen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Ausblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften dei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme chriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Feiget (Biernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Pig. Notizen vor⸗ Samstag, den 4. Mai 1929 46. Jahrgang Deutſch⸗franzöſiſche Juſammenſtöße in Genf Neues in Kürze. ꝛ6: Die Säuberungsmaßnahmen der Polizei gegen die kammuniſtiſchen Aufwiegler in Berlin dauerten den gau⸗ zen Freitag über au. Wiederholt kam es dabei zu Zuſaui⸗ menſtößen, bei welchen zwei weitere Tote und zahlreiche Verletzte zu beklagen waren.. 1 Bei der Beſprechung über die Herabſetzung des Eriegsmaterials auf der Geufer Abrüſtungskonſerenz kam es, zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen dem frau⸗ zöſiſchen und dem deutſchen Delegationsführer. et Heftige Auseinanderſetzungen zwiſchen kommuniſti⸗ chen und ſozialdemokratiſchen Abgeordneten leiteten die aten des Reichstages ein, der ſich auf den 13. Mai ver⸗ tagte. ds: Durch einen Luſftſturm wurde in Virginia eine Schule zerſtört, wobei es über 50 Tote und 100 Verletzte gegeben haben ſoll. 5 8 ꝛ6: Reichs⸗ und Staatsbehörden überſaudten dem Für⸗ ſenscr, zu ſeinem 80. Geburtstag zahlreiche Glück⸗ winſche. Hart auf Hart. Deutſch⸗franzöſſſche Zuſammenſtöße in Genf. D Genf, 3. Mai. Der franzöſiſche Standpunkt wurde in der letzten Sitzung mit ſeltener Offenheit durch Maſſigli vertreten. Er erklärte, die franzöſiſche Abordnung lege ihre Kar⸗ ten 115 auf den Tiſch und lehne es ab, ein Abkommen zu unterzeichnen, in der das Kriegsmaterial anders als unde Beſchränkung der Heeresausgaben herabgeſetzt Deutſchland ſei unter Auſſicht entwaffnet worden. Es ſel aber ausgeſchloſſen und undenkbar, daß eine ähnliche Auſſicht bei der allgemeinen Abrüſtung anzge⸗ 5 wandt werden könne. Die Bemerkung Maſſiglis über die deutſche Entwaff— nungsaufſicht hatte eine ſcharfe Erwiderung durch Graf Bernſtorff zur Folge. 15 Bernſtorff erklärte, Deutſchland ſei weder für das Syſtem, noch für die Durchführung der deutſchen Ent⸗ waffnung verantwortlich. Das hätten die Staatsmänner in Berſailles erfunden, in deren Händen damals die Ge⸗ ſchicke Europas gelegen hätten. Wenn die Staaten da⸗ mals in gleicher Weiſe abgerüſtet hätten wie Deutſchland, daun ſei es nicht nötig geweſen, im Abrüſtungsausſchuß drei 1510 lang zu verhandeln. Lord Cuſhendun ſtellte ſich auf den framzöſiſchel Standpunkt. Er betonte, ht inte tener Auſſichts ausſchuſſes für die Durchführung der Abrüſtung ſei auf engliſchem und amerikaniſchem Boden nur ſchwer vorſtell⸗ bar, Er zweifele auch, ob Italien, Spanien und Frank⸗ reich jemals eine internationale Aufſicht annehmen würden. Dagegen hielt der amerlkaniſche Botſchaſter Gik⸗ ſon nach wie vor den amerikaniſchen Standpunkt auf⸗ acht. Er wies darauf hin, die amerikaniſche Regierung zönne in der Frage des Kriegsmaterials aus verfaſ⸗ ſungsmäßigen Gründen keine Zugeſtändniſſe machen. Die amerikaniſche Regierung halte an der von Deutſchland vorgeſchlagenen direlten Methode der Beſchränkung des 1 feſt. Die Ausſprache war damit ge⸗ Kleine politiſche Meldungen. 15 Berlin, Das Branntweinmonopolgeſetz wurde vom Steuerausſchuß des Reichstages angenommen. ö Berlin. Das Auswärtige Amt hat wegen der mehrer dee 21 a 0 hrere 50 Miniſter beleidigenden Plakate, die gelegentlich der diener Maiſeier herumgetragen wurden, die notwendigen iplomatiſchen Schritte eingeleitet. Berlin. An der Berliner Börſe lag ein erhebliches An⸗ f ö e lag hebliches An⸗ beet an Privatdiskonten vor, ſodaß man eine Erhöhung Newa o bat Jad die 50 de e mußte. Der edis at dam ie e des amtlichen Reichs⸗ bankdiskontes von 7,50 erreicht. 7 5 Dresden. Der kommuniſtiſche Parteitag, der in den Tagen vom 5. bis 10. Mai hier ſtattfinden ſollte, iſt auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. 4, Paris. Zwiſchen Schacht, Vögler und ung fand eine lezte Akereldane flat. 58 Peung fan Poſen. Von den zu einer Proteſtkundgebung gegen fees n 52 polniſchen Nattenalverbänden 10 eine Entſchlleßung angenommen worden, in der zum goytott gegen Deutſchland aufgefordert wird. Belgrad. Gegen die Kroaten Dr. Pawelitſch und Per⸗ lde bl der Slaatganwaft einen Aare de Wand rer nlawienfeindlichen Reden in Sofia erlaſſen. Heſſiſche Einnahmen und Ausgaben. Etat im Monat Mürz. O Darmſtadt, 3. Mai. Die Einnahmen im ordentlichen Etat des Heſſen betrugen im Monat März 1929 an teuer 5 282 000 Mark, an Ueberſchüſſen aus Betrieben 664000 Mark, aus der Juſtizverwaltung 390000, M. 0 ſammen 6934000 Mark. Dieſen Einnahmen ſtehe Ausgaben gegenüber insgeſamt 5 444 000 Mark, zwar für Juſtiz 376000 Mark, für Volksbild 2426 000 Mark, für Wohnungsweſen 414000 Mart, Ruhegehälter 1477 000 Mark. Im außerordentlichen Haushalt betragen die Einnahmen 12 618 000 Mark(dar⸗ unter aus Anleihen 9749000 Mark), während an Aus⸗ gaben 144000 Mark entſtanden ſind, ſodaß hier ein Mehr von 12 474000 Mark zu t. Kaſſenabſchluß ergibt daher aus den Monaten April 1928 bis März 1929 im ordentlichen Haushalt, mit dem vorjährigen Defizit von 5310000 Mark eine Mi⸗ nusein nahme von 10799000 Mark, während im außer⸗ ordentlichen Haushalt, unter Berückſichtigung eines De— fizits von 11705000 Mark aus dem Vorjahre, mit einen Ueberſchuß von 2574000 Mark abſchließt. Aller⸗ dings ſind die für das Rechnungsjahr zu erwartenden Einuahmen durch die Kaſſen bis zum 31. März noch nicht voll ausgewieſen, wie auch einzelne Ausg für das laufende Rechnungsiahr zu verrechnen nicht berückſichtigt werden konnten. und ngsweſen — 5844 31 174 verzeichnen iſt. Bitte, rechnen Sie mit! Zündapp verbraucht auf f km ſür 1¾ Pfennig Betriebsstoff. 8 In der billigsten Eisenbahnklasse dagegen kostet 1 km 3,7 Pfennig. Bedenken Sie weiter, dass ein Tündapp-Rad 2 Personen 922 2— 1 17 beſördert. Sie fahren also auf Zündapp Amal so billig als in der Eisenbahn. Z. 200 4,5 PS steuer- und führerschein frei... M. 790. Z. 300 8 PS mit proſiliertem Doppel stahlrahmen (D. E. P.) und Gazda-Federlenker... M. 920,— Narmier 1 77 1. 3 1* 1 Bequeme Teilzahlung bei geringer Anzahlung. Händler-Adresse: Georg Wunder. Mechanche Werkstätte am Staatsbahnhof Kleintierzucht. Die Sterblichkeit der Küken iſt unter der Kunſtgl 0 un! 5 glude oft recht groß. Ganz abgeſehen von der agſtedenden weißen Kükenruhr muß bei ſonſt geſunen Tieren der Grund in einer zu ſtarken Beſetzung der Kunſtglucke erblickt werden. Wir können in ſo hen Fällen von einer Kohlenſäurevergiftung reden. Aus dieſem Grunde muß für eine gute Ventilation im Kütenraume geſorgt wer⸗ den, vor allem aber hüte man ſich, zuviel Küken unter einer Kunſtglucke zu vereinigen. Ausgang.) In Streſemann über Bülow. Zum 80. Geburtstag des Fürſten. Berlin, 3. Mai, Anläßlich des 80. Geburtstages des Fürſten Bulls ſchreibt Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann u. a.:„Es fei ein wichtiges Verdienſt der deutſchen Aktenpublikation, daß ſie zu einer Ueberprüfung der ſcharfen Kritik an der 1 Vorkriegsdiplomatie angeregt habe. Es ergebe kraus, daß manche früher verurteilte Stellungnahme der deutſchen Regierung auf einer ganz richtigen Beur⸗ teilung der anderen Mächte beruhe. Wenn das Materia! geſchloſſen vorliege, werde man auch der Haltung des Fürſten Bülow volle Gerechtigkeit wiederfahren laſſen. Nückſchauend dürſe man heute, auch wenn man nicht in allem Bülows Politik billige, feſtſtellen, daß er in der 5 Außenpolitik, in den parlamentariſchen Kämp⸗ fen und in der mmenarbeit mit einem Monarchen von der Art Wilhelms II. eine Umſicht und Geſchicklich⸗ keit gezeigt habe, wie kein Kanzler ſeit Bismarcks Zeiten mehr. Bülow dürfe am Abend ſe Lebens ſagen, 7 daß er ſeine ganze Kraft für Deutſch rng: Innen ines ze land eingeſetzt habe. Glückwunſchtelegramm des Reichskanzlers. zler hat an den Reichskanzler a. D. Rom aus Anlaß der Vollendung hres das ſolgende Glückwunſchtele⸗ eich im Namen der Reichsregierung hlaucht zur Vollendung des 80. Le⸗ bensjahres die beſten Glückwünſche. Sie können am heu⸗ tigen Tage mit Genugtuung auf ein an Arbeit reiches Leben zurückblicken, in dem Sie lange Jahre an erfter Stelle dem deutſchen Vaterlande mit ganzer Kraft ge⸗ Sant dient che, D Ich wünſche, daß Sie dies in gleicher Rüſtigkeit erleben mögen.“ Desgleichen hat der Staatsſekretär in kanzlei, Dr. Pünder, dem Fürſten ei gramm überſandt. der N unf 11 Glückwunſchtele⸗ 9 7„. 95 Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ein Brunnen für den Stru welp eter⸗Dichter.) Im Auftrag eines Ausſchufſes iſt vor längerem von dem hieſigen Bildhauer Belz ein Gedenkbrunnen für Dr. H. Hoffmann, den Berſaſſer des„Struwelpeter“ angefertigt worden. Der Brunnen iſt bisher noch nicht aufgeſtellt. Es iſt nun mit Zuſtim mung des Ausſchuſſes und des Künſtlers beabſichti Brunnen im Stadion zwiſchen dem Becken für Nicht⸗ ſchwimmer und dem Sandbad, wo er ſich der Umgebung gut einfügen und von ſpielenden fröhlichen Kindern um⸗ geben ſein würde, aufzuſtellen. Der Magiſtrat hat ſich mit dieſem Vorſchlag einverſtanden erklärt. Wiesbaden.(Der Bäckermeiſter als Bröt⸗ chendieb.) Anwohner der Ringlirchengend beklagten längerer Zeit, daß die ihnen vom W ier gelieferten chen von der Korridortüre abgehängt worden ſeien. zange Zeit konnte man den Dieb nicht faſſen, bis ſchließ— lich die Kriminalpolizei feſtſtellte, daß immer, wenn der Bäckermeiſter B. mit ſeinem Brotkorb ein Haus treten hatte, dort die Brötchen fehlten. Wägrend er ſeine Kunden belieferte, hing er die Ware ſeiner Konkurrenten an den Türen ihrer Bezieher ab. Marburg.(45000 Brieftauben aufgefro⸗ In einem Sonderzug von 42 Wagen trafen auf eigen Hauptbahnhof 45000 Brieftauben von Sta zwiſchen Köln, Aachen und der holländiſchen Grenze je Brieftauben wurden von Begleitern des Zuges iſſen. saarbrücken.(Ein Liebesdrama.) Die Bewoh⸗ on Riegelsberg wurden in den Abendſtunden durch luttat eines jungen Menſchen in Aufregung verſetzt, im zweiten Male die 18jährige Kontoriſtin Hedwig ider zu erſchießen verſuchte, weil ſie ſeine Liebes⸗ je zurückgewieſen hatte. Er brachte dem Mädchen ſchweren Kopfſchuß bei und verletzte ſich ſelbſe 1185 10) d. zwei Schüſſe in den Kopf und einen dritten Schuß in Bruſt lebensgefährlich. 5 Aſchaffenburg.(Schlägerei mit tödlichem 5 Dörnſteinbach gerieten mehrere Bur⸗ en in Streit, der bald in Tätlichkeiten ausartete. Der 8 Jahre alte verheiratete Otto Thoma brachte einem der Streitenden mit einem Meſſer eine unbedeutende Verleßung am Unterarm bei. Thoma erhielt turze Zeit darauf einen ſchweren Schlag auf den Kopf, an deſſen Folgen er noch auf dem Transport ins Krankenhaus vokſchieh. Drei Verhaftungen wurden vorgenommen. lusnahme-Jage für Mäntel und Kleider modernste Stoffe, neuste Formen 9˙ 140 956 2900 3300 4500 8 5 8 E 2, 1-3 Mannheim E 2, 1-3 Krawall zwiſchen SPD. und Kp. Die Not der Landwirtſchaft. Berlin, 3. Mai. Der Präſident eröffnete die Reichstagſitzung um ein Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragte Abg. Pied(K.) die ſofortige Beratung eines Antrages auf Aufhebung des Verbotes der„Roten Fahne“. Der Bar⸗ riladenbau der Arbeiter ſei nur ein Schutz vor den un⸗ erhörten Ueberfällen der Polizei. Die kommuniſtiſche Par⸗ jei billige durchaus dieſen Selbſtſchutz des Proletariats. Gegen die Beratung des kommuniſtiſchen Antrages wurde Widerſpruch erhoben. Im Anſchluß daran entwickelten ſich heftige Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen ſozlaldemokraiſchen und kommuniſtiſchen Abgeordneten. Auf der Tagesordnung ſtand dann die zweite Bera- tung des Haushalts des Miniſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft. gnit der Beratung verbunden werden zahlreiche Anträge und Interpellationen über die Lage der Landwirtſchaft und die erſte Beratung des Geſetzentwurfes über wirt⸗ ſchaftliche Hilfe für Oſtpreußen. f 95 Abg. Treviranus(Du.) forderte die planmäßige Fortſetzung der vom Miniſter Schiele zugunſten der Land⸗ wirtſchaft eingeleiteten Aktion. Vor allem ſei eine bo⸗ denſtändige Jollpolitit notwendig. Die ausländiſche Ein⸗ fuhr von Agrarerzeugniſſen müſſe bis auf ein Minimum gedroſſelt werden. Der Redner ſchloß mit dem Aufruf, nicht im Kampfe gegeneinander, ſondern in Ueberwindung des Bruderſtreites miteinander einen beſſeren Weg zu er⸗ wirlen. Abg. Schmitt⸗Köpenick(S.) erklärte, aus der Rede des Vertrelers der Deutſchnationalen habe etwas Verſöhnliches geklungen. Wenn, aber über die Partei⸗ ſchranken hinweg eine Verſtändigung anbahne, um den wirklich notleidenden Bauern zu helfen, dann ſei auch die Sozialdemokratie zur Mikarbeit bereit. Der Redner er⸗ wartete von der Regierung eine genaue Nachprüfung der Klagen über die aligemeine Not der Landwirtſchaft, da⸗ mit bei den Lohnverhandlungen mit den Landarbeitern ein ſachgemäßes Urteil möglich ſei. Reichsernährungsminiſter Dietrich bedauerte, daß gerade die in die Produktion eingeſetzten Mittel, die doch nicht ohne Wert ausgegeben werden, unter der Not der Finanzen vermindert würden. Das Gesamtprogramm bleibe aber beſtehen. Die Landwirt⸗ haft müſſe ſelber gewiſſe Vorausſetzungen für die Durch⸗ 11555 955 Hilfsmaßnahmen des Reiches ſchaffen. Auf Was wir aus Kusland zahlen“! daham hg bang do fab, Eifü b. filing. Milch. utter, K ã ſo 85 Goſamt davon aus:. Zufur: Holland 8 Dänemark Lettland Ruland — 20 360 222 Südfrüchte talen Nordamerika 2823 und nien 0 nigen Gebieten hätten leider die Beihilfen des Reiches nicht die Verwendung gefunden, für die ſie vorgeſehen waren. Der Miniſter beſprach dann die Lage der Land⸗ wirtſchaft im allgemeinen. Vor allem mache ſich die gute Ernte infofern bemerkbar, als in den Monaten Septem⸗ ber bis März zwei Millionen Doppelzentner Weizen mehr ausgeführt wurden als im Vorjahre. Auch zwei Millionen Doppelzentner Roggen konnten mehr ausge⸗ führt werden, was eine fühlbare Entlaſtung der Handels⸗ bilanz bedeutet. Der Düngemittelverbrauch habe ſich trotz der Not merklich gehoben. Der Miniſter kündigte die baldige Vorlegung eines Geſetzentwurfes zur endgültigen Regelung der Pachtrechtsfrage an. Zur Zollfrage erklärte der Miniſter, daß, wenn man den Ablauf der gegenwärtigen Regelung abwarte, für eine Menge Artikel überhaupt leine Zollſätze mehr beſtehen würden, darunter für Gemüſe. Obſt. Schmalz. Automo⸗ bile uſw. Für Roggen und Weizen würde ein verſchiedener Zo eintreten gegenüber Ländern, denen die Meiſtbegün⸗ ſtigung zugeſichert iſt und ſolchen, die dieſen Anſpruch nicht haben. Zum Schluß ſtellte der Miniſter feſt, daß es eine Konſumentenpolitik als ſolche nicht gebe. Die Stärkung der landwirtſchaftlichen Produktion ſei daher die wirk⸗ ſamſte Konſumentenpolitik. Abg. Beck⸗Oppeln(Z.) wies darauf hin, daß die Not der Landwirtſchaft von allen Berufsſtänden aner⸗ kannt werde. Dieſe Frage könne nur von allen Parteien gemeinſam gelöſt werden. Abg. Putz(Kom.) meinte, als notleidend könne man tatſächlich nur den kleinen werktätigen Bauern bezeichnen. Abg. Lang(B. Bp.) bedauerte, daß die Wirkungen des landwirtſchaftlichen Notprogramms ſo langſam fühlbar würden. Darauf wurde die Beratung abgebrochen. Der Geſetzentwurf über wirtſchaftliche Hilfe für Oſtpreußen wurde dem Oſtausſchuß überwieſen. Das Haus vertagte ſich auf Montag, den 13. Mal, Aus Heſſen. Darmſtadt.(Heſſiſche Perſonalien.) Er. nannt wurde: die Schulamtsanwärterin Klara Fuchs aus Bingen zur Lehrerin an der katholiſchen Volksſchule zu nachmittags 3 Uhr. Bingen mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an. Durch Entſchließung des Miniſters für Kultus und Bil. dungsweſen wurden die Studienreferendare Dr. Kart Mumm und Arnold Trapp zu Studienaſſeſſoren ernannt. In den Ruheſtand verſetzt wurde: die Handarbeitsleh⸗ rerin an der Volksſchule zu Mainz Anna Wallenſtein auf ihr Nachſuchen vom 1. Mai 1929 an. Darmſtadt.(Die Hegezeit für Rehwild in Heſſen verlängert.) Auf Grund des Jagdſtrafge⸗ ſetz hat der Innenminiſter die Hegezeit des Rehbockes für das laufende Jahr bis zum 31. Mai verlängert, Die Schußzeit für den Rehbock beginnt demnach am 1. Jun. Darmſtadt.(10 000 Mari bei einem Woh⸗ nungseinbruch erbeutet.) In der Heidenreich⸗ ſtraße wurde in Abweſenheit der Wohnungsinhaber ein Einbruch verübt. Den Tätern ſind Werte in Höhe von etwa 10000 Mark in die Hände gefallen. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. Mainz.(Aus dem Fenſter geſprungen.) In einem Anfall von Verfolgungswahn ſprang in der Bahn⸗ gofſtraße ein 28jähriger Mann aus dem Fenſter einer Wohnung im erſten Stock. Beim Aufſchlagen auf das Pflaſter zog er ſich ſchwere Verletzungen zu und kam ins Hei fe fag. glare Ine 22 Ane G 5 * 8 le(bialinllt alilbeuribri- . 8 e albeceh ri ca ge 1 ne, ee 0 4 gi dio ſiobo bos Geigerkömgs Kaöuupi ROMAN von J. SCHNEIDER FOERSTI. nE BENRFECHTS SCHUTZ DURcH VERLAG OSKAR MEISTER WEHNHOAU (38. Foctſetzung.)(Nachdruck verboten.) Fllen van der Veft, das mar bie Kleine, die er damals inen entzückend ſüßen Kobold naunte und von der Ballin Bat daß ſie alles zuwege brächte, wenn ſie nur wollte. ſelleicht hatte ſie ſchon auf der Ueberfahrt all ihre Künſte ſpielen laſſen, Elemer für ſich zu gewinnen. Und dann war er ihr nach und nach ganz verfallen. Es war wohl das ſchlechte Gewiſſen, das ihn in Hallers Briefen immer wieder nach ihr fragen ließ. Müde, wie nach elner ſchweren körperlichen Arbeit ſank ſie im Arbeitszimmer des Vaters in einen der Stühle. Warren frug nicht. Und Eva Maria ſprach kein Wort. Nur ab und zu ſähen ſie ſich an und jedes wußte, was das andere dachte. Jpre Hände legten ſich für einen Augenblick über einen Atenbogen, der auf dem Schreibtiſch lag. Sie fühlte, mie etwas Hartes ſich darunter wölbte. Ohne es eigentlich zu wollen, ſchob ſie das Matt zur Seite. Ihr Arm fiel jäh herab. Mit weitgeöffneten Augen ſtarrte ſie den Vater an. Warrens Lippen verſchoben eg. Vangſam, ſchleppend kamen die Worte aus ſeinem Munde:„Ich habe alles ver ⸗ ſucht. Es bleibt mir nur noch dieſes eine, Eva Maria! Ger⸗ ſtorff hat ſich vor einer Vier telſtunde 25 „Und ohne mich wärſt du gegangen!— Auch ſo wor iich binweg. wie— wie der andere—1“ „Nein, Eve Mil— Ich hätte dich rufen laſſen oder dich ſelber geholt, wenn du nicht gekommen wärſt! Ich habe ja verſprochen, es dir zu ſagen, wenn es Zeit iſt. Nun kannſt du wühlen, ob du ble oder mit mir gehen willſt.“ „Ich gehe ſeloſtve mit dir.— Was ſoltte ich ſonſt noch? 1„oben!“ Worten hatte es herausgeſtoßſen und griff mit beiden Hunden nach denen der Tochter. „Du tuſt wir weh, Vater“ ſagte ſie und ſuchte ſich frel machen. f 4 ſpannte ſeine Muskeln nur zu noch feſterem Geiſſe. „Das iſt la gar nichts gegen das andere, Kind. Wenn ich dich nicht ſicher treffe. Und— ich werd' es nicht— ſieh, meine Hände zittern ſo.“ 0 5 Die ihren lagen nun ganz ruhig und willenlos.. Ich werde mich vollſtändig ſtill verhalten, Vaker. Du trifft doch auch das Wild im Sprung. Und ich bin dir doch ſo nah. Du brauchſt nur hier an meinen Schläfen an⸗ zuſeten.“ 5 5 Mühelos hatte ſie ihr Gelenk aus ſeinen Fingern beſreit und ſtrich ohne jedes Beben das blonde Haar zurück.„Sieh her— die Stelle liegt ganz frei! Du brauchſt nur abzu⸗ drücken!“ „Nur abzudrücken.. murmelte er nach. Eve Mi?——7 „Dann kommſt du an die Reihe!“ wollte ſie ſagen. Aber ſie brachte es nicht fertig. Sie ſah ihn an, wie er ſo vor ihr ſaß. ganz gebrochen und zuſammengeſunken. wie ein gebrochener Greis und war noch nicht einmal ſechzig. Vor einem Jahre noch hatte ſie die weißen Fäden an ſeinem Barte zählen können und heute war kaum mehr ein ſchwarzes darunter. Sein Rücken, der immer ſo ſtraff und gerade die breiten Schultern getragen hatte, bog ſich aach vorne. Von der Naſe zu den Mundwinkeln liefen zwei tiefe, dunkte Falten, die dem ganzen Geſichte etwas Altes, Sorgen⸗ gequäültes gaben. Ihe Gedanken eilten in die Kindertage zurück. Sie hatte nichts als Liebe von ihm genoſſen. Nicht ein rauhes Wort von ihm, das ihr erinnerlich geweſen wäre. Er war ir Vater und der Ueſprung ihres Lebens lag in ie konnte ihm dies erholten, wenn ſie 3 2 62 e e e Rte „Vater!“ ee ö Warren hob kaum merklich den Kopf.„Ich kann nicht, Eve Mi.— Es iſt ſchwerer, als ich geglaubt habe!“ „Laß nur, es iſt nicht mehr nötigl“ Sie ſtrich über ſeln ſpärlich gewordenes Haar.„Ich will an Gellern ſchreiden. daß er kommen kann. Ich bin bereit, Vater.“ 0 „Ede Mil“ e Er taſtete ohne aufzuſehen nach r. Aber ſie hatte das Danner 5 0 bereits ver 0 25 Ueber der Meſenſtadt Newyork dehnte ſich der Zauber einer wundervollen Frühlingenacht. Freltſch, tief unten in dem N. e eee „Und dann, in und durcheinander liefen, war nichts von ihr 8. c nb dehufachen Reihen egen e asboſte gere Wewier der tauſend Straßen, die wie die Fäden einer Spinne ſerien, Equlpagen, Laſtwagen, Motorfahrzeuge aneinander vorüber. Unbeweglich ſtand der dienſthabende Ordnungs⸗ mann auf ſeiner erhöhten Kanzel und leitete den Verkehr durch eine befehlende Geſte ſeiner Hand. Ein zuſtimmende Gewährung und die hunderte von Fahrzeugen ſauſten un⸗ einander vorüber, ihre Lichter machten den Aſphalt zu einer einzigen, hellſchimmernden Welle, die ſich mit dem Strom von Glanz paarte, der aus den kaghell erleuchteten Fenſtern der großen Geſchäfte floß. Ein ſtummes Verneinen der. befel nden Rechten, und der geſamte Verkehr ſtoppte, vie auf den Sekundenſchlag eines dröhnenden Uhrwerkes. Das Tuten, Surren, Knirſchen, Raſſeln verſtummte jählings. Die ganze Siraßenbreite war für eine, wenn auch kurze Spanne Zeit, den Fußgängern zur Ueberquerung geöffnet. Wie der blendende Kegel eines Rieſenſcheinwerfers flutete all die Helle über ihnen zuſammen, machte die Geſichter weiß und geſpenſterhaft, ließ ihren Schritt tänzeln und den hellen Saum der Frauenkleider, die unter dunklen Mänteln geſchüßzt lagen, aufleuchten. Und dann machte eben dieſe Hand den Wagenverkehr wieder durcheinanderfletese daß nur der geübteſte Fahrer nicht von ihm zerbrüse i zerquetſcht wurde. e„ W Gleich uneinnehmbaren Burgen ſtarrteß n Wolken kratzer aus Nebel, Rauch und Dunſt und die Lichter aut ihrem vierzigſten oder fünfzigſten Stockwerk bitterten ole Sternchen weit hinten am Horizont. Es ſchien, als oh in dieſer Frühlingsnuch Newyorks oberſte Zehntauſendklaſſe ſich in dem größten Konzertſaal, den die Weltmetropole aufwies, ein Stelldichein gäbe. In Achterreihen ſtanden die Autos und Equipagen an der Auf⸗ fahrt hintereinandergedrängt. Immer neue ſchloſſen ſich an. Ein ganzer Wagenpark zog ſich die Straße hinauf. Und immer noch kein Ende. Das Veſtibül warf Brände von Licht durch die ſich ſtets von neuem öffnenden Flügeltüren. Seſde rauſchte auf. Ein Strom von Wohlgerüchen aus tauſend Blüten und Eſſenzen zufammengemiſcht, machte die Sinne trunken. Edelſteine blitzten aus Stirnſtreifen. Diademen und Ohrgehängen. Aus tleſem. tieſſtem Dekoletee blitzten ſie auf, wie ein Funke oon einem Glühwürmchen in der Johannisnacht. Marmor ſchienen die weißen, ſtolz getragenen Nacken zu ſein. die nackten Arme wekteiferten mit ihnen, kaum det Hauch von einem Band, der„an den Schultern Seide. Brokal oder Sammet aufaimmenbielt..(Gortiezung ſolat) i mm 5 ebe gcgee c eneceee f eee ae blick noch jemand, der ganz beſonders dringend um eine moͤg⸗ lichſt ausgefallene Sache bittet, und auch dieſer Menſch findet Berückſchtigung. 1 0 ſatzung ſeine perſönlichen Vorbereitungen trifft, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich. Nur nichts vergeſſen, das iſt die Hauptſorge, denn draußen Schleuſe. ſteht die Beſatzung in Muſterungsdiviſionen angetreten. eſchickter Hand geſteuert, gleitet das Schiff unter den Klängen der Bordkapelle langſam in die Schleuſe und macht feſt. Der Voeſehlshader der Nordſeeſtreitkräfte, „Schleſien“ iſt, kommt in der Schleufe an Bord. Nicht lange Ein ſeſter Blick in die Augen, ein letztes Winken. Immer nochmal Dienſt und das ſpüärt auch die Beſaßung. Wenn ſie unseres anerkannt erstklassigen Mineralwassers 2 Wir besbsiebiken Vertrieb Hen E Er- 11 5 58 8 Geschäſtskarten 7 0 Briefköpfe für Viernheim sowie andere Plätze der näheren und weiteren Uugegend, Wo wir zur Zeit nicht vertreten sind, bei waggonweiser Lieferung auf feste Rechnung unter günstigen Bedingung zu vergeben. Nur geeignete, solvente Firmen wollen sich we Mitteilungen Postkarten Notablocks Couverts Rundschreiben Handzettel Plakate nden an: Arienkeller Spruel- und Mehlensäure Akt.-Bes. Arienheller-Rheinbrohl a. Rhein 227875 Quittungen f Quittungsbücher Wechselformulare Sport⸗Vergg.„Amicitia“ 09. 2 Sonntag, den 5. Mai, 3 Uhr . großes Pokaltreffen— 5 7 2 2 0 Viernheim 1. 5 10 Uhr 1. Privatmann⸗ W ſchaft gegen Feudenheim 9 in Viernheim. 2 Uhr 3. Mannſchaft gegen Biblis in Viernheim 3 Uhr 2. Mannſchaft gegen Feudenheim in Feudenheim. Jugendwaldlauf in Seckenheim. Abſahrt 1. und 2. Jugend 12,16 Uhr OéEc. 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Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend arbeitet die Werft, ein Lieferwagen nach dem anderen fährt zum Schiff und lädt ſeinen Inhalt an Kiften und Säcken aus. Tag für Tag flutet ein Menſchen⸗ ſtrom an Bord u. von Bord. Jeder bringt etwas, jeder will etwas, und wenn es dann endlich ſo weit iſt und der vielge⸗ plagte 1. Offizier meint, jetzt könne er aufatmen, weil nun alles in Ordnung iſt, da kommt beſtimmt im allerletzten Augen⸗ Daß natürlich auch jeder einzelne der Be⸗ das Fehlende zu beſchaffen iſt ſchwer, manchmal ſogar möglich. Unter ſolchen Sorgen und Kümmerniſſen kommt dann endlich der Tag des Auslaufens. Menſchenmaſſen umzäumen die 5 Die Angehörigen der Beſatzungen ſind auf den Beinen, um den Schiffen das letzte Geleit zu geben. An Bord Von deſſen Flaggſchiff die dauert es und die Schleuſentore der Seeſeite öffen ſich. Kom⸗ mandos folgen. Langſam ſetzt ſich das Schiff in Bewegung. Der Abſtand von den Schleuſenmauern wird größer u. größer. Jeder ſucht ſchnell noch zum letzten Mal ſelne Angehörigen. mehr treten die Menſchen an Land zurück. Die Zurufe klingen n und ſchwächer. Immer mehr verſchwinden die Hafen⸗ ren. „Die Reiſe hat begonnen. Daß ſie keine Vergnügungs⸗ reiſe iſt braucht wohl nicht erſt betont zu werden. Aber falls jemand doch auf den Gedanken kommen ſollte, nun zu deſſen zeruhigung ſei es geſagt: Ein Kriegsſchiff iſt kein komfortabel eingerichteter Lloyddampfer. Ein Kriegsſchiff iſt Dienſt und ends die Hängematten auffucht, dann weiß ſie, was ſie tags⸗ getan! Die Flotte führt nur wenige Mals im Jahre e e ee, egen r de ö t„Aus edc 1 m an echtsdienſt n. Ausführen In der deutſchen Bucht noch, wird die bisher programm mäßig verlaufende Fahrt plötzlich unterbrochen.„Schleſien“ erhält vom Flottenchef Befehl: ein abgeſtürztes deutſches Waſſerflugzeug von Norderney zu bergen. Auf„Schleſien“ denkt man zunächſt an die Rettung der Inſaſſen, da das Flug- zeug Kopf ſtand und Gefahr beſtand, daß es völlig kenterte. Ein Rettungskutter wurde zu Waſſer gelaſſen und die Piloten an Bord geholt. Die Bergung des Flugzeuges war äußerſt ſchwierig. Der ſchwere Seegang warf den Apparat dauernd gegen die Bordwand; Rumpf und Tragflächen gingen in Trümmer und nur der Motor konnte nach langen Bemühungen durch den Bootskran angeheißt werden. Ein durch Funkſpruch herbeigerufener Hochſeeſchlepper brachte Piloten und den einſt— mal„ſtolzen Herrſcher der Lüfte“ zur Station nach Norderney. Die engliſche Kreideküſte bei Dover zeigt ſich den Neu⸗— lingen an Bord nicht wie ſonſt in ihrer blendenden Weiſe. Der gefürchtete Kanalnebel ſperrt die Ausſicht und ſtoppt die Fahrt für einige Stundeu. Nachdem der Kanal verlaſſen und die Biscaya erreicht wird, wurden viele angenehm enttäuſcht. Die ſonſt ſo gefähr⸗ liche Biscaya wird nur von einer leichten Düngung bewegt. Lachender Sonnenſchein, wohltuende Wärme erfreuen nach der langen Kälteperiode in der Heimat das Seemannsherz. Die vor dem Bug des Schiffes kreuzenden Delphine warteten ver— gebens auf die Opfer der Seeleute. Nach ötägiger Fahrt wird am 21. 4. vormittags die Bucht von Aroſa angeſteuert und um 11 Uhr ankert die ge⸗ ſamte Flotte vor Pueblo del Caraminal. Die offiziellen Be⸗ ſuche ſind bald erledigt. Gleich nach dem Mittageſſen ſtehen die Freiwachen, klar zum Anlandegang an Deck. Aber auch die Wache an Bord kommt auf ihre Koſten. Zum erſten Mal in dieſem Jahr ertönt durch das Schiff die Pfeife des Boots- mannsmaaten der Wache:„Freiſchwimmer außenbords“. O, welche Freude, nach ſo langer Zeit, ſich in dem naſſen Ele⸗ ment zu tummeln. Die Anlandgänger kehren abends mit ent⸗ täuſchten Kinderaugen zurück, da die geſchaute Wirklichkeit des ſonnigen Südens ſo ganz anders war, als dle gemachte Vor⸗ ſtellung. Wer nach Spanien kommt, muß ſich von vornherein darüber klar ſein, daß er ein Land der ſchroffſſen Gegenſätze betritt. Es gibt nur Arme und Reiche, keinen eigentlichen Mittelſtand, Auch die Natar weiſt dieſe Gegenſätze auf. Im Norden, in den galiziſchen und basliſchen Landſchaften iſt das Klima faſt wie in Deniſchland, allerdings nur in den herbſt⸗ lichen und winterlichen Monaten. Zum Frühjahr und in den anbver wechſeln dauernd ſommerlichen Monaten glutet die Sonne genau wie im heißen Süden. Die füdlichen Landſchaften ſind wieder wie Tag und Nacht zu den Nördlichen. Was uns zuuächſt auffiel, als wir Pueblo betraten, das waren die mit Nationalflaggen des Landes geſchmückten Häuſer. In der Etage jeden Hauſes an jedem zweiten»der dritten Fenſter befindet ſich ein ſchmaler mit kunſtvoll geſchmiedeten Eiſengitter verſehener Austritt. Von hier aus beobachten die ſpaniſchen Fruuen das Straßenleben, denn die ſpaniſche Frau darf ſich nicht ſo ungezwungen wie in Deutſchland auf der Straße bewegen. Eine ſtrenge Etikette ſchreibt den jungen Mädchen, ja ſelbſt den verheirateten Frauen vor, daß ſie nur in Begleitung auf die Straße gehen dürfen. Die Mutter oder die Freundinnen des Hauſes folgen auf Schritt und Tritt. Die ſpaniſche Fran iſt auf das Haus verwieſen während der Mann, wenn er nicht gerade geſchäftlich etwas zu tun hat, im Kaffee oder Klub lebt. Häuslichkeit aber auch Geſelligkeit wie in Deutſchland, kennt man nicht. Es iſt auch ſehr ſchwer in ſpan. Familie Eingang zu finden. Eine beſonders merkwürdige Erfahrung mußten die Tanz⸗ luſtigen der Beſatzung feſiſtellen. In vielen Fällen erhielten ſie, wenn ſie Damen engagierten, einen Korb. Wer Pech hatte dem paſſierte das mehrmals hintereinander und der Grund da⸗ für? Run, es waren die Verlobten an die ſie ſich gewandt die aber nicht mit fremden Männern tanzen dürfen. Daſelbe Los trifft zum Teil die verheirateten Franen. Im übrigen aber, iſt das ſpaniſche Volk für uns Deutſchen ſehr eingenommen. Wohltuend empfanden wir die uns überall entgegengebrachte Sympathie.(Aleman muy ſympatico) Dieſes Werturteil be⸗ kamen wir mit entſprechender Geſte immer wieder zu hören und wie und wo man uns Frenndlichkeiten erweiſen konnte, tat man es. Am 24. morgens weckt die Pfeife des Bootsmannsmaa⸗ ten außergewöhnlich früh zur Kohlenübernahme. Die ſorgen⸗ volle Miene des Pumpenmeiſters hellt fich etwas auf; endlich ein Tag wo man von dem koſtbaren Waſſer ſparen kann. Keiner von den Seeleuten denkt daran, ſich heut zu waſchen, denn eine halbe Stunde ſpäter iſt man doch ſchon ſchwarz wie ein Neger Wie üblich beim Kohlen, ſpielt die Bordkapelle und ein Korb nach dem anderen, voll mit ſchwarzen Dyamanten, wandert in die unerſättlichen Bunkern des Schiffes. Das Kohlen auf der„Schleſien“ iſt immer ein edler Wett⸗ ſtreit unter den einzelnen Diviſionen. Dem Sieger winkt ſtets ein dienſtfreier Nachmittag und des öfteren auch eine beſondere Belohnung des 1. Offiziers in Form von Zigaretten. Als am Nachmittag„Klardeck überall“ iſt, hat die Be⸗ ſatzung nach großem Rheinſchiff das gute Ausſehen des Schiffes wieder hergeſtellt. Tags darauf wird der Anker gelichtet und die nicht weit entfernte, in derſelben Bucht gelegene Stadt, Villagarcia angelaufen. Genie hn folgt).